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Angeama - Es war einmal

von
Koautor:  -Alice-

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallihallo alle zusammen, hier sind Saphira Alice und Hatchepsut =)

Wir wünschen Euch allen schon mal eine schöne Adventszeit in diesen schwierigen Zeiten, dass ihr sie alle trotz der Umstände genießen könnt und hoffen, mit unserem Weihnachtsspecial können wir Euch das Ganze noch etwas versüßen. Das gibt es nämlich zu jedem Advent, dafür werden wir es dann aber leider im ersten Quartal des nächsten Jahres etwas ruhiger angehen lassen.

'Advent, Advent ein Lichtlein brennt,
erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier,
dann steht Vegeta vor der Tür
und wenn das fünfte Lichtlein brennt,
dann hat es Goku wohl verpennt,
Vegeta, nun mehr Arbeit so allein
denkt sich, das kann doch wohl nicht sein
er runzelt nur noch seine Stirn
und wünscht für Goku mehr Gehirn,
denn sonst siehts trüb für beide aus
und sie kommen aus Klaus nicht raus.'

In diesem Sinne also, lassen wir die Weihnachtsgeschichte mal beginnen!
*Mit Schneekonfetti um sich werf*
Eine schöne Adventszeit Euch allen, eure SaphiraAlice und Hatchepsut o/ Komplett anzeigen

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Klaus - Die Post ist da

Vegeta wurde nach hinten geschleudert, hatte für einen Moment das Gefühl umzukippen, wurde abrupt abgefangen und versuchte sich blinzelnd zu orientieren. Eine ruhige, monotone Stimme drang an sein Ohr, welche ihn irritierenderweise an seinen Vater erinnerte, wenn dieser ihm einen Vortrag über seine Fehler gehalten hatte. Das verschwommene Umfeld um ihn herum bekam mehr Konturen, die Farben liefen ineinander, Ränder wurden schärfer und aus dem eintönigen Brummen kristallisierten sich Worte heraus.

„…leid mein Sohn, dass du ständig versagst, dich nicht bemühst und nun denkst, weil du schon wieder versagt hast, entlasse ich dich ohne Konsequenzen in dein behütetes Leben.“ Vegeta blinzelte irritiert und starrte den Rücken, mit den verschränkten Händen im Kreuz, an. Sein Vater wäre genauso dagestanden. „Und deswegen wirst du nun eine Aufgabe von mir bekommen, die deine letzte Chance ist.“

Endlich drehte sich der große Mann, in einer dunkelblauen und knitterfreien Uniform, zu ihm um. Es war keine Armeeuniform, zumindest keine, die er jemals gesehen hatte, aber irgendeine Art von Uniform war es mit Sicherheit, so etwas erkannte er einfach. Der Mann hatte einen altertümlichen Oberlippen- und Backenbart in schwarzer Farbe, was die Ähnlichkeit zu seinem Vater noch frappierender machte und in einem seiner Augen hing ein Monokel.

„Und deswegen Jesper, wird dir die Ehre zu Teil, ein Postamt zu eröffnen, an einem Ort, an dem es noch kein Postbote bisher geschafft hat.“

Postamt? Postbote? Was zur Hölle sollte das denn für ein Märchen sein? Wer schickte in einem Zeitalter der schnellen Nachrichten, Smartphones, die ständig bimmelten und von denen die Menschen ihre Finger nicht lassen konnten, denn noch Briefe?! Er interessierte sich zwar nicht dafür, aber selbst ihm war klar, dass die Menschen diesem Zeitalter schon längst entwachsen waren. Allerdings, Vegeta ließ seine Augen über die Einrichtung des Raumes schweifen, nach der zu schließen, dem großen altertümlichen Schreibtisch, der blauen Stofftapete, den gemalten und ernsten Porträts an den Wänden, lag die Vermutung nahe, dass dieses Märchen, einmal mehr, in einer Zeit spielte, in der es noch keine Bild zu Bild Übertragung gab.

„…in Zwietrachtingen. Jesper! Hörst du mir überhaupt zu?!“, donnerte die tiefe Stimme des großen Mannes und der Saiyajin, wenig beeindruckt, sah sich genötigt seine Aufmerksamkeit wieder der Person zuzuwenden, die mit ihm sprach. Buschige Augenbrauen, tief über schwarze Augen gezogen, sahen ihn maßregelnd an. Oh ja, es war wirklich verrückt … aber dieser Mann … Vegeta schüttelte den Kopf und zwang sich diese Gedanken zu verbannen. Dieser Kerl WAR nicht sein Vater, auch wenn er es in dieser Geschichte sein mochte. Vielleicht drängte sich ihm deswegen ständig dieser Vergleich auf.
 

Als der Hochgewachsene das Kopfschütteln bemerkte, wurde seine Miene noch düsterer und unheilverkündend. Mit einer schnellen Bewegung drückte er das breite Ende des Stockes, mit dem er eben noch auf einem Kartentisch eine Figur auf den nördlichsten Teil des Landes auf das Wort ‚Zwietrachtigen‘ geschoben hatte, schmerzhaft gegen Vegetas Brust.

