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Vertraute Fremde

von

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Machtkampf

„Beweg dich! Schneller!“

Das keifende Geschrei der Ausbilderin drang kaum zu Bree vor.

Sie war nass bis auf die Haut, die dicken Regentropfen prasselten noch immer auf sie nieder, hinterließen ein unangenehmes Pochen bei jedem Treffer auf ihrem Körper.

Sie sprintete an der Ausbilderin vorbei, duckte sich unter deren Lichtpeitsche hindurch. Sie rutschte im Matsch aus.

Dieses Mal traf sie die Peitsche.

Bree stemmte sich hoch, kam wieder auf die Füße und rannte sofort weiter, bevor die Nachtschwester wieder mit der Peitsche ausholen konnte.

Wenigstens funktionierten die Peitschen ohne Kyberkristalle und konnten deswegen nicht schneiden wie Lichtschwerter – aber es tat trotzdem weh. Sie rutschte über die glatte Oberfläche eines Steines, hielt sich aber aufrecht.

Hinter sich hörte sie das Keuchen eines anderen Mädchens.

Vermutlich Yina – Bree konnte Yina nie ganz abhängen.

Obwohl es erst Mittag war, war es düster um sie herum. Die dichten Regenwolken blockten jedes Sonnenlicht ab – verdunkelten die Welt als wäre es bereits später Abend.

Es war schwer im normalerweise ausgetrockneten Bachbett Hindernisse und Unebenheiten zu sehen – sie mussten sie fühlen.

Das hier war keine reine Balance und Ausdauerübung – es ging darum die Macht zu nutzen – zu fühlen wo sie hintreten konnten.

Bree rannte weiter, das aufkommende Stechen in der Brust ignorierte sie, die nasse Tunika, die an ihrem Körper klebe, nahm sie kaum wahr, genauso wie das nasse, strähnige Haar im Gesicht, an Hals und Nacken. Im Moment zählte nichts anderes als der nächste Schritt, die nächste Biegung des Flussbettes, das Ziel, das sie bald erreichen würde.

Yina stürzte hinter ihr.

Bree lief weiter. Sie musste nicht helfen – Yina kam ohne sie zurecht und hätte ihr ohnehin keine Hilfe gedankt. Kurz drauf hörte sie Yinas Schritte wieder im Matsch.

Weiter auf den Weg achten – die Unebenheiten Spüren – Löcher unter dem Matsch – Steine.

Die nächste Ausbilderin kam in Sicht – keine Lichtpeitsche, um die Mädchen anzutreiben.

Bree zog das Tempo noch einmal an.

Nur das Ziel, nichts anders zählte.

Der nächste Schritt, die nächste Biegung – das Ziel.

Sie hatte es bald geschafft.

Jetzt nur durchhalten. Jetzt nicht von Yina überholen lassen. Jetzt einfach weiterlaufen.

Die nächste Ausbilderin ließ Steine auf sie zufliegen.

Bree sprang, wich den Großen aus, ließ sich von den Kleineren treffen – das gab maximal ein paar Kratzer.

Sie landete wieder sicher auf ihren Füßen und rannte weiter.

Der nächste Schritt – die nächste Biegung – das Ziel.

Bree konnte die Zielgrade sehen.

Sie rutschte aus – etwas hielt ihren Knöchel gepackt. Panisch rollte sie im Matsch herum. Sie konnte niemanden direkt hinter sich spüren. Natürlich nicht, Yina hatte sie mit Hilfe der Macht von den Füßen gerissen. Eigentlich war das nicht erlaubt, die Mädchen sollten sich nicht behindern.

Bree fluchte auf Resas und schleuderte Yina eine Hand voll Matsch ins Gesicht.

Yina war abgelenkt.

Bree kam wieder auf die Füße, sprang rückwärts, rannte einige Schritte.

Der nächste Schritt – das Ziel.

Eine Biegung gab es nicht mehr auf dem Weg.

Bree spürte Yinas Zorn. Schrittweise lief sie rückwärts, behielt Yina im Auge.

Das andere Mädchen atmete schwer. Bree hob kampfbereit die Arme und Hände. Sie lief weiter rückwärts.

Der nächste Schritt.

