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Der Squib

von

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Kapitel 2

Severus Augen weiteten sich, als sie nicht wie gewohnt im Eingangsbereich landeten, sondern etwa Einhundert Meter von den Schutzbannen des Anwesens entfernt.

„Was ist passiert?“, fragte Lucius verwirrt. Severus schüttelte unwissend den Kopf. „Ich weiß es nicht. Anscheinend haben sie jemanden wichtiges erwischt“, überlegte der Tränkemeister und zischte gepeinigt auf, denn Voldemort schien ungeduldig zu werden.

Sofort eilten Malfoy und Snape zum Anwesen. „Dumbledore?“, fragte Lucius leicht außer Atem.

„Vielleicht ist auch ein Spion von Dumbledore aufgeflogen“, überlegte Severus, während sie die Schutzbanne passierten und an seiner Magie gezerrt und geprüft wurde und sich so viele Zauber auf ihn legten und wieder lösten, um ihn zu autorisieren.

Lucius blieb wie angewurzelt stehen. „Dumbledore hat Spione in unseren Reihen?!“ Severus grinste zynisch. „Habe ich persönlich eingeschleust“, erklärte er und schon eilten beide weiter zum großen Herrenhaus des Lords.

„Weiß das der Lord?“, hakte der Blonde nach. „Luc, glaubst du wirklich, dass ich noch leben würde, geschweige denn in seine Nähe kommen dürfte, wenn er es wüsste?“, fragte Snape dagegen und schon betraten sie die große Empfangshalle.

„Du spielst ein gefährliches Spiel, mein Freund“, raunte Lucius sehr ernst. „Schon mein halbes Leben lang...“, raunte Severus wehmütig.

Dann ein Schwenk ihrer Zauberstäbe und sie waren in ihren Todesserroben gekleidet, um Sekunden später den großen Versammlungsraum zu betreten. Ein kurzer Blick in die Runde belehrte beide, dass ALLE versammelt waren. Sie rauschten bis zum Thron und sanken beide synchron vor dem Lord auf die Knie und küssten dessen Saum.

Da eine gespenstische, unheildrohende Stille herrschte, blieben beide in der Demutshaltung harrend.
 

Voldemort saß auf seinem Thron und spielte beinahe gelangweilt mit seinem Zauberstab, während er das vor ihn schwebende Zeitglas beobachtete. Er wusste nicht warum, aber es hatte ihn einfach gereizt, mal zu wissen, wie lange seine beiden besten und vertrauenswürdigsten Todesser nach dem Ruf benötigen würden, um vor ihm aufzutauchen.

Als die beiden seine Schutzbanne durchbrachen, verengte er überrascht und bedrohlich zugleich seine roten Augen.

Lord Voldemort war der beste Leglimentiker aller Zeiten. NIEMAND konnte ihm das Wasser reichen. Dummerweise war ausgerechnet Severus Snape der beste Okklumentiker aller Zeiten. Ja, Voldemort hatte es sich zur geheimen Aufgabe gemacht, Severus Schilde zu knacken. Er versuchte es bei jedem Treffen und immer wieder auf eine andere Art und Weise. Er hatte herausfinden können, warum Snape so gut war, doch er hatte die Schilde noch nicht knacken können.

Aus einer Laune heraus hatte er einige Zauber gewirkt und in dem Moment wie Snape die Banne durchschritt, wirkten die Zauber und beinahe ohne Widerstand glitt der Lord in Severus Geist ein.

Snape hatte noch immer Alkohol im Blut, einen mordsmäßigen Kater und kam direkt von Potter. Harry Potter!

Voldemort verschluckte sich beinahe vor Verblüffung und dann sah er, dass Snape Spione von Dumbledore in seine Reihen eingeschleust hatte und seine Augen glühten vor Wut auf.
 

Nun knieten beide vor ihm und er fixierte sowohl Severus als auch Lucius schweigend und er überlegte, wie er vorgehen sollte.

