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Secret - Nur mit dir

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Wieder ein ruhiges Kapitel - aber ich mag es sehr gerne ^^ Komplett anzeigen

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Kapitel 23

Mario lief mit dem Telefon an seinem Ohr durch die Wohnung.

“Hongo?”

“Hallo Mama, ich bin es.”

“Oh, hallo Mario, das ist aber schön, von dir zu hören. Geht es dir gut?”

Der junge Mann schmunzelte. “Ja, alles gut. Und bei euch?”

“Mir geht es super. Und deinem Vater auch, er hat sich überlegt, ob er es mal versucht, angeln zu gehen.”

Nun lachte Mario auf. Sein Vater und angeln? “Ach, lass es ihn probieren. Kevin angelt auch, der hat seinen Spaß daran. Aber bei ihm hat es nicht wirklich entspannend genug gewirkt, er ist immer noch ein Hitzkopf. Hoffen wir, dass bei Papa die berühmte Entspannung eintritt.”

“Das wäre natürlich schön”, erwiderte Frau Hongo lachend. “Brauchst du irgendetwas Mario?”, fragte sie anschließend.

“Ähm … ehrlich gesagt, ja …”, antwortete er und rieb sich unsicher über den Hinterkopf.

“Und was?”

“Ihr … ihr wisst, dass ich eine Freundin habe, nicht wahr?”, fragte er leise.

Frau Hongo seufzte auf. “Ja, das wissen wir und wir sind sehr enttäuscht, dass du sie uns bis heute vorenthältst. Ihr seid doch auch schon einige Zeit zusammen, nicht wahr?”

Mario hatte ein schlechtes Gewissen. Natürlich war es schön gewesen, dass die Beziehung nur zwischen ihm und Elsa gewesen war, dass keiner etwas von ihnen beiden gewusst hatte … aber er wusste auch, dass seine Eltern sich gefreut hätten, es schon früher zu wissen. Er war ein Einzelkind und sie hatten Elsa damals sehr in ihr Herz geschlossen, sie war fast wie eine Tochter für sie gewesen, das wäre sie heute sicher auch wieder.

“... sechs Monate jetzt dann”, murmelte er.

“Mario Hongo! Schon sechs Monate? Wie habe ich dich eigentlich erzogen?”, erklang ein Aufschrei aus dem Hörer.

Ein Kichern erklang vom Sofa aus. Mario warf einen Blick auf seine Freundin, die dort mit einem Buch saß und den Aufschrei seiner Mutter wohl gehört hatte. Ihm selbst klingelten von der Lautstärke immer noch die Ohren.

“Mama … das ist ja auch der Grund, weshalb ich anrufe”, antwortete er ruhig.

“Ah, ja?”

“Ja.” Mario lächelte Elsa an, die das Lächeln erwiderte. Ohne seinen Blick von ihr zu nehmen, antwortete er seiner Mutter. “Ich würde sie euch gerne vorstellen, daher wollte ich euch für Freitag Abend zum Essen einladen, wenn ihr da könnt.”

“Das wird ja auch Zeit, Mario. Natürlich können wir da. Wann sollen wir kommen? Und was soll ich mitbringen?”, entgegnete Frau Hongo.

“Kommt auf 17 Uhr. Und mitbringen musst du nichts, ich … wir kümmern uns um alles.” Mario trat zu der Kücheninsel und lehnte sich mit der Hüfte dagegen.

“Sicher? Ich kann gerne einen Nachtisch mitbringen.”

Mario unterdrückte einen Seufzer. Am besten ließ er seine Mutter irgendetwas mitbringen und er wusste, dass sie sicher trotzdem etwas mitbringen würde, auch wenn er sagte, dass sie das nicht musste. “Okay, mach einen Nachtisch. Und bring ruhig etwas mehr davon mit.”

“Das mache ich. Dann bis Freitag, wir sind schon sehr gespannt auf die junge Frau. Und sorge dafür, dass sie auch wirklich kommt!”

“Keine Sorge Mama, sie wird da sein, versprochen.” Er musste schmunzeln. Da Elsa bei ihm eingezogen war, würde sie natürlich da sein.
 

