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Wenn das Wörtchen wenn nicht wär

von

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"Aha. So was. Und ich dachte schon, dieses Schuljahr würde langweilig anfangen. Na, dann muss ich mir erst mal etwas für dich überlegen. Ich teile dir deine erste Aufgabe nach dem Mittagessen mit."

Mit einem noch breiterem Grinsen ging Malfoy in Gedanken versunken den Flur hinunter.

Na, da hatte sich Harry was eingebrockt. Verzweifelt ging er zur nächsten Unterrichtsstunde.

Dean sah, wie Harry sich ganz bedröppelt auf seinen Platz neben Ron setzte.

Er ging zu ihnen hin.

"Was ist denn los? Was hat Snape dir aufgebrummt?"

Harry erzählte ihm von seiner Strafe.

Plötzlich erhellte sich Deans Gesicht.

"Ich weiß gar nicht, was daran so toll sein soll.", wetterte Hermine, die zu Rons anderen Seite saß.

"Das ist ja auch nicht toll. Mir ist nur gerade etwas eingefallen.", beschwichtigte sie Dean.

"Harry, Ron, wir treffen uns nach dem Unterricht bei uns im Schlafsaal.", bestimmte er dann und setzte sich wieder auf seinen Platz.

Harry und Ron konnten es kaum abwarten zu hören, was Dean vorhatte. So zog sich der Unterricht noch länger hin als sonst.

Leider wurden sie noch von Hermine aufgehalten, die anfing beleidigte Leberwurst zu spielen, weil sie nicht mit durfte.

Als sie dann endlich zum Schlafsaal rauf hetzten, wartete Dean schon ungeduldig auf sie.

"Also, was ist?", fragte Harry neugierig.

"Ich habe euch doch versprochen, euch einmal den praktischen Teil einer gewissen Sache vorzuführen, nicht?"

"Ja, das hast du!", warf Ron aufgeregt ein.

"Dann sollt ihr diese Unterrichtsstunde auch bekommen.", grinste Dean.

"Ich habe jetzt auch das passende Opfer gefunden."

"Ja? Wen denn?", fragten jetzt beide wie aus einem Munde.

"Pansy Parkinson!"

"Iiiihhhh!" Beide wichen angewidert ein Stück von Dean zurück.

Musste Dean sie denn immer so schocken?

"Na, jetzt übertreibt mal nicht so.", meinte er ruhig.

"Aber warum ausgerechnet sie?" Harry konnte es einfach nicht fassen.

"Na, weil sie zu Dracos Bande gehört. Ständig schlawenzelt sie um ihn rum. Wenn aber er und die Anderen, sagen wir mal durch ein Beweisfoto, mitbekommen das sie mit einem Gryffindor vögelt, dann ist nicht nur ihr Ansehen angekratzt, sondern auch Malfoys. Schließlich ist sie eine von ihnen. Auch, würde ich sagen, wäre das für Malfoys Ego nicht so berauschend. Ich weiß ja nicht ob er was von Pansy will, aber er wird sich grün und blau ärgern, wenn er einem Gryffindor und auch noch einem von Muggeln abstammenden Zauberer, nicht zuvorgekommen ist."

"Da hast du recht. Aber wer sagt dir, DASS sie mit dir vögelt?", fragte Ron.

"Oh glaub mir, sie wird. Man muss nur wissen, wie man mit ihr umzugehen hat."

"Und was ist mit DEINEM Ansehen?", warf Harry nun etwas besorgt ein.

"Ach, mach dir da mal keine Sorgen. Die meisten Schüler und vor allem Schülerinnen sind mir so verfallen, dass sie nie ein schlechtes Wort über mich fallen lassen würden." Ein leicht versauter Blick, zog kurz über sein Gesicht. Jetzt musste auch Harry grinsen.

"Also abgemacht. Dann würde ich sagen, wir treffen uns übermorgen unten am See bei den Baumgruppen. So um Zehn. Es ist aufregender für sie, wenn sie sich nachts heimlich zu ihrem Geliebten schleichen muss.", spottete Dean.

"Ihr geht am besten schon etwas eher los, damit ihr euch gut verstecken könnt. Ich leih euch auch meine Kamera."

"Warum erst übermorgen?" Ron konnte es kaum erwarten.

"Na hör mal, erst mal muss ich sie ja wohl etwas bearbeiten. Mit einem Mädchen in die Kiste zu steigen braucht ein bisschen Vorbereitung. Wie stellst du dir denn so etwas vor.

