Zum Inhalt der Seite

Füreinander bestimmt

Romantic Short Stories
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ikhny+Hiead

So, die zweite Romantic Short Story von mir. Ich widme sie allen Fans des Paares

Hiead und Ikhny ^__^
 

Ikhny + Hiead
 

~~ Ikhnys POV ~~
 

Ich muss ihm den Kampfbericht bringen. Vermutlich wird er sich schon fragen, wo ich bleibe. Eigentlich sollte es mich nicht sonderlich kümmern, was er über mich denkt, denn immerhin.... Ich halte abrupt an, als dieser Gedanke in meinem Kopf auftaucht. Denn immerhin hasst er mich. Ich weiß es. Ganz sicher. Am Tag unserer ersten Begegnung hat er mich gegen die Wand gestoßen und gesagt, dass ich nur dazu da sei, um ihn zu unterstützen. Ich hatte Angst vor ihm und sehnte mich doch nur danach, von ihm akzeptiert zu werden. Mein Verlangen danach war so groß, dass ich einen schrecklichen Fehler beging - ich sabotierte Zeros PRO-ING. Bei Gott, er hätte dabei sterben können! Und was ich Kizna, meiner besten Freundin, damit angetan hätte! Tränen würgen sich meine Kehle hinauf und ich schlucke sie mühsam hinunter. Wie hatte ich nur so weit gehen können, nur, damit dieser kalte, unnahbare, hartherzige, gefühllose Bastard mich endlich als seine Partnerin betrachtet?! Weil ich....weil ich....weil ich....

Meine Schritte beschleunigen sich, eine unbestimmte Übelkeit steigt in mir hoch. Das Notebook entgleitet meinen zitternden Händen und fällt geräuschvoll zu Boden. Meine Faust kracht gegen die eisige Wand und ich presse die Lippen fest zusammen, um meine Schluchzer zu ersticken. Ein kalter, unnahbarer, gefühlloser Bastard....das ist es, wofür alle ihn halten, das ist es, was er allen vorspielt und wofür er gehalten werden WILL. Weil er Angst hat, Angst, jemandem zu vertrauen und erneut verletzt zu werden. Irgendwann in seiner Vergangenheit wurde sein Herz verraten und sein Vertrauen betrogen. Und er war einsam. An jenem Tag, da er mir direkt ins Gesicht sah und seine Stimme, kühl wie Eis, an meine Ohren drang, erkannte ich, dass da noch etwas anderes war, was niemand sonst bisher bemerkt hatte, weil er noch niemandem so nahe gekommen war. Ich sah den leisen, unglücklichen Schrei in seinem Blick, den Hilferuf, den Wunsch nach Geborgenheit, Wärme und Liebe. Die Einsamkeit fraß an seinem Inneren, an seiner Seele und sie frisst immer weiter, auch jetzt noch, bis nichts mehr von ihm übrig sein wird und sein Leben für immer in einer grauenhaften Schwärze verschwinden wird. Meine Mutter war schon von jeher der Ansicht gewesen, ich verfüge über die seltene Gabe, durch die Augen eines Menschen bis tief in seine Seele zu blicken. Doch er läßt mich nicht an sich heran, jeden Versuch, den ich unternehme, blockt er durch sein schroffes, aggressives Benehmen ab und die Furcht vor ihm meldet sich wieder in mir. Dabei darf ich ihn nicht fürchten, denn ich kann ihm nicht helfen, sein Herz nicht von der grausamen Kälte befreien, die es umschließt und auf seinem Dasein lastet wie ein nie enden wollender Alptraum, wenn ich Angst vor ihm habe....
 

