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Nur ein kleiner Urlaub?

Wriothesley/OC
von

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Die Abreise

Sigewinne stemmte ihre kleinen Arme an ihre Hüften und schaute den Herzog lange an. Wriothesley versuchte sie zu ignorieren und arbeitete einen Berg von Dokumenten ab, mit Akten neuer Insassen und verwaltungstechnischen Aufgaben.
 

„Du kannst mich nicht ewig ignorieren, Wriothesley.“, sprach die Melusine nach einer Weile.
 

„Ich ignoriere dich nicht, ich tue meine Arbeit. Und deine Frage habe ich dir beantwortet, oder nicht?“, fragte der Herzog und blickte mit leicht angezogener Augenbraue von seiner Arbeit auf. Sigewinne verließ ein Seufzen und sie schüttelte leicht den Kopf.
 

„Du hast nur nach Ausreden gefischt. Wriothesley, Fort Meropide wird nicht gleich in Chaos ausbrechen, wenn du dir ein paar Tage Urlaub gönnst.“, sprach sie und zog einen leichten Schmollmund. Es war ihr nicht entgangen, dass der Herzog in letzter Zeit so überarbeitet war, dass er sogar schon in seinem Büro einschlief oder ihm kleinere Fehler bei seinen Aufgaben unterliefen. Fehler, die sonst nie passierten.
 

„Und du glaubst, dass ich mich entspannen kann, wenn meine Gedanken immer um Meropide kreisen? Ich habe zu viel mit diesem Ort erreicht, um ihn unbeaufsichtigt zu lassen.“, meinte er und zuckte mit den Schultern.
 

„Nun, es sagt ja keiner, dass du alleine Urlaub machen musst. Mach dir ein paar schöne Tage mit Fräulein Minako. Es ist schon sehr lange her, seit du wirklich Zeit für sie hattest. Du gehst ja nicht mal mehr zu ihren Aufführungen!“, mahnte Sigewinne mit erhobenen Finger.
 

„Dafür habe ich mich auch schon entschuldigt.. Ich komme einfach nicht mehr dazu, du siehst doch, wie hektisch es zurzeit ist. Wir werden immer überschwemmt mit neuen Insassen, wenn oben ein Festival stattfand, weil die Leute dort unvorsichtig werden.“, seufzte der Herzog und fuhr sich durch sein dunkles Haar. „Und das versteht sie auch und meinte, es wäre kein Problem..“
 

Sigewinne seufzte erneut. „Du hast Glück, dass sie so verständnisvoll und geduldig ist. Aber ihr Geduldsfaden wird auch irgendwann reißen. Oder willst du keine Zeit mit ihr verbringen?“, fragte sie plötzlich. Diese Frage traf den Herzog zugegebenermaßen etwas unvorbereitet.
 

„Natürlich will ich das?“
 

„Dann zeig ihr das auch!“
 

„….“
 

„!“
 

„Und wer kümmert sich in der Zwischenzeit um die Verwaltung?“
 

„Taisaki. Sie ist verantwortungsbewusst, mit den Prozessen vertraut und hat Führungsqualitäten.“, zählte die Melusine auf. Wriothesley schien noch nicht hundertprozentig überzeugt, aber der Gedanke, eine kleine Auszeit zu haben, schien ihm zunehmend zu gefallen.
 

„Ich.. denke, ein paar Tage sollte ich erübrigen können. Aber zögere nicht, mich sofort zu kontaktieren, wenn es Probleme gibt. Kann ich mich darauf verlassen?“, fragte Wriothesley, nachdem er endlich eingeknickt war. Sigewinne strahlte und klatschte in die Hände.
 

„Natürlich! Oh, ich werde die Neuigkeiten gleich per Post an Fräulein Minako weiterleiten.“, summte die Melusine vergnügt und rannte aus dem Büro, bevor Wriothesley sie aufhalten konnte.
 

„Das ist doch nicht nö-.“, er stoppte seinen Satz und seufzte. „Das hätte ich doch auch selbst machen können.“, murmelte er dann und ließ sich geschlagen auf seinen Stuhl zurückfallen.
 

Einige Tage später, wartete Minako dann auf das Eintreffen ihres werten Freundes. Der Brief der Melusine hatte ihr den Tag versüßt und sie freute sich schon sehr auf die verdiente und lang ersehnte Zweisamkeit mit Wriothesley. Nicht, dass sie seine Stellung nicht verstand. Ihr war bewusst, dass er nicht viel Zeit hatte, aber manchmal übermannte sie doch die Einsamkeit.
 