Mädchen kommen nicht angerannt und rufen: ,Oh Ron, nimm mich!'. Du musst schon etwas dafür tun."

"Und außerdem ist ja morgen auch das Treffen von DA.", warf Harry ein.

"Da fällt mir ein, wie sollen wir uns eigentlich hier rausschleichen, wenn wir die ganzen Slytherins in unserem Turm haben?", fragte Ron.

"Stimmt, daran haben wir gar nicht gedacht.", gab Harry zu.

"Wir müssten so was wie Schlafgas herzaubern und uns selbst davor schützen.", kam es sofort von Dean.

"Hermine.", sagte Ron. "Wir müssen gleich mit ihr reden."

Da hörten sie Schritte die Treppe heraufkommen.

"Diese elende Schlammblütlerin treibt mich noch in den Wahnsinn. Irgendetwas muss man doch gegen dieses Ungeziefer unternehmen können. Nicht genug, dass sie mich anrempelt. Lässt die dumme Pute auch noch ihr dämliches Buch auf meinen Fuß fallen."

Das war unüberhörbar Dracos eiskalte Stimme.

Grimmig schauten sie sich an.

"Dafür hast du es ihr aber ganzschön gezeigt.", jubelte Crabbe.

"Es war ganzschön heftig von dir, als du ihr ach so geliebtes Buch mit einem Spruch in Fetzen gerissen hast."

Schon ging die Tür auf.

"Ach, wen haben wir denn da? Da sind ja die wehrten Freunde von diesem giftigen Weib."

Harry schaute ihn finster an, wollte dann aber an ihm vorbei stürzen, um nach Hermine zu sehen. Sie war bestimmt total fertig mit den Nerven.

Doch Draco hielt ihn fest.

"Wohin so eilig, Potter?", fragte er hämisch.

"Das geht dich nichts an, lass mich los."

"Na und ob es mich etwas angeht. Du bist jetzt mein Sklave, schon vergessen.", er fing an, eiskalt zu lachen.

"Aber es ist mir auch egal wohin du gehst. Ich will dir nur deine erste Aufgabe nennen, die du für mich zu erledigen hast."

Langsam kam er immer näher. Harry spürte schon Malfoys heißen Atem an seinem Hals. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken.

Dann flüsterte Malfoy ihm was ins Ohr. Angewidert wich Harry nach ein paar Sätzen zurück.

"Ich hoffe du hast mich verstanden.", fügte Malfoy laut hinzu.

Dann riss sich Harry los und hetzte davon. Ron und Dean folgten ihm.

"Was ...was will er von dir?", fragte Ron nach einer Weile ganz außer Atem.

"Darüber möchte ich jetzt nicht reden.", gab Harry etwas zickig zurück.

"Und wo willst du nach Hermine suchen?", fragte Dean.

"Sie ist bestimmt zu Hagrid gelaufen. Auf uns ist sie ja etwas sauer.", gab Harry zur Antwort.

"Gut, dann geht ihr mal. Ich schau mal, wo Pansy abgeblieben ist."

Und schon war Dean um die Ecke gebogen.
 

Als Hagrid die große, massive Holztür seiner Hütte öffnete, sprang ihnen auch schon Fang entgegen.

"Ist Hermine hier?", fragte Harry eilig.

"Ja, sitzt in der Ecke und weint.", meinte Hagrid traurig.

Harry und Ron traten mit einem Gefühl von Unbehagen in die Hütte.

Sie konnten es nicht mit ansehen, wenn Hermine weinte.

"Hermine, wir haben gehört was passiert ist. Tut uns wirklich leid, dass wir nicht bei dir waren.", versuchte sich Harry vorsichtig hervorzuwagen.

Er fand es viel schwieriger ein weinendes Mädchen zu trösten, als gegen Voldemort zu kämpfen.

"Sch...sch...schon gut. Ihr kö...könnt ja nichts dafür, dass ich so schusselig bin. Hätte ich ihn doch nur gesehen, aber nein, ich musste ja beim Laufen lesen. Und dann habe ich dumme Nuss auch noch mein Buch auf seinen Fuß fallen lassen.", ein tiefer Schluchzer erfüllte die Hütte.

"Hm, das hätte ich zu gerne gesehen. Draco sah in dem Moment sicher urkomisch aus.", versuchte Ron sie aufzuheitern.

"Naja, seine Grimasse war wirklich nicht schlecht.", lächelte Hermine jetzt wieder etwas.

