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It's time to say goodbye my dear!

von

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The beginning

1 Chapter

The beginning
 

Im 40 Jahrhundert wurde die ganze Erde von einer Regentenfamilie geführt. Die Königsfamilie Subaru. Es lebten zwei Prinzen, Yukito 22 Jahre und Dante 19 Jahre. Die Götter wachen über Zeit und Raum damit alles am leben blieb.
 

Die Sonne stand hoch am Himmelszelt und brannte auf sie nieder. In der Hauptstadt Kato herrschte reges treiben.

Am Stadtrand fluchte Tara vor sich hin. Ihre braunen Haare waren elegant zu einem Zopf

gebunden und ein paar Strähnen hingen heraus. Ihre braunen Augen funkelten um sich und ihr

Mund war zusammen gepresst. Sie trug eine Hot Pans und ein Top, weil es so

verdammt heiß war. Ihre langen schönen Beine kamen dadurch zur Geltung. Sie stand im

Garten und stützte sich auf ihr Schwert. Es war für sie sehr wertvoll. Es war kunstvoll verziert

und darauf waren fünf Geister abgebildet. Sie streckten ihre Hände alle in Richtung eines

Lichtes. Damals bekam sie es von ihrem Vater. Er hatte ihr Kendo beigebracht und

schließlich vererbte er es ihr.

Sie wischte sich den schweiß vom Stirn. "Das ist doch nicht zu fassen!!!!! Sogar mit dem Schwert komm ich nicht weiter!! Da hilft nichts!" Sie seufzte tief. Der klang ihrer Stimme war nicht rau oder dunkel, er war angenehm und harmonisch. Sie ging ins Haus und kam wenige Minuten später wieder. Ihr Schwert hat sie drin gelassen. Sie stellte sich davor und funkelte ihn nur noch mehr an. "Hah!! Jetzt bist du dran!!" Sie schwang die Motorsäge an und mähte den Baum nieder. Mit einem Kräftigen Plong fiel er nieder. Eine alte Frau kam aus dem Haus. "Danke mein Kind!!! Endlich ist er ab!" Lucia drehte sich um und strahlte über das ganze Gesicht. "Kein Problem!! Wäre doch gelacht wenn ich es nicht geschafft hätte!" "Du bist wie dein Vater!!" Tara ging auf die alte Dame zu. "Ich muss jetzt los! Ich habe noch etwas zu erledigen!" Sie lächelte die alte Frau lieb an, brachte die Motorsäge weg und kam mit ihrem Schwert wieder. "Willst du denn nicht zum Schloss???" "Nein!! Mich interessiert das nicht! Auf wieder sehen!!" Und schon war sie weg.

Tara ging die Straße entlang. Ihr Schwert trug sie auf dem Rücken. Viele Leute waren unterwegs. Sie waren festlich gekleidet und trugen Kleider und Anzüge. Alle eilten zum Schloss. Es war wohl bald Mittag. So nahm sie es zumindest an. Sie bog ab und kam an ihrem Haus an. Schwungvoll machte sie die Tür auf. Ein kleiner Flur kam zum Vorschein. Er war leer und kalt. Ihre Schritte halten auf dem Boden wieder.
 

"Wir beginnen nun mit den Feierlichkeiten für Prinz Dantes 20 Geburtstag!! Und hier ist er! Der jüngste Prinz unsrer Nation! Prinz Dante!" Applaus und jubbel schreie erschalten. Ein gut gebauter junger Mann mit kurzen Schwarzen Haaren und eisblauen Augen in einer Festlichen Uniform trat auf die Bühne wo die Gesamte Königsfamilie schon versammelt war. Er, Dante, war der Mädchenschwarm schlechthin. "Ich danke euch alle das ihr hier seit! Das bedeutet mir sehr viel!" Er ging auf seinen Platz und setzte sich auf den Thron neben seiner Mutter. Sein Vater stand auf. "Und nun die Geschenke und Gratulanten!" Eine Menge von Personen mit hohem Rang kamen und überreichten ihm Geschenke. Darunter auch als zweitletzte eine verhüllte Person. <Können die nicht schneller machen?? Ich hab absolut keine Lust mehr!> Die Sonne war schon weitergewandert, aber es war immer noch verdammt warm. Die Person stellte sich vor Dante und verbeugte sich. Er erwiderte es wie es sich gehörte mit einem Kopfnicken. Sie überreichte ihm eine Schachtel Pralinen. "Das sind die besten auf der ganzen Welt! Probiert sie!" Dante lächelte schwach und stopfte sich gezwungener Maßen eine in den Mund. Sie war gefüllt und es rann ihm der Kehle hinunter. Er würgte, wollte Luft holen, doch es gelang ihm nicht. Er fasste sich verzweifelt an seinen Hals doch es war nutzlos. Tränen stiegen ihm ins Gesicht und er starrte fassungslos die Person an. Schwarze Dunkel Wolken schoben sich vor die Sonne und verdunkelten alles. Alle starrten schockiert auf Dante und die Person. Wachen stellten sich in Position und umkreisten ihn. Sie richteten ihre Waffen auf ihn. Die Person riss sich den Mantel vom Leib und gab sich zu erkennen. Einer der bösen Schwarzmagier. Er lachte hässlich und das Volk bekam angst. Dante bekam immer noch keine Luft. "Ich bin Marsall und ich bringe dir den Tot!!! Adios Prinz Dante!" In einem schwarzen Nebel verschwand er. Yukito kam zu Dante gelaufen. "Bruder! Bruder!! So tut doch jemand etwas!" Eine Frau in weiß kam angelaufen. Alle starrten jetzt sie an. "Dante! Ich bin Kisari die Göttin des Lebens!! Es ist deine Bestimmung! Eigentlich sollte das ganze anders laufen! Aber das Schicksal, dein Schicksal hat sich geändert!" Sie sprach hektisch auf ihn ein. Sie hob die Hand und ein weißes Licht schoss auf ihn zu. Es hob ihn in die Luft und unter ihm, baute sich etwas auf. "Das Legendäre Mädchen wird kommen und dir helfen! Du wirst durch den Zauber von Marsall tot sein, doch ein Mädchen wird kommen und dir helfen! Es wird uns Götter suchen und Aufgaben bestehen müssen! Wenn sie es schafft, wirst du wieder leben!" Sie machte eine Handbewegung und er landete sachte auf einem Altar unter ihm. Eine blaue Hülle umgab ihn. Kisari ging zu dem Königspaar. "Euer Sohn ist nun Tod! Doch verzagt nicht! Nur das Mädchen kann ihm helfen! Doch niemand weiß wer es ist! Dante trägt ein Amulett!! Wenn das Mädchen vor ihm steht und die hülle berührt, wird das Amulett glühen und es ist sicher das sie es ist! Erzählt ihr die Geschichte und bittet sie euch zu helfen. Sie muss euch nicht helfen! Denn sie ist euch nicht verpflichtet! Nun denn! Ich hoffe sie wird mich bald finden und die letzte Aufgabe meistern!" Damit verschwand sie in einem weißen licht.

Das Volk war entsetzt auch die Königsfamilie. Jeder hatte Dante gemocht! Sollte es denn jetzt vorbei sein?? Der König trat vor das Volk. "In einer Woche, sollen sich alle Mädchen hier versammeln!! Geht nach Hause und erholt euch!"

Festnahme

2 Chapter

Festnahme
 


 

Tara stand ihm Garten als es passierte. Sie rupfte das Unkraut und beschimpfte es auf das übelste. Doch als es dunkel wurde überkam sie ein Gefühl. "Irgendetwas muss passier sein!! ..Egal!!! Ich geh jetzt erst einmal unter die Dusche!" Sie schniefte einmal laut und machte sich auf den Weg ins Haus.

Auf dem Weg ins bad kam sie an einigen Bildern vorbei. Lächelnd blieb sie stehen und hob einen Bilderrahmen hoch.

In dem Gold fazierten Rahmen befand sich ein Bild mit einem Foto von ihr und ihren Eltern. Sie war damals fünf gewesen und trug ein hübsches azur blaues Kleid. Zwei Zöpfe schmückten ihr braunes Haar. Ihre Eltern umarmten sie von hinten. Aya, ihre Mutter, trug ein gelbes Kleid und einen passenden Hut. Schatten fiel über ihre Augen, aber man konnte ihre mandelbraunen Augen gut erkennen. Daisuke, ihr Vater, trug ein schwarzes Hemd und eine schwarze Hose. Alle drei lächelten glücklich in die Kamera.

Tara seufzte schwer und machte ihre Augen kurz zu. Langsam stellte sie das Bild wieder ab und ging schweren Herzens in Bad.
 

Eine Woche später stand Tara im Garten. Ihre Augen waren geschlossen. Sie trug eine schwarze Hot Pans und ein weißes Top. Sie hielt ihr Schwert in der Hand, was von der Sonne glitzerte, und konzentrierte sich. Was in den letzten Tagen passiert war, hatte sie nicht mitbekommen. Sie bekam so ziemlich wenig mit. Sie ging selten in die Stadt und was vor sich ging, interessierte sie einfach nicht. Sie wollte nur ihr eigenes Leben führen, so gut es eben ging. Trotzdem hatte sie die Unruhe in der Stadt gespürt. Heute war es besonders schlimm. Selbst in ihrem Garten hörte man das reden der Leute. Sie konzentrierte sich wieder und fuhr mit ihren Kendo Übungen fort. Elegant schwang sie das Schwert hin und her. Ab und zu konnte man meinen das es blau leuchtete, aber da sie ihre Augen geschlossen hielt, hatte sie es nie bemerkt.
 

Vor dem Schloss war die Hölle los. Jede menge junger Mädchen in schicken Aufmachungen waren gekommen, um zu hoffen das sie das Mädchen wären, das ihren Prinzen rettete. In jeder Altersklasse hatten sie sich versammelt und sich in einer langen Schlange aufgestellt. Der Altar mit Dantes Körper, stand immer noch auf dem selben Platz und die blaue Hülle war auch noch da. Sie strahlte eine ungeheure Energie aus die, die Bürger spürten. Prinz Yukito trat vor das Volk. Er ließ seinen Blick schweifen und seine blauen Augen musterten die Mädchen. Der Sommerwind ließ sein braunes Haar im Takt wehen. Er straffte seine Schultern und räusperte sich. "Schön das ihr alle hier seit! Ich hoffe wir werden das Mädchen finden, was meinen Bruder retten kann. Ich bitte euch, eine nach der anderen an ihn ran zu treten! Wir werden sehen, was passiert." So fing alles an. Yukito setzte sich auf einen Stuhl neben dem Altar und verfolgte das ganze aufmerksam. Ein Mädchen nach dem anderen kam, doch immer wieder geschah nichts.
 

Über ihr Gesicht lief eine Schweißperle. Sie gab laute Kampfgeräusche von sich, die man noch auf der Straße hörte. Irgendetwas war heute anders. Etwas schien eine Kraft in ihr zu wecken die sie aber nicht erkennen konnte. Mit einem lächeln übte sie fleißig weiter, um diese Kraft auch ja noch auszunutzen.
 

Es war schon recht spät und es würde auch bald dunkel werden. Yukito saß entnervt auf seinem Stuhl. Es waren noch fünf Mädchen da. Eine musste es ja wohl sein. Seine Gedanken gingen hops und machten was sie wollten. Er dachte an zehn Dinge gleichzeitig. Aus den Augenwinkeln sah er seine Mutter die in einem Schatten stand und mit verweinten Augen auf das ganze Schauspiel sah. Er wusste was das ganze zu bedeuten hatte. Sie machte sich sorgen. Sehr große Sorgen. Das letzte Mädchen trat vor und mit einem Hoffnungsvollem Blick musste sie feststellen, das auch bei ihr nichts passierte. Yukito seufzte und knallte seine Faust auf die Lehne des Stuhls. Gefrustet stand er auf. "Wachen! Ihr seht in den Häusern am Stadtrand nach! Jedes Mädchen was noch nicht da war, soll herkommen!! Und zu Not auch mit Gewalt! Aber mit sanfter Gewalt!! Ich will an den Mädchen keinen Kratzer sehen!" Die Wachen nickten und machten sich schleunigst auf den Weg. Ungefähr 80 Wachen suchten jetzt nach verschiedenen Mädchen. Der Prinz ging zu seiner Mutter. Mittlerweile war auch sein Vater zu ihr getreten. "Es wird alles gut Mutter!! Wir schaffen das schon!" Kläglich nickte sie. Sein Vater räusperte sich. "Ich denke wenn wir das Mädchen finden sollten, und sie bereit ist uns zu helfen, braucht sie auch eine entsprechende Belohnung! Deine Mutter und ich haben es uns gut überlegt!" Mit hoch gezogenen Augenbrauen sah er seine Eltern an. "was soll das heißen?" Seine Mutter schniefte noch einmal und sah dann zu ihm auf. "Wir haben uns überlegt, das du sie dann heiraten wirst! Immerhin sollst du bald unser Nachfolger sein, aber ohne entsprechende Königin geht das schlecht!" Er starrte die beiden an. "Das Volk würde sie akzeptieren und sie schätzen! Selbst wenn sie eine Bettlerin wäre!" Yukito sah sie böse an. "Ich werde kein Mädchen heira.." "Heiraten das du nicht liebst! Wenn wir es sagen, wirst du es tun! Es muss sein! Denk an das Volk! Damit ist die Diskussion beendet! Geh wieder hinaus!" Yukito fühlte sich wie ein Idiot der drei Jahre alt war und nicht selbst entscheiden durfte. Es war einfach nicht gerecht. Mit Gefühlsloser Miene ging er wieder hinaus. Seine Hände hatten sich krampfhaft an seiner Uniform festgekrallt.
 

Das Schwert hielt sie mit ihrer Rechten Hand waagerecht gegenüber von ihrem Stirn. Ihre Beine waren in Kampfposition und der linke Arm war von ihrem Körper ausgestreckt und zu einer Faust gebildet. Ihre braunen Augen sah sie nicht, da sie ihre Augen immer noch geschlossen hielt. Ihr geflochtener Seitenzopf (Seitenscheitel) wehte ein bisschen im Wind und auch die Strähnen die ihr wirr ins Gesicht fielen. Ihr Körper war angespannt, doch ihre Seele war frei. Sie dachte an nichts und sie fühlte sich vollkommen leer.

