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Persona 3 -After the Years-

von

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XIX - Zurück zum Alltag


 

~~~Sonntag 08. Mai 2016~~~

 

Im Wohnheim von Aiden und seinen Freunden dauerte es bis zur Mittagsstunde, ehe sich überhaupt jemand in dem Haus bewegte. Durch das Konzert, welches bis in die frühen Morgenstunden gegangen war und auch noch die Tatsache, dass sie sich am Vortag mit dem Shadow von Haruka hatten rumschlagen müssen, hatten alle Bewohner es ausgenutzt, so lange wie möglich im Bett bleiben zu können. Auch wenn Aiden am liebsten noch viel länger geschlafen hätte gab es jemandem, der ihm diese Erholung einfach nicht gönnen wollte: seine Katze Kiara. Natürlich hatte das Tier keine Ahnung, was für Strapazen ihr Herrchen in den letzten beiden Tagen durchgemacht hatte, allerdings knurrte ihr Magen, den Aiden zu füllen hatte. Nur widerwillig gab der Braunhaarige dem ständigen miauen und kratzen seiner Katze nach und schaffte es endlich, sich aus dem Bett zu schleppen. Noch während er aus dem Zimmer schlurfte, bemerkte er aus dem Augenwinkel, wie seine Schwester ebenfalls aufwachte und sich verschlafen die Augen rieb.

 

In der Küche machte Aiden erst einmal seinem protestierenden Haustier Mittagessen, ehe er sich selbst eine Portion Ramen aufgoss und beim Warten wach wurde. Er streckte sich einmal und kratzte sich an der Seite, während er ein wenig vor sich hin summte und anschließend sein Essen griff. So ganz glauben, dass sie Haruka gerettet und diesen Alptraum überlebt hatten konnte er immer noch nicht, aber selbst bei einem Kniff in seinen Arm blieb es so, wie es war. Zufrieden grinsend begann er zu essen, als Miyuki, Mirai und Kari in die Küche kamen. Die beiden jungen Erwachsenen wirkten zwar müde und ausgepowert, aber dennoch zufrieden, während Aidens kleine Schwester ein Gesicht machte, als hätte man Ostern und Weihnachten auf einen Tag gelegt und dann abgesagt.

„Was ist denn mit dir los? Du trittst dir ja fast auf die Unterlippe“, merkte die Silberhaarige an und blies sich ihren Pony aus den Augen, während Kari sich auf den Boden hockte und schmollte.

Miyuki war sich nicht sicher, was der Grund für dieses Verhalten war, denn während des Konzerts hatte das Mädchen so glücklich gewirkt. Von dieser Freude war jetzt allerdings nichts mehr zu sehen.

Aiden wusste ganz genau, was mit seiner Schwester los war, jedoch aß er erst zu Ende, bevor er das Wort ergriff: „Hör mal, Kari-chan: Ich kann mir vorstellen, dass du nicht glücklich darüber bist, dass du heute wieder nach Hause fährst, aber du wusstest von Anfang an, dass du nur für eine Woche hier bist.“

 

Jetzt dämmerte es auch den beiden Damen der Runde, die sich einen leicht mitleidigen Blick zuwarfen, als Kari leise murmelte: „Kann ich nicht hier bei dir bleiben? Bei Mama und Papa ist es so langweilig und die sind den ganzen Tag auf der Arbeit.“

Mit einem leisen Seufzer ging der Braunhaarige neben seiner Schwester in die Hocke und strich ihr sanft über den Kopf: „Ich weiß, aber trotzdem ist das eine Sache, die du hinnehmen musst. Du bist noch ein Kind und gehörst zu deinen Eltern. Außerdem bin ich in der High School und werde durch die Schule auch nicht mehr so viel Zeit für dich haben, wenn du hier wärst. Und überhaupt... so ein Umzug muss lange geplant sein, das geht nicht von heute auf morgen.“

„Aber... du bist auch von heute auf morgen umgezogen“, schniefte Kari weiter, was ihren Bruder leise brummen ließ: „Glaubst du das echt? Ich sag dir eins, das haben Mama und Papa schon seit langem geplant gehabt und hatten es uns einfach nicht gesagt. Du hattest mir versprochen, Mama und Papa keinen Ärger zu machen und dieses Verhalten, dass du jetzt wieder zeigst, ist aber genau das Gegenteil davon.“

