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Chaos im Kopf

Bell x Flint
von

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Verfluchte Suche


 

Buch Zwei - Sehnsucht

Kapitel 17: Verfluchte Suche
 

Es waren nun schon einige Tage vergangen, seit dem er aus dem Krankenflügel wieder entlassen worden war. Es war ja auch nur eine Nacht, wenn man es genau nahm. Der Skele-Wachs hatte wie immer ganze Arbeit geleistet. Noch am selben Abend, an dem Lee Jordan nun als dritter Mitwisser von ihm und Katie Bescheid wusste, war er wieder für sich. Auch wenn er an Leannes Anwesenheit sich bereits gewöhnt hatte, war Jordan ein anderes Ding. Der Kerl konnte ohne Punkt und Komma reden und reden und reden. Oft in einem Tempo, dass – wie Leanne es erwähnte – man Kopfschmerzen davon bekam. Mit dem wollte er ganz gewiss nicht alleine in einem Raum verbleiben. Zumindest nicht zu lange.
 

Als der Samstag näher rückte, machte sich Marcus bereits schon vor dem Frühstück auf zur Grenze des Schulgeländes. Zum Glück hatte er den Gemeinschaftsraum ohne andere Blicke verlassen können. Besonders froh war er, dass Adrian noch tief und fest schlief, als er gegangen war.

Seit dem er aus dem Krankenflügel entlassen worden war und kaum in Nähe seines besten Freundes war, wich er ihm plötzlich nicht mehr von der Seite. Hin und wieder fragte er, ob es ihm gut ginge. Andere würden meinen, dass er sich einfach nur nach seinen Verletzungen erkundigen wollte, die er sich beim Quidditchspiel zugezogen hatte. Aber Marcus wusste es besser.
 

Immerhin war es der Dunkelblonde gewesen, der ihm den Schlüsselanhänger von Katie, auf seinen Nachttisch gelegt hatte. Er wusste nicht, wie oft er sich für diese Nachlässigkeit schon selbst eine innerliche Ohrfeige verpasst hatte. Denn natürlich war es merkwürdig, warum er einen Schlüsselanhänger bei sich trug. An dem nebenbei gesagt, eine Katze baumelte und zudem keinen einzigen Schlüssel dranhing. Der Schwarzhaarige war nur froh, dass Adrian nicht gezielter nachfragte. Er hätte nicht gewusst, wie er darauf reagieren hätte sollen. Denn jede Ausrede, würde nur noch mehr seine Skepsis ins Gesicht treiben.
 

Seine Hände waren in einer schwarzen Stoffhose vergraben, während er in der einen Hand links, die Zeichnung von Leanne zusammengefaltet in der Hose hatte und in der anderen Tasche war eben dieser besagte Schlüsselanhänger. Kaum zu glauben, dass Jordan ihm den Anhänger zurückgab. Nun gut. Nicht ganz freiwillig. Der Gryffindor hatte ihm deutlich gemacht, wenn er Katie nur verarschen würde, oder ihr in irgendeiner anderen Weise wehtun würde, wäre der Schlüsselanhänger sein geringstes Problem.

Auch wenn der Sechstklässler um fast zwei Köpfe kleiner war als er, nahm er die Drohung ernst. Für Menschen, die wie Familie waren, würde man immer durchs Feuer gehen. Nun... Marcus würde für seine Familie dies niemals tun. Und Katie offenbar auch nicht, wie er erfahren musste.
 

Ein paar Meter vor dem Schultor wurden seine Schritte langsamer, bis er dann gänzlich stehen blieb. Er seufzte leise und schaute kurz über seine Schultern zum Schloss hoch. Es behagte ihm nicht, Katie alleine zu lassen. Auch wenn sie nicht wirklich alleine war und sich auch nicht vom Fleck bewegen konnte. Aber die Sache, die er durch Jordan erfahren hatte, die nicht einmal ihre beste Freundin erahnen konnte, ließ ihn einfach nicht mehr los.
 

Die eigene Abtreibung überlebt.
 

