Zum Inhalt der Seite

Glück im Unglück

Elsa x Mario
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 9

Elsa war in der Küche um für sich und Mario das Abendessen zu kochen, als eine laute Stimme erklang.

“Ich bin wieder da.”

Ein Lächeln schlich sich auf ihre Züge und sie drehte den Herd ein wenig herunter, ehe sie die Küche verließ und gleich darauf in den Flur trat.

“Hallo Mario. Oh, und hallo Gregor.”

Dieser bahnte sich seinen Weg an seinem besten Freund vorbei, um zu Elsa zu gelangen.

“Hallo Schwesterherz!” Er nahm sie fest in die Arme. Als er die Umarmung wieder löste, ließ er einen Arm um ihre Schultern liegen. “Ich bringe dir da wieder jemanden. Ist er zu dir auch so streng?”

“Was?” Verwundert sah Elsa von ihrem Bruder, der sie in der Größe überholt hatte, zu ihrem Mitbewohner, der eine Hand vor sich hielt.

“Ich bin nicht streng!”

“Doch, ist er, total. Nenn es von mir aus liebevolle Strenge.” Gregor grinste seinen besten Freund breit an. Der lachte auf und umfasste mit der gerade noch freien Hand seine Krücke.

“Na gut, ein wenig vielleicht. Aber ihr braucht das.”

“Klar, brauchen wir. Total. Wir brauchen auch dringend alle eine Magen-Darm-Grippe.”

Beide Männer lachten, während Elsa nur ihren Kopf schüttelte.

“Zu mir ist er zumindest nicht streng, ganz im Gegenteil. Er ist der perfekte Mitbewohner.”

“Wirklich? Das sagst du, obwohl ich dir nicht beim Putzen oder so helfen kann?”, fragte Mario erstaunt. Schon hielt sie inne.

“Na ja, so gesehen … Du bist fast der perfekte Mitbewohner. Wenn das alles wieder klappt, ist es vermutlich ein Traum, mit dir zusammenzuwohnen.”

“Tja, dann musst du einfach hier wohnen bleiben, wenn es Mario wieder gut geht.” Gregor zwinkerte ihr zu, woraufhin sich sowohl Elsas als auch Marios Wangen röteten.

“Du Spinner”, murmelte Elsa und wich Marios Blick aus. “Bleibst du eigentlich zum Abendessen?”, richtete sie dann an ihren Bruder. Der schüttelte seinen Kopf.

“Ne, das nicht. Ich wollte nur kurz Mario bei dir abliefern und mache mich jetzt gleich auf dem Heimweg. Bei mir zu Hause wartet auch die perfekte Frau auf mich. Und ja, sie ist wirklich perfekt. Also dann, wir sehen uns.” Er drückte seine Schwester noch einmal sanft an sich, trat anschließend zur Türe und stieß beim Vorbeilaufen seinem besten Freund noch sanft die Faust gegen die Schulter, ehe er dessen Wohnung verließ. Die zwei Zurückgelassenen standen im Flur und sahen sich verunsichert an, ehe Elsa zusammen zuckte.

“Verdammt, das Essen!”

Und schon drehte sie sich um und lief schnurstracks in die Küche. Mario sah ihr verunsichert hinterher. Mensch, musste Gregor ständig solche Sprüche bringen? Wobei er zugeben musste, die Vorstellung, dass Elsa schon in ein paar Tagen bei ihm ausziehen würde, gefiel ihm überhaupt nicht. Er hatte sich schon daran gewöhnt, vielleicht auch zu sehr, dass sie hier war, bei ihm. Aber seine Eltern würden in fünf Tagen zurückkehren und er könnte bei ihnen einziehen. Dann wäre Elsa auch wieder frei, nach Hause zu gehen. Vielleicht könnten sie sich dann ja so noch ab und zu treffen, es würde ihm viel bedeuten. Aber er wusste nicht, wie sie das sah. Vielleicht … nein, er sollte sie einfach fragen, anders würde er es schließlich nie erfahren. Er humpelte auf seinen Krücken in die Küche, wo sie herum hantierte.