„Du WIRST Jesper! Ob du nun willst, oder nicht! Du wirst dorthin gehen, ein Postamt eröffnen und innerhalb eines Jahres fünftausend Briefe abstempeln. Du persönlich! FÜNFTAUSEND! Andernfalls Jesper, werfe ich dich auf die Straße, dorthin wo ein Tunichtgut wie du hingehört. Hast du das nun endlich verstanden?!“ Tu...Tunichtgut? Er?! Die Entrüstung stand ihm wohl ins Gesicht geschrieben, wurde aber vollkommen falsch interpretiert. „Schau nicht so schockiert! Hast du gedacht, ich lasse dich weiter dein Leben verschwenden?“

Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte sich der Mann kopfschüttelnd von ihm weg und gab jemandem hinter Vegeta ein Zeichen. Ehe der Saiyajin überhaupt reagieren konnte, wurde er von zwei … Postbeamten?, er ging jetzt einfach mal davon aus, dass sie es waren … gepackt und aus dem Büro geschleift. An einer großen Pforte angekommen, drückte man ihm noch eine lächerlich anmutende Umhängetasche in die Hand, stieß ihn vor die Türe und da stand er nun, alleine, am oberen Ende einer langen, breiten Eingangstreppe, unter ihm ein gepflegter Garten. All das hatte keine fünfzehn Minuten gedauert und nun kam er zum ersten Mal zur Ruhe, konnte sich umsehen, durchatmen und begreifen, wo er war, was er war und was er wohl nun zu tun hatte.
 

Er sah an sich hinab. Die gleiche blaue Uniform zierte seinen Körper, die auch der Mann in dem Büro angehabt hatte … schon wieder blau … irgendwie schien er die Farbe einfach nicht loszuwerden. Ein paar Messingknöpfe, Ornamente, schwarze Stiefel und einen lächerlichen Hut, den er sich gleich mal vom Kopf riss. Sich zur Tür umdrehend betrachtete er sich in der großen Scheibe. Ein dürres, blondes und sehr jung wirkendes Etwas starrte ihm entgegen, dass so aussah, als würde der erst beste Luftzug ihn aus den Stiefeln fegen. Da hatte ihm der Soldat eindeutig besser gefallen …
 

Ein Räuspern hinter seinem Rücken, ließ ihn sich umdrehen und er starrte auf einen kleinen, alten Mann in der schwarzen Tracht eines Dieners, der die Zügel eines Pferdes?, Ponys?, hielt, welches eindeutig so aussah, als wäre es in einer Salami besser aufgehoben.

„Herr Jesper, Eure Kutsche.“

„Meine…Kutsche?“ Er starrte auf das Wrack, welches hinter dem Pony zu sehen war. Ein Rad sah so aus, als bestünde es aus drei anderen. Die Sitzbank war aus mehreren Brettern, ohne Polsterung, zusammengenagelt und das, was eine Überdachung sein sollte, war ein blaues – natürlich! - durchlöchertes Tuch, welches eher nach einem Netz aussah. Ganz große Klasse, danke Kakarott, danke für deine grandiose Märchenwahl!

„Eure Kutsche.“, wiederholte der Diener und überreichte ihm die Zügel. „Eine gute Reise und viel Erfolg, Herr Jesper.“

„Warte“, hielt ihn Vegeta zurück, als er sich umdrehte. Die Stirn runzelnd versuchte sich der Prinz an den Namen des Ortes zu erinnern. „Wo genau liegt…Tritachtingen?“

„Zwietrachtingen?“

„Ja.“

„Oh, das könnt Ihr nicht verfehlen, Herr Jesper. Ihr müsst der Hauptstraße immer nach Norden folgen, nicht abweichen. Wenn Ihr ans Meer kommt und sich die Straße verläuft, dann müsst Ihr nach einer Fähre Ausschau halten, die übersetzt. Zwietrachtingen ist der nördlichste Punkt unseres Landes und liegt auf einer Insel. Man kann es nicht verfehlen.“

„Und…“, Vegeta kniff die Augen zusammen. „…was genau erwartet mich dort? Irgendwelche Monster, Ungeheuer, Hexen…oder anderes von dem ich wissen sollte?...Rätsel?“

Der Diener runzelte die Stirn. „Nein, Herr Jesper. Es ist bloß…Zwietrachtingen.“

Das kurze Stocken in der Antwort war Vegeta nicht entgangen und er starrte den kleinen Diener noch eindringlicher an. Dieser schien jedoch gegen solcherlei Blicke vollkommen immun zu sein und wünschte Vegeta eine gute Reise, ehe er an dem Prinzen vorbei schlüpfte und in dem stattlichen Haus hinter Vegeta verschwand.
 

Na wunderbar!

Das Pony schnaubte, schüttelte seine Mähne, wieherte. Vegeta drehte den Kopf zu ihm.

„Halt die Klappe!“

Es wieherte wieder, zog an den Zügeln und starrte ihn störrisch unter seiner Mähne hinweg an.

Da kam Vegeta doch glatt ein Gedanke. Ein Gedanke, der ihn grinsen ließ, immer breiter.

„Weißt du“, sprach er zu dem Pony und wunderte sich über sich selbst. „Es hat keiner gesagt, dass wir immer Menschen sein müssen, oder? Ich meine“, fuhr er fort, während er um das braune Pony herum ging und vorsichtig in die offene Kutsche stieg, die unter seinem Gewicht knarrte und ächzte. „Wer sagt denn, dass wir in diesem Buch nicht auch mal in der Gestalt von Tieren landen könnten?“ Das Pony senkte den Kopf und begann am akkurat geschnittenen Gras neben der Treppe zu knabbern. „Wäre doch lustig, wenn du Kakarott wärst, oder?“ Das Pony schüttelte den Kopf. „Aber nein“, seufzte Vegeta und versuchte mit dem Gewirr der Zügel klarzukommen. „Wenn dem nämlich so wäre, dann würde ich dich ja in deiner richtigen Gestalt vor mir sehen…eingespannt vor meiner Kutsche.“ Er ließ die Riemen knallen und langsam, wackelnd und auch durchaus widerspenstig, setzte sich das Pony in Bewegung.

