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Heart and Heat

Wichtelgeschichte für FlameHashira
von

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Our summer continues

Zahlreiche Gedanken und ein einziges Gefühl flogen wie Schmetterlinge in der Luft. Neben dem nassen Erdgeruch roch es nach Schweiß und Hitze. Asahi und Kisumi standen wieder draußen unter dem Vordach. Indessen lösten sich die unheimlich geformten, stahlgrauen Wolken am Horizont auf und die ersten fahlen Sonnenstrahlen fielen auf die Erde herab. Auf der anderen Seite schüttelte die letzte pechschwarze Wolkenschicht die Regentropfen weiterhin ab.

»Bald ist das Unwetter vorbei. Das hatte fast zwei Stunden gedauert und dadurch habe ich gelernt, wie man Körbe von der Seite wirft«, stellte Asahi fest und schaute durch den dichten, silberfarbenen Regenschleier. »Auch wenn ich noch sehr viel üben muss.«

Kisumi schnalzte mit der Zunge. Ständig tauchten Bilder in seinem Kopf auf, wie Asahi sich beim Training anstrengte oder laut fluchte. Gewiss lachte er sich krumm und schief.

»Ich habe die Zeit mit dir genossen. Die Bilder und Videos sind der Knaller.«

»Wie kreativ von dir, aber ich fand es nicht lustig. Dein Lachen war auch nicht hilfreich.«

Somit wandte er seinen Blick direkt ab und konnte erleben, wie seine Ohrenspitzen an Farbe erlangten. In Wirklichkeit schlug sein Herz bei dem liebenswerten Lachen ins Grenzenlose. Seit dem Liebesgeständnis sah er seinen Freund in anderen Farben. Es war willkürlich, aber lösten bei ihm Glücksgefühle aus. Mit dem Anflug eines Lächelns dachte er weiter nach.

»Er ist ein ausgefuchster, aber charmanter Vollidiot«, murmelte er leise.

Auf der rechten Seite grinste Kisumi. Wie ein Kugelfisch blies Asahi die Wangen auf und stupste die Rechte liebevoll an. So leicht konnte er ihm nicht entkommen. Egal, wie weit.

»Du wirst mich ansehen, denn ich kenne dich gut und du bist dagegen machtlos.«

»Vergiss es!«

»Mir ist aufgefallen, dass dir aufgefallen ist, dass du mir aufgefallen bist«, flüsterte er ihm zaghaft ins Ohr und Asahi wurde gleich anders. »Sollte ich das wirklich vergessen?«

Asahi hatte schon erwartet, dass so ein Flirtversuch geflüstert wird und musste selbst einen erfreuten Laut loswerden. Damit begriff er, wie Kisumi bei ihm stets ins Schwarze traf.

»Nein.«

Der Basketballspieler erkannte einen zartfühlenden Rotschimmer um Asahis Nase herum, als er ihn ansah und frech die Zunge herausstreckte. Eine Geste, die er nachvollziehen konnte. Immerhin beichtete jemand wie er ihm zum ersten Mal die Liebe. Diese Situation war ein sehr komplizierter Fall, mit einfachen Worten. Das konnte er im Herzen spüren.

»Ich danke dir für diese Chance und dafür, dass du nicht einfach so unsere Freundschaft beendest.«

Erschrocken über das, was er soeben hörte, riss er die Augen weit auf und legte die Hände auf Kisumis Schultern. Hinter den Rippen pochte der emotionalste Muskel aus Fleisch und Blut. Ein Herz, das ganz genau wusste, was es wollte. Einen Freund fürs Leben.

»Bist du verbuggt? Deshalb verbanne ich dich nicht aus meinem Leben«, blaffte Asahi ihn an und runzelte die Stirn. »Du bist mir auch verdammt wichtig. Mein bester Freund!«

Der Angesprochene wusste, dass es bedeutungslos war, ihm diese Frage zu erklären. Dazu brauchte er kein Diplom. Kisumi seufzte beruhigt und sein Körper fühlte sich leichter an. Die Hände hob er beschwichtigend hoch, das Schmunzeln deutete auf seine Gefühle hin.

