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Ich bin bei dir

von

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Mit einem tiefen Seufzen lehnte sie sich in dem Gras zurück, während sie ein wenig in den Nachthimmel blickte.

Eigentlich hatte sie gehofft, dass es einfach war, mal wieder etwas mit ihrem Bruder zu unternehmen, seit damals, aber es war alles andere als einfach.

Ihre Augen richteten sich zur Seite zu ihrem Bruder, der ein wenig gedankenverloren auf den Fluss sah, an dem sie saßen. Rashoumon hing über ihm und sah nicht einmal in ihre Richtung.

Gin wusste, dass diese Bestie sich genauso Vorwürfe machte, wie es ihr Bruder tat. „Ryuu?“, fragte sie leise nach, „du weißt, dass ich dir nicht böse bin, oder?“ Sie wusste, dass sie ihm nicht einmal böse sein konnte, ganz egal, ob sie damals fast von Rashoumon getötet worden war. Es war nicht Ryuus Schuld. Sie hatte damals sowieso nur gehofft, dass diese Kerle ihn endlich in Ruhe ließen.

„Warum?“, fragte Ryuu nach, sah aber weiterhin nur vor sich, „ich verstehe dich nicht.“

Gin seufzte und rutschte ein Stück zu ihm, legte ihren Kopf gegen seine Schulter und sah von dort über den Fluss hinweg, indem sich der Vollmond ein wenig spiegelte. „Es war nicht deine Schuld. Du wolltest mich vor diesen Kerlen beschützen ...“

„Aber sie hätte dich dennoch dabei fast getötet“, sagte Ryuu und ballte die Hände zu Fäusten, sah in die andere Richtung. Rashoumon zuckte ein Stück zurück und Gin war überrascht, dass diese Kreatur ein wenig betrübter den Kopf gesenkt hatte.

„Aber sie hat mich nicht getötet, Ryuu“, sagte Gin schließlich leise und streckte ihre Hand ein wenig in die Luft und in Rashoumons Richtung, welche ein wenig überrascht den Kopf zurückzog, „und dadurch hat Dazai-san uns dort weggeholt.“

„Aber ...“, flüsterte Ryuu und drehte langsam seinen Kopf zu ihr, schluckte, „ich verstehe nicht, wieso du mir danach immer noch vertraust.“

Gin lächelte und setzte sich so, dass sie zu ihm gedreht war, während sie ihre Haare nach hinten strich, auch wenn ihr die ein oder andere Strähne direkt wieder nach vorne fiel. „Weil du mein Bruder bist. Wenn ich dir nicht vertrauen kann, wem dann?“

Ryuu sah sie mit entsetztem Blick an. „Jedem anderen in der Agentur ...“

Gin schüttelte den Kopf und zog ihren Bruder einfach in eine Umarmung, sah mit einem Seitenblick zu Rashoumon und lächelte die Bestie an. „Vergib dir bitte endlich selbst ... Atsushi sagt es auch, oder? Ich weiß nicht, was ich ohne dich die ganze Zeit getan hätte.“

Sie spürte, wie sich Ryuu in ihren Armen etwas verkrampfte, bevor er ein wenig ihre Umarmung erwiderte und schließlich seufzte. „Ich verstehe dich dennoch nicht. Dass du mir nie Vorwürfe gemacht hast.“

Gin seufzte und rutschte ein Stück zurück, streckte ihre Hand an Ryuu vorbei zu Rashoumon und strich der Bestie langsam etwas über den Kopf, die eher so wirkte, als wenn sie mehr vor ihr zurückweichen wollte, als umgekehrt. „Ich habe dir damals auch vertraut, als das passiert ist. Auch, wenn du sie nicht kontrollieren konntest, ich habe daran geglaubt, dass du mich nicht töten würdest. Du bist der Einzige, der immer für mich da ist, Ryuu.“

„Gin“, flüsterte Ryuu und sah ihr entgegen, „du bist viel stärker, als ich es je sein könnte.“

Sie schüttelte ein wenig den Kopf, lächelte allerdings nur und sagte nichts mehr dazu, auch, wenn sie könnte. Sie wusste, dass Ryuu viel stärker war, weil er, seit sie zur Agentur gekommen waren, immer trainiert hatte, um Rashoumon zu kontrollieren, damit so etwas nicht wieder passierte. Aber das würde sie für sich behalten. Sie war nur froh, dass sie zumindest wieder langsam mit ihrem Bruder reden konnte.

„... Atsushi will dich kennenlernen“, murmelte Ryuu nach einer Weile, drehte etwas seinen Kopf zur Seite und sah wieder über den Fluss, statt zu Gin, „magst du morgen mit uns kommen?“

„Gerne“, sagte Gin ruhig schmunzelnd. Vielleicht war es der erste Schritt für sie, dass sie wieder etwas mehr Zeit mit ihrem Bruder verbringen konnte.



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