Der Gedanke allerdings, dass dieses Pony Kakarott sein könnte, ließ Vegeta einfach nicht los und hielt den Prinzen bei Laune bis sie aus der Stadt hinaus waren. Die ganze Zeit über sprach er mit … Kakarott. Erzählte ihm, was er von ihm hielt, was er von ihm dachte und wie … ätzend er ihn fand. Er sagte ihm alles, alles was er ihm schon immer mal an den Kopf werfen wollte, nur nicht das, was er wirklich fühlte. Das konnte er selbst dem Pony Kakarott nicht sagen. DAS konnte er sich nämlich nicht mal selbst sagen …
 

Gen Abend änderte sich das Wetter. Dunkle Wolken zogen auf, es grollte am Himmel. Nicht mehr lange und es würde regnen, dachte Vegeta und sah zu dem durchlöcherten Tuch, was ihn eigentlich vor solchem Wetter hätte schützen sollen. Weit und breit um ihn herum befand sich nichts, was er als Unterschlupf hätte nehmen können. Kein Hof, keine Scheune, noch nicht mal ein Baum.

Ein Blitz zuckte über den Himmel, der Donner folgte, Kakarott trottete unbeschwert weiter und dann fielen die ersten Regentropfen. Vereinzelt, erfrischend nach dem heißen Tag, doch dann wurde ein Vorhang aus Grau daraus. Binnen weniger Minuten war Vegeta bis auf die Haut durchnässt, die Straße verwandelte sich in Morast und die Kutsche kam kein Stück mehr vorwärts. Genervt und gereizt sprang er vom Wagen.

„War ja klar, dass du mal wieder zu schwach bist, um deine Aufgabe zu erfüllen.“, schimpfte er zu Kakarott und packte ihn am Halfter. „Wenn ich dir nicht ständig helfen würde, dann wäre dein Arsch schon längst geröstet worden.“ Seine zweite Hand legte sich auf eine der Zugstangen und gemeinsam mit seinem Gesprächspartner begann er zu ziehen bis sich die Räder aus dem Morast befreit hatten. Wieder in die Kutsche zu steigen würde nichts bringen. Da wurde er genauso nass wie neben dem Pony. Außerdem war die Gefahr größer, dass die Räder durch sein Gewicht wieder stecken bleiben würden. Also packte er die Zügel und führte Kakarott mit seiner Kutsche weiter.

Das Wetter besserte sich nicht, der Weg wurde noch morastiger und nach kurzer Zeit war der Körper, in dem er steckte, völlig aus der Puste. Er hatte das Gefühl jeder weitere Schritt durch diesen knöcheltiefen Schlamm würde seine Lungen zur Explosion bringen. Auf seine Knie gestützt sah er in die neutral dreinblickenden, schwarzen Knopfaugen Kakarotts.

Das durfte doch … das durfte doch einfach nicht WAHR sein! Nein! Nein, er würde jetzt nicht in die Kutsche steigen und sich von Kakarott weiterziehen lassen, weil er nicht mehr konnte! Nein! Auf gar keinen Fall! Niemals!
 

Mit verschränkten Armen, dreckig, frierend und genervt lieferte er sich mit dem Pony Kakarott ein Starrduell. Er würde gewinnen. Gewinnen! Vegeta vermeinte zu erkennen, dass sich die Knopfaugen kurz genervt nach oben rollten, dann folgte ein lang gedehntes Schnauben und danach wandte Kakarott seinen Kopf ab, schüttelte ihn, sodass seine Mähne hin und her peitschte.

„Ha! ICH hab gewonnen! Na? Naaa?!! Wie fühlt sich das an?!“

Stille.

„… … … Kakarott?“

Langsam drehte ihm das Pony wieder seinen Kopf zu, schwang jedoch weiter, da es scheinbar einfach nur an seiner Seite knabbern wollte, weil ihn dort etwas gejuckt hatte. Der Saiyajinprinz verstand dies allerdings völlig anders.

„Willst du…willst du etwa…? Ich…! Ich werd doch nicht…!“ Vegeta blinzelte ein paar Mal und starrte auf den breiten, langen Rücken Kakarotts, der sich ihm so einladend anbot. Er … würde warm sein. An den würde er sich … anschmiegen können … scheiße! Das wäre ja noch schlimmer als sich wieder zurück in die Kutsche zu setzen! Oder? Also eigentlich … warum eigentlich nicht?

Ganz langsam zeichnete sich ein kleines, diabolisches Grinsen auf Vegetas Lippen ab, während er sich mühselig wieder aufrichtete. Das Gefühl habend seine Beine wären aus Blei, trat er an Kakarotts Seite und blickte noch einmal skeptisch zu der langen Mähne.

„Wehe du…wirfst mich ab.“, knurrte der Prinz in die Richtung des langen Halses, schnappte sich einen Teil der Mähne und mit einem, seine letzte Kraft kostenden Sprung, schwang er sein linkes Bein auf den breiten Rücken Kakarotts.

Stille.

Weder Vegeta noch das Pony bewegten sich.

„Na los, Kakarott!“ Und völlig unvermittelt rutschte ihm heraus: „Du darfst es als eine Ehre betrachten, SO von mir geritten zu werden.“ Über seine eigene Aussage dezent schockiert, denn die letzten Worte hatte er doch glatt mit rauer Stimme nur gehaucht, wurden seine Augen groß und er horchte angespannt in die eintretende Stille hinein. Auf eine Reaktion Kakarotts wartend. Als jedoch keine zu kommen schien, wurde sein Blick wieder finster. „Verstehst ja heut absolut keinen Spaß, was?“, grummelte er schließlich und stieß, noch aus dem Märchen Aschenputtel wissend, seine Haken in Kakarotts Seiten. Endlich setzte sich das Pony unter ihm in Bewegung. Langsam, aber doch …
 

Schweigend auf Kakarott reitend, sich mit einer Hand in dessen Mähne festhaltend, mit der anderen die Zügel fest umklammernd, setzte Vegeta seinen Weg fort. Der Regen hörte mit der Zeit auf und wich etwas Schlimmeren. Schnee. Er hatte das Gefühl, dass die Luft dünner wurde, einfach immer kälter. Die einzige Wärmequelle war das warme Fleisch zwischen seinen Schenkeln, das sich rhythmisch unter ihm bewegte. Ohne es wirklich zu wollen sank sein Oberkörper dieser einladenden Wärme immer weiter entgegen, bis er schließlich ganz auf ihr zu liegen kam.

