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Der Tiger im Käfig

[Yuriy x Mariah]
von

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Wodka Vs Gin Tonic [1]

„Mach nicht mehr so lange, Mariah. Okay?“, kam es von Gary fürsorglich, der sich gerade mit Kevin verabschieden wollte.
 

„Nein, nein. Alles gut... ich geh auch gleich schlafen.“, sagte sie und umarmte Gary kurz, „Schön, dass ihr da wart.“
 

„Morgen sind wir auch nochmal da, extra zum Kuchen essen.“, grinste der Große und sie lächelte, als beide den Weg zu den Wasserfällen antraten.
 

Sie sah den beiden eine Weile hinterher, bis sie zurück zu den anderen kam. Hiromi kam auf sie zu und sagte, dass sie ebenso ins Bett ginge. Sie hätte Kopfschmerzen und natürlich folgte ihr Kai binnen von Sekunden. Als ob sie Kopfschmerzen hätte... aber sie sagte nichts.
 

Mariah sah zum Tisch rüber und erkannte nur noch die vier Russen dort sitzen. Sergej hatte seinen Kopf dabei schon auf die Tischplatte gelegt und man konnte ihn aus ihrer Entfernung sogar schnarchen hören. Nebenan saß Bryan und ihm gegenüber Ian. An der langen Seite, an einem einzelnen Platz saß der Rothaarige.
 

Sie schüttelte den Kopf, als sie sah, dass die drei sich einen Shot nachdem anderen setzten. Sie kam ihnen nur langsam näher, um das Gespräch aus sicherer Entfernung zuhören zu können...
 

„Nächster.“, sagte der Rothaarige und Ian goss allen dreien das kleine Glas erneut voll, „Gebt auf, ihr verliert sowieso...“
 

„Dies- diesmal nicht.“, gluckste Bryan, der schon deutlich einen im Tee hatte.
 

Yuriy und Bryan setzten an und kippten sich die durchsichtige Flüssigkeit in einem Rutsch hinunter. Nur Ian nicht. Er legte den Glasrand zwar an seinen Mund, aber setzte dann doch ab, ohne etwas zu trinken.
 

„Also.. ich bin raus.“
 

„Wirklich... Ian? Du kannst doch nicht... aufhören, wir haben... ihn gleich.“, stockte Bryan, der die Wörter in langen Pausen wiedergab.
 

„Nee, sorry. Ich kenn' meine... Grenzen.“
 

„Tja, bleiben nur noch wir, Bryan...“, grinste der Rothaarige und Mariah kam nicht drum herum ihn genauer zu begutachten.
 

Eindeutig konnte er viel vertragen. Als würde er das Tagtäglich machen. Dabei hatte sie ihn bisher hier noch nicht einmal trinken gesehen, außer am Ankunftstag, aber das war deutlich weniger, als heute.
 

„Ich muss mal...“, sagte Ian und stand von der Bank auf, um jedoch nicht zu seinem Bungalow zu gehen, sondern er steuerte den Wald an.
 

Sie wollte schon was sagen, beließ es aber dabei. Sie wollte nicht auf sich aufmerksam machen. Die Gläser füllte der Weißhaarige diesmal. Mariahs Augen fielen ganz ungewollt auf Yuriy...
 

Sie musste an vorhin zurückdenken, als er die Wasserversorgung repariert hatte. Seine vielen Narben auf seinem Rücken. Mariah dachte darüber tatsächlich nach, was ihm passiert war. Kamen sie aus der Zeit, als er bei Boris war? Sie kannte die Geschichte von Hiromi.

Sie hatte nicht nach gefragt, weil sie auch nicht wusste, wie und eigentlich ging es sie auch gar nichts an.
 

Viel eher interessierte sie, was passiert wäre, wenn sein Handy nicht gestört hätte. Mariah begann innerlich zu zittern. Er war ihr so nah gewesen, wenn sie daran zurückdachte.