Sie würde das Ziel gleich erreichen, Yina wusste das und würde wohl noch einmal versuchen sie anzugreifen.

Yina wollte nicht verlieren – das wusste wiederum Bree. Sie selbst wollte auch nicht verlieren.

Bree spannte sich an, hektisch war sie einen Blick über ihre Schulter – Yina würde die offensichtliche Lücke nutzen.

Die junge Nachtschwester sprang auf sie los. Stumm, wie ein Schatten – tödlich wie ein Raubtier, auch wenn sie Bree nicht töten wollte.

Abgesehen davon, dass Bree nicht abgelenkt war. Mit beiden Händen griff sie nach der Macht und schleuderte Yina zurück. Bree fuhr auf dem Absatz herum und sprintete die letzten Meter zur Ziellinie.

Sie warf sich mehr ins Ziel, als dass sie an der Markierung vorbeilief.

Jeder ihrer Muskeln schien zu zittern. Immer noch prasselte der Regen mit dicken Tropfen auf sie ein als wolle er sie weiter in den matschigen Boden prügeln.

Kalter Wind wehte über sie hinweg.

Bree stemmte sich wieder hoch – erst auf die Knie, dann wieder auf die Füße. Zitternd und schwer atmend blieb sie stehen. Yina hatte sich wieder aufgerappelt, mit wutverzerrtem Gesicht kam sie auf Bree zu.

Zwei erwachsene Nachtschwestern liefen zu ihnen – Bree wurde ignoriert, Yina erhielt einen trockenen Mantel. Auch Machtnutzer konnten krank werden. Bree unterdrückte ein Schnauben – sie würde zusehen, dass sie so schnell wie möglich abhauen würde. Die anderen Mädchen erreichten jetzt die Zielgerade – dreizehn Mädchen insgesamt fünfzehn in dieser Altersgruppe.

Vierzehn zu viel für Brees Geschmack.

Auch die anderen Mädchen erhielten Mäntel als sie die Ziellinie passiert hatten. Gemeinsam wurden sie in eine Hütte gescheucht in der ein Feuer brannte. Eine warme Brühe köchelte in einem Topf darüber und Wind und Regen wurden von den festen Lehmwänden ausgesperrt.

Bree setzte sich an die Wand, sodass sie den Rest des Raumes im Auge behalten konnte.

Drei Ausbilderinnen begleiteten die Mädchen in die Hütte – wie viele der erwachsenen Frauen den Parcours wirklich überwachten hatte Bree noch nicht herausgefunden – vermutlich wurden es immer mehr, je länger der Parcours wurde und je schwieriger es für die Absolventinnen werden sollte. Der Schwierigkeitsgrad stieg mit dem Alter der Mädchen.

Aber die Abschlussbesprechung wurde immer nur von ein paar wenigen Nachtschwestern geleitet, sie erklärten was falsch gemacht wurde – was besser gemacht werden konnte und auf was die Mädchen achten sollten.

„Breites Feld, das wir dieses Jahr haben“, stellte die älteste der Nachtschwestern fest. Sie war Bree und Yina kurze Blicke zu. Eine der beiden jüngeren Nachtschwestern begann Schüsselchen mit Brühe auszuteilen. Bree wurde als letztes versorgt.

Die Nachtschwester blieb vor dem Mädchen stehen und musterte sie kühl, dann kippte sie das Schälchen kommentarlos über Bree aus.

Bree hielt die Luft an.

Sie zuckte mit keinem Muskel.

Das war auch nicht schlimmer als damals, als ihre Großmutter ihr die Sahne über das neue Kleid geschüttet hatte um sie zu demütigen – nur damals hatte sie nicht einen solchen Hunger gehabt.

Ihr Magen revoltierte, der Brühegeruch verursachte ihr Bauchschmerzen vor Hunger, sie hatte seit den frühe Morgenstunden nichts mehr zu sich genommen.

Die älteste Nachtschwester schnalzte missbilligend mit der Zunge.

Aber sie sagte nichts.

Bree blieb sitzen, starr wie eine Statuette, mit unbewegtem Gesicht.

Die anderen Mädchen kicherten.

