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Alles beginnt mit der Sehnsucht

(Geheimnisvolle Freundinnen)
von

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Misleading Girl

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Disclaimer: Alles gehört J.K. Rowling - bis auf Sam, Amy, Vic u.w erfundene Personen. Die stammen aus unserer Feder (:

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Es liegt in der menschlichen Natur, vernünftig zu denken und unvernünftig zu handeln.

Anatole France (1844-1924), frz. Dichter
 


 


 

Die ersten Sonnenstrahlen des Tages fielen durch das lückenhafte Fenster der Heulenden Hütte, wo es sich in den wenigen Splittern am Fenstersims brach und kleine Lichtsprenkel im Raum verteilte. Der sanfte Morgenwind und die Regenluft der Nacht hatten erfolgreich die alte, modrige Luft verdrängt und angenehmer Luft Platz gemacht, die Draco Malfoy ein wohliges Erwachen beschert hatte..

Sam wachte langsam auf, als die warmen Strahlen ihre Nase kitzelten.

Draco lag noch immer neben ihr, einen Arm um sie geschlungen. Da er ihr wach werden bemerkt hatte und er sich bewegte, öffnete sie ihre Augen und blinzelte müde.

"Was? Es ist es schon Morgen?", fragte sie etwas verschlafen.

Das offene Haar strömte weich über ihre Schultern, als sie sich aufsetzte. Der Junge nickte und deutete mit seinem Arm zum Fenster.

"Hast du gut geschlafen?", fragte er leise und zog sich die Decke über seinen luftig bekleideten Oberkörper.

"Nein", sagte sie matt und rutschte wieder hinab in das alte, aber doch weiche Kissen. "Du?"

"Klar, mit einem bezaubernden Mädchen in den Armen kann man nur perfekt schlafen."

"Ich hätte eigentlich gedacht, dass du besser bist im Lügen", sagte sie mit einem leichten Grinsen, welches er beantwortete.

"Du hast mich durchschaut", meinte er.

"Aber Ich bin auch nicht gerade unglücklich in den Armen eines arroganten, widerwärtigen Slytherin aufwachen zu müssen." Sie lachte, als er sie sanft in ihre Schulter biss. "Hey, das war doch nur ein Witz!"

Draco beugte sich kurz über sie und rollte sich dann über sie hinweg aus dem Bett, um seinen Pullover vom Fußboden aufzuheben. Sam beobachtete ihn in seinem Tun und wurde plötzlich argwöhnisch, als er seinen Zauberstab aus der Tasche seines Umhangs zog. Das schaurige Gefühl, das ihr über den Rücken lief, kam mit Sicherheit nicht nur vom Wind, der ihren Körper unerwartet streifte. Er legte den schwarzen vom Staub etwas dreckigen Umhang wieder zurück auf den Fußboden und steckte das edle Stück Holz in die Hintertasche seiner Hose.

Schlagartig wurde ihr bewusst, was sie getan hatte: Sie hatte Harry betrogen, ihre beste Freundin, alle ihre neuen Mitschüler, die Gryffindors. Und noch viel schlimmer war, dass sie sich selbst betrogen hatte.

Sie hatte sich geschworen, bei allem das ihr heilig war, dass sie diesen Jungen, der solch eine starke Anziehungskraft auf sie ausübte, nicht in die Nähe ihres Herzens lassen würde. Aber diesen stummen Schwur hatte sie gestern Nacht gebrochen.

"Hast du meine Krawatte gesehen?"

Dracos tiefe Stimme riss sie aus ihren ungeordneten Gedanken und brachte sie zurück in die Gegenwart. Überrumpelt griff sie zur Seite und zog abwesend die Schulkrawatte unter dem Wirrwarr der Bettdecke hervor. Er beugte sich zu ihr herab, nahm die Krawatte und fertigte in Kürze einen perfekten Knoten, woraufhin er seinen Pullover überstreifte.

"Du wirkst abwesend", sagte er wieder, seine Stimme klang in ihren Ohren beunruhigend.

"Mir ist nur gerade klar geworden, dass", sie zögerte, als er sich neben ihr auf dem Bett niederließ. "Wir schnell zurück nach Hogwarts müssen."

Sie strich sich ihren taillierten, dunkelbraunen Pullover mit einer Geste des Unwohlseins glatt und stand dann entschlossen auf um sich die weiße Bluse darunter zu richten. Während sie das tat, suchte sie unbewusst den Raum nach ihrem Zauberstab ab. Er beobachtete jede einzelne ihrer Bewegung aus seinen Augenwinkeln.

Sie drehte sich um. Er stand so dicht hinter ihr, dass sie unwillkürlich zusammenzuckte und sich ertappt fühlte. Seine schönen silberblauen Augen blitzten ihr im Licht des erwachenden Tages kühl entgegen.

"Du bist so seltsam, Lerel", sagte er mit einem abgestumpften Lächeln. "Was ist los?"

Sie schluckte und versuchte ihre Antwort so ruhig wie möglich klingen zu lassen.

"Gar nichts. Sollte etwas los sein?"

Ihr übertrieben mädchenhaftes Lächeln machte jetzt ihn seinerseits misstrauisch.

"Ich weiß es nicht. Sag du es mir."

Sie zuckte mit den Schultern und wurde von einem Gähnen überrascht, als sie endlich ihren Zauberstab entdeckte und ihn hastig in ihrer Hosentasche unterbrachte.

"Denkst du einige sind schon wach und vermissen uns?", fragte er beiläufig, während er das Mädchen weiter mit seinen Argusaugen studierte.

"Verdammt! Daran hab ich überhaupt nicht gedacht!" Sam sah zu Draco. "Niemand weiß, wo ich bin. Amy weiß es auch nicht. Ich wollte doch gestern nur kurz spazieren gehen ... und Harry! So ein Mist!"

"Potter! Immer Potter. Habt ihr alle auch mal ein anderes Gesprächsthema als den Held der Nation?", warf er finster ein.

"Jetzt komm mal runter, Malfoy. Er wollte doch mit mir auf den Nordturm", fügte sie einwenig reumütig hinzu. Dann zog sie ihre Stirn in Falten. "Du", sie tippte mit ihrem Finger auf Dracos mittlerweile korrekt angezogenen Oberkörper, "solltest dich hier überhaupt nur geehrt fühlen. Ich habe Potter immerhin wegen dir versetzt!" Sie küsste ihn flüchtig auf seine Lippen und lächelte, als er daraufhin einen zufriedenen Gesichtsausdruck offenbarte. "Schon zwei Mal."

"Du hast mich gezwungen hier zu bleiben!", lachte er dreist. "Ich wäre jetzt in meinem warmen Bett, hättest du keine Angst vor Blitzen und Donner." Sie wollte ihre Lippen öffnen, um Protest einzulegen, doch er sprach unbekümmert weiter. "Außerdem weiß ich wenigstens, wofür der Nordturm immer benutzt wird. Grässlich. Man muss quasi über knutschende Pärchen steigen um einen guten Ausblick auf die Sternbilder zu haben." Er verkreuzte demonstrativ seine Arme vor der Brust.

"Dann werden wir uns einmal gemeinsam auf den Nordturm schleichen, wenn keine Pärchen dort sind", sagte sie plötzlich frei heraus, als sie sich jedoch wünschte diesen fatalen Satz nicht laut ausgesprochen zu haben, war es schon zu spät.

"Du meinst dann können wir die Sterne beobachten?", fragte er schmunzelnd und strich eine wilde Strähne aus ihrem Gesicht.

"Ja ... vielleicht." Sam wand sich von ihm ab, richtete ihre Haare und band sie schließlich wieder zu einem strengen Zopf zusammen. "Wie kommen wir jetzt so schnell wie möglich nach Hogwarts?"

"So wie wir hergekommen sind: zu Fuß", antwortete er.