Zuvor hatte sie doch auch nicht so auf ihn reagiert.
 

Als sie mit ihm alleine war, während die anderen an den heißen Quellen waren, konnte sie seine Annäherungsversuche gut abblocken. Nicht zuletzt, weil er dann seine arroganten Sprüche raus haute. Sie wäre dort eher vor Wut aus der Haut gefahren, als dass sie es nervös machte. Aber sie konnte sich meistens selbst gut bremsen. Sie hatte an dem Tag eh schon schlechte Laune.
 

Nach dem nächtlichen Ausgang am Fluss, hatte Rei sie tatsächlich noch einmal versucht anzurufen. Sie ging natürlich nicht dran, aber er sprach ihr auf die Mailbox. Zu ihrem eigenen Bedauern, hatte sie sich die Nachricht angehört. Sie hätte es lieber mal lassen sollen. Den das brachte sie wortwörtlich, um ihren Schlaf.
 

Er faselte Dinge, die sie noch nie von ihm gehört hatte. Allein seine Ausdrucksweise war, so voller Wut und... er hatte ihr sogar gedroht. Wenn sie nicht zurückkommen würde zu ihm,...
 

Kurz schloss sie ihre Augen, um sich zu beruhigen und den Gedanken daran zu verwerfen.

Wenn sich nicht bald etwas an der Situation ändern würde, wüsste sie nicht, was sie noch machen sollte. Sie konnte schließlich nicht einfach so hier weg. Ebenso konnte sie dem doch nicht ewig entfliehen.
 

Mariah fühlte sich im Stich gelassen. Einfach von allen. Aber das schlimmste war einfach, dass Lee nicht für sie da war. Ihren einzigen Bruder, der eine Mensch, der zu ihrer Familie gehörte. Er hielt weiterhin zu Rei. Das ihm diese blöde Tradition wichtiger war, als sie... das... das war einfach zu viel für sie...
 

Sie merkte, wie Tränen sich den Weg nach draußen bahnen wollten, doch sie hörte eine Stimme nah bei ihr und sie schaffte es gerade noch, ihren dunklen Gedankengänge zu verdrängen, bevor sie aufsah.
 

„Alles okay?“
 

Yuriy stand vor ihr und sie hoffte innerlich, dass er nichts mitbekommen hatte, von ihrem Zustand. Sie brauchte lange, um auf seine Frage zu antworten.
 

„Sollte es nicht?“, entschied sie sich für eine Gegenfrage, weil sie wusste, dass er das nicht ausstehen konnte.
 

Sie hörte ihn genervt aufstöhnen, doch sie reagierte nicht darauf. Stattdessen sah sie um ihn herum und schaute zum Tisch. Sie war etwas verblüfft, dass sie nur noch Sergej sah, der immer noch halb auf dem Tisch lag.
 

„Wo sind-“
 

„Ian entleert wahrscheinlich immer noch seine Blase und Bryan hab ich unter den Tisch gesoffen. Er wollte eben nicht hören.“
 

Sie sah ihn missbilligend an. Sein egoistisches Grinsen ging ihr jedoch durch Mark und Bein. Die Rosahaarige bekam eine Gänsehaut, als sie sich ihn nun aus der Nähe genauer ansah. Auch wenn der erste Eindruck einer der Schlechtesten war, war er dennoch nicht unattraktiv.

Gott... sie schüttelte innerlich den Kopf. Sie brauchte Schlaf. Viel Schlaf, um einen klaren Kopf zu bekommen. Ihr ging es offenbar nicht gut, wenn sie Yuriy schon als gutaussehend bezeichnete...
 

„Glückwunsch.“, sagte sie sarkastisch und wollte an ihm vorbei, um der Situation zu entfliehen, doch plötzlich spürte sie seine Hand auf ihrer freien Schulter und drehte sie wieder zu sich um.
 

