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Puppyshipping Adventskalender 2020

von
Koautor:  Alistor

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hier ist Türchen Nummer 13. Viel Spaß beim lesen! Komplett anzeigen

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Türchen Nummer 13 (Tsumikara)

Folgen von Alkohol
 

Der Weihnachtsmarkt war gefüllt mit Menschen – Einzelpersonen, Familien, Pärchen, Freunde. Unter ihnen auch Katsuya mit seinen Freunden. Sogar Kaiba war dabei und jeder beäugte den Brünetten. Jeder ging davon aus, dass Mokuba seine Finger mit im Spiel hatten, sonst wäre der Brünette wohl nicht mit ihnen zusammen hier. Dieser grinste von einem Ohr bis zum anderen und begutachtete gerade mit Anzu einen Stand, an dem selbstgeschnitzte Figuren verkauft wurden.

„Hey Jou“, flüsterte Honda und stieß den Blonden in die Seite mit dem Ellenbogen. Dieser wandte sich zu ihm und zog fragend eine Augenbraue nach oben. Honda zeigte auf einen Stand und fing an zu grinsen. Der Blonde folgte seinem Blick und auch bei ihm zeigte sich ein Grinsen. Sie beeilten sich zu dem Stand zu kommen und bestellten die Getränke. Die anderen hatten nicht bemerkt, dass sie nicht mehr da waren. Irgendwie schafften sie es die ganzen Becher zu den anderen zu tragen und jedem einen in die Hand zu drücken. Alle außer Mokuba, was diesen schmollen ließ. Katsuya schüttelte nur entschuldigend den Kopf und fing an in kleinen Schlucken den heißen Kakao zu trinken. Anzu und Yugi, die froh waren endlich etwas Warmes zu spüren, tranken mit großen Schlucken davon. Die beiden Übeltäter versteckten ihr Grinsen hinter der Tasse und beobachteten ihre Freunde.

„Das wird so genial.“

„Vielleicht passiert ja endlich mal was zwischen den beiden. Es wäre langsam mal Zeit.“

„Dann wären wir wohl schnell abgeschrieben.“

„Ich hätte immer noch die aus der parallel Klasse.“

„Du hast jemanden? Wann dachtest du, dass ich davon auch mal was erfahre?“

„Hey, ist ganz frisch und ich wollte erst was sagen, wenn ich weiß, dass es was Ernstes wird.“ Fassungslos starrte der Blonde Honda an und stapfte etwas davon.

„Jou! Jetzt komm schon. Mach kein Fass draus!“
 

Katsuya exte den Becher und trat erneut an den Stand.

„Noch einen“, brummte er und die Verkäuferin sah ihn mitleidig an.

„Schlechte Konversation gehabt?“

„Kann man so sagen.“

„Na, dann hoffe ich, dass dich das was aufmuntern kann“, sie zwinkerte ihm zu, stellte die Tasse hin und legte einen Zettel dazu. Mit hochgezogener Augenbraue nahm der Blonde den Zettel sowie die Tasse entgegen und trat wieder zu den anderen.

„Was hast du da?“ Honda zerrte an dem Zettel und schaffte es, diesen dem Blonden zu entziehen. Die anderen waren ebenso neugierig, außer der CEO. Dieser stand etwas abseits und starrte überallhin nur nicht zu der Gruppe.

„Wow! Sie hat dir ihre Nummer gegeben?“ Honda konnte es nicht glauben. Doch er musste zugeben, dass der Blonde sehr erwachsen geworden war. Er hatte auch schon in der Schule mitbekommen, dass der Blonde bei einigen gut ankam.

„Tja, Pech für sie“, er trank einen weiteren großen Schluck. Vielleicht würde er ja doch noch jemanden finden und wenn es nur für den einen Abend wäre. Er betrachtete seine Freunde bis sein Blick an dem CEO hängen blieb. Irgendetwas stimmte nicht, so wie er da stand. Dicker Wintermantel, Schal, Hände in Handschuhe, die gerade in die beiden Jackentaschen des Mantels wanderten, Winter- Moment!

„Kaiba, wo ist deine Tasse?“

„Die hab isch!“, stolz hielt der Jüngste die Tasse hoch und Katsuya konnte den Todesblick, welcher der Brünette ihm zuwarf spüren.

„Jounouchi, was war da drin?“ Mit schnellen Schritten war der Größere bei ihm und wirbelte ihn herum. Die Tasse, welche Katsuya in der Hand hatte, fiel zu Boden und zerbrach.

„Kaiba was soll das? Ich hab dafür gezahlt!“

„Was. Hast. Du. Mit. Meinem. Bruder. Getan?“, zischte er und Katsuya sank in sich zusammen. Wer hätte denn ahnen können, dass der Brünette seine Tasse an seinen Bruder weiter gab? Sie. Eindeutig. Als ob der Brünette Kakao trinken würde. Er würde wahrscheinlich eher Glühwein oder sonstigen Alkohol vorziehen.

„Ni-schama.“, Mokuba trat zu den beiden und wollte seinen Bruder beruhigen, aber er wusste nicht, welcher der echte war. Schnell hatte der Brünette sein Handy hervorgekramt und drückte die Kurzwahl für Isono. Dieser hob nach einmal Klingeln sofort ab.

„Seto-sama?“

„Isono, hol bitte mich, Mokuba und Bonkotsu vom Weihnachtsmarkt ab.“, damit legte er auf und griff nach dem Arm des Blonden.

„Hey! Warum soll ich auch gehen?“

„Du wirst dafür bezahlen, meinem Bruder Alkohol gegeben zu haben.“

„Du hast ihm deine Tasse gegeben! Dafür kann ich nichts.“

„Rede dich nicht heraus. Du kommst mit.“ Die anderen standen schweigend daneben und sahen dem Blonden mitleidig hinterher. Außer Honda. Der stand da und versuchte sich sein Grinsen zu verkneifen.

„Sollen wir die beiden wirklich ziehen lassen?“

„Natürlich. Das ist nur die gerechte Strafe. Apropos Strafe. Honda?“ Anzu grinste und trat näher an den anderen heran.

„Ja?“

„Wir werden Karaoke singen gehen. Du. Ich. Yugi. Jetzt“, zischte sie in sein Ohr und Yugi musste laut loslachen. Honda hatte sich seit dem letzten Mal geweigert, jemals wieder mit ihnen Karaoke singen zu gehen, da man ihm ein recht peinliches Lied ausgesucht hatte.

„Und übrigens, Yugi und ich sind schon seit 3 Monaten ein Paar, wenn das euer Ziel war.“ Damit stiefelte die Brünette davon und die beiden anderen liefen ihr nach.
 

~
 

Katsuya wurde noch immer durch die Meute geschliffen, doch er wehrte sich nicht. Er hatte sich den Abend definitiv nicht so vorgestellt. Einfach etwas spaß haben, eventuell jemanden kennenlernen und etwas flirten.