Und seine Augen sind viel zu schön für solch schreckliche und böse Gefühle wie Einsamkeit, Hass oder Misstrauen. Ein unergründliches, unbeschreibliches, faszinierendes Rot, schimmernd wie ein Granat oder ein Rubin, Augen, die alles in mir durchdringen als wäre ich aus Glas, Augen, deren warmes, freundliches Strahlen ich herbeiwünsche, so sehr, dass es schmerzt. Ich hebe das Notebook wieder auf und gehe weiter, zu dem Quartier, das er sich mit Zero und Clay teilt. Ungewollt versagen meine Füße plötzlich. Verzweifelt drücke ich mich gegen die Wand und sinke zitternd auf den Boden. Anfangs war ich wirklich dem Irrtum erlegen, ich hätte diese schändliche Sabotage nur begangen, damit er mich wenigstens akzeptierte, doch mittlerweile weiß ich, dass das nicht alles ist. Natürlich wollte ich seine Akzeptanz, aber ich sehne mich in Wahrheit nach noch viel mehr, weitaus mehr....

Nach seiner Liebe.

Ich kann es nicht leugnen und so verrückt es klingen mag, ich liebe diesen ungehobelten, herzlosen, hitzigen....

Ach, ich mache mir selbst etwas vor. Das, was ich aufgezählt habe, ist nur seine Fassade, aber ich weiß doch, wie es tatsächlich in ihm aussieht. Er leidet, wenn jemand fröhlich lacht, weil er verlernt hat, so zu lachen, er leidet, wenn jemand einen Scherz macht, weil er verlernt hat, so unbeschwert und vergnügt zu sein, er leidet, wenn jemand dem neuen Tag mit Freude begegnet, denn er hat verlernt, Freude zu empfinden. Er ist so einsam, so schrecklich einsam und sein Schmerz teilt sich mir durch jeden Blick mit, den er mir mit seinen wunderschönen Augen zuwirft. Ein Schmerz, der mich zum Weinen bringt, weil er mich so sehr berührt.

Ich möchte ihn umarmen, ihn festhalten, seine Qual und sein Unglück lindern, ich möchte die giftigen Schlingen der Einsamkeit und die stählernen Ketten des Misstrauens zerreißen und ihm zeigen, wie schön es sein kann, zu leben. Ich möchte....ich will....ich will ihn!!! Ihn und nur ihn!! Aber er hat keine Ahnung von meinen Gefühlen und er wird es auch niemals erfahren. Wie sollte ich es ihm auch sagen, er könnte wohl kaum begreifen, wie ich mein Herz an ihn verlor.
 

Und doch....ich sehne mich nach ihm und jeder Moment mit ihm, selbst wenn er seine Rolle als unnachgiebiger und in sich gekehrter Einzelgänger spielt, ist für mich etwas Besonderes und auch wenn ich weiß, dass er mich nie lieben wird, es kümmert mich nicht. Ich möchte in seiner Nähe sein, ihn beschützen, ihm beistehen und sein Herz von all den furchtbaren Dingen, die er nie hätte sehen und die er nie hätte durchmachen dürfen, rein waschen. Ich bekomme schon wieder Herzklopfen, wenn ich mir seine Gestalt in Erinnerung rufe, das silberne, glänzende Haar, die feinen, eleganten Züge, der groß und schlank gewachsene, anmutige Körper und seine granatfarbenen Augen....in ihnen könnte ich ertrinken. Ich stoße einen Seufzer aus und erhebe mich. Er wird sich allmählich wirklich fragen, wo ich bleibe, also nähere ich mich endlich dem Quartier und hebe meine Hand, um anzuklopfen. Mitten in der Bewegung halte ich an. Und wenn ich ihm doch gestehe, was ich fühle? Vielleicht kann er mich dann besser verstehen und öffnet mir sein Herz ein wenig mehr? Mir würde es schon genügen, nur eine gute Kameradin für ihn zu sein. Meine Hand schlägt gegen die Tür, einmal, zweimal.

"Herein!"