„Es tut mir leid, Onii-chan. Ich will nur bei dir bleiben“, murmelte die Kleine und wischte sich über die Nase, als ihr Tränen übers Gesicht kullerten.

 

Als es an der Haustür klopfte, nutzten Mirai und Miyuki die Chance, diesem persönlichen Gespräch zu entgehen, während Aiden seine Schwester in den Arm nahm und hochhob: „Ich weiß, dass du lieber hier bei mir und Kiara wärst, aber glaube mir: Es ist besser, wenn du bei Mama und Papa bist.“

„Nerve ich dich?“, platzte es aus der Kleinen heraus, was den Oberschüler mit dem Kopf schütteln ließ: „Nein, es ist nur... ich bin hier selbst in einer sehr komplizierten Situation und in der kann ich dich nicht in meiner Nähe gebrauchen. Ich sag das nur, weil ich dich beschützen will.“

Verwundert hob das Mädchen den Kopf und legte ihn leicht schief: „Machst du etwas gefährliches?“

„So was in der Art und ich will einfach nur, dass du in Sicherheit bist, okay?“, gab Aiden zurück und tippte mit seinem Zeigefinger auf die Nase seiner Schwester, die kurz den Kopf senkte und dann nickte: „Okay, ich habe verstanden. Wirst du mir irgendwann erzählen, was du da machst?“

„Wenn alles vorbei ist, aber nur, wenn du mein Geheimnis bewahrst, okay?“, flüsterte Aiden mit einem Zwinkern und brachte seine Schwester dazu große Augen zu machen: „Du bist ein Superheld und kämpfst gegen Verbrecher!“

„Vielleicht“, säuselte der Schüler und setzte seine Schwester ab, um die Küche zu verlassen, wobei er im Foyer auf seinen Vater stieß, der ihn skeptisch musterte: „Hallo Aiden, hab ich dich aus dem Bett geworfen?“

„Nein, das hat Kiara übernommen. Sorry, ich musste kurz was mit Kari besprechen“, erklärte der Braunhaarige, was seinen Vater betrübt nicken ließ: „Kann ich mir vorstellen. Auch wenn es vermutlich in einem Theater enden wird... Hat sie gepackt?“

 

„Ja, ihre Sachen stehen oben. Haben wir gestern Mittag erledigt, bevor wir auf das Konzert gegangen sind. Sie muss sich nur noch anziehen. Kari, kommst du?“, rief der Braunhaarige über die Schuler, wo seine Schwester mit Kiara im Arm auftauchte und ihren Vater ansah: „Hallo, Papa. Müssen wir sofort los?“

„Ich fürchte ja, mein kleiner Engel. Auf dem Weg hierher habe ich zig Baustellen gesehen und der Rückweg wird ein Alptraum, das kann ich euch sagen. Bist du so lieb und gehst dich anziehen? Auf dem Rückweg machen wir auch an deinem Lieblingsimbiss halt, okay?“

Kurz sah das Mädchen zwischen den Anwesenden hin und her, bevor sie einen Blick auf ihren Bruder warf, der ihr zuzwinkerte und sie zum Nicken brachte: „Okay, bin gleich wieder da. Onii-chan, hilfst du mir mit dem Koffer?“

„Sicher doch“, gab Aiden grinsend zurück und lief mit seiner Schwester zurück in sein Zimmer, wo sich Kari schnell umzog und dann mit ihrer Zahnbürste ins Badezimmer lief, während Aiden den Rest im Koffer verstaute: „Ich hätte ihr nicht so viel sagen sollen, hoffentlich wird sie den Mund halten.“

Kurz darauf kam Kari zurück und sah sich noch einmal um, ehe sie eine kleine Umhängetasche nahm und den Raum verließ. Aiden zog sich schnell eine Jeans und ein T-Shirt an, bevor er den Koffer griff und nach unten trug.

 

Yuugo hatte vor dem Haus geparkt und tippte bereits das Ziel in sein Navigationsgerät ein, als sein Sohn den Koffer in den Kofferraum lud: „Okay, ihre Sachen sind drin. Also, Kari, sei schön brav und mach Papa nicht noch mehr Stress, sonst fallen ihm alle Haare aus.“

