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Teasing

is a sign of affection [DMxGW]
von

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Über Badeanzüge, Beobachtungen und blinde Wut

Die Holyhead Harpies gewannen das Spiel gegen die Kenmare Kestrals. Allerdings war dieser Sieg nicht so leicht errungen, wie ihr erster. Erst nach langen acht Stunden war es dem Sucher des gegnerischen Teams gelungen den Schnatz zu fangen. Durch den enormen Punktevorsprung, für den mitunter Ginny verantwortlich war, entschieden die Harpies das Spiel letztendlich aber für sich. Die Gruppenspiele waren somit überstanden und die Frauenmannschaft eine Runde weiter. Als nächstes würden im Achtelfinale die K.O.-Spiele beginnen. Die ersten Mannschaften mussten nach der gescheiterten Gruppenrunde bereits ihre Koffer packen.

 

Nach dem langen und kräftezehrenden Spiel wollte sich Ginny nur noch entspannen, eine Runde schwimmen und dann früh schlafen gehen. Ihre Beine und Arme fühlten sich tonnenschwer an und die Sommersonne hatte ihr übriges dazu beigetragen, dass sie vollkommen fertig war. Unter dem dicken Leder hatte sie extrem geschwitzt.

 

Nach einigen Bahnen im hoteleigenen Pool fühlte sie sich schon viel besser. Es befanden sich nicht viele Personen im Wasser, sodass sie genug Platz für sich hatte. Ginny hatte Ophelia gefragt, ob sie sie begleiten wollte, doch die Hüterin hatte dankend abgelehnt und war erschöpft in ihr Bett gefallen. Nun lag Ginny auf einer der Liegen, auf ihrem grünen Badetuch mit dem Logo ihrer Mannschaft und dem dazu passenden dunkelgrünen Badeanzug. Mit geschlossenen Augen lauschte sie dem beruhigenden Schwappen des Wassers gegen den Beckenrand und dem dumpfen Gemurmel der anderen Badegäste, während die Wassertropfen auf ihrem Körper anfingen zu trocknen.

 

Sie war erschöpft, aber glücklich. Immerhin hatten sie gewonnen. Ihr zweiter Sieg. Von Fred und George hatte bereits ein Brief per Eulenpost in ihrem Hotelzimmer auf sie gewartet, mit einer – typisch für die Zwillinge – Beileidsbekundung, dass sie noch weiterhin in diesem, wie sie es nannten, Schicki-Micki-Hotel ausharren und es mit den anderen tölpelhaften Besenreitern aushalten musste. Dieser Brief hatte sie wirklich zum Schmunzeln gebracht. Nun machte sie es sich auf ihrer Liege gemütlich und döste mit verschränkten Armen hinterm Kopf vor sich hin.

 

Als sie irgendwann aufwachte musste sie erschrocken feststellen, dass sie tatsächlich eingenickt war. Es mussten nur Minuten vergangen sein, denn die blonde, ihr unbekannte Frau in dem aufreizenden roten Bikini lag immer noch im Whirlpool und Rod Cromwell von den Tutshill Tornados zog immer noch seine Bahnen im Becken. Erleichtert atmete Ginny aus. Das wäre auch echt peinlich geworden, wenn sie irgendwann mitten in der Nacht von den Reinigungskräften geweckt worden wäre.

 

Peinlich berührt sah Ginny erst nach rechts, um sich zu vergewissern, dass niemand etwas von ihrem Nickerchen mitbekommen hatte – nicht dass sie geschnarcht hatte und angestarrt wurde! – und dann nach links.

 

Vor Verblüffung klappte ihr der Mund auf. Ihr erster Gedanke war: Nicht der schon wieder! Aber beim Anblick seines halbnackten Körpers verschlug es ihr glatt die Sprache. Neben ihr lag Malfoy. Zwischen ihm und seiner Liege lag ein schwarzes Badetuch mit dem roten Logo der Ballycastle Bats darauf. Das einzige, das er trug, war eine dunkelgraue Badehose. Nur beiläufig bemerkte sie das Logo von Cavendish. Das noch feuchte, blonde Haar war vollkommen verstrubbelt und einige Strähnen hingen ihm verwegen in die Stirn. Die Arme hatte er wie sie zuvor lässig hinter dem Kopf verschränkt. Seine Haut war blass und makellos und auf seinem durchtrainierten Körper glänzten noch einige Wasserperlen. Ihre Augen konnten sich von seinem Anblick gar nicht mehr lösen. Verdammt! Ihr Mund wurde ganz trocken. Ginny war schon viel zu lange Single um davon unbeeindruckt zu bleiben. Leider konnte sie es nicht leugnen, aber Malfoy sah wirklich verboten gut aus.

 

Vor ihrem inneren Auge sah sie sich selbst, wie ihre Hände diesen Körper berührten und wie sie Dinge mit ihm anstellte, die –

 

„Hör auf zu sabbern“, riss sie seine Stimme zurück in die Realität. Ertappt sah sie ihn an. Seine grauen Augen funkelten belustigt. Augenblicklich lief sie knallrot an.