"Dafür musste aber mein Buch dran glauben.", seufzte sie.

"Ach, das kann man doch wieder nachkaufen."

Harry war froh, dass sie Hermine so schnell trösten konnten. Er hätte sonst nicht gewusst, was er hätte tun sollen.

Sie blieben noch kurz bei Hagrid und dann gingen sie gemeinsam zum Mittagessen.

Unterwegs erzählten Ron und Harry Hermine, wie sie vor hatten, am nächsten Tag aus ihren Schlafsälen zu fliehen.

Ihr fiel auch sofort der passende Spruch ein, um die Anderen zu betäuben.

"Passt auf. Kurz bevor ihr ins Bett geht flüstert ihr ,vivaricus' und klatscht dreimal kurz in die Hände. Dann seit ihr vor dem Schlafzauber geschützt den ich, kurz bevor wir aufbrechen, aussprechen werde. Den Anderen teile ich das per Münze mit.

Der Spruch ist so einfach und doch so effektiv, dafür braucht man nicht mal einen Zauberstab."

Schon waren sie am Großen Saal angelangt und Hermine flüsterte nur noch.

"So, ähm. Ich muss dann jetzt dahin." Harry deutete verlegen zu dem Tisch der Slytherins.

Hermine und Ron staunten.

"Warum?"

"Draco will das jeder sieht, dass ich diese Woche unter seine Fittiche stehe."

Mitleidig sahen sie ihm nach.

Dann rumorte es in Hermine und angewidert blickte sie zu Malfoy.

>>Na warte, du wirst noch dein blaues Wunder erleben!<<
 

Als Harry bei Draco ankam, machte dieser extra Platz. Die anderen Slytherins schauten ziemlich verwirrt drein.

Doch Draco sagte nichts dazu und schaute nur eisig in die Runde. Harry war das nur total peinlich. Der Einzige der von all dem nichts mitbekam, war wohl Goyle.

Erst nach einigen Minuten sah er, dass Harry neben ihm saß.

"Ach, hallo Harry. Was machst du denn hier? Ich hoffe dir geht es gut?"

"Ähm ja, danke Goyle. Mir geht es blendend."

"Würdest du gnädigerweise aufhören zu quatschen und mir Essen auftun?!", fuhr Draco dazwischen.

Harry war nicht der Einzige, der ihn darauf entgeistert anschaute. "Ja, eure Hoheit.", gab er schließlich ironisch zurück.

Komischerweise verhielten sich die Slytherins entgegen Harrys Erwartung, ungewöhnlich ruhig.

Was Harry nicht wusste war, dass sie noch viel zu geschockt waren, als das sie was hätten sagen können.

Nach dem Essen rief Dumbledore Harry zu sich.

Er sollte ihm in sein Büro folgen.

Als Dumbledore hinter seinem Schreibtisch saß, fragte Harry neugierig, was es denn so wichtiges gäbe.

"Nun, ich wollte dir doch noch dein Geburtstagsgeschenk geben, oder möchtest du es gar nicht?", lächelte er freundlich.

"Oh doch, natürlich."

"Also gut, warte. Nur noch einen kleinen Augenblick."

Dumbledore verschwand im Nebenzimmer und kam kurz darauf wieder zurück.

Er trug ein kleines, flaches, rundes, silbernes Tablett mit sich, auf dem eine hauchdünne Schicht Wasser hin und her schwappte.

Sie schien jedoch nicht überzulaufen.

"Was ist das?", fragte Harry interessiert.

"Das ist ein Matrixum?"

"Hä? Ja, und ich bin Neo."

"Bitte wer?"

"Na Neo, kennen sie den nicht? Der, der ....nein, natürlich kennen sie den nicht."

Leicht verwirrt sprach Dumbledore weiter.

"Na, auf jeden Fall ist das hier so etwas wie ein Wegweiser. Du darfst ihn nur in Ausnahmesituationen benutzen, wenn du wirklich nicht mehr weiter weißt.

Er gehörte deinem Vater. Ich gebe ihn dir aber erst jetzt weil ich denke, dass du vorher noch nicht reif genug dafür warst.

Er zeigt dir auf deinen Wunsch hin mehrere Möglichkeiten von dem, was passieren könnte, wenn du einen Weg so oder so einschlägst. Allerdings ist er nicht wirklich sicher und im Grunde verwirrt er alles noch mehr, was sowieso schon verwirrend genug ist. Aber wer weiß, vielleicht ist er dir irgendwann noch mal nützlich.