Nur Yina ignorierte sie. Schadenfreude konnte sie nicht auskosten – nicht nach ihrer Niederlage.

Es verschaffte Bree ein Minimum an Genugtuung.

Der Regen trommelte auf das Dach, rhythmisch, einschläfernd.

Aber Bree war hellwach. Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt.

Sie hörte jedes Wort, dass die Erwachsenen sagten, prägte sie sich ein. Sie musste lernen, sie musste so viel Wissen und so viele Informationen mitnehmen, wie sie konnte.

Sie konnte sich kein Versagen leisten.

Bree ballte die Fäuste, an ihrem linken Arm spannte sich die hellblaue Haut ihrer Brandnarbe über Muskeln und Sehnen – ein Andenken daran, dass sie versagt hatte.

Yina und ihre Freundinnen hatten ihr schmerzhaft beigebracht, dass sie nicht dazugehörte.

Bree hatte ihr Zeitgefühl bereits nach den ersten Metern des Parcours´ verloren – wie lange sie in der Hütte saßen und sich besprachen konnte sie nicht nachvollziehen.

Irgendwann wurden die Mädchen entlassen – in den Tempel, zur Meditation.

Bree verließ die Hütte als letzte. In der Tür blieb sie stehen, es regnete immer noch, ihre Kleider klebten noch an ihrem Körper. Der Wind, der sie traf, trug den Geruch der Brühe wieder in ihre Nase.

Ihr Magen knurrte.

Bree zog ihre Tunika nach oben und schob den brühe-getränkten Stoff in ihren Mund. Der Geschmack tränkte wahrscheinlich nur ihre eigene Spucke, die sie schluckte, aber für einen Moment tat es gut – auch wenn es im Grunde nur eine Illusion war.

Mit etwas Glück hatten sie noch ein paar Wurzeln zuhause – Geela und Adrill schafften es immer wieder Pilze, Wurzeln und Kräuter zu sammeln, die sie dann für sich hatten. Manchmal stahl Geela auch Getreide und Früchte von den Feldern, allerdings nicht zu oft. Wenn sie dabei erwischt würde, würde sie schwer bestraft werden. Meinard hatte ihr verboten so viel zu riskieren.

Geela, Adrill, Meinard, Ti´rory und Jellinec – dass war Brees Familie hier auf Dathomir.

Eine Familie aus Sklaven.

Bree überlegte kurz ob sie die Kapuze ihres roten Überwurfs wieder über den Kopf ziehen sollte, entschied sich aber dagegen – es wäre albern. Ihre Kleider waren ohnehin alle durchnässt. Kurz atmete sie durch, dann sprintete sie durch den Regen – nicht zum Tempel, sondern zum Robbastall.

Ihr Zuhause.

Sie sprang über das Gatter, platschend kam sie mit ihren Füßen im Matsch auf. Sie lief direkt weiter in den Stallraum.

Es war angenehm warm hier drinnen mit all den Tieren – natürlich roch es entsprechend – aber daran gewöhnte man sich.

Eine Treppe an der Seite führte auf den Heuboden, der die Hälfte des Stallraumes überdeckte. Dort oben war ihre Familie. Bei diesem Wetter mussten selbst sie nicht draußen arbeiten – nicht, damit sie nicht krank wurden, sondern weil gerade Feldarbeit bei Regen einfach keinen Sinn machte – es sei denn man wollte gezielt jemanden bestrafen.

Bree hielt sich nicht lange unten im Raum auf, sondern kletterte die Leiter empor.

Meinard bemerkte sie als erster, er sprang auf kaum, dass er sie erblickt hatte, riss eine Wolldecke vom Boden hoch und kam auf sie zu.

„Die nassen Klamotten aus“, forderte er besorgt.

Bree nickte stumm und begann sich aus ihren Kleidern zu schälen, kurze Leggins, Ärmellose Tunika, der Schulterüberwurf und enge Stiefel, die am schwersten auszuziehen waren.

Kaum viel das letzte Kleidungsstück zu Boden wickelte Meinard sie fest in die Decke ein und bugsierte sie zu den anderen – Geela und Adrill. Ein Zahbrakmädchen und ein alter Anx.

