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Adventskalender Haikyuu!! 2023

von

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Kuroo

Auf dem Weg nach Hause ist Kenma spürbar entspannter und dass, obwohl es deutlich voller in den Einkaufspassagen geworden ist. Er sieht sich kaum um, blickt eher auf den Boden vor sich und läuft dicht an meiner Seite. Der Gedanke, dass er schon auffällig nah neben mir läuft, bestätigt sich als ich seine kühlen Finger an meinem Handrücken spüre. Sie wandern meine Handkante entlang, über die Handfläche und legen sich anschließend mit leichtem Druck um meine Finger.

Ob es ihm doch zu voll hier ist? Vielleicht hat er Sorge mich zu verlieren.

Ich schließe meine Finger um seine, merke wie sich sein Griff ebenfalls festigt. Ein leichtes Lächeln legt sich auf meine Lippen, da höre ich etwas, was das gerade aufkommende Wohlbefinden vertreibt.

„Wollen wir noch zum Glühweinstand gehen?“

Mit großen Augen halte ich inne als Daichi und Sugawara unseren Weg kreuzen. Daichis Arm ist um Sugawaras Schultern gelegt, er zieht ihn fröhlich lachend zu sich und sein Zuspieler lächelt ihn liebevoll an. Sie sind ein paar Meter von uns entfernt und verschwinden direkt wieder in den Menschenmassen, ohne uns zu bemerken.

Erstarrt sehe ich ihnen einen Moment nach. Was für ein Zufall, dass sie gerade jetzt auch an diesem Ort sind und dann auch noch...

„Kuroo“, dringt Kenmas Stimme an mein Ohr und holt mich zurück in den Moment. Er geht weiter, zieht mich hinter sich her, bis meine Beine beginnen weiter zu laufen und ich an seine Seite aufschließe.

„Entschuldige“, sage ich leise und senke den Kopf leicht. „Du hast sie auch gesehen, oder?“

Tatsächlich bin ich mir nicht sicher, ob mir mein Kopf nicht einen gemeinen Streich gespielt hat.

„Mhm“, bestätigt mich Kenma, setzt seinen Weg eisern fort und ich gehe mit ihm weiter.

Also doch. Ich frage mich, was sie hier machen. Wahrscheinlich den Markt besuchen, die Stadt ist wirklich schön dekoriert, um die Weihnachtszeit besonders. Da sollte es mich eigentlich nicht wundern, dass...

„Bist du noch in Daichi verliebt?“

Ich zucke zusammen als mich Kenmas Stimme wieder aus den Gedanken reißt, sehe überrascht zu ihm runter, doch er blickt weiter nach vorne vor sich auf den Boden und setzt den Heimweg unbeirrt fort.

„Ich...“

Ob ich noch in Daichi verliebt bin?

Seit Bokuto mich das gefragt hat, habe ich öfter darüber nachgedacht, auch weil ich ihm damals keine direkte Antwort geben konnte. Mittlerweile bin ich aber zu einer Schlussfolgerung gekommen und wie sich Kenmas Finger enger um meine schlingen zeigt mir, dass es ihm wichtig ist, meine Antwort zu kennen.

„Nein.“ Seine Finger zucken. „Nein, ich denke es ist keine Liebe mehr.“

Als Kenma zu mir aufsieht, weiche ich seinem Blick aus, sehe vor uns in die Ferne, um mich zu konzentrieren.

„Ich bin davon überzeugt, dass das, was mein Herz bewegt, wenn ich ihn sehe... Dass das Erinnerungen sind.“ Ich atme tief durch. „Erinnerungen an Gefühle, die ich hatte als er und ich uns nahe waren.“ Ich hebe den Blick in den dunklen Himmel, der wieder damit begonnen hat uns mit kleinen weißen Flocken zu bewerfen. „Ich habe... wirklich geglaubt, dass ich jemand besonderes für ihn bin. Und... zu wissen, dass es nicht so ist... eben nichts besonderes zu sein... verletzt mich bis heute.“

Es so auszusprechen ist nicht leicht. Die Wahrheit zu akzeptieren ebenso.

„Das bist du aber.“

Wie ein Zischen dringt Kenmas Stimme in mein Ohr und ich wende mich ihm nun doch zu, sehe seine finster zusammengezogenen Augenbrauen und spüre, wie sich seine Finger fest an meine drücken. „Du bist etwas Besonderes und dass er das nicht erkennt, ist sein Problem.“

Ich blinzle ihn überrascht an.