»Touché. Streiten wir uns nicht, das fühlt sich sehr Kontra an.«

»Sorry, ich hatte nicht vor, deine Gefühle zu verletzen.«

»Bleib cool, Schurke Fröhlichkeit. Es war keine Beleidigung, vielmehr eine Liebeserklärung auf deine Art und Weise. Du musst nur etwas mehr daran arbeiten.«

Mit einem tiefen Atemzug besänftigte Asahi seine Empörung. Selbstverständlich war er sich sicher, dass er es nicht vermasseln wollte, Kisumi wegen so einem Vorfall zu kränken oder zu verlieren. Dieser Fuchs lag ihm sehr am Herzen.

»Ich vergebe dir, wenn du mich zum Eisessen einlädst«, sagte Asahi. »Wir können das als ein Übungsdate nutzen.«

»Seit wann bist du ein Romantiker?«

»Erst bin ich ein Schurke, dann ein Held oder Liebesinteresse und jetzt ein Romantiker? Du kannst dich zufällig nicht entscheiden.«

»Ein Freund, dem ich vertrauen kann«, entgegnete Kisumi zuversichtlich. »Du hast eine starke Persönlichkeit, die ich sehr bewundere.«

Die beiden Jungs tauschten deutliche Blicke miteinander aus, die zwischen Bescheidenheit und Hochmut wogten. Asahi machte eine stolze Pose, ehedem Kisumi die Augen verdrehte und dann herzhaft lachte. Am liebsten sollte der Sommertag niemals enden.

»Ich finde deine Wortwitze legendär und bin neidisch, dass mir nur Weisheiten einfallen.«

»Meist treffen sie zu. Als ob du bei einem Spiel eine Quest erfolgreich erfüllst.«

Dankbarkeit umspielten seine Lippen. Asahis Gesicht lief warm an, da er solche Vergleiche liebte. Der Sommer konnte magisch werden, falls es sich nicht zu kitschig anhörte.

»Ah-Ha! Ich habe ein neues Game, dass wir gemeinsam zocken können.«

»Und das Genie hat gesprochen. Freilich bin ich dabei«, nahm Kisumi die Einladung an und hob die Hand zu einem Highfive hoch. »Welches Spiel ist das?«

»Das ist ein Geheimnis«, erzählte Asahi und erwiderte den Highfive.

Plötzlich blendete ein Lichteinfall die Freunde. Inzwischen erhellte sich der Himmel, dunkle Wolken zogen in die Ferne und das strahlende Blau kämpfte sich durch. Der Regen fiel nicht mehr auf die Umgebung hinab und hinterließen schlammige Bereiche. Nur an der Dachrinne und anderen hohen Gegenständen tropften Wasserkugeln nach unten. Nach dem Gewitter erwachte die Natur erneut zum Leben. Vögeln zwitscherten und Blätter raschelten.

»Wunderschön. Das gefällt mir. Der Abend wird kühler als gestern«, schätzte Kisumi hoch.

»Yeah! Die Sonne ist back und wir sind free.«

Freudestrahlend sprang Asahi in die Luft und rannte um Kisumi im Kreis. Endlich stand Spiel und Action an. Basketball mit ihm war abwechslungsreich, doch sein Herz schlug für diverse Videospiele und das Schwimmen. Auf einmal hielt er an.

»Morgen gehen wir ins Schwimmbad und ich bringe dir ein Schwimmstil bei.«

»Dann spendierst du mir ein Eis«, verhandelte Kisumi.

»Sogar zwei Kugeln nach Wunsch.«

»Ich bin mit an Bord. Ab morgen kehrt die Hitze sowieso von vorhin oder sogar viel schlimmer zurück.«

Kisumi klatschte mit den Händen. Er wartete einen Moment lang, bis Asahi auch die Freude mit ihm teilte, ehe er selbst seine Happy Zone wieder verließ, jedoch nicht über den offiziellen Weg. Das hieß, Kisumi schob die Gedanken an Games und Schwimmbad beiseite, weil er bloß an das erste Date mit Asahi denken musste.

»Lets go! Der Tag ist noch hell für uns.«

Ohne Weiteres umschloss seine Hand die von Kisumi und zog ihn mit zu dem Fahrrad, das vier Meter von ihnen an der Wand lehnte. Er summte fröhlich.

Hinter ihm tat Kisumi das Gleiche und freute sich auf die kommenden Sommerwochen.



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