Setze ihn auf jeden Fall verantwortungsbewusst ein."

"Natürlich, vielen Dank."

Fröhlich verließ Harry den Raum.

Hermine und Ron warteten schon aufgeregt.

"Was wollte er denn?", fragte Hermine.

"Er hat mir mein Geburtstagsgeschenk gegeben. Sieh mal."

"Oh, ist das etwa ein Matrixum? Davon habe ich schon viel gelesen."

"Ja, was du wieder alles weißt."

"Also soweit ich weiß, soll so ein Teil nur Unheil verbreiten. Aber warum sollte Dumbledore dir dann so was geben."

"Er hat gesagt, dass es wohl mal meinem Vater gehört hat."

"Kann mir jetzt mal endlich einer von euch sagen, was das Teil macht.", fragte Ron etwas aufgebracht.

"Oh, es kann dir zeigen, was für Auswirkungen es hat, wenn du einen bestimmten Weg wählst.", meinte Hermine.

"Aber das ist doch ganz praktisch."

"Aber auch gefährlich. Einmal kann man nicht genau sagen ob es wirklich stimmt, und wenn, dann zeigt es dir nur einen Teil. Außerdem verführt es dazu, dass man es bei jeder Kleinigkeit benutzt und man davon abhängig wird.

Also Harry, an deiner Stelle wäre ich vorsichtig damit."

"Ja, ich weiß. Dumbledore hat mich auch schon gewarnt."

"So, und was machen wir jetzt? Immerhin haben wir heute Nachmittag ausnahmsweise noch mal frei.", fragte Ron gähnend und streckte sich dabei ausgiebig.

"Am besten wir verkriechen uns, damit mich Malfoy bis zum Abendessen nicht mehr findet." Bei dem Satz wurde Harrys Miene plötzlich finster.

Er wollte echt nicht wissen, was Malfoy alles mit ihm vorhatte. Auch hätte er zu gerne gewusst, wie Snape auf so eine bescheuerte Idee kommen konnte.

"Ach Harry, jetzt lass mal den Kopf nicht so hängen. Das wird schon wieder. Sei froh das Draco nicht alles mit dir machen darf. Sonst würde er dich vielleicht in den Verbotenen Wald schicken und dir auftragen, irgendwelches schleimiges Zeugs aufzusammeln.", versuchte ihn Hermine aufzuheitern.

"Oder sei froh, das Draco im gewissen Sinne nicht auf solche Sachen steht, wie Dean.", grinste Ron verschwörerisch.

Hermine sah ihn leicht verwirrt an.

"Wieso? Was ist denn mit Dean?", fragte sie dann neugierig.

"Och nichts.", meinte Harry schnell.

Und als er darüber etwas genauer nachdachte, war er auch froh das Draco anscheinend nicht in so eine Richtung wie Dean tendierte. Erleichtert seufzte er auf.

"Wisst ihr was, ich habe langsam echt die Schnauze voll von eurer ständigen Geheimniskrämerei. Ich erzähl euch immer alles, ich bin immer für euch da, ich versuch euch immer zu helfen. Und was ist der Dank? Ständig werde ich ausgeschlossen. Ich habe darauf echt keine Lust mehr."

Verdattert schauten die beiden Jungs Hermine an. Sie schien einem Wutanfall nahe.

"Ach ja? Du erzählst uns immer alles? Dann klär uns mal bitte schleunigst über deine Ferien bei Krum auf."

Ron hatte sich erstaunlich schnell wieder gefasst.

"Das...das geht euch doch überhaupt nichts an.", sagte sie rot im Gesicht.

"Gut. Dann geht dich das auch nichts an.", meinte Ron mit verbitterter Stimme.

Harry schaute erstaunt hin und her. Er hatte sie schon des öfteren so erlebt, aber irgendwie wirkten die Beiden jetzt......ja wie? Erwachsener? Oder eher ernster.

"Aber das ist doch was ganz anderes."

"So, das finde ich aber gar nicht!"

"Gut, wenn du es so willst, dann sag ich es dir. Da war gar nichts bei Krum. Wir sind ganz normale Freunde. Mag sein das er was von mir wollte, aber ich will nichts von ihm und das weiß er auch. Bist du jetzt zufrieden?"

"Ach, und warum konntest du uns das nicht eher sagen?"

"Warum sollte ich denn? Das ist doch nichts besonderes. Außerdem interessiert es euch doch sowieso nicht!"

