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Ich erfülle dir einen Traum

von

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Ich erfülle dir einen Traum
 

27.11.1979 Er und sie

Seine Arme lagen auf den Ihren, preßten sie sanft in die Kissen. Hungriges Verlangen. Nur noch ein Kuß. So tief und innig. Dann löste er sich langsam und widerwillig von Ihren Lippen. Ließ eine ihrer seidigen schwarzen Haarsträhnen durch seine Finger gleiten. Ihr glasiger Blick war auf den seinen geheftet. Die Lippen immer noch leicht geöffnet und rot wie die Sünde selbst. Er wisperte Ihr ein leises Versprechen in ihr Ohr. "Ich werde dir deinen Traum erfüllen, Prinzessin. Du bist meine Muse und durch mich wirst du ein Engel sein." Dann verschwand er aus ihrem Blickfeld. Ließ sie allein.

Müde blickte sie in die Dunkelheit. Ihre Handgelenke, um die sich raue Stricke wanden, schmerzten. Die Haut war aufgerissen. Sie wagte nicht mehr, an ihren Fesseln zu zerren, da sie der Schmerz sonst ihrer Sinne berauben könnte. "Ich möchte frei sein" Dieser eine Gedanke hatte sich

in ihrem Kopf ferstgesetzt. Aber er ließ es nicht zu, würde sie nie wieder gehen lassen. Sie hatte

gesehen, was mit den anderen passiert war. Die Ärmsten. Einer von Ihnen hatte seinen Kopf auf dem Holzstuhl neben ihrem Bett vergessen. Jetzt starrte er sie mit seinen dummen Augen an. "Du Idiot, schon seit einer Woche glotzt du mich so blöd an. Geh endlich nach Hause." Ihre Stimme war noch immer rau von den Schreien, die die Wände verschluckt hatten. Sie hatte es aufgegeben.
 


 

28.11.1979 Sie

Ihr weißer Dämon hatte sie am Morgen an den Stuhl gebunden. Nun konnte sie aus dem Fenster sehen. Er hatte extra für sie die Vorhänge geöffnet. Die Sonne kitzelte in ihrer Nase. Vielleicht war es aber auch nur der Staub, der durch die Luft wirbelte wie kleine Schneeflocken. Es war ein schöner Tag.

Er hatte sie mit einer sanften Berührung geweckt. Als sie die Augen aufschlug, blickte sie direkt in seine, so rot wie zwei dicke Blutstropfen. Er sagte etwas, doch sie war gefangen von seinem Blick.

Hörte ihn gar nicht. Und auch jetzt hatte sie noch immer diesen Blick vor Augen. So voller Wahnsinn und doch so.... Sie konnte nicht sagen, was noch darin verborgen lag.

Sie blickte auf den Hof. Dort waren sie. So weiß und wunderschön. Zwei riesige Schwäne. Soetwas hatte sie schon lange nicht mehr gesehen. Fasziniert beobachtete sie, wie langsam das Blut, rot und dick, aus ihren Hälsen rannen, wie sie da an den Füßen aufgeknüpft an einer Leine baumelten. Die Köpfe waren abgetrennt und achtlos auf den Boden geworfen worden. Nun guckten Sie genau so

dumm, wie der Kopf, der jetzt nicht mehr auf dem Stuhl lag.

Das Blut der Schwäne vermischte sich mit dem Sand, auf den es tropfte. Es war genau so rot, wie seine Augen. Und das Federkleid der Schwäne erinnerte sie an seine weiße Haut. Sie wünschte sich, so fliegen zu können, wie die Schwäne. Dann würde sie endlich frei sein.
 


 

28.11.1979 Er

Er hatte sie extra für sie erlegt. Sie waren perfekt. Genau so, wie er es sich vorgestellt hatte.

Hoffentlich würden zwei von Ihnen reichen. Es war schwer gewesen, die Biester aufzutreiben. Purer Zufall. Aber es mußte reichen. Er stand im Schatten zwischen Haus und Schuppen und beobachtete sie, wie sie so da saß und aus dem Fenster blickte. Sie hatte sein Geschenk entdeckt und lächelte

versonnen. "Du wirst mich dafür lieben, mein Engel."
 


 

29.11.1979 Sie

Er hatte sie wieder an das Bett gefesselt, diesmal nicht so fest, wie beim letzten mal. Der Kopf war nicht wieder aufgetaucht, obwohl der Stuhl wieder an seinem Platz stand. Vielleicht hatte der Kopf endlich nach Hause gefunden.

Sie beobachtete Ihn, wie er an einem merkwürdigen Gestell arbeitete. Er verband mehrere große Knochen miteinander. Sie konnte sich nicht davon abhalten, darüber nachzugrübel, was das für Knochen sein könnten. Menschenknochen? Vielleicht gehörten sie den anderen. Aber woran sollte

sie das erkennen können.