Während sein Vater empört das Gesicht verzog, konnte sich Kari das Lachen nicht verkneifen und schlang dann die Arme um Aidens Hüfte: „Ich werde dich vermissen.“

„Ich dich auch, aber wenn alles klappt komme ich euch im Sommer besuchen. Die Ferien sind ja lange genug“, gab er zurück und nahm seine Schwester in den Arm, welche ihm zuflüsterte: „Ich werde nichts verraten, versprochen.“

„Braves Mädchen“, hauchte er zurück und tätschelte ihr den Kopf, als er ein warmes Gefühl in seiner Brust verspürte und Kari sanft zum Auto schob, um sie zum Einsteigen zu bewegen.

Yuugo seufzte noch einmal und ging zu Aiden, um ihm auf die Schulter zu klopfen: „Danke, dass du ihr diesen Gefallen getan hast. Das bedeutet ihr wirklich viel.“

„Ich weiß und ich hoffe, dass sie euch keinen Kummer bereitet“, gab der Schüler zurück und nahm seinen Vater in den Arm, der ihm übers Haar strich: „Das kriegen wir schon hin. Du bist wirklich ein guter Junge, Aiden. Und ich bin ehrlich gesagt erstaunt, wie reif du dich hier verhältst.“

„Danke, du mich auch...“, gab der Braunhaarige mürrisch zurück, was seinen Vater laut lachen ließ: „Da war die Rache für den Haarausfall. So, wir machen uns dann auf den Weg, sonst sind wir nächste Woche noch hier. Pass auf dich auf Aiden und lern fleißig, ich will nicht sehen, dass du die Prüfungen verhaust, okay? War schön, euch beide zu sehen und habt ein Auge auf meinen Sohn, ja?“

 

Die letzten Worte waren an Mirai und Miyuki gerichtet gewesen, welche nur zustimmend nickten und zusahen, wie der Mann in sein Auto stieg und losfuhr. Dert Braunhaarige stand noch eine Weile an der Straße und sah dem Auto nach, während er die Hände in seinen Hosentaschen vergrub. Was Mirai allerdings auffiel war, dass sowohl Aiden, als auch Miyuki plötzlich einen seltsamen Gesichtsausdruck bekamen, den sie nicht ganz deuten konnte.

Noch einmal ließ sie sich die gesagten Worte durch den Kopf gehen, bevor es bei ihr Klick machte und sie ein hämisches Grinsen aufsetzte: „Lasst mich raten: Bald sind Prüfungen und ihr beiden habt das Lernen verpeilt. Richtig?“

Im nächsten Moment musste sie zur Seite springen, als ihre beiden Mitbewohner ins Innere stürmten und leicht panisch wurden: „Oh mein Gott, ich hab die Prüfungen komplett vergessen! Aiden-kun, du musst mir bei Mathe helfen!“

„Sehe ich wie ein Mathe-Genie aus? Ich brauch selbst Hilfe! Fuck, die Sache mit Tenno hat mich komplett aus dem Rahmen geworfen!“

Während die beiden Schüler die Treppe nach oben stolperten, schloss Mirai lachend und kopfschüttelnd die Tür und setzte sich mit Kiara auf die Couch: „Wie gut, dass ich mir diesen Quatsch nicht geben muss, aber es macht Spaß, die beiden damit aufzuziehen.“

Die Katze miaute einmal, als wolle sie der Silberhaarigen zustimmen, während sie ihren Blick auf die Treppe und den wieder auftauchenden Aiden richtete, der sein Handy am Ohr hatte: „Luca, es ist gerade ganz schlecht!... Was? Du hast es auch vergessen?... Klar, komm rüber, dann lernen wir zusammen.“

 

Kurz darauf kam Miyuki mit Büchern beladen die Treppe runter und legte alles auf dem großen Esstisch ab: „Oh mein Gott, wenn ich die Prüfung vergeige krieg ich so einen riesigen Ärger mit meinen Eltern.“

„Was soll ich denn sagen? Nach der Ansprache kann ich das nicht vermasseln, sonst bin ich ein toter Mann“, gab Aiden zurück und schlug sein Geschichtsbuch auf, während Mirai leise stippelte: „Ich weiß, ich sollte Mitleid mit euch haben, aber das ist gerade einfach zu lustig.“

„Halt die Klappe, wir haben zu tun!“, wurde sie von zwei Seiten angekeift, ehe sie wieder einen Lachanfall bekam und ihre Freunde die Nasen in den Büchern vergruben.

 
 