Er wendet sich mir zu und wir bleiben stehen. Seine freie Hand legt sich um unsere verschlungenen Finger und er sieht mir so ernst in die Augen, dass es mir einen Schauer über den Rücken jagt.

„Weißt du, was mir wirklich weh tut? Dass du anscheinend keine Ahnung hast, wie toll du bist.“

Perplex kann ich ihn nur anstarren.

„Du bist mutig, du bist engagiert, deine Worte können einen aus jeder Krise befreien. Du bist durchsetzungsfähig, du bist verdammt klug und du bist herzlich und einfühlsam.“

Er hält mich so fest, dass sich seine Fingernägel in meine Hand bohren.

„Du bist der beste Freund, den man sich wünschen kann, Kuroo. Du bist etwas Besonderes.“

Ich spüre ein leichtes Lächeln auf meinen Lippen. „Das ist lieb von...“

„Nein.“ Er schüttelt den Kopf und ich sehe ihn überrascht an. „Ich sage das nicht, um dich zu trösten, Kuroo. Ich sage das, weil ich es so meine.“

Er lehnt sich leicht auf mich zu, drückt mit der anderen Hand nun auch zu, dass es fast schon weh tut. Doch dies unterstreicht nur seinen entschlossenen Blick.

„Für mich... bist du der wichtigste Mensch auf der Welt... An deiner Seite zu sein... bedeutet mir mehr als alles andere...“ Kenma...

Mit leicht geöffnetem Mund sieht er mich an, sein Blick bewegt sich suchend über mein Gesicht. Er versucht sichtbar die richtigen Worte zu finden, die ihm nicht über die Lippen kommen wollen.

Dass ihn meine Situation mitnimmt, wusste ich. Doch dass er so sehr daran zu knabbern hat, habe ich bisher nicht bemerkt.

„Du verdienst jemanden, der... mehr in dir sieht als den großen Typ mit den coolen Sprüchen und dem hinreißenden Lächeln...“ Mein Herz schlägt schneller. „... Jemanden, der all das in dir sehen kann, was du wirklich bist...“ Wir sehen uns so tief in die Augen, wie nie zuvor und ich spüre die Wärme, welche sich in meiner Brust ausbreitet. „So wie ich.“

Was?

„Ich habe mich in dich verliebt, Kuroo.“

Mit großen Augen starre ich ihn an, dann sehe ich, wie er sich auf die Unterlippe beißt und spüre, dass sein Körper zu zittern begonnen hat. Das zu sagen, hat ihn viel Mut gekostet.

Wir sind doch so viel zusammen... wie konnte ich das nicht bemerken?

Er atmet tief ein, spricht mit wackeliger Stimme weiter. „Es ist ok, wenn du das anders empfindest. Das ist es wirklich, da brauchst du keine Sorgen zu haben.“ Ich schaffe es zu blinzeln. „Am Anfang... habe ich nicht verstanden, was es ist, dass sich... da zischen uns... aufgebaut hat. Dass sich meine... Gefühle... verändert haben...“ Er schluckt, seine Fingernägel zwicken in meiner Haut. „Es hat mir eine Riesenangst eingejagt.“ Er zieht Luft durch die Nase ein. „Ich wollte das nicht.“

Mit zusammengekniffenen Augen braucht er einen Moment, ehe er weiter sprechen kann. „Ich habe lange gehadert, dir... das zu sagen, weil... ich nicht will, dass sich etwas zwischen uns ändert.“ Ich blinzle wieder. „Ich habe bemerkt, dass es... genau, wie es jetzt ist...“

Seine Haltung beruhigt sich und er beginnt damit meine Finger in seinen zu bewegen.

„Ich bin glücklich.“

Ein kleines, doch auffallend ehrliches Lächeln legt sich auf seine Lippen.

„Ich bin wirklich glücklich, Kuroo. Dass du an meiner Seite bist... Das reicht.“

„Ken...“

„Du brauchst mich jetzt nicht anders zu behandeln. Du kannst auch so tun, als hätte ich es dir nicht gesagt. Ich wollte nur... Ich will, dass du weißt... Du bist ein besonderer Mensch, Kuroo.“

Ich bin sprachlos.