Hermines Stimme erreichte eine Lautstärke, die es ihr fast möglich gemacht hätte, ein Openair-Konzert ohne Mikrofon zu geben.

"Doch, mich interessiert das sehr wohl.", schrie Ron aufgebracht.

"Ach ja? Seit wann?"

Plötzlich wurde Ron ganz ruhig.

Mit einer Hand fasste er Hermine am Schlafittchen ihres Umhanges und zog sie mit einer Leichtigkeit, die keiner für möglich gehalten hätte, ganz nah an sich heran. Sein Gesicht trennten nur noch wenige Zentimeter von ihrem.

Hermines Herz raste von einer Sekunde auf die Andere so schnell, wie das eines Kolibris.

Locker vielen Ron Haarsträhnen ins Gesicht. Mittlerweile war er anderthalb Köpfe größer als sie und er zog sie, immer noch die Hand am Schlafittchen, auf die Zehenspitzen, um ihr besser in die Augen schauen zu können.

Sie spürte seine Wärme und seinen heißen Atem. Verlegen versuchte sie seinen Blicken auszuweichen.

"Hör zu Hermine.", sagte er mit ruhiger Stimme.

"Ich weiß nicht, wie lange das noch so weitergehen soll. Du musst dir doch eingestehen, dass sich mittlerweile so einiges geändert hat. Wir sind nicht mehr die kleinen Jungs von früher, die du rumkommandieren kannst, wie du willst. Inzwischen haben wir unseren eigenen Kopf gekriegt und wir interessieren uns auch nicht mehr für die gleiche Kinderscheiße wie früher. Wach auf, wir werden älter. Nächstes Jahr haben wir unsere Volljährigkeit erreicht.

Und du musst doch peilen, dass sich das auch auf unsere Freundschaft auswirkt." Für einen kurzen Moment schaute er sie etwas anzüglich an. Dann sprach er weiter. "Wir sind junge Männer, du bist eine junge Frau. Meinst du, da erzählen wir dir noch von unseren Fantasien und Träumen und überhaupt was uns noch so im Innersten beschäftigt? Wenn du das wüsstest, würdest du doch schreiend weglaufen.

Außerdem handhabst du das doch auch nicht anders. Du kannst mir nicht erzählen, dass du immer bei allem offen zu uns bist.

Denk mal scharf darüber nach."

"Aber...aber.."

"Nichts aber. Wir akzeptieren und respektieren deine Meinung darüber, wenn du etwas für dich behalten willst. Also tu du es auch. Wenn nicht, dann kannst du unsere Freundschaft vergessen. Dann hat das nämlich alles keinen Sinn mehr."

Er blickte sie noch einige Sekunden scharf an, dann ließ er sie los, machte auf dem Absatz kehrt und ging mit wehendem Umhang davon.

Selbst Harry, der die ganze Szene voll konzentriert beobachtet hatte, wurde mulmig und heiß zumute.

Hatte er Ron jemals schon mal so ernst und hart gesehen? Und was er für einen gewaltigen Eindruck auf ihn gemacht hatte.

Für einen Moment war er nicht mehr der schlaksige, tollpatschige Ron gewesen. Er war eine hochgewachsene, charismatische Gestalt gewesen, die man nur fasziniert anschauen konnte.

Wie ihm die Haare locker ins Gesicht gefallen waren.

Wenn in dem Augenblick Schülerinnen vorbeigekommen wären, wären diese bestimmt reihenweise vor Begeisterung umgefallen.

Hm, er musste unbedingt kontrollieren ob Ron heimlich trainierte. Nicht das er ihm am Ende noch Konkurrenz machte.

Als er zu Hermine blickte, hätte er sich am liebsten aus dem Staub gemacht.

Er sah, wie ihr langsam Tränen in die Augen traten. Ganz erschrocken schaute sie ihn an.

"Wa...was war das? Das war doch eben nicht Ron. Oder?"

"Ich....äh, keine Ahnung."

"Oder,.....sag Harry, denkst du genauso? Denkst du auch, das wir keine richtigen Freunde mehr sein können?"

"Ach Hermine...." Er wusste einfach nicht, was er machen sollte. Schließlich ging er zu ihr hin und nahm sie in den Arm. Sie reichte ihm gerade mal bis an die Schulter.

