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Lass mich dein Sommer sein

Digimon Adventure 01/02 | Takeru x Hikari; Daisuke x Ken; Mimi x Miyako
von

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- Takeru –
 

Das Rauschen des Meeres erfüllte Takerus Ohren und ließ ihn seine schweren Augenlider öffnen. Die Sonne blendete ihn und er stöhnte leise, als er die Augen sofort wieder zukniff. Ein Kichern drang in seine Ohren, ehe eine zarte Hand durch sein strohblondes Haar strich. Als er aufblickte, sah er die hellbraunen Augen von Hikari. Er lag mit dem Kopf in ihrem Schoß. Gemeinsam lagen sie auf einer großen Decke am Strand.
 

„Hattest du einen schlechten Traum? Du warst so unruhig“, sagte sie besorgt. Takeru blinzelte ein paar Mal, dann setzte er sich auf. „Du bist hier“, flüsterte er und griff nach einer losen Haarsträhne, die er hinter ihr Ohr klemmte. „Natürlich“, antwortete Hikari und lehnte ihre Wange in seine Handfläche.
 

Mit der anderen Hand streichelte sie über seinen Wangenknochen bis zu seinem Kinn. Die Schmetterlinge in seinem Bauch überschlugen sich vor Freude. Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und zog sie näher an sich heran, lehnte seine Stirn an ihre.
 

„Takeru“, murmelte sie nervös. Er sah, wie sie rot wurde und räusperte sich leicht. Die Sehnsucht hatte ihn gepackt. Und dass sie da war, dass er sie berühren, sie riechen und ihre nahe sein konnte. Am liebsten hätte er sie auf der Stelle geküsst und in seine Arme gezogen. Er würde sie nie wieder loslassen. „Ist wirklich alles in Ordnung mit dir, Takeru?“
 

„Ja. Alles okay.“
 

Eine Brise trug den salzigen Meeresduft zu ihnen herüber. Takeru warf einen Blick über seine Schulter. Das Meer war blau und wurde in sanften Wellen ans Ufer gespült. Erst in diesem Moment merkte er, wie ruhig es doch an diesem Ort war.
 

„Wo sind denn alle?“, fragte er unsicher. Niemand spielte Fußball oder Gitarre, keins ihrer Digimon verlangte lauthals nach Süßigkeiten oder Eis.
 

„Hier ist niemand. Nur du und ich.“
 

Die Schmetterlinge in seinem Bauch wurden schwer. Hikari begann zu flackern.
 

„Nein!“ Takeru griff nach ihrer Hand. „Geh nicht.“ Sie lächelte und sah wunderschön aus. „Mach dir keine Sorgen. Dort wo Licht ist, ist auch immer Finsternis.“ Sie verschränkte ihre Finger mit seinen. „Und dort wo Licht ist, gibt es Hoffnung.“ Er drückte ihre Hand, wollte sich verzweifelt an sie klammern, wollte die Zeit nutzen.
 

„Ich lasse dich nicht alleine Hikari“, flüsterte er verzweifelt.
 

„Ich weiß. Aber nur ich kann euch jetzt vor der Finsternis beschützen.“
 

Sie flackerte erneut, ihre Finger verblassten in seiner Hand.
 

„Hikari…“
 

Langsam stand sie auf und ging in Richtung Meer. Er war vollkommen bewegungsunfähig.
 

„Hikari!“
 

„Takeru. Du musst aufwachen.“
 

Er schlug die Augen erschrocken auf und blickte sich verwirrt um. Neben ihm stand Miyako, die ihn besorgt ansah. „Alles in Ordnung, Takeru? Es sah aus als ob du einen Albtraum hattest.“
 

Der Digiritter war noch immer vollkommen neben der Spur. Ein Traum? Hatte er das wirklich nur geträumt oder war ihm Hikaris Geist erschienen?
 