"Durch Hogsmeade?", sie sah ihn ungläubig an. "Das dauert ja ewig! Außerdem, wenn wir gemeinsam ... zu zweit ... na du weißt schon", sie seufzte.

"Kennst du etwa einen anderen Weg?"

"Ich dachte mir eher, du kennst dich mit Geheimgängen aus?", sagte sie mit gewölbten Augenbrauen.

"Geheimgänge? Ich und Geheimgänge? Süße, ich kann dir vieles zeigen - Aber keine Geheimgänge", er schüttelte den Kopf, lachte und warf sich den Umhang über die breiten Schultern.
 

*~*°*~*
 

Der Direktor erhob sich und klatschte in seine alten Hände.

"Liebe Schüler, ich ersuche um eure ungeteilte Aufmerksamkeit!" Langsam verstummte das Gemurmel der Schüler in der Großen Halle und es kehrte schließlich Ruhe ein. "Danke", sagte Dumbledore zufrieden. Er räusperte sich noch einmal. "Wie fange ich denn am besten an?" Snape rollte genervt mit den Augen. McGonagall räusperte sich und ein paar Schüler lachten. "Nun gut. Es waren zwei Zauberer aus dem Ministerium hier in Hogwarts. Sie kamen um Schüler zu suchen, die angeblich gegen das Gesetz verstoßen haben. Sie waren der Annahme, dass sich diese beiden Schüler hier in Hogwarts verbergen würden. Allerdings sind sie gleich wieder von Dannen gezogen, da sie niemanden gefunden hatten", sagte er beruhigend, als die Schüler wieder in Gemurmel ausbrachen. "Sie baten mich, obwohl ich das vollkommen lächerlich finde, euch zu sagen, dass ihr bei Verdacht auf den Aufenthalt der Schüler, es mir umgänglich meldet."
 

Amy war das Herz schlagartig in die Hose gesackt. Ihre kleinen Hände wurden allmählich feucht und ihr Puls stieg rasch an. Die Ministeriumsleute waren doch nicht etwa ihretwegen da ... oder doch?

Aber was hatte das Ministerium denn mit Sam und ihr zutun?
 

"Nun wünsche ich euch allen einen Guten Appetit! Der Apfelkuchen ist heute besonders zu empfehlen", fügte der Direktor noch hinzu und setzte sich dann wieder.
 

Abwesend und wie in Trance schaufelte Amy sich das Essen auf ihren Teller.

"Hey, Fred. Du hast ja immer noch deine dreckigen Quidditchsachen an", bemerkte Lee plötzlich irgendwann so laut quer über den ganzen Tisch, sodass es alle hören konnten.

Fred verschluckte sich beinahe an seinem Essen.

"Ja klar, ich war heute auch noch trainieren und nach dem essen geh ich noch mal - da wäre es pure Verschwendung wenn ich die Sachen waschen würde", log Fred ohne rot zu werden. Lee und die anderen nahmen ihm diese Ausrede sogar ab.

Amy kicherte in ihr Essen rein.

"Lügner", sie grinste ihn frech an und sah sich um.

Sie hatten gestern noch fast die ganze Nacht zusammen in dem einem Raum verbracht, den Fred vor kurzem mit George gefunden hatte. Und di Nacht war einfach wunderbar gewesen. Sie hatten sich unterhalten. Über sein Leben, seine Familie und sogar ein wenig über ihr Leben.

Die junge Hexe griff nach einem Apfelstück und führte es zu ihrem Mund.

"Stopp! Nicht essen, Amy!"

Fred versuchte sie davon abzuhalten, doch sie hatte schon davon abgebissen und den Bissen hinuntergeschluckt.

Erschrocken sah sie Fred an und warf ihm einen fragenden Blick zu. Plötzlich wurde ihr schlecht ... Ihr Magen machte ein paar Saltos und ein Ziehen war in ihrem Gesicht zu spüren. In wenigen Sekunden alterte ihr hübsches Gesicht und ihre rabenschwarzen Haare wurden schneeweiß. Sie verwandelte sich in eine alte, verschrumpelte Frau. Ihr Gesicht war voller Falten und ihr fehlten einige Zähne.

Hermine, Harry und Ron sahen sie entsetzt an - genau wie die anderen Schüler, die davon mitbekommen hatten.

"Ich sagte doch", rief Fred, der gerade versuchte einen Lachanfall zu unterdrücken, "Nicht essen!"

Amy bemerkte aber in ihrer Fassungslosigkeit, dass sie anscheinend nicht das einzige Opfer dieses komischen Streiches war. Im null Komma nichts verwandelte sich ein drittel der Großen Halle. Die anderen, die nicht verwandelt waren lachten sich halb schlapp. Besonders die Slytherins.

"Fred Weasley! Verwandle mich auf der Stelle wieder zurück!", kreischte Amy, doch bevor sie noch etwas sagen konnte, verwandelte sie sich schon wieder. Diesmal sah sie aus wie ihr Gegenüber - Neville. Mit weit aufgerissenen Augen sah sie Fred an.

"Also ich denke, dass wir an dieser Erfindung wirklich noch arbeiten müssen, George", grinste Fred.

"Ihr seid ja verrückt!", warf Hermine ein, als auch sie bemerkte, dass Amy nicht die einzige war. (Parvati hatte sich neben Oliver in einen kleinen Hund verwandelt, Dennis Creevey sah aus wie ein Nationalspieler des Irlandteams und Blaise Zabini von den Slytherins pendelte mittlerweile zwischen einem Affen und einer blonden Schönheit hin und her.)

"Bring das wieder in Ordnung!", brummte Amy verärgert mit Nevilles Stimme.

Der echte Neville sah sie geschockt mit großen Augen an.

"Sag ihr den Spruch, Fred", meinte George beiläufig, der die anderen Umgestaltungen und dann den Lehrertisch, wo sich bereits McGonagall erhoben hatte, beobachtete.

"Gut, Amy. Sprich mir nach", er blinzelte kurz, als sie sich wieder zu verwandeln drohte. "Ich esse gerne Gurken mit Sauerkraut und liebe es in Snapes Stunde abzuhauen", er sah sie eindringlich an, denn gerade eben hatte sie die Gestalt seiner kleinen Schwester angenommen.

Harry und Ron, die von den Streichen der Zwillinge verschont geblieben waren, lachten sich halb tot.

"Das ist nicht dein ernst oder? Das ist doch ein Scherz!" Sie sah ihn sauer an.

Doch Fred schüttelte den Kopf. Amy war gerade dabei sich in Madam Pomfrey zu verwandeln, also sprach sie stotternd den Satz und verwandelte sich ruckzuck wieder in ihre eigentliche Gestalt zurück. Sie holte tief Luft um die Zwillinge anzuschreien, als aber plötzlich beide synchron aufsprangen und auf die Hauslehrerin zurasten.

Die Gryffindors konnten nur erkennen, wie McGonagall sie zu Recht wies und sie dann von einem Schüler zum anderen eilten um sie schnell mit der Formel vertraut zu machen.

Harry, der vor Lachen schon halb unter den Tisch gesackt war, verstummte abrupt, als jemand die große Halle betrat.

"Sam!" Harry sprang auf und rannte auf das Tor zu, indem Sam gerade ziemlich außer Atem angekommen war. Sie lief geduckt zu ihm rüber und lächelte ihn unsicher an. "Wo warst du?"

Sam, die ziemlich schnell gerannt war, weil Leute aus dem Ministerium in Hogsmeade gewesen waren, sagte nur außer Atem "Ich hab Hunger!", drückte sich von Harry weg und ließ sich auf die Bank fallen.

"Sam! Du bist endlich hier!" rief Amy glücklich, als sie sie bemerkte.

"Guten Morgen", sagte Hermine, während Sam sich schon das erst beste Butterbrötchen gekrallt hatte und es auf Harrys freien Teller gelegt hatte.