„Komm Kind, setz dich“, Adrill streckte mit seinem sanften, ewig müden Blick einen Arm nach Bree aus und zog sie neben sich auf das Stroh. Bree sackte müde neben ihm zusammen und lehnte ihren Kopf gegen Adrills Arm. Der Anx war um ein Vielfaches größer und obwohl deutlich abgemagert in den vielen Jahren seiner Gefangenschaft, war Adrill auch deutlich massiger als der dürre Teenager.

„Hier“, Geela reichte ihr ein Schälchen – Wurzeln und Beeren. Bree lächelte dankbar, befreite einen Arm aus der Decke und nahm das Schüsselchen an sich. Bemüht langsam um ihren leeren Magen nicht zu überfordern, begann sie sich die kleine Portion in den Mund zu schieben und kaute lange darauf herum.

Geela schenkte ihr ein Lächeln. Sie war genauso alt, wie Bree, fast einen Kopf größer, wenn sie nebeneinanderstanden, ihr Gesicht wurde von drei Narben verunziert – zwei auf der linken Wange eine auf der Rechten. Glattes, dunkelbraunes Haar umrahmte ihr feingeschnittenes Gesicht.

Ihre Kleider waren zerschlissen in den anderthalb Jahren, die sie jetzt auf Dathomir lebte und auch ihre Arme wurden von Schnitten und Brandnarben verunziert.

Trotzdem lächelte sie Bree aufmunternd zu.

Bree versuchte zurück zu lächeln.

Meinard ließ sich neben ihr auf den Boden fallen. Sie saßen um einen unebenen Stein herum, der als Tisch diente, aber auch als Feuerstelle. Wenn es kalt wurde, im Winter, oder bei Regen.

„Siehst fertig aus, Küken“, stellte er fest und fuhr Bree mit den Fingern durch ihre nassen, matschverklebten Haare.

Bree brummte nur etwas.

Im Stroh krabbelte das Twi´lek Baby Ti´rory herum.

„Was schwänzt du jetzt?“, fragte er, Meinard war eine Art Vater für Bree und Geela.

Bree und Geela hatten andere Väter gehabt, vor Dathomir - in einem anderen Leben – aber hier hatten sie ihn, der auf sie achtete, sie trainierte und sie lehrte zu überleben.

„Meditation“, nuschelte Bree mit halbvollem Mund.

Meinard nickte nur.

„Klatsch nass“, murrte er leise, „Die wollen unbedingt, dass du vor der nächsten Jagd krank wirst.“

„Ich werd nicht krank“, murmelte Bree, sie starrte in die Flammen auf der Steinplatte.

„Natürlich nicht, Kleines, natürlich nicht. Wir kümmern uns um dich“, bekräftigte Adrill.

Geela nickte bestätigend. Ti´rory krabbelte aus dem Stroh und auf Geelas Schoss. Als sie Bree sah quiekte die Zweijährige begeistert und klatschte in die kleinen Hände. Bree lächelte und winkte ihr zu.

Die Robbas begannen zu quieken.

Sofort fuhr Bree aus ihrer angelehnten Haltung hoch. Unten hörte sie Schritte, doch ihre Anspannung legte sich wieder, als sie Jellinec spürte.

„Was macht er hier?“, murmelte sie verwirrt und vergaß ihrer Familie mitzuteilen, dass es ihr Bruder war, der gerade den Robebrstall betreten hatte.

„Er?“, fragte Geela, halb aufgesprungen. Meianrd trat zum Rand des Heubodens.

„Jell“, murmelte Bree und lehnte sich zurück an Adrill, der unbewegt sitzen geblieben war.

Geela seufzte erleichtert und setzte sich mit Ti´rory zurück an ihren Platz, während ihr Bruder die Leiter zum Heuboden hochkletterte.

„Hey“, murmelte er zu Begrüßung, „Dachte das wäre eine gute Gelegenheit, um euch einen Teil der Jagdbeute zu bringen.“

Er hob einen Lederbeutel hoch, in dem etwas Schweres steckte.

„Und was bleibt dir?“, fragte Geela besorgt. Ursprünglich war Jellinec nur Geelas Bruder gewesen – vor Dathomir. Der junge Zahbrak lächelte nachsichtig.

