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Time Bomb

von

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Eine Zeit, um zu feiern

Auf dem Weg zur Detektei sammelten sie Wells ein, der sich immer und immer wieder für die Geschehnisse entschuldigte. Eigentlich, erzählte er ihnen, sei er nur ein Reisender, der von allen Kulturen und Epochen dieser Welt lernen wollte. Dass sein Aufenthalt in Yokohama zu einer Beinahe-Katastrophe geführt hatte, nahm ihn sichtlich mit. Niemals wieder, schwor er ihnen, würde er seine zu ihm zurückgekehrte Fähigkeit für so etwas Dummes einsetzen wollen. Dann erklärte Wells ihnen, dass er vermutlich frühestens am nächsten Tag seine Fähigkeit wieder einsetzen konnte und dies dann mit höchster Vorsicht passieren würde.

Im Büro angekommen, wurden sie von einem Chef begrüßt, der zu Atsushis Staunen nur wenig größer war als er selbst und in einem üblen Stimmbruch steckte. Ob einem stolzen Mann wie ihm so etwas wohl unangenehm war? Jedenfalls half es vermutlich wenig, dass Haruno und Naomi ständig quietschten „wie niiiiiedlich“ Fukuzawa aussah. Die Felsen, die von Atsushis Herz fielen, als er sich selbst davon überzeugen konnte, dass alles wieder dabei war, normal zu werden, waren von so stattlicher Größe, dass der Junge sich mit einem Mal federleicht fühlte. Am liebsten wäre er Kyoka um den Hals gefallen und hätte sie nicht mehr losgelassen, doch seine noch gebrochenen Rippen verhinderten dies vorerst. Stattdessen nahm Kyoka von sich aus seine verheilte Hand und hielt sie eine Weile fest.

„Kannst du dich daran erinnern, was mit dir passiert ist?“, fragte er das Mädchen und sie nickte.

„Ich war wieder bei meiner Mutter“, sagte sie und Atsushi zuckte kurz erschrocken zusammen, ehe sie lächelte. „Das war sehr schön, aber es war ja nicht die Wirklichkeit. Ich bin froh, wieder hier bei dir in der Gegenwart zu sein.“

Atsushi erwiderte ihr Lächeln. „Ich auch, Kyoka. Ich auch.“

„Aber sie nicht heiraten wollen“, bemerkte Murasaki leise von der Seite und Sei stimmte ihr kopfschüttelnd zu.

„Typisch Mann.“

Unterdessen bemerkte Dazai plötzlich, wie ihn etwas ins Bein stupste. Er sah zum Fußboden herab und grinste. Klein-Kunikida war zu ihm gekrabbelt und zog an seinem Hosenbein, während er ihn streng ansah.

„Willst du mir damit sagen, dass du mich vermisst hast?“ Dazai beugte sich zu ihm hinunter.

„Guh“, machte Kunikida.

„Ich muss sagen, du hast dich noch nie so eloquent ausgedrückt wie gerade.“

 

Innerhalb weniger Stunden waren alle verschwundenen Personen und Gebäude wiedergekehrt und alle Dinge hatten wieder ihre gegenwärtige Form angenommen. Nur bei den rückwärts gealterten Menschen hatte das Ganze ein klein wenig länger gedauert. Erst sehr spät in dieser Nacht, die alle in der Detektei verbracht hatten, um sowohl die Gäste nicht allein zu lassen, als auch auf Kunikida aufpassen zu können, war Fukuzawa wieder bei seinem richtigen Alter angelangt. Und in den frühen Morgenstunden schreckte sie ein lauter Jubelschrei aus dem Schlaf, mit dem Kunikida lautstark seine Freude darüber verkündete, wieder er selbst zu sein.

„Hör endlich auf zu schreien“, war alles, was Yosano schläfrig und grummelig dazu zu sagen hatte.

Am Morgen teilten Naomi, Tanizaki und Haruno Kuchen an die Angestellten aus, um die Wiederherstellung der Gegenwart und den Einsatz der Gruppe um Atsushi, den beiden Frauen und Ranpo zu feiern.

„Hier, ein großes Stück für dich, Kunikida.“ Tanizaki reichte dem Kollegen den Teller. „Jetzt, wo du wieder Zähne hast, kannst du es dir so richtig schmecken lassen.“

„Ich möchte bitte nie wieder daran erinnert werden“, erwiderte Kunikida bitter.

„Hmm“, sagte Dazai, während er zusah, wie einer nach dem anderen Kuchen bekam, „wo ist denn mein Stück?“

„Du wolltest uns umbringen“, Ranpo hatte sich selbst ein auffallend großes Stück Kuchen auf den Teller geschoben, „dafür gibt’s keinen Kuchen.“

„Aww, wie unfair.“ Der Brünette machte ein langes Gesicht.

