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Tag 25

Es ging ihr bereits seit einigen Tagen nicht mehr so gut. Hundeelend würde ihren Zustand am besten beschreiben. Sie konnte kaum etwas Essen und wenn doch, blieb es nicht lange in ihrem Magen.

Gerade grassierte in Japan eine Magen-Darm-Grippe mit unterschiedlichem Ausmaß. Die Ansteckungszeit konnte zwischen einigen Stunden bis hin zu einigen Tagen liegen. Die Symptome waren unterschiedlich: Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Blähungen und Schwindel. Bei Jodie hingegen hatte sich die Übelkeit und das Erbrechen manifestiert. Eigentlich sollten die Symptome binnen weniger Tage abklingen, doch sie hatte nicht so viel Glück. Ihr Zustand war gleichbleibend. Immer wenn sie dachte, es wäre besser geworden, musste sie wieder zur Toilette laufen.

Camel und James hatten bei Weitem mehr Glück gehabt als sie. Beide waren zwar ebenfalls durch die Magen-Darm-Grippe ausgeknockt worden, fühlten sich aber nach einer Woche wieder fit. Sie hingegen hatte immer noch diesen Durchhänger. Wenigstens musste sie nicht arbeiten und konnte sich ausruhen. Trotzdem wurde ihr Zustand nicht besser. Die letzten Tage verbrachte sie entweder im Bett oder auf dem Sofa, wenn sie nicht mit ihrem Badezimmer liebäugelte. Ihr war auch meistens in den Morgenstunden schlecht.

Nach über einer Woche stattete sie ihrem Hausarzt einen Besuch ab. Ihr Ziel war es, Medikamente zu bekommen, durch die ihr Infekt endlich abklang. Außerdem wollte sie wieder arbeiten und dabei niemanden anstecken. Beim Arzt beantwortete Jodie jede Frage wahrheitsgemäß. Immer wenn er die Stirn runzelte, überkam sie sofort die Sorge. Steckte hinter ihrer Magen-Darm-Grippe doch mehr? War sie vielleicht krank?

Aber seine Verdachtsdiagnosen hatten es in sich und Jodie musste eine Blutprobe abgeben. Innerhalb von zwei Tagen würde sie das Ergebnis bekommen, doch das zog ihr den Boden unter den Füßen weg. Wie sollte sie damit klarkommen? Was hieß es für ihre Zukunft beim FBI? Und wie sollte sie es den anderen erzählen? Ihre erste Untersuchung hatte sie auch schon hinter sich gebracht.

Mit einem mulmigen Gefühl in der Bauchgegend, stand sie vor Shuichis Wohnungstür. Sie hatte ein Déjà-vu. Das letzte Mal hatte sie eine Flasche Bourbon dabei und wollte nur in seiner Nähe sein. Und jetzt musste sie ihm diese Hiobsbotschaft mitteilen. Sie haderte mit sich selbst. Nach zehn Minuten traute sie sich, endlich zu klingeln. Jodie blickte auf den Boden. Sie atmete tief ein, war unruhig und hoffte, dass der Agent nicht zu Hause war.

Doch dann ging die Tür auf. Shuichi sah sie an. „Jodie!“

„Hey…“, murmelte sie leise. „Darf ich…reinkommen?“

Er nickte. „Geht’s dir besser?“

„Ja…alles gut…“, sagte sie und trat ein. Sie sah immer noch mitgenommen aus. Aber jetzt wusste sie, dass es nicht an der Magen-Darm-Grippe lag. „Keine Sorge, ich bin nicht ansteckend.“

„Habe ich nicht behauptet“, entgegnete er und ließ sie eintreten. Jodie zog sich die Jacke und die Schuhe aus. „Soll ich dir einen Tee machen?“

Sie überlegte einen Moment. „Ja, bitte…ich geh in der Zwischenzeit ins Wohnzimmer, in Ordnung?“

„Klar. Du kennst ja den Weg.“ Shuichi verschwand in der Küche. Er setzte Teewasser auf und bereitete die Tasse vor.

