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Kiss The Rain

Ryuichi x Shuichi
von

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Track 5 +++ Toilet Stories

Track 5 +++ Toilet Stories
 

Authors note: *vorsichtig um die Ecke schiel* Hallöchen ihr Lieben! *sich verschmitzt am Hinterkopf kratz* Kennt ihr mich noch…? Haha, schon eine ganze Weile her seitdem ich das letzte Mal meine Tastatur dazu missbraucht habe, etwas „zu Papier“ zu bringen.

Ganz ehrlich, für meine Abwesenheit… die doch tatsächlich die letzten zwei Jahre angedauert hat…. Möchte ich mich entschuldigen. Viele Dinge sind passiert, die meine Aktivität hier deutlich eingeschränkt haben. Dennoch! *g* Mein Interesse hat keinesfalls gelitten! Auch wenn ich mich die letzten Monate/ Jahre eher damit beschäftigt hatte anderer Werke zu verschlingen; seien es Mangas oder Fictions.

Nun, wenn ihr mir noch eine Chance geben möchtet, dann seid ihr herzlich eingeladen den lang gewünschten Track 5 von Kiss the Rain zu lesen – und natürlich auch zu kommentieren! ^_~ Ich werde wahrscheinlich etwas eingerostet sein nach so langer Abstinenz, daher bitte ich um ein bisschen Nachsicht. Mal sehen ob ich es noch kann…*schnappt sich Papier und Stift*
 

Ah ~ bevor es losgeht noch einen ganz herzlichen Gruß an Ahiku, die mir mit ihrer Fic „Eins und Eins macht Zwei“ absolut dazu verholfen hat weiter zu schreiben. Ich hoffe, dass mich Deine weiteren Fictions ebenso inspirieren werden! *grinst breit* Dieses Kapitel sei nun Dir gewidmet!
 

Uh… noch etwas…. (Junge, hat sie Laberwasser getrunken…? ;-) Ich gelobe alle Grüße, Kommentare und Anfragen in aller Schnelle zu beantworten!!! Jetzt aber….
 


 

„Woaaahh! Kumaguro! Schau Dir das an!“ Mit weit aufgerissenen Augen sah sich Sakuma Ryuichi staunend in der ungewohnt luxuriösen Umgebung um. Er glich einem kleinen Kind, während er aufgeregt auf die erstbeste Sitzreihe kletterte und begann auf und ab zu hüpfen. „Nur für uns na no daaaahahahaaa!“ Die grünen Haare flogen dabei auf und ab und neben ihm tanzte wild das kleine Plüschhäschen.

„Uhhh…!“ Auch Shuichi und seine beiden Kollegen staunten nicht schlecht, als sie die abgetrennte erste Klasse Kabine mit dem schweren Teppich betraten.

„Das muss ein Vermögen gekostet haben…“ Hiroshi, der brünette Gitarrist sprach seine Gedanken laut aus und befühlte ehrfürchtig das glatte auf Hochglanz polierte Leder der Passagiersessel. Nur Sagano erlag fast einem Herzanfall beim Anblick des mit Straßenschuhen bekleideten Ryuichis, der jeden Sitz ausgiebig zu testen schien.

„Ryuichi.“ Thoma’s herrische Stimme durchschnitt die Laute des Erstaunens; Noriko hingegen grinste vergnügt.

„Ooooch Thomaaaa….“ Mit bitterbösem Blick hielt Nittle Grasper's Frontmann inne.

„Runter Ryuichi, such Dir einen Platz aus und setzt Dich hin.“ Der blonde Mann hatte bereits eine passende Sitzgelegenheit gefunden und verstaute sein Handgepäck in dem dafür vorgesehenen Fach über ihm. Seine Gestik verriet – wie eigentlich immer – nichts.

Mürrisch sprang Ryuichi auf den großzügig angelegten Mittelgang. „Ryuu-chan möchte neben Shu-chan sitzen na no da!“ Mit einem Mal sein Lachen wieder gefunden, packte er sich den Arm des pinkhaarigen Sängers, der noch gar nicht richtig realisiert hatte, welcher Komfort ihm zu Teil gekommen war. Mit funkelnden Sternchen in den Augen bemerkte er die kleinen Monitore, die in jede Rückseite der Sessel eingelassen waren. Neben einer halben Videothek bot die Japan Airline ihren Erste-Klasse-Passagieren nicht nur einen Internetzugang, sondern auch Videospiele verschiedenster Art. Neben diversen anderen Annehmlichkeiten natürlich. Shuichi merkte kaum, dass er bestimmt auf einen Sitz gedrückt wurde – sogar ein Fensterplatz – und es sich der ältere Sänger neben ihm gemütlich machte. Sofort spielten die kleinen Finger an Knöpfen und Schaltern der Apparatur herum. Weitere zehn seines Nachbarn gesellten sich augenblicklich dazu.