„Ni-schama“, Mokuba torkelte etwas und stolperte. Katsuya bekam ein schlechtes Gewissen. Er hatte wirklich nicht gewollt, dass der Schwarzhaarige den Kakao bekommt. Kaiba blieb stehen, drehte sich um und trat an Mokuba ran, nur um diesen dann hochzuheben. Der Schwarzhaarige wehrte sich etwas, doch dann sackte er gegen die Schulter seines Bruders.

„Sorry“, murmelte Katsuya und blickte zu Boden. Den vernichtenden Blick bemerkte er nicht.

„Das sollte es auch. Und jetzt komm gefälligst“, befahl der Brünette und Katsuya folgte ihm stillschweigend. Beim Parkplatz kam ihnen Isono schon entgegen und nahm den mittlerweile schlafenden Mokuba entgegen.

„Wir fahren nach Hause. Direkt. Keine Umwege.“

„Natürlich Seto-sama. Kommt Jounouchi-kun mit?“

„Ja.“

„Verstanden.“ Der Wagen des Brünetten stand nicht in der Nähe der Limousine, in der Mokuba verschwand.

„Wir fahren mit meinem Wagen. Bringe Mokuba, solltest du vor mir da sein, bitte direkt in sein Bett.“

„Natürlich Seto-sama.“ Isono verbeugte sich und setzte sich dann an das Steuer und fuhr los.

„Komm Bonkotsu.“ Kaiba trat an ihm vorbei und ging auf seinen Zweisitzer zu. Wäre er doch nur mit dem anderen Wagen gefahren. Dann hätte er Isono nicht rufen müssen. Katsuya war still schweigend hinter ihm und starrte auf den Boden, bis er in den Brünetten hineinlief.

„Was? Kaiba?“ Dieser starrte ihn einfach nur an und seufzte. Es machte keinen Spaß den Blonden zu bestrafen, wenn dieser sich selbst schon fertig machte.

„Was war deine Intention mit der Aktion?“

„Was? Du…meinst den Kakao? Naja, das einfach alle ein wenig locker werden. Eventuell das Anzu und Yugi endlich ein Paar werden“, murmelte er und Kaiba seufzte wieder.

„Die beiden sind schon länger ein Paar.“

„Was?!“

„Schrei nicht so. Sie gehen sogar ziemlich offen damit um. Gehen auf Dates und so weiter. Steig jetzt ein“, Katsuya hatte gar nicht gemerkt, dass der Brünette ihm die Tür aufhielt. Vorsichtig stieg er in den Wagen. Der Brünette schloss die Tür und stieg auf der Fahrerseite ein. Schweigend fuhren sie die Straßen entlang, die Lichter der Straßen verschwammen und Katsuya fragte sich, was er hier machte. Es war ganz anders als er es sich vorgestellt hatte. Sie fuhren eine Einfahrt hoch und Katsuya konnte den Blick von dem Gebäude nicht abwenden. Es war ein westlich gehaltenes Haus aus Stein und erinnerte ihn an eine Villa aus einem Horrorfilm. Ein schaudern durchfuhr ihn und er konnte sich sehr gut vorstellen, dass sein letztes Stündlein geschlagen hatte.

„Mitkommen.“, war der knappe Befehl und Katsuya beeilte sich, dem anderen zu folgen. Was hatte der Brünette nur vor. Sie betraten das Haus durch die Garage, in welche der Brünette gefahren war, und kamen in eine Vorhalle. Doch es blieb ihm keine Zeit sich umzusehen, da wurde er schon am Arm gepackt und hinterher gezogen. Wenn er es ganz genau betrachtet, hatte Kaiba ihn an der Hand und es sah aus als ob sie… Katsuya schüttelte den Kopf und versuchte die aufkommenden Bilder zu vertreiben. Doch es war recht schwer, da er mit diesem alleine war. Warum musste der Brünette auch nur so gut aussehen? Das war ihm schon immer ein Rätsel. Dieser öffnete eine Tür und sie kamen in ein Büro. Die eine Wand war komplett mit einem Regal versehen, in welchem Bücher und Ordner standen. An der kurzen Seite am weitesten von der Tür entfernt stand ein massiver Schreibtisch mit einem Stuhl dahinter und zwei davor. Mittig im Raum stand ein Sofa und zwei Sesseln und dazwischen ein runder Glastisch. Auf das Sofa wurde er gedrückt und mit einem mahnenden Blick zum Warten aufgefordert. Katsuya war fasziniert von dem Raum. Er war größer als sein eigenes Zimmer und das Sofa war bequemer als sein eigenes Bett. Außerdem waren hier so viele Bücher. Er las gerne, auch wenn es ihm nie jemand glaubte, doch da er das Geld sparen musste, konnte er sich nicht immer welche kaufen. Seine kleine Sammlung bei sich zuhause war sein ganzer Stolz. Auf dem Tisch wurden eine Flasche und zwei Gläser abgestellt.

„Was ist das?“

„Jägermeister. Ein deutscher Schnaps und das einzige was mir wirklich schmeckt“, Kaiba grinste und Katsuya schluckte schwer. Er hatte das Gefühl, dass er es nicht gutheißen würde, was noch kommen würde. Der Brünette goss das eine Glas voll und schob es dem Blonden hin.

„Trink.“ Katsuya zögerte, nahm das Glas und roch daran. Er unterdrückte ein würgen und stellte es wieder auf den Tisch.

„Niemals.“

„Angst?“ Damit hatte der Brünette den Blonden fast und ein Grinsen schlich sich auf das Gesicht des CEO.

„Sicherlich nicht. Aber warum sollte ich das trinken?“

„Du hast Mokuba abgefüllt. Was würde wohl die Schulleitung davon halten?“

„Das war nicht geplant! Du solltest das trinken. Wer hätte denn ahnen können, dass du die Tasse einfach weiter reichst!“

„Tja, und trotzdem kannst du das nicht beweisen, nicht wahr?“ Zorn bildete sich im inneren von dem Blonden und er knirschte mit den Zähnen.

„Bastard.“ Dann schnappte er sich das Schnapsglas und exte den Inhalt. Er musste ein würgen unterdrücken, da ihm der Geschmack zuwider war, dann stellte er das Glas siegessicher auf den Tisch. Der Brünette grinste nur mehr und goss erneut ein.

„Was zum-?“

„Du hast Mokuba abgefüllt, nun werde ich das bei dir machen.“ Diesmal goss er sich auch etwas ein und exte das Glas direkt. Genießerisch schloss er die Augen und legte sich über die Lippen. Katsuya zögerte etwas, dann trank er den Schnaps.