Wenn er davon sprach, dass seine Familie ihn auch nur als Stammeshalter sahen und nicht als geliebtes Kind, dann war das eine Sache. Ein Leben eines noch nicht geborenen, warum auch immer, beenden zu wollen... okay. Wenn man damit umgehen konnte und außerdem war er nicht in der Position darüber zu urteilen. Aber dieses Kind, welches man dann nicht haben wollte, dann dafür verantwortlich zu machen, was im Leben zuvor schief lief, das ging zu weit. Man konnte doch nicht einem Kind für etwas die Schuld geben, für was es nichts konnte?! Schlimmer noch. Diesen ganzen Hass auf Katie zu projizieren verstand er noch weniger. Bei Merlins Bart, dann hätte Katies Mutter das Kind einfach abgeben sollen. Aber wahrscheinlich wäre das wieder negativ auf ihre öffentliche Präsenz zurückgefallen. Obwohl er sich da auch sicher war, dass es Mittel und Wege gab, das unter den Teppich zukehren.
 

Marcus schüttelte den Kopf und schritt seinen Weg weiter. Kaum das Tor durchquert setzte er auch schon an und verschwand augenblicklich.
 


 

Den ersten Ort den er aufsuchen wollte, war eigentlich der normale Bücherladen in der Winkelgasse. Aber es war eben Samstag und brechen voll. Nicht nur die Gasse. Auch jedes andere Geschäft war gefüllt von Zauberer und Hexen, die am Wochenende ihrer Shoppingsucht nachgingen. Obwohl es ihn auch teilweise überraschte, dass so viel los war.

Wurde doch Ende August letzten Jahres, die Brockdale-Brücke zum Einsturz gebracht und man fürchtete noch mehr Anschläge. Auch wenn das eher gegen die Muggel ging, konnte man sich bei den Todessern nie sicher sein, wen sie als nächstes einschüchtern wollten.

Marcus wandte den Blick ab zu seiner Rechten und trat dann seinen Weg in eine kleine Nebengasse. Dunklere Gestalten begegnete ihm ihr. Tiefe Kapuzen, deren Gesichter völlig verdeckt dadurch wurden. Kurz zog er seine schwarze Lederjacke enger um sein Körper und zupfte ebenso die Kapuze eines grauen Hoodies unter seiner Jacke hervor, die er dann über seinen Kopf stülpte.
 

Auch wenn er hier nichts zu befürchten hatte, wollte er eher unerkannt bis zu Borgin & Burkes durchkommen. Hin und wieder musste er sich relativ dünn machen, wenn er zwischen zwei Personen hindurch schlüpfen wollte. Bloß jetzt keinen Anrempeln. Auf Stress konnte er getrost verzichten.
 

Nach elendigen langen Minuten hatte er dann endlich den zwielichtigen Laden erreicht. Er trat durch die Tür, eine kleine Glocke kündigte sein Eintreten an, jedoch schien der Besitzer des Ladens weit hinten im Lager zu sein. So sah sich Marcus erst einmal in Ruhe alleine um. War vielleicht sogar besser. Wenn er ohne Mr. Borgin, das fand was er suchte, würde er ohne Begegnung mit diesem schmierigen Lappen davonkommen.
 

Zielsicher schritt er die Regale entlang. Wusste immerhin nach was er Ausschau halten musste. Mit argwöhnischen Artefakten hatte er schon sein ganzes Leben lang zu tun gehabt. Als Kind fand er es sogar faszinierend. Später war ihm jedoch klar, wie abartig manche Sachen waren. Wer dann auch noch diverse Flüche darauflegte, der konnte nicht mehr ganz richtig im Kopf sein.
 

Zum Beispiel kam sein Vater mal mit einer Spieldose Heim, die man sonst gerne nutzte, um Musik spielen zu lassen. Die Figur darauf würde dann aus ihrer Box herausklettern und irgendwelche Bewegungen zur Musik machen. Aber anstatt, dass Musik gespielt wurde, schoss im nu irgendetwas haariges, mit einer Klauen besetzten Pfote aus der Box. Und hätte er als Kind nicht vor Schreck die Box fallen gelassen, hätte das Vieh, welches am Boden der Box befestigt worden war, seine Augen wortwörtlich heraus gekratzt.
 

