Zum Inhalt der Seite

How To Save A Life

Haikyuu Krankenhaus AU RairPairs on the Run
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Progress

Wer sind wir? Was macht uns aus? Ist es, wie wir erzogen wurden? Was wir tragen und wie wir uns in Accessoires hüllen? Ist es unser Job, die Musik, die wir hören, das Lächeln, das wir aufsetzen? Ist es die Stereotype, die man unsere Hautfarbe hat? Die Haarfarbe, das Make-Up? Sind wir unsere schulischen Leistungen? Der Wagen, den wir fahren oder die Tatsache, dass wir den Bus nehmen müssen? Ist es die Wohnung? Das Haus? Die Menschen, mit denen wir leben? Das ist alles ein Teil von uns.

Wir sind aber auch, was uns berührt. Wir sind die Sorgen, die wir uns machen, die Freude, die wir empfinden. Unsere Wünsche und Träume machen uns aus. Unsere Überzeugung. Nicht der Erfolg oder Misserfolg. Wir sind, was wir der Welt zurückgeben. Sei das ein ehrliches Lächeln, ein wahres Wort, eine echte Geste. Wir sind die Aufmerksamkeit, die wir anderen schenken und uns selbst. Unsere Fürsorge macht uns aus, aber auch die Möglichkeit, auf uns selbst zu achten. Wir sind nicht das auf und ab.

Depression macht uns nicht aus. Manie ist nicht, was uns formt. Krankheit macht uns nicht aus. Wir sind nicht die Steine, die man uns in den Weg legt, das Hindernis, das wir überwinden müssen.
 

Wir sind, was wir daraus machen und wir sind mehr.
 

***
 

Heute durfte Kenma seinen Fall das letzte Mal präsentieren und die Entlassungspapiere für Iizuna unterzeichnen. Erwartungsvoll dieses wunderschönen Lächelns ging er nach Dr. Komori in das Krankenzimmer und wurde nicht enttäuscht. Das wurde er von Iizuna in den vergangenen zwei Wochen nie. So erlaubte er seinem Mundwinkel selbst den Weg nach oben zu bahnen. Es machte ihn ungeahnt glücklich, dieses Lächeln zu sehen und dazu die funkelnden Augen, die immer dann aufleuchteten, wenn Kenma den Raum betrat. Auch, dass er bereits ein paar Dinge über Iizuna wusste, zum Beispiel, dass er auch mal einen ganzen Abend in einem Videospiel versinken konnten und ungeplant eine Nacht durchmachte. Aber auch, dass es nicht sehr oft passierte. Iizuna war lieber an der frischen Luft und unternahm etwas, er lernte gerne Menschen kennen und war durchaus geselliger Typ. Ganz anders als Kenma. Aber immer, wenn Iizuna erzählte, kam die Wärme bei ihm an und er war irgendwie froh, dass dieser Mann an ein Krankenbett gefesselt war. War. Nicht mehr lange.
 

Nach einer knappen Zusammenfassung trat Kenma näher heran. „Die Narbe sieht schon sehr schön aus“, sagte er und legte ihm beide Hände an den Hals. Vorsichtig tastete er die frische Narbe und gegengleich die andere Seite ab. Seine Finger kribbelten. Sein Herz machte komische Dinge. Sein Atem drohte, zu beschleunigen. Aber Kenma verdrängte jedes einzelne kleine Zeichen dafür, dass Iizuna vielleicht mehr als nur ein Patient war. Die Finger tasteten sich weiter hoch. Alles schien in bester Ordnung, wäre da nicht Iizunas Gesicht. Iizunas wunderschönes Gesicht, das sich unangenehm verzog. Kenma wusste genau, warum es das tat.

„Sie werden diese Taubheit noch einige Wochen spüren, dann sollten Sie eine Besserung erkennen, es kann Monate dauern, bis Sie volles Gefühl haben. Es ist nicht ausgeschlossen, dass es nicht zu einhundert Prozent zurück kommt“, sagte Kenma und löste die Hände wieder. Er wollte nicht, dass es zu unangenehm wurde. Weder für Iizuna, noch für ihn, weil er die Wärme der Haut des Patienten als angenehm empfunden hat und auch die Nähe zu ihm war nicht unangenehm, wie es vor ein paar Tagen bei der Umarmung von Yachi war.
 

„Ich weiß“, sagte Iizuna leise. „Ich hatte das ja schon mal, aber sagen Sie, Sie sind nun nicht mehr mein Arzt oder?“, fragte er und deutete auf die Unterschrift der Entlassungspapiere, die Kenma just setzte. „Sie haben Recht“, antwortete er knapp, was auch hieß, dass er einfach gehen konnte, aber seine Beine wollten nicht. Kenma erkannte im Augenwinkel wie Yamaguchi Terushima einen Stoß mit dem Ellenbogen verpasste, behielt seinen Blick aber auf Iizuna gerichtet.
 

„Dann gehen Sie bitte mit mir aus, wenn Sie mal Zeit haben“ Iizuna stand aus dem Bett auf. Er trug bereits seine Alltagskleidung. Schlicht, aber nicht locker, edel aber nicht aufgetragen, hübsch, wie Iizuna es war. Dr. Komori scheuchte Yamaguchi, Terushima und Akaashi so leise wie möglich raus, konnte sich ein breites Grinsen aber auch nicht ganz abschminken.
 

„Ich hab keine Zeit“, lehnte Kenma ab und machte einen Schritt zurück. Iizuna schüttelte den Kopf. „Sie müssen auch mal frei haben“, warf er ein. Das würde er nicht akzeptieren.

„Das hier ist ein strenges Programm, ich hab selten frei“, antwortete Kenma und schon hatte ihn sein Gegenüber. „Aber Sie haben frei“, sagte Iizuna und nahm einen Zettel, den er am Nachttischchen vorbereitet hatte. Er überreichte ihn Kenma. „Aber -“ – „Nichts aber, wenn Sie frei haben und an mich denken, rufen Sie an“ Er legte seine Hand um die von Kenma und ging damit sicher, dass seine Nummer auch in dessen Besitz war und blieb. Iizuna lehnte sich etwas nach vorne und wisperte ein zartes „Bitte“. Kenmas Herz schlug in diesem Augenblick schneller. In seinem Magen machte sich etwas breit, das er so nicht kannte.

„O-kay“, sagte er und entzog seine Hand, bereute aber umgehend. Das Gefühl war schön gewesen.
 

„Bitte ruhen Sie sich noch ausreichend aus. Nehmen Sie die Medikamente, bis sie aus sind. Mindestens eine Woche, erst dann dürfen Sie sich leicht körperlich betätigen. Passen Sie auf, schwere Dinge zu heben und betreiben Sie noch einen Monat keinen Sport“, fand Kenma schnell zur Routine zurück und ließ Iizuna zurück, der seinen Blick erst abwandte, wie Kenma ganz aus dem Raum war.
 

