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Your Song

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Dieses Kapitel dreht sich heute mal um die Geschwister Taichi und Hikari und wie sie in Erinnerungen schwelgen :) Viel Spaß!
Lied: Regen- Fynn Kliemann Komplett anzeigen

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Regen - Taichi&Hikari

Mhm, wenn wieder Hausmannskost durch meine Straße weht

Und aus'm Kellerfenster riecht man den Wasserschaden raus

Wenn die Sonne meine Finger in den Teer klebt

Ist das erste bisschen Wasser immer heiß in dem Schlauch

Wenn nebenan Baumharz und Geruch von alter Haut lebt

Dann bin ich zuhaus

Dann bin ich zuhaus

Lass dir gut geh'n, wenn's nach, wenn's nach Regen riecht

Der Duft brennt sich ein

Lass dir gut geh'n, wenn's nach, wenn's nach Regen riecht

Wäsche riecht nach Liebe, Rasen nach daheim

Lass dir gut geh'n, wenn's nach, wenn's nach Regen riecht

Wäsche riecht nach Liebe, Rasen nach daheim

Lass dir gut geh'n

 

„Gibst du mir die Kiste auch noch?“, fragte er und kam ihr mit geöffneten Armen entgegen. Sie reichte ihm den braunen Pappkarton und ihr Blick fiel dabei auf den Klebestreifen, auf dem mit Edding Kochbücher geschrieben stand. Das erklärte auch das Gewicht, dachte Hikari und musste lächeln. Ihre Mutter hatte beim Packen der Umzugskisten sowieso nicht so wirklich darauf geachtet, dass man sie vernünftig tragen konnte und so musste die junge Frau wohl oder übel Viele ihrem Bruder überlassen, weil sie sie gar nicht anheben konnte. Doch Taichi beschwerte sich nicht darüber, er hatte sich angeboten, seinen Eltern beim Umzug zu helfen, also hielt er sich auch an sein Versprechen. Jetzt, da ihre Kinder beide ausgezogen waren, war die Wohnung einfach zu groß für zwei Personen und die beiden beschlossen, sich zu verkleinern. Wehmut überkam Hikari. Mit dem Zuhause ihrer Kindheit verband sie so viele Erinnerungen.

Ein lautes Poltern riss sie aus ihren Gedanken und sie eilte in den Flur, um nachzusehen, was passiert war. „So ein Mist.“, hörte sie ihren Bruder fluchen, der grade auf den zerrissenen Karton und die herausgefallenen Kochbücher starrte. Hikari konnte ein Kichern nicht unterdrücken und ging auf ihn zu, um ihm beim aufsammeln zu helfen. „Hör auf zu lachen, Mama hat die Kartons viel zu schwer gemacht.“, murrte Taichi und hielt ihr „Schnelle 5-Minuten-Gerichte“ entgegen. „Weißt du noch?“, fragte er nun und jetzt schlich sich langsam ein diabolisches Grinsen auf sein Gesicht. Hikari keuchte bei dem Gedanken an dieses Kochbuch kurz auf, musste dann jedoch ebenfalls lachen. „Oh bitte nicht. Da kommen schlimme Erinnerungen hoch.“, erwiderte sie.

Taichi nahm das Buch in beide Hände und schlug nun zufällig eine der Seiten auf, die seine Mutter mit einem gelben Post-It markiert hatte. „Aaaah, Käsecracker aus der Mikrowelle, ein Klassiker.“, sagte er. Hikari verzog bei der Erinnerung an den einstigen Lieblingssnack ihrer Mutter das Gesicht. Eigentlich klang das Gericht ganz gut, wenn man es nach Anleitung zubereitete, aber Yuuko liebte Experimente. Mal gab es die Cracker mit Salbei, mal mit Zimt und Zucker. Und selbst, wenn sie sie normal zubereitete, schaffte sie es, sie so zu verbrennen, dass sie einfach nur wie kleine Kohlestücke schmeckten.

Taichi blätterte weiter. „Der schnelle Thunfisch-Mais-Ananas-Chinakohlsalat. Danach habe ich sage und schreibe 3 Tage auf der Toilette verbracht.“ Die Erinnerung bereitete ihm auch heute noch Übelkeit. Hikari lachte auf und nahm ihm dann das Buch aus der Hand, um selber darin zu blättern. „Schau mal, das Dinkel-Vollkornbrot für Berufstätige, Mamas und andere mit wenig Zeit. Da hat sie sich gleich angesprochen gefühlt.“, sagte sie und hielt ihrem Bruder das Buch hin. Taichi nickte. „Ja und wenn sie es nach Rezept gebacken hätte, wäre das auch gar nicht so schlecht gewesen, wie ich grade lese. Aber was haben Kiwi und Tofu in einem Brot zu suchen?“ „Sie sagte immer, das macht es noch nahrhafter.“, antwortete Hikari und Taichi grinste sie an.