Angekommen an einer verschlossenen Glasvitrine sah er schon einige Stücke, die der besagten Kette nahe kamen. Kurz zog er die Zeichnung von Leanne heraus und verglich zugleich die Dinge in der Vitrine mit der Skizze. Seine dunkelgrüne Augen überflogen die ausgestellten Sachen nur. Auf Anhieb konnte er erkennen, dass dieser Schmuck zwar sicherlich unter dem einen oder anderen Fluch standen, sonst wären sie niemals neugierigen Händen verschlossen geblieben, aber eine wie auf der Skizze gab es wohl nicht.

Eigentlich hatte er es fast erwartet. Oftmals gab es solche Fluch Gegenstände nur jeweils einmal. Da sie eher aus persönlichen Hintergründen erschaffen wurden und sie somit einen unermesslichen Wert besaßen, wenn es nur ein Exemplar gab. Aber Hoffnung starb nun mal zuletzt.
 

„Ich bin gleich für sie da, werter Herr!“, hörte er den Ladenbesitzer rufen und kurz sah er auch auf.
 

Doch er konnte Borgin nicht ausmachen. Marcus seufzte, dann müsste er wohl doch ihn dazu aushorchen müssen. Gefiel ihm gar nicht. Doch wenn er etwas herausfinden wollte, müsste er das kleinere Übel auf sich nehmen. Immerhin hatte er Leanne großkotzig zum Besten gegeben, dass er Mittel und Wege kannte. Gerade jetzt, da Jordan mit im Boot war. Er war immer noch nicht voll überzeugt von ihm. Wenn er mit leeren Händen zurückkam, würde sich das eher noch mehr ins Negative ziehen.
 

Gerade wollte Marcus der Vitrine den Rücken kehren, als er im Augenwinkel auf ein Schild in der Glasvitrine aufmerksam gemacht wurde. Der Sockel daneben war leer, daher hatte er es wohl beim ersten drüber schweifen ignoriert. Aber als er nur das Wort Opalhalskette darauf las, waren plötzlich alle seine Sinne geschärft.
 

Der Schwarzhaarige trat wieder näher und las die wenigen Worte, die darauf standen. Schon beim ersten Satz lief es ihm eiskalt den Rücken runter. Als er dann auch noch die Beschreibung der Kette durchlas, war ihm sofort klar, dass die Halskette, die Katie berührt hatte und sie in diesen ewig langen Koma versetzte, aus diesem Laden stammen musste.
 

„So, jetzt bin ich nur für Sie- Oh. Mr. Flint.“, trat plötzlich Mr. Borgin an seine Seite und Marcus erhob schnell sein Haupt, „Sie habe ich hier gar nicht erwartet... ehm.“, er räusperte sich sichtlich nervös.
 

Ihm war sofort bewusst, wieso das so war. Sein Vater ging hier schließlich ein- und aus. War oft geschäftlicher Natur. Wenn er mal wieder ein Haus leerräumte, um es dann gewinnbringend an den nächsten reichen Reinblüter zu verscherbeln, verkaufte er oft die Inneneinrichtung hier. Marcus war oft genug dabei gewesen. Eher gezwungen, als er hätte jemals gewollt. Immerhin sollte er ja nach der Schule, für die Öffentlichkeit natürlich, die Geschäfte seines Vaters übernehmen. Irgendwann. Jedenfalls waren unter den verkauften Sachen hin und wieder eben auch ziemlich gefährliche Dinge, die im Ministerium wahrscheinlich viel besser aufgehoben wären, als in diesem schäbigen Laden.
 

„Mr. Borgin. Es ist auch schön, Sie wiederzusehen.“, setzte er seine perfekte Maske auf und lächelte zuversichtlich.
 

