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Heroes Unite

von

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Kapitel 46

Doch irgendwann hielt Neferet inne. Urplötzlich lag eine Spannung im Raum, als stünde er unter Strom. Auch Jake hatte es gefühlt und dies war ein Gefühl, das er die ganze Zeit bereits gefürchtet hatte. Ohne ein Wort sprang Neferet auf und stürmte zur Tür, Jake hinterher. Drachen und Titans fanden sich kurz darauf neben der steinernen Sphinx wieder. Der Druck hier war unerträglich. „Es ist so weit...“ knurrte Jake leise. Das, wovor ihm die ganze Zeit gegraut war. Obwohl es am helllichten Tag war, verfinsterte sich der Himmel immer mehr, verschluckte die Sonne. „Was hat das zu bedeuten?!“ Der Drachenrat wusste natürlich nichts von dem, was sie befürchtet hatten. „Ganz einfach.“ brummte Jake ernst. „Die schwarze Sphinx erwacht.“

 

Ausgehend von der steinernen Sphinx breitete sich der finstere Himmel immer weiter aus. Rasend schnell übernahm er das blau des Himmels und ersetzte es mit einem finsteren, rotstichigen Schwarz. Die drückende Spannung in der Luft nahm von Sekunde zu Sekunde zu, das Jake irgendwann der Kopf schmerzte. Die steinerne Sphinx vor ihnen wirkte mit einem mal deutlich weniger imposant. Steine begannen von ihr herunter zu bröckeln und mit einem mal begann der gesamte Boden zu beben, als würde sich im Inneren der Erde etwas regen. Mit ohrenbetäubendem knirschen, knacken und beben begannen sich Risse zu bilden die mit rasender Geschwindigkeit in alle Richtungen davon rasten. Kurz darauf hörte man den Lärm von brechendem Stein und das Geschrei von Tausenden Menschen, als sich die Risse ihren Weg durch die Stadt bahnten. Auch das Geschrei der Touristen drang an ihre Ohren, als sie von den Sehenswürdigkeiten, die sie noch Sekunden zuvor bestaunt hatten, davon liefen.

Das beben wurde immer intensiver und urplötzlich packte Jake Fu, der ihm am nächsten stand und schwang sich in die Luft. Nicht nur er tat dies. Auch die Titans hatten gemerkt, das sie schnell das Weite suchen mussten und die Gruppe entfloh der steinernen Sphinx, durch die immer mehr Rissen liefen.

Dann, mit einem ohrenbetäubenden Krachen flogen die Trümmer und Bruchstücke der einst stolzen Steinsphinx in alle Richtungen davon, sodass Jake und die anderen in der Luft einen wahren Hindernisparcours absolvieren mussten um den Bruchstücken auszuweichen. An Stelle des steinernen Riesen hatte sich eine gigantische Pranke, bedeckt mit schwarzem Fell aus dem Boden gebohrt und obwohl das Haar der Sphinx noch lange nicht an der Erdoberfläche war, so begannen bereits leichte Schwächungserscheinungen an den Drachen zu nagen. Mit einem poltern schlug die erwachte Sphinx ihre Pranke auf den Boden und die zweite folgte einige Meter weiter, bohrte sich in einer Staubwolke aus dem sandigen Boden und schlug mit einem krachen ebenfalls auf dem Boden auf. In einem verzweifelten Versuch spuckte Jake Feuerkugeln auf die Pranken, doch das Feuer verpuffte wirkungslos, als es auf die schwarzen Pranken traf. Selbst die Versuche der Titans scheiterten. Ohnehin waren diese Pranken so viel größer als damals, als Jake das erste mal gegen die Sphinx gekämpft hatte, die sich jetzt an die Erdoberfläche bohrte.

Das Monster spannte die Muskeln an und der bebende Boden geriet erneut in Bewegung, teilte sich und in einer Sandfontäne und mit einem ohrenbetäubenden, durch Mark und Bein gehenden Brüllen brach ein gigantischer Kopf aus der Erde hervor. Blutrote Augen leuchteten dem finsteren Himmel entgegen, während Sandflüsse von dem Gesicht der Sphinx herab rieselten. „Sehr ihr nicht in die Augen!“ brüllte Jake den Titans zu. „Du auch nicht!“ wandte er sich an Danny. „Ich weiß!“ antwortete der. Er wusste noch genau, was mit ihm geschehen war, als er der Sphinx das erste mal begegnet war und das wollte er nicht noch einmal erleben.