„Ich hätte nie, niemals gedacht, dass ich mich mal verlieben würde. Das hat mich nie interessiert. Doch jetzt weiß ich wieso.“ Sein Lächeln wird wärmer. „Weil ich schon die ganze Zeit verliebt war, ohne es zu wissen. Du warst immer da... mir hat es nie an etwas gefehlt.“

Ich blinzle langsam und angetan.

Ob ich Kenma mag? Das hat mich Bokuto auch damals gefragt. Ich wusste nicht, was ich ihm antworten soll, weil ich vermutet habe, dass Kenma so was gar nicht will. Also wäre es irrelevant zu wissen. Doch jetzt?

Vielleicht habe ich auch nie darüber nachgedacht, weil ich nicht wollte, dass mein Herz einen weiteren Rückschlag verarbeiten muss. Doch jetzt?

Es hat ihn sehr viel Mühe gekostet, das alles auszusprechen, doch für mich hat er es getan. Auch wenn er es eigentlich nicht wollte. Und seine Worte... sie haben mein Herz berührt, dass kann ich nicht leugnen.

Er bedeutet mir wahnsinnig viel...

Ich hebe meine freie Hand und streiche sanft mit den Fingerspitzen durch das Haar, welches dicht an Kenmas Wange in sein Gesicht fällt. Als ich den Mund öffne, um ihn zu fragen, ob es ok ist, dass ich das tue, schließt er genussvoll die Augen, neigen den Kopf und schmiegt so seine Wange in meine Handfläche. Mein Herz schlägt schneller und eine angenehme Wärme breitet sich von meiner Brust, in meinem ganzen Körper aus.

„Ich...“

„Du brauchst nichts dazu zu sagen.“

Er öffnet seine Augen wieder ein wenig und sieht mich ruhig an. Seine Hände wandern zu meiner hinauf und er nimmt sie sanft von seiner Wange, um sie an seine Lippen zu drücken.

Ein Kribbeln fährt mir durch den Bauch.

Kein leichtes, sondern ein richtig... intensives Kribbeln.


Nachwort zu diesem Kapitel:
24.Dezember!^^
Vielen lieben Dank, dass ihr meine Adventskalender-Geschichte gelesen habt :)
Ich hoffe, ihr hattet Spaß und ich konnte euch ins Gefühlschaos meiner Charas entführen.

Frohe Weihnachten und eine besinnliche Zeit!

ACHTUNG: Wie letztes Jahr, habe ich mir nicht nehmen lassen, noch einen kleinen Bonus zu schreiben :D Freut euch also gerne auf ein letztes Türchen, morgen!

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Hypsilon
2023-12-24T06:55:42+00:00 24.12.2023 07:55
Ja Gott sei Dank! Ich dachte echt, ich würde um einen KuroKen-Abschluss bestohlen hihi
Zum Glück nicht und es hat sich wunderschön gelesen. Hach Kenma. Ich finde es schon sehr realistisch, dass gerade bei sowas dann auch mal richtig den Mund aufmacht und deutlich ausspricht, was Sache ist. Er musste es halt selbst erst noch so richtig verstehen und greifen.
Dass Daichi und Suga nochmal auftauchen war ein richtig feiner Touch und hat auch den Übergang perfekt gemacht.

Ein wirklich schönes Kapitel.
Und auch rückblickend war es ein richtig toller Adventskalender, den ich täglich sehr gerne gelesen. Diese Auf und Abs hats du super beschrieben, schön eingebaut und so klasse verarbeitet.

Danke also für diesen Adventskalender.

Ich wünsch dir an dieser Stelle auch frohe Weihnachten und ein besinnliches Fest. <3
Antwort von:  Scharon
24.12.2023 11:06
Hihi🥰 Nein, KuroKen bekommen ihren Moment 🥰 freut mich sehr, dass du so mirgefiebert hast und dich über sie freust🤗 und natürlich, dass dir das Kapitel im Ganzen gefallen hat 🥰
Ich danke dir für die vielen lieben Kommentare ❤️ ich hab jeden Tag drauf gewartet, dass du schreibst und deine Worte haben mich durch den Kalender getragen 🤗
Morgen gibt es noch einen Bonus 😉
Dir auch schöne und besinnliche Feiertage 🤗🤗❤️


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