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Puppyshipping Adventskalender 2020

von
Koautor:  Alistor

Vorwort zu diesem Kapitel:
Übermorgen ist Weihnachten! Wie feiert ihr? Ich bin mit meinem Freund zu zweit und es ist irgendwie seltsam. Ich hoffe ihr könnt mit euren Liebsten feiern <3 Komplett anzeigen

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Türchen Nummer 22 (Alistor)

Save my Christmas
 


 

Durch gefroren und müde kam ich am späten Abend, in meiner kleinen Wohnung an und ließ mich erstmal auf die Couch fallen. Es war ein anstrengender Tag in der kleinen Konditorei gewesen. Natürlich wusste ich, dass die Arbeit als Konditor anstrengend war, vor allem in der Ausbildung, aber die Weihnachtszeit war die mit Abstand grauenhafteste. Der Andrang wurde größer und die Nachfrage nach Plätzchen, selbst gegossenen Weihnachtsmännern aus Schokolade, mit und ohne Füllung, sowie kreativ gestaltete Lebkuchenhäuser, nahm kein Ende mehr. Dem entsprechend fielen meine Schichten für den Weihnachtstrubel auch aus. Wer morgens um 3:00 Uhr anfing zu arbeiten, durfte sich abends um 6:00 Uhr auch auf die Couch fallen lassen. Zumindest war das meine Ansicht und jeder, der diesen Horror schon mal mitgemacht hatte, würde mir zustimmen. Das vibrieren meines Handys holte mich wieder aus meinen Gedanken. Müde streckte ich mich erstmal, bevor ich mir mein Handy aus meiner Tasche angelte, sah auf das Display, um im nächsten Moment lächelnd abzunehmen.

„Hey Gefriertruhe.“, begrüßte ich den, der mich angerufen hatte.

„Na du Kläffer? Was dagegen, wenn ich vorbei komme? Wir machen uns einen gemütlichen Abend und schauen einen Film?“ Ein Schauer rann mir über meinen Rücken, als er mich so nannte und gleich nochmal, als die Aussicht auf Zweisamkeit endlich wieder greifbar war.

„Du hast also endlich wieder mal Zeit für mich? Was ist mit Mokuba? Übernachtet er bei einem Freund?“, fragte ich und hoffte auf eine...befriedigende Antwort.

„Nein, aber er ist mittlerweile 14 und braucht definitiv nicht mehr soviel Aufmerksamkeit von mir wie...du.“

Ich errötete bei dem Wort Aufmerksamkeit, immerhin erinnerte es mich daran, WAS genau der CEO damit meinte.

„Wann kann ich mit dir rechnen?“, fragte ich ihn und versuchte, das brennende Gefühl in meiner Lendengegend zu ignorieren.

„Ich bin in 45 Minuten da.“

„Ok, bis gleich! Beeil dich, ja?“

„Als ob ich mein Lieblingshündchen warten lasse...Bis gleich.“

Ich sprang förmlich von der Couch vor Freude, als ich aufgelegt hatte und rannte ins Badezimmer um mich noch schnell zu duschen. In einem warmen, weichen Pyjama, der blau war und nach meinem Freund duftete, kam ich wieder raus und setzte, in meiner kleinen Küche, schon mal einen Topf Wasser für Nudeln auf, um dann wieder ins Wohnzimmer zu gehen und den Kaminofen anzuheizen. Gerade als ich die Nudeln in den Topf, mit dem kochenden Salzwasser gegeben hatte, klingelte es schon an der Tür. Von wegen 45 Minuten. Ich hatte vielleicht 15 Minuten gebraucht. Konnte er es etwa genauso wenig erwarten? Freudestrahlend lief ich zur Tür und öffnete diese, nur um mich in einem heißen Kuss mit meinem Gast wieder zu finden, der mir weiche Knie bescherte.

„Hey mein kleiner Welpe.“, flüsterte Seto leise.

