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Queen of the Clouds

von

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Pläne

Als Hikari ins Wohnzimmer kam, vernahm sie bereits die Stimmen ihrer Mutter und ihres Bruders. Taichi schien aufgebracht zu sein, denn sie hörte noch, wie er laut sagte: „Das ist nicht dein Ernst. Darauf habe ich sowas von keine Lust.“ Er verschränkte die Arme vor der Brust und starrte seine Mutter an. Als Yuuko bemerkte, dass ihre Tochter den Raum betreten hatte, wandte sie sich von ihrem Sohn ab und sagte zu ihr: „Oh hallo Hikari, wie war dein Arzttermin?“

Die junge Frau ging auf Taichi zu und stellte sich zu ihm. Er ließ zwar seine Arme verschränkt, wirkte aber durch ihre Anwesenheit etwas weniger angespannt, als zuvor. Hikari sah ihre Mutter an. Dann sagte sie: „Er war gut. Aber du kannst dir ja von Daisuke erzählen lassen, was wir besprochen haben.“ Yuukos Lächeln begann, etwas steifer zu werden, als sie erwiderte: „Wie meinst du das?“ Hikari überlegte, ob sich ein Streit mit ihrer Mutter lohnte, doch dann seufzte sie und sagte: „Schon gut. Es war alles in Ordnung. Jo war sehr zufrieden und ich würde gerne in Zukunft weiterhin zu ihm gehen.“ Feige. Ja, sie war einfach feige.

Yuuko musterte sie einen Moment. „Ich denke darüber nach.“, sagte sie. In Hikari stieg Wut auf, doch sie unterdrückte das Gefühl und nickte stattdessen. Sie spürte, wie Taichi ihr eine Hand auf den Arm legte und war dankbar, dass er ihr beistand. „Ich habe Taichi grade darüber informiert, dass ich nächsten Samstag hier in unserem Haus ein Charity- Event veranstalten werde. Ich erwarte, dass ihr mir bei den Vorbereitungen helft und werde euch für die Zeit bis dahin von der Uni freistellen lassen. Hikari, du wirst auch nicht ins Büro gehen. Ich brauche dich als Assistentin.“ Yuuko sah ihre beiden Kinder an.

„Am Mittwoch wollte Miyako ihr Brautkleid anprobieren, können wir das denn trotzdem hier machen?“, fragte Hikari. Ihre Mutter überlegte einen Moment. „Von mir aus, aber dann nicht all zu lange. Es gibt wirklich äußerst viel zu erledigen.“ Bevor Taichi noch etwas erwidern konnte, nahm Hikari seine Hand und drückte sie sanft. Sie nickte ihrer Mutter zu und verabschiedete sich von ihr. Als die Geschwister in Hikaris Zimmer waren, schloss die junge Frau die Tür hinter ihnen. Taichi begann sofort, ungeduldig auf und ab zu laufen.

„Wieso muss das denn so ein kurzfristiges Event sein? Sonst lässt sie sich mit der Planung doch auch immer mehr Zeit.“, rief er und warf die Hände in die Luft. Hikari ließ sich auf ihr Bett sinken und beobachtete ihren Bruder. Sie begann, sich nervös auf der Unterlippe herumzukauen. Sie hatte eine Vermutung, warum ihre Mutter so kurzfristig eine Feier organisieren wollte, doch sollte sie ihrem Bruder ihre Gedanken wirklich mitteilen? Doch, sie musste es ihm sagen. „Taichi…“, begann sie. Noch immer lief er umher und beachtete sie nicht. Darum sprach sie dieses Mal lauter: „Taichi! Ich glaube, ich weiß, warum es so schnell gehen muss…“ Jetzt blieb ihr Bruder stehen und sah sie an. „Und was denkst du?“, fragte er. „Ich glaube, dass sie an diesem Tag eine Verlobung bekannt geben werden.“

Auf ihre Worte weiteten sich Taichis Augen. „Hast du Mamas Blick gesehen, als ich Miyakos Brautkleid erwähnt habe? Da haben ihre Augen richtig gefunkelt.“, erklärte Hikari ihre Vermutung. „Und was denkst du, wessen Verlobung es sein wird?“, fragte er und kam einen Schritt auf sie zu. Sie schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht. Daisuke hat nicht einmal Ansatzweise etwas in diese Richtung gesagt.“ Taichi setzte sich neben seine Schwester. „Meiko auch nicht. Aber wir haben auch eine Weile nicht miteinander gesprochen. Vielleicht rufe ich sie nachher mal an.“, überlegte er.