Eine junge Frau eilte von hinten heran, zupfte sich noch im Laufschritt das schicke Stewardessen-Kostüm zu Recht. Am Ende des Abteils schob sie einen versteckten Vorhang zur Seite und wechselte ein paar Wörter mit einer sich hinter ihm befindenden Person. Schlussendlich präsentierte sie sich nun ausgestattet mit einem schnurlosen Mikrofon in der Hand der vollständigen Mannschaft, während drei weitere weibliche Wesen hinter besagtem Vorhang auftauchten und den Passagieren aufgeregt halfen ihre Habseligkeiten zu verstauen.

„Will-„ Die Stewardess an der Front räusperte sich ausgiebig, da ihr die Nervosität wohl auf die Stimme geschlagen war. Mit rotem Kopf begann sie ihr Begrüßungszeremoniell erneut. „Willkommen an Board von Japan Airlines, wir freuen uns dass sie sich für uns geschieden – ähhh entschieden haben! Es begrüßt sie die Kuh – Crew des Fluges der Nummer JA564-2 von Tokio Haneda nach Ban-Kansai International Airport!“ Die Gesichtsfarbe der Stewardess hatte mittlerweile Tomatencharakter.

„Die-„ Gerade als sie nach einer winzigen Pause fortfahren wollte, wurde sie abrupt von dem Geräusch eines plötzlich aufkommenden Windstoßes unterbrochen. Dessen Verursacher saßen in der ziemlich hintersten Reihe und hatten wohl den „Max Power-Knopf“ der individuell einstellbaren Belüftungsanlage gefunden.

„Gomen!“ rief Shuichi und suchte fieberhaft nach dem entsprechenden Schalter. Sein Haar wehte noch eine kurze Weile ehe die Geräuschkulisse sich normalisierte. Kopfschüttelnd schenkten alle Anwesenden ihre Aufmerksamkeit wieder der Dame die vor ihnen stand.

„D-die Flugdauer wird voraussichtlich eine Stunde und zehn Minuten betragen. Für…“

Ein beiläufiges Zwinkern des brünetten Bad Luck Gitarristen ließ sie sich verhaspeln. „Eto… Um Ihren…Aufenthalt… so angenehm wie möglich zu machen…“

„SIE HABEN POST!“ Die sonst so schmeichelnd-nervige Frauenstimme dröhnte in ohrenbetäubender Lautstärke aus dem hinteren Teil der Kabine. Köpfe ruckten herum, tötende Blicke trafen Ryuichi und Shuichi, die sofort bemüht waren die Lautstärkereglung zu bezwingen. Auch das Internet schien zu funktionieren.

„…sscht-stehen wir Ihnen selbstverständlich z-z-zu Ihrer Verfügung. Fa-fa-falls sie Wünsche haben sollten, bitttten w-wir Sie uns damit zu belästigen - befragen!!“ Das Mikrofon wurde zwar tapfer von der jungen Frau gehalten, dennoch zitterte die Hand ununterbrochen. Die andere war verkrampft in ihren Rock gewühlt. In dieser Position erklärte sie ihren anvertrauten Passagieren die Sicherheitshinweise, welche von den anderen Stewardessen mit einstudierter Gestik synchron unterstrichen wurden.

„Ihr Captain…“

„Oh! OHHH! MATT!“

„Julia!

„MAAATT!“

„Julia!!“

„Ich liebe Dich!!!“

„Oooooohhhhh!“

>Einspielung von theatralischer Musik.<

„Oh Mann!“ „Ruhe jetzt!“ „Shindooo-kuuuun!“ Laut, teilweise auch gestikulierend rebellierten die Passagiere gegen die Geräuschkulisse einer Liebesszene aus irgendeinem Film im Repertoire des Boardkinos.

„Haha, gomen gomen!“ Schnell hatte Shuichi den Bildschirm abgeschaltet.

Die geplagte junge Frau war den Tränen nahe. Die weiteren drei Weiblichkeiten – nun wieder hinter dem Vorhang verschwunden, machten sich durch ihr Gekicher bemerkbar. „Captain…Durchsage…guten Flug!“ Und mit diesen letzten Worten stürmte die Frau zu ihren Kolleginnen in Sicherheit. Leises Lachen wurde in der Kabine laut. Böse Blicke galten den zwei Sängern, die nun mit absoluter Begeisterung und dazugehöriger Geräuschkulisse das wohl älteste Super Mario Spiel auf modernster Konsole spielten.