„Also, Dr. Model und Grinsebacke?“, fragte Terushima frech, als sie wieder komplett waren. Er bekam keine Antwort. „Ach komm schon! Irgendwas? Ich muss Kaede später Updates bringen über alles, was hier knistert“, hackte Terushima nach. Kenma wandte den Kopf ruckartig um. „Warum erzählst du ihr dann nicht einfach von Dr. Futakuchi und Shirabu und davon, dass sie dich beide abserviert haben und lieber miteinander… was auch immer machen?“, schlug er pampig vor. Woher Kenma das wusste? „Das hab ich dir im Vertrauen gesagt!“, zischte Terushima. Yamaguchi war gerade noch ruhiger als sonst und Akaashi strich sich angestrengt über die Stirn. „Shirabu-kun spielt wohl auch sein eigenes Bingo“, sagte er und überraschte mit seinem Zynismus und dem Seitenhieb gegen seinen Kollegen.
 

Dr. Komori lachte auf. Diese Assistenzärzte waren echt eine Nummer für sich. Amüsant, aufregend und sie brachten einen frischen Wind ins Krankenhaus.

„Glaub mir, das kommt hier sowieso alles raus…“, seufzte Kenma. „Exakt, alles kommt raus. Auch welcher von euch Halbstarken seinen Spaß mit diesen Enten treibt“, sagte Dr. Komori wieder ernster und fischte eine weitere kleine blaue Ente vom Schild des nächsten Patientenzimmers, das sie aufsuchten. Der prüfende Blick blieb wieder ergebnislos.
 

Im Zimmer trat Akaashi an das Krankenbett und zog seine Hand mit allerlei bunten Entchen heraus um sie auf dem Beistelltisch zu präsentieren. Da lagen sie in unterschiedlichen Farbe. Gelb, grün, rosa, blau, orange, violett… Nur die eine mit der Sonnenbrille fehlte. „Keiji! Du hast mir alle Farben geholt!“, japste Bokuto überglücklich. Akaashi drehte direkt zu Dr. Komori um, der bereits nach Luft rang. „Ich hab nur gesammelt, Bokuto-san mag sie so gerne“, erklärte er, aber Bokuto räusperte sich sofort, weil ihm nicht gefiel, mit welchem Namen hier hantiert wurde. „Kotaro sag ich vorerst nur zu dir persönlich“

Sowohl Komori als auch Bokuto gaben sich mit den Antworten zufrieden.

Akaashi präsentierte den Patienten. Bokutos Werte haben sich in den letzten Wochen sehr verbessert, was ihm erlaubte, ab diesem Tag auch das Bett zu verlassen.
 

„Gehst du dann mit mir?“, fragte Bokuto. Seine Finger fummelten nervös auf der Bettdecke herum. Seine Augen hätten nicht glanzvoller strahlen können. Akaashi neigte den Kopf verlegen zur Seite. „Wir können heute Nachmittag gerne spazieren gehen“, versprach er ihm. „Nehmt bitte einen Rollstuhl“, gab Komori zu bedenken. „Langweilig…“, maulte Bokuto. „Er dient deiner Sicherheit“, versuchte ihn Akaashi zu besänftigen. Bokuto hatte die Hände vor der Brust verschränkt und musterte die Ärzte.

„Und wenn nicht nur Keiji mit mir geht? Wie wäre es noch mit Dr. KenKen und Ku-Bro?“, fragte er. Kenmas Augen weiteten sich. „Dann können sie mich fangen, wenn mir der Boden unter den Füßen wegrutscht“, sagte Bokuto und sah dabei verstärkt in Akaashis Richtung. „Ich kann niemanden fangen“, sagte Kenma und war der erste, der das Patientenzimmer verließ.

Dass er nun tatsächlich mit Akaashi und Kuroo Aufpasser spielen musste, erfuhr er später direkt von Akaashi. Kuroo hat ihm in einem kurzen Moment während der Mittagspause gesagt, dass er sich schon darauf freute.
 

„Nach dem Vormittag kann ich einen ruhigen Nachmittag echt gebrauchen“, sagte Kuroo. Er ging mit Kenma links hinter Bokuto. Akaashi war direkt an Bokutos rechter Seite. „Dr. Sawamura hat mich echt hart in die Mangel genommen und ich darf erst nicht bei der OP dabei sein“, murrte Kuroo. „Welche OP?“, fragte Kenma. „Warum ist er gemein zu dir? Was hast du gemacht?“, wollte Bokuto wissen. Kuroo lachte erst verhalten, entwickelte aber ganz schnell einen richtigen Lachanfall, der die kleine Gruppe zum Stehenbleiben zwang.

„Glaubt ihr nicht, Leute. In der Tagesaufnahme kamen heute zwei Jungs rein, die um die Wette seltsame Gegenstände geschluckt haben. Einem steht nun eine Gürtelschnalle quer in der Speiseröhre kurz nach dem oberen Ösophagussphinkter und will nicht mehr weiter. Aber die haben echt die geilsten Sachen geschluckt. Der Andere hat sofort eine von Dr. Komoris bunten Enten weggehappst. Ernsthaft, als gäbe es da nichts“, erzählte Kuroo und zählte die skurrilsten Dinge auf. Büroklammern, Reißnägel, eine Pinzette, Schnur, ein Plastikhandschuh…

„Lass mich raten, du konntest dich vor den Patienten genauso wenig zusammenreißen, wie jetzt?“, erahnte Kenma den Grund für Kuroos Ausschluss an der Operation. „Schuldig… Aber er kann mich auch nicht leiden“, sagte Kuroo. „Weil du mit ihm um den süßen Kinderarzt kämpfst oder?“, fragte Bokuto auf wackeligen Beinen. Nach so langer Zeit des Liegens wurde ihm nun schmerzlich bewusst, dass so ein Rollstuhl wohl gar keine so schlechte Idee wäre. Vor Akaashi wollte er aber nicht Blöße zeigen, das sah ihm Kenma schon an und er fand es lächerlich.
 

„Was heißt da kämpfen? Ich bin konkurrenzlos. Sawamura ist in der Friendzone“, sagte Kuroo stolz. „Und er muss das einsehen! Und er muss mich ausbilden! Ich bin ein hervorragender Arzt und werde ein noch besserer Chirurg“ In einem Gespräch mit Kenma hat Kuroo bereits fallen gelassen, dass er sich für die Allgemeinchirurgie entschieden hat. Dass er vielleicht ein Problem mit Dr. Sawamura hatte, ließ er bei der Entscheidung außen vor. Er könnte ja auch unter Chefarzt Takeda lernen, war Kenmas Vorschlag gewesen, aber dieser Mann arbeitete zu sehr nach Lehrbuch. Dr. Sawamura war da anders. Er ging gerne neue Wege, aber setzte nichts im Operationssaal ein, was er davor nicht bereits im Trockentraining perfektioniert hat. So wollte auch Kuroo arbeiten. Und so war es nicht verwunderlich, dass die beiden Männer wohl auch denselben Geschmack hatten: Hübsch, klug, nicht ganz durchschaubar und ein freches Wesen. Der richtige Humor musste es schon sein und Sugawara, so hat Kuroo gesagt, hatte es faustdick hinter den Ohren.
 