„Hey mein weißer Drache.“, keuchte ich, noch ganz benommen. Ich hörte ein Zischen und siedend heiß vielen mir die Nudeln wieder ein. Also eilte ich in die Küche, um das Essen noch zu retten. Währenddessen deckte Seto grinsend den Tisch, zündete einige Kerzen an und köpfte eine Flasche Wein. Schnell schnitt ich das Gemüse klein. Als die Nudeln fertig waren gab ich diese in eine Pfanne und gab auch gleich das Gemüse mit dazu, während auf der anderen Herdplatte Entenbrust in feinen Streifen gebraten wurde.

„Hast du was dagegen, wenn ich mich schon mal dusche und umziehe, solange du noch nicht fertig bist?“, hauchte mein Eisdrache, ganz nah an meinem Ohr und legte seine Hände an meine Hüfte. Unziehen? Das klang, als ob er heute bei mir übernachten wollte.

„Nein, mach nur. Es dauert eh noch ein wenig. Hast du ein speziellen Wunsch für ein Dessert?“, flüsterte ich ihm zu. Dieser Kerl machte mich noch wahnsinnig. Am Liebsten würde ich das Essen vergessen und sofort mit...dem Dessert anfangen.

„Ja den habe ich. Aber wir sollten warten, bis wir mit dem Essen fertig sind.“ Mist. Na gut. Dann wartete ich eben, bis der Drache satt und zufrieden war. Frech gab er mir einen Klaps auf den Hintern und verschwand direkt ins Bad. Er wusste ganz genau, dass ich es mochte, wenn er das machte. Bis dahin holte ich nochmal mein Handy und rief Dad an, um mich zu erkundigen, wie es ihm ging.

„Hey Dad, was geht ab?“

„Junge... es läuft. Und bei dir?“ Ich lächelte.

„Es läuft. Seto ist hier und wir machen ein Candle Light Dinner.“ Jetzt hörte ich meinen Dad lachen.

„Dann sag ihm schöne Grüße. Er soll nächste Woche bei mir vorbei kommen, dann bringe ich ihm das Angeln bei.“ Ich stockte...

„Angeln? Im Winter? Macht ihr Eisangeln? Dad? Bitte...wie oft habe ich dir schon gesagt, das es im Eisstadion keine Fische gibt.“ Nun lachte er laut und meinte, dass genau dies so viel Spaß machte, andere Menschen damit zu verwirren. Ich schüttelte grinsend den Kopf und verabschiedete mich von ihm.
 

Ich seufzte und servierte wenig später, das fertige Essen auf zwei Teller und warf noch ein Holzscheitel ins Feuer, um die Wohnung warm zu halten. Keine zwei Minuten später kam mein Eisprinz aus dem Bad. In einem nachtblauen Pyjama und verwuschelten, noch feuchten Haaren, setzte er sich zu mir an den Tisch. Wir unterhielten uns über belangloses und die Arbeit, ich erzählte ihm von Dads Plan mit ihm Eisangeln zu gehen und nachdem wir aufgegessen und den Tisch abgeräumt hatten, stellte sich Seto wieder hinter mich und benetzte meinen Hals mit haufenweise kleiner Küsschen. „Und was ist jetzt mit meinem Dessert?“, fragte er, mit rauer Stimme. Aufgeregt und kichernd drehte ich mich zu ihm um und sah ihn verführerisch an. „Du kannst es wohl kaum erwarten?“, entgegnete ich, ehe ich seinem Gesicht wieder näher kam und ihn erneut küsste. Ich löste ihn wieder und hielt ihm eine Schüssel Vanillecreme hin. Eine Augenbraue hochziehend schaute er mich erst fragend an, bevor er begriff und seine Augen, dunkel vor Lust wurden.

„Wo genau darf ich die verspeisen?“, fragte er mit leicht erregter Stimme.

„Wo immer du willst.“, meinte ich und musste lachen, als er eine Schnute zog, weil ich auf die Schüsseln dafür zeigte.