"Iss davon lieber nichts! Die zwei hier", Amy wies auf Fred und George, die gerade mit Zabini diskutierten, weil er sich offenbar weigerte den Spruch zu sprechen, "meinten, dass wir heute alle nichts essen brauchen", sagte sie mit bösem Blick auf Fred und George. Sam ließ ihre Hand mit dem noch warmen Butterbrötchen unzufrieden sinken und sah ihre beste Freundin durcheinander an.

"Also mir hat es geschmeckt", warf Ron sarkastisch mit einem Blick auf Amy ein.

"Halt die Klappe, Ron!", sagte Amy süßlich.

"Ihr redet so schnell, dass ich nicht mitkomme", seufzte Sam. "Aber ich bin immer noch hungrig!"

Aber Sams knurrender Magen schien die anderen nicht im Geringsten zu interessieren.

"Jetzt sag uns schon, wo du warst, Sam. Filch hat übrigens mitbekommen, dass du nicht wieder ins Schloss zurückgekommen bist", sagte Harry nachdrücklich.

"McGonagall weiß Bescheid", endete Hermine.

"Was bedeutet das für mich?"

"Punkteabzug", sagte Ron.

"Weiter nichts?", fragte Sam erstaunt.

"Komischerweise hat sie nichts anderes erwähnt, nein."

Von einem Moment auf den anderen war Ron nicht mehr der gleiche. Sam erstarrte augenblicklich in ihrem Versuch sich den Krug mit dem Orangensaft zu nehmen. Dumbledore alias Ron sagte schnell den Satz und nahm wieder seine Gestalt an. Dann beugte er sich über den Tisch und nahm Harry reflexartig seine Gabel weg, weil er fast einen Bissen von den verhexten Apfelstücken gegessen hätte. Und Ron wollte Harry lieber nicht in Gestallt von Snape am Tisch sitzen haben.

Sam warf Ron einen fragenden Blick zu und schien ihre Freunde nun endgültig für verrückt zu erklären. Anscheinend hatte sie nicht wirklich überrissen, was Amy vorhin gesagt hatte.

"Wo ich war? Also ich war noch ein bisschen im Dorf spazieren, nachdem ich dich aus den Drei Besen begleitet habe. Und dann hat es zu regnen begonnen", sie warf Amy einen viel sagenden Blick zu, "Naja, ich hab ganz klein wenig Angst vor Unwettern, also hab ich mich in diese alte Hütte am Rand von Hogsmeade geschlichen", sagte sie während sie einen Schluck von ihrem Kaffee nahm und gleichzeitig an einem nicht verhexten Brötchen kaute. "Die war viel näher als die Besen."

"Du warst in der Heulenden Hütte?", Harry ließ vor Schreck seinen Löffel fallen.

"Ja." Sam sah Harry besorgt an und wandte sich dann an Hermine neben ihr. "Was hat er denn?"

"Dort haben wir Sirius zum ersten Mal in seiner Menschengestalt gesehen", flüsterte Hermine traurig.

"Verstehe", murmelte Sam, woraufhin sie leicht nickte und dann beschloss das Thema schnell wieder abzulenken. Ihre Freunde hatten ihr diese klägliche Ausrede, die ja sogar beinahe der Wahrheit entsprach, abgenommen und ließen sie dieses Thema bezüglich in Ruhe. "Ich habe dir heute ja noch gar keinen Morgenkuss gegeben!"

Sam überbrückte geschwind die wenigen Zentimeter zu Harry und drücke ihm ihre weichen Lippen an seine Wange. Er lächelte überrascht, als sie dann ihre Arme um seinen Oberkörper schlang und ihren Kopf an seine Schulter lehnte, und sah sie an, während sie zu ihm hochblickte.
 

Amy rutschte nervös auf der Bank hin und her, während sie Sam beim Essen beobachtete.

"Sam, wir müssen reden", zischte sie ihrer Freundin leise zu.

Die nickte, doch sie wusste nicht einmal, was sie zugestimmt hatte. Ihre Gedanken hatte sie wohl in der Heulenden Hütte liegen gelassen.

Das Gesicht, diese schönen Augen und sogar das anzügliche Lächeln des Slytherins - das alles wollte einfach nicht aus ihrem Erinnerungsvermögen verschwinden. Und sie hatte zudem auch noch Schuldgefühle Harry gegenüber, die mit jedem Wort, das sie an ihn richtete, noch schlimmer wurden.
 

*~*°*~*
 

Den restlichen Vormittag über saßen Ron, Hermine, Harry, Amy und Sam im Gemeinschaftsraum und lasen sich ein langes Pergament durch.

"Habt ihr schon so viele Strafen auf einmal gesehen?", fragte Harry belustigt. "Die Liste hört ja gar nicht mehr auf!"

Snape hatte den Aufstand der Gryffindors nicht vergessen. Kesselputzen, Nachsitzen, in der Küche helfen und die Bibliothek säubern waren nur ein Bruchteil der Strafen die sie zu verrichten hatten.

"Das ist echt ätzend. Wir müssen alle an einem anderen Tag zu einer anderen Zeit", seufzte Sam.

"Snape ist und bleibt eben ein hinterhältiger Mistkerl", sagte Ron so emphatisch, dass alle anfingen zu lachen.

"Und ihr habt ihn schon sechs Jahre am Buckel." Sam schüttelte ihren hübschen Blondschopf. "Nicht zu fassen."

Nachher verglichen sie ihre Listen noch mit denen von Neville, Seamus und Dean. Auch sie mussten zu verschiedenen Zeiten Buße tun.
 

Als Sam, Hermine und Amy sich schließlich schon früh auf den Weg zum Mittagessen machten, stand Luna unerwartet neben ihnen und sah sie mit ihren großen, verträumten blauen Augen an.

"Habt ihr schon das Neueste gehört? Malfoy hat wieder eine Neue", verkündete Luna. Amy warf schnell einen Blick zu Sam, sah Luna an und zuckte dann die Schultern.

"Na und? Versteh mich nicht falsch, aber wen interessiert das?"

"Das Interessante daran ist", das Ravenclawmädchen machte eine dramatische Pause (die für Sam entschieden zu dramatisch war, da sie ungeduldig schnaubte), "Dass sie ihn angeblich noch nicht an sich rangelassen hat. Bis jetzt hat jede, die etwas mit ihm hatte, ihre Unschuld verloren ... und das schon nach wenigen Tagen."

Den letzten Satz wisperte sie nur noch - da es für sie anscheinend überhaupt nicht anständig war.

"Das sind doch nur Gerüchte", murmelte Sam.

"Gerüchte enthalten oft einen Funken Wahrheit", meinte Luna überzeugt.

"Dieses wohl eher ein ganzes Lagerfeuer", warf Hermine zynisch ein. "Wobei es mich wundert, wie dumm und naiv ein Mädchen sein kann, um sich mit diesem Idioten abzugeben."

Sam fühle sich plötzlich so, als hätte man ihr einen Schlag in die Magengegend versetzt. Das mulmige Gefühl verwandelte sich aber komischerweise in ein Wütendes.

"Dieser Kerl hortet höchstwahrscheinlich seine Mädchen", Sam klang sehr überzeugend. Sie glaubte sich ja beinahe selbst.

"Nun, angeblich hatte er allein auf Hogwarts schon 16 Mädchen ... von seinen Ferien ist nichts bekannt, aber man kann es sich ja denken. Jetzt wird überall spekuliert, wer dieses Mädchen wohl ist, das er noch nicht soweit hat", Lunas Augen leuchteten auf.

Amy zog eine Augenbraue hoch.

"16? Naja so toll ist der Kerl doch auch nicht, oder?"

"Viele Mädchen schwärmen für ihn-"

"Kann ich nicht verstehen!", rief Hermine dazwischen.

