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The birth of a hero

... that meets a dragon (ChildexZhongli)
von

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Epilog

Epilog
 

Der eiskalte Wind wehte Childe um die Nase, als er durch den Schnee stapfte. Mit einem Seufzen setzte er sich auf eine Transportkiste, die irgendwo zwischen den Baracken der Kaserne rumstand. Vom Hauptquartier der Fatui Harbinger konnte er die laute Musik hören. Dort drin wurde gefeiert, dass Signora das Herz von Rex Lapis nach Hause gebracht hatte. Am Ende war sie es gewesen, die den Erfolg hatte für sich verzeichnen können. Und jetzt von allen gelobt wurde, während er mal wieder vergessen wurde.
 

“Klar, ich hatte das im Vorfeld geplant. Aber es war ja nicht so, als hättest du gar keine Chance gehabt, es zu finden...”, hatte sie lachend zu Childe auf der Rückfahrt gesagt. Ja... natürlich. Dann auch noch nachtreten, das konnte sie gut. Childe seufzte. Aber das war nicht das Schlimmste an allem gewesen. Nein...
 

Zhongli, der Mann an den er sein Herz verloren hatte, hatte ihn hinters Licht geführt. Er konnte sich noch gut daran erinnern, wie geschockt er gewesen war, als er ihm die Wahrheit verraten hatte, über den gemeinsamen Vertrag mit Signora und dass er selbst Rex Lapis war. Daraufhin dachte sich Childe, dass er sein Herz … welches auch immer, wohl nie hatte gewinnen können. Wie sehr Zhongli ihn benutzt hatte, das wusste er nicht. Er wusste nur eins. Es tat so weh und er konnte ihn nicht vergessen... ein Teil von ihm hoffte, dass Zhongli in Liyue vielleicht doch gerade dasselbe dachte...
 

“Was soll der Scheiß! Ihr habt sie doch nicht mehr alle! Ganz ehrlich, ihr könnt mich mal!”, hatte er in ihren letzten gemeinsamen Momenten noch geschrien, bevor sie in der Bank des Nordens auf Signora und die Reisenden trafen. Von Zhongli verabschiedet hatte er sich auch nicht. Es tat ihm leid, trotz allem. Wahrscheinlich würde er ihn wohl nie wieder sehen. Würde er das überstehen?
 

Aus einem Impuls heraus, ergriff er ein Stück Papier aus seiner Tasche und begann zu schreiben: “Ich vermisse Liyue.” Er zögerte einen Moment, dann strich er es durch. Er schrieb stattdessen “Ich vermisse dich.” Doch es wollte ihm nicht recht gefallen. Childe seufzte und schrieb weiter. Mit gebrochener Stimme las er schließlich vor, was er geschrieben hatte.
 

“...Alles was passiert ist, tut mir leid. Auch, dass ich nicht richtig Lebwohl gesagt habe... In Liebe Ajax”, mit einem verächtlichen Geräusch zerknüllte er den Brief und warf ihn weg. “In Liebe, Tch”, murmelte er. “Ist eh alles fürn Arsch. Als ob Zhongli mich liebt... als ob mich irgendjemand liebt...” Er konnte ein Schluchzen nicht unterdrücken, als er seine Beine anzog und mit leerem Blick den herabfallenden Schneeflocken zuschaute.
 

Nach einem Moment stand er auf, und beschloss, durch die Baracken zu seiner Unterkunft zurück zu gehen. Es war doch etwas kalt geworden. Eigentlich war ihm die Kälte egal, so leer wie er sich inzwischen fühlte. Doch erfrieren wollte er nun auch nicht. Plötzlich nahm er neben sich eine Person wahr.
 

“Ahh, Childe. Wieder zurück aus Liyue? Ich habe gehört, du hast dort ganz schön für Aufsehen gesorgt”, hörte er Vitaliy, seinen ehemaligen Kameraden. Von allen Menschen auf dieser Welt, war er der letzte, den er jetzt sehen wollte.
 

“Dann hat es sich also bereits rumgesprochen”, murmelte Childe und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen.
 

“Ja... bei der Mission mal fast ‘ne Stadt zerstört... du hast Nerven... also echt, was bist du denn für ein mieser Harbinger?”, feixte Vitaliy. Childe starrte ihn mit großen Augen an. Diese Version kannte er noch nicht. Aber er konnte sich vorstellen, woher sie kam... Am liebsten hätte er einer gewissen blonden Dame gewaltig eine gescheuert, doch nun stand nur Vitaliy vor ihm.
 

“Sag das noch mal!”, fauchte Childe und packte ihn am Kragen, bereit, zuzuschlagen.
 

“Aufhören! Alle beide!”, hörte er plötzlich eine strenge Stimme hinter sich. Geschockt ließ er den Arm sinken und starrte in Pulcinellas Gesicht. Seit seiner Ankunft in Snezhnaya hatte er ihn noch nicht wieder gesehen. Und er konnte sich sowieso vorstellen, dass sein ehemaliger Mentor nichts Ehrenvolles von ihm dachte. Nur... jetzt musste er auch noch das zu sehen bekommen...
 