„Wenn hier einer kämpfen musst, dann du“, sagte Kuroo etwas leiser zu Bokuto, dass Akaashi es nicht hören konnte, Kenma aber sehr wohl. „Aber warum das denn?“ Die Antwort darauf war der Anästhesist, der beim Hauptausgang stand und eine Zigarette rauchte. Bei ihm stand Dr. Meian, Chefarzt der plastischen Chirurgie. Kenma dachte an die Operation zurück, bei der er Dr. Meian assistieren durfte, als bei dem Autounfall auf der Autobahn damals eine Patientin dabei war, Mai Nametsu, die wegen eines explodierten Nikotindampfgerätes schwere Verbrennungen hatte. Schon einen Monat später sah man nur noch zarte Narben, die sich noch weiter zurückbilden sollten, bis man sie nur noch erkannte, wenn man von ihnen wusste. Dr. Meian war ein Meister seines Faches und damit nicht umsonst in dieser hohen Position.
 

Konoha brach sein Gespräch höflich ab und entsorgte den Rest der Zigarette im Aschenbecher, als die vier aus dem Krankenhaus traten um mit Bokuto die nächste Bank unter einem Baum aufzusuchen. Vor dem Krankenhaus ging eine Gasse aus Bäumen und Sträuchern zur Seite, die auch an der Dienststelle der Rettung vorbei führte, weiter an einer kleinen Wiese entlang neben der Haltestelle des Busses, die Kenma schon gut kannte.
 

„Wie geht’s unserem Herzchen?“, fragte Konoha und neigte sich zu Bokuto nach vorne. Bokuto hat ein paar Atemzüge benötigt um nun wieder einigermaßen geregelt zu atmen. Dass ihm der Schweiß auf der Stirn stand, tat sein strahlendes Gesicht ab. „Dank Keiji geht’s meinem Herzen wundervoll“, sagte er. „Aber warte mal! Dich kenn ich doch. Du bist der Arzt, der mir gesagt hat, ich soll so weit zählen, wie ich kann. Wie weit bin ich gekommen?“, fragte Bokuto neugierig.

„So weit, wie noch nie jemand“, sagte Konoha mit einem sanften Lächeln. Auf die wiederholte Frage, weil es Bokuto nicht reichte, nur der Beste zu sein, ergänzte er, dass es die Zwölf war. „Das ist total wenig“, murrte er. „Besser als dreizehn, das ist eine Unglückszahl“, sagte Kenma. Bokuto wollte also beim nächsten Mal bis vierzehn zählen.
 

„Ich hoffe, das nächste Mal ist noch ganz lange aus“, seufzte Akaashi. „Willst du mich etwa nicht so bald wieder sehen?“, fragte Bokuto geknickt und ließ dabei nicht nur den Kopf hängen. „Natürlich will ich dich bald wieder sehen, aber nicht als Patient“, sagte Akaashi, dass in Bokutos Gesicht ein Strahlen aufging, das mit der heißen Juni-Sonne konkurrierte.
 

„Es freut mich zu hören, dass es dir gut geht. Ich muss leider wieder rein, die Leute schlafen nicht von alleine ein“, sagte Konoha mit einem Zwinkern und verabschiedete sich mit einem zarten Kuss von Akaashi, dass Bokuto nun auch endlich verstand, was Kuroo gemeint hat. „Keiji… ist er dein Freund?“, fragte er. Dahin war es wieder mit Bokutos Leuchtkraft. Der sonst so beherrschte junge Arzt wurde umgehend nervös. Akaashi steckte seine Hände in die Kitteltaschen und drückte mit den Daumen seine Finger durch. Einen nach den anderen und wieder zurück.
 

„Darüber haben wir so noch nicht gesprochen“, gab er leise zu und schenkte Bokuto genau den Funken Hoffnung, den er brauchte um nun aufzustehen. „Dann möchte ich, dass du mich besser kennenlernst und ihn vergisst“, sagte er. Kenma rammte Kuroo den Ellenbogen in die Seite, weil dieser bereits Luft holte um die Situation schlimmer zumachen. „Bin schon still“, keuchte dieser und rieb sich die Stelle. „Seit Terushima bei uns wohnt, wirst du immer handgreiflicher“, beschwerte er sich. Kenma protestierte: „Er kennt seine Grenzen einfach noch nicht und tu nicht so, als würde ich euch schlagen“ Kenma musste Terushima oft von sich wegschieben, seine Hand abfangen oder ihm auf die Finger klopfen, wenn er ihm ins Spiel greifen wollte. Terushima verstand es einfach nicht anders.
 

-
 

Bokuto wurde zwei Wochen später entlassen. Kenma war nicht dabei, aber er konnte sich schon vorstellen, dass der Patient deutlich gemacht hat, dass er und Akaashi sich treffen würden und dass es diesem schwer gefallen war, abzulehnen.
 

„Das heißt, du triffst dich jetzt mit Zwei?“, fragte Terushima beim Mittagessen und fuchtelte mit einem Stückchen Hähnchenfleisch zwischen den Stäbchen vor Akaashis Gesicht herum. Akaashi schob den Arm und somit die Geflügelinvasion höflich beiseite. „Es ist nicht so, als würde ich mit beiden schlafen“, sagte er. Seine Augen funkelten angriffslustig, dass sogar Terushima verstand, dass er sich nicht mit ihm anlegen sollte. Aber Wissen schützte nun einmal nicht vor Dummheit nicht. „Also gerade nur mit dem Schlafarzt?“ Terushima wackelte vielsagend mit den Augenbrauen. Kenma verdrehte die Augen, aber war froh, dass es zur Abwechslung nicht um den Zettel in seiner Manteltasche ging. Seit Iizuna das Krankenhaus vor ein paar Wochen verlassen hat, hing ihm Terushima ständig in den Ohren.
 

„Hast du die Grinsebacke schon angerufen?“ – „Habt ihr schon ein Date ausgemacht?“ – „Was schreibt ihr so?“ waren die Fragen. Die Antworten waren: „Nein“ – „Nein“ und „Nichts“ und stellten Terushima nicht zufrieden. „Ich kann das auch machen und für euch ein Date ausmachen“, war einer seiner Vorschläge, den Kenma dankend ablehnte. Er lehnte alle Angebote seines Kollegens ab, egal, ob er ihm in der Nachtschicht damit die Stille versaute, im Bus die Heimfahrt oder den Weg zur Arbeit unangenehm machte oder ob er zuhause den Kopf bei der Tür reinsteckte und ihn beim Spielen vor dem Schlafen gehen unterbrach. Kenma hat sogar akzeptiert, dass Terushima sich neben ihn setzte – auf den Boden, denn Kuroo hat laut protestiert, als er Terushima in Kenmas Bett gesehen hat – und um die Rolle des Player 2 bat. „Oder ist Player 2 jemand Besonderes?“, hat er gefragt und von Kenma einen Stoß gegen die Schulter bekommen. „Klappe halten und die nächste Welle abwehren!“

So hat Kenma ihn zumindest daheim ruhig stellen können. Mit Ablenkung. Beim Kochen war Terushima überraschend konzentriert. Kenma mochte, was Terushima kochte, Kuroo war anderer Meinung.
 