Als er ein paar Minuten später das Gespräch mit seiner Mutter beendete, legte Elsa ihr Buch zur Seite, stand vom Sofa auf und ging zu ihrem Freund.

“Na, wie wurdest du denn erzogen?”, grinste sie ihn an und zitierte damit den Aufruf seiner Mutter, der so laut gewesen war, dass sie es auf dem Sofa gehört hatte.

Der grinste zurück. “Meine Mutter meint vermutlich eher schlecht, aber das geht dann schließlich auf ihr Konto.”

Elsa lachte auf und legte eine Hand an seine Hüfte. “Also ich hatte bisher noch nicht allzu viele Gründe, mich zu beschweren.”

“Sehr gut, ich hoffe, das bleibt so.” Mario zog sie an sich und griff nach ihrem Kinn, um es nach oben zu heben und sie zu küssen. Er löste den Kuss wieder, hob sie kurzerhand hoch, drehte sich mit ihr und setzte sie auf die Kücheninsel.

Elsa hatte einen lauten Ton von sich gegeben, da sie von seinem Handeln sehr überrascht worden war. Nun breitete sie ihre Beine aus und schon stand ihr Freund dazwischen.

“Ich liebe dich”, sagte er und streichelte sanft über ihre Wange.

“Ich liebe dich auch”, erwiderte sie, während ihr Herz schneller schlug. Er hatte immer noch diese Wirkung auf sie und sie war sich fast sicher, dass er diese immer haben würde. Das war nach fünf Jahren Beziehung so gewesen und jetzt nach sechs Monaten auch.

Sie hatte erwartet, dass Mario sie küssen würde, stattdessen trat er nahe an sie, legte seine Arme um ihre Taille und seinen Kopf in ihre Halsbeuge. Elsa lächelte und legte ihre Arme um ihn. Mit einer Hand griff sie in seinen Nacken und streichelte dort über die Haut und die kurzen, weichen Haare. Sie schloss ihre Augen und seufzte leise auf, es war schön so.

Auch Mario hatte seine Augen geschlossen, während er ihren Duft tief einatmete. Sie hier so in seinen Armen halten zu können, sie bei sich zu haben … das hatte er sich sehr gewünscht, aber er hatte nicht damit gerechnet und auch nicht, dass es so schnell gehen würde. Seit fast sechs Monaten waren sie wieder ein Paar, nun wohnte sie bei ihm und irgendwann … sein Herz machte einen Satz, als ihm seine Gedanken ganz bewusst wurden. Der nächste Schritt ... Er wollte sie irgendwann zu seiner Frau machen, sie heiraten. Sie hatten dieses Thema als Jugendliche einmal angeschnitten, aber nicht wieder darüber gesprochen. Doch jetzt würden sie erst ihren Familien und Freunden erzählen, dass sie wieder zueinander gefunden hatten und dann wäre sicher irgendwann der richtige Zeitpunkt für den nächsten Schritt, doch noch nicht heute.

“Was?”, fragte er laut, als ihm klar wurde, dass Elsa etwas gesagt hatte, durch seine Gedanken hatte er es aber nicht mitbekommen. Sie lachte leise, was er in ihrer Umarmung spürte.

“Ich meinte nur, dass es irgendwie komisch ist, dass wir allen in ein paar Tagen erzählen, dass wir wieder zusammen sind. Natürlich ist es auch schön, wenn alle es wissen, wir uns nicht mehr verstecken und verstellen müssen, aber es ist auch komisch. Wir waren jetzt fast sechs Monate für uns, irgendwie ist es auch zur Gewohnheit geworden …”

Nun lachte Mario auf. “So zur Gewohnheit, dass du zu einem Fenster im ersten Stock aussteigst. Ein Vorteil ist, dass du so etwas eben nicht mehr machen musst.”

Sie griff seinen Nacken einen Moment stärker, ehe sie ihn weiter streichelte. “Hey! Das war nur eine Kurzschlusshandlung, das habe ich dir oft genug gesagt.”

“Und ich werde dich noch oft genug damit aufziehen. Diese Geschichte werde ich unseren Kindern und Enkeln erzählen, verlasse dich darauf - und damals ist die Oma aus dem Fenster im ersten Stock gestiegen.” Er lachte wieder auf.