 

„D-d-d-das … äh …“ Sie schüttelte den Kopf, um die schändlichen Gedanken aus ihrem Kopf zu vertreiben. „Wieso zur Hölle musst du dich ausgerechnet neben mich legen?“, fuhr sie ihn aufgebracht an.

 

„Bild dir bloß nichts darauf ein. Das war die einzige freie Liege“, gab er gereizt zurück. Und als sie sich rasch umsah stellte sie fest, dass dies der Wahrheit entsprach. Wütend knirschte sie mit den Zähnen.

 

„Das gibt dir noch lange nicht das Recht mir den Tag zu versauen!“ Innerhalb von Sekunden schaffte Malfoy es, dass ihre gute Laune verschwand. Sich mit ihm ein Hotel zu teilen konnte sie ja noch verkraften, aber ein Schwimmbad? Pfui Teufel!

 

„Ich hatte gehofft, dass du nicht aufwachst“, meinte er leicht angesäuert. „Der Anblick von dir im Badeanzug war schon schwer zu verkraften. Aber wenn du wach bist, bist du echt unausstehlich. Deine Stimme ist eine Beleidigung für meine Ohren.“

 

Ginny wurde rot vor Wut. „Dann verzieh dich doch“, knurrte sie zwischen zusammengepressten Zähnen. Dabei vermied sie es ihn noch einmal anzusehen. Sein nackter Oberkörper in ihrer unmittelbaren Nähe schien geradezu nach ihrer Aufmerksamkeit zu schreien. Aber sie würde stark bleiben. Heißer Körper hin oder her.

 

Malfoy schnaubte bloß und starrte stur gerade aus. Ginny fühlte sich unwohl in seiner Gegenwart. Seine Worte hatten sie ganz unsicher gemacht. Betrübt sah sie an sich herab und musterte den Badeanzug in den Farben ihrer Mannschaft. Natürlich war ihr Outfit nicht so aufreizend wie der rote Bikini der blonden Hexe im Whirlpool, aber schließlich wollte sie hier keine Misswahl gewinnen sondern einfach nur schwimmen. Außerdem hatte Ginny eine gute Figur. Und dafür musste sie sich nicht einmal groß anstrengen. Es war schon immer so gewesen, dass sie essen konnte, was sie wollte, ohne großartig zuzunehmen. Sehr zum Leidwesen ihrer Zimmergenossinnen damals in Hogwarts, die sie dafür immer beneidet hatten. Vielleicht waren das einfach die Gene. Allerdings – ihre Mutter war auch alles andere als schlank. Das war nach sieben Kindern aber auch kein Wunder.

 

Ginny griff nach ihrem übergroßen Badetuch und wickelte es sich schützend um ihren Körper. Was hatte sie auch erwartet? Dass er sie tatsächlich ansprechend fand?

 

Eine leise Stimme in ihrem Kopf flüsterte: ja …

 

Es wäre doch auch mal schön gewesen von ihm mal keine Beleidigung an den Kopf geschmissen zu bekommen, sondern zur Abwechslung mal ein Kompliment. Aber darauf konnte sie vermutlich lange warten. Es war wohl so, wie sie es zu Gwenog gesagt hatte: sie hassten sich. Ende der Geschichte.

 

Ginny wandte den Kopf und sah zu ihm. Als sie seinem Blick folgte stellte sie fest, dass er zu der Blonden im Whirlpool sah, die ihm verführerisch zuzwinkerte. Aufgrund des blubbernden heißen Wassers war ihr Oberteil leicht verrutscht. Ginny wusste nicht wieso, aber in diesem Moment hasste sie diese unbekannte Hexe abgrundtief. Schneller als eigentlich gewollt stand sie von ihrer Liege auf, schlüpfte in ihre Badeschlappen und schickte sich an das Schwimmbad zu verlassen. Dabei trat sie noch einmal mit extra viel Kraft gegen seine Liege, wodurch er aus seinem Flirtversuch gerissen wurde und erschrocken zusammenzuckte.

 

„Sag mal, spinnst du?“

 

„Hör auf zu sabbern!“, wiederholte sie die Worte, die er zuvor an sie gerichtet hatte. Mit emporgerecktem Kinn marschierte sie an ihm vorbei. Die Badeschlappen machten schmatzende Geräusche auf dem nassen Fliesenboden und ruinierten somit ihren würdevollen Abgang.

 

„Eifersüchtig?“, rief er ihr nach und zwar so laut, dass es jeder im Schwimmbad hören konnte. Sie unterdrückte den Impuls sich umzudrehen und ihn wegen dieser Frechheit zu erwürgen. Das selbstgefällige Grinsen in seiner Stimme war kaum zu überhören gewesen.

 

Sie war wütend. Enorm wütend.