„Vielleicht hättest du nicht auf der Bank schlafen sollen. Die sieht nicht sehr bequem aus.“
 

„Mir geht’s gut“, murmelte Takeru, während er sich mit einer Hand die Haare raufte. „Wo ist Koushirou? Habt ihr einen Weg zum Dark Ocean gefunden?!“
 

„Er schläft, Takeru. Koushirou ist auch nur ein Mensch, der mal eine Pause braucht. Aber wir arbeiten dran.“
 

Sein Digipartner landete auf seinem Schoß und sah ihn mit seinen großen, blauen Augen an. „Takeru, hör mal! Miyako hat gesagt, sie macht mit Mimi ‚Pancakes‘ zum Frühstück. Weißt du, was das ist?“ Obwohl Takeru dankbar für die Ablenkung war, lächelte er nur traurig. „Ja, das ist Teig, der in der Pfanne zu flachen Kuchen angebraten wird. Du kannst sie mit Sirup oder Obst essen.“ Das brachte die kleinen Äugelein noch mehr zum Strahlen. „Du könntest Miyako vielleicht beim Kochen helfen“, schlug Takeru vor und sah fragend zu der Gleichaltrigen. Sie nickte.
 

In der Zwischenzeit zog er sich zurück, ohne dass Patamon sich Sorgen um ihn machen sollte. Eine Dusche würde ihm gut tun.
 

- Miyako -
 

Seit dem letzten Abend arbeiteten Miyako und Koushirou gemeinsam daran, über das D-3 von Ken ein Portal zum Dark Ocean zu öffnen. Takeru hatte unbedingt dabei sein wollen, allerdings kamen sie nicht so schnell voran, wie sie alle es sich wünschten. Das primäre Problem war auch, dass sie, selbst wenn sie einen Weg zum Dark Ocean fanden, auch irgendwie wieder zurückkommen mussten. Daran tüftelten die beiden gerade noch.
 

Koushirou hatte die ganze Nacht durchgearbeitet, während Miyako sich zwischendurch für eine Weile zurückgezogen und geschlafen hatte. Mimi hatte nur geraunt, als sie sich bei Sonnenaufgang schon wieder aus dem Zimmer geschlichen hatte. Mit einem von Mimi genähten Sommerkleid war sie zurück in die Küche gegangen. In dem Moment war der ältere Digiritter ihr entgegen gekommen. Manchmal hatte Koushirou die Tendenz sich total in etwas herein zu steigern. Das bewies die Tiefe seiner Augenringe. Umso besser war es, dass er sich freiwillig in sein Bett begab.
 

Dass auch Takeru lieber in der Küche als in seinem Zimmer geschlafen hatte, fand sie besorgniserregend, doch manchmal konnte auch er ein ziemlicher Sturkopf sein.
 

Nachdem er verschwunden war, kümmerte Miyako sich um die Pancakes. Hawkmon, das sie seit dem frühen Morgen begleitete, und Patamon ernannte sie zu ihren Co-Köchen. Sie bereiteten alle Kochutensilien und Zutaten vor. Beim Abmessen passierte ihnen das eine oder andere Missgeschick, doch insgesamt war die Stimmung ausgelassen und entspannt.
 

Während Miyako bereits in der zweiten Schüssel angestrengt den Teig für die Pancakes mit einem Schneebesen rührte, bemerkte sie gar nicht, wie jemand sich von hinten anschlich. Mimi legte ihr Kinn auf Miyakos nackte Schulter und schlang ihre Arme um ihre Taille.
 

„Guten Morgen, Sonnenschein.“
 

Obwohl die Gedanken um Takeru und Hikari sie nicht losließen, schaffte Miyako es, bei dieser Begrüßung zu lächeln.
 

„Warst du die ganze Nacht wach?“, fragte Mimi und lehnte sich an die Theke in ihrem Rücken. „Nein nicht die ganze. Zwischendurch bin ich zu dir gekommen und habe ein bisschen geschlafen.“
 

„Verstehe.“ Abermals suchte Mimi ihre Nähe. Mit ihren zarten Fingern massierte sie Miyakos verspannten Nacken, dann strich sie über ihre Oberarme, ihre Ellbogen und ihre Unterarme. Mit einer geschickten Bewegung nahm sie ihr den Schneebesen aus der Hand. „Lass mich das machen. Ruh dich noch ein bisschen aus.“ Miyako lächelte. Sie tauschte den Platz mit Mimi und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange.
 

- Ken -
 

Die ersten Sonnenstrahlen des neuen Tages sowie Schritte und das Wühlen in einer Tasche ließen Ken am frühen Morgen langsam wach werden. Er öffnete müde und langsam seine Augen, sah nur wie ein blonder Haarschopf verwand.
 

