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Juliane und die Liebe

von

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Zweites Ende

Juliane war erst seit gut einer Woche mit Christian verheiratet und meldete sich am Telefon aus alter Gewohnheit mit: "Vortege?"
 

Bevor sie sich verbessern konnte, brachte sie ein von russischen Brocken durchsetzter Wortschwall zum Schweigen. Sie war so überrascht über Dimitris Anruf, daß sie ihn erst einmal reden ließ. Er habe durch seinen Umzug ihre Telefonnummer wiedergefunden, wäre sehr interessiert an einem Wiedersehen und was sie davon hielte, sich am späten Nachmittag mit ihm im Café am Damm zu treffen.
 

"Das paßt mir heute nicht besonders gut, Dimitri."
 

"No heute ist Sonntag, i Café am Damm ist ne weit von dir."
 

"Ich werde aber erst recht spät kommen können."
 

"Charascho. Ich werde warten, Juliane."
 

Juliane legte verwirrt auf. Das war anscheinend der Nachteil, wenn man das fünfzehn Jahre lang ignorierte Liebesleben in ein halbes Jahr preßte. Man konnte auf Schritt und Tritt den Verflossenen begegnen. Sie überlegte, die Verabredung platzten zu lassen, aber Dimitri hatte ziemlich stur geklungen. Auf dieses Weise würde es ihr wohl nicht gelingen, ihn loszuwerden.
 

Allerdings war es schon was anders, wenn sie Dimitri ihren Mann vorstellen konnte.
 

Nur was würde Christian dazu sagen, wie ein Zootier einem ihrer Ex-lover vorgeführt zu werden?
 

"Ist OK. Ich will doch mal sehen, wem Du mich vorgezogen hast, mein Schatz."
 

Trotzdem vertrödelte Juliane eine Menge Zeit, bis sie sich mit Christian endlich auf den Weg zum Café am Damm machte. Zudem war Juliane durch die Schwangerschaft schon deutlich langsamer mit dem Rad, als sie es noch vor ein paar Monaten gewesen war. Christian mußte sich Mühe geben, seine Frau nicht abzuhängen.
 

Es war schon dunkel, als Juliane und Christian endlich das Café am Damm erreichten und betraten. Juliane mußte allerdings zunächst einmal dringend aufs Klo, guckte auf ihrem Weg weder rechts noch links und überließ es ihrem Mann, in dem vollen Café einen Platz zu ergattern. Als sie zurückkam, sah sie sich erfolglos nach Dimitri um. Anscheinend waren ihm zwei Stunden Wartezeit doch zu lang geworden.
 

So verbrachten Juliane und Christian einen netten Abend im Café am Damm und fuhren schließlich wieder nach Hause.
 

Sie zeugten in den kommenden Jahren noch ein paar weitere Kinder und waren verliebt und glücklich bis zu ihrem Lebensende.
 

* * *
 



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