„…wenigstens…bist du…zu irgendetwas nütze…Kakarott…“, flüsterte er noch, bevor seine Augen schwer wurden und schließlich gänzlich zufielen.
 

Wieso…wieso bewegte sich der Idiot denn nicht mehr?, war der erste Gedanke, der ihm durch den Kopf schoss als er langsam aus seinem Schlaf wieder erwachte. Seine Lider bewegten sich unruhig, bis er sie schließlich aufschlug. Was zum…? Da war…nichts. Nur weißer Nebel.

Ruckartig richtete er sich auf und sah sich nach allen Seiten um. Nichts?! Doch! Da war…! Seine Augen huschten zurück und tatsächlich, da war eine klitzekleine Hütte direkt vor ihm und Kakarott. Darüber konnte er ein Schild ausmachen auf das ein Boot gemalt war. Eigentlich sah es eher so aus als hätte es ein Kind darauf gekritzelt …

Moment, Boot? Da war doch etwas! Stimmt ja, er sollte mit einer Fähre zu diesem Zwiezwazwackingen, oder wie das hieß, übersetzen. Na bitte, dann hatte Kakarott tatsächlich mal was richtig gemacht und ihn zu der Anlegestelle gebracht, wenn dem denn so war.

Mit versteiften Gliedern ob der Kälte, die permanent an ihm nagte, legte er seinen Oberkörper zurück auf Kakarott, hob sein rechtes Bein nach hinten, um es über den Rücken zur Seite zu schwingen und von dem Pony zu rutschen.
 

Durch die dünne Schneeschicht stapfend, blieb er vor der Hütte stehen, blickte durch ein, für diese winzige Hütte, riesiges, offenes Fenster, hinter dem er einen Mann ausmachte. Der saß auf einem Stuhl, seine Beine waren auf dem Fensterbrett überkreuzt, seine Arme hatte er hinter seinem Kopf verschränkt und seine Mütze tief in sein Gesicht gezogen. Der schlief eindeutig. Oder er war tot, was Vegeta bei dieser Kälte auch nicht gewundert hätte …

Er räusperte sich. Noch einmal.

„…zurück den Berg hinauf, bei der Gabelung rechts, dann beim abgestorbenen Baum links.“, kam es plötzlich mit rauer Stimme von dem Kerl. Dann fügte er noch ein „Gern geschehen“ hinzu.

Vegeta schnaufte genervt durch. „Ich muss nach Zwie…Zweizwaa…Zweiwachtingen.“

Es kam Bewegung in die Gestalt. Sie hob ihre Mütze nach oben und begann den Prinzen vor sich zu mustern. „Zwietrachtingen?“

„Ja. Sagte ich doch…“

„Und was willst du in Zwietrachtingen?“

„Was geht’s dich an? Kannst du mich da hinbringen oder nicht?“

„Macht zwei Kupferlinge.“

In seiner Umhängetasche kramend fand Vegeta einen Beutel mit Münzen, holte zwei bronzefarbene heraus und warf sie dem unsympathischen Kerl einfach über die Fensterbank.
 

Die Überfahrt mit dem Kahn, der für Vegeta so wirkte als würde er jeden Moment auseinanderbrechen und ihn mitsamt seiner Kutsche und Kakarott ins eiskalte Meer ziehen, dauerte für seinen Geschmack viel zu lange. Er stand zähneklappernd am Bug des Bootes und starrte in die weiße Nebelwand vor sich. Die Luft schien immer kälter zu werden, wenn das überhaupt noch möglich war, aber wenigstens hatte das Schneetreiben aufgehört.

„Scheiße verdammt, ist das in diesem Drecksmärchen jetzt immer so arschkalt?!“, fluchte er vor sich hin.

„Ach…das empfindest du als kalt? Dabei…haben wir grad ne Hitzewelle.“, kam es von dem Kerl mit durchwegs sarkastischem Unterton in der Stimme. Er war nicht nur der Kassierer in dieser kleinen Hütte gewesen, sondern auch der Kapitän dieser Schrottfähre.

Kakarott wieherte im hinteren Teil des Bootes und Vegeta verdrehte die Augen. Klar, dass der Idiot auch seinen Senf dazu geben musste. Lachte der ihn doch glatt aus … dem war ja auch nicht kalt, diesem … diesem …!

Vegetas Gedanken blieben stecken, denn seine Aufmerksamkeit wurde auf einen riesigen Schatten, der durch die Nebelwand zu brechen schien, auf sich gezogen. Was … was zum …? Was war das denn?!

Einen Schritt zurückweichend und nach oben starrend erkannte er gigantische Tiergebeine, die über ihn hinweg zu schweben schienen. Bei genauerer Betrachtung handelte es sich dabei wohl um die Knochen eines Riesenfisches, der an irgendetwas aufgehängt war. Na wenn das nicht mal ein gewaltiges Mahnmal darstellte … was für ein bescheuertes Märchen … es musste ja einfach noch beschissener werden. Absolut megabeschissen.
 

„Wir sind da. Willkommen in Zwietrachtingen.“, kam es nur kurz darauf vom Kapitän. Aber natürlich waren sie da. Die Fischgebeine mussten ja genau da hängen, wo Vegeta hin musste. Einfach klasse! Und als ob die Worte des Kapitäns eine magische Formel gewesen wären, lichtete sich die Nebelwand vor ihnen und gab den Blick auf … auf eine noch beschissenere Stadt frei, bei dessen Anblick sich die feinen Härchen in Vegetas Nacken aufstellten. So weit seine Augen reichten, erblickte er spitze, graue Häuser, die sich an den noch graueren Hang eines Berges schmiegten, über dessen dunkelgrauen Gipfel ein unheilverkündender Vollmond prangerte, der auch einfach irgendwie … grau wirkte.