„Wie kann man nur dieses Zeug mögen?“, murmelte er und stellte das Glas wieder ab. Er spürte, dass der Alkohol einsetzte, immerhin hatte er zwei Tassen von dem Kakao mit Schuss getrunken und so gut wie gar nichts gegessen. Die Gläser wurden wieder gefüllt und Katsuya stöhnte auf.

„Wenn du mich unbedingt abfüllen willst, solltest du mir ein Zimmer auch wenigstens geben. Ich glaube kaum, dass ich im Stande bin, dann noch nach Hause zu kommen. Und sofern du keine Schlagzeile haben willst, wie ich in deiner Einfahrt oder vor deinem Grundstück schlafen, brauche in ein Zimmer.“

„Das lässt sich einrichten.“, Katsuya blickte den Brünetten lange an. Dieser hatte er erneut die Augen geschlossen, aber das volle Glas stand noch vor ihm. Konnte es eventuell sein, dass der Brünette nichts vertrug? Ein Grinsen schlich sich auf das Gesicht des Blonden und er nahm das Glas in die Hand.

„Was ist los Kaiba? Sag bloß du verträgst nichts?“

„Ich vertrage sicherlich mehr als du.“

„Ach ja? Du sitzt da und siehst ziemlich fertig aus. Ich denke, dass ich dich locker unter den Tisch trinken kann“, ein siegessicheres Grinsen war zu sehen und Kaiba öffnete die Augen. Sein Blick sagte ganz deutlich: Herausforderung angenommen.
 

~
 

Mit einem Stöhnen rollte sich der Blonde zur Seite. Er hatte es eindeutig übertrieben. Er kuschelte sich in die weiche Decke und spürte die Wärme an seiner Seite. Ein Arm war locker um ihn geschlungen. Entsetzt riss er die Augen auf und starrte die Person neben sich an. Kaiba sah friedlich aus, während er schlief. Die Haare waren zerzaust und der Blonde musste sich eingestehen, dass das sehr verlockend war. Vorsichtig entfernte er den Arm und schlug die Decke ein wenig zur Seite. Seine Kleidung war verstreut auf dem Boden zu finden und als er sich aufsetzte, spürte er ein leichtes Ziehen.

„Scheiße“, flüsterte er und ließ den Kopf hängen. Ein Murmeln hinter ihm ließ ihn zusammenzucken und so schnell und leise es ging hatte der Blonde seine Kleidung aufgesammelt, angezogen und war aus dem Zimmer raus. Er fand den Weg nach unten und auch seine Schuhe. Schnell waren diese angezogen und er war aus dem Haus raus. Er rannte den gesamten Weg zu sich nach Hause und erst dort atmete er erleichtert auf. Er hatte-! Er schüttelte den Kopf und versuchte die Gedanken zu vertreiben, doch es schoben sich immer mehr Bilder in sein Bewusstsein. Bilder wie sie beide tranken und dann durch einen Kommentar sich küssten. Er wusste nicht mehr, wer den Kommentar abgegeben hatte und worüber dieser genau ging, doch es hatte gereicht. Sie küssten sich, würden gieriger und Kaiba hatte ihn mit sich gezogen. Erneut. Bilder von dem Schlafzimmer drangen sich in den Vordergrund, Bilder wie die Kleider entfernt wurden. Wie er auf das Bett gedrückt wurde. Erneut schüttelte er den Kopf und dachte an alles andere, was ihm gerade einfiel. Das Telefon klingelte und erleichtert eilte er zu diesem.

„Moshi, moshi?“ Dann erstarrte er. Was wenn das Kaiba war? Er würde dann wissen, dass der Blonde abgehauen war.

„Jou! Wo bist du? Ich dachte, wir treffen uns alle heute bei mir?“, Bakura war am Apparat und Katsuya atmete erleichtert auf.

„Sorry, ich hab verschlafen. Bin unterwegs.“, schnell legte er auf und eilte ins Bad. Wenigstens Zähne putzen könnte er machen. Er wollte gar nicht wissen, nach was sein Atem roch. Damit fertig war er auch schon wieder raus aus der Wohnung und machte sich auf. Er brauchte etwas mehr als 30 Minuten bis er bei dem Weißhaarigen war und er strahlte, als er das ganze Essen sah. Dann bemerkte er das Grinsen von Honda.

„Was ist?“

„Da hatte wohl jemand eine angenehme Nacht gehabt“, der Brünette wackelte mit den Augenbrauen und Katsuya legte den Kopf schräg.

„Du musst Kaiba ja recht schnell entkommen sein, wenn du noch flachgelegt wurdest.“ Das Grinsen wurde breiter und Katsuya wurde rot. Dann starrte er an sich hinunter und er hätte sich am liebsten selbst geschlagen. Er hatte die Kleidung nicht gewechselt.

„Jou?“, Yugi war bei ihm und legte vorsichtig seine Hand auf den Arm des Blonden. Dieser zuckte leicht zusammen und starrte in das Gesicht des Kleineren.

„Also? Wie war er so?“

„Warum gehst du davon aus, dass es ein er war?“

„Naja, du hast bei der Süßen von dem Getränkestand gesagt, dass sie Pech hätte. Also gehe ich davon aus, dass du es meintest, wegen dem Geschlecht.“

„Seit wann bist du so scharfsinnig?“

„Ich hab also Recht! Los sag schon, wie war es?“ Katsuya dachte zurück und wurde prompt rot. Er senkte den Kopf und versuchte die Bilder erneut zu verdrängen. Bakura kam zu ihnen und blickte fragend den Blonden an.

„Alles in Ordnung? Du bist recht rot im Gesicht.“ Honda prustete los und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. Anzu blickte ihn erbost an, wandte sich aber direkt wieder an Bakura.

„Hast du Kaiba-kun erreicht? Sie wollten immerhin auch hierher kommen.“ Bakura schüttelte den Kopf.

„Die werden wohl erstmal nicht aufstehen. Nicht nach gestern“, murmelte der Blonde und schlug sich die Hand vor den Mund. Verdammt, er und seine große Klappe.

„Was meinst du Jou?“ Drei Augenpaare blickten ihn fragen an, das vierte starrte verwirrt zu dem Blonden. Dann wurde dieses Augenpaar immer größer.

„Alter, sag mir bitte nicht, dass es das ist, was ich glaube.“ Katsuya konnte ihm nicht ins Gesicht sehen und der Brünette sprang auf.
 

„Honda?“

„Du wurdest von Kaiba flachgelegt?!“

„Was?!“

„Stimmt das Jou?“

„Oh mein Gott… Ich kann es nicht fassen.“ Alle sprachen wie wild durcheinander, doch Katsuya blieb stumm. Es war ihm so schon peinlich genug, da brauchten seine Freunde nicht so ein Theater zu machen.

„Jou!“, Anzu packte ihn an den Schultern und verwirrt blickte der Blonde seine Freundin an.