„Ich dachte ich darf sie auf dir verteilen und...alles ablecken?“ Ich seufzte auf, als ich mir das vorstellte und meine Gedanken schweiften ab, ich dachte an letztes Jahr, als alles anfing und ich und mein Dad, durch Mokuba und schließlich Seto, gerettet wurden.
 

Flashback
 

„Joseph?“

Ich hasste es, wenn mein Vater mich so nannte, aber ich verzieh ihm das sofort, als dieser wieder anfing, fürchterlich zu husten. Ich hangelte mich über die Äste, bis ich bei meinem Vater angekommen war und ihm eine Hand auf die Schulter legte.

„Ja ich bin es. Ich habe dir etwas zu essen besorgt.“ Er beruhigte sich wieder und versuchte, tief einzuatmen. Sein Atem rasselte und ich wusste, dass Dad dringend Medizin benötigte, sonst würde er diesen Winter nicht überleben.

„Hier trink etwas.“ Ich öffnete eine Flasche Wasser und flößte es ihm vorsichtig ein. Daraufhin fing er wieder an, zu husten.

„Wenn sich der Husten etwas beruhigt hat, iss. Ich muss wieder los und uns etwas Geld verdienen, damit ich Medizin kaufen kann.“ Dad riss schockiert die Augen auf und schüttelte den Kopf.

„Lass mich nicht wieder alleine, Junge. Vorhin hätte man unser Versteck fast entdeckt. Bitte... bleib.“, flehte er mit brüchiger Stimme. Ich seufzte. Wie sollte ich es ihm nur begreiflich machen?

„Wie sollen wir hier draußen überleben, wenn ich nicht dafür sorge? Du bist krank und kannst es nicht. Ich werde nicht hier sitzen und zusehen, wie du stirbst.“, begehrte ich auf und stand wieder auf.

„Gut, ich...das sehe ich ein. Aber...isst du nichts?“

„Dad, das reicht gerade mal für eine Person. Mach dir keine Gedanken, ich habe eh keinen Hunger im Moment.“ Das war eine dreiste Lüge, die meinen Magen ebenso erboste, wie meinen Vater auch, als dieser laut knurrte. Verräter.

„Warum, Joseph? Warum lügst du mich an?“

„Hör zu Dad. Du bist gerade wichtiger. Du musst gesund werden, also iss. Ich muss los, arbeiten.“

Und schon war ich wieder aufgestanden und verließ unser Versteck. Es lag in einem Wäldchen im Park, dessen Unterholz so dicht war, dass man hier kaum durchkam und das machte dieses Versteck so sicher für uns. Hier kam kein Wind durch und Schnee lag hier auch keiner. Nicht so optimal wie eine Wohnung, aber man konnte es ertragen.

Ich brauchte zehn Minuten, bis ich zum Ende des Wäldchens kam, war mindestens zwanzig mal irgendwo hängen geblieben und sah mich vorsichtig um. Niemand zu sehen. Ich zwängte mich hinaus und atmete tief, die eisige Winterluft ein. Heute versprach es wieder eine Kalte Nacht mit Minusgraden zu werden. Ich schlang meine Arme um meinen Körper und ging Richtung Innenstadt. Nach einigen Minuten, fing mein Körper an, zu zittern und ich hörte meine Zähne klappern. Doch ich riss mich zusammen und fragte überall, nach Arbeit. Doch das einzige, was ich bekam, war ein abschätziger, angewiderter Blick. Ich hatte wohl nicht mehr viele Möglichkeiten, an Geld zu kommen. Meine Sachen waren mittlerweile heruntergekommen und ich sah auch vollkommen nach Obdachlosigkeit aus. Ich suchte meine Hose, die mittlerweile schon an den Knien kaputt war, nach Geld ab, aber alles was ich fand, war die letzte Packung Taschentücher. Ich entnahm eines und hielt es in meinen Händen und streckte sie von mir. Es war kein optimaler Plan, aber was anderes viel mir nicht mehr ein.
 