~~~Dienstag 10. Mai 2016~~~

 

Die Schulglocke hatte vor kurzem geläutet, als Aiden aus der Toilette im Gang trat und sich die feuchten Hände ausschüttelte: „Warum ist jetzt kein Papier da, so ein Mist.“

Da ihm keine Wahl blieb, wischte er sich die Hände am Inneren seiner Jacke ab und schulterte seine Tasche, als er im Gang auf Sakura stieß, die ihre eigene Tasche durchforstete: „Hey, Nozaki.“

„Hm? Oh, hey, Kurosaki-kun. Na, wie geht’s?“, erkundigte sich die Rosahaarige und neigte den Kopf, während der Braunhaarige sich kurz durch die Haare fuhr: „Es geht, aber ich wäre froh, wenn wir Training hätten. Gerade jetzt könnte ich das echt gebrauchen.“

„Was? Du könntest es gebrauchen, von mir vermöbelt zu werden?“, grinste die Schülerin mit einem Zwinkern, was ihren Gesprächspartner leise Murren ließ: „Ha ha, sehr lustig, Nozaki. Nein, von der ganzen Lernerei brummt mir der Kopf und ein wenig Dampf ablassen hätte gut getan.“

„Ich weiß, was du meinst. Mir raucht förmlich der Kopf und ich hoffe, das ganze Lernen macht sich am Ende bezahlt. Hast du heute noch was besonderes vor?“, lächelte die Schülerin, was Aiden zum Kopfschütteln brachte: „Nee, ich verzieh mich jetzt in die Bücherei, um zu pauken. Willst du mitkommen? Zusammen lernt es sich leichter.“

„Danke für das Angebot, aber da du für gewöhnlich mit Silva rumhängst, lehne ich ab. Ich lerne lieber alleine, als mich von dieser wandelnden Libido anflirten zu lassen“, murrte die junge Frau und wandte sich ab, ehe sie mit einem lockeren Winken verschwand.

 

Aiden zuckte nur mit den Achseln, ehe er sich auf den Weg zur Bücherei machte. Um dorthin zu gelangen musste er am Lehrerzimmer vorbei, was unter normalen Umständen kein Problem war, außer man lief Mr. Edogawa über den Weg, der einem dann ein Ohr mit Mythologie abkaute. Kaum hatte der Braunhaarige den Gang betreten blieb er erstaunt stehen, denn auf einem Stuhl vor dem Lehrerzimmer hockte Haruka und drehte wortwörtlich Däumchen, während sie immer wieder leise seufzte.

