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Eine rein geschäftliche Angelegenheit

oder: Kaibas Sandkastenliebe
von

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Heimlich...

Titel: Eine rein geschäftliche Angelegenheit

- oder: was sich aus einem Abendessen entwickeln kann
 

Kapitel 5
 

Autorin: SSjUmi

Disclaimer: Ai-chan is mir. Seto-chan auch *g* alle gehören mir *größenwahnsinnig werd*

Rating: ^^ Seid ihr legal dran gekommen?

Kommentar: So, ein paar süße Kindheitserinnerungen und völlig abwegige und "uncoole" Gedanken vom Seto-chan. Viel Spaß.

Zeit: n paar Tage später?

Widmung: an alle Kommi-Schreiber und Autoren

Feedback: als Kommi bitte
 

Legende: 

"klaro, alles gesagte"

'immer noch klar: alles gedachte'

<Zeitangaben>

>Geräusche<

[meine glorreichen Gedankengänge beim Schreiben und Beta-Lesen]

*...* = solche Sachen wie *klopf*, *tropf* und *grins*

...***** = zensiertes
 

----------------------------------------------------------------------------------
 

"Hast du schon mal geküsst?"

"Iiiiieh, nein!"

"Warum iiieh?"

"Na, das ist doch nass!"

"Wirklich? In den Filmen bleiben die ganz trocken."

"Das sind ja auch Filme. Die sind nicht echt. Dummkopf."

"Dummkopf? Ich bin kein Dummkopf!"

"Natürlich bist du ein Dummkopf. Du glaubst, dass diese Filmküsse echt sind. Das ist dumm."

"Die kann man ganz trocken nachmachen, wetten?"

"Ha, das glaub ich dir nicht."

"Ist aber so!"

"Ich will Beweise!"

"Be... weise?" Das kleine Mädchen wurde etwas rot und setzte sich wieder. "D-das geht doch nicht."

Ihr Freund sah sie stirnrunzelnd an."Hä, wieso nicht?"

"Jetzt bist du der Dummkopf. Zum beweisen muss ich dich küssen. Aber küssen darf man nur als Liebespaar."

"Aber, wenn wir das heimlich machen, weiß doch keiner, dass wir kein Paar sind."

"Meinst du?" Sie sah ihn mit großen Augen an.

"Na klar." Er grinste - sichtlich stolz auf seine Idee.

Sie strahlte und sprang auf. "Au ja! Dann kann ich dir beweisen, dass ich recht habe."

Nun stand auch er auf. "Und wie... machen wir das jetzt?"

"*kicher* Du musst mehr Filme gucken. Man macht die Augen zu und tut die eigenen Lippen auf die des anderen. Ganz einfach."

"Ach so. Okay. Und was kriege ich, wenn ich recht habe und es ganz nass wird?"

"Dann kauf ich uns beiden ein Eis. Und wenn ich recht habe, kaufst du eins. Abgemacht?"

"Abgemacht. Lass uns schnell machen, die Eisdiele macht bald zu."

"Na schön." Die Kleine stellte sich vor ihren Klassenkameraden und hielt seine Schultern, damit er ihr im letzten Moment nicht irgendwie entwischen konnte. Dann näherten sie ihre Gesichter einander. Ihre Lippen waren nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt.

"Baka. Du musst die Augen schließen!"

Noch ehe der Junge reagieren konnte, hatte er die Lippen seiner Freundin auf dem Mund. Nach einigen Sekunden lösten sie sich wieder voneinander.

"Ai-chan?"

"Ja?"

Er hatte seine blauen Augen weit aufgerissen und starrte das Mädchen vor sich an. Seine Wangen waren etwas gerötet. "I-ich... du schmeckst nach Bonbon."

Sie kicherte. "Und du nach Gummibärchen."

Um die Verlegenheit zu überspielen, begann der Junge in seiner Hosentasche nach Geld zu kramen. "Du kriegst ja jetzt ein Eis von mir..."

"Du, Seto-chan, weißt du was? Wenn wir groß sind, können wir doch ein Liebespaar werden, damit wir das öfter machen können und keine Angst mehr haben müssen, erwischt zu werden. Wär das nicht toll?" Bei diesen Worten packte sie seine Hand und zog ihn lachend Richtung Eisdiele.
 

Kaiba blickte nachdenklich auf die Tastatur seines Laptops und hatte dabei seinen Kopf auf die linke Hand gestützt. "Dummkopf..." entfuhr es ihm leise.

