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Teamplayer

von

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One-Shot

Es war wieder eine Weile her, seitdem sich die Kindheitsfreunde getroffen hatten. Das letzte Mal, als sie sich gesehen hatten, war Sousuke in sein Leben zurückgekehrt, hatte ihm seine Verletzung verheimlicht, die sein Karriereaus bedeuten hätte können, und all das bloß, um Rin in einem bedeutenden Turnier schwimmen zu sehen. Damals hatte er ihm etwas derart Wichtiges um Rins Willen verheimlicht, um ihn nicht mitten in einem Turnier aus der Fassung zu bringen und seine Runden zu manipulieren.

In der Zwischenzeit war wieder einiges geschehen. Turniere wurden geschwommen - falsch, Rin hatte Turniere geschwommen -, sie beide hatten die High School abgeschlossen, um ins Erwachsenenleben einzutreten, sie hatten sich für eine Universität eingeschrieben und eine ungewisse Zukunft betreten. Rin wusste mit Sicherheit, dass er weiterhin schwimmen würde. Er würde sein gesamtes Leben lang nichts anderes wollen, doch Sousuke lief ins Leere, er schwamm ins Leere. Zumindest war es ihm so für eine Weile so erschienen, egal wie viele Physiotherapiestunden er hinter sich gebracht hatte. Keine von ihnen, so sehr er sich angestrengt hatte, hatte ihm die erwartete Verbesserung erbracht. Erst die Operation, die Sousuke ebenso erwartet wie auch gefürchtet hatte, hatte eine Besserung gebracht.
 

Eine kleine Gesprächspause war eingekehrt, in der sie beide aus dem Fenster des Cafes starrten und die vorbeilaufenden Menschen beobachten. „Ja also“, schloss Rin das letzte Gespräch ab. Er tippte mit den Fingern auf den Tisch und sah ihn nicht an, während er die Frage stellte. „Wie auch immer, ich wollte dich noch fragen wie… nun ja.“

„Du wolltest fragen, wie meine OP verlaufen ist?“

Das nervöse Tippen verstummte und er hob den Blick, ehe er wieder aus dem Fenster sah. „Ja, ich schätze das wollte ich dich fragen.“

Sousuke rückte seinen Stuhl zurecht und wandte sich Rin zu. „Sehr gut, sie ist sehr gut verlaufen.“

Hastig griff dieser nach seiner Kappe und setzte sie auf. „Gut, das wollte ich hören. Dann bist du bald wieder im Rennen.“ Er bemühte sich eine tiefe, ernste Stimme zu wahren, während er sich auf die Lippen biss.

„Du weinst“, stellte Sousuke fest und lächelte. Es war jedes Mal ein Vergnügen hinter Rins Fassade zu sehen und festzustellen, dass er sich seit der Grundschule nicht großartig verändert hatte, selbst wenn ihn andere manchmal noch für ruppig hielten. Sousuke selbst hatte sich für eine Weile kaum besser verhalten und sich Haru und dessen Freunden gegenüber unmöglich benommen.

„Wieso sollt ich weinen. Ich freu mich einfach für dich.“ Er legte die Hand auf den Tisch und erhob sich von seinem Barhocker.

„Warte, ich möchte noch bleiben.“

„Wieso möchtest du noch bleiben?“ Irritiert stand er da, die Hand noch auf dem Tisch, ein halbvolles Glas noch neben sich. Seine Tränen waren wohl wieder versiegt und so nahm er seine Kappe ab. Sousuke nahm ihn am Ärmel und deutete ihm an sich wieder zu setzen. „Zum Reden.“ Er hatte genug davon ihm alles zu verheimlichen, oder ihn anzulügen. Von seiner Verletzung hatte er ihm ebenfalls viel zu spät erzählt. Doch … wie begann man solche persönlichen Gespräche?