„Das kann ja heiter werden…“ grummelte Fujisaki, klemmte sich eine Augenmaske ins Gesicht und versuchte eine einigermaßen bequeme Position einzunehmen. Der neben ihm sitzende Hiro lächelte nur und beäugte skeptisch das ungewohnte Accessoire seines Kollegen.

Es vergingen sicherlich fünfzehn Minuten, in denen die drei Flugbegleiterinnen, die scheinbar nur in Gruppe aufzutauchen schienen, die Passagiere mit Getränken, Snacks und wahlweise auch mit Alkoholika bedienten, Zeitschriften verteilten und Zigarren anboten. Allerdings gab es noch immer keine Anzeichen eines baldigen Starts. Im Gegenteil. Ein kräftiger Regenschauer ging soeben auf dem Flugplatz nieder.

„Fräulein…!“ Thoma winkte eine der Stewardessen zu sich heran, die mit trippelnden Schritten und aufgeregt fliegenden Armen auf ihn zutänzelte.

„Ja, Seguchi-sama?“

Thoma erstaunte es nicht im Geringsten, dass sie seinen Namen wusste. Er legte ein zuckersüßes Lächeln auf seine Frage. „Warum starten wir nicht? Gibt es irgendwelche Probleme?“

„Oh…oh nein, Seguchi-sama. Der Captain wird in wenigen Augenblicken eine Durchsage für Sie machen!“ versprach die adrett gekleidete Dame.

Das war nicht ganz das was Thoma hören wollte, aber er beschloss sich in Geduld zu üben „Un, gut vielen Dank.“

Bei den Worten „Aber gerne doch!“ war die Stewardess einer Ohnmacht nahe.

Da, ganz plötzlich, kam der erlösende Ton, der eine Durchsage ankündigte. Das statische Rauschen des Mikrofons erfüllte aller Anwesenden Ohren. Man hörte, wie etwas Hartes gegen das Gerät stieß, dann etwas ähnliches wie einen Schlag ertönte. Das gepresste „Ah…“, welches folgte war beinahe überdeckt von der einsetzendes Begrüßung ihres Captain.

„Hello and welcome Ladies and Gentleman an Board der Japan Airline mit der Flugnummer JA564-2!“

Alarmierte Blicke wurden unter Noriko und Thoma gewechselt. Das konnte doch unmöglich…?

Unverändert, in einem merkwürdig gepresst klingendem Japanisch-Englisch fuhr die Person im Lautsprecher fort.

„My name is Ken Smith und ich werde Sie heute nach Osaka bringen! But, sad to say, das Reisewetter spielt heute nicht mit. Der Wetterdienst hat Unwetterwarnungen for das Gebiet herausgegeben, über das wir fliegen müssen. Aber, Ladies and Gentleman, auch wenn es etwas holperig wird, no fear! Japan Airlines – every time, every place! Enjoy your flight! Haha!“

Ein statisches Knacken verkündete, dass der Pilot seine Durchsage beendet hatte. Sogleich leuchteten die Signalschilder an der Decke des Flugzeuges auf und die Triebwerke der Maschine begannen lauter zu dröhnen. Als sich das Flugzeug endlich in Bewegung setzte, bemerkte Shuichi, dass Ryuichi sein Spiel vernachlässigte. Luigi hatte sich gerade durch eine karnivore Pflanze die aus einer der Röhren aufgetaucht war, fressen lassen.

„Sakuma-san, warum….?“ Verdutzt beobachtete er, wie sich der ältere Mann verkrampft mit beiden Händen an den Sitzlehnen festhielt und starr geradeaus starrte.

„Sakuma-san? Alles in Ordnung?“ besorgt betrachtete Shuichi seinen Kollegen. Doch der nickte nur stumm und schluckte.

„Ryuichi hat Flugangst, Shu-chan.“ Ertönte Noriko’s Stimme von vorn. „Ah… verstehe…“ Besorgnis wandelte sich rasch in Mitleid, als er Ryuichi beim Start der Maschine musterte. Die Gegend rauschte an ihnen vorbei, und sie wurden ganz schön durchgeschüttelt, als das Flugzeug beschleunigte und sich mit einem seichten Ruck in die Lüfte erhob. Es regnete noch immer ununterbrochen. Die Gesichtsfarbe des Nittle Grasper Sängers nahm nach und nach die seiner Haare an. Winzige Schweißtropfen rannen von Ryuichis Schläfen. Warum musste schlechtes Wetter vorhergesagt sein, wann immer er es wagte in ein Flugzeug zu steigen?!