Dann wunderte er sich, weil ihm auffiel, dass er so etwas noch nie getan hatte. Hatte Ron recht? Hatten sie sich so sehr verändert? Früher hätte er das vor lauter Scham doch nie gewagt. Doch sie schien das gar nicht zu realisieren.

"Der meint das bestimmt nicht so. Du kennst doch Ron. In ein paar Tagen ist alles wieder vergessen.", sprach er beruhigend auf sie ein.

"Ich, ich weiß nicht. Er wirkte so anders. Kannst du nicht mal mit ihm reden?" Fragend schaute sie ihn an. "Vielleicht bedrückt ihn ja was, oder so." "Natürlich mach ich das."

Das beruhigte sie ein bisschen.

"So, und was machen wir zwei hübschen jetzt?", fragte Harry aufmunternd.

"Hmmm, wir gehen in die Bibliothek und machen Hausaufgaben.", lächelte sie jetzt wieder.

"Oh nöööö. Puh, also gut. Doch vorher bring ich eben noch mein Matrixum weg."

Gemeinsam gingen sie zum Gryffindor Turm.

Während Harry in den Schlafsaal der Jungen rannte, wartete Hermine im Gemeinschaftsraum auf ihn.

Als er die Tür öffnete, lag Ron auf seinem Bett und starrte die Zimmerdecke an.

"Sag mal, was war denn das eben?", fragte Harry vorsichtig.

"Was soll schon gewesen sein? Das ist doch wahr, oder nicht?"

"Aber sie ist doch unsere Freundin."

"Du glaubst doch nicht wirklich im Ernst, dass Jungs und Mädchen in unserem Alter so ohne weiteres alles miteinander teilen können, oder?"

"Warum denn nicht? Hermine ist doch wie immer."

"Ach ja? Findest du?"

"Ja! Sag mal, wie kommst du eigentlich auf diesen Blödsinn?"

"Seit dem Treffen mit Dean habe ich angefangen, über uns nachzudenken. Es ist nicht mehr so wie früher. Ist dir noch nicht aufgefallen, wie Hermine sich weiterentwickelt hat? Ich meine nicht nur im geistigen Sinne."

"Ehrlich gesagt, nein. Vielmehr habe ich nicht darauf geachtet."

"So? Ich schon. Versuchen wir es halt anders. Hättest du dir letztes Jahr vorgestellt, jemals mit Cho so befreundet sein zu können, wie mit Hermine?"

"Nein!"

"Ach so was. Und warum nicht?"

"Weil,....weil...."

"Weil sie ein Mädchen ist? Und weil dir das aufgefallen ist? Und weil du was anderes von ihr wolltest als nur Freundschaft?

Hermine ist auch ein Mädchen. Mach mal die Augen auf.

So was funktioniert nicht."

"Find ich schon. Aber vielleicht liegt es daran, weil ich von Hermine nicht mehr will als nur Freundschaft. Hast du daran schon mal gedacht?"

Jetzt wurde Ron rot. Er drehte sich auf die Seite, so das er Harry nicht mehr ansehen musste.

"Ach, verpiss dich doch. Du hast doch keine Ahnung."

"Na, immer schön langsam Ron, ich hab dir nichts getan. Und wenn du das nächste Mal wieder solche Ausbrüche hast, dann stoß Hermine nicht so vor den Kopf, ja? Für deine Gefühle kann sie schließlich nichts."

Kopfschüttelnd ging er aus dem Zimmer.

Wo hatte er denn jetzt diese Weisheiten her genommen?

Als er die Treppe runterstieg, kam ihm Hermine entgegen geflitzt. "Ist was passiert?", fragte er erschrocken.

"Schnell, geh zurück, versteck dich. Malfoy und Co. sind gerade in den Gemeinschaftsraum gekommen."

"Was? Oh fu....so ein Mist.", flüsterte er und rannte schnell zurück.

Als er wieder ins Zimmer stürmte, lag Ron immer noch beleidigt auf der Seite. Schnell hechtete Harry unter sein Bett und hoffte, dass Malfoy nicht reinkommen würde. Doch vergeblich gehofft.

Fünf Minuten später ging die Tür auf und Malfoy stolzierte herein.

"Ah, Weasley. Sag, hast du meinen Sklaven gesehen?"

Ron, der mit dem Rücken zu Malfoy lag, murmelte:

"Schätze mal, er ist unterm Bett."

>>Grrr, diese fiese Ratte. Nur weil er beleidigt ist, verrät er mich. Na warte, das zahl ich dir heim.<<, dachte Harry wütend.

