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Adventskalender 2020

All I Want For Christmas ...
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
https://www.youtube.com/watch?v=J3A-WQzYYl0&ab_channel=DollyParton
Dolly Parton feat. Michael Bublé: Cuddle Up, Cozy Down Christmas
Wieder das Mit-Liebe-Gekocht-AU
https://www.animexx.de/fanfiction/388929/ Komplett anzeigen

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Türchen 7: Love & Snow (Seph)

Sephiroth hätte es eigentlich ahnen sollen. Eine Woche lang gab es im Dorf nur noch ein Thema, das von schnell Vorbeieilenden verschwörerisch besprochen wurde; niemand blieb mehr für einen kurzen Plausch stehen (was ihm besonders übel aufstieß, weil er es liebte, für einen mehr oder weniger kurzen Plausch stehen zu bleiben) und die Spannung war auf diesem Höhepunkt, den sie eben erreicht hatte, schon beinahe greifbar. Sogar Genesis hatte ihn schon darauf hingewiesen. Wenige Tage zuvor, während Sephiroth gerade das Abendessen vorbereitete, war seine wunderbarer Gatte – ganz unüblich – zu ihm in die Küche gekommen und hatte leicht verträumt vier völlig harmlos wirkende Worte zu ihm gesagt: „Es wird bald schneien.“

Dabei hatte Sephiroth sich nichts weiter gedacht. In Midgar schneite es immerhin auch jedes Jahr und das Leben lief ungehindert weiter. Schnee war nicht unbedingt sein Lieblingsniederschlag, das war sein erster Gedanke dazu gewesen. Aber ansonsten hatte ihn die Nachricht, dass es schneien würde, nicht wirklich berührt.

Auch als es schließlich tatsächlich zu schneien begann, nahm Sephiroth diesen Umstand höchstens zur Kenntnis. Er war kurz vor der Mittagsstunde nach einigen Besorgungen aus Banora zu seinem Haus auf den Hügeln zurückgekehrt, da erspähte er sie: die ersten Schneeflocken. Er sah allerdings bloß zu, dass er schnell ins Warme kam und ging sorglos zu seinem normalen Alltag über.
 

Der Schock kam erst am nächsten Morgen: Eben erst aufgestanden, streckte er sich etwas und ging leicht gähnend am Bett mit dem noch schlafenden Genesis darin vorbei zum Fenster hinüber, warf einen Blick hinaus und erstarrte. Draußen lag der Schnee einen unglaublichen halben Meter hoch – und es schneite immer noch! Wie festgefroren schaute er minutenlang nach draußen, gebannt von dem kontinuierlichen Geriesel, bevor er sich endlich fangen konnte und versuchte, seinen Morgen wie üblich fortzuführen: duschen, eine Kleinigkeit essen, anziehen …

Trotzdem musste er sich dem Schnee am Ende geschlagen geben: Auch für einen General Sephiroth war es nicht möglich, seine übliche Route durch beinahe knietiefen Schnee zu joggen. Betrübt machte er sich dennoch zu einem kurzen Spaziergang auf, von dem er bereits nach etwa fünfzehn Minuten zurückkehrte. Seufzend stand er an der Tür und wusste nicht recht, was er mit sich anfangen sollte. Kurz ging sein Blick zur Treppe, die nach oben zum Schlafzimmer führte, in dem Langschläfer Genesis noch immer im Bett lag. Der Gang zu seiner Rechten endete an einem Bibliothekarbeitszimmer, das mit Genesis’ vielen Büchern randvoll war. Und vor ihm erstreckte sich der Wohnbereich, der den Großteil des Erdgeschosses einnahm.

Ein Blick auf die Uhr zeigte ihm, dass es noch lange nicht Zeit für ein ausgedehntes Frühstück mit seinem Ehegatten war. Also konnte er sich nur widerwillig murrend an andere Haushaltsaufgaben machen.
 

Kurze Zeit später landete Sephiroth allerdings wieder am Schlafzimmerfenster, von wo aus er resigniert seufzend den noch immer fallenden Schnee beobachtete. Leises Rascheln hinter ihm ließ ihn wissen, dass Genesis mittlerweile auch aufgewacht war, allerdings war er vom Anblick des sich weiter anhäufenden Schnees zu gebannt, als dass er sich umgedreht hätte.

„Ich hab dir gesagt, dass es schneien würde“, sprach Genesis ihn an.

„Woher sollte ich wissen, welche Ausmaße das annehmen würde?“, fragte Sephiroth leise.