"Wie? Haben sie was gesagt, Kaiba-san?" Seine Sekretärin sah ihn mit großen Augen an.

Er richtete sich auf. "Unwichtig. Haben sie alles notiert?"

"Ja, Kaiba-san."

"Dann war's das für heute."

"Kann ich noch etwas für sie tun?"

"Nein. Sie können jetzt Schluss machen."

"Wie sie wünschen. Auf Wiedersehen, Kaiba-san." Schon war die Sekretärin verschwunden.

Ihr Chef seufzte leise und stand dann auf, um aus dem Fenster zu sehen. In der Ferne ging langsam die Sonne unter und blendete ihn etwas. Abwesend berührte er die scheinbar dünne Glasfläche, die ihn als einziges von dem 30 Stockwerke tiefen Abgrund vor sich trennte. Er stellte sich vor, was passieren würde, wenn die Scheibe genau jetzt plötzlich nachgeben würde. Ob er bewusstlos werden würde, ehe er auf dem Boden aufschlug?

Lachend schüttelte Kaiba den Kopf. Anscheinend hatte ihn wieder einmal eine dieser Phasen erwischt... Während diesen dachte er immer solchen Mist.

Oft war er sogar schon kurz davor gewesen, es einfach mal auszuprobieren, nur so aus Neugier. Aber dann hatte sein Stolz und der Gedanke an Mokuba ihn immer wieder davon abgehalten. Was würde das für einen Eindruck machen? Er sah schon die Schlagzeilen vor sich:

Seto Kaiba - berühmt und berüchtigt für seine Skrupellosigkeit, seinen überdurchschnittlichen Intellekt und seine unvergleichliche Überlegenheit - stürzte sich aus dem 30. Stock seines Wolkenkratzers. Im Abschiedsbrief dieses hochgeachteten Leiters unseres geliebten KC-Imperiums stand folgende Nachricht: Wollte nur mal gucken, ob's sehr weh tut. Man trifft sich unten. Cya.

Au ja. Und da standen auch schon Yugi Muto und seine Freunde am Grab des Verblichenen. Wheeler flennte wahre Sturzbäche: "Und ich war immer so respektlos! Dabei hatte er doch recht: Ich bin ein Hund! *zum Beweis Mond anheul*" Und Yugi faselte wieder mit seinem Kettenanhänger, irgendwas wie: "Ob er sein Deck noch braucht? Ich fand die Weißen Drachen schon immer cool. Soll ich's wagen? Er wäre sicher nicht sehr böse..." Und die ganze andere Mannschaft, wie auch immer die noch mal hießen, jammerte mit. Und weiter abseits stand Mokuba mit seinem Freund, Arm in Arm. "Wie konnte er nur? Jetzt bist du der einzige, der mir geblieben ist. Du wirst mich sicher nicht verlassen..." Doch sein Geliebter flirtete schon mit einem der Totengräber. Und nicht zu vergessen, die Frau, die ihn überhaupt in diese selbstzerstörerische Phase geritten hatte. Sie saß in ihrem Minirock auf dem Grabstein, ließ gemütlich die Beine baumeln und nippte hin und wieder an ihrem Rotwein, wenn sie nicht gerade davon sprach, dass es wirklich fies von "ihrem Seto-chan" war, einfach wegzusterben, ohne ihr seine Lebensgeschichte - fein säuberlich auf hochwertigem Papier gedruckt - auszuhändigen. Genau, und dann sprang sie schmollend direkt auf die frische Graberde und trat noch mal kräftig drauf. "Echt fies von dir! Jetzt weiß noch nicht mal, ob's beim Aufprall nun weh getan hat oder nicht!"

Kaiba leierte, genervt über seine eigenen Gedankengänge, die Augen und wandte sich vom Fenster ab. Er sollte jetzt schleunigst heim, bevor ihn die Lebensmüdigkeit noch überwältigte. Leise lachend schnappte er sich seinen Mantel und verließ das Büro.
 

"Kaiba hat 'ne Freundin! Kaiba hat 'ne Freundin! Kaiba ist verliiiiiebt! Kaiba hat 'ne Freundin!" Hämisch lachend sprangen die Jungs um ihren Klassenkameraden herum, jedoch ohne eine Reaktion von ihm zu bekommen. Der Älteste von ihnen stupste den Betroffenen an. "Kriegst wohl deine Klappe nicht mehr auf, he? Na los, sag was dazu, du Pantoffelheld."