„Gefällt dir, was du siehst?“, fragte der Kapitän als er neben Vegeta trat. „Ein durch und durch charmantes Städtchen, unser Zwietrachtingen.“

„Ja…klar…charmant.“, erwiderte der Prinz genervt.

Der Fährmann lachte und fügte hinzu: „Warte ab bis du es im Frühjahr siehst. Die Grautöne wirken dann richtig…hellgrau.“ Mit einem kehligen Lachen legte er das Boot am Steg an und entließ Vegeta mitsamt seiner Kutsche und Kakarott. Sich die Zügel schnappend starrte der Prinz der Saiyajins eine ganze Weile einfach nur den langen … wohl gemerkt grauen … Holzsteg entlang, der in einer dunkelgrauen Straße mündete, die, als er sie weiterverfolgte, zwischen den ersten grauen Häusern verschwand und die ihn wohl geradewegs den Berg hinauf führen würde.

„Also…verrätst du mir nun, was dich hierher führt?“, fragte der Fährmann und stellte sich neben Vegeta.

„…Post.“

„Post? Haben sie etwa wieder einen neuen Postboten hierher geschickt?“ Der Kapitän zur Rechten des Prinzen klang für seinen Geschmack viel zu amüsiert darüber. „Hast wohl was angestellt, was?“

Dieses Lachen ging Vegeta so unglaublich auf die Nerven, dass ihm ein wütendes „Schnauze!“ herausrutschte. Das kehlige Lachen des Fährmannes verstummte augenblicklich.

„Na dann, Postbote, folg einfach der Straße bis du auf den Hauptplatz kommst. Du erkennst ihn an einer großen Glocke, die sich genau in der Mitte befindet. Wenn du sie läutest, dann wirst du glorreich empfangen werden. Dein neues Zuhause wirst du auch nicht verfehlen können. Hängt ein Schild drüber mit nem Brief drauf.“ Der Fährmann wandte sich von Vegeta ab, doch bevor er ihn allein auf dem Steg zurückließ, klopfte er ihm noch auf die Schulter und murrte in seine Richtung: „Viel Vergnügen mit deinem Empfangskomitee…Postbote.“
 

Grummelnd, fluchend und wild gestikulierend schwang sich Vegeta auf seine Kutsche, schnalzte mit den Zügeln, etwas zu fest, sodass Kakarott erst einmal laut und protestierend wieherte bevor er sich in Bewegung setzte.

„Was denn?! Du brauchst gar nicht so eingeschnappt zu tun, Kakarott! Du siehst ja wo uns deine bescheuerte Entscheidung hingeführt hat! Du musstest ja ohne auch nur eine Sekunde dein Hirn einzuschalten einfach in dieses beschissene Märchen reinspaz-“ Vegeta brach ab als er zwischen den ersten Häusern hindurchrollte. Waren das Speere, die als Zaun um das Haus in die Erde gerammt worden waren? Und … waren das Äxte, die beim nächsten an der Hauswand befestigt waren? Was zum …?

Seinen Kopf einziehend ließ er sich von Kakarott immer weiter durch die Straßen ziehen, ein seltsameres Haus nach dem anderen anstarrend. Im Vorgarten eines der Häuser, welches er passierte, waren doch tatsächlich Bärenfallen aufgestellt worden … was … was um alles in der Welt war denn hier verkehrt?

Innerlich Kakarott verfluchend, ihm alle erdenklichen Krankheiten an den Hals wünschend, hielt er schließlich den Atem an, als er die ersten Gestalten zwischen den Häusern entdeckte, die ihn mit ausdruckslosen Mienen, die noch grauer wirkten, als es die ganze Stadt ohnehin schon war, anstarrten. Es lief dem Prinzen eiskalt den Rücken hinab als er die nächste Bewegung zwischen weiteren Häusern ausmachte. Sein gesamter Körper spannte sich an und obwohl er am liebsten einfach nicht hingesehen hätte, wandte er seinen Kopf in diese Richtung. Da waren zwei Menschen, die zwischen sich einen großen, zusammengerollten Teppich trugen und Vegeta hätte schwören können einen Haarschopf an einem Ende herausragen zu sehen.
 

Das Bild der Stadt und ihrer Bewohner änderte sich nicht. Falls Vegeta jemanden sah, dann waren die Personen abgehärmt, standen eng zusammen und starrten ihn mit Blicken an, bei denen er sich fragte ob sie ihm, oder Kakarott galten, den die Bewohner im nächsten Suppenkübel kochen wollten. Selbst die Kinder sahen so aus, als würden sie eine Teufelei nach der anderen ausbrüten. Er sah sogar vier Jungen, die Bretter über die Treppe einer Veranda legten, sich leise an den alten Mann im Rollstuhl heranschlichen, den Stuhl bewegten, sodass die Räder parallel zu den Brettern waren und dann … gaben sie dem Alten tatsächlich einen Schubs, der ihn brüllend und schimpfend über die Bretter und den Hang abwärts sausen ließ. Die Schreie konnte man noch Minuten lang hören. Irritiert sah Vegeta nach vorne, über Kakarotts krummen Rücken und zwischen seinen Ohren hindurch. Jungenstreiche waren das eine, aber das hatte schon fast den Anschein eines Mordanschlages.
 

Als der Hang noch einmal gehörig anstieg wurde der Nebel plötzlich so dicht, dass er kaum noch etwas sehen konnte und daher bemerkte er erst spät, dass die spitzen Häuser, welche normalerweise eng zusammenstanden, links und rechts Platz gemacht hatten und ein Rund bildeten. Die Augen zusammenkneifend konnte er an genau den gegenüberliegenden Stellen des Kreises zwei Häuser sehen, welche alle anderen überragten und mit ihrer Düsterkeit erschlugen. Spitze Zäune, lange Stacheln auf den Dächern und geschlossene Rollläden machten keinen sehr einladenden Eindruck.