Draco war etwas verblüfft über Rons Offenheit.

"Ach was, wirklich?"

Er hob die schwere Decke, die bis auf den Boden reichte an und schaute unters Bett.

"Nein so was. Potter?!" Malfoy grinste fies.

"Versteckst du dich etwa vor mir?"

"Nein, hehe. Wieso sollte ich? Hab nur was gesucht!"

"Weiß nicht. Vielleicht hast du ja Angst davor, was ich noch so alles mit dir anstellen könnte. Aber keine Angst. Ich wollte dich nur höflichst darum bitten, das du meinen Besen blitz und blank putzt.

Etwas interessanteres ist mir bisher leider noch nicht eingefallen."

"Schon klar, kein Problem. Wird sofort erledigt.", sagte Harry, froh darüber, nichts gemeineres erledigen zu müssen.

Als er wieder in den Gemeinschaftsraum gehen wollte, stellte sich Malfoy ihm in den Weg.

"Wohin?" "Meine Güte, ich sag Hermine nur bescheid, dass ich nicht mit ihr in die Bibliothek kann."

"Gut. Aber mach flott."

>>Mann oh Mann, der ist ja schlimmer als Onkel Vernon.<<

Harry konnte nicht glauben, dass er sich so von ihm rumkommandieren ließ.
 

Harry reinigte Malfoys Besen nur sehr halbherzig.

Den Rest des Nachmittags sprach er kein Wort mehr mit Ron.

Dann war auch schon Abendbrot.

Wieder durfte Harry Draco von vorne bis hinten bedienen.

Dabei fiel ihm auf, dass Goyle kaum etwas aß.

Goyle starrte nur die ganze Zeit geradeaus.

Harry folgte seinem Blick. Dann ging ihm ein Licht auf. Er musste grinsen, das durfte doch nicht wahr sein.

Das musste er unbedingt Ron erzählen. Ach nein, halt. Das ging ja nicht. Er war ja sauer auf Ron. Na, dann würde er es ihm halt ein anderes mal erzählen.

Schweren Herzens ging Harry nach dem Abendbrot zu Snapes Büro.

"Nanu, wo haben sie denn Mr. Malfoy gelassen?"

"Wie? Ach soll er auch putzen kommen?", fragte Harry überrascht.

"Natürlich. Das hatte ich doch gesagt."

"Aber wieso?"

"Na hören sie mal Potter. Ich bin nicht so dumm wie sie glauben. Natürlich weiß ich, dass Malfoy seinen Teil zu dem Streit beigetragen hat. Aber sie haben sich die Extrastrafe wegen ihrer großen Klappe eingeholt.", sagte Snape giftig.

"Los, holen sie ihn."

"Einen Augenblick bitte, Professor Snape."

"Ja?"

Harry holte tief Luft.

"Ich weiß, ich habe im letzten Schuljahr echt Mist gebaut, Herr Professor. Aber ich möchte trotzdem noch mal höflichst darum bitten mir Okklumentik Unterricht zu geben. Ich will mich auf erneute Attacken von Voldemort vorbereiten!"

"Hatten sie wieder Träume?"

"Ja!"

"Und was waren das für welche?"

"Nun." Harry zögerte erst. "Ich habe gesehen, wie er sich eine Frau hörig gemacht hat. Und ich bin mir nicht sicher, ob sie das lebend überstanden hat.", umschrieb er diese Abartigkeit.

"So? Nun gut. Ich werde es mir noch mal überlegen und mit Professor Dumbledore darüber reden. Und jetzt holen sie Mr. Malfoy."

Harry tat, was ihm aufgetragen wurde. Gemeinsam mussten sie Snapes Büro auf Hochglanz schrubben.

Dabei redeten sie kein Wort miteinander. Draco fluchte nur hin und wieder vor sich hin.

Als sie endlich fertig waren und von Snape entlassen wurden, war Harry fix und fertig.

Müde ließ er sich ins Bett fallen und es dauerte nicht lange, bis er fest schlief.

Doch schon wieder wachte er mitten in der Nacht auf.

Was war das für ein Geräusch?

Er setzte sich aufrecht hin und lauschte in die Dunkelheit.

Da, da war es schon wieder. Es hörte sich an wie ein unterdrücktes Keuchen.

Und woher kam es?

Er horchte noch mal. Es schien aus Rons Richtung zu kommen.

Leise stand er auf. Die Anderen schienen alle noch zu schlafen.