Plötzlich hörte sie geknirsche hinter sich. Jemand musste dort sein. Blitzartig drehte sie sich um und verpasste ihrem Gegner, ein hieb mit ihrem Schwertgriff, auf den Kopf. Dieser ging mit einem keuchen zu Boden und von allen anderen Seiten hörte sie jetzt laufende Schritte. Sie sprang hoch und fuchtelte ein bisschen mit dem Schwert rum. Sie parierte angriffe und traf einige Gegner so, das sie Bewusstlos zu Boden gingen. Doch auf einmal schrie jemand hinter ihr. "Sie wagen es sich der Königlichen Wache zu widersetzen?" Tara blieb ruckartig stehen. Königliche Wache? Hatten sie da gerade wirklich Königliche Wache gesagt? Sie machte ihre Augen auf und musste erkennen das sechs scharfe Schwertspitzen an ihre Kehle gehalten wurden und ungefähr Zehn Wachen regungslos auf dem Boden lagen. Die Schwertspitzen beunruhigten sie nicht im geringsten. Viel mehr beunruhigte sie, warum hier Wachen auftauchten. "Was will die Königliche Wache von einem wehrlosen kleinen Mädchen wie mir?" In ihrer warmen, betonten Stimme lag viel Spot und hohn aber auch Interesse. Ihre Mundwinkel kräuselten sich. Der Mann funkelte sie an. "Sie kommen mit ans Schloss!" Lässig lehnte sie sich ein stück auf ihr Schwert, was ihm gar nichts aus zu machen schien. "Warum sollte ich? Ich sehe keinen Grund dazu!" Der Mann wurde wütend. Sein grimmiger Blick verriet das er sie am liebsten den Klingen ausgeliefert hätte. "Das ist Befehl des Prinzen! Und außerdem.." Jetzt grinste er höhnisch. " Darf ich sie darauf aufmerksam machen, das sie ein Attentat auf die Königliche Wache verübt haben! Das könnte sie mit ihrem Leben bezahlen!" Tara sah ihn nicht im geringsten beeindruckt an. Ihre Augen waren Gefühllos und Kalt. Sie machte eine Hand Bewegung mit ihrem Schwert und die Wachen um sie herum waren schon entwaffnet. Sie starrten sie nur an. Der Mann sah jetzt ziemlich verängstigt aus. Lässig schritt sie auf ihn zu. "Ich armes kleines Ding, habe mich lediglich vor den Männern beschützt, die Hausfriedensbruch begangen haben und mich hinter meinem Rücken erstechen wollten!" Dem Mann reichte es nun ganz. "Mir ist das jetzt auch egal! Sie kommen jetzt mit und den Rest lassen wir den König entscheiden!" Er packte sie grob am Arm. "Lassen sie ihre dreckigen Finger von mir! Ich kann alleine gehen!" Sie riss sich los und befestigte erst einmal ihr Schwert auf ihrem Rücken.

The girl is found

3 Chapter

The girl is found
 

Danke für das Kommi!! *riesigfreu* Sorry das es so lange gedauert hat!^^

bye
 

Yukito sah wie sich seine Wachen nun alle versammelten. Anscheinend waren nur noch zehn Mädchen übrig gewesen. Nach einander ließ er sie vor treten. Bei jeder betete er das sie es wäre. Er wollte die Mädchen zwar nicht unbedingt heiraten, aber er wollte seinen Bruder wieder. Als es auch die letzte nicht war, hörte er wie seine Mutter in einen Heulkrampf ausbrach. Ein Mann trat vor. "Prinz!" Elegant verbeugte er sich. Yukito sah zu ihm. "Ja General Alcasar?" Ein lächeln umgab seinen Mund. "Wir haben jemanden der ein Attentat auf die Königliche Wache ausgeübt hat!" Yukito sah ihn zweifelnd an und kam dann die Stufen hinunter. "Ja und? Habt ihr die Person überwältigt?" Er stand nun vor ihm und die beiden konnten nur hören was sie sagten. "Nein! Die Wachen wurden überwältigt! Hinterher ist es uns gelungen sie mit zu bringen!" Yukito nickte. "Sie muss viel Talent besitzen wenn sie dies Schafft! Wo ist sie? Sie soll wie jeder Stellung dazu nehmen!" Der General machte eine Handbewegung und die Wachen die sich auf einem Platz getümmelt hatten, gaben eine Person frei. Yukito ging auf sie zu. Mit hochgezogenen Augenbrauen musterte er sie.

Tara bemerkte das gar nicht. Sie besah sich ihre Fingernägel und war am grübeln welche Farbe wohl am besten zu ihrem Schwarzen Motorrad passte. Yukito räusperte sich.

"Wie ist ihr Name?" Tara sah überrascht auf. Zwei Blaue Augen fixierten sie streng und neugierig. "Wer will das wissen?" Auch sie zog ihre Augenbraun kraus. Ihre Stimme faszinierte ihn. Doch musste er ein wenig lächeln, als sie das sagte. "Ihr kennt mich nicht?" Tara kam näher und sah ihm genau in die Augen. Noch ein Zentimeter und sie hätte ihn geküsst. Die Menge hielt den Atmen an. So was hatten sie ja noch nie gesehen. Sie ging wieder zurück in alte Pose und sah ihn grimmig an. "Noch jemand von der Königlichen Wache die meinen das sie mich einfach Angreifen können um mich dann nieder zu machen?" Wär die Sache nicht so ernst gewesen, hätte Yukito sich halb tot lachen können. "Nein! Ich bin Yukito! Yukito Subaru, erster Prinz dieser Nation. Und mit wem habe ich die ehre?" Taras blick wechselte. Sie sah ihn von oben bis unten an ehe sie ihm antwortete. "Devan! Tara Devan!" "Tara! Ein sehr schöner Name! Was ist genau geschehen?" "Diese Trampel sind in mein Haus eingebrochen und haben mich von hinten angegriffen! Ich habe mich lediglich gewehrt!" Die Wachen leugneten dies. Yukito atmete schwer auf. "Was du getan hast ist Gesetzbruch! Er wird mit Todesstrafe bezahlt! Mir scheint nicht das du reue zeigst!" Er sah sie schon hoffnungsvoll an, das sie sagen würde wie schrecklich Leid es ihr tat, doch nichts geschah. Der König stand plötzlich hinter ihm. "Yukito! Du musst tun was deine Pflicht ist! Das Mädchen hat sich selbst zum Tode verurteilt!" Yukito schluckte, sah ihr aber nicht in die Augen. "Tara Devan! Ich verurteile dich zum sofortigen Tode, durch das Schwert meines Sohnes!" Tara machte nicht den Eindruck das sie in irgendeiner weise bestürzt war. Ihre großen Mandelbraunen Augen die Yukito anstarrten, wie er feststellte, waren völlig Kalt. Sie folgte ihm auf eine kleine Anrichte. "Knie dich nieder!" Seine Stimme war leiser, aber sie verstand ihn und sagte nichts. Der König stand noch bei den Wachen und sah es mit an. Das Volk beschimpfte sie aufs übelste. Vorher kniete sich Yukito noch neben sie. Sie richtete ihren Blick auf seinen. Er schien gefesselt zu sein. "Bevor ich dir dein leben nehmen muss.." Er betonte das muss sehr stark.. "kann ich dir zwei fragen gewähren, die du mir stellen kannst!" Sie nickte. Er wollte seine Augen schließen um sich voll und ganz auf ihre liebliche Stimme zu konzentrieren, aber er riss sich zusammen. "Gut! Meine erste Frage.....warum glaubt mir niemand?" Yukito holte tief Luft. "Mein Vater schenkt den Worten Alcasar viel mehr Wert als einem Mädchen. Außerdem kommt es für ihn auf ein Mädchen mehr oder weniger auch nicht an. Meint er zumindest. Wie lautet deine zweite Frage?" Tara richtete ihren Blick auf die große Bühne. Sie erkannte den Altar, das blaue Licht und Dante. Er folgte ihrem Blick. "Das ist dein Bruder nicht wahr. Warum liegt er da so leblos?" Yukito starrte sie mit offenem Mund an. "Du-du weißt das nicht?" Sie schüttelte ihren Kopf. "Nein! Ich bin sehr selten in der Stadt! Deswegen kannte ich dich auch nicht! Mich interessiert es eben nicht!" Er nickte. "Mein Bruder, Dante, wurde verhext! Er ist tot. Nur ein Mädchen kann ihn retten! Du fragst dich jetzt wer dieses Mädchen ist nicht wahr? Wir wissen es nicht! Deswegen sollte sich jedes Mädchen hier her begeben und testen ob sie die richtige ist!" Sie nickte. "Gut! Können wir jetzt?" "Warum hast du keine Angst?" "Meine Schutzgöttin wird mir helfen! Sie wird mich empfangen! Ich glaube ich spüre ihre Anwesenheit auch schon! Sie ist auf dem Weg hierher! Sie holt mich in ihre Arme!" Ein trauriges lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. "Wie heißt deine Schutzgöttin?" "Kisari! Sie ist die Göttin des Lebens! Sie wird mich sicher zu Hades bringen!" Yukito stand schnell auf. "Vater! Die weiße Göttin kommt!" Der König starrte ihn an. "Was? Du sollst dich um das Mädchen kümmern!" Wütend stampfte er zu ihnen hinauf. "Was ist hier los?" Alle Blicke richteten sich zu Dante. Kisari stand plötzlich neben ihm und breitete ihre arme aus. Tara schloss die Augen und eine einsame Träne rollte über ihre Wange. "Sie holt mich! Ich komme zu euch!"

Der König fiel auf die Knie, so wie die anderen. "Dieses Mädchen wird zum Tode verurteilt!"

Kisari sah ihn einfach nur an. Von ihr ging eine wärme aus, die jeder spürte. "Was hat Tara getan?" Die Menge raunte. Woher kannte sie das Mädchen, welches wohl am ehrfürchtigsten nieder kniete? "Sie hat ein Gesetz gebrochen." Kisari ging um den Altar herum und berührte vorsichtig die blaue Hülle. "Habt ihr das Mädchen schon gefunden? Es ist nicht mehr all zu viel Zeit um zu suchen!" Der König erhob sich und ging auf sie zu. "Nein! Aus dieser Stadt ist es kein Mädchen! Wir haben jedes getestet! Leider ohne erfolg!" Kisari nickte.

In Taras Kopf fing es an zu hämmern. Irgendeine Stimme drang tief in ihre Gedanken ein. "Komm zu mir Tara! Du!!! Komm zu mir!" Irgendetwas schien sie zu rufen. Sie hatte das Gefühl schon am Nachmittag gespürt. Es musste die selbe Kraft haben. Vorsichtig erhob sie sich und öffnete die Augen. Niemand beachtete sie.

Yukito stand mittlerweile neben seinem Vater und wollte auch die blaue Hülle berühren. "Nicht Prinz! Sie ist tödlich für euch! Es steckt zu viel Energie darin!" Yukito zog seine Hand weg und sah ihr in die Augen. "Woher kennt ihr das Mädchen? Sie sagt, ihr wärt ihre Schutzgöttin!" Kisari nickte mit einem lächeln. "Ich kenne ihre Eltern! Und ja! Ich passe auf sie auf so weit es mir möglich ist! Aber ich bin hier um euch mitzuteilen, das das Mädchen was euren Bruder retten kann, näher ist als ihr denkt! Ich spüre ihre Energie! Sie ist sehr groß!"

Tara stand mittlerweile hinter dem König und ein pochen durchzog ihren ganzen Körper. Sie nahm ihre Umwelt gar nicht mehr war und wie in Trance bewegte sie sich ganz von selbst, den Blick starr auf den Altar gerichtet!

Alcasar sah das mit schockierter Miene. Er brüllte sofort los. "Haltet sie auf! König! Sie will ihnen etwas antun! Passen sie auf!" Die Wachen rannten auf sie zu. Der König und Yukito drehten sich um und sahen wie Tara schon hinter ihnen stand. Der König zückte sein Schwert und hielt es ihr an die Kehle. Aber sie machte keine Anstalten sich zu wehren. Sie wollte weitergehen, wurde aber von zwei Wachen gepackt und fest gehallten. Ihr Gesicht war vollkommen ausdruckslos und blass. Ihre Augen waren weit aufgerissen und ihre Pupillen waren vollkommen blau. Kein schwarz war mehr zu sehen. Nur noch eine runde blaue Kugel. Kisari holte geschockt tief Luft. "Lasst sie frei! Sie hat die Augen!" Yukito sah erst Tara und dann Kisari an. "Was?" "Lasst sie los! TUT WAS ICH EUCH SAGE!" Die Wachen gehorchten und selbst der König tat was sie sagte. Selten schrie sie und wurde hysterisch. Tara ging weiter und stand jetzt auch schon in der Mitte von Yukito und dem König. Sie hob ihre Hand zur Hülle und der Prinz starrte sie nur verwirrt an.

Irgendetwas ging in ihr vor, was sie nicht genau definieren konnte. Sie spürte die Kraft die schrie und raus wollte, aber auch ein Gefühl von Angst überkam sie.

Sie berührte mit ihren zarten Fingerspitzen die blaue Hülle und plötzlich umgab auch sie blaues Licht. Ein Zeichen auf ihrem Stirn leuchtete Blau auf. Es war dasselbe wie auf ihrem Schwert. Fünf Gestalten hielten ihre Hände zu einem Licht. Das Volk wurde unruhig und einige liefen schreiend davon.

Taras Hände fingen an zu zittern und eine Blaue Energie Säule, die von ihr ausging, schoss in den Himmel. Es zerrte etwas an ihr, was ihr ein Gefühl bereitete als ob sie ein Messer geschluckt hätte, welches sie von innen aufschlitzt. Sie wollte die Augen zusammen kneifen, doch es ging nicht! Das einzige was sie konnte war schreien. Und das tat sie.

Yukito konnte das nicht mit ansehen. Er wollte sie dort weg zerren, doch Kisari hielt ihn auf. "Lass sie! Sie ist die, die ihn retten kann! Die Prozedur muss erst abgeschlossen sein! Dann wird sich die Zukunft deines Bruders entscheiden." Yukito starrte Tara an. <Dann...dann werde ich sie vielleicht heiraten müssen?> Ein schwaches lächeln kräuselte sich um seine Lippen. Die Bürger sahen geschockt auf das Bild was sich ihnen bot. Der König sah nur von Tara zu Dante und wieder zurück. Das alles war doch noch ein bisschen zu viel für ihn. Das Mädchen was er gerade noch umbringen sollte, sollte das Mädchen sein was seinen zweiten Sohn retten konnte.

Taras schreie ging ins Ton lose über. Sie fühlte sich plötzlich so leer und der ganze schmerz, ließ sie frei. Die blaue Lichtsäule verschwand und Tara trat ein Schritt zurück. Sie richtete ihre Augen auf Kisari die sie anlächelte. Ihre blauen Pupillen, wurden mit einem Wimpernschlag wieder zu ihren normalen braunen Augen mit dem kleinen schwarzen Kreis darin. "König! Ihr solltet das besser im Schloss klären!" Mit einem lächeln an Tara gerichtet löste sie sich in einem warmen weißen Licht auf. Die Königin stand auf einmal bei ihnen. "Komm kleine! Ich bring dich erst mal ins Schloss und dann reden wir weiter!" Tara realisierte gar nicht was hier alles vor sich ging. Sie ließ sich von der Königin mit zerren. Yukito und sein Vater folgten ihr.

Begegnungen mit der Königin

4 Chapter

Begegnungen mit der Königin
 

Alles war schwarz vor mir. Warum? Was ist geschehen? Ich kann mich nur noch an den Prinz erinnern. Er lag da so leblos und....er war so kalt. Ganz anders als das blaue Licht. Ich dachte es würde mich verbrennen, so heiß war es ! Was war denn noch? Ein Junge?...Ja eine Jungenstimme. Sie hat mich gerufen. Eher gesagt sie hat um Hilfe gerufen! Aber ich wusste nicht von woher es kommt! Was hätte ich auch tun sollen?

Vorsichtig öffnete ich meine Augen. Ein Sonnenstrahl blendete mich und ich drehte mich auf die andere Seite. Das große Bett war schön weich, und gab nach. Moment mal! Das große Bett? Verwirrt sah ich mich um. Ein Himmelbett? Ein riesiges Himmelbett? Wo bin ich?