 

Mehr und mehr schälte sich die Sphinx aus dem Schoß der Erde und mit dem Kopf gelangten auch ihre Haare wieder an die Luft. Der schwächende Effekt trat unmittelbar ein und die Drachen hatten ihre Müh und Not, sich dem entgegen zu setzen. Doch Sphinxhaar wäre nicht die Schwäche der Drachen, wenn es seine Wirkung verfehlen würde. Die Ratsmitglieder verloren zunehmend an Höhe, während sie darum kämpften, ihre Gestalt aufrecht zu erhalten. Auch Neferet hatte zu kämpfen, aber in ihren Augen blitzte es. Sie wusste, was zu tun war. Sie riss das Maul auf und der merkwürdige Gesang der Götter begann durch die Luft zu hallen. Unmittelbar lies der Einfluss der Sphinxhaare von den Körpern der Drachen ab, während die Sphinx ihren Oberkörper befreite und mit einem derart lauten Rauschen, das es in den Ohren schmerzte, die gigantischen Schwingen entfaltete. Ihr schwarzer Körper schluckte jedes Licht, das auf sie fiel restlos. Ihr Pelz war wie ein schwarzes Nichts. Durch Neferets Lied schöpften die Drachen neue Kraft und nahmen den Kampf auf, doch all ihre Attacken zeigten keine Wirkung und schienen die Sphinx nicht einmal zu stören, die nun eines ihrer massiven Beine aus dem Sand erhob. Dem einen Bein folgte das letzte und während der Sand noch von ihrem Körper rieselte wie tausend Wasserfälle, wandte sie sich mit einem rumorenden und bebenden Knurren den Drachen zu. Blitzschnell positionierte sich Jake vor Danny um ihn vor den roten Augen abzuschirmen. „Nimm Fu und bring ihn in Sicherheit!“ bat er den Halbgeist. „Und vermeide Blickkontakt mit ihren Augen!“

„Glaub nicht, ich lasse dich im Stich!“ antwortete der weißhaarige Geisterjunge, während er den sechshundert Jahre alten Hund von Jakes Rücken pflückte. „Ich komme wieder!“ Und dann flog er mit Fu und begleitet von Spooky davon.

 

Nun, da sie vor ihnen stand, in all ihrer Größe, sah Jake mit Schrecken, wie riesig sie inzwischen geworden war. All der Neid, der Hass und die Negativität, die sie über all die Jahre hinweg gefressen hatte, hatten ihren Dienst getan. Während er sie damals auf die Größe der Pyramide geschätzt hätte, so war die Sphinx nun viel größer. Stehend neben der Pyramide reichte ihr Unterschenkel bis zur Spitze der größten der drei. Ihre roten Augen glommen aus dem Himmel auf sie hinab, aus einer schieren finstere Masse ohne auf den ersten Blick erkennbaren Konturen. Die scharfen Zähne in ihrem Maul waren so lang und dick wie ein Hochhaus, ihre Pranken hatten die Größe und Breite von zwei Häusern und ihre massiven und gigantischen Schwingen verdeckten den Himmel in einem derartigen Radius, das kein Stück des finsteren Himmels hindurch schien. Es war, als währe der dunkle Himmel selbst lebendig geworden und hätte die Form dieses Ungeheuers angenommen.

Für einen kurzen Moment starrten sich Drachen und Sphinx nur an, dann erhob das Monster mit Gebrüll eine ihrer mit messerscharfen, gebogenen Klauen bestückten Riesenpranken und lies sie auf den nächsten Drachen, dem Ratsmitglied Omina, nieder sausen. Jake, der erkannt hatte, das sie nicht ausweichen konnte drehte ab und raste auf die Drachin zu. Er stieß sie aus dem Weg und kurz darauf schüttelte der Schmerz seinen Körper, als der massive Prankenhieb ihn davon schleuderte. Der rote Drache krachte in eine der Pyramiden, riss ein Loch hinein und wurde von herabfallenden Trümmern begraben. Zu dem Schmerz der herabgefallenen Trümmer gesellte sich ein noch unerträglichererer Schmerz, als seine zersplitterten und gesprungenen Schuppen sich in sein eigenes Fleisch bohrten. Man hätte diese Aktion als Leichtsinn ansehen können, doch sein Körper hatte sich einfach bewegt. Er konnte nicht zulassen, das die Sphinx ihre Chaosherrschaft wieder aufnahm und alle darunter litten. Eine vertraute schwarze Energie umgab mit einem mal seinen Körper und zog ihn aus den Trümmern. „Das war leichtsinnig!“ schalt ihn Raven. „Was... hätte ich schon tun sollen...“ keuchte er. „Sie einfach dem Angriff aussetzen?“ Raven sah ihn nur an. „Komm.“ sagte sie. „Wir müssen etwas tun. Irgendetwas!“ Sie drehte bei und flog zurück zum Kampfgeschehen, in dem die Sphinx wütend um sich schlug. Trotz der Schmerzen richtete sich Jake auf. Er konnte das Monster nicht einfach wüten lassen. Sein Beschützerinstinkt war auf dem Höhepunkt und er raste zurück zum Kampfgeschehen. Neferets Lied hallte in seinen Ohren. Er wollte sich gar nicht ausmalen, wie es um sie stehen würde, währe sie nicht hier. Umso dankbarer war er den Göttern, das sie sie wieder ins Leben hatten zurück kehren lassen.