Hikari hob den Kopf und sah ihren Bruder an. „Ich möchte mit Daisuke nicht reden. Ich bin immer noch wütend auf ihn. Und jetzt über eine mögliche Verlobung zu sprechen…“ Taichi hob seine Hände und nahm sie in den Arm. „Alles gut, musst du nicht. Wir haben ja noch etwas Zeit, dem ganzen auf den Grund zu gehen.“, sagte er. Hikari fühlte sich schlecht. Natürlich war das einer der Gründe, warum sie nicht mit Daisuke sprechen wollte. Aber ein anderer war, dass sie ein fürchterlich schlechtes Gewissen ihm gegenüber hatte, wegen Takeru. Sollte sich jetzt herausstellen, dass sie am Samstag ihre Verlobung bekannt geben wollten… Sie wüsste nicht, was sie machen sollte.

Taichi und sie hatten noch eine Weile geredet und überlegt, was sie am besten machen sollten. Er würde als aller erstes Meiko anrufen, um mit ihr zu sprechen. Hikari wollte in den nächsten Tagen ihrer Mutter auf den Zahn fühlen. Vielleicht konnte sie in einem Gespräch mit ihr rausfinden, ob hinter dem Event andere Absichten standen oder eine bestimmte Buchung gab ihr einen Hinweis. Sicher waren sich die Geschwister nur in einem Punkt: egal was kam, sie standen es gemeinsam durch.

Hikari nahm sich ihr Handy und starrte auf den Bildschirm. Daisuke hatte versucht, sie anzurufen. Sie klickte die Benachrichtigung weg und scrollte stattdessen in ihrem Telefonbuch zu einem anderen Namen. Er hob so schnell ab, dass sie vermutete, er habe bereits auf den Anruf gewartete. „Hey.“, sagte sie. „Hey.“, gab Takeru zurück. Als sie daraufhin schwieg, fragte er: „Ist alles in Ordnung?“ Einen Moment überlegte sie, ob sie ihm von ihrer Befürchtung erzählen solle, aber sie wollte ihm keine unnötigen Sorgen bereiten. Also sagte sie: „Naja, meine Mutter möchte nächsten Samstag ein Last- Minute Charity- Event auf die Beine stellen, bei dem Taichi und ich ihr helfen sollen. Dafür befreit sie uns sogar die ganze Woche von der Uni und der Arbeit… Da hab ich nicht so wirklich Lust zu.“

„Kann ich verstehen. Gibt es denn einen speziellen Anlass?“, fragte Takeru. Hikari zögerte. „Keinen, den sie uns genannt hätte…“, wich sie aus. „Hm. Naja, vielleicht sagt sie es euch ja noch.“ „Ja, vielleicht. Aber das heißt auch, dass wir uns die ganze nächste Woche nicht in der Uni sehen.“ Hikari konnte nicht verbergen, wie enttäuscht sie darüber war. Doch zu ihrem Erstaunen hörte sie Takeru am anderen Ende der Leitung leise lachen. „Lachst du mich aus?“, fragte sie etwas empört.

„Niemals doch!“, antwortete er, jetzt wieder ernster. Dann fügte er hinzu: „Ich finde es nur süß, dass du mich jetzt schon vermisst, obwohl wir uns doch grade erst gesehen haben.“ Hikari errötete leicht. Sie konnte es selber nicht fassen, wie Recht er hatte. Am liebsten wäre sie sofort zu ihm gefahren, hätte sich in seine Arme geworfen und ihn geküsst. Bei ihren Gedanken kam sie sich wieder vor, wie ein Teenager. „Hey, ich zieh dich doch nur auf. Du fehlst mir nämlich auch. Aber weißt du was?“ Seine Worte brachten ihr Herz dazu, schneller zu schlagen. „Was denn?“, fragte sie. „Das tolle daran, Journalismus zu studieren ist, dass man sich seine Projekte und Vorlesungen sehr frei einteilen kann. Eine Anwesenheitspflicht gibt es so gut wie nie. Ich kann also, wenn du möchtest, in der nächsten Woche zu dir kommen, wann immer du willst.“

„Wenn du versprichst, nicht mehr so frech zu sein, nehme ich dein Angebot sehr gerne an.“, sagte sie und spürte, wie sich ein Lächeln auf ihre Lippen schlich. Er lachte auf. „Ich und frech? Wie könnte ich denn.“ „Forsch?“, schlug sie vor. Takeru überlegte. „Na gut, darauf kann ich mich noch einlassen. Aber heute hat dir meine forsche Art doch gut gefallen, wenn ich mich recht erinnere.“ „Was soll ich sagen, ich hatte einen schwachen Moment.“, erwiderte Hikari und grinste. „Eigentlich sollte ich dich dann nicht ausnutzen.“, gab er zurück. Sie kicherte. „Ich glaube nicht, dass du mich ausgenutzt hast. Sagen wir, der Nutzen beruhte auf Gegenseitigkeit.“

„Oh, da spricht die Geschäftsfrau. Gefällt mir.“, sagte Takeru. „Flirtest du etwa mit mir?“ „War das zu offensichtlich? Ich muss dringend an meiner Strategie arbeiten.“ Sie lachten beide. Nach einer Weile sagte Hikari: „Danke für heute. Es hat mir wirklich gut getan, dass du für mich da warst.“ „Jederzeit. Wenn etwas ist, kannst du zu mir kommen.“, erwiderte Takeru. „Es ist wirklich merkwürdig, aber ich habe das Gefühl, als würde ich dich schon Ewigkeiten kennen.“, gab sie offen zu. „Mir geht es genauso.“, bestätigte er. „Also, ich melde mich morgen bei dir. Gute Nacht, Takeru Takaishi.“ „Ich freue mich schon drauf. Gute Nacht, Hikari Yagami.“ Dann legte sie auf.