An der Wand hingen Bilder von den unterschiedlichsten Landschaften und ein Bild von einem Baby, was in einer Hand gehalten wurde. Die Wände waren Strahlendweiß und ein riesiger Spiegel hing im Zimmer. Neben mir stand ein kleiner Nachttisch und ein unglaublich großer Schrank stand auch in diesem großen Raum. Eine Tür führte zu einem enorm großen Balkon. Ich sah an mir runter und musste feststellen das ich ein leichtes Nachthemd trug! Hallo? Wo waren meine Sachen abgeblieben. Vorsichtig kletterte ich aus dem Bett und sah mich nochmals um. Ah da! Auf dem bett lagen meine Sachen ordentlich gefaltet. Und sogar mein Schwert lag darauf. Es wäre ja auch noch der Höhepunkt gewesen, wenn sie mir mein Schwert weg genommen hätten. Schnell zog ich mich um. Ein blick in den Spiegel und ein paar kurze Handgriffe und meine Haare waren perfekt. Meine braunen Haare trug ich heute mal offen. Sie fielen mir geschmeidig über die Schultern und schmiegten sich an meinen Körper. Kurzerhand entschloss ich auf den Balkon zu gehen. Mein Schwert trug ich auch wieder bei mir. Mit einem leisen knirschen drückte ich den Türknauf und trat hinaus auf den Balkon. Es war angenehm warm und die Sonnenstrahlen kribbelten auf meiner Haut. Ich stellte mich an das Geländer und stützte mich darauf. Vor mir erstreckte sich ein riesiger Garten, mit den schönsten Blumen die ich je gesehen hatte. In der Mitte war ein kleiner See und in der Mitte des Sees, war eine ganz kleine Insel mit einem weißen Pavillon und einer Bank. An dem Pavillon reckten sich rote Rosen hinauf. Eine kleine Holzbrücke führte vom Ufer bis zum Pavillon. Das ganze sah einfach traumhaft aus. Die leichte Sommerbrise wehte mein Haar im takt mit und genussvoll schloss ich meine Augen. Warum war ich im Schloss? Sollte ich nicht tot sein? Hatte ich nicht angeblich ein Gesetz gebrochen? Ach das war jetzt auch egal. Ich führte meine Fingerspitzen zusammen und berührte sie nur ganz leicht. Ein kribbeln durchfuhr mich und kleine blaue blitze umgaben meine Fingerspitzen. Spielerisch schlängelten sie sich um meine Finger. Langsam auch um meinen Körper. Wie eine Schutzhülle umgaben sie mich schließlich. Ich war stolz darauf. Als kleines Kind konnte ich es schon. Mein Vater hatte es mir einst beigebracht und mir immer wieder gesagt das ich es in ehren halten sollte und immer wenn ich an meine Eltern denke die blauen Blitze hervorrufen sollte. Traurig an diesen Gedanken ließ ich meine Hände wieder sinken und somit die blauen Blitze verschwinden. Ich ließ meinen Blick über den Garten schweifen. Meine Eltern fehlten mir sehr. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich alles gegeben um sie wieder zu haben. Ich war so allein. Die Tür ging auf und ich hörte wie jemand erstaunt den Atem ein zog. Ein Tablett wurde anscheinend abgestellt du Schritte näherten sich mir. "Guten Morgen Tara!" Aha. Der Prinz. Er stellte sich neben mich und lächelte mich an. Ironisch machte ich einen knicks. "Guten Morgen Prinz!" Ich funkelte ihn an. Eigentlich wusste ich auch nicht warum, dabei war er gestern noch einer der netten gewesen. Wahrscheinlich fand ich es halt ungerecht meinen Eltern gegenüber. Keine Ahnung wieso. "Nenn mich einfach Yukito!" Ich nickte leicht. Ihm hatte das gar nichts aus gemacht. Er drehte sich um und lehnte sich an das Geländer. So konnte er mich anscheinend besser sehen. "Ich hab dir Frühstück mitgebracht! Ich dachte nicht das du schon wach wärst!" Wieder nickte ich. Mein Blick war gen Himmel gerichtete. "Warum bin ich hier und nicht zu Hause!" Yukito seufzte. Meiner Meinung nach seufzte er ziemlich viel für einen Prinz. Aber das fand ich amüsant! "An was erinnerst du dich noch von gestern? Oder eher ab wo erinnerst du dich nicht mehr?" Ich legte meinen Stirn in falten und überlegte krampfhaft. "Nun ja! Ich erinnere mich, das ich in einer blauen Lichtsäule war und es starke schmerzen waren......es hörte auf und mehr weiß ich auch nicht." Er nickte. "Meine Mutter hat dich mit ins Schloss gezerrt, weil du so müde aussahst und sie wollte mit dir reden!" Er machte eine Kurze Pause und sah dann auch in den Himmel. Ein Vogel flog über uns hinweg. Sofort dachte ich an Freiheit. "Du bist zusammen gebrochen und ich hab dich dann hier her getragen. Irgendwo musstest du dich ja ausruhen! Ich hätte dich ja auch nach Hause gebracht, aber der General meinte das Fluchtgefahr bestände und mein Vater war davon auch sofort überzeugt!" Ich trat ein Schritt zurück und sah ihn an. Mein Gesicht war total kalt von Emotionen, was ich eigentlich recht angenehm fand. "Bring mich zu deiner Mutter! Du sagst sie wollte mit mir reden!" Er musterte mich mit seinen blauen Augen. Die Sonne glitzerte in ihnen wieder und man so besonders das seine Augen auch noch grau gesprenkelt waren. "Komm mit!" Er führte mich aus dem Zimmer auf einen hellen langen Gang. Entschlossen ging er nach rechts und staunend folgte ich ihm. Überall hingen alte Gemälde und Bilder. Hausmädchen und Butler wuselten auf dem gang herum und verbeugten sich tief vor ihrem Prinzen. Das würde mir gewaltig gegen den Strich gehen! Den ganzen Tag die Königsfamilie zu bedienen! Nein Danke! Nach einer weile war ich echt froh das Yukito bei mir war! Mein Gott das Schloss musste riesig sein! So viele Gänge und Türen! Wie konnte man sich das denn bitteschön alles merken? "Wo wohnst du denn genau?" Ich legte einen Schritt zu und ging nun neben ihm her. "Am westlichen Stadtende!" Er nickte. "Wo hast du so gut Kendo gelernt? Ich mein wenn du schon die Königliche Wache besiegt hast, musst du verdammt gut sein!" Ich richtete meinen Blick starr nach vorne, dennoch bemerkte ich aus den Augenwinkeln, dass er mich anstarrte. "Von meinem Vater." Meine Stimme war genauso kalt wie mein blick und es interessierte mich nicht im geringsten! Sollte er doch denken was er wollte. Ich wollte einfach nur nach Hause zu meinem Unkraut! O du meine Güte! Das wartete ja auch noch auf mich! Vor einer Tür blieb er stehen. "Wir sind da!" Vorsichtig klopfte er und ein leises ja kam als antwort. Er drückte die Türklinke und betrat den Raum. Auf ein Zeichen von ihm folgte ich ihm. Die Königin saß auf ihrer Terrasse in einem gelben Kleid und trank einen Kaffee. Das Kleid war mit spitzen beschmückt und ihre Haare hatte sie geschmackvoll hochgesteckt. Sie sah mich an und runzelte die Stirn. Ich wusste selbst das ich kein Kleid anhatte und meine schwarze Hot Pans und mein Weißes enges Top nicht gerade passen für dieses Gebäude waren, aber wen kümmerte es? Sie anscheinend nicht! Ein lächeln kräuselte sich um ihre Mundwinkel. "Schön das du hier bist! Ich möchte mich gerne ein wenig mit dir unterhalten! Bitte setz dich doch erst einmal!" Ich nickte leicht und setzte mich ihr gegenüber. Ich sah ihr geradewegs in die Augen und sie mir. Wir wendeten unsere Blicke nicht voneinander. "Yukito geh bitte! Sag einem Diener das er einen Kaffee bringen soll!" Yukito gab ein Geräusch von sich, dass seine Missbilligung preisgeben sollte, ging aber trotzdem. Es blieb ihm ja auch wohl nichts anderes übrig. Die Tür fiel schwungvoll ins Schloss. "Wie geht es dir kleine? Hast du dich gut erholt?" Sie lächelte mich an und in ihrer Stimme lag ehrliche Wärme. Ich mochte sie. Sie war ehrlich! Aber sie wusste auch was sie wollte und das sah ich in ihren Augen. "Ja danke! Aber es wäre nicht nötig gewesen mich hier zu behalten!" Sie seufze. "Ich weiß! Aber mein Gatte war da anderer Meinung!" Ich strich mir eine Haarsträhne aus den Augen und neigte meinen Kopf ein wenig zu ihr. "Was wollen sie?" Sie lachte. "Du bist direkt! Das gefällt mir!" Die Tür ging auf und ein Diener kam herein und stellte eine schöne Tasse vor mich. Sie war mit Kaffe gefüllt. Ich wendete zum ersten mal meinen Blick ab und sagte Danke. Als ich mich ihr wieder zuwandte, sah sie mit einem verträumten Blick auf den schönen Garten, den man von hier noch viel besser sehen konnte. "Du weißt was mit Dante passiert ist? Ja Yukito hat es dir ja gestern erzählt! Du bist das Mädchen das ihn retten kann! Das weißt du glaube ich noch nicht!" Da hatte sie verdammt recht. Beinnahe hätte ich mich an dem Kaffee verschluckt. Ich wusste es wirklich noch nicht. "Du und die weiße Göttin konntet als einziger die blaue Hülle berühren, ohne zu sterben!" Sie wandte sich mir zu und in ihren Augen glitzerten Tränen. Ein schwaches lächeln zeichnete sich auf ihren Gesichtszügen ab. Sie beugte sich zu mir und ergriff meine Hand, die auf dem Tisch lag. "Wir können dich nicht zwingen ihn zu retten! Vor allem nicht, weil wir nicht wissen was auf dich zu kommt! Es kann sein, dass du dabei sterben würdest! Aber...ich bitte dich trotzdem darum! Bitte... rette meinen Sohn und bringe ihn zu mir zurück!" Ich sah sie nicht an. Ich blickte auf unsere Hände nieder. Eine kleine Wasserkugel tropfte neben sie. Sie musste wohl weinen. Ich entzog ihr meine Hand und stand auf. Ich kehrte ihr den Rücken zu und stützte mich an dem Geländer ab. "Yukito würde dich begleiten und...eine Belohnung wirst du natürlich auch erhalten!" Ich drehte mich nicht um, denn ich merkte auch so, wie verzweifelt sie war. "Du wirst Yukito heiraten, wenn du es schaffst!" Ich griff nach meinem Schwert und hörte wie sie erschrocken die Luft einzog. Ich drehte es ein paar mal hin und her. Es glitzerte wunderschön in der Sonne. Ein paar Handgriffe und ich ließ das Schwert schwungvoll in der Luft umher wirbeln. Ich drehte mich ruckartig um und schmiss das Schwert auf sie zu. Sie riss die Augen entsetzt auf. Es traf ihre Stuhllehne, ein paar Millimeter von ihr entfernt, so wie ich es wollte. Ich ging auf sie zu und beugte mich zu ihr. " Ich muss gar nichts für sie tun!" Die Tür wurde aufgerissen und der König brauste herein. Er richtete das Schwert auf mich, als er die Gesamtsituation überblickt hatte. Die Königin sah nur fassungslos von einem zum anderen. "Tara Devan! Wagen sie es nicht, sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen!" Ich fühlte mich nicht im geringsten Bedroht. Irgendwie kitzelte es mich mein Schwert zu nehmen und ihm eine Lektion zu verpassen. Ich stellte mich aufrecht hin und zog das Schwert aus dem Stuhl. Noch einmal ließ ich es schwungvoll in meiner Hand hin und her gleiten. "Schicken sie ihren Gatten raus." Die Königin nickte nur. "Geh!" "Nein!" Mit einer Handbewegung hatte ich die Königin von ihrem Stuhl gezerrt und ihr mein Schwert an die Kehle gehalten. "Gehen sie lieber!" Der König funkelte mich an, tat aber was ich ihm sagte. Als sich die Tür wieder schloss ließ ich die Königin los. "Es tut mir leid! Aber ich musste es tun!" Die Königin lächelte. "Ich weiß!" Sie setzte sich wieder. Ich sah sie an. "Ist es euer Wunsch? Euren Sohn wieder zu bekommen?" Die Königin schluchzte auf und vergoss ein paar kleine Tränen. "Ja!" Ich legte mein Schwert ab und kniete mich vor sie. "Wenn es euer Wunsch ist, my Lady, werde ich es tun! Aber...ich möchte euren Sohn nicht heiraten! Er soll sich jemanden aussuchen, den er liebt und glücklich werden!" Sie legte eine Hand an meine Wange und rutschte zu mir hinunter. Ich wusste genau das sich meine Augen geändert hatten. Ich konnte in dieser Situation meine Maske nicht aufrecht halten! Das tat weh! "Du siehst ihr so ähnlich!" Wieder rollten ihr ein paar tränen über de Wange. "Du siehst Aya so ähnlich!...Es tut mir Leid Tara! Es tut mir so leid!" Sie schmiss sich in meine Arme und weinte. "Wie kann ich das nur je wieder gut machen?" Ich blickte starr vor mich hin und schloss meine Arme um sie. Aber auch in mir regte sich ein Gefühl der tiefen Trauer. Sie löste sich von mir und schniefte erst einmal in ein Spitzenbesetztes Taschentuch. "Du hast nichts getan! Du kannst nichts dafür! Bitte mach dir keine Vorwürfe!" "Ich habe dich im Stich gelassen und ich habe den letzten Wunsch deiner Mutter missachtet! Du warst bestimmt viel einsam!" Wieder kamen viel Tränen. "Ja ich war viel einsam! Ich bin es heute noch! Aber ich habe mich daran gewöhnt! Meine Mutter verzeiht dir bestimmt! Schließlich hast du nichts falsch gemacht! Dein Mann war es! Nicht du!" "Was empfindest du?" Sie sah mich mit tränenden Augen an. "Im Monet gar nichts!" Ich half ihr auf. "Damit das klar ist, ich tue das nur für sie! Nicht für den König!" "Ich weiß! Und ich kann dich verstehen! Ich glaube nicht, das er weiß wer du bist kleine!" Sie lächelte schwach. "Also ich soll die drei Götter aufsuchen! Richtig?" Sie nickte. "Ja und dann wirst du weiter sehen!" Ich nickte und atmete laut auf, schnappte mir mein Schwert und umarmte sie noch einmal. "Wir sehen uns!" Mit einem lächeln wandte ich mich zur Tür. "Du willst jetzt schon gehen?" Ich drehte mich leicht erstaunt um. "Natürlich! Wann denn sonst?" Sie eilte zu mir. "Nimm bitte Yukito mit! Er kann dich in schwierigen Situationen beschützen!" Ich schüttelte den Kopf. "Dann ist es halt ein Befehl von der Königin! Ich will nicht das dir etwas passiert! Du hast schon genug durch gemacht!" Triumphierend lächelte sie.
 