“Das Essen ist in ein paar Minuten fertig. Falls du nochmal ins Bad oder so gehen magst”, richtete sie über ihre Schulter an ihn, schenkte ihm dabei ein Lächeln, das er einfach erwidern musste, hätte es gar nicht sein lassen.

“Dann komme ich gleich wieder. Kann ich sonst noch etwas für dich tun?”

“Das fragst du mich?” Ein Kichern entkam Elsa.

“Ich versuche mein Bestes.”

“Das merke ich.” Sie hielt inne. “Okay, lass mich nachher den Film auswählen.”

“Gut, du hast freie Wahl.”

“Dann lass dich nur überraschen.”

“Tue ich gerne.” Und damit drehte sich Mario herum und verließ die Küche wieder.
 

~~~
 

“Seit du die Kickers trainierst wirkst du auf jeden Fall noch ausgelassener und sehr viel glücklicher”, stellte Elsa fest, während sie sich ihre Schüssel nochmal füllte.

“Findest du?”, fragte Mario erstaunt, der mit seinen Stäbchen auf dem halben Weg zu seinem Mund inne gehalten hatte. Sie sah ihn amüsiert an.

“Oh ja, das finde ich. Es ist gut, dass du eine Aufgabe hast. Vor allem eine, die dich wirklich auszufüllen scheint.”

Nun lächelte er und ließ seine Hand sinken.

“Ja, das ist wirklich so. Ich bin sehr froh darum. Vielleicht kann ich die nächsten Wochen auch noch mit Homeoffice beginnen, das wäre auch etwas, was mich ein wenig ablenkt. Auch wenn ich natürlich nicht die volle Stundenzahl arbeiten kann, aber wenigstens die ein oder andere Aufgabe werde ich sicher erledigen können. Übermorgen wollte ich sowieso mit meinem Chef telefonieren.”

“Ähm …” Elsa schloss ihre Hände beide um die Schüssel vor sich. “Kannst … kannst du von deinen Eltern aus eigentlich gut im Homeoffice arbeiten? Ich meine, sie haben ja kein Arbeitszimmer. Nur unten in der Apotheke … Und du wirst ja … vermutlich bald zu ihnen ziehen, wenn sie wieder zurückkommen.”

Mario erstarrte. Nun war sie es, die ansprach, dass ihre gemeinsame Zeit bald zu Ende ging.

“Das … muss ich dann tatsächlich schauen. Vielleicht kann ich ja vom Esstisch aus arbeiten”, antwortete er leise und starrte auf seine eigene Schüssel.

“Ich habe überlegt …”, murmelte sie.

“Ja?” Fragend sah er doch wieder auf.

“Also … ich habe ja noch Ferien und nichts vor. Zudem klappt es mit uns beiden ja doch recht gut. Ich habe genug Zeit, dich zu deinen Terminen zu bringen und dich dahin zu fahren, wo du hinwillst. Deine Eltern müssen ja eigentlich arbeiten und … ja.”

“Elsa.” Mario blinzelte ungläubig. “Willst du damit etwa sagen, dass du … ähm”, er schob die Schüssel zur Seite, streckte seine Hand aus und berührte die der ihm gegenüber Sitzenden, “dass du … also …” Auch er hielt inne. Es wäre peinlich, wenn er jetzt etwas sagen würde, was sie gar nicht so meinte. Aber was wollte sie sonst sagen?

“Ich weiß nicht”, murmelte sie, “vielleicht hast du ja auch schon genug von mir und bist froh, wenn ich endlich weg bin.”

“Nein!”

Auf seine harsche Aussage sah Elsa überrascht auf. Er blinzelte und schüttelte seinen Kopf.

“Nein”, wiederholte er, nun aber etwas ruhiger, “ich bin froh, dass du hier bei mir bist. Ich … wenn du weg bist, dann werde ich dich sehr vermissen.”

Sie blinzelte ihn mit geweiteten Augen an, während ihre Wangen rot anliefen. Doch sie hatte sich schnell wieder im Griff und ein Schmunzeln erschien auf ihren Zügen.

“Du wirst es doch nur vermissen, so bedient zu werden und dass alles für dich erledigt wird.”

Nun grinste auch er.

“Oder das, kann gut sein. Okay, meine Mutter würde sich auch um alles kümmern, aber”, er zog seine Augenbrauen hoch, “ich finde sie nicht so hübsch wie dich.”

Und schon wurden Elsas Wangen noch dunkler.

“Danke”, gab sie von sich und senkte ihren Kopf, trotzdem konnte er das Lächeln sehen, das sich auf ihren Zügen ausbreitete.

“Gut.” Beherzt griff Mario wieder nach seiner Schüssel und fühlte sich, als wäre ein schwerer Stein von seinem Herzen gefallen. Sie wollte bei ihm bleiben und eben noch nicht ausziehen. Obwohl, er hielt doch nochmal inne, hatte er sie richtig verstanden? Immerhin hatten sie es nicht richtig benannt, oder? Er sah wieder zu ihr.

“Ähm, Elsa”, gab er von sich.

“Ja?”

“Das bedeutet jetzt aber schon, dass du hier… ähm … bleibst.”

“Ich … denke schon.”

“Gut.”

“Finde ich auch.” Zufrieden machte Mario sich über sein Essen her, während sein Herz in seinem Brustkorb schneller als zuvor schlug. Sie würde bei ihm bleiben.
 

