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Demons

von

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Unverhofft

An sich stand er ja auf kinky Sachen, aber diese hier war außer Kontrolle geraten. Gefesselt lag er hier, in ihrem Territorium. Jadis war zurecht erzürnt, immerhin hatte sie alles verloren. Mit ihr sollte man sich besser nicht anlegen, so viel war klar. „Bitte“, raunte Negan „lass mich das klären, Ich war das nicht.“ Diese Ratte hatte ihn also verraten, sich gegen seine Grundsätze gestellt. Er hatte ihm gesagt, er solle nur eine Person als Abschreckung töten. Menschen waren eine Ressource. Diese Made hatte auch das vergessen. „Wahrscheinlich wird sie mir ebenfalls das Licht ausknipsen“, dachte Negan still. Und das obwohl er nicht mehr mit Juls reden konnte. Wie gerne wäre er sich mehr im Klaren geworden, was da genau war. Aber in erster Linie wollte er ihn einfach wiedersehen.
 

Etwas in ihm schrie auf, als Jadis seine Lucille anzündete. „Du hast mir alles genommen und ich werde das Gleiche tun“, sprach sie. „Nein, bitte.“ Negan flehte sie an. Würde er diesen Schläger verlieren, wäre auch der letzte Fetzen von seiner Frau, an den er sich klammern konnte, weg. Irgendwie musste man Jadis doch erreichen können. „Ich war das nicht! Du musst mir glauben“, schrie er aus voller Kraft. Erleichtert atmete er auf, als Jadis das Feuer löschte. Negan sprach sie auf ihre Zeichnungen an. Diese schienen ihr viel zu bedeuten. So wie ihm Lucille, Carl oder Juls. „Ja, das tun sie“, offenbarte Jadis. Er hatte einen Zugang zu ihr gefunden. Durch die Gespräche mit Juls war Negan offener geworden und so erzählte er ihr von Lucille. Auf ihrem Gesicht war keinerlei Regung zu sehen.
 

Dennoch band Jadis ihn später los. „Ich bin beeindruckt von dir“, lobte Negan „wie du mich überwältigt und an diesen Ort geschleppt hast, würdest du dich echt gut in meinen Reihen machen.“ „Darauf verzichte ich.“ „Schon in Ordnung. Aber du sollst wissen, dass du einen Platz hättest.“ Er wollte sich gerade abwenden, als Jadis sich räusperte. „Der Schläger ist nicht das Einzige oder?“ „Hm?“ „Was dir etwas bedeutet, das spüre ich.“ So schnell hatte man ihn also durchschaut. „Nein.“ Jadis nickte und musterte ihn eine Weile eindringlich. „Was auch immer es ist, du solltest es beschützen.“ „Das werde ich.“
 

Vor seinem geistigen Auge erschien das Bild von Juls. Wenn dieser Hund ihn auch nur ein Haar krümmen würde, dann würde Negan ihn zur Rechenschaft ziehen. „Oh, er wird seinen schlimmsten Alptraum erleben und beten mich nie kennengelernt zu haben“, flüsterte er so leise, dass Jadis ihn nicht hören könnte. Mit einem Blick wand er sich um und verabschiedete sich von ihr. Der Schrottplatz war ein seltsamer Platz. Er wirkte fast surreal. Wie aus einem dieser Gemälde, dass Negan mal in einem Museum gesehen hatte. Nicht, dass er sich für so etwas interessierte.
 

Lucille zu Liebe hatte er sich jedoch einst überwinden. Vor dem Massaker schien Jadis hier ein einigermaßen ruhiges Leben geführt zu haben. „Scheiße“, murmelte Negan „ob wir das auch könnten?“ Einfach neu anfangen, das Sanctuary hinter sich zu lassen und Juls mitzunehmen – all das stellte er sich gerade vor. Ein Dasein, was aus weniger Blut bestand. Wie gerne würde er daran glauben. Aber es war zu spät, er musste die Sache mit Rick zu Ende bringen. Umbringen wollte dieser ihn so oder so. Wenn Negan jedoch könnte würde er zumindest Juls an einen anderen Ort bringen. „Nur, dass er bleiben wird, egal was du ihm sagst. Juls ist treu bis in den Tod“, dämmerte es Negan. Langsam verschwand der Schrottplatz. Sein Weg führte ihn zu jenem Auto, mit dem er letztendlich zurück ins Sanctuary fahren würde. „Willst du das wirklich?“, fragte ihn seine innere Stimme. Es ging schon lange nicht mehr ums Wollen. Falls Negan das nicht regelte, würde Schlimmeres bevorstehen.
 

Carls Tod hatte viel verändert. Noch vor diesem Verlust hätte man ihn vielleicht überzeugen können. Wieso nur ließ er Menschen überhaupt so nahe an sich heran? Hatte Negan denn gar nichts aus der Vergangenheit gelernt? Er tat anderen nicht gut. Als Anführer, ja. Doch keineswegs was zwischenmenschliche Bindungen anging. Seine inneren Dämonen fraßen auch nahe stehende Menschen auf. Wann würden sie wohl Juls verschlingen? Hätte er ihn retten sollen? „Du Freak“, Negan lachte bitter. Seine Hände legten sich um das Steuer. „Ohne dich wäre er damals gestorben. Du hast das Richtige getan, zumindest an jenem Tag.“ Oder urteilte er zu vorschnell? Wäre Juls ohne ihn klar gekommen?
 