"Macht es gut ihr beiden! Ich hoffe und bete, das euch nichts geschieht!" Yukito winkte noch

einmal und folgte dann Tara die schon um einiges Weiter war. "Warum hast du meine Mutter bedroht?" Er sah sie leicht fragend an. "Ich habe sie nicht bedroht! Ich wollte lediglich das dein Vater verschwindet!" "Wieso?" "Ich mag ihn nicht, außerdem ging es niemanden etwas an, was wir beredet haben!" "So!" Tara ging nicht weiter darauf ein. Sie marschierte einfach weiter. "Weißt du von der Abmachung?" "Welcher Abmachung?" Sie blickte sich kurz um, um sich zu orientieren und ging dann entschlossen weiter und bog dann nach rechts! "Na die Abmachung!" Sie seufzte genervt auf. "Sprich deutlich!" Yukito kratzte sich verlegen am Kopf. "Na die...wie soll ich sagen....." Tara blieb auch jetzt nicht stehen. "Ach so! Du meinst die Belohnung!" "Welche Belohnung?" "Sag mal bist du nur so dumm oder tust du so? Die Abmachung, oder auch Belohnung wie man sagt! Du meinst das ich dich heiraten soll!" "J-

ja!" "Ich weiß davon! Und ich werde es nicht tun! Das war eine Bedingung von mir!" "Aha!" Sie schwiegen sich beide an.

Beschwerliche Reisen

Nach einer ganzen Weile schweigen und grummeln, standen sie in einem Wald auf einer Lichtung. Yukito schien etwas außer Atem. Sie drehte sich zu ihm um. „Halt mal!“ Sie schmiss ihm ihr Schwert zu und er fing es so grade eben noch auf. „Was machst du da?“ „Wonach sieht es denn aus?“ Sie Fuchtelte an ihren Haaren herum und in kürzester Zeit Hatte sie einen geflochtenen Zopf mit ein paar losen Strähnen. „Ich mache mir einen Zopf! Besser zum Kämpfen wenn du verstehst was ich meine?!“ Sie drehte sich um und nahm ihm das Schwert wieder ab. „Lass uns weiter gehen! …..Erzähl mir was!“ Yukito lächelte. „Was soll ich denn erzählen?“ „Irgendwas!“ Tara schien sehr konzentriert zu sein und blickte sich häufig um. Außerdem schien es als wüsste sie genau wohin sie gehen mussten. „Also…es war einmal ein Mädchen namens Tara und sie hatte braune Ha..“ „So was doch nicht! Erzähl mir was über das leben im Schloss! Oder sonst was! Irgendwas musst du doch zu erzählen haben!“ Er grübelte kurz. „Du hast doch den Pavillon im Garten gesehen oder?“ „Ja er war wunderschön! Warte! Wir sollten hier rast machen! Am besten ist es wenn wir hier übernachten! Her sind wir einiger Maßen geschützt und können morgen weiter! Ich glaube wenn wir noch weiter gehen, wird die Nacht nicht gut für uns!“ er nickte und sie fingen erst einmal an sich ein kleines Nachtlager aufzubauen. Später saßen sie um ein kleines Feuer. „Also du wolltest was erzählen!“ Sie blickte in das Feuer und in ihren Augen spiegelten sich die roten Flammen wieder. Er fand sie wundeschön in dem Schein des Feuers, aber er wollte sich lieber auf die Story konzentrieren. „Also der Pavillon! Meine Mutter hat ihn bauen lassen! Er soll sie immer an zwei wichtige Personen in ihrem leben erinnern. Sie sitzt oft dort! Es soll sich um eine Mysteriöse Geschichte handeln, von den zwei Personen und meiner Mutter meine ich! Oh ich glaube mein Vater war auch daran beteiligt! Ja genau! Er auch! Meine Mutter hat mir und Dante die Geschichte immer erzählt! Also pass auf!“ Verträumt lauschte Tara Yukito. „ Damals als Dante und ich noch ganz klein waren, soll die Göttin Kisari von jeder Generation der Königsfamilie jemanden geopfert haben! Das hat aber mit der letzten aufgehört! Die letzte war etwas besonderes! Um das heilige Licht zu erhalten, mussten Königliche Menschen geopfert werden! Das Blut war entscheidend! So sagte sie immer. Eines Tages kam Kisari und wollte ein Opfer. Die Wahl traf auf meine Mutter. Mein Vater konnte das nicht akzeptieren! Er versuchte mit Kisari zu verhandeln, das er das Opfer sein könnte, doch Kisari meinte das es eine Frau sein sollte! Meinem Vater kam die Idee! Aimy’s , so heißt meine Mutter; beste Freundin Aya hatte das Selbe Blut wie sie. Sie hatten früher einmal Blutsbrüderschaft gemacht und daran erinnerte er sich noch ziemlich gut. Er schlug Kisari vor, Aya zu Opfern! Doch Aya musste es freiwillig tun! Also kidnappte mein Vater ihre kleine Tochter. Den Namen hat sie nie erwähnt! Er erpresste Aya und Daisuke , ihr Mann, und schließlich kam Aya alleine ins Schloss. Sie redete mit Kisari. Was sie damals redeten wusste meine Mutter da noch nicht. Eines Nachts forderte Kisari ihr Opfer und nahm Aimy mit auf die Kleine Insel. Mein Vater bemerkte nichts. Auf der Kleinen Insel standen auch Aya und Daisuke. Das blaue heilige Licht, war zu der Zeit schon ausgelöscht, wie es meine Mutter nun erfuhr. Sie sollte das neue Blaue Licht werden und alles aufgeben! Als blaues Licht hatte sie die Aufgabe, Oberhaupt der Götter zu sein und ihre Familie zu opfern! Durch ihre bloße Hand. Meine Mutter war sehr geschockt. Da bemerkte sie die kleine Tochter von den beiden. Sie schlief hinter ihnen in einer dicken Decke eingewickelt. Sie wachte aber auf und stand auf. Sie stellte sich zu ihren Eltern und Aya hob sie hoch. Meine Mutter sagte immer das sie nicht wusste wie ihr war! Es ging alles zu schnell für sie! Sie hatte die Wahl. Würde sie zum Blauen Licht und opferte ihre Familie oder würden sich Aya und Daisuke opfern und die kleine würde das Blaue Licht, das zum ersten Mal halb Mensch sein sollte. Mein Vater tauchte aber plötzlich auf und nahm ihr die Entscheidung ab. Er traf die Entscheidung für sie und opferte Aya und Daisuke! Aimy nahm die kleine auf den Arm und starrte mit offenem Mund zu den beiden. Mein Vater sollte sie mit einem Heiligen Schwert in Tausende kleine Stücke Teilen. Vorher umarmten sie ihre Tochter und Aimy noch. Ayas letzte Worte waren eine bitte. Aimy sollte gut auf die kleine aufpassen. Meine Mutter weiß heute noch wie schrecklich es war. Rücksichtslos zermetzelte mein Vater die beiden und die kleine schrie noch nicht einmal. Sie stand einfach nur da und sah es sich an. Noch nicht einmal eine Träne soll über ihre Wange gerollt sein. Sie stand einfach nur da und wurde von einem Blauen Licht umgeben. Meine Mutter hat das alles sehr schwer mitgenommen! Aya war wie eine Schwester für sie gewesen. Die Insel war von oben bis unten mit Blut und Leichenteilen voll und die kleine Stand einfach nur da. Mein Vater zerrte meine Mutter weg und ließen das Mädchen einfach dort stehen. Meine Mutter sagte immer, das Aya gesagt hätte das sie stolz darauf wäre ihr leben für sie zu lassen! Das Blut war am nächsten Tag weg und das neue Blaue Licht auch. Meine Mutter wollte sie suchen, doch mein Vater verbot es ihr und sperrte sie ein. Wir haben sie Monatelang nicht gesehen! Jeden Abend hat sie uns die Geschichte erzählt! Sie endete immer mit den Worten : Die Augen der kleinen waren leer und so traurig! Es hätte nie passieren dürfen! Meine Mutter hat nach der Geschichte immer geweint! Aber sie bestand darauf, sie uns zu erzählen! Sie meinte, wenn sie das Mädchen noch einmal trifft will sie sich unbedingt entschuldigen! Sie will heute noch wissen wie es ihr geht! Sie meint sie wäre im gleichen Alter wie Dante! Aber ihren Namen hat sie uns nie gesagt!“ Tara sah in den Flammen die Szenen vor sich. Sie konnte sich noch zu gut daran erinnern, wie sie in all den Leichenteilen lag und vor sich hinstarrte. Damals hatte sie schon eine Verbindung zum blauen Licht gehabt, aber ab da war sie es! Die Gefühle kamen ihr hoch.

„Ich würde diese Mädchen zu gerne mal kennen lernen! Vor allem möchte ich mich auch mal bei ihr entschuldigen!“ Tara sah über die Flammen hinweg Yukito an. Er starrte auf den Boden. „Mein Bruder hat meiner Mutter immer wieder versichert, das er es gut machen will! Wenn er sie findet, will er sie heiraten und versuchen das erlebte zu vergessen, ihr eine Familie zu geben! Das hat er meiner Mutter versprochen! Und heute noch erinnert sie sich daran! Ich glaube er auch noch! Er hat lange nach ihr gesucht, doch ohne Namen ist das schwer!“ Tara horchte auf. Gefühle hatte sie jetzt im Überfluss! „Na eine Gute-Nacht-Geschichte für kleine Kinder ist das ja nicht gerade. Ich denke eure Mutter kennt den Namen der kleinen?“ Yukito sah sie an. „Naja als wir klein waren hat sie die blutigen Details weggelassen. Den Namen kennt sie. Aber sie behält ihn wie ein Schatz für sich. Aya war wie eine Schwester für sie und Mutter hat gesagt, dass sie den Namen gemeinsam mit Daisuke ausgesucht haben! Sie will ihn einfach nicht sagen!“ Tara nickte. Stille kehrte ein. „Deswegen hasse ich meinen Vater! Wie konnte er nur so brutal sein? Und so herzlos! Den letzten Wunsch von Aya zu missachten! Ich find das widerlich! Weißt du..“ Er machte ein kurze Pause und studierte ihr Gesicht, das aber ganz Gefühllos war im Gegensatz zu ihrem Herzen. „Deswegen hat er auch nicht gezögert dich zum Tode zu verurteilen! Er will das wir genauso werden wie er! Ich würde lieber sterben als so zu werden! Aber ich glaub er hat das ganze verdrängt!“ Tara sah zu den Sternen. „Es ist spät! Lass uns schlafen gehen!“ Er nickte. Nach einer ganzen Weile seufzte Yukito auf. „Wie würdest du empfinden, wenn du das kleine Mädchen wärst und dann plötzlich die Mörder deiner Eltern wieder siehst?“ Er wusste das sie nicht schlief. „Ich würde mitleid und hass empfinden!“ Yukito sah zu ihrem Rücken. „Ja, ich glaube ich auch!“
 

Vor mir wurde alles schwarz. Die Geschichte weckte Erinnerungen in mir. Verschiedene Szenen tauchten vor meinem Auge auf.

Ich stand auf der kleinen Insel und sah mit weit aufgerissenen Augen zu, wie der König meine Eltern tötete. Das Blut spritzte und färbte das Gras sowie meine Kleider rot. Mit einem hässlichen Geräusch landeten die Körperteile meiner Eltern auf dem weichen Gras. Hinter mir hörte ich Aimy los weinen und hysterisch werden. Der Kopf meiner Mutter rollte vor mich. Langsam ging ich in die Hocke und drückte ihn ganz dicht an mich. Ihre Augen sahen mich an, doch jeglicher Glanz war in ihnen Gewichen. Ich hörte wie das Königspaar wegging. Ich blieb alleine zurück. In dem Blut und den Überresten meiner Eltern. Das Schwert meines Vaters begann zu schweben und kam in einem blauen Licht zu mir geflogen. In dem Moment als ich es berührte schoss eine Blaue Lichtsäule auf mich nieder. Ich realisierte es nicht. In mir tat sich eine große Leere auf und die Klippen zwischen meinen Gefühlen, wurden riesig. Pure Verzweiflung und Angst wuchs in mir.

Ich wusste noch genau wie es damals war. Kisari nahm mich mit und zog mich auf. Bis zu meinem 13 Lebensjahr. Von da an, war ich immer alleine! Sie sagte mir zwar immer ich wäre nie alleine, denn das blaue Licht wäre etwas ganz besonderes und ich hätte ganz besondere Kräfte, doch ich fühlte mich nur noch einsamer! Ich hatte mir immer Rache an dem König geschworen! Und was tat ich jetzt? Ich rettete seinen Sohn!

Neue Szenen tauchten vor mir auf. Aimy die sich mir in die Arme warf und um Verzeihung bat. Nein sie konnte nichts dafür! Trotz allem mochte ich sie immer noch sehr! Langsam glitt ich in einen Traumlosen Schlaf über.
 

Tara wachte mit den ersten Sonnenstrahlen auf. Yukito schlief noch tief und fest neben ihr. Verschlafen richtete sie sich auf und rieb sich ihre braunen Augen. Leise stand sie auf und zog sich schnell um. Sie hatten einige Sachen mitgenommen, um sich die Reise zu erleichtern. Sie zog sich eine weiße Bluse und eine dunkelgrüne kurze Hose an. Ihre Haare band sie mit einem schwarzen band zu einem Pferdezopf. Sie wusch sich und polierte ihr Schwert. „Hey Prinz! Auf wachen!“ Sie kniete neben Yukito und sah ihn lächelnd an. „Noch nicht!“ Er drehte sich mit einem Plumps wieder um. „Gut dann nicht!“ Sie stellte sich wieder hin und packte schon mal ihre Sachen ein. Nach einem Blick auf die Uhr, fand sie das es schon recht spät war, ließ sich aber noch etwas Zeit und übte Kendo!

Nach einer ganzen Zeit, schreckte Yukito auf einmal hoch. <Irgendwas hat doch da geraschelt!> Er sah sich um und musste staunend feststellen das, dass nicht nur ein Geraschel war. Tara hüpfte mit Kampfgeschreie herum und übte ein paar Kampftechniken. Wenn er es nicht besser gewusst hätte, hätte er vermutlich noch gesagt das sie aussähe wie eine Kampfigur in einem Kampfspiel die verdammt gut Kendo kann. Sie machte einen Salto in der Luft, drehte sich ein paar mal und ließ ihr Schwert schwungvoll von der einen Hand in die andere Wandern. Kopf reibend stand er auf. <Was für ein Mädchen!> Er fuhr sich durch sein Haar, was dadurch nur noch strubbeliger wirkte.

Tara setzte auf dem Boden auf und sah zu ihm rüber. Mit einem Flick Flack stand sie ihm gegenüber und sah ihm in die Augen. „Verschlafen Meistro?“ Schelmisch grinste sie ihn an, er erwiderte dafür nur ein ironisches Lächeln. „Warum hast du mich nicht geweckt?“ Tara steckte das Schwert weg und ging zu ihren Sachen. „Du hast gesagt du wolltest noch in bisschen schlafen! ..Komm lass uns nicht diskutieren! Mach dich fertig damit wir weiter können!“ Er sah sie mit hochgezogenen Augenbraunen an. „Und was ist mit essen?“ „Das tun wir wenn wir bei Hardes dem ersten Gott waren!“ Im fiel die Kinnlade runter. „Wo ist er denn?“ Etwas ängstlich sah er sich um. „Näher als du denkst!“ Sie ging an ihm vorbei. „Wir sind bald an seiner Höhle! Halt dich zum Kampf bereit!“ Verwirrt nickte er und nahm sich die restlichen Sachen.
 