Den Schmerz ignorierend schloss er sich dem Kampf wieder an. Wild knurrend und brüllend sausten die gefährlichen Klauen der Sphinx durch die Luft, hieben nach diesen Insekten, die es wagten, sie zu ärgern. Jeglicher Element- und Atemangriff der Drachen verpuffte wirkungslos am Pelz der Sphinx. Danny war auch wieder da und grüne Kugeln und Eisstrahlen hagelten ebenso auf die Sphinx nieder. Im Gegensatz zu den Drachen mussten er und die Titans auf mehr acht geben als Angriffen auszuweichen. Beast Boy hatte sich, einem Geistesblitz folgend, in einen Drachen verwandelt, der stark einer grünen Version Jakes ähnelte. Allein er schien dadurch dem Blick der Sphinx stand halten zu können, was selbst Jake überraschte. Doch die anderen mussten jedes mal den Blick abwenden, wenn sie Gefahr liefen, das tiefe rot der Augen der Sphinx zu erblicken und das wurde ihnen oftmals zum Verhängnis, wenn die Sphinx sich ihnen zuwand und ihre Tatzen durch die Luft rasen lies. Aber die Titans waren geübte Kämpfer. So einfach ließen sie sich von diesem Handycap nicht unterkriegen und auch Danny ging damit geschickter um als gedacht. Durch seine Hilfe entgingen die Kämpfer das ein oder andere mal einem direkten Schlag, indem er dafür sorgte, das er durch die Kämpfer hindurch ging.

Doch irgendetwas mussten sie doch ausrichten können. Ihre Elemente brachten nichts. Vielleicht halfen direkte Angriffe ja? Es blieb Jake nichts anderes übrig, als es auszuprobieren. Er drehte bei und schoss auf die Sphinx zu, wich den um sich schlagenden Flügeln und Pranken aus und krachte mit gespreizten Klauen in den massigen Körper der Sphinx. Die astdicken, drahtigen schwarzen Haare der Sphinx machten ihm das vordringen zur dunklen Haut der Bestie schwerer, als er gedacht hatte, aber der American Dragon weigerte sich, aufzugeben. Er bahnte sich seinen Weg und versenkte letztendlich seine Zähne in der dicken Haut der Sphinx. Ein widerlicher Geschmack breitete sich in Jakes Maul aus. Die Sphinx schmeckte faulig, wie etwas, das schon seit Ewigkeiten vor sich hin rottete. Doch sie schmeckte auch nach Wüste, wenn die Wüste einen Geschmack gehabt hätte. Sandig und trocken. Er erinnerte sich daran, was Neferet gesagt hatte. Seth hatte die Sphinx aus dem Körper der Wüste geschaffen. Aus dem Atem der Winde und dem Zorn des Bösen und genau so schien sie auch zu schmecken. Doch der Geschmack eines antiken Monsters war hier zweitrangig.

 

Die Sphinx schien gemerkt zu haben, das da etwas an ihr nagte, auch wenn Jake glaubte, dass das für sie nichts weiter war als ein Wespenstich. Aber es schien sie zu stören, das da etwas an ihrem Fleisch hing. Sie schüttelte ihren Körper wie ein Hund, der aus einem See gekommen war, brüllte und zischte, drehte sich wild im Kreis und versuchte letztendlich mit dem Hinterbein das störende Etwas, das da an ihr hing zu entfernen. Nur durch Glück verfehlten die riesigen Krallen Jake, der sich immer noch hartnäckig in der Sphinx verbissen hielt. Wenn ihre anderen Angriffe nichts brachten, dann musste er eben auf diesen Weg zurück greifen. Doch besiegen würden sie die Sphinx damit nicht. Als sie noch kleiner gewesen war und ihre Angriffe sie nicht nur gekitzelt hatten war das so viel einfacher gewesen. Sollten sie es wider erwarten irgendwie schaffen, das Biest zu bezwingen mussten sie es an einer anderen Stelle versiegeln. Weit, weit weg von jeglicher Zivilisation und Negativität, auf das sie nie wieder so stark werden würde.