„W-wie kann ich Ihnen helfen? Suchen Sie etwas Bestimmtes?“
 

„Könnte man so sagen...“, sagte er mit bedacht und zeigte auf den leeren Sockel, in der Vitrine, „Die Kette die dort hing hat meine Aufmerksamkeit erregt. Was können Sie mir dazu erzählen?“
 

„Die... Opalhalskette? Oh, ein wunderschönes Schmuckstück, nicht wahr?!“, erhellte sich sein Gesicht plötzlich, „Handgefertigt mit den schönsten Opalen die unser Land zu bieten hat.“, und sprach so, als würde er über ein unverschämt teuren Federkiel reden.
 

Von einem Schmuckstück war es nämlich weit entfernt, wie er dachte. Wenn die Beschreibung des Schildes stimmte, brachte es dem Tragenden den sofortigen Tod nahe. Dass Katie daran nicht gestorben war, war viel eher Glück im Unglück gewesen. Warum dieser glücklicher Umstand jedoch so war, konnte er nicht nachvollziehen. Vielleicht sollte er nochmal Leanne fragen. Vielleicht war ihr ja etwas entgangen. Eines war jedoch dadurch glasklar. Das hier war ein Mordanschlag definitiv gewesen. Ob nun an Dumbledore geplant, oder höchstens getarnt als Kollateralschaden, wenn sie nicht das Ziel war.
 

„Sie haben nicht zufällig das Schmuckstück hier?“, fragte er dann gespielt interessiert.
 

Auch wenn er wusste, wo sich die Halskette derzeit befand. Aber immerhin musste er den Unwissenden mimen.
 

„Eh... nein, nein. Aber selbst wenn, Mr. Flint, Sie wissen doch, dass diese Auslage in den verschlossenen Vitrinen nur zur Anschauung dienen und nicht zum Verkauf stehen.“
 

Witzbold. Als ob er ihm das abkaufte. Natürlich waren überall Warnhinweise angebracht worden, wie auch an dieser Glasvitrine, dass diese Dinge Unverkäuflich wären. Aber eben nur zum Schein. Wenn Borgin das große Gold witterte, würde er alle seine Habseligkeiten an den Mann bringen wollen.
 

„Aber... sie haben es hier beschildert, oder sehe ich das falsch?“
 

„Eh... ja-ja. Eh... weil es so ein fasziniertes Stück war und...“
 

„Sie können mir doch sicher mehr über diese Kette verraten, oder Mr. Borgin?“, unterbrach er ihn gekonnt, „Wir beide wissen doch, dass sie einem guten Deal nicht widerstehen können.“ - egal an wen er den Scheiß verkaufte und damit unschuldige Menschen ins Grab brachte, dachte er dabei.
 

„Ich... ich weiß nicht, was Sie meinen.“, sagte er dann und verschloss seine Arme ineinander.
 

„Vielleicht ein Name, wer sie gekauft hat?“, half er ihm auf die Sprünge.
 

Er könnte ihn auch sicherlich bestechen, für die Information. Und kurz bei seiner Ankunft in der Winkelgasse, war er auch kurz am überlegen, ob er einen Abstecher in sein Verlies machen sollte. Verwarf es jedoch zugleich wieder. Den illegalen Markt wollte er nicht auch noch unterstützen.
 

Borgin schien hin und hergerissen zu sein und sah sich auch ein paar Mal in seinem eigenen Laden um. Bis er ihn zum Tresen winkte. Marcus folgte ihm direkt. Dort angekommen huschte Borgin direkt zur Eingangstür des Ladens, schloss ab und drehte ein Aushängeschild an der Fensterscheibe um.
 

„Ich fürchte nicht, Mr. Flint. Ich führe keine Liste meiner Kunden, wie Sie sich sicher denken können. Wieso haben sie so ein reges Interesse an diesem Schmuckstück?“, fragte er, als er wieder bei ihm ankam.
 

Er hatte sich also dafür entschieden, offen mit ihm zu reden. Schön.
 