Sie saß gerade im beliebtesten Cafe von Fontaine, dem Café Rive du Cygne (Das Cafe am Schwanenufer) und redete ein wenig mit ihren beiden Freunden, die sie zu diesem Treffen eingeladen hatte: Navia und Neuvillette. Zweiterer brauchte schon gute Überzeugungskraft, da der oberste Richter ebenso von seiner Arbeit eingenommen war, wie ein gewisser Herzog im Untergrundgefängnis.
 

„Oh, ihr wollt nach Mondstadt? Dort soll es sehr hübsch sein. Die Baukultur soll unserer nicht unähnlich sein.“, überlegte Navia und nippte an einer Tasse Cappuccino.
 

„In der Tat sind die Wasser von Mondstadt rein und tragen einen Hauch Wildheit. Man spürt den Ruf nach Freiheit mit jeder Faser.“, fügte Neuvillette hinzu. Navia und Minako, sowie Wriothesley, waren einige der wenigen Menschen, die die wahre Identität des obersten Richters kannten.
 

„Oh ja, ich habe einige Zeit in Mondstadt gelebt.“, nickte Minako.
 

„Ah stimmt. Aber schon irgendwie witzig, in wie vielen Nationen du bereits gewohnt hast. Du bist in Inazuma geboren, seid dann aber nach Sumeru gezogen, als du ganz klein warst. Danach warst du in Mondstadt durch den Vorfall mit deiner Schwester und jetzt lebst du in Fontaine.“, kicherte Navia und Minako kratzte sich an der Wange.
 

„Nun, weder Inazuma noch Sumeru habe ich mir ausgesucht und Mondstadt wurde eine Heimat für mich. Als ich alles verloren hatte, haben mich die Bewohner so herzlich aufgenommen. Ich verdanke Jean so viel.“, meinte die Blondine und schaute in den Himmel. „Ich freue mich, sie alle einmal wieder zu sehen.“
 

„Und uns wirst du dafür fehlen. Deine Aufführungen sind immer das Highlight in der Oper.“, schmunzelte die Anführerin der Spina di Rosula dann neckisch.
 

„Du übertreibst. Es gibt so viele talentierte Sänger. Ich muss mich noch mehr anstrengen, um mit ihnen mitzuhalten.“, winkte die Opernsängerin ab.
 

„Zumindest habt ihr etwas Freizeit. Es ist sicher nicht leicht, mit dem Herzog von Meropide eine Beziehung zu führen.“, überlegte Navia dann und verschränkte die Arme.
 

„Sein Ruf eilt ihm voraus. Aber er ist wirklich ein toller Freund. Wenn ich ihn denn mal zu Gesicht bekomme.“, den letzten Satz sprach sie etwas niedergeschlagen und Neuvillette bemerkte den Umschwung der Laune.
 

„Warum besuchst du ihn dann nicht öfter, wenn du ihn sehen willst? Du bist sicher immer herzlich willkommen als Besucherin.“, schlug der Hydrodrache vor.
 

„Weil ich ihn nicht von der Arbeit ablenken möchte. Außerdem möchte er glaube ich nicht, dass ich so viel Zeit an diesem Ort verbringe. Was ich verstehen kann, auf Dauer würden mich die kahlen Gemäuer auch deprimieren.“, erklärte Minako und schloss ihre Augen.
 

„Oh? Ich dachte du wartest schon ganz hibbelig und ungeduldig vor unserem Schiff, aber hier wirkt es gerade so, als ob jemand gestorben wäre.“, die Stimme von Wriothesley ließ die Drei zum Ursprung der Stimme blicken.
 

„Wenn man vom Unheil spricht*.“, schmunzelte Neuvillette und Wriothesley blinzelte.
 

„Bitte?“
 

„Nicht so wichtig. Ich hoffe ihr könnt euren Urlaub auskosten.“, lächelte Neuvillette und stand auf. „Wenn ihr mich nun entschuldigt, ich habe ein Treffen mit Fräulein Furina. Bis bald, Fräulein Navia. Fräulein Minako, ich setze großes Vertrauen darauf, dass du Wriothesley einen entspannten Urlaub verschaffst.“
 

„Natürlich, oberster Richter! Wir sehen uns!“, antwortete Minako und umarmte Navia anschließend, die sich auch verabschieden musste.
 