Die Nacht war lang und gleichzeitig kurz gewesen. Ken wusste nicht, wie lange Daisuke und er draußen im Sand gelegen und sich die Sterne angeschaut hatten. Doch er rief sich das Bild und die Erinnerungen wieder vor Augen. Wie sind mit verschränkten Fingern im Sand lagen, sich immer wieder küssten und dabei die Sterne beobachteten.
 

Sie kannten sich schon eine ganze Weile, sie hatten ein enges Band geknüpft, das über eine tiefe Freundschaft hinausging. Trotzdem hatte Daisukes Geständnis, die Offenbarung seiner Gefühle, ihre Verbindung auf ein neues Level gehoben. Er selbst hatte viel zu große Angst gehabt, diesen Schritt zu wagen. Viel zu sehr hatte er sich vor der Zurückweisung gefürchtet, vor der Ungewissheit, dass er vielleicht einen guten Freund verlieren könnte.
 

Als die beiden am Abend wieder in ihren Betten gelegen hatten, konnte Ken erst gar nicht einschlafen, weil sein Herz so schnell pochte.
 

Diese Gefühle flammten wieder auf, als er richtig wach wurde. Daisuke lag über ihm auf dem Etagenbett und schlief noch tief und fest. Er ließ ihn noch eine Weile schlafen, während die anderen sich bereits auf den Weg in die Küche gemacht hatten, bis er ihn schließlich mit einem sanften Rütteln an seiner Schulter weckte.
 

Daisuke drehte sich um, tastete mit seinem Arm nach V-mon, das nicht mehr da war.
 

„Wo sind denn alle?“, murmelte Daisuke verschlafen und tat sich scheinbar schwer damit, seine Augen zu öffnen.
 

„Es gibt Pancakes zum Frühstück. Die Digimon waren ganz aus dem Häuschen“, erklärte Ken schmunzelnd. „V-mon wollte dich wecken, aber ich habe ihm gesagt, es soll mit Wormmon schon mal losgehen. Iori und Takeru sind auch schon weg.“
 

Die beiden tauschten tiefe Blicke miteinander aus, bei denen Kens Puls glatt in die Höhe schoss. „Das heißt … wir sind gerade alleine?“, fragte Daisuke. Ken sah sich um und nickte. Innerhalb von wenigen Sekunden war Daisuke aus dem Bett gesprungen. Er griff mit beiden Händen nach Kens Gesicht und drückte seine Lippe sehnsüchtig auf Kens, welcher leise in den Kuss lachte. Letzte Nacht hatten sie beschlossen, das zwischen ihnen erstmal für sich zu behalten. Das bedeutete aber auch, dass die gemeinsamen Momente etwas rar sein würden, so lange sie mit ihren Freunden zusammen waren.
 

Ken erwiderte den Kuss und griff nach dem Kragen von Daisukes T-Shirt. Er musste ihn festhalten, sich vergewissern, dass das alles real war. Daisuke drückte Ken sanft gegen die Holzwand. Er löste seine Lippen von Kens Mund vergrub seine Nase in dessen Halsbeuge. Eine Gänsehaut überzog Kens Arme, als sein Freund Küsse auf seinem Hals verteilte. Die Hitze stieg in seine Wangen als ihre Blicke sich wieder trafen. Dass auch Daisukes Wangen glühten, ließ sein Herz Freudensprünge machen. Er war vollkommen hingerissen von diesem Anblick.
 

„Du solltest dich umziehen. Ich wette V-mon kommt jeden Moment zurück, um nach dir zu sehen.“
 

Daisuke seufzte, zog jedoch ohne zu zögern sein T-Shirt über den Kopf. Ken hielt für einen Moment die Luft an und musterte die Rückseite seines Freundes. Als Fußballspieler trainierte er regelmäßig. Sein muskulöser Rücken war Beweis genug dafür, ebenso wie der feste Bauch, über den er gerade den dunklen Stoff seines frischen Shirts rollte. Ken zwang sich, seinen Blick abzuwenden.
 

Zum Glück schien Daisuke nichts davon zu bemerken.
 

- Daisuke -
 

Wie Ken schon vermutet hatte, lief V-mon ihnen entgegen als sie auf dem Weg zum Frühstück waren. „Da bist du ja endlich, Daisuke! Es gibt Pancakes! Komm schnell“, sagte sein Digipartner und drehte direkt wieder um. „Hey V-mon! Warte auf mich. Ich lasse nicht zu, dass du alles vor mir isst.“ Er hörte Ken hinter sich lachen und konnte sich das Grinsen nicht verkneifen.
 