Ich holte Luft und fing an, weihnachtliche Lieder zu singen. Wenn es etwas gab, was ich konnte, war es das. Und ich war in dem Teil der Stadt, indem weder meine Freunde, noch der Eisklotz verkehrten, also bekam niemand mit, dass ich um Geld bettelte, oder mit Dad auf der Straße, bzw. Wäldchen lebte. Ich hatte vor einem halben Jahr die Schule abgeschlossen, jedoch keine Ahnung, was ich mit meiner Zukunft anfangen wollte. Während ich meine Stimme anhob um den emotionalen Teil des Liedes zu singen, wanderten meine Gedanken zu dem verhängnisvollen Tag, an dem wir, vor einem Jahr, aus unserer Wohnung geschmissen worden waren. Ein skrupelloser Firmenboss hatte in dem Wohnkomplex, in dem wir lebten, alle Wohnungen gekauft und wir waren die einzigen, die noch nicht ausgezogen waren. Man hatte sich gewaltsam Eintritt verschafft und uns bedroht. Wir hatten zwei Wochen Zeit gehabt, auszuziehen. Wir hatten eh nur ein paar Sachen einpacken können, darunter meine Schulsachen und die Schuluniform, meine Duel Disk, die aber kaputt gegangen war und mein Deck, zwei Decken, ein bisschen von dem Obst, was noch übrig war und ein paar Klamotten. Zum Glück hatte ich noch einen Notgroschen bei mir gehabt, sonst hätte es böse enden können... ich meine böser, als es eh schon war. Mit ach und Krach schafften wir es den letzten Winter, zu überleben, ich meinen Schulabschluss zu schaffen und niemand ahnte, dass ich nun wirklich ein Straßenköter war.
 

Das einzig Gute daran war, dass Dad mit dem Trinken aufhören musste und nun wieder absolut trocken war. Er war wieder normal geworden und unser Verhältnis hatte sich innerhalb einiger Wochen, komplett verändert. Schuldgefühle beherrschten jedoch seine Gedanken und oft entschuldigte er sich dafür, was er mir angetan hatte. Ich wiegelte es jedes Mal ab, war einfach nur froh, ihn wieder zu haben. Jedoch tat ihm diese Obdachlosigkeit nicht gerade gut und hatte sich vor ein paar Tagen, mindestens eine Bronchitis, wenn nicht sogar eine Lungenentzündung eingefangen. Ich öffnete die Augen und sah, dass man mir schon einige Münzen und Scheine hingelegt hatte. Ich lächelte, ließ das Geld in meine Hosentasche verschwinden und wollte schon weiter machen, als mir ein Schein vor meine Nase gehalten wurde. Es war ein 2000 Yen Schein. Ich weitete meine Augen, als ich, statt den Schein zu nehmen, in graublaue Augen starrte.

„Joey? Ich habe dich ja ewig nicht mehr gesehen. Warum stehst du hier und singst? Brauchst du... Hilfe?“, fragte er und musterte mich kritisch von oben bis unten.

Ich grinste verlegen, lachte und ging ein paar Schritte rückwärts, ehe ich umdrehte und loslief. Ich rannte, bis meine Lunge brannte und bog in eine Seitengasse ein. Ich brauchte lange, um wieder zu Atem zu kommen. Was hatte Mokuba hier zu suchen? Hoffentlich verriet er niemanden was. Er hatte praktisch alles gesehen...wie es mir gehen musste. Unangenehme Schauer liefen mir den Rücken hinunter, als ich dabei an seinen großen Bruder denken musste.
 

