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Pech gehabt ...

von

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Pech gehabt ...

Schwer atmend hielt sich Koushiro die Seiten. Er blieb stehen und sah sich um. Derweil versuchte der Informatiker wieder zu Atem zu kommen. Dieses Unterfangen gestaltete sich schwieriger als gedacht. Neben ihm kam Joe zum stehen der ebenfalls tiefe Atemzüge nahm und seine Brille zurechtrückte. Die Anstrengung stand ihnen beiden ins Gesicht. Allein schon der erschöpfte Ausdruck und auch ihre T-Shirts wiesen explizite Spuren auf. Der Schweiß lief ihnen dabei nicht nur übers Gesicht. Als Joes Brille aufgrund dessen wieder etwas die Nase hinunter rutschte, zog er aus seiner Tasche ein Taschentuch aus Stoff und wischte über seine Sehhilfe und trocknete sich anschließend tupfend die Stirn. Er seufzte langgezogen. „Wer kam auf diese Idee?“, wollte der Informatiker wissen und sah zu seinem besten Freund auf. An sich musste er diese Frage nicht stellen. Denn die Schuldige lief ein paar Schritte vor ihnen, als wäre das hier nur ein kleiner Sonntagsspaziergang. „Mich wundert, dass du diese überflüssige Frage stellst und nicht eher die anderen dafür verteufelst, dass sie einfach bessere Ausreden hatten und nicht ganz so gutmütig waren wie du ...“, Joes Mundwinkel zuckte. „Wieso … du bist doch auch hier“, brummte Koushiro dann und sah an der Mimik des Älteren, dass er wohl den richtigen Nerv getroffen hatte. Joe stockte direkt und kratzte sich an der Wange, „ich konnte mich nicht weiter rausreden … ich hatte die Wahl zwischen den Großeltern von Sam oder …“, er ließ seine Hand kreisen und deutete auf ihr aktuelles Unterfangen, „… Sam hat mich da auch glatt davon gejagt …“ Die Blondine hatte es nur gut gemeint, dass sie ihn lieber vor ihren Verwandten rettete. Natürlich kam er mit diesen aus, doch es gab viele Punkte, da eckten sie einfach an. Das war nicht zu verhindern. Doch wenigstens akzeptierten sie ihn. Der Rothaarige lachte, wenn er an Joes Alternative dachte. Auch er hatte die Bekanntschaft gemacht, da war die Wanderung vielleicht doch besser. Mimi hatte bei ihm den Computer gar nicht erst gelten lassen.

Die anderen hatte Mimi allerdings verschont. Taichi hatte ein Freundschaftsspiel erfunden, denn er hatte vorhin noch groß Bilder seiner eigentlichen Betätigung verschickt. Oder vielmehr von seiner Begleitung. Yamato und Sora hatten gemeint, sie würden zu dem Spiel gehen und müssten Taichi anfeuern, dabei waren sie beim Schwimmen. Miyako wäre gerne mitgekommen, doch aufgrund ihrer Schwangerschaft hatte es Ken ihr verboten. Sicherlich ein Spaziergang wäre in Ordnung, aber keine mehrstündige Wanderung. An sich hatte niemand wirklich gewusst, was Mimi vor hatte. Daher hatte sich auch Daisuke entzogen und half mit seiner Freundin Hikari und Takeru beim Umzug. Diese hatten es endlich geschafft und eine Wohnung gefunden. Cody hingegen war bei seiner Mutter und half ihr bei einigen wichtigen Dingen, doch so genau hatten sie nicht nachgefragt. Waren nur noch sie zwei gewesen und hatten keine Möglichkeit auszuweichen. Aber sie allein gehen zu lassen wäre auch mehr als unhöflich und fahrlässig, wie sie bald herausstellen würde.
 