„Man, ich bin wirklich froh, dass meine Frau besser kochen kann, als meine Mutter.“, sagte Taichi und ging ins Wohnzimmer, um nach einem neuen Umzugskarton für die Bücher Ausschau zu halten. Hikari kicherte. „Das solltest du Mimi aber nicht wissen lassen, das wird alles gegen dich verwendet.“, gab sie zu bedenken. Taichi lugte hinter die Tür, um zu schauen, ob er dort einen neuen Karton fand, als er antwortete: „Ach was, sie war doch früher auch ein paar Mal hier zum Essen. Sie weiß also, in was für Umständen ich aufgewachsen bin. Und dass es da kein Wunder ist, dass ich ihr Essen so liebe.“ Hikari verdrehte die Augen und reichte ihrem Bruder eine stabile Kiste, die sie gefunden hatte. „Jetzt tu mal nicht so, als ob uns Mama früher vergiften wollte.“ Taichi zuckte mit seinen Schultern und nahm die Kiste. „Vielleicht schon, mit ihrer Liebe?“, fragte er und lachte.

Die Geschwister gingen zurück in den Flur und begannen, die Bücher nacheinander in die neue Kiste zu räumen. Dabei fiel Hikari eines der Backbücher ihrer Mutter in die Hände und sie hielt es ihrem Bruder entgegen. Dieser stöhnte auf. „Bitte nicht.“, sagte er in leidendem Tonfall. Die Erinnerung an den Selleriekuchen und den Selleriesaft ließen seinen Magen rebellieren. Hikari grinste ihn an und schlug nun auch dieses Buch auf einer zufälligen Seite auf. Es war das Rezept für einen einfachen Rührkuchen und ihre Mutter hatte in ihrer unordentlichen Handschrift etwas daneben geschrieben: Geburtstagskuchen für die Kinder. Unwillkürlich wurde die junge Frau wehmütig. Auch wenn ihre Mutter das Rezept immer etwas abgewandelt hatte, bei ihren Geburtstagskuchen durften sie sich stets aussuchen, was sie als Zutat mit hinzugeben sollte. Und er hatte auch mit Abstand immer am besten geschmeckt.

Wortlos drehte sie das Buch ihrem Bruder zu und er warf einen Blick darauf. Auf seinem Gesicht erschien ein liebevolles Lächeln. Auch er erinnerte sich daran. „Deiner war immer mit Schokolade und bei mir war es entweder Zitrone oder ein Nusskuchen.“, sagte Taichi. Hikari nickt und sagte: „Und er hat wirklich geschmeckt. Sie hat sich an unseren Geburtstagen immer so viel Mühe geben.“ „Ja, das hat sie. Eigentlich, hat sie sich immer große Mühe gegeben. Und Papa auch. Wir hatten eine wirklich tolle Kindheit.“, gab er zurück  und schenkte ihr ein warmes Lächeln, das so voller Zuneigung war, dass sie es nur erwidern konnte.

Einen Moment schwelgten sie noch in den Erinnerungen ihrer Kindheit, dann streckte Taichi Hikari die Hand hin, um das Backbuch ebenfalls in der Kiste zu verstauen. Die junge Frau warf einen kurzen Blick darauf und schüttelte dann leicht den Kopf. „Ich würde Mama gerne fragen, ob ich es mit nach Hause nehmen darf.“, sagte sie. „Oh, darf Takeru dann etwa demnächst auch einige deiner Experimente probieren?“, fragte Taichi und lachte bei dem Gedanken laut auf. Auch Hikari fing an zu lachen. „Wer weiß, vielleicht habe ich ja Mamas Talent geerbt.“, gab sie zurück. Doch sie wussten beide, dass sie das nicht hatte. Vor allem was das backen anging, hatte sie schon immer ein gewisses Geschick bewiesen und darum durfte sie auch seit einigen Jahren immer die Geburtstagskuchen für alle machen. Der nächste für ihren Bruder würde aber auf jeden Fall ein Nusskuchen nach dem Rezept aus dem Backbuch ihrer Mutter werden.

Taichi packte auch die letzten Bücher in die neue Kiste und hob sie dann probeweise hoch. Sie war zwar immer noch schwer, aber dieses Mal würde sie auf jeden Fall halten, da der Karton stabiler war. Hikari ging noch ins Wohnzimmer und holte die Rolle mit dem Klebeband und einen Edding, um eine neue Beschriftung anzufertigen und klebte dann den Streifen längs darüber. Dann trug Taichi die Kiste nach unten und verstaute sie bei den anderen im Transporter. Es folgten noch ein paar weitere Kartons, sowie die restlichen Möbel ihrer Eltern, aber viel war es nicht mehr. Als sie fertig waren, standen die Geschwister in der leer geräumten Wohnung und sahen sich um.

