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3 Engelchen für Crowley

von

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Erzengel Aziraphale

Ein letzter Blick bevor die Stimme von Metatron ihn ermahnte endlich in den Aufzug zu steigen. Aziraphale war überfordert. Die Situation im Buchladen war ein Bruch zwischen dem Engel und dem Dämonen gewesen. Es war eine Grenze überschritten worden. Crowley hatte zwar schon früher immer wieder darauf beharrt, dass sie Freunde waren, das sie einander mochten und als es hieß, die Erde oder sie, wollte der Rothaarige mit dem Engel flüchten. Besagtes Himmelswesen hatte immer abgelehnt. Er konnte und wollte die Schöpfung, den Planeten Erde, nicht einfach in einer Apokalypse zurücklassen. Schlussendlich haben sie als Team agiert, es geschafft und einige Jahre lang wieder ihr Leben gelebt. Jeder seines. Crowley in seinem Bentley, Aziraphale in seinem Buchladen und doch waren sie zusammen.

Jetzt nicht mehr.

Der Blonde spürte die warmen Lippen des Dämonen immer noch, während die Fahrt nach oben einfach nicht zu Ende gehen wollte. Dumpf hörte er die Worte des Metatron. Oh, wie respektlos es war, dem Vertreter Gottes nicht die nötige Aufmerksamkeit zu schenken. Schließlich nickte Aziraphale bei dem ein oder anderen Wort, das er irgendwie doch noch mitbekam. Lächelte schüchtern und gestand dann schließlich:

„Ja, es ist eine Umstellung.“, immerhin hatte der Engel fast sein ganzes Leben als Außenposten verbracht, Befehle von oben erhalten, Berichte an die Zentrale gesandt und ab und an Mal war ein persönlicher Besuch von Nöten gewesen. Nicht genug Zeit um sich groß mit anderen Engel zu unterhalten. Worüber auch? Die meisten hatten kein Gespür für das Weltliche, verabscheuten Nahrung und waren der Schöpfung Gottes so unendlich fern, das sich Aziraphale des Öfteren dabei erwischte sich fremdzuschämen.

Ein klingelndes Geräusch sagte an das der Aufzug angekommen war.

Endlich angekommen.

Doch Aziraphale wurde nun bewusst, dass er absolut keine Ahnung hatte, wie er den anderen himmlischen Geschöpfen entgegen treten sollte. Immerhin war er nun ja kein einfacher Engel mehr, sondern erhielt nicht nur die Beförderung zum Erzengel, sondern würde den Himmel leiten. Die vorangegangene Freude über den Posten Gabriels schlug in Nervosität, Selbstzweifel und Angst um. Doch einen Rückzieher machen?

Crowley würde ihn auslachen...

Der Gedanke brachte irgendwie ein Schmunzeln auf die Lippen des Engels, wenngleich es auch schmerzte. Aber das Tadeln des Dämonen in seinem Geist war gleichzeitig auch ein bisschen motivierend. Aziraphale hatte die Möglichkeit Dinge zu verändern und er entschloss sich hier und jetzt zu funktionieren um seinem Freund zu beweisen, das dies die Richtige Entscheidung war. War es doch? Oder?

Er war uneins mit sich. Hin und her gerissen... Es war furchtbar.

Das schrecklichste daran war, das Metatron ihn ansah. Der Blick des alten weisen Mannes sagte klar, das er die Unsicherheit Aziraphales bemerkte!

„Als erstes sollten wir Dich den anderen Erzengeln vorstellen, auch wenn das eigentlich nicht nötig sein sollte. Man kennt Dich immerhin zur Genüge.“, ein Seitenhieb, den Aziraphale durchaus verstand. Ein schuldbewusstes Lächeln gefolgt von einem nervösen Gang hin zu den Räumlichkeiten in welchem die Erzengel sich berieten. Auf den Fluren lagen die Blicke unangenehm auf dem einstigen einfachen Engel. Hier und da war leises Getuschel war zu nehmen. Aziraphale redete sich ein, das dies sicherlich an Metatron lag, der höchsten Instanz nach Gott und dem Blonden wurde gewahr, das er nun direkt darunter stand.