"- und sehen in ihm so etwas wie einen Star. Ich weiß es nur durch Information - nicht durch Erfahrung - und bin froh darüber", Luna kicherte laut, während sie den langen Tisch der Gryffindors entlang gingen.

"Ich auch!", bestätigte Hermine fuchsig.

"Wie weit bist du mit deinem Interview, Luna?", lenkte Sam ab. Ihr war diese Unterhaltung nun doch zu viel geworden.

"Es ist alles schon kopiert - ich muss es heute in der Nacht nur überall pinnen und es meinem Dad schicken", gab sie stolz bekannt.

"Gut, sehr gut. Ich hoffe du hast unseren Abgang auch gut beschrieben?"

Sam sprang mit einem Satz auf die Bank, drückte ihre Schultern weit zurück, zog ihren Bauch ein und streckte ihre Nase in die Höhe. Amy brach in Gekicher aus, als sie dann einen Fuß vor den anderen setzend die Bank auf und ab ging, und auch die anderen Gryffindors mussten mitlachen.

"Sam ... komm ... da runter", druckste sie und zog verlegen an Sams Umhang.

Auch Luna lachte ausgiebig bevor sie zu ihrem Haustisch davoneilte, aber die anwesenden Slytherins zogen nur die Augenbrauen hoch und kräuselten spitz die Lippen. Besonders Carter und Parkinson warfen finstere Blicke zu Sam hinüber.

Sam zwinkerte Flint ironisch zu, als sie seine auffällige Musterung bemerkte, und ließ sich dann von Amy auf die Bank ziehen, um schließlich mit dem Essen anfangen zu können.

"Ich glaub Flint und Pucey stehen auf dich, Sam", feixte Hermine.

Amy klopfte ihrer blonden Freundin scherzend auf den Rücken.

"Glückwunsch, Sam", sagte sie spöttisch, als die Tische endlich mit den Tellern und dem Essen gefüllt wurden.

"Wer steht auf Sam?", fragte Harry, der gerade mit Ron und Neville zum Tisch gekommen war.

Er gab Sam einen Kuss auf die Wange.

"Flint und Pucey", sagte Hermine wiederholt. "Wieso bist du denn so gut drauf, Harry?"

"Ich entkomme heute meiner Strafarbeit bei Snape ... McGonagall ist eine wahre Göttin! Sie hat Snape eingebläut, dass ich zum Training muss", er grinste zufrieden.

Auch Fred und George kamen gerade zurück vom Training, das ließ zumindest ihr Aussehen vermuten.

"Quidditchpraxis in diesem Sauwetter ist echt anstrengend!", rief George.

"Ja, aber dafür werdet ihr uns mit Sicherheit den Pokal holen", sagte Hermine.

"Na, das hoffen wir doch!", meinte Ron.

"Hoffentlich drängen sich die Slytherins nicht wieder zu ihrem allerliebsten Hauslehrer vor und schnappen uns den Übungsplatz heute weg!", sagte Harry und fixierte dabei Sam, die ein wenig abwesend dem Gespräch lauschte.

Amy seufzte.

"Ich hoffe, dass die Strafe von Snape nicht so hart ausfällt. Dieser Idiot kann doch nicht der ganzen Klasse eine Strafe aufbrummen", wechselte Amy das Thema und stach leicht erzürnt mit ihrer Gabel in ihre Kartoffel.

"Da kann ich dir leider nicht beistehen."

Fred zwinkerte Amy aufmunternd zu. Sie grinste. Bevor sie ihr Essen auf der Gabel zum Mund führte, sah sie Fred fragend an.

"Das kann ich doch ohne Sorge essen, oder?"

"Klar kannst du das essen, Kleine."

Fred lachte leise und sah Amy dabei zu, wie sie vorsichtig die Kartoffel sezierte.
 

Sam war mit ihrem Kopf nicht am Gryffindortisch. Sie überlegte sich gerade, wie sie unauffällig zu Malfoy gehen, ihm eine Nachricht zustecken und wieder davonschleichen könnte. Es dürfte weder für die Slytherins noch für die Gryffindors auffällig scheinen.

Schließlich wollte sie ja ihre Kette wieder haben. Es war das einzige Andenken an ihre Mutter, das ihr geblieben war. Sie hatte sie aus Versehen in Dracos Umhang gesteckt, da sie glaubt hatte es sei ihr eigener gewesen. Heut Morgen hatte sie feststellen müssen, das sie sich geirrt hatte. Es war in der Dunkelheit auch nicht sonderlich gut zu erkennen gewesen.

"Gib das mal her", sie zog Hermine ein kleines Stück Pergament aus der Hand, ließ mit einem Fingerschnipsen eine Feder erscheinen und notierte etwas darauf.

"Was hast du vor?", fragten Harry und Ron wie aus einem Mund.

"Werdet ihr schon sehen." Die zwei Jungs beugten sich interessiert zu Sam. "Versucht es gar nicht erst. Ist unsichtbare Tinte", sie zwinkerte ihnen zu und stand auf. Skeptisch sah Amy Sam nach und vergaß dabei das Essen in ihren Mund zu führen. Was hatte dieses verrückte Mädchen jetzt wieder vor zu tun?
 

Schnellen Schrittes schlängelte sie sich durch die Reihen von Tischen vor bis zu den Slytherins. In ihrer Aufregung bemerkte sie nicht, wie sehr sie das kleine Stück Pergament in ihrer Hand fest zerknüllte.

Draco sah vom Tisch auf, als Sam sich ihm und den anderen Slytherins immer mehr näherte. Sie versuchte unnötiges Aufsehen zu vermeiden, doch es gelang ihr beim besten Willen nicht. Nicht nur Harry und die anderen und die Slytherins folgten ihr unauffällig, sogar Snape, der ihr Tun bemerkt hatte, verfolgte sie mit seinen scharfen Augen.

Als das blonde Mädchen direkt hinter Draco inne hielt, wurden die Blicke seiner Klassenkameraden noch beißender. Pansy zischte Anne eine fiese Bemerkung über Sam zu, während Flint eine unflätige Bemerkung über Sams Brüste fallen ließ. Sam schluckte und wünschte sich bereits, dass sie diese dumme Idee auf später verlegt hätte. Dann spürte sie eine leichte Berührung an ihrem Arm, als Draco sich umdreht und zu ihr hochsah und verlegte ihre Ängste wieder.

"Was ist, Lerel?", fragte Draco. Er bemühte sich desinteressiert zu klingen.

"Ich werde mich kurz fassen, Malfoy. Also", sie schlug ihre Hand neben Dracos Teller auf und ließ sie dort verweilen. "Ich soll dir ausrichten, dass das Quidditchfeld heute von den Gryffindors besetzt ist. Am Wochenende wurde nichts aus dem Training. Du weißt doch, das Gewitter", sie versuchte seinen blauen Augen nicht zu unterliegen und behielt ihren kühlen Ton bei. "Also versucht erst gar nicht zu Snape zu gehen."

Sie hob ihre Hand wieder von der Tischplatte und richtete sich auf. Draco verstand, ließ seine Hand unbeobachtet zu dem Pergamentblatt gleiten und es dann in seinem Umhang verschwinden.

"Bist du fertig? Dann bist du jetzt unerwünscht, Lerel."

"Durchaus. Mit euch bin ich fertig, ihr Idioten."

"Zieh Leine, Schlampe!", rief Anne Carter ihr nach, als sie sich umdrehte und einen unbemerkten Blick aus ihren Augenwinkeln zu Vic warf.

"Malfoy, was ist denn mit deinem Mund los? Du bekommst ihn ja überhaupt nicht mehr zu", sagte Pucey und stieß Flint lachend in die Seiten, der zwar ebenfalls kicherte, aber seinem Kameraden trotzdem eine zurück verpasste.

"Witzig, ihr Schwachköpfe", fuhr Draco die beiden an.