Wie besessen schraubte er einen Knochen an den anderen. Sie konnte das Spiel seiner Muskeln unter der weißen Haut sehen. Spürte die Anstrengung und erahnte die Kraft, die in diesem Körper steckte. Die Kraft, die er bisher ihr gegenüber noch zurückgehalten hatte. Wenn er gewollt hätte,

dann hätte er ihr mit Leichtigkeit das Genick brechen können. Sie hatte es gesehen, wie er es bei einem der anderen getan hatte, als das Geschrei nicht mehr zu ertragen war. Warum erlöste er sie nicht auf die selbe Art und Weise?
 


 

30.11.1979 Er

Sie stöhnte vor Lust, als er sanft mit der Klinge seines Skalpels über die Innenseiten ihrer Schenkel strich. Warf verzückt das Haar zurück, als er ihr seine Signatur auf den Bauch hauchte. Ihr Haar viel wie schwarze Seide über ihr Gesicht. Sanft strich er es ihr aus den Augen. Sie sollte alles sehen.

Sein Werk, dessen Mittelpunkt sie war. Sollte mit ihm zusammen die Leidenschaft teilen.

Er küßte ihr die roten Tränen von den Wangen. "Weine nicht, mein Engel. Alles wird gut."

Und als er ihr erneut den Bauch mit seinem Skalpelm streichelte, glomm die wilde Extase in ihren Augen auf und durchzuckte ihren Körper. Dann sah er sie endlich fliegen.
 


 

30.11.1979 Sie

Ein leiser Schmerzensschrei entrang sich ihrer Kehle, als er ihr die Innenseite ihrer Schenkel mit seinem Skalpell aufschlitzte. Heißes Blut rann aus der Wunde und befleckte das weiße Lacken zwischen ihren Beinen. Er hörte nicht auf, quälte sie weiter. Schnitt ihr leicht in den Bauch und sie

konnte den Schmerz kaum ertragen. Warf sich hin und her und erstickte fast an ihren eigenen Haaren, die ihr ins Gesicht vielen. Sie spürte seine Hände auf ihrem Gesicht, die Strähne für Strähne hinfortwischten. Dann fühlte sie seine Zunge über die Schnittwunde in ihrem Gesicht gleiten. Ekel kroch in ihrer Kehle hoch und ein gedämpftes Keuchen entrang sich ihr. "Weine nicht, mein Engel. Alles wird gut." hauchte er, bevor er das Skalpell in ihre Bauchdecke rammte. Sie schrie aus Leibeskräften, strampelte noch einmal mit den Beinen, spürte ein leises Bersten in ihrem inneren und dann.................... war alles schwarz.
 


 

15.12.1979 Die Kids

"Hey Mr. Spaulding, ihr Laden ist echt voll kraß. Dürfen wir hier ein paar Fotos schießen?"

Spaulding grinste und entblößte seine gelben Zähne. "Ihr Kids steht wohl auf so'n schräges Zeug, was? Dann solltet ihr euch unbedingt meine Mörder-Bahn ansehen." Die jungen Leute kreischten begeistert. "Aber bevor ihr geht, habe ich noch etwas ganz besonderes für euch. Sozusagen ein Weihnachtsspecial. Glaubt ihr an Engel?" Die Kids guckten einander skeptisch an. "Nee, nicht so

wirklich, warum?" Spaulding winkte sie hinter sich her. "Dann kommt mal mit und haltet eure Kameras bereit. Das Ding habe ich ganz neu. Ist noch taufrisch." Er lachte. In einem Hinterzimmer deutete er auf einen mannshohen, mit schmutzigem Tuch verhüllten Gegenstand. Neugierig scharrten sie sich um ihn. "Ladys and Gentleman, ich präsentiere..........." mit einem Ruck zog er das Tuch weg"...... den WEIHNACHTSENGEL!!" Mit einer Mischung aus Faszination und Skepsis beäugten sie sie. "Wow, das sieht so verdammt echt aus" Einer der Jungs streckte vorsichtg die Hand nach ihr aus. Sie stand da, ganz ruhig, die Augen geschlossen in ein weißes Gewand gehüllt und die Hände zum Gebet gefalltet. Ihr schwarzes Haar umrahmte ihr Gesicht und hinter ihrem

Rücken bäumten sich zwei weiße riesige Schwingen empor. Die Kids machten ihre Fotos und tuschelten aufgeregt. Sie bemerketen ihn gar nicht, wie er da in seiner dunklen Ecke hinter der Tür stand, den Blick auf die Szene gerichtet. Er wartete, bis Spaulding den Raum verließ. Leise hauchte er ihr einen Gruß entgegen:"Nun kannst du endlich fliegen, mein Engel." Dann zog er seine Pistole und das Massaker begann.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Ryu_Fox_McCloud
2004-04-29T21:09:17+00:00 29.04.2004 23:09
Zwar kenne ich den Film nicht aber der Text ist genial


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