Summend sah sich Mimi in der Natur, die sie umgab, um. Links des Weges bahnte sich ein Fluss den Berg hinunter. Hier war der Anstieg noch angenehm. Es war nicht anstrengend und der waldige Boden war trotz des Kieses sehr angenehm zu laufen. „Na kommt schon … nicht müde werden“, erklang dann die trällernde Stimme der Brünetten, als sie merkte, wie weit die beiden Männer zurückgefallen waren. Seufzend musterten sich die und nickten, ehe sie weiterliefen. Koushiro war nun wirklich niemand, der jeden Tag draußen war. Natürlich sah man ihn öfter an der frischen Luft als früher, allerdings war er kein Sportler. Joe hingegen war von seinem Job so gestresst, dass er irgendwann mit Sport angefangen hatte, zumal seine Verlobte ebenfalls sportlich aktiv war.

„Ihr könnt doch jetzt nicht schon schlapp machen“, bließ Mimi ihre Wangen auf und stützte ihre Hände in die Seiten, als die zwei bei ihr ankamen. Sie drehte sich schwungvoll um und hakte sich bei beiden unter, um sie mitzuziehen. „Na los … wir haben noch ein gutes Stück vor uns …“, erklärte sie und wirkte so putzmunter wie eine Stunde zuvor am Parkplatz.

„Wohin gehen wir denn? Du sagtest etwas von einem See“, fragte Koushiro dann nach. Die Pflanzenliebhaberin nickte, „ja, dort soll es echt schön sein …“ „Und wo ist der?“, fragte dann auch Joe nach. Das Ziehen der Jüngsten schmerzte etwas, da es ihn aus dem Rhythmus brachte. Ein leichtes Seitenstechen machte sich bei dem Blauhaarigen bemerkbar. Die Beantwortung der Frage brachte Mimi dazu sie loszulassen und das Handy herauszuziehen. Derweil traten sie aus dem Waldstück heraus und sie bekam die Karte geöffnet. Nachdenklich musterte sie diese und sah sich dann um. Ihr Finger hob sich und zeigte in eine Richtung, „dort müsste er sein ...“, sie folgte mit dem Blick, „ich glaube, dort wo das Wasser raus kommt ...“, überlegte sie. „Dein ernst?“, rutschte es Koushiro sehr schrill heraus, „da sind wir ja bis heute Abend unterwegs ...“ Mimi legte den Kopf etwas schräg als sie ihn musterte, „das sollten wir in eineinhalb Stunden geschafft haben“, widersprach sie, „das ist doch nicht so weit ...“ „Du hattest vorhin von zehn Kilometer gesprochen ...“, erinnerte der Rothaarige sie. „Sind es auch … also stell dich mal nicht so an“, sie pikste ihn in die Seite und kicherte.
 

~ * ~
 

„Töte mich“, stöhnte Koushiro und ließ sich gegen den Stein fallen, an dem er hinaufklettern müsste. Seine Stimme war kaum mehr vorhanden, da ihm die Luft fehlte, seine Stimme zu erheben. Wenigstens fühlte sich der Stein auf seiner Haut kühl an. Ihm war schon lange viel zu warm, die Jacke war ja schon eine halbe Stunde nach Start in den Rucksack gewandert. Dafür zeichnete sich mittlerweile ein deutlicher Sonnenbrand auf seiner Haut ab. Seine Beine waren schon wackelig und er wollte eigentlich schon wieder umdrehen. Nach dem Wald hatten sie einen kleinen Weg in der prallen Sonne zurückgelegt und einige Serpentinen durch direkte Strecken abgekürzt, die daher auch steiler waren. Dann war es wieder in einen Wald gegangen, doch der Weg nun war deutlich stärker mit Wurzeln überzogen und das Wasser floss direkt darüber. Immer mal wieder rutschte der Rothaarige leicht, aber er stürzte nicht. Als dieser Teil endete, hatten sie den jetzigen Abschnitt erreicht. Schotter in fein und deutlich grob lag herum, sie mussten Steine hinaufklettern, damit sie weiterkamen und der Abgrund war direkt neben ihnen. Koushiro sah zu Joe auf, der auf dem Stein stehen geblieben war und mittlerweile ebenfalls schnaufte. Da bekam der Informatiker endlich seine Flasche zu fassen und nahm große Schlucke. An sich war sie schon fast leer, zum Glück hatte er eine weitere eingepackt. Wobei nein … das war nicht er. Mimi hatte sie ihm in die Tasche gesteckt. Diese wirkte mittlerweile auch etwas gefestigter, allerdings hatte die Anstrengung nichts an ihrer Laune geändert und so war sie nach wie vor total lebendig. „Na jetzt kommt schon … es ist nicht mehr weit … nur noch eine Viertelstunde ...“, erklärte sie von weiter oben. „Das hast du schon vor 15 Minuten gesagt“, entgegnete der Arzt und hielt seinem Freund die Hand hin. Dieser packte die Flasche zurück und ließ sich von dem Älteren hinauf helfen, versuchte aber noch genug Kraft zu haben, dass er ihn nicht so stark belastete.