„Stimmt es? Hast du mit…“, sie verzog das Gesicht und Katsuya spürte wie etwas in seinem Inneren zerbrach.

„Was wäre, wenn es so wäre?“, flüsterte er und am liebsten wollte er die Antwort nicht hören.

„Es wäre nicht schlimm, solange es ein Ausrutscher wäre. Es kann jedem Mal passieren, dass einem ein Fehler passiert, nicht wahr?“, sie drehte sich zu den anderen. Doch nur Yugi nickte und die anderen beiden blickten zur Seite.

„Was? Ihr stimmt mir doch zu? Männer schlafen nicht miteinander, außer es ist ein Ausrutscher. Wahrscheinlich haben die beiden zusammen Alkohol getrunken und deswegen ist es passiert. So etwas passiert. Es ist halt wie mit Alkohol, solange man es nicht übertreibt, kann es mal passieren.“

„Anzu. Es…es ist nicht so, dass es ein Ausrutscher war. Also, dass es…Kaiba war…schon. Aber nicht-“, Anzu hatte ihm die Hand über den Mund gelegt, bevor er zu Ende sprechen konnte. Erbost blickte sie ihm in die Augen und Katsuya verstand erst jetzt richtig, dass sie es nicht akzeptieren würde. Über ihre Schulter blickte er seine anderen Freunde an und konnte bei Yugi ebenfalls ein leicht verzerrtes Gesicht erkennen. Nur Honda und Bakura sahen ihn aufmunternd an. Er schluckte.

„Anzu, lass ihn los. Er ist unser Freund, da sollten wir zu ihm stehen.“

„Nicht, wenn er zugibt eine Krankheit zu haben!“

„Anzu!“

„Sie hat Recht. Es ist nicht normal, dass sich zwei Männer so benehmen.“ Katsuya taumelte zurück und seine Sicht verschwamm. Wäre Anzu alleine dagegen gewesen, hätte er es verkraftet, doch das von Yugi zu hören, war wie ein Schlag in die Kronjuwelen.

„Das…das meinst du doch nicht wirklich so, oder?“, seine Stimme zitterte und Hoffnungsvoll starrte er zu dem Bunthaarigen. Dieser nickte.

„Natürlich meint er das! Wir werden dir helfen und sollte es nicht klappen, können wir noch immer einen Arzt aufsuchen. Wir werden natürlich still schweigen, so dass niemand sonst davon erfährt.“ Katsuya schüttelte den Kopf und er spürte, wie die Tränen sein Gesicht hinunterliefen.

„Jou?“ Er hob seine Hand und hielt Yugi am näherkommen auf. Er konnte es nicht glauben. Sein bester Freund, glaubte er wäre krank.

„Ent…schuldigt mich bitte.“ Damit verschwand er.
 

~
 

„Hier steckst du also?“, Honda trat durch die Tür und gesellte sich zu dem Blonden, der auf dem Boden des Daches der Schule saß.

„Ich hab mir schon Sorgen gemacht, als du einfach nicht mehr zurück ins Klassenzimmer kamst.“

„Ich konnte einfach nicht mehr da drin sitzen. Nicht mit Yugi, Anzu und Kaiba.“ Honda seufzte und stützte sich nach hinten auf seinen Armen ab.

„Ich kann es noch immer nicht fassen, dass du mit dem Arsch geschlafen hast.“

„Es ist für mich auch immer noch nicht ganz greifbar. Wir haben zusammen getrunken und irgendwie ist es dann passiert. Was mich aber mehr schockt, dass Yugi und Anzu so reagieren. Sie haben mich heute Morgen komplett ignoriert.“ Honda biss sich auf die Unterlippe und starrte in den Himmel.

„Sie…sind nun mal sehr traditionell erzogen worden.“ Katsuya brummte nur und lehnte sich gegen den Zaun.

„Ich dachte immer, dass wenn ich es euch sage, das Yugi derjenige ist, der mich am meisten verstehen würde. Oder das Kaiba mich umbringen würde. Er ignoriert mich genauso“, der Blonde lachte bitter auf und er spürte schon wieder Tränen, die sich an die Oberfläche kämpften.

„Ich bin so ein Versager. Nichts bekomm ich hin. Jedes Mal wenn es gut läuft, bekomm ich es doppelt und dreifach zurück und kann schauen wie ich zurechtkomme.“

„Das mit Anzu und Yugi kriegen wir schon wieder hin. Vertrau mir Alter, sie würden nicht die Freundschaft wegen so einer Sachen mit dir opfern.“

„Wenn es doch nur das wäre.“

„Was ist passiert? Hat Kaiba doch etwas getan?“

„Nein, aber Yugi hat bei mir angerufen und mein Alter ist dran gegangen. Das Problem ist, mein Alter und ich hören uns am Telefon recht ähnlich an und Yugi hat ihn mit mir verwechselt.“

„Scheiße, was hat der Mistkerl getan?“

„Mich rausgeworfen. Eine schwanzlutschende Schwuchtel hätte er nicht als Sohn.“

„Sorry.“ Katsuya schüttelte den Kopf. Er hatte die Nacht irgendwie rumbekommen und das würde er mit den anderen Nächten auch irgendwie schaffen.

„Weißt du was das schlimmste ist? Das ich ganz genau weiß, dass ich es bei allen versaut hab. Yugi und Anzu wollen nicht mehr mit mir befreundet sein, weil sie jetzt wissen, dass ich auf Männer steh. Kaiba wird mich meiden, weil er nicht akzeptieren kann, dass er mit mir ins Bett gewandert ist und ich habe keine Familie, die mich aufnehmen würde. Ich hätte sofort wissen müssen, dass es mich schlimm trifft.“

„Was meinst du?“

„Mein Alter hat mit meiner Mutter geredet und sie will mich ebenfalls nicht mehr sehen.“

„Hat er das gesagt?“

„Nein, sie hat’s mit gesagt, als ich gefragt habe, ob ich ein paar Tage vorbeischauen kann. Ich hatte wirklich geglaubt, da sich unser Verhältnis gebessert hatte, dass sie es machen würde. Tja, man kann eben nicht alles haben.“

„Scheiße. Ich kann meine Alten mal fragen, aber ich bin mir nicht sicher ob die es akzeptieren. Sie waren noch nie wirklich der Fan von dir“, gestand der Brünette und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

„Mach dir keinen Kopf darüber. Ich werd’s schon irgendwie schaffen.“ Die Schulklingel läutete und Honda stand langsam auf.