Meine Hände wanderten in meine Hosentaschen und suchten das Geld, was ich mit dem singen verdient hatte und zählte es schnell. Es würde vielleicht für einen Hustenlöser reichen und wenn ich Glück hatte, noch für ein kleines Bento. Die Erinnerung an etwas warmes zu essen, war schon lange verblasst und ich hoffte, irgendwann mal wieder in so einen Genuss zu kommen. Der nächste Geburtstag wäre meiner und Duke hatte erst Ende Februar. Ich wusste schon jetzt, dass ich meinen nicht feiern würde, selbst wenn ich den Winter überleben würde. Meine Freunde waren teils nicht im Lande und die anderen wussten gar nicht, wo ich war und wie es mir ging. Niemand konnte Kontakt aufnehmen.

Ich sah mich um und entdeckte auf der anderen Straßenseite, eine Apotheke. Schnell lief ich dorthin, die Ladenglocke bimmelte melodisch und ich ging langsam zu dem einzigen Schalter, an dem schon ein paar Leute standen. Da hatte ich ja Glück gehabt. Hier drin war es wohlig warm und ich konnte mich ein wenig aufwärmen. Als ich an der Reihe war, sah ich die Apothekerin scheu an und fragte nach dem Preis eines Medikaments, gegen eine Bronchitis.

Ich wurde ein wenig blass, als ich erfuhr, wie viel das ganze kosten sollte, bedankte mich freundlich und ging wieder hinaus. Also hieß es, weiter singen, auch wenn mein Magen nun mit Schmerzen vor Hunger rebellierte, versuchte ich, weiterhin mein Geld zu verdienen und achtete darauf, ob Menschen in meiner Nähe waren, die mich eventuell kannten.

Daher übersah ich auch eine weiße Limousine, die gerade heranfuhr, nicht. Wachsame graublaue Augen beobachteten mich aufmerksam, doch auch davon bekam ich nichts mit.
 

Ein paar Stunden später hatte ich das Geld zusammen und ging wieder in die Apotheke. Ich tat so, als ob ich noch was anderes suchen würde, um meine vor Kälte schmerzenden Glieder etwas aufzuwärmen. Die Apothekerin starrte mich böse an, ahnte sie doch, warum ich das tat und forderte mich höflich auf, entweder etwas zu kaufen, oder zu gehen. Daraufhin kaufte ich für Dad die Medizin. Es kostete mich alles, was ich hatte, aber wenn Dad gesund wäre, könnten wir wieder im Duett auftreten und mehr Geld verdienen.

Mein Hals tat mittlerweile schon weh, doch wenn ich weiter für Dad sorgen wollte, musste ich was essen. Also hieß es, weitermachen.
 

~
 

Spät in der Nacht kam ich heim... in unserem Unterschlupf an und beobachtete einen Moment, meinen Vater beim schlafen. Dann setzte ich mich zu ihm, öffnete eine Flasche Wasser und trank, langsame Schlucke daraus. Ich hatte mich heiser gesungen und hoffte, morgen wieder meine Stimme zu haben, sonst hieß es wieder zu hungern.

Ich sah auf mein kleines Bento und machte es auf. Ich aß ein paar Bissen und verschloss es wieder. Davon konnte Dad morgen noch essen. Erschöpft kippte ich zur Seite und schlief auf dem kalten Boden ein, vergaß dabei, mich zuzudecken.
 

~
 

„Hier muss er irgendwo sein. Ich habe ihn beobachtet, wie er mit singen, Geld erbettelt hat und ist dann hier drin verschwunden. Wir müssen ihn finden, bevor er stirbt.“

„Aber Mr. Kaiba...“

„Wie oft soll ich es dir noch sagen Roland? Nenn mich Mokuba.“

„Äh...ja Mr. Mokuba, Sir.“
 

Langsam drangen diese Stimmen an mein Ohr und ich versuchte wach zu werden. Ungewöhnlicherweise war mir recht heiß, mein Kopf schmerzte und mir war etwas schwindlig.

Ich musste sie ablenken, ehe sie uns fanden, doch ein Knacken eines Astes verriet mir, dass die längst in der Nähe waren und wir keine Zeit mehr hatten, zu fliehen. Zwei leuchtende Kugeln blendeten mich...Taschenlampen.