Als er Rons Bett immer näher kam, wurde das Geräusch immer deutlicher.

Er fasste nach dem Vorhang. Erst griff er daneben, doch dann bekam er ihn zu fassen.

Dann zog er ihn mit einem leisen Ruck zur Seite.
 

So, da habt ihr das nächste Kapitel. Und diesmal war es sogar mal wieder etwas länger. Ich hoffe, es war auch wieder etwas interessanter für euch???

Ach so ja, ich habe ein Anliegen. Und zwar möchte ich Vorschläge von euch hören, was Draco die übrigen sechs Tage noch so alles mit Harry anstellen könnte. Vielleicht setzte ich das dann ja in die Tat um (>^-^<).

Und noch was. Ich möchte mal wieder ein paar richtige Kommis von euch haben, egal ob posi- oder negativ. Nicht immer nur, kannst du mir dies und das Kapitel schicken!

Sonst schreib ich nämlich ab sofort nicht mehr weiter, ällabätsch.

Dann weiß nur ich, wie die Geschichte ausgeht, ha!

Das gilt natürlich nicht für Kyodoka. Der Schicke ich das dann per E-Mail!!!



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
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Von:  Saki-san
2004-05-10T14:21:38+00:00 10.05.2004 16:21
Also ich finde, dass Draco noch überraschend freundlich zu Harry ist...das hätte ich nicht erwartet. Snapes Entscheidung, Draco aber auch zu bestrafen finde ich gut und Rons Rede Hermine gegenüber war richtig gut gemacht...da wird wer erwachsen!
Von: abgemeldet
2004-02-03T14:20:20+00:00 03.02.2004 15:20
Gefällt mir wieder mal sehr gut (wird die eigentlich noch Shonen-Ai?) =). Gefällt mir irgendwie, wie Pansy bei der Sache wegkommt... ich glaub, ich hab ne Abneigung gegen das Mädel. Nuja, lass es schön schnell bald weiter gehen, läßt sich echt gut lesen.

Grüße
Von: abgemeldet
2004-02-03T14:18:55+00:00 03.02.2004 15:18
Hahaha...kannste mir den 18ner Teil schicken??? hehehehe...und selbst wenn du aufhörst die zu veröffentlichen...ich sitz ja an der Quelle...hehe...ne war echt gut das Kapitel, ich hoffe mal die wollen Seamus nicht wirklich bespannern oder?
Von: abgemeldet
2004-02-01T17:05:30+00:00 01.02.2004 18:05
Nun,sry erstma dasch erst heuer n Kommi schreib,aba ich war übers Weekend wech!
Das Pitel is dir wieder wirklich gut gelungen.Ich freu mich schon wen du weida schreibst!
Hm...was würde ich an Dracos Stelle mit Potty machen...*eg*
was Potty am meisten grämen würde wäre wahrscheinlich Quidditchverbot!(<<wird dat so geschrieben? *damn*)
Oda er muss sich irgndwie selbstverstümmeln...das ginge auch noch.
Du merkst-ich bein kein unbedingter Fan von Shonen-Ai!
Cu,Sylver
Ps.:Und was hast du dann noch für nen Anreiz weiterzuschreiben wenn nur noch du deine Story lesen kannst und keiner mehr mit dir und dir sagen kann was er davon hält?Das is doch Bullshit!Dann brauchst du sie ja gar nich erst aufzuschreiben!
Von:  teufelchen_netty
2004-01-31T11:34:11+00:00 31.01.2004 12:34
hm ich hab keine rische idee was draco mit harry machen könnte, aber ich würd beide als sexsklaven oder sowas nehm. : ) nee scherz bei seite. sowas ist schwierig zu sagen, es hat ja jeder en andren geschmack. und ha's erledigen lasen und so, ist ja nich wirklich so toll. wenn mir noch was einfällt schreib ich dir nochmal. auf jedenfall frag ich mal en paar kumpelinen, mal sehn was die sagen.
Von: abgemeldet
2004-01-31T10:12:19+00:00 31.01.2004 11:12
War wieder klasse, das Kapi!!!
Inhaltlich trau ich mich nicht so recht, was zu sagen, dafür kenn ich HP zu wenig. Z.B. weiß ich auch net was Okklumentik ist!?
Und Vorschläge fallen mir jetzt grad auch keine ein, aber wenn ich doch noch was weiß, reich ich es natürlich nach.
Und lass dich nicht von so n paar Zicken entmutigen!!!! Dazu schreibst du viel zu gut!


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