"Dass diese Furie sich überhaupt hierher traut", zischte Anne kopfschüttelnd und strich sich dann eine perfekt geglättete Strähne zurück hinter ihr Ohr, an dem ein langer Perlenohrring funkelte.

Crabbe, der zu seinem eigenen Unglück direkt neben Draco saß, konnte sich ebenfalls ein Lachen nicht verkneifen. Draco schnaubte und drückte seinen Kopf ohne Rücksicht in den grünen Pudding.

"O Nein! Das schöne Essen, Draco", protestierte Goyle.

Das war sein Todesurteil - er wurde ebenfalls in sein Eis gedrückt.

"Komm mal wieder runter, Mann", sagte Pucey nun etwas ernster. "Du bist dieses Jahr so anders als der Malfoy, der du früher warst. Du weißt doch. Du kannst mit mir reden."

Einige Slytherins, unter anderem der brünette Neue, zogen die Brauen hoch. Seit wann war Pucey so mitfühlend?

"Du solltest Goyle langsam wieder loslassen, Malfoy. Er erstickt sonst noch", sagte Vic gelassen und löffelte weiter seine Suppe.
 

*~*°*~*
 

Als auch der Abend dieses trüben Sonntages gekommen war, lag Draco ausgebreitet auf dem Bett und hatte die Augen geschlossen. Er befand sich allein im Schlafsaal.

So anders ... so anders ... Pucey kann mich mal! Er hat ja gar keine Ahnung!

Er warf einen Brief von seinem Vater sauer zerknüllt in eine Ecke, wo er sich flugs in Rauch auflöste. Dann riss er das Familienphoto auf seinem Bettkästchen mit Nachdruck hinunter und warf es samt Bilderrahmen gegen die harte Mauer, wo das Glas in tausende, kleine Kristalle zersplitterte.
 

*~*°*~*
 

Harry war mit Ron und Hermine zur selben Zeit in der Bibliothek. Das Training war an diesem Tag besonders unterhaltsam gewesen, da Oliver aus einem bestimmten Grund sehr gut aufgelegt war.

Sam und Amy waren seit einigen Stunden mit ihren Strafaufgaben von Snape beschäftigt. Amy bei Filch in der Eulerei und Sam musste Madame Pomfrey beim Bettenmachen im Krankenflügel helfen.

"Kommt euch das nicht ein wenig merkwürdig vor?", fragte Harry übergangslos, nachdem er eine halbe Stunde über seinem Aufsatz gehangen war und doch nichts Anständiges zu Papier gebracht hatte. Ron und Hermine sahen fragend von ihren Büchern auf. "Ich meine das plötzliche Auftauchen von Sam und Amy hier in Hogwarts? Und dieser komische Spiller war ja ebenfalls bei ihnen. Wir wissen noch immer nicht wieso sie hier sind. Sogar Dumbledore schweigt. Und seine Rede beim Frühstück war auch seltsam. Ich bilde mir sogar ein, er hätte zu unserem Tisch gesehen."

"Meinst du echt? Ich hab das nämlich auch einen Moment lang in Erwägung gezogen. Aber ich glaub's nicht. Schließlich waren sie ja mit Spiller zu dritt", meinte Hermine und kaute nachdenklich an ihrem Stift. "Und Dumbledore sprach von zwei Schülern."

"Stimmt. Da muss ich Hermine ausnahmsweise zustimmen", sagte Ron.

"Das ist aber zu gütig von dir", sagte Hermine.

"Verspüre ich da etwa einen Hauch von Sarkasmus?", meinte Ron grinsend, woraufhin auch sie es tat.
 

*~*°*~*
 

Irgendwann, als Amy endlich die verdammten Stangen sauber hatte, der Boden in der Eulerei gefegt war und ein paar Eulen noch etwas Zuneigung bekommen hatten, wurde Amy endlich von Filch entlassen.

Genervt und mit höllischen Kopfschmerzen, die ihr die quietschenden Vögel verursacht hatten, trat sie durch das Portraitloch. Sie bemerkte die drei Freunde und ging auf sie zu. Plötzlich verstummten die anderen und sie sah sie skeptisch an.

"Redet ihr irgendwie über etwas, das ich nicht mitkriegen darf?", sie ließ sich aufs Sofa neben Hermine plumpsen und sah sie erwartungsvoll an.

"Wir haben uns nur gerade über diesen Spiller, der mit euch angekommen ist, unterhalten", sagte Hermine ruhig und blätterte weiter in ihrem Arithmathikbuch. "Magst du uns nicht etwas über ihn erzählen?"

"Und du könntest bei dieser Gelegenheit auch los werden, warum ihr hier seid, auf Hogwarts", sagte Harry betont und blickte, wie auch Ron und Hermine, Amy ausforschend an.

"Wieso wir hier sind? Das ... das ist ganz einfach!", stotterte Amy los. "Meine Großmutter, bei der wir, wie ihr ja wisst, wohnen, hielt gewisse Lehrmethoden an Durmstrang unser nicht würdig, also beschloss sie kurzerhand uns nach Hogwarts zu schicken."

"Wieso ausgerechnet Hogwarts?", fragte Harry.

"Weil Oma Dumbledore von früher kannte", sagte Amy unbeschwert. "Und Vic hat uns dann auf eigene Faust begleitet. So zu sagen", endete sie.

"Und weiter?", fragte Ron neugierig.

"Was weiter?"

"Na, Spiller."

"Ach, so. Er ist ein Jahr älter als Sam und ich, ein Meister in Dunkle Künste, unglaublich gut aussehend und eingebildet." Sie schien für einen Moment abwesend. "Und er war mit Sam zusammen."

"Er war mit Sam zusammen?", frage Harry.

"Ja, aber das erzählt sie euch besser selbst. Sie redet nicht besonders gern darüber."

Plötzlich wurde das Portrait der fetten Dame aufgeschoben und eine ich-hab-es-eilig Sam stürmte herein.

"Bin müde, gute Nacht."

Ohne die anderen auch nur Luft holen zu lassen verschwand das blonde Mädchen nach oben. Flink suchte sie sich alle ihre Sachen zusammen (Tarnumhang ... Zauberstab ... gut ... also, dann schnell nach unten!), warf noch einen flüchtigen Blick in den Spiegel, grinste zufrieden und verschloss die Türe des Schlafraums wieder.

Auf leisen Sohlen tapste sie zurück durch den Gemeinschaftsraum. Glücklicherweise ließ Neville in genau diesem Moment eine Flasche Butterbier zu Bruch gehen. Das verschaffte ihm die Aufmerksamkeit der anderen und Sam konnte sich unbemerkt nach draußen stehlen.
 

*~*°*~*
 

Sam gelangte durch einen Geheimgang, den sie am Nachmittag heimlich aus Georges Unterlagen herausgesucht hatte, zu einem der Gänge, die weiter in die Heulende Hütte führten. Als sie im Inneren angekommen war, ging sie langsam und vorsichtig zu dem Raum, indem Draco hoffentlich auf sie warten würde. Endlich angekommen schloss sie die Türe hinter sich und blickte sich um.

Und in einer dunklen Ecke lehnte er und hatte auf sie gewartet.

Instinktiv hielt sie den Atem an. Es war, als würden ihre Augen sich völlig ineinander verlieren, als könnte sie durch sie hindurchsehen bis auf den tiefsten Grund seines Herzens und sie wusste, er konnte es auch. Sie fühlte, wie sie in dieser Unergründlichkeit langsam zu versinken begann, wie das Denken verschwand, und wie sich sachte eine stille Freude und eine tiefe Gelassenheit in ihr auszubreiten begann. Als sei sie endlich, endlich irgendwo angekommen, und nicht einmal gewusst, dass sie überhaupt irgendwo hatte hinkommen wollen.