„Joey? Da bist du ja....was...“ Er verstummte, als er mich mit meinem Vater sah, wie wir unser klägliches Lager auf dem Boden aufgeschlagen hatten. Dad hustete und ich ging in die Defensive.

„Hey, das ist Hausfriedensbruch. Ihr könnt doch nicht einfach...“

„Wie bitte? Du bist obdachlos Joey. Du und...dein Vater? Wo kein Haus ist, kann man keinen Frieden brechen.“

Ich hatte schon den Mund aufgemacht, um zu widersprechen, doch dann schloss ich ihn wieder und schwieg. Er hatte ja Recht. Ich atmete schwer und ich fühlte den Schweiß von meiner Stirn rinnen. War ich jetzt etwa auch krank? Genau das vermutete der kleine auch.

„Also so wie ich das sehe, gibt es jetzt zwei Möglichkeiten. Erstens, du und dein Vater, ihr kommt beide freiwillig mit, oder zweitens, ich werde euch einfach mitschleifen.“

„Mokuba...was soll das? Wir kommen gut alleine zurecht und...“ Mein Vater unterbrach mich, als er mir eine Hand auf die Schulter legte.

„Alleine? Junge, ich bin krank und du nun auch und fast am verhungern, weil du mir alles gibst. Wir sollten eine derart großzügige Geste, nicht ausschlagen. Es sei denn, du hast vor Selbstmord zu begehen? Nein? Gut dann los. Ich wäre sehr froh, über einen Ort, der zumindest etwas beheizt ist.“ Das gab´s doch nicht. Dad schloss sich einfach dem jüngeren Kaiba an. Mühsam hievte er sich hoch, Roland kam dazu und stützte ihn. Mokuba sah mich herausfordernd an.

„Soll ich Seto sagen, wo du gerade bist?“ Ich schnaubte.

„Ach? Und warum sollte der arrogante Sack wissen wollen, was mit mir ist? Ausgerechnet er?“

„Weil auch er dich gesucht hat. Du bist ihm nicht so egal, wie du denkst. Außerdem hasst er es, wenn er nicht erreicht, was er sich vorgenommen hat.“, meinte er und holte sein Handy aus der Tasche seines Mantels. Ich fühlte mich zu schwach, um aufzubegehren, also blieb ich einfach sitzen, musste mich dann aber doch hinlegen, weil der Schwindel stärker wurde.

„Hey Seto. Ich habe Joey gefunden und seinen Vater. Die beiden waren in einem Wald, im Park, 4 km südlich von unserer Firma. Wir fahren nach Hause und...ok. Gut bis gleich.“

„Hast du da gerade...“

„Meinem Bruder Bescheid gesagt? Klar. Er brennt darauf, zu erfahren, warum du einfach verschwunden bist.“
 

~
 

Genau siebzehn Minuten später waren wir angekommen. Sie hatten zuerst Dad raus gebracht und dann hatte Roland mich geholt, da ich mir das laufen nicht mehr zutraute.

Das Tor schwang auf, wir fuhren hindurch und an der Eingangstüre angekommen, stiegen wir mit Mühe aus.

Ein großgewachsener Mann mit kalten blauen Augen, und stechendem Blick, der versuchte, mich aufzuspießen, wartete auf uns. Doch als er unseren Zustand sah, eilte er zu uns.

„Roland, kümmere dich um...den anderen Herren. Ich werde mir diesen erbärmlichen Köter hier vorknöpfen.“, meinte er schneidend. Mit geschlossenen Augen lächelte ich und genoss diese fantastische, Eisigkeit, die nur der Schneemann vor mir, versprühen konnte. Man hatte ich das vermisst. Seine arrogante und überhebliche Art war Balsam für mich und meine geschundene Seele.

„Ich habe dich auch fürchterlich vermisst, Eisklötzchen.“, flüsterte ich, dann umhüllte mich absolute Schwärze.
 