„Kannst du eigentlich auch was anderes, außer Nudeln zu entweihen?“, fragte er eines Nachmittages, den sie alle drei frei hatten und Terushima über das Abendessen sinnierte. „Na klar“, sagte er. „Haben wir Reis?“ – „Finger weg vom Reis!“ Kuroo war aufgestanden und drohte Terushima mit dem Finger. Er wollte keine Perversitäten mit dem leckeren Reis, den sie vom Laborchef bekommen haben.

Kenma schob sich aus seinem Zimmer heraus. „Ich hätte gerne Reis“, sagte er, auch bereit, Terushima zu unterstützen. „Mit Ketchup?“ war die Frage, die er selbst nicht einmal verneint hätte. „Mit einem Tritt in den Arsch!“, polterte Kuroo und lief Terushima um den Tisch herum nach. „War nur ein Spaß! Nur ein Spaß! Bitte! Nicht. Kenma! Hilfe!“ Kuroo hatte ihn am Ohr erwischt und zog mahnend daran. Terushima hob die Schultern an und klärte unter Fiepen seinen Plan auf: „Ich mach ein Curry! Mit Fisch. Fisch ist doch okay oder?“, fragte er, weil er im Tiefkühlfach diese Filets gesehen hat, die in Quadraten portionierbar waren. Kuroo schnaubte, musterte Terushima eingehend und ließ von ihm ab. „Fisch ist okay, aber wehe, du machst was Verrücktes“, drohte er noch einmal und ließ die beiden Jüngeren in die Küche. Kenma entging dabei natürlich nicht, dass Kuroo den Fisch nicht abgelehnt hat. In letzter Zeit kam es zwar selten vor, dass sie gemeinsam aßen, aber Fleisch und Fisch hat er auf Kuroos Teller schon lange nicht mehr gesehen. Die Hafermilch war aber immer noch im Kühlschrank und somit hatte Kenma auch schon eine Theorie parat. Er vermutete, dass Kuroo, der ja eigentlich liebend gerne Fisch aß und Fleisch nicht verschmähte, nur dann auf Happy-vegan-Partner tat, wenn Dr. Sugawara anwesend war. In der Kantine somit und vermutlich hat er ihn sogar schon das ein oder andere Mal mit nach Hause genommen, wenn dieser Kaffeeveruntreuer hier weiterhin rumstand. Terushima mochte die Hafermilch. Vermutlich, so dachte Kenma, war ihm der Unterschied nicht einmal aufgefallen, weil Terushima einen anderen Geschmacksinn hatte als er. Bei Milch war Kenma etwas heikel. Wie eine Katze. Deswegen trank er den Kaffee zuhause mit immer weniger Milch. Im Krankenhaus gab es dann richtigen Kaffee mit echter Milch.
 

Kenma hatte den Reiskocher in Betrieb genommen und dank einen Tipp von Terushima mit einer großen Frühlingszwiebel verfeinert. „Beim nächsten Einkauf nehmen wir Gewürznelken mit. Die machen Reis noch besser“, sagte Terushima und taute den Fisch auf. Außerdem holte er aus den letzten Winkeln des Kühlschrankes noch Erbsen in der Dose, eine Paprika, die bald gegessen werden sollte und im Schränkchen über den Herdplatten entdeckte er sogar Pfirsichspalten in der Dose, die das Curry auf Kokosmilchbasis perfekt ergänzen sollten.

„Kuro wird das nicht mögen“, sagte Kenma. „Wegen den Pfirsichen? Aber da verpasst er was, das ist ‘ne ganz tolle Geschmacksexplosion“, wand Terushima ein. Er schnitt die Paprika nach einem kurzen Wasserbad auf, entfernte das Kerngehäuse und verarbeitete sie zu kleinen Würfeln. Kenma summte zustimmend. „Glaubst du, er mag mich mehr, wenn wir ihm eine Portion ohne Pfirsiche machen?“, fragte Terushima und Kenma schmunzelte. „Nur, wenn er den Abwasch nicht machen muss“ Einen Versuch war es den beiden wert. „Abtrocknen zählt mehr“, sagte Kenma. „Gar nicht wahr! Weißt du, was für einen Schaden man nimmt, wenn man zu viel abwäscht?“ Terushima war nicht auf den Kopf gefallen und konnte den Abwasch wirklich auf Kenma abwälzen.
 

Nach dem Essen gab es sogar Lob von Kuroo. Er hob zwar hervor, wie überrascht er war, aber auch dass Terushima einfach weiter an normalen Dingen arbeiten sollte und sie würden schon bald eine wundervolle Freundschaft führen.

Terushima vergas später beim Abtrocknen auch nicht, dass wenn man in einem Spiel Schaden nahm, man zu Heilung greifen konnte und so fischte er mit der Gabel eine der übrigen Pfirsichspalten aus der Dose und hielt sie Kenma hin. „Medi-Pack?“ – „Die wäschst du dann selbst nochmal ab“, sagte Kenma aber ließ sich füttern.
 

„Warum gibst du heute immer nach?“, fragte Kenma aber Terushima schüttelte den Kopf. Kenma schnaubte „Ich biete dir gerade an, zu reden, also entweder sagst du es oder du lässt es. Aber glaub nicht, dass mir das nicht auffällt“, gab er die Chance ein zweites Mal und diesmal wurde das Angebot angenommen. „Kaede hat heute mit ihrer Physio und dem Rollstuhfahren angefangen“ Terushima seufzte. Kenma auch, denn er wusste, dass Terushima zu dieser Frau einen besonderen Draht hatte. Seit sie im Krankenhaus war, ist er nicht mehr mit dem Motorrad gefahren. Das stand immer noch am Krankenhausparkplatz und gab ein erbärmliches Bild ab. Weil es die Tage mal geregnet hat und die trocknenden Tropfen mit dem Schmutz von der Schnellstraße, die am Krankenhaus vorbeiführte, grauenhafte Flecken hinterlassen haben.
 

„Ist nicht so gut gelaufen. Aber es war das erste Mal. Sie muss das jetzt täglich machen“, sagte Terushima. Kenma überlegte einen Moment und reichte Terushima in der Zeit die große Pfanne als letztes gewaschenes Geschirrstück.

„Es ist, wie die Steuerung von einem neuen Spiel zu lernen. Das ist auch manchmal frustrierend. Es kann echt dauern, bis man das raus hat. Sie kriegt das bestimmt noch hin“, sagte er und ließ Terushima mit der Pfanne zurück in der Küche. Auch Kuroo ließ er alleine im Wohnzimmer und ging stattdessen auf sein Zimmer. Er drehte die Konsole auf und wählte das Spiel aus, bei dem gerade eine Hubschraubermission anstand, die er nicht zum ersten Mal starten musste. Die Steuerung war frustrierend.
 