 

Denn er hatte tatsächlich Recht …

 
 

~

 

Ginny starrte durch ihr Omniglas und folgte jeder seiner Bewegungen. Das Spiel der Ballycastle Bats gegen die Caerphilly Catapults lief nun schon seit drei Stunden. Das Publikum, das zu Beginn des Spiels einem explodierenden Feuerwerk glich war allmählich erschöpft und verteilte nur noch mäßigen Applaus, wenn eine der Mannschaften ein Tor erzielte. Die eine Hälfte der Zuschauer war in Schwarz-Rot gekleidet, die andere in Rot-Grün, je nach Zugehörigkeit ihrer Lieblingsmannschaft. Vereinzelt saßen auch unparteiische Zuschauer in den Tribünen, die einfach nur das Spiel genießen wollten. Die Tickets für die diesjährige Quidditchliga waren wieder einmal in kürzester Zeit ausverkauft gewesen. Hier irgendwo saß bestimmt auch Demelza Robbins, Ginnys ehemalige Quidditchkollegin aus der gryffindor’schen Hausmannschaft, die seit Jahren ein großer Fan der Ballycastle Bats war. Hin und wieder ertönten gesungene Hymnen, die kurz darauf von dem gehässigen Gejohle der gegnerischen Fans übertönt wurden.

 

Ginny war einzig und allein bei diesem Spiel dabei, um Malfoys Untergang live mitzuverfolgen. Nur aus diesem Grund beobachtete sie ihn unablässig, denn sie wollte jeden kleinsten Fehler von ihm miterleben und genießen. Es wurde nämlich langsam Zeit, dass die Bats verloren und die Spieler in den schwarzen Roben ihre Koffer packen mussten. Denn dann wäre sie ihn und sein selbstgefälliges Grinsen endlich los. Mehrmals hatte sie sich bereits dabei ertappt, wie sie tatsächlich nach ihm Ausschau hielt. Sei es beim Frühstück im Restaurant oder tagsüber im Foyer. Einmal war sie sogar mit dem Aufzug einfach in den siebten Stock gefahren, nur um zu sehen, was passierte.

 

Die Rothaarige knirschte mit den Zähnen. Das musste aufhören. Diese Ablenkung, wie sie es nannte, konnte sie nicht gebrauchen. Morgen wäre bereits das Spiel gegen die Tutshill Tornados und wenn sie ihretwegen verlieren würden wären nicht nur die Chancen auf den Pokal dahin, nein, Ginny würde dann auch nicht mehr in den Spiegel schauen können.

 

Aber vielleicht war das ja auch von Anfang an sein perfider Plan gewesen, sie zu manipulieren und auszutricksen, damit er sie als Konkurrentin los wurde. Vielleicht wartete er nur darauf ihr in einem unaufmerksamen Moment ein Bein zu stellen, damit sie sich verletzte, oder sie außerhalb des Hotels zu verhexen.

 

Ihr Blick haftete weiterhin an dem Sucher wie eine Hand an einem Portschlüssel. Momentan führte seine Mannschaft, wenn Malfoy also jetzt den Schnatz fangen würde, würden die Bats gewinnen und in die nächste Runde einziehen.

 

Einer der Jäger der Caerphilly Catapults erzielte einen Treffer und Ginny sprang gemeinsam mit den Fans auf, um laut zu jubeln.

 

„Ich wusste gar nicht, dass du Catapults-Fan bist“, meinte Ophelia, die neben ihr saß. Aber Ginny wank mit einem milden Lächeln ab. Es war ihr egal wer gewann, solange Malfoy verlor. Jetzt fehlten nur noch hundertneunzig Punkte und es käme zu einem Gleichstand.

 

Die beiden Harpyen saßen auf mittlerer Höhe der Tribünen und hatten somit eine gute Sicht auf das Geschehen. Das Spiel war leider nur mäßig spannend. Wer auch immer heute das Spiel gewann würde als nächstes gegen die Montrose Magpies antreten, die ihr Spiel gegen die Chudley Cannons am Tag zuvor gewonnen hatten und bereits im Viertelfinale standen. Und die Magpies waren ein harter Gegner. Nicht umsonst galten sie als die erfolgreichste Mannschaft der britischen und irischen Quidditchliga. Den Pokal hatten sie bisher dreiunddreißig Mal ergattern können und sogar zweimal den Europa-Pokal. Aber davon wollte sich Ginny ganz bestimmt nicht einschüchtern lassen.

 

Der Stadionsprecher verkündete einen weiteren Treffer für die Ballycastle Bats und während der Applaus daraufhin ertönte verzog Ginny nur missmutig das Gesicht. Zerknirscht starrte sie durch ihr Omniglas.

 

„Mit wem würdest du es tun?“, riss Ophelia sie aus ihren Gedanken.

 

Irritiert ließ die Rothaarige das Omniglas sinken und blinzelte ihre Sitznachbarin an. Was war das denn für ein verrückter Themenwechsel? Ganz überraschend kam es allerdings nicht, schließlich waren sie beide Frauen und Frauen taten nichts lieber als über Männer zu reden. Außerdem war Ophelia ebenso wie Ginny Single.