Es ist seine Stimme, offensichtlich sind Zero und Clay bereits in der Kantine beim Mittagessen. Ich bin also doch zu spät. Ich trete ein und dort auf seinem Bett sitzt er, der Junge, der mir keine Ruhe läßt, der mich ständig beschäftigt und selbst in meinen Träumen umhergeistert, so dass ich keinen Schlaf finde. Ich bin seine Lotsin und er ist mein Partner. Ich bin immer an seiner Seite, Tag für Tag, Stunde für Stunde, Minute für Minute, Sekunde für Sekunde, und ich werde es auch in Zukunft sein, Woche für Woche, Monat für Monat und Jahr für Jahr. Nichts wird mich dazu bringen können, ihn aufzugeben, auch er selbst nicht.

"Der Kampfbericht vom Training und deine Punktebewertung. Entschuldige, dass es so lange gedauert hat."

Er erwidert nichts und so lege ich das Notebook auf sein Bett und berühre ihn vorsichtig an der Schulter.

"Wo hast du gesteckt?!" zischt er mich an, in seiner üblichen, ruppigen und unfreundlichen Art.

"Ich....ich habe....getrödelt."

"Das habe ich gemerkt! Das nächste Mal bist du gefälligst pünktlich!"

Ich nicke mechanisch, während er die Zeilen überfliegt, seine herrlichen Augen auf das Geschriebene richtend.

Er.

Nummer 87. Mein Partner.

Hiead.
 

~~ Hieads POV ~~
 

Zero und Clay sind in Richtung Kantine abgezogen, nachdem sie ihre Berichte bekommen haben, von ihren Lotsen, der Katzenlady und der Rothaarigen. Und wo bleibt Allecto?! Verdammt, ich hasse es, wenn ich der letzte bin! Was denkt sie sich?! Sie, diese ängstliche, schüchterne, schwächliche, verschreckte, dumme Gans! Sie, mit ihren tiefen braunen Augen, die mich ansehen als wüssten sie alles über mich, obwohl sie doch keine Ahnung hat! Sie, die mich immer betrachtet und unverwandt anblickt mit diesen Augen, die mir das Blut aufwühlen und....Halt, was denke ich da?! Ich habe weißgott keinen Grund, in ihrer Nähe nervös zu werden! Ich grinse leicht, denn die Erinnerung an unsere erste Begegnung bringt mich zum Schmunzeln. Sie hatte tatsächlich den Nerv, mich zurechtzuweisen! Blöde Ziege! Ich habe sie gegen die Wand gedrückt und ihr mehr als unmissverständlich klar gemacht, dass sie sich aus meinen Gedanken und meinem Leben heraushalten soll. Sie ist bloß meine Lotsin, einen anderen Nutzen hat sie nicht für mich. Ich werde immer hart und unversöhnlich sein, kalt und abweisend, bis sie mich genauso hasst wie alle anderen und mich nicht mehr so verständnisvoll und warm ansieht....! Bis sie damit aufhört, mir vertrauen zu wollen, denn ich habe einmal vertraut und diesen Fehler werde ich nie wieder begehen! Nie wieder....nie wieder....
 