„Ich denke mal, du bleibst noch ein wenig hier?“

„Jup. Wir sehn uns“, Honda nickte nur und ließ den Blonden wieder alleine. Dieser dachte über alles nach. Dann seufzte er. Er hatte seine Tasche bei sich, also könnte er auch einfach verschwinden. Warum sollt er sich generell mit der Schule quälen, wenn es eh nichts brachte? Dann könnte er auch gleich sich einen Job suchen und hoffen, dass es reichen würde, um über die Runden irgendwie zu kommen. Vielleicht würde er ja sogar einen schwulen Vermieter finden und einige…andere Sachen anbieten, falls es zu knapp wird. Er verzog bei dem Gedanken das Gesicht. Nein, das könnte er nicht machen. Nicht mal, wenn es um sein Überleben ginge. Lieber würde er untergehen. Die Tür wurde wieder geöffnet und Katsuya seufzte. Ein Lehrer hatte ihn anscheinend doch noch gefunden.

„Ich weiß, ich weiß. Das Betreten des Daches ist während dem Unterricht verboten“, er stand auf und drehte sich langsam um. Der Lehrer sagte nichts, doch als Katsuya sich zu der Person gedreht hatte, riss er erstaunt die Augen auf.
 

„Yugi?“

„Jou.“ Sie starrten sich nur an und Katsuya wusste nicht, was er machen oder sagen sollte. Er wusste nicht mal, ob er sauer auf den Kleineren sein sollte.

„Es tut mir Leid. Ich hab es von Honda eben gehört. Hätte ich gewusst, dass du rausfliegst, ich hätte es nicht gesagt! Du musst mir glauben!“ Katsuya lächelte schwach und nickte.

„Ich glaube dir Yugi, aber was erwartest du jetzt von mir? Du hast mich heute gemieden. Nicht ich dich.“

„Es…ich…“, Yugi blickte zu Boden und ballte seine Hände zu Fäusten.

„Ich habe mit Anzu Schluss gemacht. Sie hatte mir immer weiter eingeredet, dass es falsch ist, was du machst. Das du Krank bist. Ich kann nicht sagen, dass ich es einfach so akzeptieren kann. Ich…ich weiß nicht mal, ob ich es je akzeptieren kann. Aber ich weiß, dass du Jounouchi Katsuya bist. Mein bester Freund, den ich miserabel behandelt habe und der allen Grund dazu hätte mich zu hassen. Doch anscheinend tust du das nicht.“ Katsuya war gerührt, aber auch noch unsicher.

„Warte Mal. Du hast dich von Anzu getrennt?“, fassungslos starrte er den anderen an und dieser nickte.

„Ich hätte es wissen müssen. Sie hat gegenüber Kaiba-kun schon einiges abgelassen. Dass er sich für einen Mann zu modisch anzieht, zu enge Kleidung und das ganze Leder und so. Dass das nicht normal sein kann und das er sicherlich krank ist. Sie meinte, dass ihr zwei euch ja gefunden hättet. Zwei kranke Menschen und so weiter. Dann fing sie eben an gegen Honda und Bakura-kun zu wettern, dass sie ja genauso krank sein müssen, wenn sie weiterhin mit dir befreundet sein müssten.“

„Woah. Das…ist heftig.“ Yugi nickte und trat auf den Blonden zu.

„Wie schon gesagt, ich weiß nicht ob ich es einfach so akzeptieren kann, aber ich möchte unsere Freundschaft nicht aufgeben. Und…vielleicht kannst du mir zeigen, dass es nichts Unnormales ist?“ Er streckte seine Hand dem Blonden entgegen und dieser bekam Tränen in die Augen. Er ergriff die Hand und zog den anderen in eine feste Umarmung.

„Das ist das beste was mir gerade passieren konnte Yugi. Natürlich nehme ich deine Entschuldigung an und akzeptiere alles.“ Sie lachten beide und für Katsuya war wieder ein Lichtblick am Horizont.
 

~
 

„Das ist nicht dein ernst!“

„Doch“, grinste der Blonde und zog sich das Netzshirt an. Honda schüttelte den Kopf, sagte aber nichts dazu.

„Du wolltest doch sehen, dass es normal ist. Also warum nicht in einen Club gehen und ich zeigs dir.“

„Weil ich in sowas noch nie war! Was wenn ich mich blamier?!“

„Das wirst du nicht. Und jetzt zieh dich um, wir wollen doch nicht so spät dahin.“ Katsuya knöpfte sich die Jeans zu, die sich an seinen Körper schmiegte. Er war froh, dass er seine Habseligkeiten mitnehmen konnte. Yugi war noch immer skeptisch, doch er suchte einige Sachen heraus und entschied sich für eine blaue Jeans und ein schwarzes Top, dazu einige Gürtel die er seitlich hängen ließ.

„Und du bist sicher, dass du komplett hetero bist und nicht eventuell bi?“ Honda zog eine Augenbraue nach oben und blickte den Kleinsten in der Runde an. Dieser wurde rot und starrte die Tür an. Katsuya lachte und griff nach seiner schwarzen Lederjacke. Er erzitterte, als das Leder seine nackte Haut berührte, doch er liebte das Gefühl von Leder einfach zu sehr.

„Also dann!“, siegessicher öffnete er die Tür und zusammen machten sie sich auf den Weg. Bakura würden sie dort treffen. Unsicher blickte sich Yugi immer wieder um. Katsuya und Honda unterhielten sich, doch beide merkten die Nervosität des Kleinsten. Vor dem Club stand bereits Bakura und blickte genervt zu den dreien.

„Da seid ihr ja endlich. Was hat so lange gedauert?“

„Sorry, sorry. Wir sind ja jetzt da.“

„Meine Schuld Bakura.“

„Egal, los jetzt.“, der weißhaarige stapfte in Richtung Eingang und die Freunde folgten ihm. Drinnen dröhnte die Musik und stroboskopartiges Licht strahlten ihnen immer wieder ins Gesicht. Menschen tanzten auf der unteren Fläche. Auf der Fläche auf der sie sich befanden, waren einige Sitzgelegenheiten sowie die Bar zufinden, doch sie mussten erst durch eine Tür durchgehen, bevor sie sich wieder unterhalten konnte.

„Ich kann noch immer nicht fassen, dass dieser Raum komplett abgedichtet ist“, Katsuya strahlte und ließ sich auf einen Stuhl in der hinteren Ecke fallen. Die anderen setzten sich zu ihm und nickten. Neugierig blickte sich Yugi um.

„Hier sieht es ziemlich normal aus“, stellte er fest und Katsuya prustete los.

„Natürlich! Hast du etwa gedacht, hier würde man direkt über dich herfallen? Hier findet man alles was man finden möchte. Hetero, Bi, Homo, Trans. Einfach alles“, er grinste und winkte dem Barkeeper zu. Dieser nickte ihm kurz zu und machte sich auf, einen Drink fertig zu machen.