„Mein... Vater ist Immobilienmakler, wie Sie wissen und... ebenso ein Artefakt-Liebhaber. Sehen Sie, einer seiner Kunden vermisst ein solches Schmuckstück. Es wurde unwissentlich entfernt aus dem neuen Anwesen und ich helfe nur, um es wieder aufzutreiben. Ich dachte, bei Ihnen wäre die perfekte Anlaufstelle. Sie kaufen schließlich auch an.“
 

Er wusste, er pokerte hier ziemlich hoch. Seinen Vater da jetzt mit hineinzuziehen mit einer erfundenen Geschichte, war nicht die beste Idee, wenn er hier eben Stammkunde war. Aber er hoffte einfach, dass Borgin es nicht zur Sprache kommen lassen würde, gegenüber ihm. Er musste nur dafür Sorgen, dass er ihn subtil unter Druck setzte. So dass er aus Angst und Panik darüber schweigen würde.
 

„Sie wollen mir doch nicht unterstellen, ich würde geklaute Ware-“
 

„Aber nicht doch.“, lächelte er charmant, „Wenn Sie mir nur einen Namen geben könnten, wer sie Ihnen verkauft und ebenso dann erworben hat, wären Sie mich wieder los. Ich werde Ihren Namen aus allen Angelegenheiten herauslassen.“
 

Der schmierige Ladenbesitzer räusperte sich auffällig und bevor die Pause zu lang wurde, erhob Marcus direkt wieder das Wort.
 

„Wenn Sie allerdings auf ihre Nichtaussage beharren wollen, dann bleibt mir nichts anderes übrig, das leider ans Ministerium weiterzuleiten. Mein Vater hat da vorzügliche Verbind-“
 

„Ist ja gut, ist ja gut. Warten Sie kurz.“, unterbrach er ihn unwirsch und verschwand schnell hinter seinem Tresen.
 

Geht doch, dachte er zufrieden. Bestechung war hier definitiv fehl am Platz. Gerade bei Borgin. Seit der eigentliche Eigentümer des Ladens, Mr. Burkes, irgendwann vor vier Jahren verschwand, leitete Borgin den Saftladen alleine. Und gewiss war es nicht einfach in der Nocturngasse Fuß zu fassen. Hier gab es nur zwielichtige Geschäfte, die mit schwarz-magischen Gegenständen oder Substanzen dealten. Einen Kunden zu verärgern würde Borgin also auf alle Fälle vermeiden wollen. Genauso, wie er das Ministerium von seinem Laden fernhalten wollte. Wenn das die Runde machen würde, dass das Ministerium wieder in seinen Angelegenheiten herumschnüffelte, wäre sein Ruf diesmal wohl endgültig hin.
 

„Also...“, kam er wieder aus dem Lager und hatte ein dicken Wälzer dabei, den er laut und aufgeschlagen auf den Tresen warf.
 

Marcus lehnte sich zur Seite, um hinein sehen zu können, was ihm sogar offenbar gestattet wurde und Borgin zeigte ihm die Zeile, in dem die Halskette stand.
 

„Ich kann Ihnen wie gesagt, keine Namen nennen. Das zeichne ich nie auf. Zumal die Opalhalskette plötzlich eines Abends vor meiner Tür lag. Eben mit ihrer sagenumwobenen Eigenschaft.“
 

„Wann war das?“
 

„Das weiß ich leider nicht mehr. Ich habe es auch nie für wichtig gehalten, das festzuhalten. Ich weiß nur, aus Recherche, dass sie wohl zuletzt im Besitz von neunzehn Muggel war.“
 

„Neunzehn?“, fragte er nochmal nach, da er dachte, sich verhört zu haben.
 

„Ja, Sir. Sie sind dem Fluch wohl zum Opfer gefallen.“
 

Ach du Scheiße, schoss es ihm durch den Kopf.
 