Jodie nahm im Wohnzimmer Platz und dachte nach. Sie war nervös und obwohl sie sich genau überlegt hatte, was sie ihm sagen wollte, war es so, als wäre ihr Kopf leer.

Shuichi kam mit einer Tasse Tee zurück. Er stellte sie auf den Tisch und setzte sich. „Also? Was ist los?“

Jodie hatte noch nicht den Mut gefunden, ihm die Wahrheit zu sagen. Sie griff nach der Teetasse und nahm einen Schluck.

„Jodie?“ Er war irritiert von ihrem Verhalten. „Hey…was hast du? Du kannst mit mir über alles reden.“

Sie stellte die Tasse zurück auf den Tisch. „Shu…ich…ich muss dir was sagen.“

Er hörte ihr weiter zu, aber es kam nichts mehr. „Jodie?“

„Tut mir leid, ich brauch…noch einen Moment. Ich habe mir zwar überlegt, was ich sagen wollte, aber es ist doch schwerer als gedacht. Ich…ich war beim Arzt.“

Shuichi sah sie an. „Wegen der Magen-Darm-Grippe?“

Jodie nickte. „Mir ging es immer noch nicht besser und ich dachte, ich könnte etwas verschrieben bekommen. Der Arzt hat mir…ein paar Fragen gestellt und dann…wurde mir Blut abgenommen und…ich habe jetzt das Ergebnis bekommen. Ich hatte…dann auch schon eine erste Untersuchung. Ich…“

Nun war er um die Agentin besorgt. Sie druckste herum, sagte nicht frei heraus, was los war und er wusste nicht, wie er ihr helfen konnte. „Jodie? Was ist los? Bist du krank? Ist es was Schlimmes?“, wollte er wissen.

„Naja…“, sagte Jodie leise.

„Jodie, hör zu, egal was es ist, du kannst auf mich zählen. Ich bin für dich da, wir haben so viel zusammen durchgestanden. Ich werde dir helfen.“ Er griff nach ihrer Hand und drückte sie. „Erzähl mir, was der Arzt gesagt hat.“

Sie schluckte. „Ich bin schwanger.“

„Was?“ Er blickte sie geschockt an. „Wie konnte das passieren? Ich weiß, wie das passieren konnte. Aber…wir haben doch verhütet…“

Sie blickte nach unten. „Man kann trotzdem schwanger werden. Für mich war es auch ein großer Schock…aber jetzt bin ich dabei, mich mit dem Gedanken anzufreunden. Ich…ich dachte die ganze Zeit, dass ich mir auch den Magen-Darm-Infekt eingefangen habe…aber das Ergebnis ist eindeutig.“

Akai nickte verstehend. „Du willst…es also bekommen?“

„Ja.“ Noch immer blickte Jodie nach unten.

„Verstehe.“

„Ich…ich erwarte nichts von dir, Shu“, fing sie an. „Aber du solltest wissen, dass du Vater wirst…in einigen Monaten. Ich weiß, es wird nicht einfach werden.“

„Ich bin für dich da“, sprach er. „Ich lass dich in dieser Situation nicht allein.“

„Shu…“

„Nein, Jodie“, entgegnete er. „Das ist mein Ernst. Ich lass dich nicht allein. Wenn du dich für das Kind entscheidest, werde ich da sein. Ich werde mich um dich kümmern und um das Kind. Ich werde…versuchen ein guter Vater zu werden.“

Ihr kamen die Tränen. „Shu…“, nun blickte sie zu ihm hoch. „Das bedeutet mir viel.“

„Ich möchte dich nicht vor den Kopf stoßen, aber es wird gefährlich werden. Die Organisation ist nach wie vor aktiv und wenn sie von dem Kind erfahren, könnte es in ihr Visier geraten. Sie werden herausfinden, dass ich der Vater bin, und dann werden sie versuchen an mich heranzukommen.“

„Ich weiß…es wird gefährlich werden“, murmelte Jodie.

„Deswegen müssen wir Maßnahmen ergreifen. Egal was es ist, wir müssen alles tun, um das Kind zu schützen.

Sie nickte abermals. „Danke, Shu.“



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