„Keine Sorge, für mich bleibt genug“, beruhigte er sie. Jellinec setzte sich zu seiner jüngeren Schwester und begrüßte Ti´rory die ihm strahlend die Arme entgegenstreckte. Das Baby war fast so lange auf Dathomir wie die Zahbrakgeschwister und hatte inzwischen begriffen, wer zu ihrer Familie gehörte und wer nicht. Denn das dort draußen, vor dem Stall eine andere, unfreundliche Welt zu bestehen schien, dass schien Ti´rorys kindlicher Instinkt bereits verstanden zu haben.

Jellinec war nass geregnet genau wie Bree, nur dass er einen festen Mantel trug, den Meianrd ihm nun abnahm.

„Bleibst du über Nacht?“, fragte Meinard und hängte Jellinecs Mantel zu den Kleidern von Bree, die an einem Balken aufgehängt waren.

„Kann ich machen, ich muss nur morgen rechtzeitig los“, erwiderte Jellinec. Er knuddelte Ti´rory die fröhlich gluckste und nach seinen Fingern griff.

„Wir stehen mit den Tieren auf, dass weißt du ja“, erinnerte Adrill ihn sanft. Er streichelte Bree noch einmal sanft durch die schulterlangen, rotbraunen Haare, die langsam wieder trocken wurden.

Bree richtete sich immer noch müde wieder auf.

„Wann geht ihr wieder jagen?“, fragte sie Jellinec und stützte die Unterarme auf ihre Knie.

„Wahrscheinlich erst wieder in der nächsten Woche, die Beute war gut dieses Mal“, erklärte Jellinec. Bree nickte enttäuscht. Jellinec lebte nicht im Dorf der Nachtschwestern, sondern in einem Männerdorf – bei den Nachtbrüdern. Einfallsloser Namen, aber im Grunde war es Bree auch egal. Dort lebten die Männer, mit denen sich die Nachtschwestern immer mal wieder einließen, wenn es um Nachwuchs ging.

Die meisten waren Zahbraks, genau wie Jellinec, darum hatte man den gesunden Jungen nach dem Raumschiffabsturz auch dorthin geschickt – und seien Schwester als Sklavin im eigenen Dorf behalten.

„Ich hatte gehofft, wir könnten mal wieder zusammen jagen“, murmelte sie, um ihre Enttäuschung zu erklären.

Jellinec nickte verstehend.

„Komm am Schiff vorbei, ich hab in den nächsten Tagen vermutlich öfter Zeit um raus zu kommen“, er verzog kurz den Mund, „Die Ältesten glauben offenbar, dass ich mich gut einfügen würde.“

„Ja, die Nachtbrüder sind nicht halb so streng wie die irren Weiber hier“, knurrte Meinard. Er hatte sich wieder neben Bree gesetzt, seine Gesichtszüge hatten sich verhärtet und er ballte die Hände zu Fäusten. Bree befreite beide Arme aus der Decke und schlag sie um Meinard um ihn zu trösten. Meinard hatte mit seiner Landung auf Dathomir nicht nur seine Freiheit verloren – sondern auch zwei Söhne. Er legte eine Hand auf Brees Arme.

„Schon gut, Küken, wir schaffen´s hier raus“, versicherte er. Bree nickte.

Geela und Jellinec wechselten Blicke.

„Klar“, versicherte Geela, „Wir kriegen das Schiff schon fit.“

Sie stieß ihren Bruder mit dem Ellenbogen an.

„Sicher,“ stimmte er zu – auch er hatte eine Narbe im Gesicht und schnitte so wie Verbrennungen auf den Armen, allerdings weniger als Geela, Meinard oder Adrill.

„Ich hab ja gesagt, in den nächsten Tagen hab ich etwas Zeit, die werd ich nutzen um an der Rostlaube rumzuschrauben.“

Bree nickte wieder. Sie würden das schaffen, sie musste auf ihre Geschwister vertrauen. Das war nicht leicht – aber auch schon lange nicht mehr wirklich schwer.

Fünf Jahre schweißten zusammen – fünf lebensgefährliche Jahre konnten eine bessere Familie formen als zehn Jahre in Wohlstand.

Das war Brees Erfahrung.



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