Die „Bitte Anschnallen“ Lämpchen leuchteten noch immer ununterbrochen selbst einige Minuten nach dem Start. Mit Recht, denn der Flug glich im wahrsten Sinne des Wortes einer Berg- und Talfahrt. Die meisten nahmen die schlechten Wetterbedingungen einfach hin, für Ryuichi war es irgendwann schlichtweg einfach zu viel. Die eine Hand vor den Mund geschlagen, die andere Hand verkrampft den Verschluss des Gurtes öffnend, stürzte Ryuichi auf den Gang und rannte in die Richtung wo er die Toiletten vermutete. Betroffen sah Shuichi ihm hinterher. „Armer Sakuma-san…“ Seufzend steckte er die Brechtüte, die er eben in einem Seitenfach gefunden hatte wieder weg.
 

„Onegai… onegai…“ Ryuichi’s heiseres Flüstern glich einer Beschwörungsformel als er vor der Toilettenschüssel kniete und den Inhalt seines Magens dazu bewegen wollte, dort zu bleiben wo er hingehörte.

Verdammt…verdammt, verdammt, verdammt! Ausgerechnet jetzt, ausgerechnet vor Shuichi! Warum musste er sich nur diese Blöße geben? Innerlich schickte er sich selbst zum Teufel, als er sein blasses Gesicht im Spiegel betrachtete. Und noch dazu hatte er einen widerlichen Geschmack im Mund – Wasser würde dem sicher Abhilfe schaffen.
 

Unterdessen hatte sich Shuichi schon seit mehreren Minuten gewundert, wo der ältere Sänger blieb. Mittlerweile nervös blickte er immer wieder hinter sich und erhoffte die vertraute Gestalt im Gang zu finden. Ob er nicht nachsehen sollte…?

„Ano, Shindou-sama?“

„Uwah!“ Erschrocken über diese direkte Ansprache einer blonden Stewardess die er nicht hatte kommen sehen, duckte sich Shuichi zur rechten Seite weg. „J-ja?“ Die Stewardess machte ein betroffenes Gesicht. „Ähh, gomen nasai, Ihr Freund Sakuma-sama lässt ausrichten, dass sie bitte zu ihm kommen möchten. Aber bitte seien Sie vorsichtig.“

Sein zunächst erstaunter Gesichtsausdruck machte einer besorgten Miene Platz. „Hai!“ Sofort war Shuichi auf den Beinen. Die Stewardess verschwand genau dorthin, wo sie hergekommen war: Hinter dem Vorhang in Richtung des Cockpits.
 

Auf dem Weg durch einige verlassene Räumlichkeiten, die wahrscheinlich als eine Art Lobby mit Bar für die Fluggäste der ersten Klasse dienten, wunderte sich Shuichi insgeheim darüber, warum Ryuichi gerade nach ihm hatte rufen lassen. Vielleicht ein Trick von Thoma um ihn allein zu erhaschen? Nein… das konnte er sich kaum vorstellen. Schlimmstes befürchtend erreichte er schließlich die sanitären Anlagen. Die Entscheidung welche Kabine Sakuma-san nun gewählt haben mochte wurde ihm abgenommen, da der jüngere Sänger sein Idol bereits durch einen Türspalt hindurch ausmachen konnte. Ryuichi schien sich gerade über das Waschbecken zu beugen. Für nur einen kurzen Augenblick genoss es Shuichi zu sehen, wie der Beobachtete ganz normale Dinge tat wie jetzt. Er trank Wasser und selbst dabei sah er noch… perfekt aus. Wie gebannt starrte der junge Sänger auf die Wassertropfen, die das schmale Kinn hinab liefen und in das Becken zurücktropften. Baka – was tat er eigentlich da?!

„Äherm… Sakuma-san?“ mit entschlossenem Schritt betrat er die Kabine.

Eschrocken und vielleicht auch etwas peinlich berührt blickte ihn sein Gegenüber an. „Shu-chan… was ist los?“

Stirnrunzeln des Pinkhaarigen. „Aber… Du hast doch nach mir rufen lassen…?“

„Na no da, nein! Das hat Ryu-chan nicht!“

Viel mehr Gelegenheit die Situation aufzuklären, sollte es vorerst nicht geben denn das Flugzeug begann plötzlich unvermindert stark zu ruckeln. Hart kippte es dabei auf eine Seite.

„Uwaaaaahh!“ Mit ausgestreckten Armen flog Shuichi, der sich natürlich vor Schreck nirgendwo festgehalten hatte, Ryuichi entgegen. Der jedoch bekam nur noch mit einer Hand den Rand des Waschbeckens zu fassen. Da dieser allerdings auch noch mit Wasser benetzt war, hatte er schon bald auch die zweite Hand frei. Mehr oder weniger glimpflich landete der jüngere der beiden auf dem anderen. Sie befanden sich nun in einer sehr ungesund jedoch durchaus dekadent aussehenden Position halb auf der Toilette, halb zwischen der Toilette und Wand.