„Du kennst den Barkeeper?“

„Naja, kennen nicht wirklich. Er weiß einfach, was ich trinken will. Bin hier etwas öfters und trinke eigentlich immer dasselbe“, Katsuya zuckte mit den Schultern, bevor sich der Weißhaarige entschuldigte und nach unten auf die Tanzfläche verschwand.

„Ist es in Ordnung, wenn wir ihn alleine lassen?“

„Klar, Bakura kommt ab und zu mit mir hier hin. Ich habe ihm zwar nie gesagt, auf was ich stehe, aber ich glaube, er hat es sich denken können.“ Katsuya grinste leicht und bedankte sich dann, als sein Getränk gebracht wurde.
 

Sie unterhielten sich und lachten. Tranken und gingen dann tanzen. Yugi musste gestehen, dass er noch nie so viel Spaß gehabt hatte wie heute. Einfach abschalten und sich treiben lassen. Sich um nichts Sorgen machen müssen. Und was ihm erst jetzt bewusst wurde: Keine Anzu, die versuchte ihn in eine Richtung zu drängen. Mit ihr konnte er das hier nicht machen, dass wusste er. Doch er wusste nicht, warum er das eigentlich zugelassen hatte. Er fühlte sich frei und glücklich. Bis zu dem Moment, als jemand ihn antanzte. Er versteifte sich etwas und traute sich nicht, sich umzudrehen. Doch diese Entscheidung wurde ihm abgenommen, als der Fremde ihn umdrehte. Yugi stockte der Atem als er die Person sah. Sie sahen sich ähnlich, mit fast derselben Frisur. Er war größer, wenn auch nur etwas und Yugi konnte nicht anders, als ihn anzustarren. Er musste den Blick spüren, denn er öffnete seine Augen und der Kleinere schnappte nach Luft. Dann drehte er sich um und drängte sich durch die tanzen Körper zur Treppe und eilte diese nach oben. Er zitterte am ganzen Körper. Was war nur mit ihm los? Diese Person war…umwerfend gewesen.

„Yugi? Alles in Ordnung?“, Katsuya hatte den anderen bemerkt, als er ihn angerempelt hatte und war ihm schnell gefolgt.

„W-was?“, verwirrt drehte sich der andere um und blickte den Blonden an.

„Scheiße, du bist recht blass. Alles in Ordnung? Komm, setzen wir uns“, Katsuya führte sie beide an ihren Tisch und bestellte erst einmal ein Wasser.

„Erzähl schon, was ist passiert, dass du wie ein Geist aussiehst.“

„Ich hab jemanden gesehen.“ Wortlos zog der Blonde eine Augenbraue nach oben und Yugi seufzte. Als das Wasser kam, bedankte er sich und trank das Glas gierig aus. Er wusste noch immer nicht, was mit ihm los war. Dann kam ihm Hondas Spruch von vorher in den Sinn und er schluckte.

„Wie stellt man eigentlich fest, auf welches Geschlecht man steht“, Katsuya musste sich zu dem anderen beugen, damit er auch alles mitbekam. Dann lachte er leicht.

„Man weiß es einfach. Sag bloß du hast jemanden getroffen, der dir gefällt.“

„Keine Ahnung. Ich…ich war verunsichert. Bin es noch immer. Bin ich bi?“

„Das kannst nur du selber feststellen. Am besten indem du es einfach ausprobierst. Du musst ja nicht mit dem nächst besten ins Bett springen, sondern einfach eine Person ausfindig machen, die dir gefällt und eine Knutscherei anfangen“, Katsuya lehnte sich zurück und beobachte den Kleineren. Dieser überlegte angestrengt.

„Hey!“, Bakura rief ihnen von der Treppe aus zu und grinste von einem Ohr bis zum anderen. Doch Katsyua konnte nicht reagieren, da Yugi plötzlich aufgesprungen war, auf ihn zu trat, sein Gesicht umfasste und ihn auf den Mund küsste. Mit weit aufgerissenen Augen starrte der Blonde den Bunthaarigen an. Bakura blieb ruckartig stehen. Dann löste sich der Kleinere von dem Blonden.

„Es ist ungewohnt, aber nicht abstoßend wie ich dachte“, murmelte er und bemerkte erst dann den roten Kopf des Blonden.

„Ah, sorry Jou! Aber ich konnte es jetzt nicht wirklich mit einem Fremden machen und du musst schon zugeben, dass du ihn den Klamotten recht gut aussiehst“, entschuldigte sich Yugi und Katsuya konnte nur nicken. Mittlerweile war Bakura an die beiden herangetreten.

„Hab ich was nicht mitbekommen?“ Vorsichtig blickte er zwischen den beiden hin und her.

„Nur, dass ich höchstwahrscheinlich bi bin“, lachte Yugi und Katsuya nickte stumm. Er hatte es nicht kommen sehen. Und es war das erste Mal, dass es ihm unangenehm war, geküsst zu werden. Er war schwul, aber sein bester Freund war definitiv nicht mal ansatzweise sein Typ. Er sprang auf und trat an die Theke.

„Irgendeinen Shot bitte.“ Er starrte auf die ganzen Flaschen.

„Obwohl warte! Einen von dem da“, er zeigte auf eine Flasche und der Barkeeper nickte. Er wurde wieder leicht rot und kippte sich den Shot in den Rachen.

„War ich echt so schlecht?“, lachte Yugi.

„Nein, nur tu mir bitte einen gefallen. Mach das nicht nochmal“, murmelte Katsuya und Yugi lachte noch mehr.

„Egal jetzt. Ich habe eventuell einige Typen für uns.“, Bakura grinste und wackelte mit den Augenbrauen.

„Für uns?“

„Jup. Wobei Honda den einen schon hat. Kommt seit Stunden nicht mehr von besagtem Kerl los. Von wegen er steht nur auf Frauen. Ich hab mir meinen auch schon rausgepickt und ich glaube, ich habe gute Karten. Der andere, keine Ahnung, aber ich glaube, Yugi könnte zu ihm passen.“ Yugi zeigte fragend auf sich selbst und Katsuya seufzte leise auf.

„Und die vierte Person soll noch kommen. Ich hab leider keine Ahnung wer das ist.“

„Schon gut“, winkte Katsuya ab. Er war es gewöhnt. Die meisten wollten immer nur eine schnelle Nummer oder kamen erst gar nicht, wenn er sich mit ihnen treffen wollte. Es würde wahrscheinlich genauso laufen, doch er würde einem One Night Stand nicht abgeneigt sein. Nicht, nachdem was mit Kaiba passiert war. Er konnte noch immer an nichts anderes denken, wenn er an den Brünetten dachte. Er brauchte Ablenkung.

„Hier steckst du“, eine tiefe Stimme trat an den Tisch und Katsuya hob den Blick, um den dazugehörigen Körper zu erblicken. Weißes Haar, etwas kleiner als er und muskulös.