„Das war es nun.“, sagte Taichi und ließ seinen Blick schweifen. „Ja, das war es nun.“, erwiderte Hikari. Mit einem Lächeln sah sie ihren Bruder an und hielt ihm ihre Hand hin. Dieser ergriff sie und schenkte ihr ebenfalls ein Lächeln. „Na komm, lass uns gehen.“, sagte er. Sie machten sich auf den Weg zur neuen Wohnung ihrer Eltern. Die Schlüsselübergabe für die alte Wohnung würde erst in zwei Wochen stattfinden, aber das würde dann ihre Mutter übernehmen. Ein Großteil der Möbel befand sich schon im neuen Zuhause, die Geschwister hatten heute nur noch ein paar kleinere Sachen und die letzten Kartons abgeholt. Taichi fuhr mit dem Sprinter, den sie gemietet hatten, auf den Parkplatz vor dem Wohnhaus.

Dort erwarteten sie bereits ihre Eltern. „Hallo meine beiden Lieblinge.“, begrüßte sie ihre Mutter freudig und umarmte sie einen nach dem anderen. „Hallo Mama, hallo Papa.“, sagte Hikari und erwiderte die Umarmung. Auch Taichi begrüßte seine Eltern. „Danke, dass ihr uns geholfen habt!“, sagte ihr Vater und gab Hikari einen Kuss auf die Stirn. „Ach, kein Problem. Takeru hätte auch gerne geholfen, aber er musste leider noch arbeiten.“, erwiderte sie. „Ja und bei Mimi geht es grade nicht, ihr wisst ja.“, sagte Taichi und formte mit seiner Handfläche ihren runden Babybauch nach.

„Dank euch haben wir den Umzug viel schneller geschafft, das reicht schon. Wie wäre es, wenn wir alle zusammen auspacken und ich euch dann etwas schönes koche?“, schlug ihre Mutter begeistert vor. Hikari und Taichi warfen sich einen Blick zu und mussten unwillkürlich anfangen, zu lachen. „Was habt ihr denn?“, fragte ihr Vater. „Ach, nichts.“, sagte Taichi und öffnete die Seitentür des Transporters, um mit dem Ausladen zu beginnen. „Nanu, was ist denn das für eine Kiste? Die habe ich aber nicht beschriftet.“ sagte ihre Mutter mit gerunzelter Stirn und schielte auf den Karton mit den Kochbüchern. Taichi, der gar nicht gelesen hatte, was Hikari darauf geschrieben hatte, warf seiner Mutter einen Blick über die Schultern und musste nun schmunzeln. Darauf stand in ihrer ordentlichen Handschrift: Kindheitserinnerungen.

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Tasha88
2022-02-04T13:01:07+00:00 04.02.2022 14:01
Hey du :)

ich liebe dieses Kapitel!!! das ist meine allerliebste Geschichte hier *-*
und dann zum Ende dieses "Kindheitserinnerungen"
bitte mehr davon *-*

Bis bald ^^
Antwort von:  PanicAndSoul
04.02.2022 14:16
Hallöchen 😊
Ja ich hab das Kapitel auch so gerne geschrieben 😍 hat wirklich Potential 😏😊 mal sehen, ich behalte es auf jeden Fall im Hinterkopf, vielleicht entsteht ja in Zukunft noch eine längere Geschichte daraus 💁🏻‍♀️
Zwei Kapitel kommen ja noch, eins ist etwas durchmischt und eins ist wieder schön 🤭🥰
Antwort von:  Tasha88
04.02.2022 14:20
kaum zu glauben, bald schon vorbei >.<
freue mich auf die nächsten beidem Kapitel *-*
Antwort von:  PanicAndSoul
04.02.2022 14:38
Ja oder? Ging doch schneller, als gedacht 🤭 aber ich hätte auch nicht gedacht, dass ich mich wirklich an meine Ursprünglichen 10 Kapitel halte, dafür liebe ich so viele Lieder 😂 aber ich hab es wirklich geschafft 🙈
Das letzte wird dir bestimmt auch nochmal sehr gut gefallen 😊
Antwort von:  Tasha88
04.02.2022 14:59
wie schnell schreibst du denn?
ich habe selbst ja noch 12 Geschichten in petto, aber ich halte mich da mit hochladen ja eher zurück XD
Antwort von:  PanicAndSoul
04.02.2022 18:13
🙊 an manchen Tagen überkommt es mich und dann bin ich sehr fleißig 😂


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