Ich presse eine Hand vor meinen Mund und donnere meine Faust gegen die Wand, dass es blutet. Verärgert lecke ich die rote Flüssigkeit auf und suche im Verbandskasten nach einem Pflaster. Rot. Meine Augen sind rot wie Blut. Die richtige Farbe für einen Bastard wie mich. Noch während ich meine Hand verbinde, spüre ich eine Flut von Schmerz und Trauer in mir aufsteigen, heiß und grauenhaft. Nein! Ich bin stark! Ich habe mir geschworen, nie wieder zu weinen! Nie wieder....nie wieder....und doch....es ist, als würde alles über mir zusammenstürzen. Warum nur ist das Leben so grausam? Ich hätte alles dafür gegeben, hätte ich nur nie lernen müssen, wie bitter die Einsamkeit schmeckt und wie zerstörend sie sein kann, schlimmer als das tödlichste Gift oder die schärfste Säure! Sie hat sich in meine Seele gefressen wie ein Aasgeier, als wäre ich schon längst erlegte Beute, die nur noch ein bisschen zuckt. Ein krampfartiges Zittern überläuft meinen Körper. Ich hasse diese verfluchte Einsamkeit! Kann denn ein lebendes Wesen, wie ich es bin, im Inneren so kalt sein, wie ich es geworden bin?! Warum gibt es niemanden, der durch meine Fassade hindurchsieht? Ha! Warum wohl? Weil ich mir die größte Mühe gegeben habe, perfekt zu sein, wenigstens nach außen. Eine eisige, reaktionslose Maske, steinern, hart, ohne Emotion, Empfindung, die geringste Äußerung, starr und teilnahmslos wie eine Statue und genauso unmenschlich wie ein behauener Klotz. Für mich gibt es keine Hoffnung und keine Wärme mehr....Wer würde schon den Mut aufbringen, meine Fassade aufzubrechen, die ich so hervorragend um mich herum aufzubauen verstand? Da klopft es. Das wird Allecto sein, endlich!

"Der Kampfbericht vom Training und deine Punktebewertung. Entschuldige, dass es so lange gedauert hat."

Ich erwidere nichts und so legt sie das Notebook auf ein Bett und berührt mich vorsichtig an der Schulter. Obwohl eine Art elektrisierender Schock mich durchfährt, als ich die sanfte Hitze und die Zartheit dieser Hand wahrnehme, finde ich rasch zu meiner brüsken Art zurück.

"Wo hast du gesteckt?!" zische ich sie an und sie erschauert kurz unter meinem rüden Ton.

"Ich....ich habe....getrödelt."

"Das habe ich gemerkt! Das nächste Mal bist du gefälligst pünktlich!"

Sie nickt, während ich mir den Bericht durchlese. Ich war gut im Training, aber etwas anderes habe ich auch gar nicht erwartet. Warum muss sie mich eigentlich so anstarren?! Hat sie nichts besseres zu tun, als mir auf die Nerven zu fallen?!
 

Ich beobachte sie aus den Augenwinkeln und habe plötzlich einen Kloß im Hals. Das hübsche Gesicht mit der süßen Nase und den tiefen braunen Augen, die so voller Güte und Hilfsbereitschaft sind, und ihre Lippen....diese Lippen.... schillernd wie Rosenblüten und feucht glänzend....sie ist schön.

MOMENT MAL, HABE ICH NOCH ALLE?!?!

Ich werfe das Notebook zornig auf das Laken zurück und fluche unterdrückt. Was ist nur los mit mir?! Es ist doch sonst wirklich nicht meine Art, Komplimente zu benutzen, nicht einmal, wenn ich sie denke, und schon gar nicht im Bezug auf Allecto!! Was ist los?! Warum verwirrt sie mich so? Ich gebe zu, dass mir schon komisch war, als ich sie an dem Tag, an dem wir uns kennen gelernt hatten, gegen die Wand schleuderte. Ihre Brille war verrutscht und ihr Gesicht ängstlich verzogen. In ihren Augen schimmerten Tränen. So schwach und furchtsam, so weinerlich und scheu....und doch....das Bild des Jammers, das sie geboten hatte, hatte mein Herz irgendwie angerührt, denn vor langer Zeit einmal war ich genauso gewesen wie sie.

"Hiead...." höre ich sie meinen Namen sagen, aber etwas in der Art, wie sie ihn ausspricht, gefällt, behagt mir nicht. Es klingt so seltsam, so ungewohnt, so unpassend, so....zärtlich. Sie tritt auf mich zu und fragt:

"Kann....kann ich etwas für dich tun? Ich sehe, du hast dich verletzt, aber dein Verband ist unsachgemäß. Lass mich dir helfen."

Bevor ich ablehnen kann, hat sie die Mullbinde entwirrt und betrachtet den blutenden Schnitt, der über meine Finger verläuft.