„Akefia! Jou, Yugi, das ist Akefia von dem ich gerade geredet hab. Er ist mit ein paar Freunden hier“, Bakura grinste und die anderen beiden nickten dem Weißhaarigen zu.

„Ein Blondie und ein Knirps. Ja, die beiden passen wirklich“, Akefia ließ sich auf einen der Stühle fallen und beide Hände nach oben. Verwirrt zog Katsuya eine Augenbraue nach oben, doch als kurz darauf eine Bedienung mit einem Tablett mit 8 Shotgläsern ankam, wusste er, was passiert war. Kurz darauf trat einen drei weitere Personen an den Tisch. Katsuya konnte sich das Grinsen nicht verkneifen.

„Die aus der parallel Klasse, hm?“

„Halts Maul, Alter“, Honda stieß den Blonden gegen die Schulter und setzte sich. Die beiden anderen taten es ihm gleich. Katsuya wusste sofort, wen Bakura für Yugi ausgesucht hatte. Die Ähnlichkeit war verblüffend und doch schien es, als kannten sich die beiden flüchtig. Keiner der beiden konnte den Blick von dem anderen lassen und Katsuya war sich sicher, dass Yugi gerade festgestellt hatte, dass er tatsächlich bi war. Er lachte leicht. Der Schwarzhaarige setzte sich zu Honda und Katsuya konnte direkt sagen, dass er froh war, nicht ihn haben zu müssen. Er sah gut aus, ohne Frage, aber er wirkte zu weiblich und war so gar nicht sein Typ. Honda schien das nichts auszumachen und wahrscheinlich hatte er sich deswegen auf den Schwarzhaarigen eingelassen. Es würde interessant werden, ob er auch weiter gehen würde.

Doch besagte vierte Person tauchte nicht auf und Katsuya fühlte sich wie das fünfte Rad am Wagen. Er seufzte und fuhr sich mit der Hand durch die Haare.

„Ich bin mal unten“, murmelte er mehr zu sich selbst und stand auf. Niemand schien es mitzubekommen und so verließ er die Gruppe unbemerkt. Unten auf der Tanzfläche versuchte er abzuschalten, sich zu verlieren und mit der Masse zu verschmelzen. Es machte ihm nichts aus, dass die anderen oben erfolgreicher waren als er. Ein Körper drängte sich an seinen und Katsuya lächelte leicht. Er würde auf das Spiel eingehen und fing an seine Bewegungen anzupassen. Er ließ seinen Kopf nach hinten fallen und ließ sich gehen.
 

~

„Weiß einer wo Jou ist?“, besorgt blickte Yugi um sich, doch er konnte den Blonden nicht sehen.

„Lass ihn doch. Er hat sich sicherlich jemanden geangelt“, meinte Honda nur und der Schwarzhaarige, Otogi, nickte zustimmend.

„Dabei hattet ihr doch extra gesagt, dass euer Freund noch Single war“, meinte Bakura und blickte entschuldigend Akefia an. Dieser zuckte nur mit den Schultern und blickte auf die Uhr.

„Verübeln kann ich es Blondie nicht. Ich würde auch nicht ewig warten.“

„Das kann doch nicht wahr sein“, ertönte plötzlich eine bekannte Stimme und überrascht blickten drei Augenpaare zu dem Neuankömmling.

„Kaiba?“

„Kaiba! Da bist du ja endlich. Hat ja ziemlich lange gedauert.“

„Hätte ich gewusst, mit wem ihr euch trefft, wäre ich erst gar nicht aufgetaucht.“ Der Brünette hatte eine einfach schwarze Jeans sowie ein schwarzes T-Shirt an. Yugi wusste nicht, ob er ihn jemals so gesehen hatte.

„Was ist denn los? Sag bloß ihr kennt euch?“

„Klassenkameraden“, war die knappe Antwort, die den dreien entwich.

„Oh scheiße. Ihr habt Kaiba gemeint!“, entsetzt blickte der Bunthaarige zu Bakura und Honda und auch Honda schien jetzt zu verstehen, was los war.

„Scheiße. Ich geh ihn suchen. Bringt ihr die Sachen raus?“ Yugi nickte und sprang gleichzeitig mit Honda auf. Doch sie kamen nicht sehr weit.

„Ihr wollte welche Sachen raus bringen?“, der besagte Blonde stand hinter Kaiba und erkannte ihn nicht. Yugi hoffte, dass er den Blonden rauslotsen konnte, bevor die beiden sich bemerkten. Doch er hatte kein Glück, denn Kaiba drehte sich bereits zu dem Blonden um.

„Bonkotsu?“ Katsuya versteifte sich und seine Augen wurden größer. Er starrte den Brünetten einfach nur an und keiner der anderen wagte es, irgendwas zu sagen.

„Ich hätte mir ja denken können, dass du auch hier bist, wenn der Rest von eurer Truppe hier ist.“

„Wie schön das ihr euch schon kennt. Das macht es wesentlich einfacher“, Atemu, der Doppelgänger von Yugi, grinste leicht.

„Einfacher?“, es dauerte ein paar Sekunden, bevor der Brünette in schallendes Gelächter ausbrach.

„Ihr habt doch nicht geglaubt, ihr könntet uns verkuppeln?“, wütende Blickte wurden dem Brünetten zugeworfen.

„Kaiba, lass es. Ich versteh eh schon. Leute, ich bin dann mal weg. Genießt den Abend noch“, Katsuya schnappte sich seine Jacke und verschwand. Er konnte es nicht ertragen. Kaiba hatte sich definitiv nicht geändert und sein Auftreten hatte ihm gezeigt, dass diese eine Nacht nicht passiert war.

„Bonkotsu!“ Katsuya ignorierte den Brünetten.

„Hey! Ich rede mit dir!“ Er trat durch die Tür und kalte Nachtluft schlug ihm ins Gesicht. Er atmete einmal tief ein und aus und legte einen Zahn zu.

„Ich rede mit dir Jounouchi!“, er wurde am Arm gefasst und herum gewirbelt, nur um dann gegen die nächste Wand gedrückt zu werden.

„Was willst du? Ich habe kapiert, dass du mich hasst und den Fehler vergessen willst.“

„Fehler? Du siehst das also als Fehler?“

„Ich? Du bist doch derjenige der mich gemieden hat!“

„Und du bist einfach abgehauen!“

„Was hätte ich denn machen sollen? Im Bett liegen bleiben, bis ich von dir persönlich rausgeworfen worden wäre? Sorry, wenn ich dir dein persönliches Highlight versaut habe. Hätte ja dran denken können, dass du darauf abfährst, andere zu erniedrigen.“

„Wie bitte?! Hörst du dir eigentlich selber zu? Warum hätte ich dich rauswerfen sollen, wenn ich dich schon zu mir ins Bett hole?“ Katsuya wandte sich ab und der Brünette knurrte leicht.
 