 

Die Schwarzhaarige grinste verschmitzt. „Also ich finde ja Clayton Lewis von den Falcons ganz niedlich. Was meinst du, Gin?“

 

Ginny musste erst einmal überlegen, wer Clayton Lewis überhaupt war. Sie erinnerte sich an einen braungebrannten Mann in Percys Alter mit einem langen Pferdeschwanz. „Nee“, meinte Ginny daraufhin. „Der erinnert mich zu sehr an meinen Bruder Bill.“

 

Nachdenklich tippte Ophelia sich mit dem Zeigefinger ans Kinn. Ihr Interesse an dem Spiel schien sie verloren zu haben. „Hmm oder wie wär‘s mit Torrance Coombs von den Wimburger Wespen. Der ist wirklich schnuckelig. Leider sind die schon rausgeflogen. Sonst hätte ich ihm beim Frühstück mal Hallo gesagt.“

 

„Mhm“, machte Ginny zustimmend, während sie wieder Malfoy durch das Omniglas beobachtete. Sein langer schwarzer Quidditchumhang flatterte dramatisch im Wind, während er seine Runden übers Spielfeld zog, auf der Suche nach dem kleinen, goldenen Ball.

 

„Und du?“, fragte Ophelia, die Ginny mit dem Ellenbogen leicht anstupste.

 

„Keine Ahnung“, murmelte Ginny, während ihre Augen das Objekt ihrer Begierde betrachteten und ihr das Bild von ihm mit nichts weiter am Leib als einer knapp sitzenden Badehose in den Sinn kam. Dieser Anblick verfolgte sie bereits in ihren Träumen.

 

Dann ging ein Raunen durch die Menge, als der Sucher der Bats plötzlich die Richtung wechselte und hoch in die Lüfte flog. Offenbar hatte Malfoy den Schnatz gesichtet. Die Leinwände zeigten nun seine Jagd nach dem goldenen Ball und wie der Sucher der Catapults verzweifelt versuchte ihm zuvorzukommen.

 

Ophelia seufzte sehnsüchtig. „Malfoy ist aber auch echt heiß.“

 

Das erreichte nun Ginnys Aufmerksamkeit. Langsam ließ sie ihr Omniglas sinken und wandte den Kopf zu ihrer Freundin, um sie ungläubig anzusehen. Ophelia fächelte sich mit der Hand etwas Luft zu, um ihre Aussage zu unterstreichen. „Verrat’s nicht weiter, aber ich habe ein Foto von ihm in meiner Geldbörse. Der Typ ist ein echter Aufreißer, aber bei dem Aussehen ist das ja auch kein Wunder. Er soll ja was mit Aurora Moon gehabt haben, kannst du das glauben? Also ich würde ihn ja gerne mal–“

 

Das Ende des Satzes ging in tosendem Applaus unter. Auf der Leinwand war Malfoy zu sehen, mit erhobener Faust, aus der zwei goldene Flügel herausragten. Die Fans der Bats drehten vollkommen durch. Einige Zuschauer beschworen mit ihren Zauberstäben schwarz-rotes Konfetti herauf, das von den oberen Tribünen langsam herunter regnete. Malfoy sah direkt in die Kamera. Sein Gesicht war nun übergroß zu sehen. Ein stolzes und selbstsicheres Grinsen schmückte sein Gesicht. Ein Raunen ging durch die Menge. Alle weiblichen Fans schienen gleichzeitig zu seufzen. In Ginny machte sich wieder dieses eifersüchtige Gefühl breit. Allerdings musste sie zugeben, dass sein Grinsen wirklich sexy war, wenn er sich nicht gerade über jemanden lustig machte.

 

Verdammt, jetzt waren die Ballycastle Bats tatsächlich eine Runde weiter! Ginny konnte nur noch hoffen, dass sie gegen die Montrose Magpies verlieren würden. Resignierend sank sie in ihrem Sitz zusammen. Aufmunternd tätschelte Ophelia ihre Schulter. „Tut mir leid, dass die Catapults verloren haben. Bist du sehr traurig?“

 

„Geht schon“, presste Ginny hervor. Die Leinwand zeigte immer noch Malfoy, wie er von seinen Mannschaftskameraden umringt wurde.

 

„Vielleicht erwische ich ihn ja nach dem Spiel und bekomme ein Autogramm“, meinte Ophelia mit einem Funkeln in den Augen. „Damals in Hogwarts war er einige Jahrgangsstufen unter mir. Er war noch ganz jung und ein ziemliches Ekelpaket –“

 

„Das ist er immer noch.“

 

„– aber inzwischen hat er sich echt gemacht.“

 

Um sie herum begannen sich die Zuschauer zu erheben und ein leichtes Durcheinander brach aus. Ginny und Ophelia machten sich ebenfalls auf den Weg Richtung Ausgang. Gefühlte Ewigkeiten später standen sie vor dem Stadion in der Schlange der wartenden Fans, die sich ein Autogramm ihres Lieblingsspielers erhofften. Ginny wusste nicht, wie Ophelia es tatsächlich geschafft hatte sie zu überreden mitzukommen. Ihre Freundin hatte es sich in den Kopf gesetzt erst zu gehen wenn sie ein Autogramm des – ihrer Meinung nach – heißesten Quidditchspielers auf diesem Planeten ergattern konnte. Ginny fand es einfach nur peinlich, sich wie ein verliebter Teenager anzustellen, obwohl sie keine Fans waren, sondern ebenbürtige Konkurrentinnen. Sie beide gehörten zu der gefeiertsten Frauenmannschaft Großbritanniens und gaben selbst Autogramme.