„Du kannst etwas von meinem abhaben“, wandte Atsushi ein und Dazai reagierte übertrieben gerührt:

„Danke, Atsushi! In der Not erfährt man eben, wer die wahren Freunde sind! … Da fällt mir ein ….“ Dazai nahm ein Buch, das stark nach einem Fotoalbum aussah, aus seiner Schreibtischschublade. „Ich habe noch ein Geschenk für dich, Kunikida. Ich habe die ganze Nacht daran gesessen.“

„Für mich?“ Der Brillenträger blinzelte ihn überrascht an. „Das wäre doch nicht nötig ge- ...“ Er warf einen genaueren Blick auf das Album, auf dem die Inschrift „Kunikidas Babyfotos“ prangte, samt eines eben solchen. „... DU ELENDER MISTKERL!!“ Vor Scham fast eingehend griff er sich das Fotoalbum. „Das werde ich sofort verbrennen!“

Sogleich sprang Naomi herbei und flehte ihn an: „Bitte nicht, du warst so ein süßes Baby! Es ist so schade, dass wir jetzt kein Baby mehr hier haben.“

„Ah!“, warf Tanizaki panisch und sehr, sehr blass ein. „Naomi, komm bitte nicht auf komische Gedanken!!“

Amüsiert beobachteten die altertümlichen Damen das Spektakel, während sie sich den Kuchen zu Gemüte führten.

„Ich werde diese Zeit vermissen … und besonders dieses Etablissement“, sagte Murasaki.

„Ja“, Sei nickte, „und diesen Kuchen!“

 

Atsushi, Kyoka, Dazai, Ranpo und Fukuzawa standen den beiden Damen und Wells am Pier gegenüber. Die Sonne ging bereits wieder unter und außer ihnen war glücklicherweise gerade niemand in der Nähe.

„Es gibt gute und weniger gute Stellen, um ein Zeitportal zu öffnen“, erläuterte Wells. „Dies hier ist eine gute, es sollte also nichts geschehen.“

Fukuzawa nickte und wandte sich an die Frauen: „Ich danke Ihnen noch einmal für Ihre Hilfe. Ich hoffe, es versteht sich von selbst, dass Sie alles, was sich hier vorgetragen hat, für sich behalten müssen, um die Gegenwart nicht wieder durcheinander zu bringen.“

„Habt keine Angst“, antwortete Murasaki beschwichtigend, „sollten wir hiervon etwas zu Hause berichten, würde man uns nur für von Sinnen halten.“

„Es war mir eine Ehre, meine Snacks mit dir zu teilen“, sagte Ranpo zu Sei und zog seine Kappe vor ihr, worauf die Dame ihm ein großes Lächeln schenkte.

„Ich werde dich nie vergessen, Ranpo.“

„Die Männer dieser Epoche“, stellte Murasaki anerkennend fest, „scheinen mir viel angenehmer zu sein, als die unserer Zeit. Das stimmt mich sehr hoffnungsvoll.“

Als wäre es sein Stichwort gewesen, gab Dazai der Dame einen weiteren Handkuss.

„Ich hoffe, schamloser Kavalier“, fügte sie hinzu, „dass Ihr weiterhin Acht gebt, auf die, die Euch so sehr lieben.“

„Wie ich schon sagte: Einer schönen Frau kann ich keinen Wunsch abschlagen. Und einer zudem noch so intelligenten noch viel weniger.“

In der Zwischenzeit hatte Wells seine Fähigkeit aktiviert und es begann um ihn herum zu surren und zischen, bis die Luft an einer Stelle verschwamm.

„Das Portal ist offen. Ich werde Sie nach Hause begleiten, meine Damen.“

„Lebt wohl.“ Murasaki warf ihnen ein zartes Lächeln zu, nahm die zu weinen anfangende Sei an die Hand und schritt mit ihr und Wells durch das Portal, das sich im nächsten Moment bereits wieder schloss.

„Schade, dass sie weg sind.“ Atsushi blickte auf die Stelle, an der sie gerade eben noch gestanden hatten. „Sie waren so nett.“

„Sie gehören nicht in unsere Zeit“, sprach Fukuzawa, „und eine längere Anwesenheit hier könnte womöglich weiteres Durcheinander zur Folge haben.“ Er wandte sich vom Pier ab. „Lasst uns zur Detektei zurückkehren.“

„Ah, ja, es gibt ja noch so viel zu tun.“ Dazai gab sich größtmögliche Mühe, besonders mysteriös zu klingen.

„Was meinst du?“, fragte Atsushi nach, der direkt angebissen hatte.

„Na, wir müssen doch noch deine und Kyokas Hochzeit vorbereiten.“

Mit einem Mal wurde Atsushi sehr, sehr blass und brach in viel, viel Schweiß aus. „W-wir m-müssen … WAAAS??“

„Oder hab ich da was falsch verstanden?“

Während Atsushi so wild fuchtelte, dass er kurz vor dem Kollabieren stand, errötete Kyoka lächelnd im Licht der Abendsonne.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, und das war mein erster Versuch einer BSD-Fanfiction. Ich hoffe, es hat euch gefallen.
Mir liegt es wirklich fern um Kommentare zu betteln, aber ich freue mich trotzdem über welche. ;)
Mit Kommentaren lasst ihr mich wissen, ob meine Geschichte hier überhaupt gelesen wird.
Wenn ich mal davon ausgehe, dass sie gelesen wurde, möchte ich jedem Leser für das Interesse und die Aufmerksamkeit danken! ^_^ Komplett anzeigen

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