In der Mitte des Platzes ragte ein hoher Mast auf und für einige Sekunden stolperte Vegetas Herzschlag, da er den Mast für einen Galgen hielt … solch einen Galgen, wie jener im Feuerzeug. Doch dann sah er die Glocke und sein Herz beruhigte sich wieder. Allerdings war da eine Nervosität, welche seine Figur nicht zur Ruhe kommen ließ, die er einfach nicht gänzlich unterdrücken konnte. Die Zügel anziehend hielt er seine Kutsche an und betrachtetet die Glocke, einsam im Nebel. Was hatte der blöde Kerl gesagt? Er sollte die Glocke läuten um sich anzukündigen? Sein Empfangskomitee zu informieren? Das erschien ihm … nicht wirklich ratsam. Allerdings musste er wohl irgendjemandem Bescheid sagen, dem Bürgermeister, Stadtvorsteher, wie auch immer der Kerl sich hier nennen mochte, dass er dazu ermächtigt war hier ein Postamt aufzumachen.

„Beweg deinen Arsch ja nicht von der Stelle, Kakarott.“, zischte er sein Pony an und verließ die trügerische Sicherheit seiner halboffenen Kutsche.

Seine Stiefel knirschten im Schnee. Er hörte wie die gefrorene Oberfläche unter seinem Gewicht knackte und einbrach. Tief sank er nicht ein, aber es behinderte ihn doch beim Gehen. Dampfwölkchen kamen aus seiner Nase und seinem Mund, während er sich nach allen Seiten umsehend der Glocke näherte. Das Gefühl, einen Fehler zu begehen wurde immer größer, dann hielt er an.

Wer zur Hölle war er denn?!, schallte er sich gedanklich selbst. Ein Feigling? Eine Memme? So wie Kakarott etwa? Nein! Er war der Prinz der Saiyajins! Stolz! Mutig! Selbstbewusst! Er würde sich doch nicht von ein bisschen Nebel, schiefen Häusern und Bewohnern, die eindeutig nicht alle Tassen im Schrank hatten, einschüchtern lassen! Seine Statur straffend schritt er energisch weiter, griff nach dem Tau der Glocke und läutete. Einmal, zweimal, dreimal … der Glockenhall verklang. Nichts geschah. Stille. Schon wollte er wütend erneut nach dem Tau greifen, als rings um ihn herum ein markerschütterndes Gebrüll erklang.

Hölzerne Rollläden wurden aufgeschlagen, Türen wurden fast aus ihren Angeln getreten und das bisher so ausgestorben anmutende Dörfchen, zusammen mit seinem leeren Platz, verwandelte sich in einen Hexenkessel, als aus allen Ecken und Enden, aus allen Häusern und Fenstern, ja selbst an Seilen, aus den obersten Stockwerken, die Bewohner wie die Berserker aufeinander zustürmten.

Blinzelnd und mit dem sehr schnell stärker werdenden Gefühl der Panik, sah sich Vegeta in alle Richtungen um. Mistgabeln, Fackeln, Äxte, Speere, Forken, Rächen … eine Mutter verteilte sogar Schleudern an ihre Kinder … eine Horde von rechts, die andere von links … und in der Mitte er … er und die Glocke.

Vegeta tat das Einzige, was ihm übrig blieb. Mit einem verzweifelten Satz, sprang er in die Höhe, packte den Mast und versuchte sich weiter daran hinauf zu ziehen, sich in Sicherheit zu bringen, diesen Verrückten aus dem Weg zu gehen. Aber die strohdünnen Ärmchen seiner Figur schienen sein Gewicht nicht halten zu können und so rutschte er das ganze Stück wieder nach unten, dem Stechen und Hauen, Prügeln und Treten entgegen. Jemand griff nach seinem Fuß, er trat blindlings zu, hörte ein schmerzhaftes Grunzen, dachte er wäre in Sicherheit und wurde dann abermals gepackt und mit einem Ruck auf den Boden befördert. Mit den Armen seinen Kopf vor Tritten und Schlägen schützend rollte er sich zu einer Kugel zusammen, bekam Hiebe und Füße zu spüren, starrte durch die Beine der umherirrenden Irren hindurch und erspähte seine Kutsche mit dem träge dastehenden Kakarott. Typisch! Allerdings war zwischen Kutsche und Boden ein Hohlraum, der ihn vor den ganzen Füßen schützen konnte.

Einen günstigen Moment abwartend sprang Vegeta auf und hechtete auf seine Rettung zu, wurde jedoch von jemandem am Kragen gepackt, nach hinten geschleudert, fast in die Luft gehoben und krachte mit seinem Rücken wieder an den Mast, verlor das Gleichgewicht, fuchtelte mit seinen Armen in der Luft herum, um etwas zu fassen zu bekommen, damit er nicht stürzte und … läutete die Glocke. Auf dem Platz … wurde es still.
 

„Was ist da draußen los? Warum steht ihr denn alle nur so herum?!“, ertönte von dem einen großen Haus her die Stimme eines kleinen, rothaarigen und mit einer Knollennase ausgestatteten Mannes. Und in der Tat, die Kämpfe rund um Vegeta hatten aufgehört. Der kleine Mann jedoch fuchtelte mit seiner Faust in der Luft herum, schimpfte weiter und stapfte durch die verharrenden Irren in Vegetas Richtung.

Von der anderen Seite bekam er eine Antwort: „Hah! Sie mal einer an, wer endlich das Handtuch wirft!“ Eine in Grautöne gekleidete, dürre Alte, die für Vegeta Ähnlichkeit mit der verrückten Alten auf der Glaskugel hatte, die ihn mal aus dem Jenseits zurückgeholt hatte, stapfte aus dem anderen großen Haus heran.