Der Weg zur Höhle war beschwerlich. Der Wald wurde immer dichter und dunkeler und irgendwie hatte Yukito das Gefühl, das sie beobachtet würden. Da er aber nicht als Angsthase gelten wollte, sondern als ehrenwürdiger Prinz sagte er nichts. Dennoch rückte er soweit wie möglich zu Tara auf.

Irgendwann trat er ihr auf die Ferse und sie drehte sich um. Mit hochgezogenen Augenbrauen sah sie ihn an. „Ich dachte du bist ein Prinz und kein Angsthase!“ Yukito kratze sich am Kopf. „Ich bin gar kein Angsthase! Ich habe gelernt zu kämpfen!“ Seine Stimme war entschlossen. Tara kam näher zu ihm und ihr Mund war nicht weit von seinem Ohr entfernt. Ihr heißer Atem strich seinen Nacken und ihm stellten sich die winzig kleinen Nackenhärchen auf. „Zwanzig bis Fünfundzwanzig Schwarzschamanen folgen uns seit circa 256 Metern! Sie haben Hunger und ich glaube das sie in wenigen Sekunden angreifen!“ Unauffällig sah er sich um. Es stimmte. Viele gelbe Augenpaare die sie anblitzen, konnte man aus den Büschen heraus erkennen. Auch das fletschen der Zähne, war zu hören wenn man genau hinhörte. „Dann stell mal unter beweis was du kannst! Sie werden wohl kaum wieder fliehen!“ Sie entfernte sich von ihm und sah ihm entschlossen in die Augen. Kaum merklich nickte er und beide schmissen gleichzeitig ihre Sachen auf den Boden und stellten sich Rücken an Rücken. Yukito war etwas größer als sie, wie ihm jetzt auffiel. Gerade rechtzeitig hatten sie sich umgedreht, denn schon kamen die ersten Schwarzschamanen. Das erste Geräusch kam von einem Stück Fleisch was in tausende Stücke zerkleinert wurde und das Blut was auf den Boden spritzte. Das Schlachtfeld war in voller Bewegung und es kamen immer mehr Schwarzschamanen. Das Kampfgeräusch war noch weit weg zu hören.

Mit einem Schwung mit ihrem Schwert, zerteilte sie die Schwarzschamanen und sprang dann in die Luft um dort auch noch welche zu vernichten. Yukito kam nur schwer mit. Außer Atem bekämpfte er die nötigsten. Er wusste ja das er nie so hart trainiert hatte, aber ein bisschen mehr hatte er doch schon erwartet! Plötzlich grub einer der Bestien seine Zähne in seinen linken Arm. Mit einem Schmerzschrei ging er zu Boden und hielt sich den Arm. Tara drehte sich um und rannte zu ihm, um ihm die Schwarzschamanen vom leib zu halten. Beim Kämpfen versuchte sie sich zu erkundigen, wie es ihm ging. „Wie geht es dir?“ Schmerzhaft kniff er die Augen zusammen. „Es tut höllisch weh! Aber der Arm ist noch dran!“ „Bind dir ein Stück Stoff um den Arm, um die Blutung zu stoppen!“ Er tat was ihm gesagt wurde und als er wieder aufsah, blickte er in zwei Schokoladen braune Augen die ihn sorgenvoll ansahen. „Wir sollten schnell weiter bevor neue kommen!“ Er nickte und stand auf. Staunend sah er sich erst noch um. „Wow!“ Überall lagen tote Kadaver, Eingeweide, Blut und Leichenteile. Tara hatte nicht mal einen Kratzer wie er feststellen musste. Er folgte ihr schnell auf dem Weg weiter. Das Mädchen war unglaublich stark. „Tut mir leid!“ „Was tut dir leid?“ Sie flüsterten zwar nur, aber sie verstanden sich. „ Das ich dich nicht beschützen konnte! Eigentlich sollte ich das ja tun!“ „Kopf hoch! Mach dir nichts draus!“ Wie um sich zu rechtfertigen redete er weiter. „Weißt du, Dante hat immer mehr trainiert als ich! Für ihn war es wichtiger als für mich!“ „Wieso?“ Yukito hielt sich den Arm. „Ich hab dir doch die Geschichte mit dem heiligen blauen Licht erzählt und das er sie heiraten will. Er hat für sie so hart trainiert! Er will sie um alles in der Welt beschützen und ihr die Welt zu Füße legen!“ „Das finde ich schwachsinnig!“ „Warum?“ „Er kennt das Mädchen doch gar nicht! Hat er schon mal daran gedacht, dass sie ihn gar nicht haben will?“ Das leuchtete ihm irgendwie ein. Bevor er noch was sagen konnte, stoppte sie vor einer Höhle. „Wir sind da. Konzentrier dich!“ „Warte! Wie wollen wir da rein kommen? Es ist stockdunkel!“ „Keine Panik! Wenn er uns zu sich läst, wird er uns hohlen! …Gott der Toten ich bitte euch, lasst uns eintreten! Erhört meine Bitte!“ Es geschah am Anfang nichts und Tara musste schmunzeln, doch dann fanden sie sich auf einmal in einer großen Halle wieder. Vor ihnen erstreckte sich ein langer Teppich. Er war ganz in Schwarz, sowie der Rest des Saales. Tara Schritt als erster voran. Yukito hinterher. Vor einem Thron blieb sie stehen und kniete sich nieder. Yukito tat es ihr gleich. Auf dem Thron saß ein Mann mit schwarzem Gewand. Die Kapuze war ihm weit ins Gesicht gezogen, so dass man sein Gesicht nicht sehen konnte. Seine Stimme war rau und dunkel. „Du bist das Mädchen richtig?“ Tara stand auf und starrte genau auf den Punkt, wo sie meinte das seine Augen waren. „Ja! Gott Hades…..was soll ich tun?“ Hades lachte. „Sehr direkt! Das gefällt mir! …Du musst eine Aufgabe bestehen! Wenn du es schaffst, musst du zu dem zweiten Gott! Er wird dich ebenfalls empfangen und dir eine Aufgabe stellen!“ Sie nickte. „Und wie lautet deine Aufgabe?“ Hades stand auf. „Löse deinen Geist von deinem Körper!“ Tara starrte ihn an. Wie sollte sie denn das schaffen? Auf der einen Seite, war sie doch nur ein einfaches Mädchen, aber auf der anderen Seite war sie ja das heilige Blaue Licht. Leicht nickte sie. Sie stellte sich aufrecht hin und faltete ihre Hände. Ihren Kopf hielt sie gesenkt und ihre Augen waren geschlossen. Yukito hatte sich etwas zurück gezogen und betrachtete sie jetzt.
 

Ich konzentrierte mich ganz auf meinen Geist und auf meinen Körper. Ich versuchte meine Gefühle zu trennen und mein Empfinden zu zügeln. Erst einmal musste ich meine Gedanken unter Kontrolle bringen, was gar nicht mal so einfach war. Ich begann vor meinen inneren Auge kleine Kreise zu ziehen. Ich versuchte mich auf das Gefühl zu konzentrieren, wie es ist zu fliegen. Ein flatterndes Gefühl machte sich in mir breit und mir kam der Gedanke, dass wenn ich es nicht schaffen würde die Königsfamilie ziemlich enttäuschen würde. Doch diesen Gedanken tat ich schnell ab. Ich durfte einfach nicht an das versagen denken. Ich wollte meinen Eltern beweisen, wie stark ich war. Auch wenn sie mich nicht sahen, zumindest nicht auf der Erde.
 

Yukito begutachtete sie misstrauisch. In ihm kamen Zweifel hoch, ob sie es auch schaffen würde.

Tara fing plötzlich etwas an zu glühen. Irgendetwas ging von ihr aus und im ersten Moment dachte er, er wäre betrunken den ihre Umrisse wurden nicht mehr deutlich. Ein ebenbild von ihr in blasser Gestalt und mit einem durchsichtigen Touch, hob sich von ihr ab und schwebte neben ihr. Die echte Tara rührte sich nicht, doch die zweite die schwebte sah sich erschrocken um. Geschockt betrachtete sie ihre Hand. Wie durchsichtig sie doch war. Ihr blick glitt zu der Person die dort neben ihr stand und wie versteinert inne hielt. Hades lachte und Tara sah zu ihm. „Du hast es geschafft kleines Fräulein! Du hast deinen Geist von deinem Körper getrennt! Aber nun kehre wieder in deine Hülle zurück. Du bist es nicht gewöhnt und es wird dich eine menge kraft kosten!“ Tara nickte und schwebte zu ihrem Körper zurück. Etwas zaghaft berührte sie ihre Schulter, da sie nicht wusste wie sie zurück kommen sollte. Ein eisig kalter Schauer durchfuhr sie als sie in ihren Körper zurück glitt.

Yukito kam wieder zu ihr und stellte sich neben sie. Taumelnd öffnete sie ihre Augen. Etwas benommen fasste sie sich an den Kopf. Yukito stützte sie an ihrem Ellebogen. Dankend lächelte sie ihm zu.

„Nun Mädchen, du hast deine Aufgabe erfolgreich bestanden! Ich wünsche dir auch bei den anderen gutes gelingen! Doch du sollst auch für deine tat belohnt werden! Jedes mal wenn du eine Aufgabe erfüllst, kommt Dante mehr und mehr zum leben zurück. Ich werde seinen Geist aus der Unterwelt befreien und er wird euch begleiten! Er kann euch geistlichen Beistand leisten! Aber denkt bitte daran das nur ihr zwei ihn sehen und hören könnt! Er wird als Geist, so wie du eben, euch begleiten!“ Hades sammelte seine Kraft und ließ ein schwarzes Licht erscheinen. Aus diesem Licht bildete sich ein Geist. Verwirrt sah der junge Prinz von einem zum anderen. „Yukito? Man siehst du schlecht aus! Schon lange nicht mehr gewaschen was?“ Er lachte. Seine Stimme war schön und klang wohltuend. Seine Augen fixierten Tara. „Dann bist du das Mädchen was mich retten soll? Mein Gott ich bin dem Untergang geweiht!“ Kopfschüttelnd machte er eine Handbewegung. Tara fand das gar nicht lustig. „Meint der ehrenwerte Prinz etwa ich wäre nicht in der Lage dazu?“ Dante kam auf sie zu und stellte sich vor sie. „Also das hast du jetzt gesagt!“ Grinsend fuhr er sich durch die Haare. Yukito musste lachen. „Oh man! So kennt man dich! Du solltest doch benehmen zeigen oder was hat unsere Mutter dir immer beigebracht?“ Dante wand sich von Tara ab. „Ich soll benehmen zeigen um der Frau willen die ich heiraten will! Aber wir beide wissen das ich sie bis jetzt noch nicht gefunden habe!“ Dante wirkte plötzlich sehr ernst, was Tara nicht entging.

Hades erhob noch einmal das Wort. „Junger Prinz Dante! Haltet die Augen auf! Eure Zukünftige kann euch jeden Augenblick begegnen!“ Dante verbeugte sich. „Danke!“ Yukito sah sich um. „Hey! Wo bist du?“ Jetzt sah sich auch Dante um. „Das Mädchen ist schon gegangen!“
 

Grummelnd ging ich aus der Höhle. Das war ja echt ein Starrkopf und ein Holzkopf obendrein. Was fiel ihm eigentlich ein mich zu beleidigen! Also wenn er meinte ich würde es nicht schaffen, sollte er doch bleiben wo er ist und ich würde mich wieder dem Unkraut im Garten zuwenden! Ich bemerkte gar nicht wo ich hin marschierte. Ich wusste nur das mein Gefühl mich leiten würde. Was ich ebenfalls wusste, war das diese Reise anstrengender würde als geplant! Dieser Prinz war ja wirklich ein Macho schlecht hin. Noch nicht einmal vorgestellt hatte er sich. Pah! Sollte er doch ein Geist bleiben! Wütend sah ich mich um. Wo war ich hier? Bäume ragten vor mir auf und besonders hell war es auch nicht! Mein Gefühl sagte mir zwar das ich hier richtig war, aber es sagte mir auch das es gefährlich sein würde. Ich hielt an und lauschte den unberuhigenden Klängen der knackenden Äste die bedrohlich näher kamen. Was wollten die denn schon wieder von mir. Gut es hätte auch Yukito und Dante gewesen sein können, aber ich bezweifelte das Yukito so leise sein konnte! Ich holte mein Schwert hervor und stellte mich in Angriffsposition. Augen blitzten überall auf. Skeptisch versuchte ich abzuschätzen wie viele Schwarzschamanen es dieses mal waren. Ich musste innerlich seufzen. Vorhin waren wir wenigstens noch zu zweit gewesen. Gut er war nicht sonderlich hilfsreich gewesen, aber er war da! Diesmal war ich allein! Klar ich war einfach gegangen! Aber.…argh! Dieser Prinz schaffte es irgendwie mich zur Weißglut zu bringen. Das rascheln wurde immer mehr. Sie sammelten sich. Wer würde erster angreifen? Ich oder sie? Ich überlegte lange. Meine Gedanken schalteten sich nach und nach ab. Es wäre vielleicht taktisch besser gewesen, wenn ich Yukito gerufen hätte, aber mein Stolz war zu groß. Entweder ich schaffte es, oder ich starb.

Ich rannte in die Gebüsche und griff sie an. Wie Kannibalen stürzten sie auf mich und ich konnte mich nur noch mit mühe von ihnen fern halten. Sie wurden echt immer mehr! Wo kamen die alle her? Vor allem hatte ich das Gefühl nicht mehr ganz so fit zu sein. Aber ich gab mein bestes! Was anderes konnte ich ja auch nicht erwarten!
 