„Du nimmscht an?“

„Auf.“

„Hä?“

„Vergiss es. Warum soll ich das hier machen?“

„Damit du morgen nischt sags‘, dasch isch disch…ähm…“

„Wenn du zu betrunken dafür bist, dann lass es bleiben. Ich habe keine Lust, dass du mir alles vollkotzt.“

„Hmpf.“

„Wie wäre es, wenn du jetzt noch einiges an Wasser trinkst und wir warten bis du etwas nüchterner bist? Wenn du dann noch immer willst, dann-“
 

„Was ist das?“

„Das sind die Aufnahmen von dem Abend. Du wolltest es so. Und hast mich mit einem Kuss unterbrochen und mich dann auf dich gezogen.“ Katsuya wurde rot, doch dann schüttelte er den Kopf.

„Wenn es so wäre, warum hast du mich gemieden?“ Ein Stöhnen drang an ihr Ohr und Katsuya erkannte, dass es sich um seine Stimme handelte.

„Kannst du das bitte ausmachen?!“ Der Brünette grinste nur leicht, folgte aber der Bitte.

„Ich habe dich gemieden, weil du abgehauen bist. Was hätte ich denn machen sollen? Es sah ganz danach aus, dass du es nicht akzeptieren konntest.“ Ein Arm wurde neben sein Kopf abgestützt und Kaiba war näher gekommen. Katsuyas Atem beschleunigte sich und er zitterte leicht. Was wollte der Brünette da machen?

„Ich…ich wusste nicht…“

„Das habe ich mir gedacht. Ich hätte mir zwar gewünscht, dass mein Freund liegen geblieben wäre.“

„Freund?“, war das wirklich seine Stimme gewesen? So hoch?

„Das hast du doch gesagt So wie ‚Ich liebe dich‘.“ Katsuya dachte nach, doch diese eine Nacht war noch immer im Dunkeln. Zumindest ein Teil davon.

„Was?“

„Ich…erinnere mich nicht.“ Kaiba drückte sich schnaubend von der Wand weg und drehte sich um.

„Warte! Das heißt nicht, dass ich es nicht gesagt haben könnte!“

„Ach nicht?“, Kaiba war stehen geblieben, doch umgedreht hatte er sich nicht.

„Ich…Hört sich vielleicht nach einer Ausreden an, aber ich kann mich generell an die Nacht nicht wirklich erinnern. Ich…habe einen Filmriss von dieser“, verlegen blickte der Blonde zur Seite.

„Wie bitte?“

„Du hast schon richtig gehört! Du hast mich immerhin abgefüllt. Warum eigentlich?“

„Ich sagte doch schon, wegen Mokuba oder hast du das auch etwa vergessen?“

„Nein, aber warum hast du mich dann nicht einfach vor die Tür gesetzt?“ Katsuya sah, wie sich der andere verspannte und dann die Schultern hängen ließ. Der Brünette drehte sich um und Katsuya stockte der Atem. Kaiba sah in diesem Moment sehr zerbrechlich aus.

„Weil ich mir etwas erhofft hatte, was in einem nüchternen Zustand nicht möglich wäre. Deswegen habe ich dich nicht vor die Tür gesetzt. Hättest du dich dann zwar noch immer geweigert oder einfach abgeblockt, hätte ich dich in ein Gästezimmer gepackt.“ Katsuya wurde daraufhin wieder rot. Oder war er es einfach noch immer?

„Das heißt…?“

„Das ich Gefühle für dich habe, ja. Aber du nicht.“

„Wa-? Warte!“ Katsuya lief zu dem Brünetten, der sich bereits wieder zum Gehen abgewandt hatte. Er riss an dem Arm und zwang den anderen, sich umzudrehen. Dann küsste er den anderen. Dieser riss erstaunt die Augen auf.

„Ich…ich habe schon immer was für dich empfunden, mir aber nie Hoffnungen gemacht. Warum auch. Du hast dich nicht wirklich so verhalten, dass man denken könnte, dass du etwas für mich empfindest.“

„Einige würden sagen, ich habe mich wie ein Grundschüler benommen.“ Katsuya lachte daraufhin und lehnte seinen Kopf gegen die Schulter des anderen.

„Heißt das, wir haben unseren ersten großen Streit gerade beendet?“

„Wenn du es so nennen willst.“ Ein Arm wurde um den Körper des Blonden geschlungen und näher gezogen.

„Wir sollten wohl wieder zu den anderen gehen.“

„Ich glaube auch. Warum hast du eben eigentlich gelacht?“

„Kann man denn jemanden verkuppeln, wenn dieser bereits mit der Person in einer Beziehung ist, mit der man verkuppelt werden soll?“ Daraufhin musste Katsuya auch lachen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ryosae
2020-12-13T22:48:16+00:00 13.12.2020 23:48
Durch gefühlt 100 Unterbrechungen beim lesen bin ich endlich fertig 🤣
Die Story hat einen so gefesselt und war so toll!
Wie es der Zufall so will hat das 5. Rad auch sein Happy End bekommen. Wie hast du dir das vorgestellt, geht jeder an dem Abend mit seinem Partner nach Hause? 😉

Ich liebe das Pairing Yugi & Atemu 🥰
Antwort von:  Tsumikara
15.12.2020 08:57
Es freut mich, dass es dir gefallen hat.
Nach meinem Wissen, bitte korrigiert mich, wäre das quasi ein Mixer und da geht man meistens mit einem anderen mit nach Hause. (Mixer=Treffen zwischen verschiedenen Menschen, meist mit der Aussicht auf Sex) Dementsprechend werden sie wohl alle zu zweit nach Hause gehen. Aber das bleibt der Fantasie überlassen ;)
Von:  Piajay
2020-12-13T17:13:35+00:00 13.12.2020 18:13
Sooo schön geschrieben 🤩🤩🤩

Antwort von:  Tsumikara
15.12.2020 08:58
Es freut mich, dass es dir gefallen hat :)
Von:  CharlieBlade1901
2020-12-13T14:41:34+00:00 13.12.2020 15:41
Charlie: „Erstens. Daumen hoch für dieses lange Kapitel. War mal ne Abwechslung und zweitens man sich auch mal dumm anstellen.“
Kaiba: „Ich habe mich nicht dumm angestellt, ich habe nur nicht gewusst ob er es jetzt wollte oder nicht.“
Charlie: „Aha! Wie auch immer mega Kapitel hat mir sehr gefallen und ich brauch fürs nächste Kapitel wieder Eis.“
Antwort von:  Tsumikara
13.12.2020 16:52
Vielen Dank für deinen Kommentar :) *LKW voll Eis vorfahr* such dir was aus!
Antwort von:  CharlieBlade1901
13.12.2020 17:12
Vielen Dank das übliche wie immer❤️❤️


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