„Ihr habt lange gebraucht...“, stellte er fest, während er das Zeitglas verschwinden ließ. „Was hat euch aufgehalten?“, fragte er beinahe zynisch und er konnte sowohl Malfoys als auch Snapes gedankliches Schnauben hören.

„Mein Lord, wir hatten nicht mir Ihren Sicherheitsvorkehrungen gerechnet und waren etwas verwirrt gewesen“, kam es nun aalglatt und schnarrend von Snape.

Voldemort schwieg eine Weile, während er Snape musterte. „Severus, wem gehört deine Loyalität?“, wollte er da wissen und musste schmunzeln, als er Snape verwirrt zusammenzucken sah. „Ich möchte die Wahrheit, Severus. Ich garantiere dir Straffreiheit“, lockte er ruhig.

Der Tränkemeister wusste, dass Voldemort sich an sein gegebenes Wort halten würde, doch schwieg er zu der Frage verbissen, was Lucius leicht aufblicken und Snape mustern ließ.

Voldemort seufzte lautlos. Das würde also später geklärt werden müssen.

„Nun gut. Severus, mir ist aufgefallen, dass du schon seit fast einem Jahr jeden Freitag einfach verschwindest. Du bist weder in Hogwarts noch bei dir zu Hause.

Harry Potter ist seit fast drei Jahren spurlos verschwunden. Ich kann keine Verbindung mehr zu ihm aufbauen. Ich spüre ihn nicht“, erklärte er ruhig und war amüsiert, als er sah, wie Snape eine Nuance blasser wurde. Ja, Voldemort wusste sehr wohl um seine und Potters Verbindung. Er verstand nicht, warum jeder ihm dieses elementare Grundwissen absprach – schließlich war er der größte und mächtigste Schwarzmagier aller Zeiten!

„Merkwürdigerweise spüre ich immer einen Hauch von Potter, wenn du Freitags verschwindest. Du musst also Kontakt mit dem Jungen haben. Und da ich weiß, wie du zu Lucius stehst, habe ich diesen den Auftrag gegeben, dir zu folgen und mir zu berichten, wo Potter ist“, erklärte er ruhig und war beinahe schockiert von Snapes Reaktion.
 

Malfoy hatte den Kopf gehoben und Voldemort beinahe garstig angestarrt. Dann behauptete der Lord auch noch einen Schwachsinn! Leichenblass blickte er zu Snape, dieser hatte seinen Blick abrupt Malfoy zugewandt und im nächsten Moment war er disappariert.

„Severus... das ist nicht wahr!“, wollte Malfoy ihn erklären und sagte die letzten drei Worte in die Leere. Dann fiel ihm noch etwas auf und er erhob sich. Mit verengten Augen blickte er den Lord fest an. „Eine Illusion?“, fragte er bissig, was den Lord schmunzeln ließ. Die Illusion verschwand und nun standen sie beide in den riesigen leeren Saal.

„Sie haben gelogen, mein Lord!“, knurrte Lucius aufgebracht.

Voldemort zuckte mit den Schultern. „Was habt ihr getrunken, dass er noch immer so unzurechnungsfähig und handlungsunfähig ist?“, wollte er ernst wissen. „Er ist ein gefundenes Fressen für all seine Feinde!“

Lucius wollte schon etwas sagen und stockte dann, als er meinte einen schmollenden Unterton gehört zu haben.

„Sie haben das alles inszeniert, um an seinen Schutzschilden vorbeizukommen?!“, fragte er ungläubig.

„Was ja auch hervorragend geklappt hat“, murrte der Lord. „Nun berichte, Lucius! Was hat es mit Potter auf sich!“

Malfoy atmete tief durch und wog ab. Schließlich entschied er sich alles auf eine Karte zu setzen.

„Mir ist auch aufgefallen, dass Sev Freitags immer weggeht. Er hat sogar mir mehrere Male Absagen erteilt. Also fragte ich ihn, ob ich ihn begleiten könne. Er nahm mich mit und ja, wir trafen auf Harry Potter in einer Bar in der Muggelwelt.

