Zum Inhalt der Seite

Ich wollte niemals von euch fort

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 7

Im Jahr 13 vor Zeitrechung
 

Kasumi saß am späten Nachmittag vor ihrem Zimmer im Schatten auf der Veranda und wischte gerade mit einem weichen, trockenen Baumwolltuch die Klinge Sujins ab. Dann nahm sie eine Puderquaste und klopfte leicht in kurzen Abständen auf die Klinge um das Puder gleichmäßig zu verteilen. Sie legte die Quaste wieder weg und nahm ein Stück Reispapier und polierte damit die Klinge von beiden Seiten.

Nachdem das Puder vollständig verrieben war, öffnete sie ein kleines Ölfläschchen und gab einige Tropfen davon auf die Klinge. Wieder nahm sie ein Stück Reispapier und verteilte das Öl damit auf der ganzen Klinge. Prüfend hielt sie das Katana ins Licht und drehte es hin und her. Als sie mit dem Zustand zufrieden war, schob sie Sujin wieder in seine Schwertscheide zurück.

„Uchiha Kasumi?“

Kasumi schaute von der Pflege ihres Katana auf und sah sich einem ihr unbekannten ANBU gegenüber. Sie legte die Scheide auf ihre Knie ab und blickte ruhig dem ANBU entgegen.

„Ja?“

„Der Hokage schickt nach dir. Er hat eine Mission für dein Team und dich.“

Kasumi nickte. „Ich komme.“ Während sie aufstand und ihre Sachen zusammenpackte, verschwand der ANBU in einer kleinen Rauchwolke. Sie räumte die Pflegeutensilien weg, befestigte Sujin auf ihrem Rücken und zog sich die Sandalen an. Dann verschwand sie ebenfalls in einer Rauchwolke und klopfte kurz darauf an die Tür des Sandaime Hokage.

„Herein“, ertönte die ruhige Stimme des Sandaime Hokage.

Kasumi trat ein und blieb vor dem Schreibtisch stehen. Hinter Hiruzen Sarutobi erstreckten sich die Dächer des Dorfes. Der Hokage schaute von dem Bericht, der vor ihm lag, auf.

„Ah, Kasumi. Da bist du ja.“ Hiruzen lehnte sich zurück und zündete sich seine Pfeife an. „Ich habe einen Spezialauftrag für dich, da du nun ja ein vollwertiges ANBU-Mitglied bist. Du wirst dich mit zwei weiteren Mitgliedern auf den Weg zu Orochimaru machen. Und auch der Densetsu no Sannin Jiraiya wird euch begleiten. Ich will, dass ihr ihn gefangen nehmt und nach Konoha zurück bringt.“ Der Hokage stand auf und begann hinter seinem Schreibtisch hin und her zu laufen.

„Orochimaru?“, fragte Kasumi verwundert. „Aber er ist doch ein Sannin ...“

„Das ist wohl wahr, aber er führt schreckliche Experimente an Menschen durch, um ihre Möglichkeiten zu testen. Er fasste den Entschluss alle Jutsus zu beherrschen. Dazu bräuchte er allerdings sehr viel mehr Zeit, als eine durchschnittliche Lebensspanne dauert. Deswegen forscht er immer weiter an Methoden sein Leben zu verlängern und mehr Macht zu erlagen.“ Der Hokage seufzte.

„Orochimaru ist nicht länger tragbar für dieses Dorf. Er hat Anko, seine Schülerin, mit dem Juinjutsu infiziert. Sie überlebte diesen Versuch und floh. Jetzt ist sie im Krankenhaus von Konoha.“ Er setzte sich wieder und zog an seiner Pfeife.

„Bei einem Experiment, das er durchführen wollte, stürmten zwei ANBU und ich sein Labor um ihn fest zunehmen. Aber er griff uns an und tötete beide. Leider schaffte ich es nicht ihn anzugreifen.“ Fast entschuldigend sah er Kasumi an.

„Er entkam aus dem Labor und es kam zum Kampf mit Jiraiya, den Jiraiya zwar verlor, aber überlebte. Ich habe Orochimaru daraufhin zum Nukenin erklärt und ich will, dass ihr ihn aufhaltet und zurückbringt, um ihn für seine Taten zur Rechenschaft zu ziehen.“

„Wann brechen wir auf und wer sind die anderen ANBU-Mitglieder?“, wollte Kasumi ruhig wissen.