Dennoch hatte er sich in Negan verliebt. Ausgerechnet in ihn. Negan lachte bitter auf. Schließlich startete er den Wagen. Simon hatte sich bestimmt schon ins gemachte Nest gesetzt. Ohnehin hatte er doch nur auf eine Chance gewartet Anführer spielen zu können, das würde er ihm austreiben.
 

*****
 

„Juls“, herrschte Simon mich an. Ich war gerade mit meiner Ausbeute zurück gekommen. „Ist das etwa alles?“ Ich nickte. „Trotzdem warst du so lange unterwegs? Wir sind mitten in einen Krieg mit diesen Rebellenpack. Der Boss ist nicht da, das heißt ich bin jetzt dein Boss. Ob du es willst oder nicht.“ Seit Negan fort war behandelte er mich so. Seine Verachtung zeigte er mittlerweile offen. Nicht nur das: Simons Leute beobachteten mich, ich war ihnen ein Dorn im Auge. Einer zischte mir im Vorbeigehen zu, dass ich Negans Toy Boy sei. Ich gab Simon meine Ausbeute. „Beim nächsten Mal gibst du dir mehr Mühe“, brüllte er mir hinterher „wir brauchen alles, was wir bekommen können!“
 

Es kam mir so vor, als wäre er seit Ewigkeiten fort. Ich vermisste ihn … all unsere Gespräche, die gemeinsamen Nächte, seine Nähe. Ohne ihn war es einfach nicht das Gleiche. Tief in mir drin glaubte ich jedoch, dass Negan noch lebte. Er konnte gar nicht tot sein, denn er war ein verdammter Badass, der alles überstand. Bestimmt würde er zurück kommen. Ich lächelte und sehnte mich gerade nur noch nach meinem Bett. Ehe ich die Tür öffnen konnte, spürte ich einen Schmerz in meinem Kreuz „Was zum-?“ Die Person hinter mir, trat mich ein weiteres Mal und ich sank zu Boden. „Du hast dich wohl in Sicherheit gewogen, nicht wahr?“ Über mir erblickte ich Alex, einen blonden, muskelbepackten Kerl, der oft in Simons Nähe aufzufinden war. Neben ihm stand Kain. Ein schwarzhaariger Typ, drahtig, aber schmächtiger als sein Kumpel. Beide hatten es auf mich abgesehen.
 

„Na los, steh auf und kämpfe wie ein Mann“, forderte mich Alex auf. „Oder warte, du bist ja gar kein Richtiger.“ Kain lachte hämisch. „Schau, wie er dich anstarrt. Du scheinst wohl recht zu haben.“ Seine Fuß trat auf mich ein. Nein, so leicht würde es ihnen nicht machen. Ich kämpfte mich auf. „Ohne deinen Daddy bist du doch nichts“, meinte Kain grinsend. „Simon wird den Laden hier übernehmen. Negan ist ohnehin nur ein Blender gewesen“, mischte nun der Blonde mit. Das reichte! Sie konnten mich beleidigen so viel sie wollten, aber wenn sie auch nur ein schlechtes Wort über ihn sagten, war das Fass voll. Mit voller Kraft schlug ich auf Alex ein. Wir fielen zu Boden. Ich bearbeitete Alex Gesicht mit meinen Fäusten. Nun wusste ich, was Negan mit diesem Rauschzustand meinte, der einen gefangen nimmt. Ich konnte nicht mehr aufhören, bis Kain schrie und ich realisierte, dass ich mich auf ihr Niveau begeben hatte. Alex Gesicht war voller Blut. „Du Freak“, schrie Kain.
 

Er zog mich von Alex runter und trat erneut auf mich ein. Sein Kumpel raffte sich auf. „Das büßt du mir.“ Ich versuchte mich aus ihrer Gewalt zu lösen, doch sie packten mich am Hosenbein. Meine Jeans rutschte. „Nein“, brüllte ich aus voller Kraft. In mir drin stieg Panik empor. „Warum denn so ängstlich, hä?“ „Vielleicht hat er einen kleinen Penis“, grunzte Alex „können wir ja gleich sehen.“ Ich strampelte und trat aus. Wie ein Tier wand ich mich, schrie. Mein Kopf hämmerte. Es war aus …
 

„Runter von ihm“, befahl eine mir vertraute Stimme. Wenig später lagen sowohl Alex wie auch Kain auf den Boden. Mein Retter zog beide hoch. „B-Boss b-bitte, wir wollten ihm doch nur klar machen, dass er sich mehr in die Gruppe integrieren soll. Ehrlich.“ „Das sah allerdings ganz anders aus. Rührt ihr ihn noch ein einziges Mal an, spiele ich mit euren Eiern Ping Pong! Ihr werdet euch vor Schmerzen nur so winden und wie die Würmer über den Boden kriechen. Und jetzt … verpisst euch!“

Die zwei rannten davon.



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