 

„Du benimmst dich echt kindisch“, murmelte sie Ophelia missbilligend zu.

 

Diese sah sie nur grinsend an. „Lass mich doch. Vielleicht verrät er mir ja seine Zimmernummer.“ Demonstrativ wackelte sie mit den Augenbrauen und Ginny rollte übertrieben mit den Augen.

 

„Er ist ein Arsch“, stellte Ginny klar, weil sie fand, dass Ophelia das unbedingt wissen musste.

 

„Kennst du ihn oder ist das bloß eine Vermutung?“

 

Ginny warf ihr einen Blick zu, der ihr den Ernst der Lage verdeutlichen sollte. „Ja, ich kenne ihn. Und aus seinem Mund kam mir gegenüber noch nie etwas Nettes. Das wirst du sicher gleich sehen, wenn wir vor ihm stehen. Wir hassen uns.“ Ophelia musterte sie erstaunt, sagte aber nichts weiter zu diesem Thema.

 

Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis sie an den Anfang der Schlange gelangten und dem Sexiest Quidditchspieler alive endlich persönlich gegenüber standen. Malfoy wirkte arrogant wie eh und je und schien den Trubel um sich herum sichtlich zu genießen. Seine Mannschaftkollegen standen ebenfalls neben ihm, aber die Schlange, die sich vor ihm aufreihte, war mit Abstand die längste. Und mit einem umschauenden Blick stellte Ginny fest, dass die wartenden Fans zu hundert Prozent weiblich waren.

 

„Gut gespielt“, meinte Ophelia mit einem verführerischen Augenaufschlag, während Malfoy seine Unterschrift auf ein Foto kritzelte. Er steckte immer noch in seiner Quidditchrobe und Ginny fand, dass ihm schwarz unheimlich gut stand. Sein blondes Haar war vom Fliegen ganz zerzaust. Ophelia versuchte mit ihm zu flirten, doch er beachtete sie kaum. Er reichte ihr das Autogramm und dann bemerkte er Ginny. Für den Hauch einer Sekunde wirkte der Blick aus seinen grauen Augen überrascht. Dann kehrte wieder dieses überhebliche Grinsen auf sein Gesicht. Spöttisch hob er die Augenbrauen.

 

„Sieh an, sieh an. Wen haben wir denn da?“, meinte er gedehnt, während sein Blick an Ginny runter und wieder rauf wanderte. Dabei versuchte sie ihm ihren besten Killerblick entgegen zu schmettern. „Ich wusste doch, dass du mich eines Tages wegen eines Autogramms anbetteln würdest.“

 

Ginny schnaubte. Demonstrativ verschränkte sie die Arme vor der Brust. „Bilde dir bloß nichts ein. Ich begleite nur meine Freundin.“ Dabei deutete sie auf Ophelia, aber die schien Malfoy nicht einmal einen weiteren Blick wert zu sein.

 

Sein Ausdruck wurde noch eine Spur überheblicher. „Sicher“, schmunzelte er. Dann fing er an mit seiner Feder auf einem der Fotos herumzukritzeln. „Hat dir das Spiel gefallen?“, raunte er mit verführerischer Stimme, die sie vermutlich einlullen sollte, doch sie erreichte bei ihr genau das Gegenteil. Er machte sich über sie lustig. Ihre Finger zuckten bereits nach ihrem Zauberstab, den sie nur leider nicht benutzen durfte.

 

„Du hattest Glück, nichts weiter“, murmelte sie, wobei sie klang wie ein beleidigtes Kleinkind. Sein Grinsen wurde nur noch breiter. Sie spürte Ophelias neugierigen Blick auf sich ruhen.

 

„Manche Leute haben einfach Talent, Weasley. Ich weiß, dass das für dich ein Fremdwort ist.“

 

„Ophelia, wir gehen!“, entschied Ginny. Sie reckte das Kinn und packte ihre Freundin am Arm. „Du hast gekriegt was du wolltest, also lass uns nicht weiter unsere Zeit mit diesem schleimigen Frettchen verschwenden.“

 

Bevor sie den ersten Schritt gehen konnte hielt Malfoy sie am Handgelenk fest. Wütend sah sie ihn an. Seine grauen Augen hatten ihren Spott verloren und zeigten stattdessen das freudige Funkeln, wie sie es auf der Leinwand gesehen hatte, als er den Schnatz gefangen hatte. Es war das erste Mal, dass er sie berührte. Seine Hand war angenehm warm und die Berührung dauerte länger, als sie eigentlich sollte.

 

Dann lösten sich seine Finger von ihr und mit der anderen Hand hielt er ihr auffordernd das signierte Foto entgegen.