„Sei zum Sonnenaufgang wieder hier.“

Kasumi nickte und machte sich dann auf den Weg nach Hause, um sich auf die Mission vorzubereiten. Von unterwegs schickte sie Kakashi eine dringende Nachricht. Er sollte sich mit ihr eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang an der alten Eiche treffen.

Zu Hause bereitete sie sich vor und packte Kunais, Shuriken und Senbons in eine Tasche und Blendgranaten, Kibakufuda (Haftmine), Hikaridam (kleine Bomben), Makibishi (Streumesser) und Makimo (Schriftrollen) in eine andere.

Ihre Eltern waren an diesem Abend auf einer Versammlung und würden erst spät nach Hause kommen. Itachi verbrachte die Nacht bei Onkel und Tante, deswegen legte Kasumi sich gleich schlafen. Morgen hatte sie ihre allererste Mission als vollwertiges ANBU-Mitglied. Sie schwor sich ihr Bestes zu geben.
 

~. . . ~
 

Es war noch dunkel als Kasumi am nächsten Tag die Augen aufschlug. Sie gähnte und streckte sich. Dann stand sie schnell auf und zog sich an. Sie befestigte ihre Taschen rechts und links hinten an der Hüfte und Sujin trug sie auf dem Rücken; der Schwertgriff ragte griffbereit hervor.

Kasumi öffnete noch die Schiebtüren vor ihrem Fenster und räumte ihr Futon weg, bevor sie ihr Zimmer verließ.

Bevor sie auf ihre Mission ging, wollte sie noch Kakashi sehen. Sie wusste nicht wie lange sie dauern würde, darüber hatte gestern der Hokage nichts gesagt.

„Wo willst du hin?“ Wurde Kasumi von der Stimme ihres Vaters aufgehalten, der auf der Veranda stand.

„Ich habe eine Mission, Vater.“ Er nickte schweigend und nahm ihr Erscheinungsbild in sich auf.

„Hast du dich von deiner Mutter verabschiedet?“, wollte er wissen.

„Natürlich. Und von Itachi.“ Sie schwieg eine Weile und schaute in den Garten. „Ich wollte nicht, dass sie mit rauskommen. Da hätte ich fast das Gefühl, ich würde nicht wieder zurückkommen.“ Sie grinst etwas unbeholfen und ging ein paar Schritte vor.

„Komm gesund wieder zurück“, sagte Fugaku hinter ihr. Erstaunt drehte sich Kasumi um.

Das hätte sie jetzt nicht von ihrem Vater erwartet.

„Das werde ich Vater“, erwiderte sie in die Stille und verbeugte sich in Richtung des Clanoberhauptes, aber ihr Vater war schon längst wieder hineingegangen.

Kasumi verließ das Uchiha-Anwesen und ging durch das stille und friedliche Viertel. Sie hatte noch Zeit und würde rechtzeitig zu ihrem Treffen mit Kakashi kommen. Der Himmel begann sich schon etwas zu verfärben, als sie bei dem alten Baum ankam.

In einem Hohlraum unter einer Wurzel des Baumes hatte sie ein Päckchen für Kakashi versteckt. Sie holte es gerade hervor, als hinter ihr die Zweige raschelten.

„Was ist los, Kasu? Ist etwas passiert? Deine Nachricht klang ...“ Kakashi stockte. „... so dringend“, schloss er leise. Kasumi hatte sich zu ihm umgedreht.

Sie trug die spezielle Kleidung der Jagd-ANBUs, bestehend aus einer schwarzen langen Hose, einem ebenfalls schwarzen Top und schwarzen Armstulpen. Darüber trug sie an Armen und Beinen einen Schutz, der aus demselben Material war wie die Schutzweste. Das Konohastirnband verbarg ihr ANBU-Zeichen auf dem linken Arm und an der Hüfte war ihre ANBU-Maske befestigt. Sujin steckte in seiner weißen Holzscheide auf ihrem Rücken.

Am rechten Oberschenkel war ein Shurikenholster befestigt, rechts und links trug sie jeweils eine Materialtasche. Sie sah aus, als ob sie in den Kampf zog.