Der Angesprochene stand wortlos auf und blickte dem anderen (der einen ganzen Kopf kleiner war) eiskalt ins Gesicht. Diesem lief ein unangenehmer Schauer über den Rücken.

"Bist wohl neidisch, Kenji... Kein Glück bei den Frauen? Du Armer..." Mit einem abwertenden Schmunzeln entfernte Kaiba sich von den anderen und verließ den Klassenraum.

Nao stand kurz darauf auch auf und schlenderte mit hinter dem Kopf verschränkten Armen an Kenji und seinen Kumpels vorbei. "Dass die solche traurigen Gestalten wie euch frei rumlaufen lassen..." Draußen angekommen rannte sie gleich zu Kaiba, der unter dem großen Baum auf sie gewartet hatte.

Schweigend machten beide sich auf den Heimweg.

Dann...

"Du, Seto-chan..."

"Was ist?"

"Das, was die Jungs gesagt haben... stimmt das?"

Keine Antwort.

"Seto-chan?" Sie sah ihn fragend an und musste unwillkürlich quietschen.

Der Angesprochene war feuerrot! "Frag mich sowas nicht! D-du weißt das doch..."

Nao lächelte. "Eigentlich nicht... aber jetzt schon." Auch sie war inzwischen etwas rot angelaufen und ging etwas näher an ihn heran. "Soll ich dir was verraten?"

Er nickte.

"Ich würd dich jetzt gerne in den Arm nehmen. Einfach so."

Der Junge blieb stehen. "Unter einer Bedingung."

"Welcher?"

"Wenn ich dich küssen darf." Kaibas todernster Blick verriet, dass er diesen Wunsch ehrlich meinte.

Nao strahlte und fiel ihrem Freund um den Hals. Dann folgte ein kurzer Kuss.

Als die beiden sich wieder voneinander lösten, bemerkte Kaiba, dass das Mädchen in seinen Armen weinte. Erschrocken sah er sie an. "Was hast du?!"

"I-ich muss bald wegziehen. In ein anderes Land ." Tränen rannen über ihre Wangen und sie schluchzte. "Ich will nicht weg, Seto-chan. Ich hab dich doch so schrecklich lieb."

Der Junge vor ihr starrte sie entsetzt an. "Wieso musst du weg? Du kannst nicht weg! Du musst hier bleiben!"

"Das will ich doch auch, aber jetzt, wo meine Mutter weg ist, will Papa mit mir nach Amerika. Ich darf nicht hier bleiben, ich hab schon gefragt." Sie schluchzte noch einmal und klammerte sich an ihren Freund.

Der konnte immer noch nicht fassen, was er da erfahren hatte, und hielt Nao fest im Arm. Sie konnte ihn doch jetzt nicht einfach alleine lassen! Außer seinem Bruder hatte er sonst nichts, was ihm irgendetwas bedeutete. Er brauchte sie doch! Trotz allem verkniff er sich die Tränen. Ein Junge hatte nicht zu weinen, egal was kam. Ob es Schläge oder weinende Mädchen waren, machte da keinen Unterschied. Statt dessen hielt er sie einfach nur fest und presste ein heiseres "Bleib hier!" hervor.
 

Nao saß vor ihrem PC und stöberte ein wenig in den Daten, die sie Kaiba entwendet hatte.

"Bis auf die Daten der KC-Entwicklungsabteilung ist das echt nicht sehr interessant... ein paar halbherzig analysierte ägyptische Texte - seit wann er sich wohl für sowas interessiert - unendlich viele DuelMonsters.jpgs... Hm... zu der Karte da gibt's ne ziemlich große Textdatei... scheint eine seiner Lieblingskarten zu sein..." Neugierig klickte sie auf BlueEyesWhiteDragon.txt.

"Ach... nur Infos über Stärken und Schwächen der Karte... hat der Ärmste sonst keine Hobbies mehr?" Sie öffnete missmutig das zu der txt-Datei gehörende jpg und musste unwillkürlich ächzen. "Uh... was für ein Vieh!" Sie vergrößerte das Bild. "Es hat eisblaue Augen... genau wie er... die Karte gefällt mir. Kommt als Poster in mein Zimmer." Schmunzelnd zog sie sich das jpg auf die Festplatte. Dann fuhr sie den Rechner herunter und stand auf, um sich erst einmal zu strecken. "Aaah, das tut gut." Sie knipste die Lichter in ihrem Büro aus und verließ es.

'Hm... ob er sehr sauer ist, wenn ich ihm mal einen kleinen Besuch abstatte? Ach, besser nicht. Es wäre unklug, ihn so oft wieder zu sehen...' Nao seufzte. "Seto-chan..."
 