Während Vitaliy die Gelegenheit nutzte, schnell Reisaus zu nehmen, verbeugte sich Childe vor dem anderen Harbinger.
 

“Verzeih mir. Ich bin zu weit gegangen”, sagte er leise und erhob sich leicht. Nie hätte er gedacht, dass er sich mal so gegenüber ihm verhalten würde. Aber er fühlte sich richtig mies. Am liebsten hätte er seine Position direkt aufgegeben, wenn sie ihm nicht ohnehin weggenommen werden würde... hatte er alles verloren? Nun auch seine Würde? Aber er konnte einfach nicht mehr, und so platzte es einfach aus ihm heraus.
 

“Ich habe sowieso so viel falsch gemacht. Ich habe den Fokus komplett verloren, ich hab unschuldige Leute verprügelt, ich habe meine Mission vernachlässigt, ich war grenzenlos überfordert mit meinen Aufgaben und habe Rex Lapis’ Herz nicht finden können. Du hattest Recht. Ich bin noch nicht bereit, sondern ein mieser Harbinger und ich hätte vermutlich auch keiner werden sollen. Das wollte ich nur unbedingt... weil du einer warst”, hauchte er und schaute Pulcinella nun an, der ihm die ganze Zeit regungslos zugehört hatte. “Ich wollte dir eben nacheifern... und naja... außerdem ist es eine Sache des Herzens gewesen”, gab Childe mit roten Wangen zu.
 

“Ich weiß”, erwiderte Pulcinella nur knapp. Childes Augen wurden größer und er sah ihn erschrocken an.
 

“Was? Woher weißt du das?”, fragte er geschockt. Doch Pulcinella antwortete nicht, sondern ging nur näher auf ihn zu.
 

“Ich muss dir etwas sagen”, entgegnete er schließlich. Dann nahm er sein Gesicht in die Hand, wie er es schon in manchen Momenten getan hatte und schaute ihn an. Childe blinzelte überrascht. Er war ihm etwas nahe und... war das jetzt... irgendwie... anders?
 

“Willst du mich jetzt küssen? Also wenn ja, wäre das ein denkbar schlechter Zeitpunkt”, murmelte Childe, war aber ziemlich verlegen und wurde auch rot.
 

“Ajax”, hörte er plötzlich Pulcinellas Stimme, die versuchte, ihn in die Realität zurück zu holen. Irritiert erinnerte er sich an den Moment, als Zhongli ihn ebenfalls so eindringlich beim Namen genannt hatte, und ihm wurde klar, dass er das hier, was auch immer es war, nicht wollte. Aber irgendetwas stimmte auch nicht. Er blinzelte irritiert, als es ihm auffiel.
 

“Was? Woher weißt du meinen Namen?”, fragte er trotzig und wollte zurück weichen.
 

“Das ist jetzt nicht wichtig”, sagte Pulcinella, “Ich will dir etwas sagen, Ajax. Ich habe gehört, was die anderen Harbinger behaupten. Aber in meinen Augen bist du ehrlich, mutig, und der beste Krieger in allen Regimenten der Armee Snezhnayas. Die Zarin ist bestimmt stolz auf dich. Und ich bin es auch.”
 

Seine Stimme wurde sanfter und ein Lächeln trat auf sein sonst so ernstes Gesicht. Childe konnte nicht fassen, was er gerade gehört hatte. Er starrte ihn mit großen Augen an, als Pulcinella sich nun leicht vor ihm verneigte. Childes Finger zitterten aufgeregt und er stolperte auf ihn zu. Dann umarmte er ihn einfach fest, während Tränen der Rührung über seine Wangen liefen. Pulcinella erwiderte die Umarmung. Childe fühlte in diesem Moment alles Mögliche zusammen und durcheinander, aber auf jeden Fall eines... Erleichterung.
 

“Ach ja... vielleicht solltest du wieder nach Liyue zurück gehen”, sagte Pulcinella nach einem Augenblick ganz beiläufig. Childe schaute ihn verwundert an, ohne ihn ganz loszulassen.
 

“Warum das denn?”, fragte er verwirrt.
 

“Weil es deine Bestimmung ist”, erwiderte Pulcinella ernst, wie immer. Dann ließ er ihn los. Childe schaute ihn mit einem fragenden Blick ratlos an. Woher wusste er so etwas und wie kam er darauf? Doch sein Mentor zwinkerte ihm nur zu und lächelte geheimnisvoll.
 

“Warum stehst du noch hier... ich würde an deiner Stelle schon mal packen”, sagte er und lachte.
 

“Zu Befehl, Sir”, erwiderte Childe ebenfalls lachend und salutierte. Er stapfte los und fragte sich, ob es eine gute Idee war. Aber Pulcinella hatte ihm den Schubs gegeben, den er brauchte. So schnell wie er war und weil er sich dabei auch gar nicht mehr umdrehte, konnte er nicht mehr sehen, dass Pulcinella ihm noch nachblickte und nun einen zerknüllten Brief aus der Tasche holte.
 

“Ajax also hmm... Wer auch immer der Empfänger sein sollte, ich denke, er wird sich sehr glücklich schätzen, dich bald wieder zu sehen...”
 


 

The End.
 

No, not the End. The Beginning ;)



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