Kakashi blickte ihr ins Gesicht. Sie lächelte. Sie lächelte? Verwundert schüttelte er den Kopf.

„Warum lachst du?“, wollte er wissen.

„Weißt du noch, wie ich dir versprochen habe, dir nichts zu schenken?“, fragte sie vergnügt lächelnd und ging auf ihn zu.

„Ja“, erwiderte er vorsichtig.

„Ich habe mein Versprechen gehalten. Trotzdem schenke ich dir heute etwas.“ Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Ich wollte die Erste sein, die dir gratuliert. Herzlichen Glückwunsch, Kakashi. Du bist jetzt ein Jonin.“ Sie lachte leise und ihre Augen funkelten vergnügt, als sie seinen verblüfften Gesichtsausdruck sah und überreichte ihm ein Päckchen.

„Mach es auf“, forderte sie ihn auf. Er öffnete es so vorsichtig, als könnte es jeden Moment explodieren.

Aber zum Vorschein kam ...

„Ein Fusha Shuriken?“, murmelte er erstaunt.

„Ja. Wie du siehst ist es im Vergleich zu anderen Wurfsternen etwas größer und seine vier Klingen kann man zusammenklappen um Platz zu sparen“, erklärte Kasumi aufgeregt und zeigte es ihm.

Kakashi starrte das Fusha Shuriken in seiner Hand stumm an. Er war gerührt. Er musste, nein er wollte Kasumi noch so viel sagen! Er seufzte. Aber das hatte Zeit. Nur eine Sache trug er schon viel zu lange mit sich herum. Er klappte das Shuriken zusammen.

Kakashi schwieg so lange, das Kasumi befürchtete, dass er gar nichts mehr sagen würde. Sie blickte durch die Zweige in den Himmel. Es wurde Zeit, sie musste gehen.

Mit der rechten Hand auf der Kitsune drehte sich Kasumi um.

„Kasumi!“, entfuhr es Kakashi und er packte ihren linken Arm, riss sie zu sich herum und zog sie an seine Brust. Seine linke Hand fuhr in ihre Haar und beugte ihren Kopf näher. Dann küsste er sie.

Kasumi riss erstaunt die Augen auf, aber dann erwiderte sie den Kuss vorsichtig. Sie seufzte protestierend auf, als er sie in die Arme zog und sein Kinn auf ihren Kopf legte.

„Ich liebe dich, Kasu“, flüsterte er. Sie schlang ihm die Arme um den Körper und presste ihr Gesicht an seine Brust.

„Oh, Kakashi!“, nuschelte sie gegen seine Brust. „Ich liebe dich auch. Von ganzem Herzen.“ Eng umschlungen standen sie eine Weile stumm beisammen, genossen einfach die Nähe des anderen. Aber schließlich löste sie Kasumi von ihm.

„Ich muss gehen.“

Kakashi nahm ich Gesicht in beide Hände und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Pass auf dich auf und komm gesund wieder ... zurück.“ Er wollte eigentlich ‚zu mir zurück' sagen, unterdrückte aber den Drang.

„Versprochen.“ Lächelte Kasumi und ihre Augen strahlten, dann setzte sie die Maske auf und verschwand mit einem leisen ‚Plopp'.

Kakashi starrte noch eine Weile auf die Stelle an der Kasumi eben verschwunden war, dann hob er das Fusha Shuriken auf, das er vorhin hatte fallen lassen und machte sich auf den Weg zurück ins Dorf.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Scorbion1984
2021-01-31T04:36:30+00:00 31.01.2021 05:36
Oro fangen ,das wird nicht einfach .
Süss wie sie sich umarmen, bin gespannt warum sie solange nicht wieder nach Konoha zurück kann.
Freu mich schon auf die Fortsetzung.
Antwort von:  OmShantiOm
31.01.2021 13:34
Hallo Scorbion1984,

nein, wahrlich wird es nicht einfach werden Oro zu fangen. Deswegen kannst du dich schon auf das nächste Kapitel freuen. ^___^
In mehr als einer Hinsicht. ;)
Mehr will ich dazu aber nicht verraten.

Liebe Grüße
Shanti


Zurück