"Hast du die Wunde gereinigt?"

Ich verneine. Überhaupt, was geht sie das an?! Sie zieht mich zur Nasszelle und hält meine Hand unter den kühlenden Wasserstrahl des Waschbeckens. Ihre Hand hält meinen Arm überraschend fest und bestimmt, etwas, das ich nie bei ihr vermutet hätte. Als ihre sanften Finger über meine Haut streichen, halte ich unwillkürlich den Atem an. Diese Berührung, diese....Zärtlichkeit....macht mich weich bis in die Knie. Was ist mit mir, ich bin so durcheinander! Jetzt trocknet sie alles um die Verletzung herum ab und führt mich zurück ins Zimmer.
 

Bevor sie den Verband richtig und ordentlich anlegt, küsst sie meinen Handrücken.

"Nun ist es wieder gut, nicht wahr?"

Das weiße Gewebe wird um die Wunde geschlungen und befestigt, doch ich bekomme es kaum mit. Ihren Mund auf meiner Haut zu spüren, hat ein merkwürdig süßes, irritierendes Gefühl hinterlassen. Warum hat sie das getan? Warum tobe ich nicht wegen dieser Frechheit, die sie sich herausnimmt, warum schreie ich sie nicht an, schicke sie zum Teufel oder kanzele sie ab? Mir wird schwindelig. Ich bestreite nicht, dass ihre Nähe mich immer schon ein wenig in Unruhe versetzt hat, weswegen ich zu ihr auch stets besonders grob war, aber die Unruhe, die sich jetzt über meinen Körper ausbreitet, ist stärker und schrecklicher und zugleich wunderbarer als alles, was ich je erfahren durfte.

"Fertig."

Ich blicke sie an und versinke in ihren warmen, haselnussbraunen Augen, die eine Aura ausstrahlen, die ich nie zuzuordnen vermochte, eine Aura....von....innerer....Kraft? Mut? Aufopferungsbereitschaft?

"......Danke......." bringe ich endlich hervor, immer noch verwirrt und unsicher. Wieso habe ich plötzlich das Bedürfnis, sie in die Arme zu nehmen? Allecto....

Nein.

Ikhny.
 

~~ Ikhnys POV ~~
 

"Fertig."

Die Wunde ist jetzt sachgemäß verbunden und wird heilen. Da merke ich, wie Hiead mich ansieht, intensiv und genau, als träfe er mich heute zum ersten Mal. Ich versuche, einen unbeteiligten Ausdruck aufzusetzen, doch es gelingt mir nicht. Ich spüre seinen warmen Atem an meiner Wange, weil er mir so nah ist wie noch niemals zuvor. Oh Gott, wenn er mir noch näher kommt, weiß ich nicht mehr, was ich tue....!

".........Danke........."

"Danke"?!?! Hiead Gner, Anwärter Nr. 87, hat sich bei mir bedankt?! Das ist unmöglich, so etwas fiele ihm niemals ein! Aber es klang ehrlich....ob es wirklich allen Ernstes so gemeint war? Er hat seinen Blick immer noch nicht von mir abgewendet, sondern scheint mich mit diesem strahlenden Rot förmlich einsaugen zu wollen. Diese Augen....diese Augen....! Ob Kizna sich genauso fühlt, wenn Zero sie ansieht? Hat sie dann auch dieses Kribbeln im Körper, die Schmetterlinge, meint auch sie, der Welt davonfliegen zu können? Was soll ich tun? Er ist mir so nah, dass ich schon fast glaube, mir alles nur einzubilden....Warum sagt er nichts?

"Ich...." setzt er an und hüllt sich gleich darauf wieder in Schweigen.

"Ich...." versucht er es noch einmal und ich merke, dass seine Hände sich in das Bettlaken gekrampft haben.

".....ich bin durcheinander....und ich glaube, du bist....schuld...." Offensichtlich hatte er ein anderes Wort im Sinn, denn er runzelt unzufrieden die Stirn. Er holt tief Luft und flüstert etwas, einen Namen.