„Shuuu-chaaaan! Wir stürzen aahaaaab! Wir sterben! Mein Po tut weh! Und mein Rücken auch! Kumagurooo!“ Ryuichi stand innerlich Todesängste aus, die wahrscheinlich gerade verhindern konnten, dass er sich sein Frühstück noch einmal durch den Kopf gehen ließ.

„Gomen nasai Sakuma-„ viel weiter kam Shuichi nicht. Wie von einem unglaublichen Schlag getroffen jaulte die Maschine auf und begann unkontrolliert zu wanken. Diverse Gegenstände landeten auf dem Boden und das Geschrei der Beiden ging in der allgemeinen Geräuschkulisse unter.

Die anderen Passagiere, erschrocken und beunruhigt, lauschten gerade einer Durchsage des Piloten der verkündete, dass sie nun das Unwetter zu umfliegen versuchten und sich die Flugzeit nun auf unbestimmte Zeit verlängern würde.
 

Es dauerte schier eine Ewigkeit, bis sich das Flugzeug wieder stabilisiert hatte. Zwar rissen hier und da noch einige stärkere Winde an den Tragflächen, doch alles befand sich wieder in der Waagerechten. Alles bis auf zwei Personen in der Herrentoilette.

Das Einzige was Shuichi spürte war das Dröhnen in seinem Kopf. Und etwas Hartes… auf seiner Schulter. Er öffnete die Augen. Das leichenblasse Gesicht Ryuichi’s befand sich direkt neben seinem. Der jüngere der beiden schluckte hart als er sich zu bewegen versuchte. Vergeblich. In welcher Position befanden sie sich? Shuichi sah sich soweit er konnte um und unterdrückte einen Schmerzenslaut nur mühsam. Irgendwie hatten sie es geschafft genau zwischen Wand, Toilette und Waschbeckenschrank zu landen. Der Grünhaarige öffnete langsam die Augen, benötigte jedoch einen Moment um ganz zu sich zurück zu finden. Er hob den Kopf und sah den unter ihm liegenden Mann wehleidig an. Sein Bein als auch sein Arm fühlte sich eingeklemmt an.

„Sakuma-san, kannst Du Dich bewegen…?“

„A-au no da! Mateee…..“

“A-ah... Dein Bein, dein Bein!”

„EEEhhhhhhh!!“

Eine ganze Zeit lang versuchten sie alles Mögliche um sich aus dieser misslichen Lage zu befreien. Allerdings war ihr Unterfangen von keinen großen Erfolgen gekrönt ohne sich dabei Rücken und sämtliche Glieder zu brechen.

„Wir… wir sitzen fest!“ beinahe panisch sah Shuichi den Mann über ihm an.

„Hai na no da! Fest in der Toilette!“

Dass die Tür der Kabine sich während der Turbulenzen vollständig geschlossen hatte, war unbemerkt geblieben. Auch das rote „OCCUPIED“ am Schloss von außen konnte keiner der beiden erblicken.
 

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Gurgelnd spülte die Toilette, nachdem mit einem lauten Knall der Toilettendeckel hinab gefallen war. Yuki’s blonder Haarschopf tauchte im Spiegel über der großen Waschkommode auf. Aus müden Augen betrachtete der Schriftsteller sich selbst, musterte ausgiebig die Züge seines eingefallenen Gesichts. Fahrig fuhr eine blasse, schmale Hand über die ebenso blasse Haut im Spiegel.

Warum…hatte er es nur so weit kommen lassen? Die blonden Strähnen tanzten leicht als Yuki den Kopf schüttelte und seinen Blick über seine Hände auf die offen stehende Hose gleiten ließ. Ihm war speiübel. Ob es an der zu einseitigen Nahrungsaufnahme – Bier und Zigaretten – oder an der Tatsache, dass er sich gerade hundeelend fühlte lag, konnte er nicht genau definieren.

So durfte es einfach nicht weiter gehen. Seufzend setzte sich der hoch gewachsene Mann auf die geschlossene Toilette und steckte sich eine Zigarette an. Schwer stützten sich die Arme auf die Oberschenkel während Yuki lethargisch das helle Muster der Bodenfliesen betrachtete und seinen Gedanken freien Lauf ließ. Er musste nach Kyoto, so schnell es nur ging. Nicht noch mehr Personen die ihm nahe standen sollten seinetwegen leiden. Es musste schnellstmöglich ein Schlussstrich gezogen werden….