~~~
 

Es war spät. Seit Elsa bei Mario eingezogen war, wenn auch nur für vorübergehende Zeit, verbrachten sie die Abende zusammen, zumindest, wenn sie nichts anderes vorhatten oder Besuch bekamen. Sie sahen etwas zusammen an, spielten Spiele oder saßen einfach nur nebeneinander, lasen ein Buch oder beschäftigten sich anderweitig. Heute hatten sie einen Film angesehen, den sich Elsa hatte aussuchen dürfen. Mario hatte mitbekommen, dass sie immer öfter gegähnt hatte, doch trotzdem war er überrascht, als ihr Kopf plötzlich an seine Schulter sank. Erstaunt sah er an seiner Seite hinunter und erkannte, dass sie eingeschlafen zu sein schien. Sein Herz machte ein Satz, als er sie so daliegen sah. Wenn sie schlief, wirkte sie jünger. Die langen Wimpern, die auf ihren Wangen lagen, die Stupsnase mit dem Sommersprossen. Früher hatte er Stunden damit verbringen können, sie zu betrachten, die Sommersprossen zu zählen. Sie hatte sie nicht gemocht, aber er hatte sie geliebt. Nicht nur ihre Sommersprossen, sie. Alles an ihr, den ganzen Menschen. Und es hatte ihm das Herz gebrochen, als sie sich einfach von ihm getrennt hatte. Doch nun war sie hier, bei ihm, ihm wieder so nahe. Er erstarrte. Nein. Sie war ihm nur in der Entfernung nah, aber nicht im emotionalen oder körperlichen Bereich. Wobei ihm das Erste sehr viel mehr bedeuten würde. Erneut erstarrte er und seine Augen weiteten sich, als ihm seine Gedanken richtig durch den Kopf gingen. Dass er so empfand, sagte doch eindeutig aus, dass er immer noch etwas für sie empfand. Oder wieder etwas für sie empfand? Nein, seine Freunde hatten es ihm, kurz nachdem sie hier eingezogen war, auf den Kopf zugesagt: Er war nie wirklich über sie hinweggekommen. Leider stimmte das. Er war so sehr in sie verliebt gewesen, hatte sie geliebt. Er hatte nicht erwartet, dass sie sich von heute auf morgen von ihm trennen würde. Es war für ihn ein Weltuntergang gewesen, zu Beginn zumindest. Dass sie ihm nicht wirklich einmal richtig hatte sagen können, weshalb sie sich von ihm getrennt hatte, hatte ihn irgendwann wütend werden lassen. Und ihm war klar gewesen, dass er Abstand zu ihr brauchte, um sie vergessen zu können. Ob das wirklich geholfen hatte, wagte er aktuell zu bezweifeln, so wie sein Herz jetzt schneller schlug, wenn er sie ansah. Ob sie auch etwas für ihn empfand? Oder wirklich überhaupt nicht mehr? Er würde es zu gerne wissen. Vielleicht würde er es auch herausfinden, immerhin würde sie jetzt noch eine Weile bei ihm wohnen und sie würden noch viel Zeit zusammen verbringen. Und sagte es nicht auch schon etwas aus, dass sie hier bleiben wollte? Sie war es gewesen, die darauf zu sprechen gekommen war. Ein Lächeln erschien auf Marios Zügen. Er würde es herausfinden, was das zwischen ihnen beiden war. Sie würden es zusammen herausfinden, da war er sich sicher. Sanft hob er eine Hand, um ihre Haare auf einer Seite zurück zu streichen, ehe er seine Hand auf ihre Wange legte und mit dem Daumen darüber streichelte.