„Das Handtuch werfen?! Hah! Lächerlich!“, schrie der Knollennäsige zurück.

„Gib es zu!“, zeterte die Alte. „Du hast dich raus geschlichen und die Glocke geläutet!“

„Waaas?! Ein Ellbogner?! Niemals!!!“

„Wag es nicht gegen mich die Stimme zu erheben! Du hast sie geläutet!“

„Niemals!“

„Gib es zu! Du warst das!“

„NIEMALS!!!“

Das ungleiche Paar traf sich genau in der Mitte, direkt vor Vegetas Augen und während die Fäuste des Ellbogners wild in der Luft herum fuchtelten, sahen die dürren, spinnenartigen Finger der Alten so aus, als wollten sie ihm gleich die Augen ausstechen. Vegeta beobachtetet das aufeinandertreffen, aber er war nicht der Einzige. Alle anderen, vorher bis aufs Blut Kämpfenden, verharrten vollständig und schauten dem wilden Streit zu. Und da dämmerte es Vegeta, dass es sich bei diesen beiden ungleichen Gestalten wohl um die Oberhäupter der … was auch immer die beiden Parteien seien mochten, handelte. Anführer würde er überall erkennen.
 

„Du altes Klappergestell wagst es einen Ellbogner zu beleidigen?!“

„Und du unterbelichteter Klobs wagst es einem Grobner das Läuten der Kriegsglocke vorzuwerfen?!“ Die Alte sah sich um. „Also wer war es?! Wer hat die Kriegsglocke geläutet?“

Sehr langsam und sehr auffällig drehten sich die Köpfe aller Anwesenden auf dem Platz zur Mitte hin, wo der hohe Mast emporragte. Und Vegeta … die Hand … am Seil … der Glocke …

„Aha!“, schimpfte Knollnase. „Jetzt bezahlt ihr schon Fremde, damit sie eure Arbeit machen!“ Über die Lächerlichkeit dieser Worte verdrehte die Alte nur die Augen. Sie wandte sich Vegeta zu, der es für einen guten Zeitpunkt hielt, das Seil loszulassen und seine lädierte Uniform zu richten.

Die spinnenartigen Finger über dem Knauf eines Gehstockes zusammenlegend sah ihn die Grobner an. „Und wer bitte, seid Ihr?“

„...bote“, stieß Vegeta aus und musste Husten. Das tiefe einatmen der eisigen Luft hatte ihn husten und die ersten Silben seines Wortes undeutlich werden lassend. „Der neue Postbote. Ich soll hier das Postamt übernehmen.“

Es wurde abermals still. Aber nur für ein paar Sekunden. Dann erklang aus allen Kehlen ein brüllendes Lachen. „Ein Postbote!“, brüllte der Ellbogner. „Die haben uns tatsächlich schon wieder einen Postboten geschickt! Die lernen es aber auch nie!“ Das Gelächter wurde noch lauter und der Saiyajin bemerkte, wie die Hitze seinen Hals hinaufkroch, wie sich seine Muskeln anspannten und sich seine Fäuste ballten. NIEMAND lachte über ihn!

„Jetzt pass mal auf du abgebrochener Meter mit der Nase die aussieht, als hätte ein Hund auf deinen Eiern rumgekaut!“ Er stapfte auf ihn zu. „Ich bin seit TAGEN unterwegs. Es hat geregnet! Es hat geschneit! Es hat gestunken und es ist scheiße kalt. Dieser Ort sieht aus, als wärt ihr alle mit der besoffenen Schildkröte verwandt und ich verspüre keine, aber auch wirklich keine Lust hier länger als nötig zu bleiben. ABER um hier wegzukommen muss ich einen bescheuerten Postboten spielen und ein hier scheiß Postamt errichten und deswegen werde ich hierbleiben und genau das tun!“ Mit in die Hüfte gestemmten Fäusten beugte er sich drohend über den kleinen Rothaarigen. „Und niemand, ich wiederhole: NIEMAND wird mich davon abhalten, oder sich noch einmal darüber lustig machen! Klar?!“ Der Ellbogner blinzelte.

„KLAR?!“, setzte Vegeta noch einmal schärfer hinzu, bekam aber wieder keine Antwort. Da berührten ihn dünne Finger am Arm, hakten sich sogar bei ihm ein, wie das eben alte Leute bei jungen taten.

„Mein lieber Herr Postbote“, trällerte die hohe Stimme der alten Grobner. „Ich glaube, ich muss Ihnen da einige Dinge erklären.“ Sie klimperte mit ihren faltigen und viel zu stark geschminkten – natürlich in einem Grauton! – Wimpern. „Sehen Sie, wir, die Grobner sind die Älteste und-“

„Lüge!“, warf der Ellbogner ein.

„...sind die Älteste und einflussreichste Familie-“

„LÜGE!“

Die Grobner fuhr herum. „Unterbrich mich nicht!“

„Ich unterbreche wann ich will!“

„Nicht wenn ich etwas erkläre!“

„Dann erklär es richtig!“

„Das habe ich!“

„LÜGE! Die Ellbogners sind die älteste und einflussreichste-“

„HAH! Wer lügt jetzt? Es ist doch allgemein bekannt, dass die Grobners die älteste und-“

„PAH! Ausgedachter Humbug!“

„Ich geb dir gleich Humbug!“ Die Grobner hob ihren Stock. Die Anspannung in der Luft nahm zu. „Grobners, zeigt diesen Ellbogners, wer hier die älteste und einflussreichste Familie ist!“ Sie hatte kaum ausgesprochen und schon ging es rund um Vegeta wieder los.
 