-
 

„Und er sagt Sushi zu ihm… weißt du warum? Genau! Weil er beschränkt ist. Er hat so einen hübschen Vornamen und Dr. Ich-kann-ihn-nicht-ausstehen dachte, er heißt Nori und hat das mit Sushi in Verbindung gebracht. Dabei sind das Maki mit den Nori-Blättern und eigentlich sollte es egal sein, Aki- Konoha-san hat gesagt, es ist nichts zwischen ihnen, nicht mehr. Aber es ärgert mich und ich mags nicht, dass er ihn Nicky nennt, wie so n Blondchen, nichts für Ungut, Kozume, aber Dr. Romero ist alles andere als eine blonde Tussi. Der ist ein richtiger Kerl. Groß, muskulös, gutaussehend, er hat diesen brasilianischen Akzent und diese Arme… Schau dir meine Arme mal an, damit kann ich ihn gerade so umarmen, da ist nichts an Stärke und Sicherheit…“ Akaashi war außer sich. Er hat Kenma vollkommen überrumpelt, als sie aufeinander trafen. Mit geweiteten Augen folgte er. Die Schultern waren hochgezogen, weil Akaashi lauter sprach als sonst, nicht nur mehr, er hatte gerade das Pensum einiger Tage ausgesprochen wenn man die Relation der Lautstärke ebenfalls berücksichtigte. Aber Kenma hatte erstmal nur einen Einwand.
 

„Meint du, ich bin eine blonde Tussi?“, fragte er. Akaashi gewahr sich in allem Einhalt, das er gerade tat: Dem Durchblättern der Akte, die er gerade mit Kenma zu Dr. Romero bringen sollte, seine Schritte, die er auf den Weg dorthin tat und auch im Verlust seiner Selbstkontrolle.
 

„Das ist alles, was du aus dem herausnimmst?“ – „Naja, ich hab schon verstanden, dass du Dr. Romero nicht magst, aber das betrifft mich nicht, es wirkt außerdem so, als würdest du überreagieren, immerhin datest du gerade Bokuto und Dr. Konoha. Aber Blondchen und Tussi wie du es gesagt hast, betrifft mich eventuell schon, wenn du es ernst meinst.“ Kenma blieb neben Akaashi stehen und neigte den Kopf leicht zur Seite. „Okay, entschuldige bitte Kozume-kun, du hast vollkommen recht, ich reagiere über und du bist keine blonde Tussi. Ich sollte mich nicht so aufregen, immerhin sind wir nicht… exklusiv“, sagte er. Kenma nickte und sie gingen weiter. Da war sie wieder, die angenehme Ruhe, die die beiden meistens teilten und die Kenma so genoss.
 

Kenma und Akaashi trafen Dr. Romero vor dem Krankenzimmer, in dem die Patienten lagen, denen die Akte angehörte. Akaashi räusperte sich. „Dr. Romero“, sagte er bemüht höflich und überreichte den Papierkram.

„Oh, obrigado, Dr. Akaashi“, bedankte er sich mit seinem warmen rollenden brasilianischen Akzent. „Kommen Sie bitte, Sie auch, Dr. Kozume“, sagte er und bat die beiden in das Patientenzimmer, in dem auch Dr. Sakusa bereits wartete. Kenma wunderte sich, weil die Akte nichts beinhaltete, was den Neuro-Spezialisten bedurfte.
 

„Das sind Atsumu und Osamu Miya, Gêmeos… Zwillinge“, sagte Dr. Romero, das korrekte Wort war ihm fast entfallen. Es gab sofort Protest „Er is‘ adoptiert!“ Kenma zog prüfend die Augenbrauen hoch, denn bis auf unterschiedlich gefärbtes und gegengleich gekämmtes Haar konnte man gerade noch eine Unterscheidung in ihren Blicken ausmachen. Was Kenma überraschte: Der Zwilling mit dem fertigen Blick war nicht derjenige im Krankenbett.
 

„Wie auch immer. Atsumu ist hier, weil man medikamentös nicht mehr gegen seine Autoimmunhepatitis ankommt. Es hat sich eine komplikationsreiche Leberzirrhose gebildet und sein… und Osamu wird einen Teil seiner Leber spenden“, stellte Dr. Romero weiter vor. Atsumu verschränkte die Arme im Bett und funkelte Osamu mit einem bitterbösen Blick an. „Wenn sich nich‘ noch zufällig n anderer Spender findet“, knurrte er. „Sei nich‘ so undankbar, Bastard“, knurrte Osamu zurück.
 

„Atsumu steht natürlich auf der Transplantationsliste und es besteht die Chance, eine ganze Spenderleber zu erhalten, aber wir müssen schnell agieren und ehestmöglich den Eingriff machen. Dr. Kozume? Sie bringen Atsumu zum psychologischen Gutachten. Dr. Akaashi? Sie gehen mit Osamu. Morgen ist die OP angesetzt. Kollege Udai wird die Hälfte von Osamus Leber entnehmen und ich werde sie Atsumu einsetzen. Wenn alles gut geht, werden beide für ein paar Tage auf der Intensivstation verbringen und anschließend zwei Wochen zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben“, erklärte er weiter. Sein Blick wanderte durch die Runde. „Noch Fragen?“
 

„Und Dr. Sakusa?“, fragte Kenma. „Ich bin gerade nicht als Arzt hier“, antwortete der Oberarzt und nahm Atsumus Hand. Sowohl Kenma als auch Akaashi waren überrascht. Schätzte vor allem Kenma den Oberarzt als unnahbar ein. „Mhm, is‘ ganz mein“, sagte Atsumu mit einem bewusst durchdringlichen Blick in Kenmas Richtung. Dann wandte er sich an Dr. Romero.
 

„Und wann seh‘ ich Dr. OmiOmi endlich in Action?“, fragte er. Dr. Sakusa verdrehte die Augen. Ihm war anzusehen, dass er den Spitznamen nicht besonders gerne mochte. Kenma ahnte auch, dass sich Terushima nun das Maul über ihn zerreißen würde, wüsste er darüber Bescheid. „Das wird ihr Companheiro Ihnen sicher selbst sagen können, ich stehe nicht über ihm“, antwortete Dr. Romero. „Nix da Kumpane! Amore! Grande Amore!“, wollte Atsumu das klarstellen, aber Dr. Sakusa mahnte ihn mit einem ernsten Blick. „Companheiro heißt Partner“, knurrte er und drückte Atsumus Hand fester.

„Leute… wenn ihr mich g‘rade nich‘ braucht, würd‘ ich mir was zu essen hol‘n, ab wann muss ich damit aufhör‘n?“, fragte Osamu und trat näher an Dr. Romero. „Es reicht, wenn Sie morgen nichts mehr essen“, sagte er und Osamu verabschiedete sich damit in die Cafeteria. „Nich‘, dass du mit ne Fettleber abgibst“, rief ihm Atsumu noch nach. Eine Fettleber würde Kenma auf den ersten Blick nicht erwarten, denn beide Zwillinge waren schlank, soweit er das sah und wirkten nicht ungesund, bis auf den müden Blick des gerade Davongetretenen, aber das konnte eine ähnliche Herkunft haben, wie bei Kenma.
 