„In Ordnung. Wirst du wieder schwimmen? Solo?“

„Ich denke hauptsächlich solo. Du weißt, dass es mir etwas mehr liegt.“

„Du hast gesagt, dann musst du dich nicht auf andere im Team verlassen, dann hängt Erfolg oder Misserfolg nur von deinem eigenen Können ab.“ Mit zurückgewonnener Selbstsicherheit griff Rin nach dem Glas, trank es aus und ließ sich an der gegenüberliegenden Bar nachfüllen. „Denkst du das immer noch?“

„Ja, aber ich kann ein Team ebenso schätzen. Das hast du mir beigebracht. Was ist bei sonst im Leben so los?“

„Uni, Schwimmen, Training, Uni, vor allem Schwimmen. Wir Sportler sind doch alle gleich. Wir haben uns nun an der Uni eingeschrieben und es ist mehr Arbeit neben dem Sport als früher. In Wahrheit denke ich hauptsächlich ans Schwimmen.“ Rin zahlte, diesmal für sie beide ein neues Getränk und Sousuke ließ sich einladen, und führte ihn wieder an ihren gemeinsamen Platz vor dem Fenster zurück. „Du bist vor allem mit deiner Rehabilitation und Physiotherapie beschäftigt? Mit sonst nichts?“

„Ja, das könnte man so sagen. Es sind kleine Schritte, aber es wird besser. Ich war auch auf zwei Dates, aber das war nicht das, was ich wollte.“

„Mit hübschen Mädchen aus deiner Uni?“, scherzte Rin. „Ich glaube, viele mögen Sportler. Mir haben auch drei, vier Andeutungen gemacht, aber ich hab wirklich anderes im Sinn.“

„Zwei Männer“, korrigierte Sousuke erst etwas vorsichtig und wollte zusehen wie sein Kindheitsfreund reagierte. Dass er ihn wegstoßen würde, machte ihn keine Sorgen, aber der Gedanke war für ihn wohl ungewohnt.

„Ah, verstehe.“ Rins Blick wurde sanft, dann drehte er sich ihm zu, neigte sich ihm leicht entgegen, und Sousuke wusste nicht mehr, wie er die Gesten seines Kindheitsfreundes interpretieren sollte, oder wollte. Vielleicht interpretierte er auch zu viel hinein. So etwas riskierte Freundschaften. „Du musst dich erstmal auf deine Genesung konzentrieren. Du arbeitest an dir nach deiner OP und dann schwimmen wir wieder zusammen. Wenn du einem Team nicht mehr abgeneigt bist, dann zumindest einmal im Team und unseren Solokarrieren können wir ebenso nachgehen. Du hast wieder die Zukunft offen, du wirst nicht in einem langweiligen Bürojob versauern, auf den uns unsere Studiengänge vorbereiten wollen, sondern eine Zukunft im Wasser.“

Rin verwandelte sich immer mehr in die Person, die er schon einmal gewesen war, als Sousuke ihn kennengelernt hatte. Sein Ehrgeiz und seine Passion waren wieder echt und nicht von Zorn, Trauer oder Verbitterung angetrieben.

„Ich will diese Zukunft auch nicht mehr alleine anstreben.“ Nun hatte er endlich das Gespräch in die Richtung geführt, die er schon damals hatte einschlagen wollen. Die folgenden Sätze kamen ihm eher in Trance über die Lippen. Er hatte sich ab und zu vorgestellt, wie er sich Rin gegenüber ausdrücken könnte, aber nun, da er es tat, war es fast surreal. Nun war er an dieser Stelle, nun neigte er sich ihm zu und sah ihn eindrücklich an. Irgendwas drückte in seinen Magen, eine Art von Nervosität, die man sonst bei großen Turnieren verspürte, kurz bevor man ins Wasser eintauchte, und es war eine gute Nervosität, denn sie versicherte ihm, dass ihm der Ausgang ihres Gesprächs wichtig war. „Nicht nur mit einem Team, ich meine mit dir. Und ich will nicht nur mit dir zusammen schwimmen.“

„Ich hoffe darauf“, sagte Rin bloß. Dieser Depp verstand wohl nicht, oder er wollte nicht verstehen. Das war verständlich. Er sollte die nötige Zeit bekommen, um seine Gedanken ordnen zu können. „Wie meinst du das?“

„Ich hab darüber lange nachgedacht und ich will mit dir zusammen sein. Ich will dir nichts so Wichtiges mehr verheimlichen, nachdem ich dir meine Verletzung verheimlicht habe.“

Die Antwort ließ quälend lange auf sich warten. „Eigentlich hab ich mir über Beziehungen und Sexualität wenig Gedanken gemacht“, räumte er als Erstes ein, um überhaupt etwas geantwortet zu haben und ihn nicht im Ungewissen hängen zu lassen. „Aber ich hatte nie Interesse an den Mädchen in der Schule oder an den Frauen an der Uni. Nicht, dass ich es wüsste.“

„Und ich wollte dich nicht unter Druck setzen“, setzte Sousuke einen Schritt zurück. Der Druck im Magen fühlte sich nun so an, als hätte man nicht zum Turnier antreten sollen, weil man noch mit einer verletzten Schulter zu kämpfen hatte. Als wäre es eine schlechte Idee gewesen mit seinem Wunsch derart weit vorzupreschen und zu hoffen, dass er in Erfüllung ginge.