“Elsa”, flüsterte er leise. “Komm, lass uns ins Bett gehen.”



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kyomi
2023-03-30T08:28:50+00:00 30.03.2023 10:28
Gregors Spruch am Anfang mal wieder 😅😅😅

Er spricht doch nur das aus, was Mario und Elsa sowieso beiden wollen.

Gregor gibt beiden sozusagen einen Anstupser 😅

Elsa lässt dies wohl keine Ruhe.

Sie spricht Mario auf diese Situation an.

Wirkt dabei etwas unsicher, genauso wie Mario.

Aber schön, dass sie beide das geklärt haben 😊

Das ist genau richtig so 😊

So eine süße Situation am Ende.

Ich liebe es 🥰🥰🥰

Elsa schläft ein, wahrend beide einen Film schauen.

Und ihr Kopf landet dann auf Marios Schulter 🥰

Mag ich sehr ❤️

Mario liebt sie immer noch 🥰

Genau das scheint ihn hier klar zu werden.
Antwort von:  Tasha88
30.03.2023 13:50
ganz genau das :D er hat halt doch mehr ausblick, als man manchmal denkt

Mario und Elsa kommen sich langsam wieder näher. einen Schritt nach dem anderen. aber sie mögen sich wirklich immer noch sehr ^^

danke dir für dein tolles kommi ^^
Von:  Centranthusalba
2023-02-25T20:22:22+00:00 25.02.2023 21:22
Hehehehehehe… was wollte er gerade noch herausfinden?😁😁😁

„Heißt das, dass du bleibst?“…. Der Moment, in dem Elsas Zimmerpflanzen endgültig verwelken 😂

Und nein, Arbeiten am Esstisch ist eine gaaanz schlechte Idee. Glaubt mir, nein, hab ich gerade 2 Jahre hinter mir. Lang lebe der Schreibtisch! Mit gescheitem Bürostuhl!!

Achso, und welches Bett gehts jetzt?😉
Antwort von:  Tasha88
25.02.2023 22:20
:D
dass die beiden sich miteinander verständigen können, ohne dass sie ihre Sätze zu Ende bringen, sagt doch auch schon aus, dass sie einfach zusammen gehören ;p

und ich sitze gerade auf dem Sofa... langsam tut mir der Hintern weh XD
gut, dass Elsa Mario jetzt vor dem Esstischstuhl rettet.

und welches Bett ... er in seines, sie auf das Schlafsofa :D
Antwort von:  Tasha88
25.02.2023 22:21
solange es das hat, wird sie dort schlafen ;p
Antwort von:  Centranthusalba
25.02.2023 22:53
Solange….
Antwort von:  Tasha88
25.02.2023 23:04
noch ist es da ;p


Zurück