Die bisherige Wanderung war nun wirklich Bergsteigen. Koushiro war darauf nicht vorbereitet gewesen und hatte auch nicht damit gerechnet. Doch Mimi schien keine Rücksicht zu nehmen. „Macht doch nicht schlapp, es wird schön und wenn wir jetzt umdrehen, dann werdet ihr es bereuen, dass ihr nicht bis zum See gekommen seid“, erklärte sie, als sie wieder aufgeholt hatten, „du bist doch sonst so ehrgeizig“, neckte sie Koushiro wieder und grinste frech. Doch dieser verzog nur noch mürrisch die Miene. Sie wusste, dass er Dinge zu Ende brachte, das war gemein von ihr.
 

~ * ~
 

Quietschend verzog Mimi das Gesicht und versuchte nicht allzu laut zu sein. Sie wackelte und dabei spritzte das Wasser leicht und tropfen besetzten ihre Hose. Dann kam sie aber schon wieder aus dem Wasser und ließ sich zwischen den beiden Männern nieder. „Ach ist das kalt … das müsst ihr auch machen, das tut verdammt gut“, grinste sie und kramte in ihrem Rucksack. Sie zog eine Dose und ihre Flasche heraus. „Ist doch schön hier … gut, dass ihr durchgehalten habt“, lachte sie und öffnete die Box. Sofort stieg ihr der Duft von Apfel und Zimt in die Nase und sie hielt sie den Männern hin. Ein Apfelkuchen lachte ihnen entgegen. Es waren genau drei Stück. Schier gierig griffen sie danach und bissen hinein. „Daf maff ich nichft nofchmal mitff“, Koushiro hatte sich das Stück wie Taichi fast komplett in den Mund geschoben. Verwundert blinzelte Mimi, „doch … machst du …“, widersprach sie, „du liebst mich … schon vergessen …?“ Koushiros Augen weiteten sich, „ach mift!“ Lachend verschluckte sich Joe bei der Erkenntnis. „Du im übrigen auch“, wandte sich Mimi ihm zu, „und Sammy kommt das nächste Mal ebenfalls mit“, grinste sie. Langsam nickte Joe und fragte sie, wie spontan er sich eine Schicht reindrücken konnte, um nicht mitkommen zu müssen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Es gibt nicht viel von mir zu sagen ...
Es ist lange Zeit her, dass ich mal etwas von mir hab hören lassen. Ich hätte niemals gedacht, je wieder eine FanFiktion zu schreiben, wobei ich aktuell noch eine Idee für etwas anderes hab ... Und daher ... das würde ich auch nicht wirklich als FanFiktion bezeichnen, denn es ist nicht wirklich eine Geschichte. Aber vielleicht braucht man einfach etwas, was man loswerden muss und dann ist auch sowas in Ordnung ... Keine Ahnung ^^" Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Tasha88
2021-06-06T12:29:01+00:00 06.06.2021 14:29
Liebe Phean,
Ich habe mich gefreut, dass eine Geschichte von dir angezeigt wird :)
Und ich mochte die kleine Geschichte gerne.

Ich würde mich freuen, öfter etwas von dir zu lesen ;)

Liebe Grüße


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