Aus den Augenwinkeln erblickte Jake am Himmel etwas, das ihm Sorgen bereitete. Ein Hubschrauber schwebte in gebührendem Abstand am Himmel und wenn er seine Augen anstrengte, glaubte er, einen Mann mit Kamera in dem Hubschrauber zu sehen. War das ein Nachrichtenhubschrauber?! Falls ja, dann filmten sie das ganze Geschehen wohl gerade live und verteilten es auf der ganzen Welt und wenn sie den Blick der Sphinx einfingen... Nun, dann währe die Welt um viele Statuen reicher, fürchtete er und das würde noch ein weiteres Problem mit sich bringen. Würde dieser Kampf live auf der ganzen Welt übertragen, dann währe die magische Gemeinschaft entblößt. Doch das war sie ohnehin bereits, denn dieses Monster war in einem Hotspot erwacht. Tausende Menschen hatten sie gesehen und würden sie sehen und mit der Sphinx auch die Drachen, die gegen sie kämpften. So oder so, durch die Sphinx war die magische Gemeinschaft aufgeflogen. Ob es ihnen passte oder nicht.

 

Die Titans hatten ihre liebe Müh und Not, während dem Kampf nicht in die Augen der Sphinx zu blicken. Cyborgs Laserstrahlen trafen auf die schwarzen Beine des Biests, das sie aber nicht einmal zu bemerken schien. „Och komm schon!“ entfloh es ihm. Robin, dessen Disks an den Beinen der Sphinx wirkungslos explodiert waren landete neben ihm. „Konzentrier dich!“ sagte er. „Wir müssen sie aufhalten!“ Die Aura der Sphinx bohrte sich bereits in seinen Verstand, griff nach jedem kleinsten Funken an Negativität und zog ihn in den Vordergrund. Robin hatte sichtliche Mühe sich nicht von seinem Hass und seiner Wut überwältigen zu lassen. Sein Blick glitt zu Starfire, Raven und all seinen anderen Freunden. Als der einzige ohne Superkräfte kam in ihm manchmal ein Gefühl der Nutzlosigkeit auf, so auch jetzt, doch seinen Fehler bemerkte Robin zu spät. >Sie halten sich für etwas besseres.< dachte er, ohne es zu wollen. >Haben Superkräfte und ich nicht.< Rotstichiger, schwarzer Nebel breitete sich in seinem Kopf aus und als Robins Blick zu Cyborg glitt, färbten sich seine Augen rot. Wieder lies Cyborg einen Strahl aus seiner Kanone auf die Sphinx treffen. Robins Griff um seinen Stab verstärkte sich. Der Nebel kroch durch seinen Geist wie die Fühler eines Monsters.

Cyborg, der einige Raketen abgefeuert hatte spürte mit einem mal einen Schlag von der Seite, der ihn zurück taumeln lies. „Was ist in dich gefahren, mann?“ entfloh es ihm, als er erkannte, wer ihn dort geschlagen hatte. Doch Robin schlug ohne ein weiteres Wort wieder auf ihn ein. „Hey, was soll das?!“ Cyborg wich zuerst aus, ehe er nach Robins Stab griff. „Beruhig dich, mann! Das ist nicht die Zeit für Spielereien!“

„Spielereien!“ spie Robin aus. „Ja, für euch sind das sicher Spielereien, für euch mit euren Superkräften!“ Erst jetzt schien Cyborg zu bemerken, das mit Robin etwas nicht stimmte. „Was ist los?“ entfloh es ihm, als Robin ihm den Stab aus den Händen riss. „Ihr haltet euch sicher für toll!“ gab Robin zurück. „Ihr mit euren Superkräften!“

„Er steht unter ihrem Einfluss.“ Raven war herbei geschwebt. „Denk dran, was Neferet gesagt hat. Die Sphinx schürt Hass, Neid und anderes in den Herzen der Lebewesen.“ Wieder griff Robin Cyborg an. „Komm zu dir, Robin!“ rief der ihm zu. „Das bist nicht du!“

„Oh, das bin sehr wohl ich. Wer soll ich sonst sein?“ kam die Antwort während Robins rote Augen auf Cyborgs eines trafen. Das Robin jetzt unter dem Einfluss der Sphinx stand war ein Nachteil. Noch einen Gegner konnten sie zur Zeit gar nicht gebrauchen, erst recht nicht, wenn es ihr Freund war.



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