Während sein Freund sich einen Platz suchte, holte er zwei Portionen für Ken und ihn. „Ich hoffe du hast Hunger, Miyako und Mimi legen sich echt ins Zeug“, sagte er als er die Teller vor ihnen abstellte. Mit Messer und Gabel bewaffnet, schaufelte Daisuke das Frühstück praktisch in sich hinein.
 

Während die beiden am Tisch saßen, schweifte der Blick des Digiritters langsam über Kens Schulter. Takeru kam an den Strand, machte jedoch keine Anstalten, zu ihnen zu kommen. Stattdessen setzte er sich in den Sand und starrte den blauen Ozean an. Ein Blick zu V-mon und den anderen Digimon verriet ihm, dass Patamon bereits hier war. Daisuke wollte sich so oder so für den Rat bedanken, den Takeru Ken gegeben hatte. Ohne ihn wären die beiden wohl jetzt kein Paar. Kens Blick folgte seinem für einen Moment.
 

„Ich bin gleich wieder da.“ Daisuke stand bereits auf, bevor sein Freund etwas sagen konnte. Und schon war er auf dem Weg zu dem gleichaltrigen Digiritter.
 

„Hey, Takeru. Macht es dir etwas aus, wenn ich mich dazu setze?“
 

Takeru ließ sich Zeit mit einer Antwort, schien abzuwägen, ob er Gesellschaft wollte oder nicht, bot ihm dann aber einen Platz an.
 

„Willst du gar nichts von den Pancakes? Die sind echt gut.“
 

„Später vielleicht …“, würgte Takeru das Thema einfach ab. Er sah müde und niedergeschlagen aus. Kein Wunder. Wenn Ken an Hikaris Stelle verschwunden wäre, dann würde Daisuke jetzt dort sitzen und grübeln, wie er ihn zurückbekam.
 

„Wir finden Hikari. Wir alle“, sprach Daisuke zuversichtlich aus und sah selbst zum Meer. „Und dann kannst du ihr sagen, was du ihr schon die ganze Zeit sagen willst.“ Mit einem spitzbübischen Lächeln blickte er Takeru an. Wenn er sich nicht irrte, ertappe Daisuke seinen Freund das erste Mal, wie er seinem Blick verlegen auswich.
 

„Ich habe sie schon mal von dort zurückgeholt“, murmelte er und blickte zurück aufs Meer.
 

Daisuke stand auf und klopfte den Sand von seiner Hose. „Diesmal bist du nicht alleine.“ Er streckte Takeru erwartungsvoll seine Hand entgegen. Takeru schlug ein, ließ sich locker auf die Beine ziehen. „Ja, du hast recht.“ „Das habe ich doch immer“, lachte Daisuke ausgelassen, „Und jetzt probier‘ die Pancakes, bevor V-mon alles auffuttert.“
 

- Taichi -
 

Nachts war es Taichi schwergefallen, überhaupt einzuschlafen. Hikaris Worte wollten ihm nicht aus dem Kopf gehen. Sie wollte sie alle beschützen, aber wovor? Was lauerte an diesem Ort? Was zog sie dorthin? Was veranlasste seine kleine Schwester dazu, zu denken, sie müsste das alleine durchstehen? Sie wusste doch, dass er immer für sie da war.
 

Taichi war mit einem mulmigen Gefühl eingeschlafen und am nächsten Morgen wütend wieder aufgewacht. Er war nicht auf Hikari oder einen seiner Freunde wütend, sondern auf sich. Weil er keine Lösung hatte, weil er diesen Ort nicht kannte, weil ihm verdammt noch mal die Hände gebunden waren.
 

Ohne festes Ziel war Taichi losgelaufen. Erstmal von den Häusern weg, ein Stück durch den Dschungel. Er sprang über Steine und Äste, rannte Steigungen hinauf und schien im Kreis zu laufen. Als er wieder am Strand war, rannte er weiter zu den Klippen. Er sprang von Vorsprung zu Vorsprung, kletterte ohne Sicherung und ohne Angst. Die ganze aufgestaute Energie musste raus. Am höchsten Punkt der Klippe blieb er stehen und sah wieder auf den Ozean. Bis gestern hatte er noch nie von diesem Dark Ocean gehört. Hikari hatte ihm nichts davon erzählt. Doch Ken, Miyako und die anderen, jüngeren Digiritter schienen mehr darüber zu wissen. Für einen Moment bildete Taichi sich ein, er würde jemanden – Hikari? – auf der Wasseroberfläche spazieren sehen. Kaum hatte er einmal geblinzelt, war sie wieder weg.
 