Kurz sah der Junge über die Schulter, doch war er im Moment alleine mit der Brünette, weshalb er die Hand hob und das Wort ergriff: „Guten Tag, Tenno. Geht es dir wieder besser?“

Etwas erschrocken zuckte die Schülerin zusammen, denn sie hatte offensichtlich nicht erwartet, dass man sie jetzt ansprechen würde, doch als sie Aiden entdeckte entspannten sich ihre Gesichtszüge: „Oh, du bist es, Kurosaki-kun. Du hast mich ganz schön erschreckt.“

„War keine Absicht, tut mir leid. Wie geht es dir?“, versuchte er vorsichtig in Erfahrung zu bringen, denn er machte sich immer noch große Sorgen um die Mechanikerin, die leicht mit dem Kopf hin und her wiegte und über eine Antwort nachdachte: „Schwer zu sagen. Im Moment eher schlecht, aber das liegt nicht an der Sache von letzter Woche. Bei der Gelegenheit will ich mich bei dir bedanken, für alles, was du getan hast.“

 

Schnell winkte der Braunhaarige ab, denn er wollte jetzt nicht unnötig viel Lob oder Dankbarkeit, doch ließ sich die Brünette nicht abwimmeln und kicherte leicht amüsiert: „Mutig und bescheiden, du scheinst echt ein Held zu sein. Aber wenn ich dich schon sehe... Ich wollte mich mit euch allen Treffen, um über das zu sprechen, was da passiert ist. Wäre das möglich?“

Sichtlich überrascht riss Aiden die Augen auf, denn er hatte nicht erwartet, dass Haruka der Sache so schnell nachgehen wollen würde, aber leider hatte er jetzt weder die Zeit noch die Nerven, um sich um die Shadow-Welt zu kümmern. Die Schülerin schien seine Gedanken erahnt zu haben, denn sie räumte sofort ein, dass ein Treffen nach den Prüfungen vermutlich sinnvoller wäre, was Aiden nicht abstreiten konnte.

Wie auch bei Nozaki lud Aiden die junge Frau ein, mit ihnen zu lernen, was die Brünette sofort zum Strahlen brachte, jedoch zog sie kurz darauf eine Augenbraue in die Höhe: „Wirklich? Das wäre echt lieb von euch, vor allem, da ich eine Menge Stoff versäumt habe. Aber... Wird Silva-kun da sein?“

Auf die Frage zog nun der Persona-User seinerseits eine Augenbraue hoch: „Ja, Luca und Miyuki werden beide da sein.“

 

„Okay, verstehe... Dann muss ich leider ablehnen. Nichts für ungut, aber ich will nicht mehr Zeit als nötig mit einer Person verbringen, die alles anflirtet, was nicht bei drei auf einem Baum ist“, stellte Haruka klar und verschränkte die Arme vor der Brust, was ihren Gegenüber etwas skeptisch machte.

Luca schien einen absolut furchtbaren Ruf zu haben, wobei er es den Damen nicht verübeln konnte, denn sein bester Freund war tatsächlich ein notorischer Flirter.

Er schüttelte schnell den Kopf, bevor er lächelte: „Okay, schon verstanden. Was hältst du davon, wenn du am Freitag nach den Prüfungen zu uns kommst. Dann werden wir dir gerne jede Frage beantworten, sofern wir es können.“

Als die Brünette nickte, lächelte er kurz und lief dann an ihr vorbei, da er immer noch zur Bücherei wollte, als Haruka ihn noch einmal aufhielt: „Darf... Darf ich dir vielleicht noch eine Frage stellen?“

Neugierig blieb der Oberschüler stehen und sah über die Schulter, wobei er seiner Mitschülerin mit einem Nicken die Erlaubnis gab, ihre Frage zu stellen: „Warum hast du all das auf dich genommen? Ich meine, du hast mich beschützt und dein Leben riskiert.“

 

Auf die Frage musste Aiden kurz überlegen, weshalb er die Augen schloss und tief ein- und ausatmete, ehe er an die Decke schaute: „Ganz ehrlich, ich habe nicht wirklich darüber nachgedacht. Diese Dinger da drüben sind gefährlich und wenn ich in dieser Situation stecken würde, dann würde ich auch wollen, dass mir jemand zur Hilfe kommt. So wie es scheint, können nur wir etwas gegen die Shadows unternehmen. Egal, wen es erwischt hätte, ich hätte versucht, ihm oder ihr zu helfen.“