„Solltest du nich‘ mit ihm zum Klapsdoktor?“, fragte Atsumu. Er bekam direkt einen Seitenhieb von Dr. Sakusa, aber Akaashi verstand die Message. „Natürlich, ich werde Ihren Bruder-“ – „Adoptiert!“ – „-gleich in meine Aufsicht nehmen und mit ihm in die psychiatrische Abteilung zu Chefarzt Sarukui gehen“, erklärte Akaashi und verabschiedete sich. Auch Dr. Romero verließ den Raum und Kenma blieb zurück. „Dann gehen wir jetzt auch gleich zu Dr. Sarukui“, schlug er vor. „Das ist nicht notwendig. Dr. OmiOmi geht mit mir“, blaffte Atsumu und sah zu seinem Freund, aber der schüttelte den Kopf. „Ich muss jetzt zu einem Patienten und in einer Stunde habe ich einen Gliom am Temporallappen, bei dem mir Dr. Kozume assistieren wird“, sagte Dr. Sakusa und lehnte sich für einen Abschiedskuss, den er aber noch nicht gab, zu Atsumu nach vorne. Kenma, der das Hadern verstand, wich einen Schritt zurück und wandte den Blick ab, den beiden ihre Privatsphäre zu gewähren. Es war ihm auch unangenehm. Vor dem gehen gab Dr. Sakusa noch eine Anweisung. „Passen Sie mir gut auf ihn auf“

Dann stand Kenma mit Atsumu da und musste sich seinem richtenden Blick fügen. Es wurde noch unangenehmer und Kenma wusste nicht einmal, warum.
 

Auf dem Weg in den Trakt, wo sich auch die psychiatrische Abteilung befand, trafen sie Terushima. „Hab ich dich nicht gerade mit ner anderen Haarfarbe in der Kantine gesehen?“, fragte er und musterte Atsumu prüfend. „Und dich hab ich heute Morgen im Spiegel gesehen“, konterte Atsumu. Kurz herrschte Stille, dann stellten sich die beiden unter Lachen vor. Kenma war Terushima sogar dankbar dafür, dass er nun hier war und sie auch begleiten wollte, weil er als nächstes auch bei Dr. Sakusas Operation dabei sein wollte, allerdings in der Galerie.

„Dann seh‘n wir uns das zusamm‘ an?“, fragte Atsumu. „Aber sowas von“, schlug Terushima mit ihm ein. Kenma seufzte. War ja klar, dass die beiden sich einwandfrei verstehen würden.

„Dr. Model hier und Dr. McArrogant sind echt ein super Team, das musst du mal gesehen haben“, sagte Terushima. Kenma wunderte sich einerseits über das Kompliment, andererseits war er wegen Atsumus Blick nun nicht gerade glücklich darüber. „Dr. Model also?“, fragte Atsumu und musterte Kenma genauer. „Wüsste nicht, wo das herkommen soll. Schlecht gefärbt, müder Blick, ständig die Haare im Gesicht“, richtete er und schüttelte den Kopf. „Aber hast du meinen Freund arrogant genannt?“, wandte er sich nun kritischer an Terushima. „Oh ähm ja also… Warte! Dr. Arrogant ist dein Freund?“, fragte er und Atsumu nickte stolzer als ein König. „Echt fett…“, sagte Terushima unter nicken aber sah zu Kenma, dann wieder zu Atsumu und zurück zu Kenma. „Ich find-“ – „Ich glaube, du hast echt genug geredet, wir sind jetzt eh da“, unterbrach Kenma und blieb stehen um an der nächsten Tür zu klopfen.
 

Mako Otaki, Dr. Sarukuis Assistentin, empfing sie und bat Atsumu direkt weiter. Kenma und Terushima blieben im Gang stehen um zu warten.
 

„Dr. Sakusa hat gesagt, ich soll auf ihn aufpassen“, schnaubte Kenma. Terushima grinste breit. „Weißt du, was mir da einfällt? Wenn Dr McArrogant mit so nem Dude zusammen ist, dann steht der absolut auf meinen Typ“, sagte er stolz. Kenma verdrehte die Augen, weil er an seinen ersten Tag erinnert wurde an dessen Ende Terushima erklärt hat, dass Dr. Sakusa das Abweisendste war, das er je erlebt hatte. „Hab schon verstanden, dass ihr beide ein und dieselbe Person seid… Anders als sein Zwillingsbruder, der ihn genauso vehement verneint, wie er selbst. Also… darf ich meine Aufgabe auf dich abwälzen? Passt du auf ihn auf?“, fragte Kenma. Terushima schien zu überlegen.

„Für mich?“ harkte Kenma nach. Terushimas Grinsen wurde wieder breiter. „Alles für dich, Prinzessin“, sagte er, aber Kenma ermahnte ihn: „Nur weil ich die Prinzessin spiele, heißt das nicht, dass ich eine bin! Aber Danke und viel Spaß“, musste Kenma diese Unterhaltung wohl so stehen lassen. Er vertraute Terushima auch auf gewisse Weise. Nun gut, er wusste, dass er die Operation sehen wollte und er wusste auch, dass Atsumu Dr. Sakusa sehen wollte somit konnte das gar nicht schief gehen.
 

Nichts konnte schief gehen. Dieser Überzeugung war Kenma auch, als er ein dreiviertel Stunde später mit Dr. Sakusa im Vorbereitungsraum stand und sich die Hände wusch. Feinsäuberlich, wie auch der Oberarzt es tat. Konzentriert und einen gewissen Spielablauf im Kopf, um die vom Krankenhaus vorgeschriebenen fünf Minuten des Reinigen einzuhalten.

„Woran denken Sie dabei?“, fragte Kenma, weil er erkannte, dass auch Dr. Sakusa in Gedanken schien. Ein ungeahnt sanftes Lächeln bildete sich auf den Lippen des Neurospezialisten, auch seine Augen fingen einen Glanz ein, den Kenma so noch nie gesehen hat. „Ich denke an Atsumu und wie er mich das letzte Mal um eine Verabredung gebeten hat, bevor ich mich auf ihn eingelassen habe. Sie?“, stellte er die Frage zurück, weil er gerade gute Laune hatte. „Ein Videospiel“, sagte Kenma, drehte das Wasser ab und trocknete sich mit den Papierhandtüchern ab. Die beiden besprachen die Schritte des Eingriffes und betraten den Operationssaal. Die Masken wurden angezogen und Kontrollblicke getätigt.

Kenmas Blick führte dabei nicht als erstes auf den Patienten oder den Scan oder den Bildschirm für die Überwachung der Vitalwerte, sondern direkt in die Galerie wo er Terushima und Atsumu erwartete. „Sie haben Atsumu doch wohlbehütet zurückgebracht, nicht wahr?“, fragte Dr. Sakusa und winkte Kenma an den Platz ihm vis-a-vis auf der anderen Seite des Patienten. Kenma schluckte. „Ich hab ihn wohlbehütet zurückgelassen“, sagte er. Hat er. Als er ging, war Atsumu in Dr. Sarukuis Händen. Dass er die Verantwortung auf Terushima abgeschoben hat und dass das in Dr. Sakusas Augen bestimmt nicht wohlbehütet war, konnte er sich selbst denken. Würde er es auch so sehen. Er hat Atsumu keinem guten Schicksal überlassen. Dr. Sakusa bemerkte auch, dass etwas nicht stimmte.