Seufzend wandte er sich vom Meer ab. Der Anblick erinnerte ihn nur daran, wie seine Schwester und ihr Digimon verschwunden waren. Taichi kletterte die Klippen wieder herunter und machte sich auf den Rückweg. Es schmerzte ihn, seine Freunde zu sehen, die weitermachten, als wäre nichts geschehen. Für einen klitzekleinen Moment wünschte er sich, Hikari käme jeden Moment aus der Küche und winkte ihm grinsend zu. Doch egal wie lange er wartete, sie kam nicht, war nicht da.
 

Als Taichi Ken und Takeru an einem Tisch entdeckte, steuerte er zielstrebig auf die beiden zu. Er setzte sich Ken gegenüber und sah ihn ernst an.
 

„Kann ich dich etwas fragen, Ken?“
 

„Geht es um Hikari-chan?“, frage er zurück, woraufhin Taichi nickte. Neben Ken kletterte sein Digipartner auf die Bank.
 

„Es geht um diesen Dark Ocean. Was ist das für ein Ort? Wie ist es dort?“
 

Takeru legte sein Besteck zur Seite und blickte kurz zu dem anderen Digiritter. Als würden sie wortlos kommunizieren.
 

„Der Dark Ocean ist eine Dimension zwischen der Digiwelt und der realen Welt. Ich weiß nicht, wer ihn erschaffen hat und ich weiß auch nicht mehr, wie ich das erste Mal dorthin gekommen bin. Aber dieser Ort ist … farblos und dunkel. Wie ein Sog, der dich immer weiter in die Tiefe der Finsternis zieht.“
 

„Ich erinnere mich auch noch daran. Es ist ein Meer, mit grauem Sand und schwarzen Wasser. Es ist kalt und bedrückend dort gewesen…“, warf Takeru ein.
 

„Wie bist du dorthin gekommen?“, wollte Taichi wissen. „Ich weiß es nicht mehr. Tailmon, Patamon und ich haben Hikari verfolgt. Sie ist über die Straße gegangen und war dann plötzlich weg. Wir haben sie gerufen und damit scheinbar das Portal geöffnet.“
 

All die Erzählungen brachten ihn nicht weiter, nichts davon war konkret genug, nichts davon öffnete ihm eine Tür.
 

„Ken, wärst du bereit noch mal zu versuchen, ein Portal zu öffnen? Nur für einen Moment.“ Taichis Bitte war schon fast ein Flehen. Ihm fiel nichts mehr ein.
 

„Taichi…“, mahnte Takeru ihn leise. Doch der ältere war viel zu aufgewühlt, schlug mit der flachen Hand auf den Tisch, sodass das Besteck auf den Tellern klirrte. „Taichi, wir arbeiten schon daran, ohne Ken wieder der Finsternis auszusetzen“, erklärte Takeru und sah ihn ernst an. „Hör auf ihn unter Druck zu setzen.“
 

Mittlerweile hatten auch die anderen Digiritter von Taichis kleinem Ausbruch mitbekommen. Es dauerte nicht lange, bis Daisuke wieder auftauchte und hinter Ken Stellung bezog. „Hey, hey, was ist denn hier los?“, fragte er in gewohnt fröhlichem Ton, doch seine Augen blitzten auf.
 

„Taichi-san hatte nur ein paar Fragen… zum Dark Ocean“, erklärte Ken, konnte dabei seine Anspannung jedoch nicht überspielen.
 

„Ach, ist das so? Hey, Taichi. Lass uns doch ein paar Bälle kicken? Ich muss ein bisschen Energie loswerden“, schlug Daisuke vor. Der ältere verstand den Wink und erhob sich von der Bank. Er war ein wandelndes Nervenbündel, doch er schaffte es nicht, sich dafür zu entschuldigen.
 

Während er sich mit Daisuke entfernte, sah er noch, wie Koushirou aus ihrem Haus getrottet kam und in Richtung Küche lief.



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