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Ich wollte niemals von euch fort

von

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Kapitel 14

Kenshin summte zufrieden vor sich hin. Er hatte heute bei dem schönen Wetter einige seiner Reisfelder abernten können. Nun war er auf dem Heimweg und wollte vorher noch seine zwei Ochsen zum Bach führen. Er schaute hoch in den Himmel. Hier zwischen den Bäumen war es angenehm kühl, aber auch schon sehr dunkel.

Der alte Mann führte seine Tiere zur Furt, als diese plötzlich scheuten und panisch muhten. Sie warfen die Köpfe hoch und rollten mit den Augen, bis nur noch das Weiße darin zu sehen war. Kenshin hatte alle Mühe seine aufgeregten Tiere zu beruhigen und versuchte sie daran zu hindern durchzugehen. Er sprach besänftigend auf sie ein und kraulte sie zwischen den Augen, während er einen argwöhnischen Blick über den Fluss, den angrenzenden Wald und das hiesige Flussufer gleiten lies. Irgendetwas hatte sie beunruhigt, ja richtig in Panik versetzt. Ein Tier etwa?
 

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Mit zitternden Fingern formte Kasumi die Fingerzeichen und jagte eine riesige Feuerkugel durch die Tiefen des Versteckes. Dies würde nie mehr eine Rückzugsmöglichkeit für Orochimaru darstellen.

Schwankend schleppte sie sich Richtung Ausgang, während hinter ihr eine Feuersbrunst von unvorstellbarem Ausmaß tobte. Die Kopfschmerzen hatten ihren Höhepunkt erreicht. Jeder Schritt war eine Qual für sie, immer wieder wurde ihr schwarz vor Augen. Mit einer Hand stütze sie sich an der Wand ab und ruhte sich etwas aus. Ihr war so furchtbar schlecht. Ihr Puls dröhnte unangenehm hinter der Schläfe und drückte auf die Augen.

Mühsam stemmte sie sich von der Wand ab und schleppte sich weiter. Immer mit einer Hand an der Wand entlang. Verschwommen vor sich sah sie einen langsam größer werdenden hellen Fleck.

Der Ausgang. Dachte sie und schleppte sich vorwärts. Sujin zog sie neben sich her. Sie war zu kraftlos um ihn zurückzustecken. Kurzzeitig blendete die Sonne sie, als sie das unterirdische Versteck verließ. Kasumi stöhnte schmerzhaft auf und tappte blind weiter, bevor sie erschöpft stehen blieb.

Sie legte Sujin auf den harten Boden ab und machte flink die Fingerzeichen um ihren vertrauten Geist zu rufen und biss sich in den Finger. Dann bücke sie sich und presste ihre Handfläche auf den Boden. Hinter ihr drangen dunkle, schwarze Rauchwolken aus dem Eingang des Versteckes, als vor ihr die vertraute Gestalt Sans erschien.

Ein erleichtertes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Sie erhob sich und zog Sujin mit hoch.

„Vorsicht, Kasumi!“ San bleckte die Zähne und knurrte bedrohlich.

Verwirrt hob die junge Frau den Blick und schaute zu der großen Wölfin hoch. Aus den Augenwinkeln nahm sie eine Bewegung war, aber sie war zu langsam.

Kabuto stürzte sich rasend schnell auf Kasumi und griff sie mit Chakra umflossenen Händen an. Wie mit einem Skalpell schnitt er sich durch ihre Kleidung und verwundete Kasumi gefährlich am Rücken.

Von zwei langen und tiefen Wunden am Rücken ging ein unbeschreiblicher Schmerz aus. Kasumi hatte das Gefühl, als ob ihre Haut in Fetzen hinge. Sie spürte, wie ihr eigenes Blut ihre Kleidung tränkte und ihr den Rücken hinab lief. Sie biss so fest die Zähne zusammen, dass sie das Gefühl hatte, man höre ihre Zähne knirschen. Sie riss Sujin in dem Moment hoch, als Kabuto zurückwich, um sie erneut anzugreifen. Ein teuflisches Lächeln erhellte seine Züge, dass erstarb, als sie ihn am Brustkorb erwischte.

Wie schwer Kabuto verletzt war, wusste Kasumi nicht. Sie fiel kraftlos gegen San und schaffte es gerade noch so sich auf den Rücken der Wölfin zu ziehen.

„Bring mich weg von hier, San. Weit weg.“ Kasumi sank schon in tiefe Bewusstlosigkeit, als San mit riesigen Sprüngen über die Insel flitzte und auf das Ufer zu rannte. Hinter ihr rumpelte es laut, als das Versteck Orochimarus zusammenbrach. Sie stieß sich ab und landete weit draußen auf dem Meer. Das Wasser war ruhig und so konnte die weiße Wölfin ohne Probleme rennen.
 

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San rannte ohne Unterlass und hatte am Abend schon lange das blaue Meer hinter sich gelassen. Nun tapste sie selbst erschöpft mit ihrer leichten Last in einem lichten grünen Wald umher. Die Dämmerung setzte ein und die Vögel begannen, ihr Abendlied zu singen. Das Gras unter ihren Pfoten fühlte sich angenehm kühl an und es wehte ein sanfter Wind.