Der Saiyajin, keine Lust verspürend noch einmal in den Konflikt der Familien verwickelt zu werden, zog sich an den Rand des Platzes zurück und sah dem Treiben zu. Plötzlich landete eine schwere und behandschuhte Hand auf seiner Schulter. Es war der komische Typ vom Boot.

„Na, Empfangskomitee erhalten?“, grinste er frech, während Vegeta seine Hand abschüttelte. Eine Sekunde überlegte er, ob er ihm eine langen sollte, entschied sich dann aber dagegen. Irgendjemand

hier musste ihm schließlich zeigen, wo das Postamt war. Und nachdem er diese Wahnsinnigen hier kennengelernt hatte, erschien ihm der nervtötende Fährmann noch am Vernünftigsten zu sein …

„Komm mit“, sagte der Kerl, nachdem der Saiyajin sich überwunden und ihn danach gefragt hatte. Zusammen stiegen sie in die Kutsche und Kakarott trottete mit ihnen davon. Es ging den Berg hoch, über eine Brücke, die diesen Namen nicht verdiente und vorbei an schiefen Häusern, kahlen Bäumen und verrottenden Zäunen. Der Schnee wurde immer tiefer, der Nebel wieder dichter und die Häuser weniger.

„Stopp.“, sagte sein Reisegefährte plötzlich und sprang von der Kutsche. Vegeta erkannte nicht, warum sie hier hielten.

„Hier ist nichts.“

„Doch, doch.“, beteuerte sein Reiseführer. „Man sieht es nur nicht, aber wir stehen hier direkt auf einer Kreuzung.“

„Und?“

„Und?“

Vegeta schnaubte genervt. „Und warum halten wir?“

„Ach so, ja klar. Na weil ich hier aussteigen muss. Ich muss zurück zu meiner Fähre und dazu muss ich dich hier verlassen.“

Der Saiyajin zählte geistig bis zehn. „Und wo ist…das Postamt?“, presste er am Rande seiner Selbstbeherrschung hervor, was den Kerl zu einem Lachen veranlasste, das Vegeta seine Hände um die Zügel krampfen ließ.

„Jaha…haha…klar. Du siehst es nicht, wegen dem Nebel. Die Post ist da.“ Er zeigte geradeaus ins Nirgendwo … wo einfach nur Nebel zu sehen war. „Also dann, man sieht sich Herr Postbote!“, und weiterhin lachend ging der Kerl davon. Schon nach wenigen Schritten war er nicht mehr zu sehen.

Skeptisch eine Braue hebend schnalzte Vegeta mit den Zügeln und Kakarott trottete voran. Doch nicht lange, denn wie dieser Nervsack gesagt hatte, tauchte schon nach wenigen Schritten ein verfallener Zaun auf, dann ein kahler Baum mit einem Baumhaus und ein … Vegeta fiel die Kinnlade herunter.
 

Das durfte doch nicht wahr sein!

DAS DURFTE DOCH NICHT WAHR SEIN!!!

Kakarott wieherte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Ragnar89
2021-12-21T21:26:25+00:00 21.12.2021 22:26
So....
Schande über moch.
Habe bei Google geschaut und dann gelesen.
War äußerst interessiert und erfreut und dann lese ich euer erstes Kapitel und bin völlig verwirrt.

Google hat mir die falsche Geschichte vorgeschlagen.

Aber gut.

Na das ist ja mal ein toller Start für Vegeta hier in dem Kapitel. Er und Postbote. Mega.
Hoffe, seine Figur kann ihm Einfluss und Wissen geben, denke Vegeta hat nicht wirklich Ahnung von den Aufgaben etc die ihn jetzt erwarten.
Aber vor allen Dingen bin ich auf seine Unterkunft und das Postamt gespannt.

Irgendwie fand ich es witzig und interessant, dass er das Pony Kakarott genannt hat. Und dann noch ausführlich mit diesem redet. Wahrscheinlich hat Vegeta da so viel geredet, wie noch nie in seinem Leben.

Dieses Zwietrachtingen ist ja ein traumhafter Ort!
Wie soll er ds schaffen?
Und wo ist Goku?

Antwort von:  hatchepsut
30.01.2022 16:15
Und nochmal Hallo Ragnar und auch für diesen Kommentar ein ganz herzliches Dankeschön von uns! =)

Oh…das tut uns wirklich leid, dass du da von Google die falsche Geschichte vorgeschlagen bekommen hast. Natürlich freut uns das wirklich ungemein, dass du sogar recherchiert hast, um zu wissen, wo Vegeta und Goku da hineingeraten sind. Wir haben uns bei dieser Geschichte allerdings auf einen Film auf Netflix gestützt. Eine wundervoll animierte Weihnachtsgeschichte. Falls du Netflix hast, dann können wir dir nur empfehlen, dir diesen Film einmal anzusehen. Der ist wirklich toll und hatchepsut und mir gefällt er sooo gut, dass wir eben beschlossen haben Vegeta und Goku zur Weihnachtszeit genau in diese Geschichte zu werfen. =) Nicht hatchepsut? So war das doch? *sie erwartungsvoll anstarr*

Oh und wie das so war! Irgendwie hatte mich der Film total erwischt und dann habe ich angefangen alle anderen in meinem umfeld damit anzustecken. Vielleicht gelingt mir das bei dir ja auch? ^^'
Was uns auf alle Fälle schon gelungen ist, ist wohl dich mit dem gute Pony-Kakarott anzustecken. Der scheint es wirklich jedem angetan zu haben und das freut uns ungemein. Immerhin mögen wir ihn ja auch unglaublich gerne.

Was den Rest deiner Fragen angeht, die dürften sich ja mittlerweile durch das Lesen wohl beantwortet haben. ^^°
Auch an dieser Stelle noch einmal ein großes SORRY fürs Warten und ein großes DANKE für deine Rückmeldungen. Wir werden versuchen uns zu bessern!!!


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