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Grüne Blätter Und Blaues Eis

von

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Zurück oder nach vorn?

Dank der sternenklaren Nacht konnten die Drei die Spuren von Heluniels Pferd gut im Waldboden erkennen. Trotzdem hatten sie auch nach einigen Stunden Ritt Heluniel noch nicht eingeholt.

"Das gibt's doch nicht. Elrond muss die Pferde zu gut gefüttert haben. Wenn wir in diesem Tempo weiterreiten, werden wir sie nie einholen", kommentierte Gimli. Aragorn lächelte kurz bevor er dem Zwerg antwortete: "Nun, Gimli, ich weiß nicht, ob Elrond sich überhaupt um das Futter für die Tiere kümmert, aber eins ist sicher: Heluniels Pferd ist ungewöhnlich schnell. Möglicherweise kann es sogar mit Schattenfell mithalten."

Schweigend ritten sie weiter bis der König von Gondor sein Pferd anhielt und abstieg. Er untersuchte die trockene, aufgewühlte Erde mit geschultem Auge und blickte ernst zu seinen beiden Gefährten. "Nun sag schon, Aragorn. Was konntest du in diesem Dreck lesen?", wollte Gimli wissen. "Heluniel ist offensichtlich im Kreis geritten", erklärte der Walkläufer. "Sie könnte also unsere Spuren entdeckt haben", folgerte Legolas und war über Aragorns bestätigendem Nicken alles andere als erfreut.

"Worauf warten wir dann noch? Reiten wir weiter; vielleicht holen wir sie ein, bevor sie uns auf die Schliche kommt", forderte der Zwerg die anderen beiden auf, die ihm Folge leisteten.

"Dort." Einige Zeit später zeigte Legolas in eine bestimmte Richtung. "Was? Ich sehe gar nichts", kommentierte Gimli. Auch Aragorn musste sich sehr anstrengen, doch als sie sich noch einige Meter genähert hatten, nickte er: "Ja, ich sehe sie auch." "Wo denn?" Gimli versuchte, sich so groß wie möglich zu machen (Anm. d. A.: *lol*) um auch etwas erkennen zu können, doch es gelang ihm nicht wirklich. Allerdings dauerte es nicht mehr lange bis auch der Zwerg alles genau wahrnehmen konnte, denn innerhalb weniger Minuten waren die Drei an einem kleinen Flusslauf angelangt, an dessen Ufer seelenruhig Heluniels Pferd graste. Die Firnelbe hatte sich auf einen Felsen gesetzt und war damit beschäftigt aus einem Ast einen neuen Pfeil zu schnitzen.

Als die drei Reiter von ihren Pferden absaßen und auf sie zuschritten, stand sie ebenfalls auf. Sie trat den Männern gegenüber und senkte kurz den Blick als Zeichen der Ehrerbietung. "Verzeiht, ich will euch gegenüber nicht respektlos erscheinen. Die Kunde eurer Taten ist auch bis nach Forochel gedrungen und mein Volk ehrt euren Wagemut, doch dies ändert nichts an meiner Situation. Ihr werdet mich nicht von meinem Vorhaben abbringen können", sagte Heluniel mit ruhiger und kühler Stimme. Aragorn wechselte vielsagende Blicke mit Legolas, dann erklärte er: "Wir werden dich nicht zur Umkehr zwingen. Doch lass uns mit dir eine Weile rasten." Zwar war die Firnelbe davon nicht unbedingt angetan, doch sie stimmte zu.

Nur wenig später saßen sie zu viert am Lagerfeuer, während die Pferde in der Nähe grasten.