Doch just bevor er fragen konnte, gab es an der Glasscheibe der Galerie ein dumpfes Geräusch und ein Quietschen, dass die Aufmerksamkeit auf sich riss. Kenma wusste nicht, ob er erleichtert oder verärgert sein sollte, denn Terushima war gerade angekommen und Atsumu hat sich gegen das Glas geworfen und rutschte nun mit seinem Gesicht an die Scheibe gedrückt hinunter. Terushima deutete Kenma mit Fingerpistolen, die ihm wohl darbieten sollten, wie toll er seinen Job gemacht hatte.
 

„Es tut mir aufrichtig Leid, Dr. Sakusa-sama“, sagte Kenma. „Er ist so ein Vollidiot“, seufzte Dr. Sakusa und verdrehte die Augen. „Das ist er“, bestätigte Kenma. „Hey! Wie reden Sie über Atsumu? Das steht Ihnen nicht zu“, wurde er ermahnt, dass er sich gleich noch einmal entschuldigte und unter aufkommender Nervosität erklärte, dass er eigentlich Terushima gemeint hat. Stille trat ein.

„Okay, Missverständnis, Dr. Terushima ist auch ein Vollidiot und Sie haben recht, das zu bestätigen“, ließ Dr. Sakusa die Situation vergehen.
 

Er ließ auch die Zeit schnell vergehen, denn für Kenma war es wir bei einem seiner Videospiele: Er war so gefesselt von dem was passierte, dass er jegliches Gefühl für die Zeit verlor. Dr. Sakusas Handgriffe waren routiniert. Seine Konzentration lag voll auf seiner Arbeit, die Kenma mit Argusaugen beobachtete und der er sich im richtigen Moment anschloss. Es war sogar ein Leichtes für den Oberarzt, Kenmas Haltefehler auszukorrigieren und ihn höflich aber mit Nachdruck darauf hinzuweisen. „Natürlich“, sagte Kenma, passte seine Haltung an und sah hoch in Dr. Sakusas Gesicht. Er war fokussiert, hochkonzentriert und Kenma ertappte sich einmal mehr in der Bewunderung dieses Arztes. Noch bevor dieser es aber bemerkte, fing er seine Aufmerksamkeit wieder zurück zum Temporallappen und der letzten Klemme die gesetzt wurde ehe das Gewächs entfernt und in die Schale für medizinischen Abfall gelegt wurde.
 

Kenma saugte die Flüssigkeit ab, dass Dr. Sakusa noch einmal nachkontrollieren konnte, ob auch alles ordnungsgemäß verschlossen war. Ein Blick auf den Monitor schenkte auch Gewissheit und Kenmas Blick traf den zufrieden Gesichtsausdruck seines Lehrers. „Sehr gut“, sagte Dr. Sakusa und schloss die offene Stelle wieder und gab den Patienten für die Intensivstation frei, nachdem sie fertig waren.
 

Atsumu stand weiterhin in der Galerie und könnte glücklicher nicht aussehen. Seinem Freund bei einer komplizierten Operation zuzusehen war wohl ähnlich aufregend, wie von einem der besten Lehrern, die man haben konnte, zu lernen. Kenma verstand die Euphorie, aber er lebte sie nicht.

„Gute Arbeit heute, Dr. Kozume. Ich hoffe, ich kann mich in Zukunft weiters auf sie verlassen?“, stellte Dr. Sakusa die Frage, die Kenma niemals verneinen könnte. „Natürlich, Dr. Sakusa-sama, immer“, sagte er. Nun machte sich auch bei ihm die Euphorie breit. Kuroo würde sagen, er konnte von Glück reden, dass er schon so früh seine Spezialisierung gefunden hatte und Kenma empfand in diesem Moment auch wirklich unheimliches Glück.

„Danke, Dr. Sakusa für diese Chance“, sagte er ehe sie den Operationssaal verließen.
 

Am Gang warteten bereits Terushima und Atsumu auf die Beiden. Terushima hat tatsächlich sein Wort gehalten. „Mein Freund ist wirklich der großartigste Arzt“, sagte Atsumu und fiel besagtem großartigsten Arzt auch schon um den Hals. Dr. Sakusa wehrte den Zuneigungsangriff aber souverän ab. Er fing Atsumu an der Hüfte auf und nahm ihm die Geschwindigkeit. „Ist bin so stolz auf dich“ Atsumu gab nicht auf, dass Kenma sich entschied, mit Terushima zu gehen. „Auf wiedersehen“, sagte er und Terushima schlug zum Abschied mit Atsumu ein, der sich nun wieder versuchte an seinen Freund zu schmiegen.

„Ich mag es nicht, wie er dich ansieht“, sagte Atsumu ernst zu Dr. Sakusa. „Wie wer mich ansieht?“, war nicht klar, wer gemeint war. „Na diese schlecht gefärbte Blondine“, hörte Kenma ihn noch sagen und schnaubte. „So schlecht bist du gar nicht gefärbt“, sagte er zu Terushima, doch der lachte. „Oh, er meint nicht mich, er meint dich“, klärte er Kenma auf. Kenma blieb verblüfft stehen. „Mich?“
 

„Ja, mit seinen großen runden knuffigen Augen, er hängt förmlich an deinen Lippen. Was läuft da?“ Atsumu war immer noch zu hören, dass Kenma bereits umdrehen und sich empören wollte, doch Terushima hielt ihn auf. Denn Dr. Sakusa wusste das schon selbst zu entschärfen: „Da läuft gar nichts, ich bin sein Lehrer und er ist mein Schüler. Er lernt, Atsumu“ – „Er flirtet“ – „Vertrau mir, er lernt“
 

Kenma war außer sich und er wurde das Gefühl nicht los, dass Terushima mitverantwortlich für die Situation war. Den Vorwurf schlug dieser aber sofort ab und widmete sich einem ganz anderem Thema: Der Motorradfahrerin.

„Ich war mit Atsumu bei ihr… wollte sie aufmuntern, mit meinem unechten Zwillingsbruder. Hat aber nicht besonders geholfen. Das mit dem Rollstuhlfahren fällt ihr echt schwer, sie hat wenig Kraft und die Physio ist anstrengend“, sagte Terushima und senkte den Kopf. Kenma wusste inzwischen, dass ein kleines Stückchen von Terushimas Schicksal an dieser Frau hing, das Stückchen, das auch mit der gelben Kawasaki am Parkplatz zu tun hatte.
 

„Kaede ist so ne taffe Frau, aber sie ist so frustriert. Ich wünschte, ich könnte ihr helfen“, seufzte Terushima. „Schmollen wegen ihr bringt ihr sicher nichts. Aber du bist doch derjenige, der immer nur Spaß will. Warum zeigst du ihr nicht, dass es auch Spaß machen kann?“ – „Wie soll Rollstuhlfahren denn bitte Spaß machen?“, fragte Terushima regelrecht pampig. Kenma zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht, du bist der Spezialist für Spaß, dir fällt schon was ein“, sagte er. Sie gingen weiter aber wurden schier wieder zum Stehen bleiben gezwungen, zumindest wenn sie nicht in die Schusslinie gelangen wollten.
 

„Kaede, Kaede, Kaede! Ich kann es nicht mehr hören!“ Das Klagelied der Krankenschwester füllte den Gang, aber Dr. Iwaizumis Poltern war auch nicht zu überhören und gar zum Kopf einziehen.