"Du hast Dir verdammt viel Zeit gelassen, meine Liebe", sagte er schließlich langsam und nahm vorsichtig ihre Hand. Seine Stimme klang zärtlich und ruhig. Und seine Berührung ließ sie erschauern und erzeugte kleine heiße Wellen von Wärme und Sinnlichkeit in ihr, die sich ausbreiteten über ihren ganzen Körper. Unfähig, irgendetwas zu sagen, sah sie ihn weiter an.

"Hier. Du wolltest die hier zurück haben." Er ging schließlich auf sie zu, zog ihre linke Hand zu sich, öffnete sie und legte den Anhänger mit der Kette in ihre Handfläche. "Raffiniert, das mit dem Zettel."

"Dankeschön. Aber das musste sein. Diese Kette ist mir heilig", sagte sie und schloss ihre Hand glücklich um den Anhänger. "Sie gehörte meiner Mum."

Er nickte.

"Kann ich verstehen - aber es nicht nachvollziehen. Du hast jetzt deine Kette. Sollte ich wegen etwas anderem auch kommen?"

Er sah ihr mit einem leichten Schmunzeln entgegen und verunsicherte sie kurz, als er sie argwöhnisch musterte. Aber sie konnte ihm wieder nicht entgegentreten. So sehr sie es auch beabsichtigte.

Doch sie ließ Taten, nicht Worte, sprechen. Langsam legte sie ihre Arme in seinen Nacken und lächelte ihr mädchenhaftes Lächeln.

"Wissen Sie, dass Sie mich in Ihren Bann gezogen haben, Mister Malfoy?"

Sie strich liebevoll mit ihren Fingern seinen Nacken auf und ab und merkte, wie ihr Herz wieder begann schneller zu schlagen. Erst jetzt sah er aus den Augenwinkeln zum Bett. Es sah wirklich einladend aus.

"Wie soll ich sagen? Das liegt wohl daran, dass ich einfach unwiderstehlich bin - aber nur dann, wenn ich mit einer ebenso unwiderstehlichen Frau meine Zeit verbringe."

Seine Hände wanderten von ihrer Taille hinab zu ihrem flachen Bauch und jagten ihr wieder diese angenehmen Schauer durch ihren ganzen Körper.

"Hören Sie auf mir zu schmeicheln, Mister Malfoy. Sie wissen doch genau, was ich will."

Sie hatte sich in den Kopf gesetzt dieses Spielchen zu spielen ... er spielte mit.

"Nein. Was wollen Sie denn?", flüsterte er, setzte er eine fragende Miene auf und wartete ihre Antwort ab. Sie zog verführerisch ihre Augenbrauen hoch und ließ ihre Arme auf seinen Oberkörper schweifen. "Ich erwarte eine Antwort." Kurzerhand hob er sie hoch. Er setzte sie auf dem Bett ab und beugte sich über sie. "Nun? Ich warte, Miss."

Sie hob ihren Kopf und flüsterte ihm etwas ins Ohr.

"Ich will dich."

Als sie seinen erstaunten Gesichtsausdruck sah und er ansetzte um etwas darauf zu sagen verschloss sie seine Lippen ihren. Das Gefühl dieser seltsamen Leidenschaft stieg wieder in ihm hoch.

Mit ihren Händen versuchte sie vergeblich sein Hemd zu öffnen, jedoch gelang es ihr irgendwie nicht. Er hörte auf sie zu liebkosen und sah ihr amüsiert zu, wie sie verzweifelt versuchte das Hemd zu öffnen.

"Sieh mal, so macht man das", grinste er schließlich. Seine Hände wanderten kurz über ihre weiße Bluse und im Nu war sie geöffnet um den Ausblick auf einen weißen BH frei zu geben. Er spielte entspannt mit den Fingern der linken Hand mit einem ihrer BH-Träger und sah sie herausfordernd an. "Nun versuch du es wieder."

Er zog sie zu sich auf seinen Schoß und legte ihre Hände auf seine Brust.

"Du kommst dir wohl sehr schlau vor was?", sagte sie provokativ und beugte sich nach unten. Sie öffnete einen Knopf. "Du bist aber nicht so schlau, wie du denkst." Sie öffnete den zweiten Knopf. "Ich habe in meinem Leben mehr Hemden geöffnet, als du je getragen hast", sagte sie nachdrücklich und öffnete die letzten Knöpfe.

Endlich konnte sie wieder diesen wunderbaren Ausblick genießen. Er zog eine Augenbraue hoch und sah ihr forschend zu wie ihre Augen über seinen Oberkörper huschten.

"Ich hoffe meine Hemden werden, während wir uns treffen, die einzigen sein?", seine Hand strich sanft über ihren Hals, dann über ihre Schulter, ihren Arm hinab, zurück zu ihrer Oberweite wo sie dann stehen blieb und ruhte.

"Ich schwöre bei meinem Leben, dass ich nicht vorhabe einen anderen Oberkörper zu entblößen." Sie legte eine Hand auf ihre freie Brust und schloss spielerisch die dunkeln Augen. "Der hier reicht mir vollkommen."

Sie ließ sich herabfallen und fuhr mit ihren warmen Lippen über seine makellose Haut, während ihre langen Haare ihn kitzelten. Er ließ seine Hände in ihrem blonden Haar verschwinden, hinab zu ihrem Nacken, wo er langsam auf und ab strich. Bis weiter nach unten, wo er vorhatte ihren BH zu öffnen. Seine Finger kämpften mit den kleinen Häkchen, bis sie plötzlich inne hielt.

"Ich wusste es!", rief er daraufhin so laut, dass sie erbebte und sich schnell von ihm wegdrückte. Er setzte sich auf und musterte ihre Gestalt abschätzig.

"Was wusstest du?", fragte sie zynisch und blieb weiterhin reglos.

"Dass du noch nicht soweit bist!", sagte er in einem Anflug von Wut und überhörte den Unterton in ihrer Stimme.

Zu diesem Zeitpunkt war sie zu verwirrt über seine plötzliche Reaktion, als dass sie die Veränderung seiner Stimme bemerkt hätte.

"Bereit für was? Um mit dir zu schlafen? Denkst du ich bin so ein Mädchen, das mit jedem ins Bett steigt? Gleich beim ersten Treffen vielleicht? Du kannst wirklich viel von mir haben, aber Einiges musst du dir schon verdienen!"

Sie blieb noch immer ruhig, ihre Stimme jedoch klang nicht mehr so friedlich wie gerade eben noch.

"Genau das war es, was ich mir vom ersten Augenblick an dachte. Ich habe mir dein ganzes Geschwätz bloß angetan, um dich flach legen zu können", sagte er in kaltem Ton und knöpfte sein Hemd wieder halb zu. "Jetzt weißt du es. Zufrieden?" Er lächelte kühl.

Ihr Gesichtsaudruck wurde von einer Welle der Täuschung gezeichnet. Ihre Augen starrten ihn gleichzeitig mit Wut und Ungläubigkeit an.

"Das ist nicht wahr", sagte sie ebenso gefühllos und richtete sich auf. Das ist nicht wahr!

Ihre Hand fing kaum merklich an zu brennen, dessen ungeachtet drückte sie stark darauf.

"Das ist die Wahrheit, naives Mädchen. Die bitter Wahrheit", sagte er spöttisch und drehte sich zu ihr um.

Er lügt! Er muss lügen!

Seine Hand langte nach ihrer Kehle, er beugte sich zu ihr, doch sie wich instinktiv zurück, als er zupacken wollte. Dann erkannte sie es. Etwas, das sie schon viel früher hätte bemerken müssen. Seine Augen. Mit seinen Augen stimmte etwas nicht, es lag nicht diese magische Anziehungskraft in ihnen, die sie so an ihnen liebte.
 

Mit einem Mal erstarrte Draco und riss seine Augen auf. Der Abdruck ihrer Hand war klar und rötlich auf seiner linken Wange zu erkennen. Sam sah ihn eindringlich an und wartete flach atmend auf seine Reaktion.

