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Say Goodbye to the Past

von

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Das Wappen

Nach dem Kino saßen die vier Freunde in ihrer Lieblingsecke des Stadtparks. Natürlich hielt Tai nun nicht mehr Soras Hand, er hatte sie im Kino sofort losgelassen, als das Licht wieder angegangen war. Zu seiner Erleichterung hatte sie nichts dazu gesagt, ihm wäre es wohl ziemlich peinlich gewesen, wenn sie eine Erklärung dafür verlangt hätte, aber auf der anderen Seite war er auch enttäuscht, hatte sie das vielleicht gar nicht richtig bemerkt? War er so unwichtig in ihrem Leben? Er seufzte. Die Anderen waren gerade mitten in einer Unterhaltung vertieft. Sein Blick wanderte zu Sora. Sie sah so hübsch aus. "Du, Sora?"

"Was denn Mimi?"

"Du wolltest doch eigentlich heute bei mir schlafen, ne?"

"Es war so abgesprochen, wieso?"

"Weißt du..." Mimi druckste herum. "Meine Eltern sind doch heute nicht da... und da dachte ich, dass Matt vielleicht bei mir übernachten könnte?"

Sora schwieg und biss sich dabei auf ihre Unterlippe. "Meine Eltern sind nicht da und ich hab meinen Schlüssel liegen gelassen...", meinte sie dann nach einiger Zeit. Mimi machte ein betroffenes Gesicht. "Oh... hm... da kann man wohl nichts machen..." Tai sah seine Chance. "Du kannst ja zur Not auch bei mir schlafen, ich mein, es wäre ja nicht das erste Mal." Skeptisch schaute ihn das rothaarige Mädchen an. "Du glaubst, das ginge in Ordnung?" "Klar. Wieso nicht?" Begeistert klatschte Mimi in die Hände. "Das wäre ja super!" Matt dagegen sah eher genervt aus. "Danke Tai! Das ist echt lieb von dir!" Mimi fiel ihm um den Hals vor Freude. "Ist doch selbstverständlich..", murmelte er. Die Braunhaarige stand schon wieder bei ihrem Freund. "Wollen wir uns dann jetzt auch auf den Weg machen?", sie lächelte ihn verführerisch an. "Meinetwegen..." Tai wunderte sich über Matts Verhalten. Er war doch sonst nie so gleichgültig, wenn er eine Nacht mit Mimi in Aussicht hatte. Das Liebespärchen verabschiedete sich und dann machten sich auch Sora und Tai auf den Weg.
 

Tai greift nach seinem Wappen. Es steht für Mut, für seinen Mut. Natürlich, damals in der Digiwelt war er der Mutigste und ihr Anführer gewesen. Aber das war auch etwas ganz anderes gewesen. Da ging es darum, die Angst zu unterdrücken, sie den anderen nicht zu zeigen, an das Gute zu glauben. Heute war das alles anders... es ging um andere Dinge... Aber an diesem Abend vor drei Wochen... da war er mutig gewesen...
 