"Ikhny."

Eine Ohnmacht droht mich zu überwältigen. Ikhny, nicht Allecto! Das kann nur ein Traum sein und ich bete, dass ich niemals wieder aufwache.

"Ich....du....warum....warum....bist du eigentlich so nett zu mir? Ich meine, schließlich....bin ich ein Mistkerl!"

An der Tonlage seiner Stimme erkenne ich den realen Hiead wieder. Es ist wohl doch keine Fantasie.
 

"Du bist kein Mistkerl, du tust nur so. Man hat dir wehgetan, vor langer, langer Zeit, so sehr, dass dein Herz anfing zu bluten und sich gegen alles abschottete. Aber durch diese Abschottung bist du einem sehr gefährlichen und grausamen Feind in die Hände gefallen - der Einsamkeit. Und wenn du mich nur ließest, wenn du mir erlauben würdest, dich...."

Ich halte inne, denn ich bin nicht sicher, ob ich weitersprechen soll. Mein Herz schlägt mit doppelter Geschwindigkeit.

".....Was soll ich dir erlauben?" erfolgt seine Nachfrage etwas zögernd. Er scheint neugierig zu sein, denn er ist noch näher herangerückt und jetzt berühren sich unsere Nasenspitzen fast. Mein Atem setzt eine Sekunde aus. Hiead....

".....wenn du mir erlauben würdest....dich zu lieben....dann könnte ich....dein Herz von all diesem Leid und deinen Schmerzen befreien und dir ein Licht sein in den Schatten der Einsamkeit....ich....ich...."

Ich kann mich nicht länger beherrschen. Der Duft seiner Haut, der Klang seiner Stimme und die Anziehungskraft seiner unbeschreiblich schönen Augen bezwingen mich, noch ehe er es richtig versteht. Ich beuge mich vor und küsse ihn leidenschaftlich.

Er wehrt sich zu meiner Überraschung nicht, sondern erstarrt praktisch nur. Zu Beginn sind seine Lippen widerspenstig und verschlossen, doch unerwartet öffnen sie sich meinem Verlangen. Er kostet ein Stück Liebe.

Ich löse mich von ihm, überwältigt von dem Gefühl und von einem unbestimmten Glück erfüllt.

"Wirst du mir erlauben, dich zu lieben?" wiederhole ich.

Er betrachtet mich eine Weile und fährt sich mit dem Finger über seinen Mund, den ich so überrumpelnd in Besitz nahm.

"Vielleicht...."

Und ich weiß, mehr kann ich im Moment nicht von ihm verlangen, doch das brauche ich auch nicht. Ob wir füreinander bestimmt sind?

Ich glaube schon.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Lumina_in_the_Dark
2004-08-03T16:18:34+00:00 03.08.2004 18:18
Ich hab noch immer eine Gänsehaut von der Story, Sie ist klasse!! Einfach wunderbar...*träum*
Von:  Itachi
2004-02-05T19:48:29+00:00 05.02.2004 20:48
Genial...°.° Wie als würde man direkt in den Gefühlen und Gedanken der Charas rumfliegen...*g* Super Lob...
Von: abgemeldet
2004-01-29T17:25:13+00:00 29.01.2004 18:25
Hi diana!!! Eine supi ff!!!! Du bist halt kalsse, du schreibst ff einfach wudnerbar, alsäwre man in der person oder dabei.
Mach weiter.
rim
hdgdl
Von: abgemeldet
2004-01-29T06:21:53+00:00 29.01.2004 07:21
Wow,das ist echt schön.
Schreib bitte noch mehr solcher
Hiead x Ikuhny Story's. Du machst das nämlich richtig gut.
Großes Kompliment,deine Story ist wirklich der Hammer.
Mach weiter so.

*Knuddel* Ikuhny


Zurück