Aziraphale schluckte, als sie die großen weißen Türen erreichten, hinter welchem die Erzengel-Kollegen warten würden. Es folgte ein zittriges Ein- und Ausatmen, bevor man hinein schritt. Zielstrebig ging Metatron durch die wenige Anzahl an Personen auf einen Kreis zu, welchen ihn direkt wieder zu einem großen, schwebenden und erhaben aussehenden Kopf werden ließ. Alle Augen lagen danach auf Aziraphale, als würde man irgendetwas Großes erwarten. Eingeschüchtert und fragend schaute er in verschiedene Richtungen.

„W-was.... genau wird nun von mir erwartet?“

„Das Du offiziell den Posten, Rechte und Pflichten als Oberster Erzengel annimmst.“, half ihm Michael auf die Sprünge, von der man wusste, dass sie diese Stellung gerne selbst bekommen hätte, sich jetzt allerdings unter zu ordnen hatte.

„Oh.. achso...“, ein Räuspern und Aziraphale legte sich ein paar Worte zurecht, auch wenn er nicht genau wusste, wie er anfangen sollte. Also tat er es so, wie er es immer in solchen Situationen machte:

„Hallo...Mein Name ist Aziraphale und...“

„Wir wissen wer Du bist.“, wurde von Sandolphon unterbrochen, welcher ihm vor einigen Jahren sogar mal einen Magenschlag verpasste. Sie hatten eindeutig nicht für einander übrig, aber Aziraphale würde dennoch respektvoll mit allen hier umgehen. Also sprach er weiter, als hätte nie eine Unterbrechung stattgefunden.

„... ich nehme die Herausforderung für den Posten des Obersten Erzengels an.“ und vielleicht war er nun sogar ein wenig stolz auf sich, wobei die ganze Prozedur nur eine Farce war, denn kaum hatte Aziraphale angenommen wollte jeder direkt wieder seinen vorherigen Aufgaben aufnehmen. Mit anderen Worten, man ignorierte den neusten Obersten Befehlshaber, was ungemein irritierte.

„Ähm... nun also....“, jeder ging seiner Wege, sogar Metatron verabschiedete sich schnellstmöglich. Einzig und alleine Saraqael kam mit ihrem Gefährt zu ihm.

„Verzeih ihnen, in den letzten Jahren ist hier viel durcheinander gebracht worden.“, was genau gemeint war, war absolut verständlich. Die Planung der Apokalypse, die Vereitelung selbiger, die Unbeständigkeit, welche Gabriel eingebracht hatte, als er sich widerstrebte die Erde in einen Feuerball zu verwandeln und schließlich mit einem hochrangigen Dämonenlord das Weite suchte. Aziraphale hatte zusammen mit Crowley sehr viel an diesem Durcheinander Anteil gehabt. Vielleicht war die Annahme des Postens auch irgendwie eine Entschuldigung an Gott höchst selbst? Oh, Crowley würde ihn für solch eine Aussage, ja allein nur für diesen Gedanken sicherlich anzischen!

Der Gedanke an Crowley war präsent, wurde aber versucht mit einem verständnisvollen Lächeln zu verdrängen.

„Keine Sorge, ich verzeihe Ihnen. Immerhin hat man mir auch verziehen...?“, es klang mehr nach einer Frage und die Augenbrauen des Gegenübers gingen empor. Es bedarf keiner weiteren Worte um zu erkennen, was diese Geste zu bedeuten hatte.

Das war also sein Einzug in den Himmel.

Kühl. Abgeklärt. Leer.

Er fühlte sich sehr alleine, als auch Saraqael sich entfernte und er in dem weitläufigen hellen Raum stand, nichts mit sich anzufangen wusste und das schlechte Gewissen ihn einholte seinen Besten Freund einfach so stehen gelassen zu haben.



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