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ein Versprechen?

von

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Ruhig lehnte er gegen die Wand eines der Hafengebäude, während die Stille um ihn andeutete, dass es bereits zu spät war, als dass noch groß jemand unterwegs war. Auch, weil sich die meisten nicht mehr am späten Abend nach draußen trauten, wenn sie nicht mit ihnen konfrontiert werden wollten.

Nachdenklich bewegte Chuuya die längeren Arme seiner Fähigkeit zur Seite, während er seine Hände in den Taschen seines Mantels vergraben hatte. Die dünnen Flügel hingen ein Stück mehr nach oben in die Luft, ohne das er sie groß bewegte.

„Du wolltest mich sehen, Chuuya?“

Er hob seinen Blick ein Stück und sah zu der Person, die in dem Lichtschein einer Laterne auf ihn zutrat. „Hm.“

„Warum? Eigentlich sollte ich mich nicht so einfach mit dir treffen, Arahabaki“, entgegnete Dazai ernster, legte seinen Kopf zur Seite und musterte ihn so direkt, „zumindest nicht, ohne zu versuchen, dich zu töten.“

Chuuya schmunzelte einfach nur, zuckte mit den Schultern. „Tu dir keinen Zwang an.“ Er wusste, dass Dazai es nicht tat, weil er sich ebenfalls etwas erhoffte.

„Was willst du, Chuuya?“, fragte er schließlich nach, ohne sich weiter zu bewegen.

„Atsushi. Ich will, dass er in Sicherheit sein kann“, sagte Chuuya schließlich mit einem ernsteren Tonfall, bemerkte, wie Dazai seine Augenbrauen ein wenig anhob, „der Tiger. Du weißt, wen ich meine.“

„Der Tiger, der hier in dieser Stadt tobt?“, fragte Dazai nach, legte den Kopf fragend schief, „was ist mit ihm? Akutagawa sucht ihn in letzter Zeit. Es ist seine Aufgabe.“

„Er heißt Atsushi Nakajima“, entgegnete Chuuya weiterhin ernster, „ich will, dass du ihn aufnimmst. Er ist ...“,

„... kein Monster, wie jeder denkt?“, beendete Dazai seinen Satz mit einem leicht fragenden Unterton, „warum sagst du mir das?“

„Ich denke, er wäre besser dran, wenn er Menschen beschützen kann, als jemanden zu töten“, entgegnete Chuuya daraufhin, blickte ihm entgegen, „und du weißt, dass er nicht ewig bei mir bleiben kann.“

Dazai blieb einen Moment still, sah ihm einfach nur entgegen, fuhr sich durch seine Haare und seufzte leicht. „Du bist immer noch der Überzeugung, dass Arahabaki nur aufgehalten werden kann, wenn ich dich töte?“

„Siehst du eine andere Möglichkeit?“, fragte Chuuya etwas schnaubender nach, „... wenn er wirklich will, kann er alles vernichten und ich kann nichts dagegen tun. Es ist besser, wenn ... ich will nur, dass Atsushi vorher in guten Händen ist.“

„Du glaubst, dass ich ihm helfen kann?“, entgegnete Dazai, legte den Kopf etwas in den Nacken, sah ein wenig in den nächtlichen Himmel über ihnen.

„Du wolltest mir helfen, als du Arahabaki gestoppt hast, damals“, sagte Chuuya ernster zurück, „auch, wenn du inzwischen wissen solltest, dass es aussichtslos ist. Hilf stattdessen Atsushi.“

Er bemerkte, wie Dazai ihn wieder ansah, zu ihm trat und ihm noch direkter in die Augen blickte. „Dieser Tiger bedeutet dir einiges, oder?“

„Er ist nur ein unschuldiger Junge, der eine etwas zu heftige Fähigkeit hat“, grummelte Chuuya, drehte seinen Kopf zur Seite, „hilfst du ihm oder nicht?“

„Glaubst du, er könnte Akutagawa guttun?“, fragte Dazai kurz darauf zurück nach.

Verwundert sah Chuuya ihn wieder an, hob eine Augenbraue. „Was meinst du?“

„Ich mache mir Sorgen um ihn, wegen Rashoumon“, sagte Dazai und seufzte ein wenig bedrückter, „... du hast doch davon gehört, was vor ein paar Jahren passiert ist?“

„Rashoumon ... diese schwarze Bestie, die früher ganze Gruppen zerschlagen hat“, erwiderte Chuuya ein wenig ruhiger, „Akutagawa ist ...?“

„Rashoumon ist seine Fähigkeit“, nickte Dazai ernster, „ich bin mir ziemlich sicher Arahabaki weiß, was sie angerichtet hat.“

Chuuya schluckte kurz, nickte ein wenig. Er hatte genug Kontakte zu den Monstern, die in dieser Stadt tobten, zumindest, solange sie nicht unter dem Einfluss von Dazais Agentur waren. Natürlich hatte er davon gehört, was Rashoumon getan hatte. „Du meinst dieses Mädchen, was damals, bevor du ihn aufgenommen hast, fast gestorben wäre.“

„Gin ist Ryuus Schwester“, sagte Dazai ernster zurück, „keine Sorge, sie ist komplett geheilt und sie lebt ein befreites Leben.“

„Rashoumon hat damals Akutagawas Schwester angegriffen?“, fragte Chuuya etwas zu geschockt nach, bewegte seine längeren Arme etwas mehr zur Seite, „... deswegen. Vielleicht könnte Atsushi ihm wirklich guttun.“ Ein wenig legte er seinen Kopf zur Seite, zog seine Augenbrauen zusammen. „Was willst du, dass ich tue? Es sollte Atsushi sein, der ihm hilft, oder?“

„Kannst du sie während der Zeit ein bisschen beobachten, solange Atsushi lernt, seine Fähigkeit zu kontrollieren?“, fragte Dazai ruhiger nach, „und vielleicht ... ein wenig herausfordern.“

„Falls irgendwas passiert“, murmelte Chuuya vor sich hin, „du weißt, dass ich ihm zeigen muss, dass wir Feinde sind, sollten wir uns begegnen. Arahabaki würde ihn töten wollen, wenn Atsushi zu euch gehört. Er ist mein Feind, wenn es so ist.“

„Ich habe Vorkehrungen, damit das nicht so einfach passiert“, entgegnete Dazai ruhig schmunzelnd, strich ihm mit einer Hand zum Kinn und sah ihm nun direkter entgegen, „du vertraust mir doch, Chuuya.“

Chuuya grummelte etwas, griff nach der Hand des anderen und zog ihn etwas zu sich runter, „ich vertraue dir viel zu sehr“, hauchte er ihm entgegen, bevor er ihn zu einem kurzen Kuss zog. Schließlich sah er ihm wieder ruhiger in die Augen. „Ich vertraue dir, dass du mich danach erlöst.“

„Ich weiß, Chuuya“, flüsterte Dazai ihm entgegen, hauchte ihm einen weiteren, kurzen Kuss auf, „ich vertraue darauf, dass ich danach endlich sterben kann.“



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