 

Am liebsten hätte sie frustriert mit dem Fuß auf den Boden gestampft. „Ich will dein scheiß Autogramm nicht!“ fuhr sie ihn an, bevor sie auf dem Absatz kehrt machte und zornig davon stürmte. Ophelia sah ihr verdattert hinterher, dann riss sie Malfoy das Autogramm aus der Hand, bedankte sich rasch und eilte Ginny nach.

 

Ginny verlor sich in einer schier endlosen Schimpftirade. Sie kochte vor Wut! Hätte sie Ophelia doch bloß alleine gehen lassen. Wieder einmal hatte er sich über sie lustig gemacht. Sie bedachte den Slytherin mit allen Beschimpfungen, die ihr in diesem Moment einfielen.

 

„Ginny, warte!“ Keuchend holte Ophelia sie ein, da sie offensichtlich die kurze Strecke gerannt war.

 

„Ich hasse ihn!“, brach es aus ihr heraus wie Lava aus einem Vulkan. Immer wieder schaffte er es die schlimmsten Seiten in ihr zum Vorschein zu bringen.

 

„Ginny!“

 

Sie blieb nicht stehen, sondern ging einfach weiter in Richtung Hotel. Sie würde weder einen Portschlüssel nehmen noch mit einem der bereitgestellten Busse fahren. Nein, sie würde den gesamten langen Weg zurück brauchen, um sich zu beruhigen und abzureagieren.

 

„Er ist so ein Idiot!“, schimpfte sie.

 

„Ginny!“ Ophelia fiel es sichtlich schwer mit der aufgewühlten Weasley mitzuhalten.

 

„Eingebildeter, selbstverliebter, arroganter Idiot!“

 

„Ginny!“

 

Endlich blieb Ginny stehen. „Was ist?“

 

Ophelia sah sie mit einem seltsamen Ausdruck an. Sie wirkte überrascht und verwirrt. „Hier“ Mit der rechten Hand reichte sie ihr Malfoys Autogramm, das sie mitgenommen hatte. In der linken hielt sie ihr eigenes.

 

Ginny stöhnte gequält auf und wandte sich bereits wieder zum Gehen. „Ich will sein Gekrakel nicht!“

 

Ophelia griff nach ihrer Hand, hinderte sie somit am Weitergehen. Ihre Finger hinterließen jedoch nicht das gleiche angenehme Gefühl auf ihrer Haut wie seine Berührung es getan hatte. Ihre dunklen Augen bohrten sich in ihre, sahen sie mit einer Autorität an, die der von McGonagall Konkurrenz machen könnte. „Lies“, befahl sie.

 

Verwirrt runzelte Ginny die Stirn. Zögernd hob sie das Autogramm, um es zu betrachten. Es hatte bereits einen leichten Knick in der oberen rechten Ecke. Auf dem sepiafarbenen Foto stand Malfoy in der Uniform der Ballycastle Bats mit seinem auf Hochglanz polierten Rennbesen in der Hand und starrte selbstbewusst und charmant dem Betrachter entgegen. Neben dem Foto standen einige Worte mit schwarzer Tinte geschrieben:

 

Für meinen größten Fan

 

Entsetzen packte sie. Wieder einmal machte er sich über sie lustig. Ginny war alles andere als sein Fan! Was dachte dieser Idiot sich eigentlich? Beinahe hätte sie das Foto von ihm in tausend Teile zerrissen, doch dann fiel ihr neben seiner Unterschrift noch etwas auf.

 

In filigraner, geschwungener Schrift stand sein Name und darunter lediglich drei Zahlen: 705

 

Für einen Moment war sie irritiert. Dann verschlug es Ginny geradezu die Sprache, als sie erkannte was diese Zahlen bedeuteten. Er hatte erwähnt, dass sich sein Zimmer im siebten Stock befindet.

 

Es waren die Zahlen seiner Zimmernummer.

 
 

~

 

Ginny war fuchsteufelswild. Erzürnt hämmerte sie mit der Faust gegen seine Zimmertür. Stundenlang hatte sie überlegt, was sie machen sollte, und sich immer wieder ermahnt, ihn einfach zu ignorieren, aber sie wollte ihm diese Frechheit auch nicht so einfach durchgehen lassen. Erneut hämmerte sie gegen die Tür. Viel zu laut echote der Lärm durch den Flur und riss vermutlich diejenigen aus dem Schlaf, die bereits zu Bett gegangen waren. Kaum einen Bissen vom Abendessen hatte sie runter bekommen, so wütend war sie gewesen, und wenn sie diesen Frust, der sich nun schon über Stunden in ihr angestaut hatte, nicht schnellstens wieder los wurde, dann würden ihre Emotionen ihr morgiges Spiel beeinflussen. Und sie würde es mit Sicherheit nicht zulassen, dass sie wegen Malfoy schlecht spielte.

 

Gerade wollte sie zum dritten Mal die Tür malträtieren, als sie ruckartig geöffnet wurde. Malfoy sah sie ziemlich verstört an. „Was bei Merlin stimmt nicht mit dir?“, fuhr er sie an.