Elsa war bei seinen Worten warm geworden. Ihren Kindern und Enkeln? Sie richtete ihren Blick, so gut sie es in dieser Haltung konnte, auf ihn. Ja, das wünschte sie sich. Er war ihre große Liebe, der Mann, mit dem sie ihr Leben verbringen wollte und es hatte gerade erst begonnen.
 

"Bereust du es?", fragte sie nachdenklich.

Nun richtet er sich wieder auf und sah sie an. "Was genau meinst du, außer den langen sechseinhalb Jahren meines Lebens, in denen ich dich nicht mehr auf meiner Seite hatte?"

Sie legte ihren Kopf leicht schräg und er erkannte die Traurigkeit in ihren Augen, die immer dann auftauchte, wenn sie über diese Zeit sprachen. Natürlich konnten sie diese nicht rückgängig machen und Elsa hatte ja selbst gesagt, es brachte nichts, über vergangenes zu trauern, ändern konnte man daran nichts, es war wie es war, nur die Zukunft konnte man noch gestalten. In einem waren sie sich jedoch einig: sie hätten diese Zeit gerne als Paar miteinander verbracht. Aber es war auch viel passiert, sie hatten viel erlebt und gelernt, was sie auch nicht rückgängig machen wollen würden. Es war jetzt, wie es war und umso mehr genossen sie es, sich wieder zu haben.

"Ich meinte, ob du es irgendwo bereust, dass wir unsere Beziehung für uns behalten haben", wiederholte Elsa ihre Frage.

Mario schüttelte sofort entschieden seinen Kopf. "Nein, tue ich nicht. Sicher wäre es in vielen Punkten für uns einfacher gewesen, wenn alle es schon wüssten, aber diese Zeit, diese sechs Monate, die kann uns niemand nehmen. Wir wollten herausfinden, was das zwischen uns beiden ist und dass du jetzt hier lebst, wohnst, bei mir, das sagt doch schon viel aus. Und unsere Familien treffen sich in drei Tagen ebenfalls, das sagt ebenfalls viel aus."

Elsa lächelte und nickte. "Da hast du recht. Apropos Eltern, ich sollte meine auch noch anrufen." Sie war aufgeregt, schon alleine bei dem Gedanken, gleich mit ihren Eltern zu sprechen. Wie würde das dann erst am Samstag werden, wenn sie ihre Beziehung vor all ihren Freunden bekannt geben würden?

"Stimmt, hier." Mario griff nach dem Telefon, das noch auf der Kücheninsel lag und reichte es seiner Freundin, ehe er sie noch einmal küsste.

Elsa Hand hatte die ganze Zeit über in seinem Nacken gelegen und auch jetzt zog sie diese nicht weg. Sie wählte mit der anderen Hand die Nummer ihre Eltern und hob das Telefon anschließend an ihr Ohr.

Mario machte auch keine Anstalten, gehen zu wollen, als ihre Mutter abhob.
 

"Bei Daichi."

"Hallo Mama, ich bin es, Elsa."

"Oh, hallo Elsa. Die Nummer, von der du anrufst, kenne ich ja gar nicht. Bist du unterwegs? Ist alles soweit in Ordnung oder brauchst du Hilfe?"

"Nein Mama, ich bin zuhause."

Mario musste bei ihren Worten lächeln. Sie war zuhause, hier bei ihm, das bedeutete ihm unglaublich viel.

Elsa wurde warm ums Herz, als sie den Gesichtsausdruck ihres Freundes sah. Sie streichelte erneut sanft mit ihrer Hand über seinen Nacken. Als ihre Mutter zu sprechen begann, widmete sie dieser wieder ihre Aufmerksamkeit.

"Hast du eine neue Nummer, einen neuen Telefonvertrag?"

Elsa schluckte. "Ehrlich gesagt … bin ich umgezogen, Mama."

Es herrschte Stille in der Leitung. Ihre Mutter musste wohl erst verarbeiten, was sie gesagt hatte.

"Du bist was?", fragte sie schließlich ungläubig.