„Du bist so ein Stadtkind“, gähnte Genesis, bevor er aufstand und ins Bad ging.

Sephiroth begab sich in der Zeit nach unten und richtete das Frühstück her. Gerade als er Genesis nach unten kommen hörte, stellte er diesem eine Tasse Kaffee auf den Platz. Genesis setzte sich telephonierend an den gedeckten Tisch, und Sephiroth konnte nur raten, dass es sich beim Gesprächspartner um Genesis‘ Mutter handelte, da die beiden gerne Dialekt sprachen – und zwar einen, den Sephiroth beim besten Willen nicht im Geringsten verstand. Und von den wenigen Dingen, die Genesis, der überwiegend zuhörte, überhaupt sagte, verstand er kein Wort.

Leicht genervt beendete Genesis das Telephonat und trank einen Schluck Kaffee. Auf Sephiroths fragenden Blick hin sagte er: „Meine Mutter. Tut so, als wäre das mein erster Winter in Banora.“ Ein weiterer Schluck Kaffee. „Wobei, eigentlich macht sie sich ja eher Sorgen um dich, weil du so was vorher noch nie erlebt hast. Da kennen wir uns jetzt schon so lange und du warst noch nie im Winter in Banora.“

„Aus dem einfachen Grund, dass man im Winter nicht nach Banora durchkommt“, entgegnete Sephiroth.

„Wohl wahr …“, seufzte Genesis. Den Rest des Frühstücks verbrachten sie in einer angenehmen schläfrigen Stille. Wenn Sephiroth danach überrascht war, dass Genesis sich bereiterklärte, ihm beim Abräumen zu helfen, so war er höchst erstaunt, als sein Mann sich auch noch an ihn schmiegte, ihm über die Brust strich und liebevoll auf die Wange küsste. „Ich verabschiede mich dann jetzt in den Winterschlaf“, verkündete er dann und wandte sich zum Gehen.

„Und was genau hast du vorher gemacht?“, fragte Sephiroth ihn noch. „Wirklich aktiv warst du da ja auch nicht.“

In einer geschmeidigen Bewegung drehte Genesis sich noch einmal um und setzte einen koketten Blick auf, der Sephiroths Herz zum Stillstand brachte. „Das war mein normaler Tagesablauf.“ Gespielt verletzt sah er erst zu Boden und setzte dann seinen Weg zurück ins Bett fort.

Da Sephiroth sonst nichts mehr zu tun hatte, folgte er seinem Mann kurz darauf ins Schlafzimmer, wo er Genesis mit Lesebrille und Buch im Bett liegend vorfand. Eigentlich war Sephiroth kein Freund von sinnlosem Faulenzen am Tage, aber in seiner Lage sah er keine andere Lösung mehr, als sich zu Genesis unter die Decke zu gesellen. Er legte seinen Kopf an dessen Schulter und strich ihm sanft über den Bauch.

Doch bald merkte er, dass Genesis unruhig wurde: Immer wieder seufzte er und rückte hin und her, ständig blieb sein Blick auf der Buchseite stehen, anstatt weiterzulesen. Und Sephiroth wusste auch, woran das lag. Langsam weitete er seine Streicheleinheiten aus, bis Genesis sein Buch unachtsam zu Boden fallen ließ und sich die beiden nur noch aufeinander konzentrierten.
 

Wenn das die kalte Jahreszeit war, überlegte Sephiroth, als er sich mit Genesis im Arm in die Laken schmiegte, konnte er sich dem absoluten Winterblues gerne völlig hingeben.
 

~ And now that we're snowbound

Aw, what's to do but love on you

Cuddle up and cozy down ~
 


 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich gebe zu, ich war faul und hab ein Kapitel direkt aus Mit Liebe Gekocht genommen. Aber es ist (ein bisschen) überarbeitet!
Ich erinnere mich natürlich an die Kritik, dass Banora nicht wie das typische Dorf wirkt, in dem es meterhoch schneit und meine einzige Ausrede ist, dass es sich hier um Fanfiction handelt. Soll heißen, mir ist bewusst, dass es ein Logikfehler ist, aber. (Ja, eigentlich nichts aber. :'D)
Bis morgen
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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: kiki004
2020-12-07T17:10:34+00:00 07.12.2020 18:10
So... dieses mal werde ich nicht über den meterhohen schnee in Banora meckern :'D

Viel mehr würde ich gerne wissen, wie Genesis Tagesablauf eigentlich aussieht? Weil Seph ja so schön behauptet das Genesis vor dem Schneefall ja auch nicht wirklich aktiv war. Denn es ist mir neulich schon im 2 Kapitel von "Bigger Wow" aufgefallen (ist ja jetzt knapp 2 Monate her wo das hochgeladen wurde) wo Genesis leicht frustriert wirkte, da Ramon ja kaum Zeit für ihn hat und schon damals habe ich mich gefragt... was macht Genesis eigentlich den lieben langen Tag außer lesen oder schlafen?