Während kleine, blaue Dunstwolken gen Decke zogen, nickte der blonde Mann für Sekundenbruchteile ein. Er hatte plötzlich das Gefühl, dass stramme Fesseln an seinen Handgelenken in wundes Fleisch schnitten. Durch einen markerschütternder Schrei fand er wieder in die Realität zurück. Mit rasendem Herzen und zitternden Händen rutschte Yuki zu Boden. Er wusste nicht ob er es sich nur eingebildet oder er selbst geschrieen hatte. Trocken schluckte er und warf die Zigarette unachtsam in das Waschbecken.

„Verdammt…“ murmelnd rappelte er sich hoch und verschwand wankend in der Küche.

Sicher, es musste etwas geschehen. Yuki nahm einen tiefen Schluck aus der Bierdose. Morgen.
 

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Der beleibte Mann, der beinahe vollständig von der aktuellen Ausgabe der Yomiuri Shimbun Tageszeitung verdeckt wurde, schüttelte sich vor Lachen. Dabei knisterte das Papier und auch ihm entfuhren einige unschöne Laute, die durch die Toilettenschüssel auf der er saß merkwürdig verzerrt wurden. Aber das machte ja nicht viel aus, denn er war allein. Nur die Yomiuri und er.

Plötzlich zerstörte das schrille Handyklingeln die traute Einsamkeit und der vollschlanke WC-Benutzer verfluchte sich innerlich, sein mobiles Telefon nicht vorher abgelegt zu haben. Sofort wurde die Zeitung zusammen gefaltet und das Handy in der Hosentasche gesucht. Mit hochrotem Kopf nahm er das Gespräch hastig an, wobei ihm das teure Gerät beinahe zu Boden gefallen wäre.

„Hallo?“ etwas mürrisch klang die Begrüßung, während er verzweifelt eine neue Rolle Papier in seiner Reichweite suchte.

„Mein Eintreffen wird sich verspäten. Wie lange kann ich nicht sagen.“

„Ahh-“ Ein Hustenanfall des schwergewichtigen Mannes folgte.

„Ich hoffe, dass Sie trotzdem da sein werden?“

„Selbstverständlich!“ krächzte er, nachdem er seine Fassung wieder gefunden hatte.

>KLICK<

Kopfschüttelnd legte der Mann auf. Warum musste man ihn ausgerechnet hier erwischen?

„Kuso!“ fluchte es im Bad. Mit halb herunter gelassener Hose wankte der wohlbeleibte Herr gefährlich durch den Raum. Der dumpfe Laut eines Aufpralls verriet, dass er auf der Jagd nach Toilettenpapier wohl keinen Erfolg gehabt hatte.
 

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Die ältere Dame mit der dicken Hornbrille auf der Nase blickte entsetzt auf die Tür der Toilette. Sie hatte sich scheinbar verlaufen und fand sich nun vor einem verschlossenen Raum wieder, hinter der gar merkwürdige Geräusche laut wurden.

„Uuuuhhh, Shuichiii!“

„Sakuma-saaaan!“

„Auauauauau!“

Wie vom Donner gerührt über die sich ihr darbietende Geräuschkulisse fing sie an zu schimpfen, sah sich um und machte sich in die Richtung auf, aus der sie gekommen war. Dabei blickte sie mehrmals zurück und hob scheltend ihren Gehstock.
 

Shuichi keuchte. „Ich… schaffe das… nicht…“

„Pffff…..“ Auch Ryuichi schnaubte. Es war ausweglos. Irgendwie hatte er es geschafft sich mit Bein und Arm gleichzeitig so zu verkeilen, dass er in dieser Position nicht mehr aufstehen oder sich in irgendeiner Art und Weise bewegen konnte. Shuichi, der genau unter ihm lag, inbegriffen. Sie saßen im wahrsten Sinne des Wortes tatsächlich fest.

„Und was machen wir jetzt…?“ fragte der Pinkhaarige, während er schwer atmend an ihnen herunter sah.

„Hm… schreien hat nicht funktioniert. Alleine schaffen wir es auch nicht. Wir müssen wohl warten bis Hilfe kommt no da.“ bemerkte Ryuichi und versuchte sich eine seiner schweißnassen Haarsträhnen aus dem Gesicht zu pusten.

„Wunderbar…“ seufzte der andere. Das könnte also dauern.

„Nee, Shu-chan, irgendwem fällt schon auf dass wir verschwunden sind.“

„Un…“ Ja, und wenn man sie in dieser Position fand würden die Lacher sicherlich auf ihrer Seite sein. Als Shuichi ihre „missliche Lage“ noch einmal durchdachte, wurde ihm erst bewusst, wie nah er dem älteren Sänger gerade körperlich war. Unvermittelt spürte er, wie ihm das Blut in den Kopf schoss. Nervös suchten seine Augen einen Punkt an der eintönigen Wand.