~
 

Die Wochen danach waren eine Tortour. Kaiba war stinksauer, dass ich einfach abgehauen war. Mal strafte er mich mit herablassendem Gefauche, mal mit frostigem Schweigen. Wir erholten uns langsam und ich schaffte es, trotz vehementen Versuchen seitens des Eisdrachens, mir einen Job in seiner Firma aufzuschwatzen, eine Ausbildung in einer Konditorei anzufangen. Dort war man immer von was zu essen umringt und bekam ab und an etwas umsonst. Selbst wenn Kaiba uns freiwillig ernähren wollte, wollte ich einfach selbst für mich sorgen. Irgendwann hatte er es aufgegeben und half mir, eine kleine günstige Wohnung zu finden, die sogar einen Kaminofen hatte. Dafür war Dad bei den Kaibas geblieben und kümmerte sich um Mokuba, wenn Kaiba keine Zeit hatte. Irgendwann hatte der jüngere, Dad aus Versehen mal Grandpa genannt und seitdem, erzählte mein alter Herr jedem, der es hören wollte, das Mokuba Kaiba, ihm zum Opa adoptiert hatte.

Irgendwann war Kaiba dann mal zu mir gekommen. So ganz „spontan“ an Valentinstag und als er sich an mir, in die Wohnung vorbei gedrängt hatte, eröffnete er mir, dass er mir ausnahmsweise verzeihen würde, aber nur, wenn ich ab jetzt ein braves Hündchen wäre.

Wir lieferten uns ein lautstarkes Wortgefecht und der Gefrierschrank hatte mich irgendwann gepackt und mich geküsst. Die Nacht mit ihm war unglaublich heiß und ich beschloss am nächsten Morgen, gnädigerweise, dass er mein fester Freund sein sollte, wenn er ab jetzt ein braver Eiszapfen wäre. Eine weitere Diskussion war gefolgt, verbunden mit einem herrlichen Blow Job seinerseits. Die Zeit verging, wie im Flug.
 

Flashback Ende
 

„Joey?“

Ich schüttelte verwirrt den Kopf und sah meinen Frosty an, der mich ernst und mit diesen unfassbar schönen Augen, analysierend ansah.

„Alles in Ordnung?“

„Klar...dachte nur an letztes Jahr...“

„Abturnend. Wirklich. Musste das jetzt sein?“

„Du und Mokuba habt Dad und mir das Leben gerettet. Ohne euch, wären wir nicht mehr hier.“, flüsterte ich und mein Seto...ja MEIN Seto umarmte mich von hinten, küsste mich hinter dem Ohr und strich zart, über meine Brust, ehe er sich den Weg unter den Pyjama suchte. Ich stöhnte leise auf und legte meinen Kopf in den Nacken.

„Also so abturnend fühlt es sich gerade gar nicht an.“, keuchte ich und drückte ihm meinen Hintern in den Schritt. Er lachte leise und rieb seine Erregung daran.

„Du könntest mir noch von anderen Dingen erzählen, die liebes-tötend wären und doch würde es mich nicht davon abbringen, mein Dessert zu verspeisen. Wie lange habe ich jetzt schon auf dich verzichten müssen, nur weil du unbedingt eine Ausbildung in einer Konditorei machen wolltest, obwohl ich dich jederzeit in meiner Firma unterbringen würde? Diese Arbeitszeiten sind unmenschlich. Ich kann nicht mehr warten. Keine Sekunde länger, mein Schatz.“, meinte er und griff mir unter meine Hose, verlangend in meine Mitte. Ich stöhnte laut, ließ mich dort von ihm einige Sekunden verwöhnen. Dann drehte ich mich zu ihm um und schlang meine Arme um seinen Nacken. Er packte meinen Hintern und hob mich hoch, trug mich ins Schlafzimmer und legte mich auf meinem Bett ab. Langsam knöpfte er mein Oberteil auf und küsste sich die frei gewordene Haut hinunter. Dann zog er mir Hose und Boxershorts aus, ich lag nackt vor ihm und beobachtete, was er tat. Sanft leckte er sich an meinem Hüftknochen lang und weiter runter, zu meiner Härte, nahm sie in den Mund und ich krallte mich in seinen Haaren fest. Seto saugte nur kurz an mir und peinlicher weise ergoss ich mich dann in seinem Mund.
 