"Argh!" Genervt drehte Kaiba sich auf den Bauch und versuchte einzuschlafen.

Klappte nicht.

Er drehte sich auf die rechte Seite.

Klappte wieder nicht.

Linke Seite.

Wieder nicht.

Auf den Rücken - zum wohl 100. Mal in dieser Nacht.

Er war nur noch munterer als zuvor.

Was sollte er denn noch versuchen? Sein Kartendeck war er seit Anbruch der Nacht an die 10x durchgegangen, er hatte sicher schon 30 Liter warme Milch intus (musste deswegen alle 10 Minuten aufs Klo), 23 957 Schäfchen gezählt und war trotz allem immer noch hellwach.

Er hatte doch sonst nie Probleme mit dem Einschlafen gehabt, warum also jetzt?

An der Sommerhitze, die durch alle Ritzen ins Haus drang, konnte es nicht liegen, die Klimaanlage funktionierte einwandfrei.

>klack<

Hö? Was war das denn?

>klack<

Das kam vom Fenster. 'Da wird doch nicht irgendein Idiot auf mein Grundstück geschlichen sein!'

Kaiba schlüpfte aus dem Bett und überlegte, ob er erst per Knopfdruck die Zwinger der Wachhunde öffnen, oder zuvor selbst einen Blick nach draußen werfen sollte. Schließlich entschied er sich für letzteres.

"Wer ist da?"

"Guten Morgen Seto-chan. Hab ich dich geweckt?" [1]

"Ja!" (LÜGE! LÜGE! LÜGE!)

"Das tut mir aber leid." (NOCH MAL LÜGE!)

"Was willst du hier, Nao?"

"Mir war langweilig, also dachte ich mir, ich statte dir mal einen Besuch ab." 'Oder anders gesagt: ich stand plötzlich vor deinem Fenster, obwohl ich mir vorgenommen hatte, nicht zu kommen...' "Kannst du mich reinlassen?"

"Nö!" Fenster zu.

Stille.

"Boah, ist das gemein! So ein Fiesling! Blöder Morgenmuffel! Das kriegt er wieder! Ich mach ihn fertig! So ein oller Sadist! Das zahl ich ihm heim, diesem..."

Ein leises Lachen unterbrach sie. Vor ihr, in der Terrassentür, stand Kaiba und sah sie amüsiert mit verschränkten Armen an. "Willst du noch lange da rumstehen?"

"*glitzer* Seto-chan!"

Mit einem Nicken bedeutete er ihr, ihm zu folgen und ging wieder ins Haus. Schlafen konnte er eh nicht, also: was soll's?

Lächelnd kam sie seiner "Einladung" nach.

"Willste was trinken?"

"Ja, gern."

"Das tut mir aber leid für dich... Muss schlimm sein, Durst zu haben... *fiesgrinsend weitergeh*"

"*innerlich am überkochen* Wir sind wohl heute wieder besonders witzig, wie?"

"Kann schon sein *schmunzel*"

"Wäre ich auch, wenn ich so'n schicken, blauen Pyjama an hätte, der voll mit dem Logo des Plaza-Hotels ist." [2]

'Fuck! Vergessen meinen Bademantel drüber zu ziehen.' "..."

"Warum so schweigsam? Sieht doch fesch aus."

"Sonst noch was? Ich kann dich auch wieder rauswerfen."

"Wenn du das vorhättest, hättest du mich gar nicht erst reingebeten..."

"Och, das eine muss das andere ja nicht unbedingt ausschließen, oder?"

Irgendwann waren die beiden im Wohnzimmer angelangt.

"Kannst dich ruhig setzen."

"Neue Möbel..." Nao setzte sich. Als sie ihren Gastgeber ansah, bekam sie eine Gänsehaut:

Er hatte sein unsympathischstes Lächeln aufgesetzt [3]. "Na, wie geht's denn so?"

"Och, so lala."

"Das klingt ja nicht sehr begeistert."

"Tja, was soll man schon machen? So ist das Leben. Finanzen okay, Familie... na ja und mein Liebesleben... geht dich nix an, Herzblatt."

'Welches Liebesleben? Mit wem? Oh... *tropf* Beruhig dich, Seto. Geht dich wirklich nichts an.' "Soso..."

"Und wie läuft's bei dir so? *gleiches Lächeln wie Seto-chan aufsetz*"

"Kann nicht klagen. Nur ein kleines Problem mit der Firma, sonst nichts."

Sie sah ihn erstaunt an. "Sooo?"

"Du glaubst ja nicht, was passiert ist. Irgend so ein Dummbeutel hat sich bei uns reingehackt! Und dann auch noch ein paar wichtige Daten geklaut. Ist das zu fassen?"

"Na, so dumm kann derjenige ja nicht gewesen sein, wenn er sich so problemlos bei eich einklinken konnte, hm?" Sie lächelte ihn zuckersüß an. 'Er ist einfach zu niedlich, wenn er dieses "Ich-weiß-was-du-letzten-Sommer-getan-hast"-Spiel mit mir spielt. Richtig zum knuddeln! Aber ich darf nicht... leider.'

Kaiba sah sein Gegenüber eiskalt an. Warum musste sie nur so eine große Klappe haben? Schon immer hatte sie sich benommen, als hätte sie das Sagen. Das mochte vielleicht damals so gewesen sein, als er noch ein schüchterner Junge [4] war, aber jetzt... jetzt... wo war er gleich noch mal stehen geblieben?

Kami, diese Frau brachte ihn völlig aus dem Konzept. Hatte sie denn keine Hosen? Oder Röcke die wenigstens bis zu den Knien gingen? Wie sollte man denn bei diesem Anblick klar denken? Dieser Mini, den sie da trug... diese dunkelblaue Bluse... mit ganz vielen Knöpfen! Knöpfe waren dazu da um aufgeknöpft zu werden, das wusste doch jeder. Warum tauchte sie in diesem Fummel bei ihm auf? War das am Ende eine Herausforderung?

Nao schaute ihren Gastgeber verunsichert an. Hatte sie irgendetwas falsches gesagt? Seit mindestens fünf Minuten starrte er sie nun schon mit seinem "Drachenblick" an und es wurde von Sekunde zu Sekunde eisiger im Raum. Sie schlug die Beine übereinander um ihre Verwirrung zu vertuschen.

AAAAH! Was bezweckte sie denn damit? Das konnte kein Versehen sein! Egal wie unbeteiligt sie tat, sie wusste ganz genau, dass er jetzt ihre Unterwäsche sehen konnte. Sie musste(!) es wissen. Schwarzer Satin... 'Dieses raffinierte Biest... aber so haben wir nicht gewettet!' "Solltest du nicht langsam gehen? Es wird bald hell."

Wie jetzt? Ein Rausschmiss??? Irgendwas hatte sie anscheinend doch falsch gemacht. "Du hast recht." Sie stand auf. "So ein kleiner Plausch ist doch mal ganz nett, sollten wir wiederholen. Findest du nicht?"

'Das würde dir so passen! Aber mich kriegst du nicht so leicht rum.' "Aber unbedingt."

'Hey, das hat vor Sarkasmus nur so getrieft. Jetzt bin ich aber beleidigt.'

Er stand auf und begleitete sie zur Tür.

Mitten auf der Schwelle blieb Nao plötzlich stehen. Sie wollte eigentlich nicht gehen. Auch wenn sie sich bei ihren letzten Treffen eher weniger gut verstanden hatten [Untertreibung des Jahrhunderts!], so war er immer noch ihr Seto-chan. Ob er sich nun verändert hatte oder nicht. So schlimm war der "neue Kaiba" ja auch gar nicht: nur ein bisschen fieser, ein bisschen schlagfertiger, ein bisschen verbitterter, ein bisschen geheimnisvoller, unglaublich attraktiver...

"Was ist? Ich will die Tür zu machen."

"Seto-chan... darf ich dich zum Abschied umarmen?"

Kaiba riss die Augen auf und starrte die junge Frau überrascht an. Er erinnerte sich dumpf daran, dass sie so etwas schon einmal gefragt hatte... aber wann? Nun drehte sie sich auch noch zu ihm um und... dieser Blick! Leicht verlegen, unschuldig, hilfesuchend... ängstlich, Als fürchtete sie sich davor, er könne "Nein" sagen. Was konnte er da schon anderes tun als zu nicken?

Erleichtert lächelte sie ihn an und umarmte ihn.

Sie war so warm... ohne es richtig zu merken strich er ihr durch das lange Haar. Die ganze Situation erinnerte ihn an früher. Er wusste noch genau, dass er damals schrecklich in Nao verliebt war. Er hatte natürlich nie solchen Quatsch wie "Ich liebe dich" oder so gesagt, das war ihm zu kitschig vorgekommen... Er war halt einfach rot geworden, wenn sie ihn danach gefragt hatte. Und meist genügte ihr das als Antwort.

Plötzlich merkte Kaiba, dass er die junge Frau noch immer im Arm hatte. Sogar noch fester als zuvor! So ein Mist! Dauernd verlor er sich in irgendwelchen wirren Gedankengängen und tat dabei solche unvorhersehbaren Dinge. Und wie er so über seine momentane Lage nachdachte, hörte er plötzlich seinen eigenen Herzschlag. Auch das noch! Wenn er selbst ihn schon hörte, was war dann erst mit Nao? Die musste doch schon taub davon sein. Rasch drückte er sie etwas von sich weg.

Wieder hatte sie diesen unnachahmlichen Blick in den Augen... Verdammt, sie sollte endlich aufhören, ihn so anzusehen. Was war das? Wieso beugte er sich zu ihr herunter? Das wollte er doch gar nicht. Na gut, als sie erwartungsvoll die Augen schloss wollte er es schon...

Doch bevor sich ihre Lippen trafen, wich sie zurück und sah ihn schmerzerfüllt an. "I-ich... kann nicht..." Und schon rannte sie weg.

Argh! Kaiba raufte sich die Haare. Sonst konnte er sich doch auch prima zusammenreißen! Jetzt dachte sie am Ende noch, er wäre hinter ihr her. Fluchend ging er ins Haus zurück um vielleicht doch noch etwas Schlaf zu kriegen. Aber als er die Klinke seiner Zimmertür ergriff, hörte er von drinnen schon seinen Wecker.

Es war um 6. Zeit zum Aufstehen.
 

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[1] Es ist schon halb 5 ^^

[2] Jetzt kommt's raus! Seto-Kaiba klaut aus teuren Hotels!!! Das petz ich!

[3] So ein "Solange-du-brav-bist-tu-ich-dir-nichts-aber-wenn-du-was-falsches-sagst-fress-ich-dich"-Lächeln

[4] *quietsch* Einsicht ist der erste Weg zur Besserung
 

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Als Kinder müssen die zwei ja echt süß gewesen sein *schmelz* Ich meine, er allein war ja schon ein Knuddelviech *nie wieder loslass und abknuddelt* und dann auch noch Hand in Hand mit ihr, feuerrot im Gesicht *abstirbt*
 

So, dann war's das ^^

bis zum nächsten Mal

Umi



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Hito
2005-01-10T16:47:40+00:00 10.01.2005 17:47
-über Setos 1ten Kuss brauch ich doch nix mehr erwähnen ^.~
-> Er sah schon die Schlagzeilen vor sich: Seto Kaiba - berühmt und berüchtigt für seine Skrupellosigkeit, seinen überdurchschnittlichen Intellekt und seine unvergleichliche Überlegenheit - (-----> jaja, da sieht man mal wieder, dass Seto ja soooooooooooooooooooooooo gar kein Selbstbewusstsein hat ^^
-> Wollte nur mal gucken, ob's sehr weh tut. Man trifft sich unten. Cya. Au ja. (----> *ggggggg*)
-Sein ,Begräbnis' is echt zum Kringeln!
Von: abgemeldet
2004-05-15T14:34:35+00:00 15.05.2004 16:34
Huhuu ^.~
Also hab bisher erst die hälfte gelesen aba ich find sie geil bisher ^^
grad wie du dazu kommst, seto ein mädchen lieben zu lassen XDXD
Von: abgemeldet
2004-01-02T16:48:33+00:00 02.01.2004 17:48
uia, voll cool, wie immer^^^
ich kanns kaum erwarten das nächste kapitel zu lese^^
mach bittö schnell weiter^^
bye
Von: abgemeldet
2004-01-01T21:09:49+00:00 01.01.2004 22:09
Weiter!!!!
Hab grad alles durchgelesen und find es geil!
freu mich auf die fortsetzung.#
Mata ne, Mnemosyne
Von: abgemeldet
2003-12-31T19:14:49+00:00 31.12.2003 20:14
Schon wieder erste!!!!!! *juhuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu*
Nja, auf jeden Fall mal wieder super, ich kann mir die beiden auch als kleine Kinder vorstellen, muss ja richtig süüüüüüüß sein^^ Und dass Seto-chan ein Knuddelviech is, da hast du auch recht, ich mag ihn am meisten von allen^^
Bitte schreib ganz, ganz schnell weida^^
deine Kagome17 *supermegadolleliebknuffäl*


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