„Shuichi, Du wirst ja ganz rot im Gesicht? Geht es Shu-chan nicht gut?“ besorgt lugte das kindliche Gesicht von oben auf den Angesprochenen herab.

„A-ano, doch mir geht es gut. A-aber wie geht es Dir?“ ungeschickt startete der Jüngere einen Ablenkungsversuch.

„Ryu-chan geht es wieder blendend so lange das Flugzeug nicht wackelt. Und Shu-chan bei ihm ist!“ unschuldig lächelte Ryuichi den Mann unter ihm an, erreichte so, dass dieser noch weiter errötete. Das blieb dem Älteren natürlich nicht verborgen.

„Was ist…?“

„Ach, ähem, nichts, es ist nur…“

„Dass ich auf Dir liege…?“

„Wa-?!“ erschrocken sah Shuichi empor. Nicht nur der Tonfall des älteren Sängers, sondern auch sein Gesichtsausdruck hatte sich radikal verändert. Alles Kindliche in ihm war gewichen. Auffällig musterten die grünen Augen das schmale Gesicht des pinkhaarigen Sängers. Dabei blieb der Blick zunächst auf den Lippen dann in den Augen seines Gegenübers haften.

Shuichi’s Puls beschleunigte sich schlagartig. Was war das? Warum begann plötzlich sein Herz zu rasen? Mit halb geöffnetem Mund und aufgerissenen Augen beobachtete er angespannt jede Bewegung.

„Sakuma-san…“

Der Kopf des Grünhaarigen senkte sich langsam, der Brustkorb des jüngeren bewegte sich schneller.

„Nenn mich Ryuichi…“ Ryuichi’s Mund war an dem Ohr angelangt, nur Millimeter entfernt.

„Eh…?“ Shuichi wusste nicht wie ihm geschah. Der warme Atem, der seinen Hals streifte jagte ihm eine Gänsehaut nach der anderen über den Rücken. Auf seiner Stirn standen Schweißperlen. Was war nur mit ihm los? Was war nur in Ryuichi gefahren? Diesen Ryuichi kannte er nur von der Bühne… und schlagartig fiel ihm die kurze aber intensive Begegnung der beiden im Umkleideraum wieder ein. Augenblicklich registrierte er ebenfalls die warme Berührung von Ryuichi’s Lippen an seinem Hals.

„Ryuu-…!!!“ Viel mehr vermochte der junge Sänger nicht zu sagen. Einerseits weil es ihm soeben die Sprache verschlug, andererseits weil sich die Schwerkraft zu ändern schien. Das Flugzeug dröhnte mit einem Male, erzitterte und sank. Dabei legte es sich abermals auf die Seite.

Alles drehte sich um die Beiden, schmerzhaft machten ihre Glieder Bekanntschaft mit allen erdenklichen Kanten und Vorsprüngen des kleinen Raumes. Etwas schien die Welt ins Chaos zu stürzen.

Doch irgendwann war es einfach vorbei. Wieder war da dieses Dröhnen in Shuichi’s Kopf und mit schmerzlicher Bewusstheit spürte er seinen gesamten Körper. Er lachte leise da er erkannt hatte, dass sie nun nicht mehr eingeklemmt waren. Als er es wagte aufzublicken bemerkte er, dass er bäuchlings auf Ryuichi lag, dessen Gesichtsfarbe plötzlich gar nicht mehr gesund wirkte.

Mit einem theatralischen „Uhm!!!“ stieß der Grünhaarige Shuichi von sich, stürzte zur Toilette und entleerte seinen Mageninhalt auf der Stelle.
 


 

To be continued...
 


 

Authors comment: So... *Schweiß mit Taschentuch abwisch* Es ist vollbracht. Ich muss ja zugeben, es ist mir an manchen Stellen wirklich schwergefallen. Dennoch hoffe ich inständig, dass es einigermaßen (vielleicht sogar lustig, ironisch oder vielleicht auch sarkastisch?) geworden ist. Beim Schreiben sind mir ein paar lustige Ideen gekommen no da! ~_^
 

Dazu mehr in Track 6!