„Das tust du nicht.“ Seine Finger langten erst wieder nach seiner Kappe, doch dann entschied er sich wohl dazu, dass Sousuke in seinem Gesicht lesen sollte. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich könnte es mir vielleicht vorstellen, aber ich hab es mir bisher noch nie vorgestellt.“

„Das ist in Ordnung, wirklich.“

Unangenehme Stille.

„Wenn du nicht willst, reden wir nicht mehr darüber, aber wenn doch, dann denk darüber nach.“

„Danke. Treffen wir uns morgen wieder, reden nochmal darüber und bis dahin denk ich nach.“

Sie beide erhoben sich und verließen das Cafe. Rin war es, der die Initiative ergriff und ihn umarmte. Es war etwas anderes als die übliche, kumpelhafte Umarmung unter besten Freunden und definitiv etwas anderes, als mit den beiden Männern, mit denen er ausgegangen war, um herkömmliches Dating auszuprobieren. Diese waren ihm gleichgültig gewesen und er hatte sie noch am Heimweg verabschiedet, um sie dann jeweils in einem unangenehmen Gespräch an den Folgetagen abzuweisen und enttäuschte Gesichter zurückzulassen.

„Das war kein nein“, bestätigte Rin, gab ihm ein kurzes Handzeichen zur Verabschiedung, und drehte sich noch einmal um, bevor er in die andere Richtung schritt.
 

Kaum dass Sousuke sein Zimmer erreichte, ließ er sich ins Bett fallen und fühlte sich wie gelähmt. Er wusste nicht wie er sich ein solches Gespräch konkret vorstellen hatte sollen und es kam ihm kindlich vor sich in solchen Tagträumen zu verlieren. Andererseits wusste er, dass er jedes Mal, wenn er seine Zukunft vor sich sah, sich vorstellte, wie er seine Schwimmerkarriere fortsetzte, wie er als Sportler erfolgreich wurde und Rin war jedes Mal neben ihm.

Als sie Kinder gewesen waren, hatte er ihn als Freund und Sportlerkollegen neben sich gesehen, doch dann war er in die Pubertät gekommen und so war es Rin. Er hatte ihn gesehen, als er älter geworden war und plötzlich vor sich gesehen, wie sie zusammenziehen könnten, wenn sie denn beide nur wollten und ihre Schwierigkeiten überkamen, und sich wie ein Paar verhielten, länger umarmten als es für Freunde üblich wäre und einen Kuss zum Abschied geben könnten, wenn einer das Haus verließ.

Sousuke hatte seine sexuelle Orientierung recht schnell als seine Realität akzeptiert, und sich gleichzeitig gesagt, er dürfte nicht alles daran setzen, dass Rin seine Zukunft ebenso mit ihm an seiner Seite sah.

„Gute Nacht, bis morgen!“, schrieb Rin, bevor er ihm froh über die Meldung antwortete, schließlich hatte er nach diesem Gespräch nicht erwartet eine Nachricht zu erhalten, und in den Schlaf driftete.

Es lief nicht schlecht und er konnte stolz auf sich sein, sagte er sich immer wieder. Oder? Jeder muss sich neugefundenen Gefühlen und einem Geständnis, erst recht eines, das vom besten Freund kam, erst stellen und diese für sich reflektieren, ordnen, herausfinden, was man damit machen möchte… was man selbst fühlte. Sousuke hatte diese Zeit gehabt, sich selbst so viel davon nehmen können wie er gebraucht hatte und sein bester Freund, oder mehr als ebendies, sollte sie ebenfalls bekommen.
 

In seinem Traum schwebte er im Wasser, so mühelos wie vor seiner Operation. Er sah auf seine Hände hinab. Kein Wunder, dass er unbeschwert und schmerzlos war. Wie alt waren sie zu dieser Zeit gewesen? Zehn? Elf?