Auf einmal hörte San etwas, sie blieb stehen und spitze die Ohren. Wasser! Definitiv das Geräusch plätschernden Wassers. Es war zwar noch etwas entfernt, aber mit einigen Sprüngen würde sie den Bach erreicht haben.

Die weiße Wölfin spannte die Muskeln in ihren Hinterläufen an und sprang los. Sie selbst hatte großen Durst, doch viel mehr Sorgen machte sie sich um Kasumi. Ihre Freundin war bis jetzt nicht aufgewacht und San fühlte die heiße Temperatur, die von ihrem Körper ausging. Die Hitze, die Kasumi ausstrahlte, drang durch ihren dichten Pelz bis auf die Haut durch.

San sprang einen Abhang hinunter und ließ Kasumi vorsichtig von ihrem Rücken gleiten. Die junge Frau stöhnte leise auf, als sie auf dem weichen Waldboden aufkam, wachte davon aber nicht auf. Vorsichtig schnüffelte die Wölfin an Kasumis Rücken und verzog die Lefzen. Dann nieste sie einmal. Der Geruch gefiel ihr überhaupt nicht.

Leider wusste sie nicht, wie sie ihr helfen sollte. Sie war nicht der Heiler ihres Rudels. San tappte zum Bach und wollte gerade ein Maul voll Wasser holen und es Kasumi bringen, als sie in ihrer Bewegung erstarrte. Sie kauerte am Ufer, den Kopf gesenkt und lauschte. Der Wind frischte auf und wirbelte ein paar lose Blätter herum, die im ruhig dahin fließenden Bach landeten, auf der Wasseroberfläche kleine Wellen bildeten und drehend davon trieben. Die Wölfin hob witternd den Kopf. Ganz in der Nähe hörte sie das Stampfen von Hufen.

Nicht weit entfernt quietschten die Räder eines Karrens und sie hörte das Summen eines Menschen. Dies konnte vielleicht ihre Rettung sein. Ein paar Schritte weiter sah San einen einfachen Weg, der zu einer Furt führte. Wie hatte sie nur so blind sein können? Sie schüttelte ihr riesiges Haupt über sich selbst. Als San sich sicher war, dass der Mensch den Weg zum Bach folgte, warf sie noch einen kurzen Blick auf Kasumi, die sich noch immer nicht geregt hatte und löste sich dann in einer Rauchwolke auf.
 

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Sein Blick blieb an einer Gestalt, halb verdeckt im hohen Gras, hängen. Für einen kurzen Moment erstarrte er, bevor er eilig auf den bewegungslosen Körper zueilte. Vorsichtig näherte er sich ihr. Man konnte nie wissen. Kawa no Kuni – das Land der Flüsse – war zwar klein und unbedeutend, lag aber zwischen zwei Großmächten.

Vor Kenshin lag eine junge Frau, das Gesicht halb durch herausfallende Strähnen ihres Zopfes verborgen. Er kniete sich neben sie und legte eine Hand auf ihren Rücken. Sogleich zog er sie wieder zurück. Sie war voller Blut.

Sanft tastete Kenshin nach einem Puls. Schwach spürte er das hektische Flattern unter seinen rauen Fingerspitzen. Was auch immer mit ihr geschehen war, wer sie auch immer war, Kenshin konnte sie nicht einfach hier sterbend liegen lassen.

Er sprang so schnell auf, wie es seine müden Knochen zuließen und holte den Wagen. Ächzend hob er die junge Frau hoch. Ihr entwich ein Stöhnen, als er sie behutsam auf dem rauen Holz des Karrens ablegte. Kenshin deckte sie mit einem zerschlissenen Wolltuch zu und ging um den Wagen. Da fiel ihm ein Gegenstand ins Auge, der anscheinend neben der jungen Frau gelegen hatte.

„Bei Kami!“, flüsterte er, als er das Katana betrachtete. Was für ein fantastisches Schwert. Er sah sofort die hervorragende Handschmiedekunst. Es war noch von einem sehr alten Meister seines Faches geschmiedet worden.

Nachdenklich blickte er auf die junge Frau hinab. Hoffentlich beging er keinen Fehler, wenn er sie mitnahm.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Scorbion1984
2021-03-19T20:06:52+00:00 19.03.2021 21:06
Kabuto ,hoffentlich ist er im unterirdischen Versteck bei der Exolosion mit draufgegangen ,Mistkerl .
Hoffe das der Mann ihr helfen kann und das Kabuto ihr nicht noch irgendein Gift gegeben hat.
Antwort von:  OmShantiOm
20.03.2021 20:50
HeiHo,

das hoffe ich auch. Wirklich sehr. Er war einfach nur ein wiederliches Schwein!
Nein, also davon ist definitiv nicht auszugehen. Aber es ist ein guter Gedanke. Wer weiß, ob dieser nicht mal nützlich ist, wenn ich die Geschichte überarbeite.

Kenshin ist ein ganz Lieber. Natürlich wird er ihr helfen. Sonst wäre es ja hier schon zu Ende. ;)

Liebe Grüße
Shanti


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