„Hey Yukito! Mach nicht schlapp! Komm schon!“ Yukito hetzte hinter Dante her. „Du hast gut reden! Du bist ein Geist und brauchst nichts zu essen! Ich hab noch nichts bekommen! Hunger!“ Dante schüttelte mit dem Kopf. „Wir müssen das Mädchen finden! Was ist wenn sie angegriffen wird? Du musst sie beschützen! Ich als Geist bring nicht viel!“ Yukito blieb stehen und fing an zu lachen. Dante sah ihn nur irritiert an. „Was ist denn jetzt los?“ Yukito stützte sich an einem Baumstamm ab. „Also wenn du glaubst, dass man sie beschützen muss, hast du dich gewaltig in ihr getäuscht! Sie hat es mit mehreren Schwarzschamamen aufgenommen! Während ich verletzt auf dem Boden lag! Außerdem hat sie die Königliche Wache in die Knie gezwungen, wurde zum Tode verurteilt, hat unsere Mutter mit dem Schwert bedroht und kümmert sich nicht im geringsten um ihr eigenes Wohlbefinden wenn sie sich etwas vor nimmt! Ich sag’s dir! Das Mädchen hat es faust dick hinter den Ohren! Du würdest echt gut zu ihr passen! Zwei Starrköpfe wie es selten gibt!“ Dante schwebte empört vor ihm. „Ich bin kein Starrkopf! Ich kann halt meinen Willen durchsetzen! Na und? Also das sie die Königliche Wache nieder zwingen kann, muss sie mir erst noch beweisen! Ich glaube kaum das so ein zierliches Mädel mich retten soll! Mein Gott da hätten sie schon ein stärkeres aussuchen sollen!“ Dante machte einen komischen Eindruck. Sein Bruder hingegen machte sich wieder auf den weg. „Gib ihr eine Chance und lern sie erst mal kennen! So einen schlechten Charakter hat sie gar nicht! Ihre Gefühle sind nur so kalt!“ Dante seufzte. „Ja das hab ich auch schon bemerkt! Ihre Augen waren völlig kalt und regten sich nicht! Aber lass uns später weiter reden! Suchen wir sie!“
 

Ich spürte wie mein Fleisch aufgerissen wurde und rote dick Flüssigkeit mein linkes Bein hinunter lief. Ich konnte nicht aufgeben. Wenn ich mich jetzt dem Schmerz widmen würde, wäre ich verloren. Ich kämpfte so gut ich konnte und es wurden immer weniger. Ich versuchte nicht über die Kadaver zu stolpern die auf dem Boden lagen und die in den Bäumen hingen. Mein Herz pochte laut und ich dachte das es alle hören würden. Das Schwert riss die Körper nach und nach auf. Leider musste ich zugeben das ich umzingelt war, aber was sollte ich dagegen tun? Ich seufzte und versuchte mich zu konzentrieren.
 

Die beiden gingen eiligen Schrittes den Weg entlang. Es wurde immer dunkler und sie hörten Geräusche. „Beeil dich Yukito! Ich habe irgendwas gehört!“ Sein Bruder nickte. „Ja ich auch! Aber es scheint nicht mehr da zu sein!“

Als Dante und Yukito an einer kleinen Lichtung ankamen sahen sie Tara aus dem Gebüsch kommen. Sie machte einen zufriedenen Eindruck und kratzte sich gemütlich am Kopf. Die beiden sahen sich ungläubig um. Die toten Schwarzschamanen lagen Stückchenweise auf dem Boden und im Gebüsch. Es sah wie das reinste Schlachtfeld aus. Und Tara stand mitten drin, von oben bis unten mit Gedärmen und Blut besudelt. „Na da bist du ja! Was ist denn hier passier?“ Tara sah Dante erschrocken an. „Och! Ein paar Schwarzschamanen! Nicht der rede wert! Können wir weiter? Wir müssen in die nächste Stadt! So wie es aussieht hat unser großer Prinz schon verdammt viel Hunger!“

Ein Magenknurren bestätigte ihre Aussage. Doch Yukito schüttelte erst mal den Kopf. „Du solltest dich erst mal ausruhen!“ Er ging näher an sie heran. „Ach was! Das geht schon!“ Sie wollte weiter gehen, doch ein Schmerz durchfuhr ihr Bein. Sie zuckte zusammen und blieb stehen. „Na hat sich das kleine Mädchen es sich anders überlegt?“ Dante sah sie höhnisch an. „Hör verdammt noch mal auf! …Oh man! Was hast du gemacht! Dein ganzes Bein blutet! Na ja nicht dein ganzes Bein aber es ist ne riesige Wunde! Lass mal sehen!“ Bevor sie protestieren konnte, saß sie schon und Yukito betrachtete die klaffende Wunde. „Mit dir gibt es auch nur stress Mädchen!“ Tara sah ihn wütend an. „Ich heiße Tara nicht Mädchen! Merk es dir!“ Dante verdrehte die Augen und schwebte zu ihnen. „Auch noch zickig!“ „Ich verbinde das erst mal so gut es geht und dann sollten wir schnell zurück zum Palast!“ Tara schnaubte verächtlich als sie gezwungen wurde sich zu setzen und sich verarzten zu lassen. „Weißt du wie weit es wieder ist bis wir im Palast sind? Und danach wieder zurück?? Oh man dann können wir unseren Dreikäsehoch ja nie retten! Wir sollten nach Trist. Du kannst was essen und ich geh ein paar Informationen einholen! Von Trist ist es ungefähr ein Tagesmarsch bis zum Tempel!“ Yukito zog stramm an seiner Provisorischen Binde. „Du wirst dich sofort zu einem Arzt begeben!“ Doch sein Kommentar ging einfach unter. Sein Bruder war schon voll bei einem anderen Thema. „Was wollen wir den in einem Tempel?“ Tara schloss kurz die Augen. „Sag mal habt ihr nie Unterricht oder so was gehabt? Ich mein das gehört doch zum Allgemeinwissen! Wir gehen zum Tempel des Gottes Takato! Er ist der Gott der Natur! Um dich zu retten müssen wir auch zu ihm!“ Dante sah sie komisch an. „Sag mal…hat man dir eigentlich keinen Respekt beigebracht? Man duzt nicht einfach so andere Leute! Und schon gar nicht die Prinzen der Nation! Wenn das unsere Mutter wüsste! Sie würde dich in einen Benimmkurs schicken!“ Die Junge Frau sah ihn scharf an. „Erstens ist es eigentlich sehr unhöflich sich noch nicht einmal vorzustellen und zweitens du sagst doch auch du zu mir! Und das du der Prinz bist……..Einbildung ist auch eine Bildung! Verhalte dich mal wie ein Normaler Mensch!“

Yukito sah nur von einem zum anderen. Er war fassungslos! Die beiden kannten sich erst wenige Minuten und stritten sich schon aus leibes Kräften heraus. Er fühlte sich ein wenig falsch am Platz. Doch er traute sich nicht etwas zu sagen. Hinterher würden sie noch auf ihn los gehen! Das hätte ihm noch gefehlt!

„Du willst mir was von einem normalen Menschen erzählen? Wie willst du das wissen! Du bist doch selbst keiner! Du hast so viele Gefühle wie ein Stein! Deine Augen sind so Eisig wie das Polarmeer und den nettesten Eindruck hinterlässt du auch nicht! Bei dir muss man echt angst haben das du einen nicht hinter dem rücken umbringst! Deine Armen Eltern! Wahrscheinlich hast du sie auch zerstückelt, weil sie dir auf die nerven gingen und unmenschlich waren! Oder haben sie etwa noch das Glück das du sie verschont hast und sie noch leben und sie auf der Flucht vor dir sind? Was gibt dir das recht so über mich zu urteilen wenn du selbst nicht besser bist, Eisklumpen!“ Tara sah ihn an. Nicht ein Muskel zuckte an ihr. Ihr Blick blieb steinern und ihre Lippen blieben locker. Gelegentlich schlug sie ihre Wimpern nieder um zu blinzeln.

Yukito hatte den Atem angehalten und traute sich nicht zu bewegen. Sein Atem kam ihm so laut vor, wie in einem Horrorfilm wo plötzlich eine Frau um ihr Leben kreischte.

Tja und Dante streckte ihr herausfordernd sein Kinn entgegen. Es war einfach aus ihm herausgeplatzt und eigentlich hatte er es nicht sagen wollen, aber es war nun mal passiert.

Tara holte noch einmal tief Luft und setzte sich dann in Bewegung. Sie sagte nichts. Sie ging einfach an ihm vorbei und trampelte dabei ein paar Gedärme von Schwarzschamanen nieder. Dante sah ihr nicht nach.
 

Wow! Das war wirklich viel was er da sagte. Aber woher nahm ER sich denn das recht so über mich zu reden. Er hatte nicht die geringste Ahnung wovon er eigentlich redete. Ich hatte Jahre gebraucht um mir diese Eigenschaft anzugewöhnen! Und sie tat mir gut! Ich wollte nicht das Mädchen sein, dessen Gefühle andere Leute wie ein offenes Buch lesen konnten. Es ging niemanden an wie ich mich fühlte. Aber….im Moment fühlte ich mich verdammt verletzt. Dieser riesen Hornochse! Er wusste doch nicht mal das geringste von mir! Er kannte mich nicht!

Eine große Wunde war bei seinen Worten aufgeplatzt und es blutete jetzt überall. Ich verachtete mich selbst dafür, dass Worte mich immer noch verletzten konnten. Es war so grausam. Ich konnte nichts dagegen tun! Es ist wie der Tod! Die Angst überkam mich und riss mich mit, doch ich konnte nicht! Was sollte ich tun? Mich in eine Ecke setzten und heulen! Hoffen das dieses elende Gefühl verschwindet? Sollte ich daran glauben das es mit meinen Tränen weg gespült würde? Hoffen das ich nie mehr etwas fühle? Bei allen Göttern ich konnte es nicht! Ich versuchte es so gut wie möglich zu vergessen und konzentrierte mich auf den Weg vor mir. Wäre ich wirklich so kalt gewesen, wäre ich nach hause gegangen und hätte ihn da gelassen wo er war.

Hinter mir hörte ich zögernde Schritte, doch ich drehte mich nicht um.
 

Yukito stellte sich vor Dante. „Hast du sie eigentlich noch alle??! Bist du verrückt? Du kennst sie doch gar nicht! Es wird schon irgendeinen Grund haben warum sie so …so kalt aussieht, aber das musst du ihr doch nicht vor den Kopf knallen! Damit hast du sie sehr verletzt!“ Dante sah ihn an. „Woher willst du das wissen? Ihre Augen zeigten nicht einen Funken von Betroffenheit oder Schmerz! Nichts an ihr! Sie blieb wie Stein! Nichts zuckte! Gut es war nicht richtig es zu sagen, aber ob es sie getroffen hat?? Darüber lässt sich streiten!“ Yukito fasste sich an den kopf. Er konnte das alles nicht glauben was hier geschah. „Weißt du was? Wenn du glück hast, dreht sie sich nicht wieder rum und geht nach Hause! Ich würde nicht einen Arsch retten der zu jemanden gehört der mich verletzt hätte!

Ich würde ihn eher treten! Du solltest dich echt schämen! Und das als Prinz! Du hast doch immer benehmen gelernt! Und eigentlich hast du uns noch nie enttäuscht! Was ist los?“

Dante Verdrehte die Augen. „Ich habe für das Mädchen was ich heiraten werde benehmen gelernt! Für das heilige blaue Licht! Was soll ich es an so eine Göre verschwenden?“

„Du bist neben der Spur! Hör dich mal an! Komm erst mal wieder runter! Dann können wir weiter reden!“

Yukito schüttelte den Kopf und drehte sich um. Er folgte Tara. Er wollte unbedingt mit ihr reden und ihr sagen das es nicht so gemeint war. Aber selbst er zweifelte daran, dass sie Dante verzeihen würde. Er fühlte sich mies. Sie wollte ihn retten und er beschimpfte sie. Er wusste eigentlich das sein Bruder nicht so war. Aber warum er dies getan hatte, war ihm schleierhaft!
 

Fluchend schritt ich meinen Weg voran. Ah wie ich das hasste verletzt umher zu irren. Aber viel nützen würde mir das jetzt auch nicht. Keuchend blieb ich kurz stehen. Yukito holte auf und stellte sich neben mich. Er keuchte noch mehr als ich. Unser super Held war wohl etwas auf Distanz irgendwo hinter uns. Pah! Sollte er doch bei den Gedärmen bleiben. „Tara ich glaube nicht..“ Ich streckte den Arm aus. „Wir müssen da lang! In der Richtung liegt Trist!“ Ich hörte ihm nicht zu sondern ging einfach weiter nach rechts. Warum sollte ich mir auch seine Entschuldigungen anhören. Er hatte doch nichts gemacht. Und wenn es Dante leid tat, sollte er es selbst sagen!

Es war mir schon zu wider auch nur darüber nachzudenken! Ich musste das Thema abhaken! Je schneller ich hier das ganze hinter mir hatte, um so schneller war ich diesen Typen los. Tja und dann? Igitt! Mir fiel wieder die Abmachung vom König ein. Nein ich hatte ganz klar gesagt das ich Yukito nicht heiraten würde! Und ich würde auch nicht! Eher hätte ich mir mein Schwert ins Herz gerammt! Es war ja nicht so das ich was gegen Yukito hätte, nein er war ja ganz nett und hatte eine Liebenswürdige Art an sich, aber ich liebte ihn nicht. Außer meinen Eltern und der Göttin hatte ich nie jemanden geliebt. Und wie lang war das schon her? Deswegen machte es mir anscheinend auch nichts aus von niemanden geliebt zu werden.

Ich war daran gewöhnt und hatte gelernt es zu akzeptieren! Auch wenn ich es sehr unfair hielt.

Ich hatte mich immer riesig gefreut wenn Kisari vorbei kam und sich bei mir erkundigte wie es mir ging. Ich hatte ja schließlich eine lange Zeit bei ihr gelebt. Sie hatte zwar nie viel Zeit aber es tat gut.

Ich seufzte innerlich und ging schweren Herzens weiter. Von weitem sah man schon Spitzen von Häusern. Wir würden bald in Trist ankommen.

„Bist du dir sicher das du es schaffst?“ Besorgt sah er mich an. „Natürlich! Die kleine Macke macht doch nichts!“ Meine Stimme war so kalt wie eh und je. Ich war froh darüber. Trotzdem merkte ich wie Yukito es merkte und traurig wurde. Ich wusste nicht warum, aber ich hatte den drang mich rechtfertige zu müssen. Ich blieb stehen und sah mich um. Dante war nirgendwo zu sehen. Ich sah im Fest in die Augen und war mir sicher das sie wie Eisklumpen aussehen mussten. Überrascht sah er mich. „Hör zu! Ich sag dir eins! Das ich Gefühlskalt bin hat nichts mit dir oder mit diesem…diesem…“ „Idioten“ kam er mir zu Hilfe. Ich holte Luft. „mit diesem Idioten zu tun! Es ist meine Vergangenheit und die geht niemanden etwas an! Okay?!“ Yukito nickte verwundert und lächelte mich dann an. „Dann ist gut! Ich dachte schon du könnest uns nicht leiden!“ Seine weißen Zähne kamen zum Vorschein und irgendwie fühlte ich mich erleichtert. Die Luft ging aus mir heraus und ich ließ meine schultern Sacken. „Gut! Lass uns weiter gehen!“ Ich drehte mich um und marschierte weiter. Nach einiger Zeit kam auch er hinter her.

„Hast du dir schon überlegt wie wir das Essen bezahlen? Soweit ich weiß hast du kein Geld dabei und ich genauso wenig!“ er holte auf und ging neben mir. Stimmt! Wie wollte ich bezahlen?? Ich sah ihn kurz an und dann kam mir eine Idee. „Na du bist doch der Prinz! Dich werden sie freudig aufnehmen! Du sagst ihnen einfach sie sollen sich am Hof melden, dort würden sie entschädigt! Natürlich musst du ihnen einen Brief mitgeben, damit sie dir glauben!“ Er nickte. „Du denkst ja echt an alles!“ Ich zuckte nur mit den Schultern.
 