"Ich bin zu meinem Freund gezogen. Für meine alte Wohnung gibt es bereits einen Nachmieter. Letzte Woche war Herr Kobayashi mit dem Interessenten bei mir und er hat den Vertrag direkt unterschrieben", erklärte Elsa.

Erneut herrschte Stille in der Leitung.

"Ich bin ehrlich gesagt sehr schockiert, Elsa Daichi. So etwas hatte ich nicht erwartet. Ich dachte, wir könnten über alles miteinander reden!"

Elsa schluckte. Sie hatte sowieso schon oft ein schlechtes Gewissen gegenüber ihrer Familie, das machte es jetzt nicht besser.

"Entschuldige bitte, Mama. Und eigentlich rufe ich auch an, um dich und Papa für Freitag zum Abendessen einzuladen."

"Aha. Bedeutet das, dass wir den Mann an deiner Seite auch endlich kennenlernen?"

"Genau das ist der Hintergrund. Ich, wir denken, dass es jetzt doch an der Zeit ist", erklärte Elsa.

Marios Hände lagen inzwischen auf ihren Oberschenkeln. Er erdete sie, gab ihr schon alleine durch seine Berührung das Gefühl, nicht alleine zu sein, seine Unterstützung zu haben, das tat gut.

"Nun gut. Wann sollen wir da sein?"

"Um 17.15 Uhr, die Adresse schicke ich euch noch."

"Kommen Gregor und Conny auch?"

Elsas Augen wurden groß. Daran hatte sie gar nicht gedacht.

"Ähm, nein. Und es wäre lieb, wenn du ihnen gegenüber nichts sagst. Er wird meinen Freund am Samstag treffen und ich will nicht, dass er euch ausfragt, Papa knickt immer viel zu schnell ein."

Bei dieser Aussage musste ihre Mutter lachen. "Da hast du recht. In Ordnung, dann kommen wir am Freitag zu euch. Und falls du noch bei irgendetwas Hilfe brauchst, deiner alten Wohnung, dem Umzug oder sonst noch was, dann melde dich bitte bei uns, ja?"
 

Ein paar Minuten später beendete auch Elsa das Gespräch mit ihrer Mutter. Sie legte das Telefon wieder neben sich und seufzte auf.

"Damit ist auch das erledigt, jetzt können wir nicht nicht mehr zurück."

Sie sah ihren Freund ernst an. Gemeinsam hatten sie entschieden, erst ihren Eltern von ihnen zu erzählen, ehe sie es Samstag ihren Freunden sagen würden. Es war für Daichis und Hongos so sicher schöner, als wenn diese es von irgendjemand anderem mitbekommen würden.

Mario legte eine Hand auf ihre Wange. "Sie werden sich freuen, da bin ich mir sicher."

Elsa nickte. "Das glaube ich auch. Und jetzt", sie legte beide Hände um seinen Nacken und zog ihn so enger an sich, "trage mich zum Sofa, ich will mir etwas mit dir anschauen."

Mario lachte auf, tat dann aber wie gewünscht. Er ließ sie aufs Sofa sinken, setzte sich neben sie und zog sie sofort wieder in seine Arme. Er genoss jede Minute mit ihr und wusste, er würde auch jede kommende genießen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Devilvegeta
2021-11-08T20:03:24+00:00 08.11.2021 21:03
Was ist schlimmer als Freunde und Geschwister ?
Eltern!!!! 🤣🤣🤣🤣
Während Marios Mama ausser Ausser sich vor Vorfreude war, endlich die Freundin ihres Sohnes kennenzulernen, klingt es bei Elsas Mama eher so, als wäre sie enttäuscht, dass es nicht früher passiert ist ^^
Antwort von:  Tasha88
08.11.2021 21:28
Eltern :)
ja, ich denke, da hast du die mütter gut getroffen :) das wird noch was werden :D
Von:  Centranthusalba
2021-11-08T18:10:20+00:00 08.11.2021 19:10
Diese zwei Kuscheltiere… vergessen alles um sich herum…🙈 schlimm, schlimm, diese Verliebten.
Antwort von:  Tasha88
08.11.2021 20:06
:) noch so ein paar schöne Momente zum Schluss hin ;)


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