"Was?" Er griff sich an die Stirn und sah das blonde Mädchen ihm gegenüber fragend an - seine Wange pochte unaufhörlich und sein Mal auf seinem Arm leuchtete ihm entgegen. Er erschrak für die Dauer eines Herzschlages, begriff dann aber die Situation, in der er sich gegenwärtig befand. "Tut mir Leid", wisperte er wie in Trance. "Ich, war zu sehr abgelenkt, dass ich hätte meinen Verstand versperren können." Er wandte ihr den Rücken zu und knöpfte das Hemd fertig zu.

"Was meinst du damit, Draco?", fragte Sam mit zaghafter Stimme. Jetzt war sie sich sicher. Jemand war in seinen Geist eingedrungen.

"Vergiss es einfach. Mach dir keine Sorgen ... ist alles beim Besten", versicherte er ihr. "Aber es wäre besser, wir würden uns einige Zeit lang nicht sehen. Ich will nicht, dass du dich beunruhigst und ich will schon gar nicht, dass dir irgendwas zustößt", er sah sie noch immer nicht an, stand weiterhin mit dem Rücken zu ihr.

"Sieh mir in die Augen", sagte sie bestimmend und bittend zugleich, ohne jedoch seine Worte ignoriert zu haben.

Das letzte was sie jetzt wollte, war ihn nicht mehr zu sehen. Aus irgendeinem Grund brauchte sie diesen Jungen. Sie konnte es sich nicht erklären. Nein, das konnte sie nicht. Aber sie fühlte, dass es ihr gut ging, wenn er in ihrer Nähe war. Sie fühlte sich sorglos. Und in einem Leben, welche so voller Sorgen war wie ihres, war das ein unwiderlegbarer Segen.

Langsam drehte er sich zu ihr um, seine Augen glänzten ihr enttäuscht entgegen. Doch sie waren wieder wie immer ... nicht so wie eben. So kalt wie ein Stein.

"Komm her. Los, bitte, komm zu mir", sie lächelte leicht.

Er kam einen, zwei, drei Schritte näher, blieb dann aber stehen. Er kämpfte gegen seinen Vater im Kopf an ... und sie stand vor ihm. So hübsch, lächelte ihn an und er konnte nicht mehr tun, als bloß dazustehen.

"Nein, sie nicht weg. Blick in meine Augen", sie stand auf und überquerte die Distanz zwischen ihnen. Behutsam drückte sie ihren Kopf an seine Brust und umarte ihn.

Er meinte sie etwas Unverständliches murmeln zu hören, doch er konzentrierte sich nur auf ihre Nähe, die er so genoss.

Plötzlich konnte er wieder klar denken. Ganz klar. Die Stimme war verschwunden ...

"Wie ... hast du das gemacht?", fragte er sie - er war die ständigen Stimmen in seinem Kopf gewohnt - jetzt war alles klar, nichts mehr verschleiert.

"Was wäre ich den für eine Spielverderberin, wenn ich dir alles verraten würde, hm? Ich bin ein Rätsel, das du Wort für Wort, Zauber um Zauber und Kuss um Kuss lösen musst."

Sie schloss ihre Augen und versuchte auch ihre Gedanken weg zu schieben, doch da war noch etwas in einer dunklen Ecke ihres Gedächtnisses...

Dann plötzlich spürte sie wieder seine Spitze, die langsam über ihre Unterlippe strich und in ihre Mundhöhle eindrang. Das Gefühl dieser Nähe löste in beiden ein Kribbeln am ganzen Körper aus, das in ihren Lenden zusammentraf und kleine Blitze der Erregung aussandte. Sie erwiderte seine Zärtlichkeiten nur zu gerne. Liebevoll strich sie mit ihrer Zunge über seine. Jetzt, wo alle Stimmen verschwunden waren, waren beinahe alle Grenzen verschwunden. In ihrer Leidenschaft versunken fielen die zwei wieder auf das Bett und hörten da auf, wo sie gestört wurden.

Und wieder befanden sie sich in ihrer Welt. Das gerade eben Passierte war beinahe wieder so, als wäre es nie geschehen.

"Danke noch mal. Und sag jetzt nicht das wäre nicht nötig - von mir wirst du ein Dankeschön nicht allzu oft hören", er liebkoste sie mit seiner Zunge und biss zärtlich in ihr süßes Fleisch.

Sie lachte, doch er konnte es nicht sehen. Sie ballte ihre Faust zusammen, während er mit seiner Hand langsam zur Innenseite ihrer halb geöffneten Schenkel fuhr und dort ihre weiche Haut streichelte, aber er bemerkte es nicht. Erst, als er dort angekommen war, wo es nicht mehr weiterging und sie kurz leise seufzte, hörte er es.

Plötzlich kam die Erinnerung von Lunas Gespräch wieder in Sam hoch und ließ sie in die Realität zurückkehren. War sie wirklich die Einzige für ihn? Oder nur ein weiteres Mädchen, das er bald zu seinen Errungenschaften zählen konnte?

Doch als er den Stoff ihres Höschens überwunden hatte und seine Berührungen zwischen ihren Beinen intensiver wurden, verdrängte sie diesen Gedanken schnellstens wieder. Ohnehin konnte sie keinen klaren Gedanken mehr fassen, ihre Sinne waren verschleiert von den Gefühlen die seine Berührungen ihr bescherten. Die Stille und die Dunkelheit um sie herum machte es ich möglich sich ganz auf die Empfindungen ihres Körpers zu konzentrieren.

"Du bist so unähnlich all den anderen Mädchen an Hogwarts ... so einzigartig", hauchte er, während er ihre weiße Bluse hochstreifte und in ihren Bauchnabel mit seiner heißen, fordernden Zunge eintauchte, und seine Lippen sanft über ihren nackten Bauch hinweg streichen ließ. Er spürte, wie er sie damit in Brand setzte.

Aber sie hörte seine Worte nicht. Sie nahm sie wahr, aber sie schienen wie aus einer fremden Dimension. Ihr Körper begann schlagartig zu zittern. Es lag allerdings nicht nur an der kalten Luft, die durch die rissigen Fenster blies, ihre Haare kaum merklich zum schwingen brachte und ihre Haut kitzelte. Vielmehr lag es an den heißen Gefühlen in ihrem Schoß, die sie fast über die Grenzen trugen, während sie ihren Oberkörper in einem Spannungsbogen anhob, den Kopf in den Nacken gebeugt ... Ihre kleinen Hände verkrampften sich in der alten Decke und ihr Becken bewegte sich seiner Hand entgegen, bis sie erschöpft zurück in die Realität sackte und ihn aus glänzenden Augen ansah. Sie klammerte sich wimmernd an ihn, zitterte nicht weniger als er und fuhr mit bebenden Händen durch sein zerzaustes Haar.

"Ist dir kalt, oder bin das etwa ich, der dich so zittern lässt?", fragte er sie leise und strich durch ihr glänzendes Haar, dann über ihre Augenbrauen und wanderte mit dem Zeigefinger um ihre Nase herum, hinab zu ihren Lippen.

"Du kennst die Antwort", hauchte sie zwischen zwei Atemzügen.

Sie fuhr mit ihrer Hand zu seinem Hemd und öffnete es zum zweiten Mal in dieser Nacht, diesmal geschickt und hastig. Wieder versanken beide in einem intensiven Kuss, er lag zwischen ihren Beinen und atmete ihren Duft ein, während sie mit ihrer noch immer zitternden Hand die Konturen seines Oberkörpers nachfuhr.

Draußen wütete noch immer der kalte Wind. Auch wenn er ihre Körper noch immer streifte ... er konnte die wallende Hitze in ihnen nicht löschen.

"Es wäre besser wenn wir hier unterbrechen", flüsterte Draco plötzlich mit rauer Stimme. "Denkst du nicht auch, wir sollten zurück nach Hogwarts?"