 

„Du!“, zischte sie. Anklagend zeigte sie mit dem Finger auf ihn. „Was erlaubst du dir eigentlich?“ Ginny war alles andere als leise und es wurden bereits die ersten Türen im Flur geöffnet. Empörtes Gemurmel verärgerter Hotelgäste drang an ihre Ohren.

 

Malfoy fluchte leise, packte sie grob am Oberarm und zerrte sie unsanft in sein Zimmer. Dann schloss er schnell die Tür. „Du weckst noch die ganze Etage!“

 

Aufgeregt wanderte sie durch seine Suite, da sie viel zu aufgekratzt war, um ruhig stehen zu bleiben. Unter anderen Umständen hätte sie sich sicher neugierig in seinem Luxuszimmer umgesehen, aber im Moment interessierte die teure Einrichtung sie keinen Knut.

 

„Wofür hältst du mich eigentlich?“, fuhr sie ihn zornig an. „Ich bin doch nicht irgend so ein Flittchen, das du einfach auf dein Zimmer bestellen kannst! Sag mal tickst du noch ganz richtig?“

 

Abwehrend hob er beide Handflächen. „Ich wollte nicht–“

 

„Du bist so arrogant, dass du denkst, jeder würde dir zu Füßen liegen, ja? Aber da hast du dich getäuscht! Ich bin nicht eins von deinen Groupies!“

 

„Weasley, ich–“

 

„Oder ist das irgend ein teuflischer Plan von dir? Wolltest du, dass ich hoffnungsvoll vor deiner Tür stehe, damit du mich abservieren und mich auslachen kannst?“

 

„Jetzt hör mir doch mal zu!“

 

Aber Ginny dachte ja gar nicht daran. Sie war noch lange nicht fertig. Frustriert warf sie die Arme in die Luft und gab einen laut der Empörung von sich. Ihr war es egal, dass sie gerade eine Szene machte und das halbe Stockwerk mit ihrem Gezeter nervte. Er hatte es nicht anders verdient.

 

„Wie kommst du überhaupt darauf, dass ich da mitmachen würde?“, fragte sie ihn, ließ ihm aber keine Zeit um zu antworten. „Wir hassen uns, schon vergessen? Daran erinnerst du mich schließlich ständig!“

 

Letztendlich schien es ihm zu reichen. Nun zeigte sich auch auf seinem Gesicht eine Frustration, die sich langsam zur Wut weiterentwickelte. „Verdammt, jetzt sei mal–“ Er ging auf sie zu, kam jedoch nicht weiter als zwei Schritte, da sie den Zauberstab gezückt hatte und ihn auf ihn richtete.

 

„Keinen Schritt weiter, Malfoy!“

 

Aber wieder einmal hörte er nicht auf sie. Er war einfach zu schnell und überrumpelte sie völlig. In drei großen Schritten war er bei ihr, doch statt nach ihrem Zauberstab zu greifen umfassten seine Hände ihr Gesicht und das nächste, was sie spürte, waren seine Lippen auf ihren. Er küsste sie grob und verlangend und Ginny brauchte erst einmal einen Moment, um zu realisieren, was da gerade geschah. Instinktiv tat sie das einzige, was ihr richtig erschien. Achtlos ließ sie ihren Zauberstab fallen, der klackernd zu Boden fiel, schlang ihre Arme um seinen Nacken und erwiderte den Kuss.

 

Malfoy hatte es schon immer geschafft, die extremsten Gefühle in ihr hervorzurufen, allen voran war es blinde Wut, die sie all ihre Manieren vergessen ließ, sie zum Kochen brachte und so sehr ablenkte, dass sie an nichts anderes mehr denken konnte, als an ihn und sein überhebliches Grinsen, dass sie ihm nur zu gerne aus dem Gesicht prügeln würde. Manchmal war es auch Scham, weil er genau wusste, welche Knöpfe er bei ihr drücken musste, um ihre Gefühle zu verletzten, als würde er in ihr lesen können, wie in einem offenen Buch. Schon damals in der Schule hatte sie ihm nicht wiederstehen können und war auf seine Streitereien und Spötteleien eingegangen, statt sie einfach zu ignorieren, und hatte nur noch mehr Öl ins Feuer gekippt und ihn angestachelt. Wie in einer Abwärtsspirale zogen sie sich gegenseitig runter in den Abgrund.

 

Doch dieses Mal schaffte er es andere Gefühle in ihr zu wecken. Draco Malfoy zu küssen war vermutlich ein Fehler, doch Ginny konnte nicht leugnen, dass sie dies schon lange gewollt hatte. Der Mund, aus dem die schlimmsten Beleidigungen kamen, küsste sie beinahe um den Verstand. Sofort drängte sie sich ihm entgegen, mit dem Wunsch nach mehr. Und immer wenn sich ihre Lippen nur kurz voneinander lösten, konnte sie es gar nicht erwarten, dass sie wieder aufeinander trafen. Ein unstillbares Verlangen breitete sich in ihrem Körper aus. Alles andere wurde ausgeblendet – die Quidditchliga, die warnenden Worte von Gwenog, seine unausstehlicher Charakter. Für Ginny zählte nur noch dieser eine Moment, ganz egal, was darauf folgen würde.