"Und du bist dir sicher, dass deine Eltern nichts dagegen haben?" Sora stand in Tais Zimmer und sah ihn mit großen Augen an. "Natürlich... Kari schleppt doch andauernd ihre Freundinnen abends mit nach Hause. Er funktionierte das Ausklappbare Sofa zu einer Art Bett um und schaute dann Sora an. "Willst du nicht eben ins Bad gehen und dich umziehen?" Sie nickte und ging dann. Ihre Schlafsachen hatte sie ja dabei, weil sie ja eigentlich bei Mimi geschlafen hätte. Tai setzte sich kurz auf seinen Schreibtischstuhl und atmete tief durch. Irgendetwas sagte ihm, dass er ihr es heute sagen musste... dass das seine Chance war! Er stand auf, machte die Deckenbeleuchtung aus und stattdessen seine Nachttischlampe an. Sora war immer noch im Badezimmer, also beschloss er sich in seinem Zimmer schon mal umzuziehen. Gerade als er alles bis auf seine Boxershorts ausgezogen hatte, vernahm er ein Räuspern hinter sich. Erschrocken drehte er sich um. Sora stand mit leicht geröteten Wangen hinter ihm. Sie trug nur ein kurzes, dünnes Nachthemdchen, das ihr bis zu den Knien ging. Er bemerkte, wie sie seinen Körper musterte. Er war natürlich ziemlich durchtrainiert, schließlich hatte er fünf Mal in der Woche Training und dazu samstags noch die Spiele. "M.. mö... möchtest du lieber auf dem Sofa oder in meinem Bett schlafen?" Sie schreckte hoch. "Ähm..." Sora schaute einige Zeit aufs Sofa. "Können wir nicht vielleicht beide auf dem Sofa schlafen? Sonst bist du soweit weg von mir...", flüsterte sie schon fast. Tai merkte, dass er die Farbe einer Tomate annahm, aber er hoffte, sie würde das in dem Dämmerlicht nicht bemerken. "Ähm... nun... also... meinetwegen schon." "Gut!", sie strahlte ihn an. Er griff währenddessen nach seinem T-Shirt, dass er immer zum Schlafen anzog. Mitten in der Bewegung hielt er jedoch inne, weil sie plötzlich direkt vor ihm stand. Sein Herz schlug schneller. "Du trägst ja dein Wappen immer noch bei dir..." Natürlich tat er das, seit sie damals ihre Wappen bekommen hatte, hatte er es niemals abgenommen, sondern immer unter seinen Klamotten als Glücksbringer getragen. "Es... bedeutet mir sehr viel..." Sora nickte wissend. "Ich habe meins auch immer bei mir." Ganz dicht standen sie voreinander. Er konnte ihren Atem spüren und plötzlich auch ihren Handrücken an seiner Brust. Sie hielt das Wappen in ihrer Hand. "Das Wappen des Mutes..", murmelte sie. Tai hatte das Gefühl, sein Herz würde gleich zerspringen. Lächelnd schaute sie ihn an. "Warum schlägt dein Herz denn so schnell? Bist du aufgeregt?" Er fühlte sich ertappt und schnappte erst mal nach Luft. Er wusste, nun war der Zeitpunkt gekommen, es ihr zu sagen. "Sora... ich... ich... muss dir was sagen..." Sie ließ das Wappen los und legte ihre Finger auf seine Lippen. "Scht... ganz ruhig..." Er nickte, konnte auch gar nichts mehr erwidern, da sie schon im nächsten Moment seine Lippen mit ihren verschloss. Ganz sanft tasteten sich ihre Zungen voran. Er konnte sein Glück gar nicht fassen. Langsam zog sie ihn mit sich auf das Sofa, ohne dass sie sich voneinander trennten. Sie lagen so dicht aneinander, dass er ihre Brüste spüren konnte und sein Herz schlug noch viel schneller. Seine eine Hand lag auf ihrem Rücken, mit der anderen strich er ihr übers Gesicht. Ihre Hände fuhren durch sein Haar. Sie küssten sich wild und leidenschaftlich, bis sie irgendwann erschöpft einschliefen... Arm in Arm...
 