Sousuke stieß sich vor und war ein Fisch, der durch das Wasser glitt, als wäre er darin geboren worden und hätte es nie verlassen. Seine Hand glitt hindurch und berührte die Wand, während er auftauchte, damit Luft in seine Lungen strömte. Neben ihm war ein Rotschopf, der wohl eine Millisekunde vor ihm angekommen war und jubelte, und so ehrgeizig Sousuke auch war, bei Rin verspürte er Stolz. Für ihn, er wollte das Beste für ihn, doch er selbst wollte ebenfalls etwas gelten, nicht immer im Schatten des anderen schwimmen.

„Wir werden ein großartiges Team abgeben!“, jubelte sein Freund.

„Rin, ich wollte dir etwas sagen…“ Sein ernster Tonfall ließ das Lachen des anderen verstummen und obwohl er dieses gerne sah, wollte Sousuke sein Anliegen endlich aussprechen. „Du drängst mich immer in dieses „wir sollten ein Team bilden“ hinein und ich trainiere gerne mit dir und ich schwimme gerne gegen dich.“

„Aber…“, drängte Rin, plötzlich ebenfalls ernst.

„Ich will später eine Solokarriere.“

Sie beide glitten aus dem Wasser und diskutierten, als sie in die Umkleide marschierten. Die Augen der anderen Kinder, die mit ihnen trainierten, folgten ihnen verunsichert.

„Wieso?“, platzte es aus Rin. Normalerweise saßen sie näher beieinander, doch nun nahm er am anderen Ende der Bank Platz.

„Es gefällt mir solo zu schwimmen. Ich muss mich auf niemanden sonst verlassen und ich bin mit meiner Leistung und dem Wasser alleine.“

Ein leises Knurren, ein böser Seitenblick.

„Ich meine nicht dich, sondern… generell. Das gefällt mir, nur für mich zu schwimmen.“

„Ich zwinge dich nicht dazu, aber du hättest es mir früher sagen können. Und heißt das, du löst deinen Wunsch von unserer Wette nicht mehr ein? Ist das dein Wunsch, nicht mehr mit mir zu trainieren?“

„Wieso sollte es das heißen?“, beeilte sich Sousuke die Situation zu retten. „Ich bin nun einmal so, dass ich die Dinge lieber alleine angehe, aber das heißt nicht, dass ich dich nicht mehr als meinen Freund haben oder mit dir trainieren will.“

Rin stand auf, hielt vor ihm an, boxte ihm gegen den Oberarm und ging davon. „Idiot.“

An dem Tag hatten sie nur mehr wenig miteinander gesprochen, denn damals hatte Sousuke nicht verstanden, dass es für sie beide um mehr ging, als um den Sport.
 

Als er am nächsten Tag auf Rin an einer öffentlichen Schwimmhalle wartete, war er bereits wie vom Autopiloten gesteuert durch seinen Unialltag und seine Physiotherapie gegangen. Normalerweise hätte er sich dreimal in die falsche Richtung verloren, bevor er endlich an den richtigen Ort fand, doch diesmal war es ihm wichtig rechtzeitig anzukommen und direkt zur Schwimmhalle zu finden. Deswegen stand er schon beinahe eine dreiviertel Stunde vor dem vereinbarten Treffpunkt vor der Halle.

Rin trug noch seinen Trainingsanzug, den er für gewöhnlich nach den Schwimmeinheiten auf dem Heimweg trug. In seiner Hand hielt er eine Dose seines Lieblingsgetränk. Sousuke hielt den gesunden Arm entgegen, um sie aufzufangen, nicht wie beim letzten Mal, als er sie nicht fangen konnte und auf diese Weise seine Verletzung preisgegeben hatte. Rin warf, Sousuke fing, ihre Interaktionen fühlte sich nicht anders an als sonst und er wusste, egal wie die Antwort ausfallen würde, oder ob er sie in naher Zukunft treffen würde, sie könnten ihre Freundschaft nichtsdestrotrotz erhalten. „Hier hast du wieder eines dieser furchtbar zuckerhaltigen Getränke. Sportler ernähren sich besser.“

„Lass mir meine furchtbar zuckerhaltigen Getränke.“

„Okay, dann ist es nicht meine Schuld, wenn ich jedes Mal Gold hole!“

Sie lachten und warteten sodann, bis Rin aussprach, weshalb er ihn zur Halle bestellt hatte.