Denn soweit ich mich erinnere hat Gen in deiner AU ja zuerst bezahlten Urlaub genommen und diesen hauptsächlich in Portugal verbracht und später dann komplett gekündigt. Und egal ob er nun mit Seph oder Ramon zusammen ist... wie sieht seitdem sein Tagesablauf aus?
Antwort von:  tobiiieee
07.12.2020 19:05
Kiki, meine Treue. :'D Was läuft?
Die Antwort würde ich variieren: In Banora hat Genesis natürlich Kontakte, die er noch aus der Kindheit kennt. In Lissabon, wie angedeutet, hat er kaum Kontakte aufgebaut, weil ich ja nicht erwartet hat, dass er bleiben würde. Und je "älter" man wird (da kannst du mir vielleicht mehr erzählen als ich dir :'D), desto schwieriger wird das auch und zusätzlich ist Genesis nicht die leichteste Persönlichkeit. Meine Vorstellung für Banora ist, dass er spät aufsteht, mit Seph frühstückt, sich dann schon zum Lesen auf die Couch zurückzieht, bis es Mittagessen gibt, und ich spiele mit dem Gedanken, dass Genesis nicht nur zur Freude liest, sondern sich auch großen literarischen Fragen der Weltgeschichte widmet in seinem Bibliothekszimmer, in dem Seph keinen Zutritt hat (außer wenn er Essen bringt oder zuarbeiten soll :'D), und dass er außerdem Zeit mit Leuten von früher verbringt, mit denen er sich im Erwachsenenalter angefreundet hat. (Ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass Genesis als Kind/Jugendlicher in Banora mit vielen Gleichaltrigen befreundet war, sorry. :'D) Außerdem würde ich denken, dass sie zwischen Banora und Midgar wechseln, wo es für Genesis ja noch mal ganz andere Möglichkeiten gibt, den Tag zu verbringen.
Für Lissabon ist meine Vorstellung, dass er versucht, so viel Zeit wie möglich draußen totzuschlagen, dabei aber irgendwie auf der Stelle tritt und nirgends richtig hinkommt, daher ist er auch so frustriert, wenn Ramon ihn zurücklässt. Ich kann mir Genesis nicht wirklich in irgendwelchen Jobs vorstellen, aber nicht, weil er ein "Hausmann" sein will, sondern eher, weil sein Kopf zu eigen ist. Zwar glaube ich, dass Genesis jemand ist, der viel Freiraum braucht und daher prinzipiell erst mal gut mit einem Mann klarkommt, der den ganzen Tag auf der Arbeit ist, aber der Knackpunkt ist auch viel eher das Gefühl, nicht wichtig zu sein, was sich weniger daran festmacht, wie viel Ramon zu Hause ist, als daran, wie sehr er zu Hause sein will. Und da kann es dann zu Konflikten kommen, wenn der Eindruck entsteht, dass andere Dinge eine höhere Priorität haben, eben weil Genesis so sehr von dieser Beziehung abhängt. Sicherlich auch nur in der ersten Zeit, irgendwann schließt man ja doch Freundschaften, lernt irgendwo Leute kennen und so weiter, Bigger Wow, was du ansprichst, spielt ja noch in Genesis' erstem Jahr in Lissabon, beide Kapitel. Übrigens weiß ich gar nicht, ob so ein "Sabbatical" bezahlt wird? Ich kenn mich in der echten Welt nicht aus, sorry. 😂
Und ganz zuletzt zu Sephs Bemerkung eine Bemerkung: Seph ist natürlich von früh bis spät auf den Beinen und werkelt und macht und tut, und auf der Couch oder im Bett liegen und lesen ist da für ihn jetzt einfach "nicht viel", das heißt gar nicht unbedingt, dass Genesis 16h am Tag rumsitzt und Däumchen dreht, nur dass Genesis einen entspannteren Zugang zum Leben hat.
Ich hoffe, das beantwortet die Frage ein bisschen? Eine stundengenaue Vorstellung hab ich nämlich selbst nicht. :'D Ich weiß ja selbst nicht, was ich den ganzen Tag mache ... lol


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