Am nächsten Morgen wurden sie durch ein lautes Klopfen an der Tür geweckt. "Tai? Bist du schon wach?" "Was ist denn Mom?" Seine Mutter öffnete ahnungslos die Tür. "Du hast...", weiter kam sie nicht, da sie erst mal erschrocken einen Schritt zurück sprang, als sie sah, dass Tai nicht alleine da lag. "Wa... was macht Sora denn hier?!" "Ist ne längere Geschichte Mom. Ich konnte dir jedenfalls gestern Abend nicht mehr Bescheid sagen, weil du schon geschlafen hast, als wir nach Hause kamen." "Guten Morgen Frau Yagami...", meinte Sora ein wenig schüchtern, da es ihr peinlich war. "Guten Morgen...", murmelte die ältere Frau geistesabwesend, anscheinend war sie nun ein wenig durcheinander. Sie wandte sich wieder der Tür zu. "Was wolltest du denn nun eigentlich Mom?" "Ach ja! Du hast Besuch. Matt steht unten, soll ich ihn zu euch hochschicken?" "Joa... mach mal.." Frau Yagami verschwand und Tai legte zufrieden seinen Arm um Sora und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Stirn. Sie wandte sich von ihm ab. "Ich mach mich dann mal schnell fertig. Damit Matt mich nicht so sieht." Sie grinste ein wenig und verschwand dann schnell mit ihren Sachen. Ein paar Sekunden später kam Matt klitschnass ins Zimmer. "Boah... scheiße! Wer hat eigentlich so ein Wetter erfunden?", fluchte er vor sich hin. "Was für ne Begrüßung.", meinte Tai grinsend. "Sorry... dann halt erst mal guten Morgen." "Klingt doch schon gleich viel besser." Tai stand auf und zog sich erst mal schnell seine Klamotten über. "Hast du so geschlafen?", fragte Matt erstaunt. Der Braunhaarige nickte. "Wo ist denn eigentlich Sora?" "Die ist gerade im Badezimmer." Tai ging zu seinem Kleiderschrank und holte ein blaues T-Shirt heraus. "Hier Kumpel, damit du nicht krank wirst." "Danke." Schnell zog Matt sich um. "Hi Matt!", Sora betrat frisch gestylt das Zimmer. "Was machst du denn hier? Und das so ganz ohne Mimi?" Matt ließ sich auf einen der Stühle fallen. "Deswegen bin ich hier, ich dachte, ihr solltet es als erstes erfahren... Mimi und ich haben uns getrennt." "WAS?!", fragten Tai und Sora gleichzeitig. "Ja... hat alles nicht mehr so gestimmt.." Er schaute auf den Boden. "Aber ist ja auch egal. Sagt mir lieber, was zwischen euch beiden nun ist.." Er grinste herausfordernd. "Oh Gott! Ich muss sofort zu Mimi!" , rief Sora aus, packte schnell ihre Sachen zusammen und ließ die beiden Jungen dann einfach stehen. Plötzlich sprang Matt auch auf und rannte hinter Sora her. Tai blieb verwirrt sitzen. Er verstand das nicht... warum war Sora so plötzlich verschwunden? Und warum waren Matt und Mimi auf einmal getrennt? Was hatte das alles zu bedeuten?
 

Seine Augen glitzern ein wenig. Das war seine schönste Nacht im bisherigen Leben gewesen. Wie hatte er auch so blind sein können? Er versteht es nicht. Noch immer hält er das Wappen in der Hand. Heute ist der erste Tag, an dem er es nicht trägt und er will es auch nie wieder tragen, will nie wieder an diese Nacht erinnert werden. Doch was soll er damit nun machen? Er traut sich nicht es wegzuwerfen... es bedeutet ihm einfach doch noch zu viel. Seufzend steht er auf und geht zu seinem Schrank. Dort steht eine kleine Schatzschatulle. Er öffnet sie und legt das Wappen hinein. Diese Schatulle hat er früher von seiner Großmutter bekommen. Er schließt das kleine Vorhängeschloss ab und lässt den Schlüssel in seine Hosentasche fallen. Er hofft, dass er den Abschied bald verkraftet hat und dann sein Wappen wieder an sich nehmen kann, schließlich ist es doch ein Teil von ihm...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  SophieMaus
2006-04-13T05:45:01+00:00 13.04.2006 07:45
Wooooow *erstmal ausatme * boah die Story ist so genial , hab mich voll gefreut , dass du weitergeschrieben ! echt total klasse! Ich bin schon hammer gespannt wie es weitergeht!
lg Sophie
Von:  MapleLeaf
2006-04-12T10:27:48+00:00 12.04.2006 12:27
*___* hammer
echt geil, dein schreibstil is super
hoffe es geht bald weiter
cucu
Jamaicagirl


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