Als sie an den Stadttoren ankamen tauchte auch Dante wieder auf. Tara würdigte ihn keines Blickes und ging einfach weiter um sich die Mauern anzusehen. Yukito seufzte. „Denk dran Dante! Tara und ich sind die einzigen die dich sehen und hören können! Es nützt also nichts wenn du herum läufst und jeden über das heilige Blaue Licht ausfragen willst!“ Dante machte einen missmutigen Laut. „Ich weiß! Deswegen musst du für mich fragen! Du weißt das ich sie unbedingt finden muss!“ Yukito nickte genervt. „Ja ja ist gut!“

Tara ging weiter durch die Stadttore. Sie waren riesig und mussten wohl ziemlich gut schützen. Auf den Straßen herrschte reges Leben. Die Leute eilten an ihr vorbei, mit voll bepackten Händen und Körben unter den Armen. Einige von ihnen musterten sie komisch. Wenn man bedenkt das sie da in Blutbefleckten Sachen umherirrte, mit einem Schwert im Gepäck konnte man es ihnen nicht verübeln. Trotzdem waren die meisten Bewohner sehr freundlich und hießen sie Willkommen. Sie sah sich die Mittelalterlichen Häuser an und war fasziniert. Der Stil bezauberte sie. In den kleinen Gassen standen ab und zu Händler und verkauften Blumen oder Obst. Weiter in der Stadt musste heute wohl Markt sein.

Interessiert ging sie weiter und sah sich die Menschen genau an.

All diese Menschen die für ihre Existenz hier kämpften, wollten leben und das böse auf der Welt besiegen. Sie wussten das die Götter nicht mehr lange ohne Anführer auskamen und sich streiten würden. Die Welt würde in Chaos verfallen und all das für was sie kämpften, würde vernichtet! Ihr Anführer musste schnell gefunden werden! Ja alle suchten das Heilige Blaue Licht! Tara legte ihren Stirn in Falten, als sie darüber nachdachte! Wie wollten sie das Heilige Blaue Licht wenn sie noch nie eins gesehen haben? Es verblüffte sie doch immer wieder wie naiv die Menschheit war. Oder war es einfach nur Hoffnung?

Yukito schritt erhobenen Hauptes durch die Straßen. Die Leute tuschelten und verneigten sich tief vor ihm. Er hatte gar nicht erst versucht sein Gesicht zu verstecken. Viele drückten ihre Mitleid aus. Dante musste immer laut lachen, was Yukito manchmal total aus dem Konzept brachte da ja nur er seinen Bruder hören konnte. Er bedankte sich immer höflich und sah sich suchend nach Tara um. Doch sein Magen meldete sich zuerst und Bewohner drängten ihn in ein Gasthaus zu gehen.
 

Die Menschen waren beschäftigt und bemerkten mich meist gar nicht. Sie drängten sich durch die Gassen und huschten flink umher. Trotzdem rempelten sie niemanden an. Ich zwängte mich durch wenige Straßen durch und wurde vom Strom weiter in Richtung Marktplatz gedrängt. Die Sonne schien hell vom Himmel herab und ich kniff meine Augen zusammen. Ich hatte mühe den Schmerz in meinem Bein zu vergessen und achtete darauf das die Wunde nicht dreckig wurde. Wie ich wunden hasste. Das reinigen war ja wohl das schlimmste. Und wie ich Yukito einschätzte, würde er nicht ruhe geben ehe ich beim Arzt war und mich untersuchen ließ. Was ja nicht bedeuten sollte, dass ich gleich ging. Ich kam an einem riesigen Marktplatz an und staunte über die vielen Stände die hier waren. Sie standen dicht bei einander und die Menschenmassen tummelten sich um sie. Fröhlichs Geplapper und Gelächter erschallte über den ganzen Platz.

Ich erhaschte ab und zu ein Blick auf die Waren und musste zugeben das wirklich alles dabei war! Angefangen von Obst und Gemüse bis hin zu Lederwaren oder Blumen und Kleidung. Es gab auch einen Stand mit Steinen die in allen möglichen Farben glänzten und glitzerten. Ihre ganze Pracht strahlte die Leute förmlich an. Sie fühlten sich zu ihnen hin gezogen und kauften ganz nach ihrem Geschmack! Auch ich kam näher und drängte mich nach vorne. Staunend betrachtete ich sie. Ein älterer Mann schien sie zu verkaufen, denn er lächelte hinter seinem Stand und richtete schließlich seine Augen auf mich. „Guten Tag Junge Dame! Sie sehen aus, als hätten sie Liebeskummer! Wollen sie es nicht mal mit einem Jadestein versuchen? Er wird ihnen ein Glücksbringer sein!“ Sein lächeln war aufrichtig, das konnte man sehen. „Ich wünsche ihnen ebenfalls einen guten Tag! Ich glaube nicht das ich Liebeskummer habe aber trotzdem danke!“ Ich wandte mich zum gehen, bevor ich ihm eines meiner seltenen lächeln schenkte. „Warten sie! Ich schenke ihnen einen! Sie werden sehen! Das Glück wird sie nicht verlassen! Außerdem passt er wunderbar zu ihnen!“ „Oh äh danke!“ er drückte mir den Stein in die Hand und ich drehte mich um. Ich merkte einen Windstoß obwohl es total Windstill war. Ich wusste sofort das Dante in der nähe war und tatsächlich sah ich ihn auch an dem Stand wo ich zuvor gewesen war. Ich drehte mich um und ging weiter meines Weges. Ich sah nicht den geringsten Grund mit ihm zu sprechen. Die Sonne stand oben am Himmel und mein Bein schmerzte immer mehr. Zudem kam noch das mein Magen sich jetzt auch mal so langsam meldete. Das getrocknete Blut roch schon ein bisschen und die Wunde platzte immer wieder auf, was dazu führte das mich die Einwohner argwöhnisch betrachteten. Ach sollten sie mich doch alle in ruhe lassen! Ich musste jetzt erst mal Yukito suchen. Eigentlich war das gar nicht mal so schwer. Ich musste nur denn Aufgeregten Mädchen folgen die in voller Montur die Straßen entlang liefen.

Was waren die alle so scharf darauf einen Prinzen ab zu bekommen? Ich meine ein leben als Prinzessin war doch nun wirklich auch nicht besser als hier. Immer musste man hübsch aussehen und musste immer das richtige tun. Die ganze Welt würde dich ständig beobachten und man könnte nie alleine mal über die Straße gehen ohne das man von Leuten verfolgt werden würde. Außerdem….warum waren die sich so sicher, das er sie nehmen würde wo er doch jede haben konnte?

Tja ich würde diese Mädchen wohl nie verstehen. Was mir eigentlich auch nicht viel ausmachte. Ich war froh anders zu sein.

Vor einem Gasthof tummelten sie sich alle und ein paar Leute hatten mühe sie dort fern zu halten. Ich ging festen Schrittes, na ja so gut ich konnte, auf den Gasthof zu und räumte mir den Platz mit meinen Ellebogen frei. Die Mädchen schrieen und beschimpften mich, aber ich ging unbeeindruckt weiter. Sie konnten wohl nicht verstehen warum ein Mädchen was von oben bis unten dreckig war und dazu noch bis unter die Zähne bewaffnet, hier wollte.

Ich hämmerte an die Tür und schrie. „Hey Yukito! Mach auf!“ Die Menge verstummte und sah mich geschockt an. Ein Mann von stattlicher Statur sah mich böse an und griff nach meinen Armen. Die Menge war immer noch still. Sie waren geschockt. Einfach nur geschockt. „Niemand redet so mit einem unserer Prinzen!“ Sein Gesicht war den meinen sehr nah. „Ich tue was ich will! Würde sie jetzt so freundlich sein und ihre Hände von mir nehmen? Ich wäre ihnen sehr verbunden!“ Der Mann holte aus und schlug seine Faust gegen meine Wange. Mein Kopf schnellte zur Seite und wieder zurück. Ausdruckslos sah ich ihn an. Mein Gesicht war entspannt. Ich merkte einen brennenden schmerz und Blut was mir über die Schläfe floss. Volltreffer Er hatte mich genau erwischt und nun blutete ich nicht nur an meinem Oberschenkel. Ich bemühte mich ruhig zu atmen und ganz ruhig zu bleiben. Es war jetzt wohl nicht angebracht ihn zu verprügeln wie ich das sonst getan hätte. Neben mir hörte ich nur ein „Oh mein Gott!“. Der Mann drehte sich erschrocken um und verneigte sich tief. Ich blieb regungslos stehen und sah auf den Mann nieder. Auch der Rest der Menge verbeugte sich. Ich wusste genau was passiert war. Yukito musste wohl aufgetaucht sein. Mein Angreifer zog mir die Beine weg, so das ich auf dem Boden landete. Ich sollte mich wohl auch verbeugen. Aber das ging mir jetzt zu weit. „Was bilden sie sich ein mich einfach zu schlagen und mir dann noch die Beine weg zu ziehen?“ Ich rappelte mich auf und stellte mich gerade hin. Der Verband von meinem Oberschenkel war abgegangen und meine Wunde war jetzt völlig verdreckt. Auch der Mann stand auf. „Mit Verlaub mein Prinz!“ Er verneigte sich noch mal kurz und wandte sich dann an mich. Meine Stimme war eben völlig ruhig gewesen und ich hatte nur Zorn hören lassen. Yuktio sah das ganze geschockt an.

Er holte abermals aus um mich zu schlagen, aber dieses mal blockte ich ab. Als er mir dann einen Kinnhacken verpassen wollte schaltete sich auch der Prinz ein. „Hört auf!“ Seine Stimme schallte über die ganze Straße und die Menge sah auf. Der Prinz sah besorgt und wütend aus. Der Mann drehte sich wieder zu ihm und wandte seine Worte an ihn. „Sie haben recht! Ihnen ist das recht sie zu verurteilen und ihre Gerechte straffe zu vollziehen!“ Die Menge johlte und sah das genauso! Einige schrieen sogar das man mich ins Gefängnis werfen sollte oder gleich den Kopf mit einem Schwert abtrennen sollte. Ich hielt mir den Kopf und packte an meine Schläfe wo das Blut immer noch heraus quoll. Yukito sah mich an. „Geht es dir gut? Ich lasse einen Arzt kommen! Bringt mir einen Arzt!“ Die Menge sah uns verständnislos an und Yukito sah sich meine Schläfe und meine Wange an, bevor sein Blick auf mein Bein wanderte. Er schüttelte den Kopf und ging auf die Knie um sich die Wunde besser ansehen zu können. Die Menge hielt die Luft an und war nun noch mehr geschockt.

Er drückte auf eine Stelle neben der Wunde und merkte wie ich zuckte ohne es zu wollen. Vor mir drehte sich leider alles was ich nicht verhindern konnte.

Er richtete sich wieder auf und wandte sich an die menge. „Diese Mädchen ist verletzt, dreckig und bestimmt hungrig! Sie war den ganzen Tag unterwegs und hat gegen eine Horde Schwarzschamanen gekämpft! Anstatt sie richtig aufzunehmen und erst mal zu erfahren wer sie ist, wird sie von euch nur noch mehr verletzt!“ In seinen Gesichtszügen erkannte man Mitleid und Zorn was ich irgendwie lustig fand. „Sie ist das Mädchen was mit mir auf reisen ist um meinen Bruder zu retten und ich soll über sie richten? Überlegt demnächst was ihr sagt

oder tut!“ Der ganzen Menge stand der Mund offen und sie verbeugten sich wieder tief. Verschwommen erkannte ich nur noch wie Yukito mich besorgt ansah, bevor mal wieder alles schwarz wurde. Das durfte nicht zu Gewohnheit werden.
 

Yukito fing Tara auf und trug sie ins Haus. Die Tür ließ er hinter sich schließen. Vorsichtig ging er die Treppe zu seinem Zimmer hoch. Er legte sie aufs Bett und klatschte ihr leicht an die Backe. „Hey! Tara! Tara wach auf!“ Besorgt rüttelte er sie durch, doch nichts geschah. Die Tür ging auf und ein Arzt in weißer Kleidung kam herein und eilte herbei. Doch zu erst verneigte er sich. „Ist schon gut stehen sie auf und helfen ihr bitte so schnell wie möglich!“ Der Arzt nickte und betrachtete das Schwert, was Yukito ihr zuvor abgenommen hatte, das neben dem Bett lag. „Sie muss ziemlich erschöpft sein!“

Der Arzt öffnete seinen Koffer und holte alles mögliche heraus. Als erstes war es eine braune Flasche mit Flüssigkeit, die wie sie roch, Alkohol als Inhalt hatte. Er spritzte davon ein wenig auf einen Tupfer und benetzte ihre Schläfe damit. Ihre Gesichtszüge zuckten leicht, doch sie wachte nicht auf.

Während der Arzt noch an ihrer Schläfe beschäftigt war, ging Yukito unruhig hin und her und warf ihr ab und zu ein paar besorgte blicke zu. Ein kalter Luftzug erreichte seine Ohren und er neigte seinen Kopf etwas zur Seite. „Sie hätte sich benehmen sollen!“ Dante sah verärgert aus. Yukito sagte nichts. Er war ja schließlich im Moment der einzige der ihn hören konnte. „So ein schwaches Mädchen soll mich retten! In was sind wir da geraten?“ Er seufzte und Yukito brummte, was den Arzt leicht irritierte. „Wie soll sie es schaffen wenn sie da bewusstlos im Bett liegt? Es wird nie klappen!“ Yukito drehte sich wütend zu dem Geist seines Bruders um und funkelte ihn an. Am liebsten hätte er jetzt los gebrüllt, doch er ließ es bleiben. Der Arzt machte sich bemerkbar.

„Mein Prinz! Das Fräulein hat eine tiefe Beinverletzung! Die Wunde ist groß und ziemlich verdreckt! Wissen sie woher sie stammt?“ Der Arzt musste ihre Hose nicht ausziehen, da sie ja eh eine Hot Pans trug.

„Sie hat heute morgen gegen Schwarzschamanen gekämpft und sich dabei diese Wunde zu gezogen!“ Er nickte.

Er nahm erneut ein Stück Stoff in die Hand, welches diesmal größer war. Yukito wusste genau wie schrecklich es war wenn eine Wunde gesäubert werden musste. Er selbst hatte noch nicht mal geschrieen als ein Messer seinen ganzen Rücken entlang fuhr und er ohne Betäubung genäht werden musste und das auf einem einfachen Land ohne große Mittel. Doch bei der Säuberung sah es ganz anders aus. Dabei hätte sogar sein Vater geschrieen.

Mitleidig beobachtete er wie er das Tuch an einem Rand der Wunde ansetzte. Ihr Bein zuckte und ihr Oberkörper schnellte in die Höhe. Der Arzt ließ sich nicht irritieren und Tara die jetzt entsetzt zu sah und ihr Gesicht verzog schupste den Arzt weg, nachdem sie ihm eine schallende Ohrfeige geben hatte. Yukito half dem Arzt schnell auf.

„Wagen sie es nicht nur noch einen Finger an mich zu legen!“ Ihr Gesicht mit dem weißen Pflaster sah wütend und zugleich emotionslos aus. „Tara! Die Wunde muss gereinigt werden! Willst du das sie sich entzündet und sie dein Bein amputieren müssen?“ Tara betrachtete ihre Wunde und dann die Falsche die neben ihr stand.

Ihr Gesicht war blass und sie schien noch erschöpft zu sein. Ihr Mund war zu einem schmalen Streifen zusammen gekniffen und sie nickte zu ihrem Schwert. Der Arzt wich entsetzt zurück. Tara verdrehte die Augen. „Geben sie mir das Schwert!“ Keiner bewegte sich. Noch nicht einmal Dante der in der Ecke schwebte und alles betrachtete traute sich.