 

Seine Hände wanderten ihren Körper hinab und legten sich auf ihre Hüften, zogen sie noch näher an ihn heran, sodass ihr Becken gegen seins stieß. Seine Lippen lösten sich von ihren, fanden den Weg zu ihrem Hals. Seufzend legte sie den Kopf zurück, während er ihre empfindliche Haut verwöhnte. Sie hielt sich an ihm fest, an seinen breiten Schultern, da sie fürchtete sonst den Boden unter den Füßen zu verlieren. In seinen Händen war sie wie Wachs.

 

„Bleibst du über Nacht?“, murmelte er leise. Mit einer Hand strich er ihr langes rotes Haar zurück und fuhr mit der Nasenspitze sanft über die zarte Haut ihres Halses, hinterließ dabei ein wohliges Prickeln.

 

Ginny biss sich auf die Unterlippe, bei der Vorstellung, was sie in dieser Nacht alles erwarten würde. Seine Einladung klang wirklich verlockend. Dieser Kuss sollte noch lange nicht alles gewesen sein. Sie wollte mehr von ihm. Viel mehr.

 

Gegen ihren Willen hauchte sie: „Nein.“

 

Langsam hob er den Kopf, um sie anzusehen. Sie blickte in seine grauen Augen. Dunkel und verlangend sah er sie an. Seine Lust konnte er genauso wenig verbergen wie sie. „Wieso nicht?“

 

Ginny senkte ihren Blick zu ihren Händen, die von seinen Schultern zu seiner Brust hinab wanderten. Ihre Finger fuhren sanft über den weißen Stoff seines Shirts und sie schmunzelte leicht, als sie das rote Logo von Cavendish auf der Höhe seines Herzens erkannte.

 

„Weil ich morgen ein wichtiges Spiel habe“, erklärte sie leise, während ihr Zeigefinger die einzelnen Buchstaben nachfuhr. Sie wagte es nicht ihm noch einmal in die Augen zu blicken, mit der Befürchtung, sie würde sonst nur einknicken. Aber sie musste stark bleiben. Denn sie bezweifelte, dass sie viel Schlaf bekommen würde, wenn sie hier bliebe und das konnte sie sich für das morgige Spiel nicht erlauben.

 

Mehrere Sekunden vergingen, ehe er antwortete. „Okay.“

 

Sie nickte abwesend, während sie immer noch über das Logo strich, als würden sich ihre Finger nicht von seinem Körper lösen wollen. Innerlich war sie hin- und hergerissen. Am besten wäre es, wenn sie jetzt ginge, denn wenn sie noch länger zögerte würde sie vermutlich doch noch nachgeben. Andererseits wollte sie nichts lieber als hier bei ihm zu bleiben, ihn zu berühren, zu küssen und dort weiterzumachen, wo sie aufgehört hatten.

 

Sie kratzte all ihre Selbstbeherrschung zusammen. „Dann geh ich jetzt mal lieber.“ Langsam hob sie den Blick und sah zu ihm auf.

 

Ruhig betrachtete er sie. „Deine Entscheidung.“

 

Wieso auch nur sah er so verboten gut aus? Ihre Augen wanderten zu seinen Lippen, diese weichen, unglaublichen Lippen …

 

Dann riss sie sich von ihm los und bückte sich, um ihren Zauberstab aufzuheben. Nun kam sie sich ziemlich dämlich vor, bei dem Gedanken daran, dass sie ihn vor einem Moment noch bedroht hatte. Hatte sie wirklich riskieren wollen aus der Liga ausgeschlossen zu werden, nur um ihn ins Jenseits zu hexen? Nervös und peinlich berührt fummelte sie an dem dünnen Stück Holz herum und ging auf die Tür zu. „Na dann“, meinte sie in der Hoffnung sie würde halbwegs selbstbewusst und gefasst klingen. „Schätze man sieht sich, Malfoy.“ Sie öffnete die Tür und drehte sich noch einmal zu ihm um. Er war ihr gefolgt, stand dicht neben ihr gegen die Wand gelehnt.

 

„Du weiß ja jetzt, wo mein Zimmer ist.“ Verwegen grinste er sie an, seine Augen funkelten herausfordernd.

 

Vielleicht gehörte sie ja doch zu seinen Groupies, denn den ganzen Weg zurück zu ihrem Hotelzimmer konnte sie nicht aufhören zu lächeln.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  _Natsumi_Ann_
2021-04-23T21:16:02+00:00 23.04.2021 23:16
:D
Tja da bekommt Draco wohl einen Korb.
Ginny trinkt vor einem Spiel - unvernünftig.
Sie will nicht bei Draco bleiben vor einem Spiel - vernünftig? Ich glaube da steckt noch etwas anderes dahinter. Sie will sich bestimmt etwas rächen oder kommt selber nicht klar mit ihren Gefühlen .
Aber hat Draco das wirklich so geplant oder hat er spontan gehandelt um sie ruhig zu stellen ? Kann ich mir eher vorstellen ;)


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