„Und... und dieser Fluch... wissen Sie, wie sich dieser auswirkt?“
 

„Man stirbt bei bloßer Berührung, Mr. Flint. Wie auf dem Artikelschild zu lesen war.“
 

„Ja, schon klar... aber...“, er stoppte kurz und überlegte, ob es nicht zu gefährlich war, mehr nachzuhaken.
 

Aber welche andere Wahl hatte er denn? Die Kette war von hier. Das war sicher. Borgin wäre der einzige, der sie vor dem Einsatz vor fünf Monaten, gesehen hatte und offenbar auch das Ding untersucht hatte. An einen besseren Informanten würde er niemals mehr herankommen.

Dauernd schoss ihm Katie durch den Kopf. Er musste einfach dieses Risiko eingehen. Für sie.
 

„Angenommen...“, begann er dann erneut langsam, „Man würde den Fluch überleben.“
 

„Ausgeschlossen.“
 

„Nein, nein, warten Sie. Nur mal... angenommen.“
 

„Ich wiederhole mich nur ungern, Mr. Flint. Aber das ist ausgeschlossen.“
 

Marcus wäre ihm fast über den Tresen, an die Gurgel gegangen. Bei Salazar, konnte er nicht mal für eine Minute die Klappe halten?! Er atmete angespannt durch die Nase und setzte erneut an. Diesmal sprach er es schneller aus, so dass Borgin keine Chance hatte wieder dazwischen zu funken.
 

„Angenommen man überlebt, wie würde sich der Fluch dann überhaupt auf die Person auswirken?“
 

Mr. Borgin seufzte nun genervt, doch er schien tatsächlich kurz darüber nachzudenken.
 

„Angenommen...“, wiederholte der Ladenbesitzer seine Worte, „Ich weiß es nicht. Wirklich nicht, Mr. Flint. Auf dieser Kette liegt eine andere Art des Todesfluches, aber es führt zum selben Ergebnis. Ich kann mir nicht einmal vorstellen, wie jemand das überleben könnte.“
 

Katie hatte es überlebt. Mehr oder weniger. Wie auch immer sie das angestellt hatte. Aber schlecht konnte er Borgin davon erzählen. Das wäre definitiv ein zu gefährliches Wissen. Verärgert darüber, dass er ihm wohl doch nicht damit weiterhelfen konnte, kratzte er sich seinen Hinterkopf.
 

„Wieso wollen Sie das eigentlich so genau wissen? Ich dachte, die Kette sei abhanden gekommen, bei einem Ihres Vaters Kunden?“
 

Fuck. Daran hatte er gar nicht mehr gedacht.
 

„Reine Neugier.“, schoss er jedoch gekonnt zurück, so dass Borgin tatsächlich diese Lüge für voll nahm.
 

„Sie konnten schon früher als Kind nicht genug von interessanten Dingen lassen. Hat sich nicht geändert.“
 

Innerlich gab er ein tiefen Seufzer von sich, dass er das so schnell geschluckt hatte. War jetzt vielleicht doch gut, dass sein Vater ihn immer hier hin mitgenommen hatte. Dass ihm das mal so nützlich sein würde, hätte er im Leben nicht dran geglaubt.
 

„Nun gut, Mr. Borgin. Entschuldigen Sie, dass ich Ihnen ihre Zeit geraubt habe.“
 

„Nicht doch, Mr. Flint. Ich hoffe,... nun... egal in welche Richtung ihre Ermittlungen gehen, hoffe ich, dass Sie meinen Namen aus der Angelegenheiten herauslassen.“
 

„Natürlich. Wie abgemacht.“, nickte er und stützte sich vom Tresen mit einer Hand ab, „Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.“
 

„Gleichfalls, gleichfalls.“, sagte er und Marcus wandte sich dem Gehen zu.
 

Mr. Borgin kam ebenso um den Tresen herum geschossen, beeilte sich noch ihn einzuholen und öffnete ihm dann mit einem schmierigen Lächeln, die Tür.
 

„Grüßen Sie ihren Vater.“
 

Der Schwarzhaarige nickte nur und verließ dann das Geschäft.



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