"Gibt es bei euch im Norden mehr Pferde wie dieses?", wollte Gimli wissen. Heluniel schüttelte den Kopf. "Nein, bei uns werden", sie stockte und setzte dann neu an, "bei uns wurden die Pferde nur als Zug- und Lasttiere verwendet. Sie sind zu ungeschickt, als dass sie auf dem Eis galoppieren könnten, das ist der Grund, weswegen wir sie nicht als Reittiere gebrauchen können. Die Pferde in Forochel waren um einiges kleiner als diese hier und hatten langes, dickes, weißes oder graues Fell." - "Mir kommt dieses Tier bekannt vor. Es sieht genauso aus wie ein Pferd der Nazgûl", Gimli warf dem Pferd einen prüfenden Blick zu und, als hätte der Hengst die Worte des Zwergs verstanden, wieherte er antwortend. Nachdenklich folgte Heluniel Gimlis Blick und überdachte dabei ernsthaft seine Worte. Erst als Legolas sie ansprach, wandte sie sich wieder den anderen zu. "Wie bist du zu diesem imposanten Rappen gekommen?", fragte der Elb. "Als ich auf der Flucht vor den Orks war, kreuzten sich zufällig unsere Wege. Nur durch ihn konnte ich meinen Verfolgern entkommen und seitdem weicht er mir nicht mehr von der Seite." Nun mischte sich auch Aragorn in die Unterhaltung ein. "Dein Rappe trägt weder Sattel noch Zaumzeug. Fürchtest du nicht, dass er dich abwirft oder dir davon läuft?" Die Firnelbe schüttelte den Kopf. "Einem Adler, der sich für kurze Zeit neben dir niedergelassen hat, verbietet man das Fliegen nicht. Morindo (schwarzer Geist) ist mein Begleiter und er wird solange an meiner Seite weilen, wie es ihm beliebt." Sie sah zu ihrem Pferd hinüber, das seelenruhig graste, während die anderen Pferde auffallend unruhig hin und her tänzelten.

Plötzlich raschelte es im Gebüsch hinter ihnen und noch bevor die Rastenden sich groß Gedanken über die Herkunft des Geräuschs machen konnten, stürmte auch schon eine Bande Orks auf sie ein.

Gleich zwei Pfeile auf einmal zischten von Legolas' Bogensehne und durchbohrten die Kehlen von zwei nach Luft japsenden Orks, die daraufhin röchelnd zu Boden stürzten. Gimlis Axt fuhr durch das stinkende Orkfleisch wie glühendes Eisen durch Butter. Grünes Blut und ätzender Speichel tränkten den Boden, als Narsil sich mitten durch den Teil der Brust bohrte, wo Aragorn das schwarze Herz des Orks vermutete.

Heluniels Klinge hinterließ tiefe Furchen in Gesicht und Brust eines großen, dunkelhäutigen Orks, der mit einem gequälten Schrei in die Knie sackte und regungslos auf der Erde liegen blieb.

Das Kampfgetümmel währte nicht allzu lange und schließlich konnten die vier Kämpfer vor stinkenden. Orkleichen - es mussten zwischen ein und zwei Ddutzend sein - das Gras unter ihren Füßen nicht mehr sehen.

Grinsend legte Gimli die Axt auf seine Schulter und erklärte triumphierend: "Sechs." Als Zeichen des Unverständnisses zog die Firnelbe die Augenbrauen zusammen, doch außer ihr schien jeder die Anspielung des Zwergs verstanden zu haben, denn Legolas antwortete, "ich ebenso" und auch Aragorn fügte grinsend hinzu: "Ich fürchte, mein Freund, dass dieser Kampf für dich sinnlos war, denn ich kann ebenfalls sechs zählen." - "Hm", nachdem er einen Augenblick lang überlegt hatte, meinte der Zwerg großmütig: "Nun, der Kampf war einfach zu kurz, als dass ich mich wirklich hätte entfalten können." Legolas und Aragorn sahen sich grinsend an, während Heluniel nur verständnislos eine Augenbraue hochzog und damit begann, sich den Dreck und das Blut der Orks abzuwaschen.

Nachdem auch die anderen sich von den Spuren des Gefechts befreit hatten, löschten sie das Lagerfeuer um nicht noch weitere ungebetene Gäste anzulocken. Für eine Weile saßen sie still beieinander, doch dann stand die Firnelbe auf und brach das Schweigen. "Ich werde nun weiterziehen." Erwartungsvoll blickte sie von einem zum anderen. Aragorn erwiderte als Erster ihren Blick und erhob sich. "Dein Wille ist stark. Ich werde mit dir gehen." Daraufhin stand auch Legolas auf und nickte Heluniel zustimmend zu. Und schließlich meinte Gimli, "wir werden sie sowieso nicht zur Umkehr bewegen können, also können wir sei ebenso gut begleiten." Dankend nickte Heluniel ihren neuen Gefährten zu und nach einem kurzen Blick auf die "Karte" machten sie sich bei Tagesanbruch gemeinsam auf den Weg nach Norden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  mitsuki11
2004-03-22T20:28:55+00:00 22.03.2004 21:28
Wieder ein klasse Kapitel!

Mata ne
Mitsuki
Von:  HexenLady
2004-03-22T15:49:21+00:00 22.03.2004 16:49
weiter bitte
Von: abgemeldet
2004-03-22T13:08:21+00:00 22.03.2004 14:08
HI ^^

Ein super Chap!! XD Du musst unbedingt weiter schreiben!!! *gg*

Bussi Nilli


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