Haruka sah Aiden erstaunt an und sah dann auf ihre Füße, wobei sie leicht ihre Finger knetete: „Du hättest das also für jeden getan. Ich verstehe…“

„So kann man das sagen, aber für einen Freund nehme ich das noch viel eher in Kauf“, fügte der Braunhaarige noch hinzu und bemerkte nicht, wie Haruka auf seine Aussage rot anlief und zu lächeln begann: „Dann bin ich echt froh, so einen Freund wie dich zu haben, Kurosaki-kun.“

Mit einem freundlichen Grinsen ging Aiden weiter zur Bücherei, als in seinem Hinterkopf erneut die leise Stimme erklang: „Ich bin du... Du bist ich...

Die Stimme war dem Oberschüler zwar immer noch etwas unheimlich, aber dieses Mal war er irgendwie froh, sie gehört zu haben, denn er vermutete, dass sie etwas Gutes bedeutete. Damit zog er die Tür zur Bücherei auf, wo er bereits von Luca und Miyuki erwartet wurde, die ihn wegen seiner Verspätung gespielt böse anschauten. Mit dem Spaß war es leider sehr schnell wieder vorbei, da die drei sich jetzt auf ihren Schulstoff konzentrieren mussten und das würde härter werden als jeder Shadow.

 

Kaum hatte Aiden Platz genommen ergriff Luca das Wort: „Alter, wir wollen lernen, damit wir nicht durch die Prüfungen rasseln und du lässt uns warten?“

„Entschuldige, Luca, aber ich hatte auf dem Flur noch ein Gespräch mit Tenno“, gab der Braunhaarige zurück und wurde von seinen Freunden erstaunt gemustert.

„Tenno-san ist wieder in der Schule?“, wunderte sich Miyuki und hob den Blick von ihrem Geschichtsbuch, während Luca einen Stift um seinen Finger wirbeln ließ: „Also im Unterricht war sie heute zumindest nicht. Du hättest sie ruhig mitbringen können, sie muss doch auch lernen.“

„Hab sie ja gefragt, aber... Sie hatte einen bestimmten Grund um nicht zu kommen“, gab Aiden zurück und wollte nicht so direkt Luca die Schuld in die Schuhe schieben, als sich dieser neben Miyuki setzte und in ihr Buch sah: „Dann werde ich mit unserer süßen Nobiro-chan vorliebnehmen.“

Auf die Aussage lief die Grünhaarige feuerrot an und ließ aus Versehen ihren Stift fallen, während Aiden sein Englisch-Buch auf den Tisch legte und leise murmelte: „Und da haben wir den Grund. Luca, hör auf Miyuki anzuflirten und steck die Nase in dein Buch. Das ist jetzt wichtiger.“

„Ist ja schon gut, Amigo. Wir reden später, Nobiro-chan“, lachte der Spanier und griff sich sein Buch, denn auch wenn er es nicht so wirken ließ, er wollte unter keinen Umständen durchfallen, denn das würde zu Hause zu einer Explosion führen, die er lieber vermeiden würde.

Ein letztes Mal gab das Trio einen synchronen Seufzer von sich, ehe sie sich endlich an die Bücher machten, um ihr Lernpensum hinter sich zu bringen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: ShioChan
2022-02-25T10:49:08+00:00 25.02.2022 11:49
Hallo fubuki-kun,

Und endlich hab ich es geschafft das Kapitel zu lesen. Yay!
Ein schönes Alltagskapitel. :)

Dass alle nach den Strapazen der letzten Tage und dem Konzert KO sind, ist nur selbstverständlich. XD Leider ist Kiara da anderer Meinung.
Die arme Kari muss nun wieder nachhause. Aber sie wird ihren Bruder ja bald wieder sehen. XD

Oha die Prüfungen... voll verpeilt. XD Nun müssen sich die drei aber ran halten, wenn sie die Prüfung nicht in den Sand setzen wollen. XD Aber es sagt schon einiges über Luca aus, wenn die Mädchen von ihm Abstand nehmen. XD Da sollte er sich mal Gedanken machen.

Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel.

LG
Shio~


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