„Ich versteh nicht, warum du so eifersüchtig reagierst!“ Dass Dr. Iwaizumi schon einmal laut werden konnte, wussten sie von Shirabu, aber auch von Tsukishima, der sich herrlich darüber amüsierte, wenn besagter Stationsarzt mit Dr. Oikawa ins Geschütz trat.
 

„Ich bin nicht eifersüchtig, Hajime. Ich bin angepisst, weil es kein anderes Thema mehr gibt“, blaffte Kaori. Die beiden kamen näher und Kenma wurde nervöser, aber seine Beine wollten sich nicht recht bewegen. Terushima war wohl zu neugierig, als, dass er geflüchtet wäre.
 

„Kannst du bitte aufhören, so herumzuschreien?“ ermahnte Dr. Iwaizumi, aber Kaori lachte. „Dann kannst du dir bitte eingestehen, dass du Gefühle für das Miststück hast?“, knurrte sie ihn an. „Dann gesteh du dir doch ein, dass du eifersüchtig bist! Und nenn sie nicht so. Du kennst sie gar nicht. Wenn du sie kennen würdest… du würdest nicht so über sie sprechen“ – „Ich hab ja wohl allen Grund dazu, eifersüchtig zu sein“, kam es wieder lauter von Kaori und sie blies kraftvoll Luft aus.

„Du bildest dir das ein“, beharrte Dr. Iwaizumi auf seinen Standpunkt und dann traten die beiden auch schon um die Ecke und Kenma hielt aus Reflex die Luft an. Terushima griff urplötzlich nach seiner Hand und zog ihn hinter sich in einen Raum. Die Tür wurde zugemacht und Terushima deutete mit dem Finger auf seine Lippen, dass er leise sein sollte. „Ich hätte nichts gesagt“, flüsterte Kenma und Terushima Shhhte noch einmal deutlich. Kenma nickte. Terushima hat sie in einen der Utensilräume gezogen, nicht den Kramuri-Raum vom dritten Stock, sie waren im zweiten Stock und vis-a-vis war zumindest kein Bereitschaftsraum, wo jemand, vorzugsweise Terushima, Shirabu und oder Futakuchi, herauskommen konnte.
 

Der Streit kam näher. Kenmas Herz wollte schon stehen bleiben, weil er hörte, dass die zwei vor der Tür standen. Es wurde zwar etwas leiser und vielleicht sprachen sie auch schon wieder halbwegs normal miteinander, die Panik stieg den beiden aber so richtig auf, als sie die Türschnalle bewegen sahen.

Da blieb Kenmas Herz dann auch stehen, aber nicht, weil Dr. Iwaizumi und Kaori bei der Tür hereinkamen, sondern, weil sich Terushima nah an ihn schob und mit einer ungeahnten Leidenschaft seine Lippen in Beschlag nahm. Terushima raubte ihm binnen Bruchteilen von einer Sekunde den Atem, den Herzschlag und das Gefühl für Zeit und Raum. Kenma kniff die Augen zu und realisierte nur, dass ihm das Aftershave des anderen nicht abneigte.
 

„Oh, Entschuldigung“, hörte er entfernt und auch, dass die Tür zugeknallt wurde. Von dem Gekichere draußen merkte er kaum etwas und dann löste sich Terushima von ihm und Kenma starrte ihn entsetzt an. „Was… was sollte das?“, fragte er ihn aufgelöst. Er fasste sich auf die Lippen. Seine Finger zitterten, aber er ließ Terushimas Hand nicht los, weil er fürchtete, der Boden würde ihm unter den wackeligen Beinen wegrutschen.
 

„Ich hab uns gerettet, wenn die beiden hier rein gekommen wären, hättest du was viel Schlimmeres über dich ergehen lassen müssen, als nen kleinen Kuss von mir“, sagte Terushima und nahm Abstand. „Ein kleiner Kuss? Das war mehr als ein kleiner Kuss!“, empörte sich Kenma, aber stolperte Terushima nach. Die Arme schlangen sich stützend um ihn, aber Kenma versuchte sich zu wehren.

„Sag nicht, das war dein erster Kuss“, befürchtete Terushima. Kenma schnaubte. „N-nein… natürlich nicht“, sagte Kenma. Er sah Terushima dabei nicht ins Gesicht, weil er nicht einer Lüge ertappt werden wollte.
 

„Dr. Model!?“ Nun war Terushima außer sich. „Vergiss es, lass mich einfach in Ruhe“, sagte Kenma und stieß Terushima von sich weg, er lief aus dem Raum, knallte die Tür hinter sich zu und beschleunigte seine Schritte auf ein Maximum.

„Kenma!“, rief ihm Terushima nach, aber er ignorierte ihn. Er wurde schneller und hoffte, dass er ihm nicht folgen würde. Tat er nicht.
 

Vollkommen außer Puste kam er an seinem Ziel an und erkannte, dass Shirabu da war. Kenma wechselte nicht gerne mit Shirabu ab, wenn es darum ging, Kawanishi etwas von seiner Zeit zu schenken. Denn er hörte dabei immer Dinge die er nicht hören wollte.
 

"Ich weiß ja nicht, ob du auf Frauen oder Männer stehst, aber Terushima und sein Zungenpiercing..."

Verdammt! Terushimas Zungenpiercing!

oder

"Kenji ist ganz schön herrisch im Bett!"

Diese Bilder!

Wenn es aber losging mit: "Boah ey, Semi-san hat...", dann suchte Kenma besonders schnell wieder das Weite, denn Semi hat Shirabu wohl mal das Hirn hinausgeblasen und wie sein Kollege das genau meinte, wollte er gar nicht näher erfahren, geschweige denn, was noch geblasen, gefegt und weggevögelt wurde.
 

Aber an diesem Tag sagte er nichts mehr. Er stand auf und übergab an Kenma, der wusste, dass Yachi in drei Stunden wieder hier sein würde.

„Terushima ist ein Arsch… aber das weißt du sicher schon“, sagte er zu Kawanishi und ließ sich neben ihm nieder. Sein Herz musste sich erst beruhigen. Er musste verarbeiten, was da gerade passiert war und er musste akzeptieren, dass Terushima nun etwas über ihn wusste, was sonst niemand wusste.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey meine Lieben,

der Schluss dieses Kapitels hat mich selbst ein bisschen überrumpelt, aber auf eine ganz wundervolle Weise, weil ich gestehen muss, dass ich schon sehr lange mal ein TeruKen schreiben wollte und das wurde mir nun mehr oder weniger ermöglicht. Außerdem bringt es nun eine ganz besondere Spannung in die Gruppe und in die WG. Ich freu mich ja echt drauf, was daraus noch alles wird.

Ab jetzt, muss ich euch aber auch mal vorbereiten, hab ich keine Grenzen mehr. Alles kann passieren und wenn ich mir meine Kapitelplanung so anschaue: Alles wird passieren. Seid bitte auf alles eingestellt, erwartet vielleicht sogar das Schlimmste, aber bitte habt weiterhin eine gute Unterhaltung bei mir und sagt mir gerne, ob ihr das auch seid: Gut unterhalten. Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück