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Fußspuren im Schnee

Yuki x Machi
von

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Fußspuren im Schnee

Machi war nicht sonderlich beeindruckt von seiner Idee, dies sah Yuki ihr ganz deutlich an, als sie mit einem Schmollmund in ihre Winterstiefel schlüpfte. Doch allein, dass sie seiner Bitte nachkam und sich anzog, sagte Yuki, dass ihr Unmut nicht allzu groß sein konnte oder dass zumindest ihre Zuneigung für ihren Freund ihn überwog.

Ein schmales Lächeln breitete sich auf Yukis Gesicht aus, als er seinen Schal um seinen Hals wandte und die Knöpfe seines grauen Wintermantels nacheinander schloss, während auch Machi den ihren anzog.

Schweigend stieg sie hinter ihm die knarzenden Stufen im Treppenhaus hinunter. Draußen war es längst dunkel und nur die Straßenlaternen erhellten den frühen Winterabend und ließen den Schnee, der sich während des Tages über die Stadt gelegt hatte, glitzern. Um diese Uhrzeit waren nicht mehr viele Menschen unterwegs, zumindest nicht in diesem Teil der Stadt, denn der Schnee war eine weiße, glatte, unberührte Decke, die auf dem weiten Gehweg ausgebreitet lag.

Yuki blieb unter dem Vordach stehen, welches sie weiterhin vor einzeln herab segelnden Flocken schützte. Machi verweilte an seiner Seite, stumm und steif. Als Yuki jedoch nach ihrer Hand griff, schlossen sich ihre Finger mit der gewohnten Sanftheit um seine und reagierten mit demselben Druck.

„Sieht so aus, als seien wir die Einzigen hier draußen", sagte Yuki, als er die leere Straße hinaufsah.

„Es ist sehr kalt hier draußen", antwortete Machi als Erklärung, was natürlich Hand und Fuß hatte.

„Kalt, ja, aber auch ein wenig zu perfekt, wenn du mich fragst.”

Machi sah zu ihm auf und schaute ihn mit leicht geweiteten Augen von der Seite an; die Überraschung, die fast so etwas wie Schock ähnelte, war dabei kaum zu übersehen.

Obwohl Yuki kein Gedankenleser war, konnte er sich sehr gut vorstellen, was Machi in diesem Moment durch den Kopf ging. Sie hatte angenommen, dass er sein einstiges Versprechen, Fußspuren mit ihr im Schnee zu machen, vergessen hatte.

Anstatt auf eine Antwort ihrerseits zu warten, zog er sie bei der Hand unter dem Vordach des Wohnhauses hervor. Schneeflocken verfingen sich sogleich vereinzelt in ihrem Haar und funkelten unter dem warmen Licht der Straßenlaternen.

Schweigend gingen sie vor dem Wohnhaus auf dem verschneiten Gehweg Hand in Hand auf und ab, bis der Schnee voll von den Abdrücken ihrer Schuhe war. Ihre vereinzelten Fußspuren waren nicht länger erkennbar, denn sie hatten sich miteinander vermischt, als sie weiterhin auf dem Gehweg hin und her liefen. Nur gelegentlich fuhr ein Auto an ihnen vorbei, das sich den Weg durch die verschneiten Straßen suchte und die Dunkelheit mit seinen Lichtern durchschnitt.

„Du hast es nicht vergessen.” Machis Stimme war so leise, dass Yuki im ersten Moment kaum bemerkte, dass sie gesprochen hatte.

Ein Lächeln erstreckte sich auf Yukis Lippen, als er ihre Hand fester mit seiner umschloss. „Natürlich nicht. Ich habe es dir doch versprochen, Machi.”

Aus den Augenwinkeln sah er, wie Machi zu ihm hinaufschaute. Er drehte den Kopf in ihre Richtung, um ihren Blick zu erwidern. Durch das warme Laternenlicht konnte er die Rötung ihrer Wangen erkennen, obwohl auch ihre Nasenspitze errötet war, was genauso gut von der Kälte stammen konnte.

„Wir sollten reingehen”, sagte Yuki, denn immerhin wollte er nicht, dass Machi einen Schnupfen bekam. „Ich kann uns Tee zum Aufwärmen machen.”

Doch Machi senkte den Blick auf ihre Schuhe hinab, während sich auch ihre Finger fester um seine schlossen, ihn gleichzeitig jedoch mit sich zogen. „Lass uns noch ein paar Fußspuren machen, Yuki!”

Yuki stieß ein Lachen aus, ehe sie weiter die Straße zu einer anderen Stelle liefen, um den Schnee zu erreichen, der noch immer glatt und perfekt den Gehweg bedeckte.



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