Eure Ryuu-chan



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2006-08-14T14:21:39+00:00 14.08.2006 16:21
Na toll ... immer dann wenn es gerade schön wird kommt was dazwischen... hätten diese Turbulenzen denn nicht ein paar Minuten später wieder anfangen können^^

Ich liebe das Pairing Ryu x Shu, vor allem wenn Ryuichi plötlich so dominant wird^^

Ich hoffe doch, dass du schnell weiterschreibst und uns nicht zu lange warten lässt^^

mfg snowi

p.s. danke für die ens^^
Von: abgemeldet
2006-08-14T06:41:11+00:00 14.08.2006 08:41
*KREISCH*
Ich liebe deine FF LIEBEEEEEEEEEEENNNNNNN>_<
SCHREIB WEITER WEITER WEITER *hin und her hüpf*
ich bin ja sooooo froh dasst endlich weiterschreibst^^
*glücklich ist*
Schreib mich !S!-!O!-!F!-!O!-!R!-!T! an wenns weitergeht ja ja ja *dich solange nerv bis weitergeht*harhar* *GGGGG ^-^* also ich kann mich bei den FF´s nieeeee entscheiden wer besser zu Shu-chan passt Denn Yuki is schon Cool keine Frage doch Ruy-chan ist mega Geil>_<
überhaupt wenn er auf einmal so verdammt ernst wird >///<
IS ER EINFACH SUUUUPPPPERR GEIL oder was!? ^//////^
Ps nich vergessen
:!S!-!O!-!F!-!O!-!R!-!T!(siehe oben)
Von: abgemeldet
2006-08-13T19:10:08+00:00 13.08.2006 21:10
O.O Uwaaah! >.< *rumwirbel* *In die Höhe jump* *ne Pirouette dreh**Sternchenaugen hat*
Geeeeeil, endlich geht es weiter! *sich nicht mehr einkrieg* *in Ryuu-chans Gesicht kleb* *megamäßig abknuddel* Danke für die Widmung! *Tränchen aus dem Augenwinkel wisch* Ich freu mich, dass dich 1+1 zum Weiterschreiben animiert hat, denn dieses Kapitel ist einfach nur genial. *sich immer noch kaputt lacht* Diese Stewardess! *gröhl*
Also…der Flug geht jetzt vom einem der Tokyoter Flughafen zu einem in Osaka und dann fahren sie nach Kyoto weiter, oder wie? O.ö Weil das Ziel in den andren Kapis noch Kyoto war, ne? *auf Japankarte guck* Hm, joa…dürfte schneller gehen, als wenn man die Strecke mit dem Zug fährt… (Tatsuha scheint die ja öfter mal mit dem Moped zu fahren…um entlaufene Verlobte wieder einzusammeln) Naja…auf jeden Fall war diese Stewardess herrlich, und Ryu und Shu ja sowieso…*lol* Ich weiß schon, warum die mein Lieblingspairing sind. ^^ Luigi passt übrigens perfekt zu Ryu. *gg* Dieser Satz…Luigi hatte sich gerade durch eine karnivore Pflanze die aus einer der Röhren aufgetaucht war, fressen lassen. *sich immer noch wegschmeiß* Hach…ich liebe deinen Stil. *schwelg* Armer Ryu…o.o wenn der sich bei so einem kurzen Flug so fühlt, wie war das nur, als er nach LA geflogen ist. <.< Besonders, wenn der echt jedes Mal so ein Mistwetter hat. Hm…wer hat Shu-chan nun eigentlich zu Ryu bestellt? War es nun doch Ryu selbst (obwohl…<.< ist ja zu peinlich für ihn) oder war es Thoma, der die beiden verkuppeln will (zu nett für diesen Typen…>.<)? *giggel* Ich kann mir vorstellen, wie perfekt Ryu aussieht, wenn er Wasser trinkt. *_* In dem einen Kapi von 1+1, da wo er ne Fischvergiftung hat, hängt er ja auch ewig über der Kloschüssel und übergibt sich, da meinte mal jemand: „Boah, der sieht selbst beim Kotzen noch wie ein Gott aus!“ *gg* *da zustimmt* Diese Toilettenszene war einfach toll. Die beiden…alleine…in einer unhygienischen Bordtoilette, übereinander gestapelt. Was kann man sich noch besseres wünschen? Mitsamt Annäherungsversuchen. *_* Perfekt! Schade, dass dieses olle Flugzeug alles versaut. <.< *Ryu auf den Rücken klopf*
Ahja…o.ö warum heißt Kumagoro denn bei dir eigentlich Kumaguro?
Hat es nen besonderesn grund weshalb Ryus Augen grün sind? Und was hat Shu für ne Augenfarbe? (In der Ova haben ja beide grüne Augen und braunes Haar, bzw. Shu so nen rotstich… im Anime grüne Haare, blaue Augen, rosa Haare, blaue Augen. Öh…na ja, ist ja eigentlich auch scheiß egal. ^^ )
Soooo, bitte schreib weiter und warte nicht wieder zwei Jahre! *bettelnd anguck*
Liebe Grüße, Ahiku


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