Als sie in ihrem Bett lag, durchforstete sie noch ein Wenig das Internet. Erst war sie hauptsächlich in den sozialen Netzwerken unterwegs, besah sich alte Bilder von sich und Daisuke, aber auch die Profilbilder von Takeru. Schließlich erweckte ein Artikel ihre Aufmerksamkeit. Die Schlagzeile lautete: Mega- Konzern schluckt kleine Firmen- wie Yagami- Corporation weiter wächst und dadurch ihr Machtmonopol ausbaut. Hikari setzte sich in ihrem Bett auf und klickte den Artikel an. Er war nicht sehr lang und unter der Schlagzeile befand sich ein Bild von ihrer Mutter und den Firmenvorständen.

 

Mega- Konzern schluckt kleine Firmen- wie Yagami- Corporation weiter wächst und dadurch ihr Machtmonopol ausbaut.

 

Welche Strategie verfolgt der Konzern aus Tokyo? Es ist der zweite Mega-Deal innerhalb der letzten 5 Jahre. Erst die Fusion mit den Inoue- Handelsketten und jetzt die Erweiterung der Restaurantketten der Motomiyas. Zur Erinnerung: Zu diesen Restaurants gehören bereits 5 der top Lokale Tokyos, geplant sind nun noch 2 weitere Läden in Japan zu eröffnen (Standorte bis jetzt unbekannt). Gerüchten zu Folge soll dabei nicht nur die Geschäftsbeziehung der beiden Familien gefestigt werden, sondern auch privat stünden große Pläne an. Wir werden der Sache weiter auf den Grund gehen.

 

Hikari starrte perplex auf die letzten Zeilen. Auch privat stünden große Pläne an? Ihr Blick ging zum Anfang der Webseite. Ishida- Online- News. Natürlich, wer auch sonst? Immer, wenn es etwas Schlechtes über ihre Familie zu lesen gab, dann war der Verfasser Ishida- Media Group. Frustriert ließ sie sich zurück auf ihr Bett sinken und legte ihr Handy zur Seite. Sie musste schnell herausfinden, warum ihre Mutter das Event veranstaltete. Wenn sogar die Medien schon Gerüchte aufgriffen, konnte das nichts Gutes bedeuten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Tasha88
2022-02-27T09:09:11+00:00 27.02.2022 10:09
Hallo hallo :)

Also sind die Verlobungen noch nicht offiziell 🤔 na dann bin ich gespannt.

Ich habe eine starke Vermutung, was passieren wird... Der ishida Konzern, tk, der journalismus studiert und es noch nicht bekannt ist, dass er Matts Bruder ist...

Ich warte gespannt 😁

Liebe Grüße 😘
Antwort von:  PanicAndSoul
27.02.2022 10:29
Hallo 😊
Genau, da ist zwar was arrangiert, aber noch nichts offiziell 😏
Ohoooo du bist da also was auf der Spur 🤭 ich verrate mal nicht zu viel, sonst nehme ich die Spannung raus 😄

Liebe Grüße 😊
Antwort von:  Tasha88
27.02.2022 10:31
😏😏😏
Ich habe schon viele Ideen, was für Möglichkeiten es gibt.
Gerade bereite ich mich aber erstmal darauf vor, tk in den ar*** treten zu wollen 😁
Antwort von:  PanicAndSoul
27.02.2022 10:42
😄 du kannst dich auf jeden Fall noch auf A****tritte vorbereiten! Aber an wen, verrate ich noch nicht 😏
Antwort von:  Tasha88
27.02.2022 11:08
An alle.
Tai, weil er nicht endlich sagt dass er mit mimi zusammen ist, davis, weil er kari verrät, tk, weil er vielleicht auch kari verraten wird? Kari, weil sie davis betrügt und anscheinend nicht einmal ein schlechtes Gewissen hat. Sie sollte erst mit davis reden, ehe sie sich weiterhin mit tk trifft..
Antwort von:  PanicAndSoul
27.02.2022 12:56
🤭 oh du bist ja heute streng 😂
Antwort von:  Tasha88
27.02.2022 12:58
Ich habe Kinder, ich bin immer streng 😂
Antwort von:  PanicAndSoul
27.02.2022 13:01
😂 Liebevolle Strenge


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