„Du hast mein „wir sollten ein Team werden“ von damals ja doch sehr ernstgenommen“, sagte er mit einem spitzbübischen Lächeln. Sousuke mochte diese kleinen Haizähne, wie viele über Rin witzelten. Sie waren etwas spitzer als er es von anderen Menschen kannte, nicht furchterregend und zu auffallend, doch wenn man genauer hinsah, sah man, was gemeint war. Sie sahen keineswegs aus wie echte Haizähne, und sie hatten etwas Charmantes an sich. „Wieso.“

„Ich hab mir schon seit längerem vorgestellt, dass ich an deiner Seite sein möchte. Wenn wir Medaillen holen und daheim, wenn wir nichtstun und einfach nur dasitzen, und wenn sich die Umstände um uns herum ändern und man das Leben gemeinsam meistern kann. Nicht nur als Freunde. Ich weiß auch nicht wie oder wann es genau kam, aber es kam so.“

„Gerade der Soloplayer.“ Nun machte sich Rin über ihn nur noch lustig. Er konnte das Gespräch von damals wohl nie beiseiteschieben.

„Ja, der“, stieg Sousuke lachend ein.

„Das möchte ich auch, denke ich.“

„Wirklich?“

„Denke ich, ja.“

Die Stille vom gestrigen Gespräch holte sie beide wieder ein.

„Und ich setze dich nicht unter Druck dich zu entscheiden“, wiederholte Sousuke mit Nachdruck, um seinen ältesten Freund nicht von sich wegzutreiben.

„Ich weiß, aber ich möchte es ausprobieren. Ich war noch nie wirklich verliebt, diese Schmetterlinge von denen alle sprechen. Frau nicht, Mann nicht, oder irgendjemand anderes. Vielleicht bin ich ein zu unsensibler Idiot dafür, vielleicht denk ich nur an meinen Sport, aber wenn ich mit jemanden eine Beziehung eingehen möchte, kann ich mir auch niemanden anderen vorstellen.“

„Ich hab die Beziehung zwischen uns seltsam gestaltet, das tut mir leid, aber ich mag dich sehr, Rin. Mittlerweile mehr als Freund, seitdem wir uns vor der Meisterschaft wiedergesehen hatten. Da ist mir bewusst geworden, dass ich nicht nur den Kontakt zu einem guten Freund vermisst habe. Ich wollte dir nicht wieder auf ewig etwas verschweigen.“

„Wir werden unsere Beziehung fortführen wie bisher“, schlug er vor, schon wieder mit Tränen in den Augen. So kannte er Rin, immer mit starken Emotionen. Starkem Ehrgeiz, starker Wut, aber auch mittlerweile wieder offen für starke Zuneigung und Freude. „Und wir probieren aus, was uns gefällt und wir leben und schwimmen zusammen. Jemand anderes interessiert mich dafür nicht.“ Er strich sich ein paar Tränen aus den Augen. „Ah, verdammt. Wiedermal. Ihr habt mich alle so gemacht.“

„Nein, du warst immer so. Daran kann ich mich gut erinnern.“

„Hm.“ Rin trat vor. Der Kuss war kurz, etwas ungeschickt, aber wärmend. Sousuke war gefühlt außer Atem, als wäre den ganzen Nachmittag über Bahnen geschwommen. Der Kuss, den er mit seinem beliebigen Date gehabt hatte, war technisch gewesen, gekonnter ja, doch der Mann war ihm gleichgültig gewesen. Dieser Mann vor ihm war ihm nicht gleichgültig und er bemühte sich so sehr sich auf Sousuke einzulassen. „Wir beide wissen, wenn man trainiert, wird man besser.“ Rin lachte gegen seine Lippen und ließ seinen Kopf gegen seine Schulter fallen.

Und sie gingen zu Sousuke heim, um wie immer Zeit miteinander zu verbringen. Diesmal halb kumpelhaft, halb als fester Freund die Schulter um Sousuke geschlungen. Sie wussten beide nicht wie man sich zum Beginn einer Beziehung verhielt, doch wenn sie sich beide entschieden, dass eine kumpelhafte Umarmung ebenfalls dazugehörte, dann tat sie das. „Ich hab dir ja gesagt, du kannst deiner Solokarriere nachgehen und dennoch mit mir zusammen sein.“

„Ich werde auch mit dir zusammen sein und zusammen im Team schwimmen wollen“, erwiderte Sousuke gegen seine Brust gelehnt. „Zumindest für eine einzelne Meisterschaft, oder mehrere.“



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