„Seto...ich...tut mir leid.“ Er lachte leise und meinte, dass er erst angefangen hatte. Er spreizte meine Beine und leckte an meinem...Eingang? Ich keuchte auf und drückte mich mehr an diese geschickte Zunge, die immer wieder darüber strich und auch ein wenig in mich eindrang. Alleine der Gedanke daran, ließ mich erneut kommen.

„Seto...ich...ich will dich jetzt.“, keuchte ich atemlos. Er kam wieder nach oben, grinste mich von oben herab an und drang augenblicklich in mich ein. Ich schrie lustvoll auf und genoss es, wie er in mich stieß. Er wurde langsamer und nach zwei weiteren Stößen hatte er gefunden, wonach er gesucht hatte. Ich schrie lauter, konnte diese heftigen Gefühle in meinem Körper kaum ertragen und erzitterte vor Verlangen.

„Seto...mehr...gib mir mehr. Fick mich härter!“rief ich ihm zu und er erfüllte meinen Wunsch, stieß härter zu, immer an meine Prostata. Er beugte sich zu mir hinunter und küsste mich wild. Oh wie ich es liebte, wenn er so außer Kontrolle geriet.
 

Ich hatte mein Happy End und ich würde es nicht mehr hergeben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Ryosae
2020-12-22T19:26:46+00:00 22.12.2020 20:26
Die wohl dramatische Story mit happy end.
Aber trotzdem schöön! Joey ist so selbstlos und lieb. Zum knuddeln 🥰

Wir werden Weihnachten zu meiner Mutter essen gehen. Sind dann zu 5. + 1 Kind unter 14. Geht gerade noch so laut den Regeln 😋
Antwort von:  Alistor
23.12.2020 10:21
Vielen lieben Dank

Wir machen ein Frühstück mit den Eltern und haben den Tag noch für uns also sind 3 erwachsene und ein Kind 😊
Von:  CharlieBlade1901
2020-12-22T13:16:34+00:00 22.12.2020 14:16
Seto: „Also weißt du der obere Teil kommt mir so bekannt vor.“
Charlie: „Ja nicht wahr woher kenne ich den nur? 😏😏😏.“
Joey: „Hah hast du den nicht Alistor und Tsumi vor ein paar Tagen geschrieben?“
Charlie: „Aahhhh daher kenne ich ihn. 😁😁😁“
Yugi: „Und der Rest der Geschichte ist von Alistor.“
Charlie: „Ja aber ich habe wie immer den Hauptgewinn. Alistor habe neues Video und weil ich mal wieder Bock auf Chinesisch habe, will ich diesmal Ente süßsauer mit Gemüse Nudeln.“

Antwort von:  Alistor
23.12.2020 10:20
Hm echt?
Also sagt es dir zu? Das freut mich sehr
Antwort von:  CharlieBlade1901
23.12.2020 10:43
Ich habe das Glück noch zuhause zu wohnen wir sind eine Familie in einem Mehrfamilienhaus also Bäm muss nirgendwohin und es muss auch keiner kommen. Nur zu den Eltern meines Freundes können wir jetzt nicht mehr da haben ja die Grenzen jetzt zu gemacht.
Von:  Chai-Cherry-Tea
2020-12-22T13:09:07+00:00 22.12.2020 14:09
Ja, das war ein tolles Happy End <3 schönes Kapitel, da hab ich direkt Plätzchen Duft in der Nase...und Ohrwürmer von einer gewissen Weihnachtsbäckerei xD
Antwort von:  Alistor
23.12.2020 10:19
Wie schön, dass es dir gefallen hat
Ich kann gar nicht ohne Happy End


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