„Vergiss nicht, jeden Tag zu schreiben!“
 

„Geht klar!“, lachte die Blondine und war dann mit ihrem Freund alleine vor dem Café. Dann stemmte sie ihre Hände an die Hüften und blickte zu ihrem Freund. „Du siehst aber nicht urlaubsfertig aus.“, meinte sie und deutete auf seine Erscheinung. Es war seine normale Arbeitstracht und sogar seine Handschellen waren noch dabei.
 

„Du weißt, dass ich nicht gerne zivile Kleidung trage. Und ich will auf alle Eventualitäten vorbereitet sein.“
 

„Du darfst keine Bewohner Mondstadts verhaften. Dort sind andere Gesetze.“
 

„Ich weiß.“
 

„Wir kaufen dir dort anständige Kleidung. Kaeyas Modegeschmack ist ganz gut.“, überlegte sie und Wriothesley verschränkte die Arme.
 

„Stört dich meine Kleidung so sehr?“, fragte er dann einfach direkt. Minako schmunzelte und lief auf ihn zu. Dort ließ sie ihren Finger seine rote Krawatte auf und ab streicheln. Plötzlich griff sie nach der Krawatte und zog ihn näher.
 

„Im Gegenteil. Du siehst sehr appetitlich aus. Aber für den Urlaub ist sie eher unpassend.“, meinte sie und zupfte verspielt am Ende der Krawatte. Wriothesley bekam ein leicht überhebliches Grinsen.
 

„Oh, wäre es dir dann lieber, wenn ich gar nichts anhätte~?“, hauchte er und die Blondine erwiderte das Grinsen.
 

„Jepp.“
 

Ihre Direktheit in dieser Angelegenheit ließ ihn nun auflachen. „Das liebe ich so an dir.“, meinte er und zog sie in einen sanften Kuss. „Lass uns los, hm?“, fragte er und streichelte ihre Wange. Minako nickte mit einem Lächeln und hakte sich unter seinem Arm ein, um zum Schiff zu gehen. Das Gepäck hatte sie schon vorher durch Melusinen-Lieferdienste aufs Schiff beordern lassen.
 

Das Schiff, welches vorher in Liyue angelegt war und deswegen einige Passagiere aus dieser Region beherbergte, war ein riesiger Luxusdampfer. Schneeweiß mit mehreren Etagen und einem gigantischen Oberdeckbereich, der alles bot, was das Herz begehrte. Bars, ein kleiner Sportplatz und sogar einen Poolbereich mit Swimming Pool und Whirlpools. Der jungen Frau klappte fast die Kinnlade herunter, als sie vor dem majestätisch angehauchten Dampfer stand. Ihr Blick ging unschlüssig zu dem Schwarzhaarigen neben sich.
 

„Du hast doch gesagt, wir sind in der ersten Klasse?!“
 

„Ja.“
 

„….Auf DIESEM Schiff?“
 

„Ja?“
 

„…Will ich wissen, wie teuer das war?“, seufzte die Blondine und haute sich an die Stirn. Wriothesley schmunzelte und geleitete seine Partnerin wortlos an Bord des Dampfers: „Himmelstänzer der sieben Meere“ Ein passender Name, wie er fand.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Tijen
2023-11-21T15:52:54+00:00 21.11.2023 16:52
Ohje. Wrio ist ein richtiger Worcaholic. XD Aber wenn seine Arbeit ihm so wichtig ist... gibt es Gott sei Dank noch gute Untergebene, die ihn drauf aufmerksam machen, dass auch seine Freundin etwas von ihm abhaben möchte. :D War nur etwas erstaunt zu lesen, dass sie schon 1 Jahr zusammen sind und Wrio aber oft so busy ist.

Einfach nicht mehr zur Oper zu kommen, also wirklich! D: Mina hat wirklich eine Engelsgeduld mit ihm.

Umso schöner, wenn sie dann einen gemeinsamen Urlaub verbringen können. :) Ich finde es erfrischend, dass Minako ihn drauf aufmerksam macht, dass er trotz allem Arbeitskleidung trägt und mit ihm flirtet. Ich finde, das steht ihr gut!




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