Sie lächelte zuerst wieder perplex und suchte prüfend seinen Augenkontakt, dann aber nickte sie. Sie wollte nicht weg von ihm, aber sie war glücklich darüber, dass er diese Worte ausgesprochen hatte.

"Ja ... das wäre vielleicht besser", ihre Stimme war so leise, dass er sie kaum wahrnahm.

"Gut", er lächelte ihr zu.

Draco stand auf und reichte ihr die Hand um ihr aufzuhelfen.

"Wir sind noch nicht so weit." Sie strich sein Haar nach hinten, es war ein wenig zersaust. "Es war nicht perfekt ... das alles hier. Aber ich hoffe dieser Moment wird kommen - irgendwann. Aber müssen wir uns schon wieder trennen?", wollte sie traurig wissen. Erst jetzt spürte sie, wie kalt es eigentlich war.

Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und wanderte die weiche Haut Richtung Hals hinunter und gab ihr einen Kuss auf ihre Wange.

"So leid es mir tut ... aber das entspricht wohl der Wahrheit", er sah sie von oben bis unten an und hätte sie beinahe zurück in die Decke geworfen. Ihr Bild raubte ihm den Atem. Noch nie hatte ein Mädchen, das eigentlich nichts tat außer ihre Schuluniform zu tragen, ihn solch wirre Gefühle haben lassen. Vor allem der Rock, der zerzaust an ihren Hüften hing und das verbarg, wonach er sich jetzt sehnte, ließ ihn erschaudern. "Du frierst. Zieh dich besser an, bevor du dich noch ernsthaft erkältest."

"Klar, Schatz. Dein Wunsch sei mir Befehl ... darauf kannst du lange warten, Draco", mit einem ironischen Grinsen drehte sie sich um, knöpfte alles was zuzuknöpfen war zu und hob dann ihren Umhang auf, den sie sich anschließend anzog und enger schnürte.

Draco wölbte seine Augenbrauen und musterte sie kurz bei dem, was sie tat. Dann griff aber auch er nach seinem schwarzen Umhang und legte ihn um.

"Zu dem Wort Schatz", begann er stirnrunzelnd, "Ich denke nicht, dass du - ähm - das bei mir gebrauchen solltest. Ich will das nicht. So nennt mich nur meine Mutter."

"Okay. Wenn das so ist. Los, setz deinen Hintern in Bewegung, Baby!", gab sie frech zurück und marschiere zu Türe. "Komm schon."

Draco lachte.

"Denk dir etwas Originelleres aus, Sweetheart", entgegnete er und schloss hinter ihnen die Tür.

"Und du meinst Sweetheart ist originell?", feixte sie. "Also, mein Hase, wie wär's mit ... Sahnetörtchen, Zuckerschnütchen, Honigbienchen ... oder Schokomaus? Schokomaus", sie lachte, "Vic hat mich immer so genannt ... du musst wissen, Schokolade ist mein Hauptnahrungsmittel."

"Aha ... Spiller also, nennt dich Spiller noch immer so? Und außerdem will ich dich nicht so nennen, wie es ein anderer vor mir schon getan hat", gab Draco etwas säuerlich zur Antwort.

"O nein! Das tut dieser Kerl mit Sicherheit nicht", sagte sie streng und drehte sich zu ihm, "Das darf er nämlich nicht", ihre Stimme klang jetzt wieder zuckersüß. "Nur du darfst mir einen Spitznamen geben, Hase." Er musste schmunzeln. "Vic ist ein Idiot", fügte sie hinzu.

"Dann ist es ja gut", er grinste.

"Und wie nennst du mich jetzt?"

"Wie wäre es mit MMG?", er lachte.

"Wenn du mir das übersetzt", sagte sie etwas misstrauisch und wartete gespannt ab.

"My Misleading Girl. Mir gefällt's. Passt perfekt zu dir, mein irreführendes Mädchen ... besonders die Abkürzung MMG kann unter Tags in Hogwarts ziemlich nützlich sein."

"Draco, du bist wunderbar", zufrieden küsste sie ihn auf die Wange und blieb stehen. "Jetzt müssen sich unsere Wege wohl trennen."

"Ja, leider ... ich denke nicht, dass das von unseren Häusern so gerne gesehen wird, wenn wir im Doppelpack aufkreuzen. Auch, wenn es sicher schon spät ist", er nahm ihre Hand in die seine, führte sie hoch zu seinem Mund und drückte einen flüchtigen Kuss darauf. "Ich hoffe, wir sehen uns so bald wie möglich wieder, Miss Lerel."

Sie sahen einander tief in die Augen.

"Deine Augen sind für mich wie eine Droge ... wie könnte ich ohne sie überleben?"

Sie unterbrachen den Augenkontakt nicht.

"Wie könnte ich ohne dich, dem beraubernstem Mädchen von ganz Hogwarts, denn überleben?", stellte er ihr eine Gegenfrage. "Und jetzt verschwinde. Sonst fange ich tatsächlich noch an, deine bezaubernden Augen mit den Bergseen Schottlands zu vergleichen."

Sie musste einen erneuten Seufzer unterdrücken. Wenn sie ihm schon jetzt zeigte, wie sehr sie ihn eigentlich brauchte, könnte sie ihm gleich ihr Herz vor die Füße werfen, damit er in Ruhe darauf herumtrampeln könnte.

"Gute Nacht, Mister Malfoy."

Sie küsste ihn noch einmal flüchtig und schlug wieder den Gang nach rechts ein, der sie sicher zurück zur Schule bringen würde.
 


 


 


 


 


 


 

'*'*'*'*'*''*'*'*'*'*''*'*'*'*'*'*

Es tut mir schrecklich Leid, dass ich so lahm beim Updaten bin -.-° aber Schule und so weiter ... naja ihr versteht schon ^______^

Also was sagt ihr zu dem Kapitel? Überrascht von der Wendung bezüglich Draco und Sam?
 

es knuddelt Carmen



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2006-03-25T12:27:09+00:00 25.03.2006 13:27
Die is echt gut geschrieben, aber wieso schon wieder FRED
*beleidigtsei* wie wär es denn mal mit George, aber irgendwie is sowas immer Fred (kann es mir natürlich auch einbilden, weil er meine Lieblingsfigur is)
Trotzdem voll gut geschrieben

Das ist meine persönliche meinung, rille wen ich damit wieder vor den Kopf stoß.
Von:  Schnie
2006-01-30T17:07:39+00:00 30.01.2006 18:07
also was ich bis jetzt gelesen hab:sau toll!!! is echt cool!bin mal gespannt wie es weiter geht!macht aufjedenfall weiter so!
glg jen
Von: abgemeldet
2005-09-21T20:05:37+00:00 21.09.2005 22:05
ach gott das geht ja immer weiter mit den beiden ;-) bin schon sooo gespannt aufs nächste chap ^-^ die ff ist einfach nur geil^.^
luna
Von:  Azu
2004-08-02T17:25:01+00:00 02.08.2004 19:25
also bis jetzt find' ich die FF klasse....
das lässt sich so flüssig lesen...^^
*weiterlesen geht*

Azu
Von: abgemeldet
2004-03-19T21:41:10+00:00 19.03.2004 22:41
so... ich bin auch wieder da ^^
wow... vic hat ja endlich auch mal was gesagt
hat ja lang genug gedauert ^.~
aber ich glaube, dass snape härtere strafen verteilt hätte... zumindest, was das betten machen angeht...
ob das zauberministerium die beiden findet und ob harry sams kleine affäre herausfindet?
schreib schnell weita ^^

miss ^-^
Von: abgemeldet
2004-03-15T15:43:18+00:00 15.03.2004 16:43
hab mir die komplette story grade durchgelesen.
Ist echt gut! Ich freu mich schon aufs nächste chap!
schreib bitte schnell weiter!


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