Entnervt schlug sie die Decke, die ihr anderes Bein einhüllte, zurück und machte anstallten aufzustehen. Yukito kam ihr zuvor und gab ihr endlich ihr Schwert. Sie sah aus als ob sie gleich wieder in einen tiefen schlaf fallen würde und sie schlang ihre Hände fest um das Schwert und umklammerte es. Achtsam nicht die Wunde zu berühren, legte sie das Schwert ohne es loszulassen neben sich und sie legte sich wieder hin und schloss ihre Augen. Sie schien sich ganz auf das Schwert zu konzentrieren. „Wenn sie nicht bald weiter machen, dann verlier ich meine Geduld!“ er verstand endlich und machte sich wieder daran die Wunde zu säubern. Tara zuckte unwillkürlich ein paar mal zusammen. Dante musste ein wenig grinsen. „Oh du hast also doch Gefühle!“ Yukito straffte ihn mir einem seiner herrischen Blicke und Tara beachtete ihn gar nicht.
 

Yukito hatte das Zimmer verlassen und den Arzt und Tara alleine gelassen. Er würde sich jetzt wohl nach dem Heiligen blauen Licht umhören müssen. Er setzte sich an die Bar des Gasthauses und versuchte ein Gespräch mit ihm zu beginnen. „Wissen sie was über das heilige blaue Licht?“ Der Wirt sah ihn huldvoll an. „Wir alle suchen es ! Doch leider ist es schwer etwas zu suchen was man noch nie gesehen hat! Das einzige was ich und die Leute hier wissen ist folgendes: Das heilige blaue Licht ist die letzte ihrer Generation und halb Mensch. Es ist eine Frau und wenn die Menschheit sie gefunden hat wird sie in den Tempel der Götter gebracht und dort mit einer Statue verschmelzen. Sie wird schlafen und nur dann aufwachen wenn unter den anderen Götter Unreinheiten entstehen oder wenn die Götter sie fragen. Wenn sie mich fragen mein Prinz, bin ich froh das ich es nicht bin! Wenn ich mir vorstelle den Rest meines Lebens oder eher gesagt für alle Ewigkeiten eine Statue zu sein und nur ab und zu, zu erwachen...das finde ich schrecklich! Aber würde es sie nicht geben, wäre die Welt wahrscheinlich verloren!“ Der Wirt lächelte leicht und Yukito nickte ihm zu. „Wird sie sofort eine Statue?“ „Nein! Dann wenn sie soweit ist! Allerdings muss es vor ihrem 30 Lebensjahr passieren! Sonst vergeht ihre Kraft und sie wird sterben und als Seele ohne Körper umherirren!“ „Ich danke ihnen!“
 

Mir gefiel es nicht das ich diese ganze Prozedur über mich ergehen lassen musste. Schließlich wollte ich so schnell wie möglich wieder nach Hause und außerdem tat es höllisch weh. Mein Kopf brummte und meine Hände klammerten sich unbewusst immer Fester um den Griff meines Schwertes. Kalter Schweiß rann mir über die Stirn und immer wieder zuckte mein

Bein mal. Der Arzt schien ziemlich nervös zu sein, wozu er auch allen Grund hatte! Würde er nicht bald fertig sein, dann würde ich ihm helfen. Ich hatte gehört wie Yukito den Raum verlassen hatte und Dante anscheinend mitgegangen war. Ich war froh darüber. Es reichte ja schon wenn dieser sadistische Arzt, was er mit Sicherheit war, meine Schwächen sah. Ich brauchte niemanden der mich mitleidig ansah oder mich einfach nur bemitleidete. Aber ob man ihm vertrauen konnte, war eine andere Sache. In den letzten Jahren hatte ich nur Vertrauen zu meinem Schwert, dass mich bestimmt nicht enttäuschen würde.

Ich blickte hinunter zu der klaffenden Wunde und zu dem Arzt der sich angestrengt über mich gebeugt hatte. „Sind sie bald ….fertig?“ Meine Zähne knirschten und ich presste die Wörter hinaus. Der Schmerz schlängelte sich durch meine Venen, Adern und jede einzelne Zelle in meinem Körper. Wie Seidene Fäden zog es sich durch mich.

„Ich muss die Wunde noch ein bisschen säubern, mit nähen und Heilsalbe auftragen. Dann sind sie fertig!“

Alarmiert schreckte ich auf. „Sie wollen doch nicht etwa…..so eine Nadel durch meine Haut ziehen?“ Der Arzt blickte kurz auf. „Doch genau das hatte ich vor!“ Ich verdrehte meine Augen und verkrampfte mich noch mehr. Auf was hatte ich mich hier eingelassen?
 

Dieser verrückte Arzt setzte seine Nadel an und am liebsten hätte ich ihm die Nadel in ein anderes Organ gesteckt.

Meine Gedanken Konzentrierte ich lieber auf meine Aufgabe. Wir mussten noch zu den Göttern. Das stand fest. Eigentlich war ich ja nicht mehr allzu wild darauf diesen Schnösel zu retten. Aber dafür konnte er ja auch nichts und meine Eltern wären bestimmt enttäuscht von mir. Also hieß es Augen zu und durch.
 

Yukito suchte sich in der hintersten Ecke der Wirtschaft einen Platz. Dante schwebte von Tisch zu Tisch und belauschte die Leute. Kopfschüttelt lächelte er. Zu gern würde er wissen wie es Dante wirklich ging. Er glaubte nicht das es seinem Bruder wirklich so gut ging. Er selbst würde mit seinem Tod nicht so gut zurecht kommen. Langsam sah er sich um. Die Wirtschaft war anscheinend schon sehr alt, aber trotzdem gut eingerichtet. Ein poltern zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Mit erhobenen Augenbrauen sah er den Arzt fragen an, welcher gerade die Treppe herunter gestolpert kam. „Miss Devan ist fertig. Sie sollte sich noch etwas ausruhen, doch ich glaube die junge Frau sieht das anders! Ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag!“ Seine Stimme war ängstlich gewesen und anscheinend hatte Tara sich mit ihrem Schwert gegen die Bettruhe gesträubt. Dante kam angeflogen. „ Du glaubst gar nicht was für komische sorgen diese Leute haben. Hast du etwas herausgefunden?“ Yukito nickte und stand auf. Eine leichte Kopfbewegung machte Dante klar das er seinem Bruder folgen sollte.

Tara drehte sich nicht um als die Tür geöffnet wurde. Sie stand am Fenster und stützte ihr linkes Bein auf einen Stuhl. Misstrauisch begutachtete sie den Verband und war bereit daran herumzufummeln um ihn abzubekommen. Die Tür schloss sich und Dante verfiel wieder dem Redeschwall. „Jetzt sag schon was du herausgefunden hast!“ Ungeduldig schwebte er auf und ab. Doch Yukito ging seelenruhig zu Tara und setzte sich auf das Bett um sie zumindest von der Seite zu sehen, denn das Bett lag direkt neben dem Fenster. „Lass den Verband dran! Hinterher kommt wieder Dreck in die Wunde und du machst wieder anstallten es nicht säubern zu lassen!“ Tara nickte einsichtig und ließ die Finger davon. „Wo ist der Mann der mich vor dem Haus geschlagen hat?“ Sie drehte sich zu ihm und ihre Hände hatte sie in die Hüfte gestemmt. Yukito setzte sich weiter zurück auf das Bett und lehnte sich gegen die Kühle Wand. „Er ist weg. Und es hätte auch nichts gebracht ihn zu schlagen!“ Sie verzog die Augenbrauen. „Na wenn du meinst. Ist hier irgendwo eine Bürste?“ Im Fenster sah sie ihr Spiegelbild, dass nicht gerade eine Perfekte Frisur zeigte. „Es müsste gleich ein Zimmermädchen kommen. Wasser ist da hinten falls du dich waschen willst. Umgezogen hast du dich ja schon.“ Das Stimmte. Sie hatte eine längere Hose an und auch das Shirt war nun langärmeliger. Dennoch war es in schwarz und weiß gehalten, was ihr sehr gut stand. „Sie bringt auch etwas zu essen mit! Du hast sicher auch hunger! Danach sollten wir uns etwas schlafen legen!“ Yukito rieb sich müde die Augen während sich Tara auf den Stuhl setzte und sich ihre Schuhe neu band und das Hosenbein runter krempelte um den Verband zu verdecken.

Dante der ruhig in der Ecke verharrt hatte, meldete sich nun auch wieder. „Jetzt sag endlich was du neues weißt!“ Yukito kuschelte sich in ein Kissen und schloss die Augen. „Eigentlich nur das was wir bisher auch wissen. Das Blaue Licht wird zu Stein verwandelt! Das ist vielleicht was neues, obwohl ich nicht glaube das es stimmt. Warum sollte ein Halbmensch zu Stein werden? So ein Unsinn.“ Yukito sah wie ein riesen baby aus das friedlich schlafen wollte. Eigentlich sträubte sich Tara dagegen etwas zu sagen, aber Yukito zu liebe war es nicht ganz so schwer. Sie mochte ihn irgendwie. Er hatte etwas warmes und nettes an sich. Sie war sich sehr sicher das er ein guter König werden würde. „Nein es stimmt! Nachdem das Licht soweit ist, wird es in den Tempel geführt und zur Steinernen Göttin der Götter. Der Mensch in ihr wird niedergedrückt. Was aber nicht heißt das es nicht schmerzfrei sein soll. Die alten Frauen sagen immer, dass das arme Mädchen unglaubliche Qualen durchleiden wird, solange sie in Stein gefangen wird. Ihre Seele wird nicht schlafen. So als wenn sie sich nicht bewegen kann.“ Dante verdrehte die Augen was ihr nicht entging und sie war froh, dass das Zimmermädchen kam und ihnen essen brachte. Als sie wieder draußen war, betrachtete Yukito sein Essen, während Tara sich erst ihre braunen langen Haare kämmte. „Heißt das sie wird immer Hunger verspüren und müde sein?“ Tara sah auf. „Genau das heißt es!“ Yukito nickte und machte sich an dem essen zu schaffen. „Ich bin froh das ich es nicht bin.“ Schweigend aßen sie.
 

Tara wachte langsam auf. Kurz sah sie sich um, um sich zu vergewissern wo sie war. Yukito lag auf dem Bett und schlief noch friedlich. Dante war wohl im Dorf unterwegs. Die Sonne war noch nicht aufgegangen. Es war noch früh in den Morgenstunden. Langsam tastete sie ihr Bein ab. Der Schmerz durchfuhr sie und ließ ihren Körper beben. Tief einatmend schloss sie ihre Augen und biss die Zähne zusammen. Sie stand auf und stützte sich an ihrem Schwert ab. Es brachte nichts. Sie mussten weiter und das schnell. Noch zwei Götter dann hatten sie es geschafft. Gut das sie nur zu den wichtigsten mussten. Was wäre es eine plagerein gewesen jeden einzelnen aufzusuchen. Sie streckte ihren eleganten Körper und gähnte noch einmal herzlich. Die Luft war kühl und ihre Nackenhaare kräuselten sich ein wenig. Ihre schritte halten auf dem Boden nieder. Yukitos Gesichtzüge waren weich. Er hielt die Decke fest umklammert und hatte sich tief hineingekuschelt. Jede Last musste von ihm abgefallen sein, wenn er so ruhig schlief. Sie räusperte sich kurz. Irgendwie tat es ihr leid ihn wecken zu müssen. Aber sie mussten weiter um so schnell wie möglich den nächsten Ort zu erreichen. „Yukito wach auf!“ Er brummte ein wenig und drehte sich um. „Komm schon wir müssen weiter!“ „Noch fünf Minuten!“ Seine Stimme war nicht richtig zu erkennen und Tara verdrehte genervt die Augen. „JETZT STEH AUF!“ Yukito schreckte auf und fiel fast aus dem Bett. Verwirrt sah er sich um und entdeckte schließlich Tara. Müde rieb er sich seine Augen und fuhr sich durch seine zerzausten Haare. „Wasn los?“ Sie schwang ihr Schwert über ihre Schulter und befestigte es. „Wir müssen los!“ Geschockt und mir offenem Mund starrte er sie an. „Das ist nicht dein ernst!“ Sie legte den Kopf schief und zog die Augenbraue hoch. „Wir haben noch nicht mal morgen!“ „Das ist mein voller ernst! Ich geb dir ne viertel Stunde! Wenn du dann nicht fertig bist geh ich alleine und dann kannst du mich suchen.“ Sie drehte sich um und packte ein paar Sachen in einen Rucksack. „Aber was ist mit Dante? Er muss doch mit uns?“ Tara drehte sich nicht um. Sie mochte Dante nicht. Wegen ihm hatten sie doch diese ganzen Umständlichkeiten. „Ich soll ihn retten. Es war nie die rede davon das ich seine Aufpasserin spielen soll! Mir ist egal wo er ist, solange er am Ende dieser Geschichte wieder lebt und ich mein eigenes Leben führen kann!“ Yukito starrte auf ihren Rücken. Sie hatte ja recht. Sie musste jemanden retten den sie noch nicht einmal kannte. Außer die Beschimpfungen die sie sich anhören hatte müssen, hatten sie bisher nicht viel mit einander geredet. „Du hast noch 12 Minuten! Halt dich ran!“ Schelmisch grinste sie ihn an, während er in Panik geriet.

12 Minuten später stand Tara vor dem Wirtshaus. Niemand kam raus. Seufzend tastete sie nach ihrem Schwert und setzte sich in Bewegung. Die Straße war uneben was ihrem Bein nicht gerade gut tat. Die Sterne leuchteten am Himmel und der Mond schien auf sie herab um ihr ihren Weg zu leuchten. Wenn sie es nicht eilig hätte würde sie sich jetzt ins Gras legen und in den Himmel starren. So viel hätte sie zu Hause tun können. Das Unkraut wartete auf sie und der Hausputz war noch lange nicht erledigt. Die alten Menschen würden auf sie warten damit sie bei ihnen auch noch die Arbeit verrichtet. Und ganz zu schweigen von ihrem Training. Körperlich konnte sie hier auch gut ihre Zeit vertreiben aber das geistliche Programm blieb vollkommen auf der Strecke. Sie legte noch einen Schritt zu und verdoppelte ihr Tempo. Selbst Schuld wenn Yukito zu lange brauchte. Sie war schon aus Trist raus als sie auf den Wald zuging. Kurz blieb sie stehen. Die Schilder konnte man nicht wirklich erkennen. Sie musste sich jetzt auf ihr Gefühl verlassen. Anders ging es nicht. Mit ihren Händen fuhr sie sich durchs Gesicht und stütze sie dann in ihre Hüfte. „So ein Mist!“ Sie schoss einen Stein vor ihr weg und zuckte dann wieder zusammen. Die Wunde nervte sie, aber noch mehr das sie den Weg nicht wusste. Tara fasste sich ein Herz und nahm den rechten Weg.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von: abgemeldet
2007-10-25T02:08:02+00:00 25.10.2007 04:08
wie jetzt??das kann so aber noch nich abgeschlossen sein!!!! T.T
bitte schreib weiter!!!!
die story is echt cool^^
lg Yume
Von:  Laini
2004-04-30T18:14:29+00:00 30.04.2004 20:14
Ich find deine FF bisher sehr interessant.
Wann schreibst du denn weiter??


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