Ich erfuhr, dass Potter wohl keine Magie mehr besitzt. Er ist ein Squib, verursacht durch die Trainingsmethoden von Dumbledore. Am besten erwähnen Sie diesen Namen weder in Snapes noch Potters Nähe. Die beiden sind nicht gut auf Dumbledore zu sprechen. Und wenn ich es richtig verstanden habe, wären sie auch schon längst zu Ihnen gekommen, mein Lord, wenn sie nicht Angst hätten, dass Sie Potter umbringen.

Ja, wir haben sehr viel getrunken.“

Voldemort lauschte den Worten, während er sehr behutsam in Lucius Gedanken stöberte. Malfoy war nach wie vor loyal und ehrlich. Nur was Potter anging, war er nicht einverstanden mit Voldemorts Weg.

„Ich würde mir Potter gerne mal anschauen. Was schlägst du vor, wie wir das bewerkstelligen?“, fragte er ruhig und stockte, als Lucius in schallendes Lachen ausbrach. „Ich würde abwarten. So wie ich Severus kenne und Harry kennengelernt habe, denke ich, dass Harry Sie spätesten in drei Tagen treffen möchte.“
 

Harry war gerade dabei mühsam den Frühstückstisch abzuräumen. Er verräumte den letzten Rest, als es knallte, er gepackt wurde und Sekundenbruchteile später sich übergebend irgendwo im nirgendwo wiederfand. Hinzu kam der stechende, bohrende Kopfschmerz und Harry schrie den Schmerz raus.

„Trink das!“, kam es schnaubend und Harry wurde eine Phiole vor die Nase gehalten. „Ich dich auch, Severus!“, keuchte Harry und griff nach der Phiole.

Als es ihm besser ging, ließ er sich auf den Po fallen und blickte zu Severus auf, der neben ihn wartete. „Was ist denn passiert?“, wollte er leise verwirrt wissen.

„Malfoy hat uns verraten und der Lord weiß, wo du wohnst!“, kam es beinahe fauchend als Antwort.

Harry musterte Severus einen Moment und legte den Kopf leicht schief. „Und wie kommst du darauf?“, wagte er es dann doch zu fragen.

Der Tränkemeister erzählte kurz, was passiert war, während er mit gezücktem Zauberstab seine Umgebung beobachtete.

Als er geendete hatte, lachte Harry leise vor sich hin. „Respekt an Voldemort...“ entfuhr es ihm. Severus hob eine Augenbraue, während er überlegte, was Harry damit meinte oder ob dieser einfach nur den Verstand verloren hatte.

„Warum Respekt?“, wollte er dann doch interessiert wissen und Harry grinste breit. „So wie du es erzählt hast, wirkt es auf mich, als ob er dir eine Falle gestellt hat und du bist reingetappt. Und nein, ich bin nicht der Grund für die Falle gewesen... Weil wenn das so wäre, dann hätten sie mich überfallen, während du bei Voldemort gewesen bist“, versuchte er seine Gedanken zu erklären.

Severus musterte Harry einen Moment sprachlos und ganz langsam verfinsterte sich sein Blick, als ihm bewusst wurde, dass Harry Recht hatte. Sofort überprüfte er seinen Geist auf fremde magische Spuren und entdeckte zu seinem Entsetzen die Spur des Lords.

„Es war eine Falle...“, entfuhr es ihm geschlagen.

Harry ließ sich auf den Rücken fallen und kugelte sich vor lachen. „Wollen wir was trinken gehen?“, fragte er unschuldig mit blitzenden Augen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: AomaSade
2023-11-29T10:37:12+00:00 29.11.2023 11:37
Ich mag deine Geschichte. Sie ist voller Humor und tollen Charakteren. Die Handlung ist neu, die Charaktere sind ähnlich aber anders, lebendiger. Jetzt bin ich wirklich sehr, sehr neugierig, wie es weitergeht.
Antwort von:  Seelendieb
29.11.2023 12:25
Sei gegrüßt :D
Es freut mich immer wieder, wenn dir meine Geschichten zusagen. Ich bin auch gespannt wie es weiter geht. XD

Lassen wir uns überraschen ;)


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