„Du hast mit mir noch gar nicht angestoßen.“
 

„Auf was?“
 

„Auf was wohl?“, stellte er nun die Gegenfrage und sie bemerkte selber, dass solch eine Antwort wirklich nerven konnte, „Auf deinen Geburtstag.“, antwortete er jedoch.
 

Sie war ein bisschen konfus. Nicht nur wegen seiner Aussage, sondern auch wegen dem warmen Gefühl auf ihrer Schulter. Doch sie fing sich schnell wieder und schob seine Hand ebenso zügig runter.
 

„Danke, verzichte.“
 

Sie wollte nun endlich ins Bett. Diese Nähe zu ihm machte sie schon wieder nervös. Sie wollte die Nerven behalten. Sie hatte schon genug Probleme, da wollte sie sich nicht noch eines anlachen.
 

„Warte doch.“, sagte er und lief ihr nach, woraufhin sie aufstöhnte.
 

Er überholte sie und blieb direkt vor ihr stehen.
 

„Einen Drink. Nur einen. Man wird schließlich nur einmal 18.“
 

Sie schaute ihn verblüfft an. Woher wusste er... wie alt sie geworden war? Vielleicht durch Hiromi, oder Kai, schon im Vorfeld. Sie hatte es vermieden darüber zu reden. Denn es würde sie nur wieder an Rei erinnern und an... die Abmachung.
 

„Na schön. Aber nur einen... und ich trinke auf gar keinen Fall euren Wodka Kram.“
 

„Deal.“, grinste er und während er etwas für sie zum Trinken holen wollte, ging sie zum Tisch zurück.
 

Sie setzte sich auf den Platz, auf dem vorher Ian gesessen hatte.

Wieso hatte sie sich nur dazu überreden lassen. Es war doch klar, auf was er abzielte. Sie musste unbedingt aufpassen, dass es bei dem einem Glas blieb. Sie hatte heute schon genug Alkohol intus.
 

Wie auch offenbar Bryan. Er saß ihr gegenüber. Er hatte nun wie Sergej den Kopf auf den Tisch abgelegt und sah mehr als... unglücklich aus. Sie schubste ihn kurz und er hob den Kopf sehr wackelig.
 

„Hää?“, kam es undeutlich aus seinem Mund.
 

„Du solltest lieber ins Bett.“, sagte sie und er schaute sich um, während er sich den Kopf hielt.
 

„Uhm. Ja...“, murmelte er und ein Schluckauf kam hervor, „Ich... geh...“, sagte er, bevor er sich tatsächlich aufrappelte.
 

Kaum zu glauben, dass er noch laufen konnte. Es war nicht gerade und auch stieß er sich den Fuß am Tischbein an, aber er lief relativ sicher zum Bungalow. Wenige Sekunden später war er darin verschwunden.
 

Sie war ein bisschen in Gedanken versunken, als plötzlich von hinten, ein Glas vor ihr abgestellt wurde.
 

Der rothaarige Russe überraschte sie in dieser Nacht ein zweites Mal. Das Glas war gefüllt mit Gin Tonic. Woher... wusste er das schon wieder? Man hätte meinen können, dass er sie auf Schritt und tritt mit seinen Augen verfolgte. Immerhin trank sie dieses Mixgetränk immer noch am liebsten und sie hatte heute sicherlich auch schon viel zu viel davon getrunken.
 

Er setzte sich an seinen Platz und hob sein Glas zu ihr, dass bereits gefüllt war. Ohne lange darüber nachzudenken stieß sie mit ihm an, um es einfach nur schnell hinter sich zu bringen.
 

„Auf dein Geburtstag.“, sagte er und leerte sein kleines Glas in einem Zug.
 

Kaum geleert, nahm er wieder die Wodkaflasche in die Hand und goss sich wieder nach.
 

„Meinst du nicht, es reicht langsam?“
 

„Ich halt was aus. Oder machst du dir Sorgen um mich?“, antwortete er wieder mit einer Gegenfrage, als ob er sie nachmachen wollte.
 

„Nein. Sauf dich ruhig ins Koma.“, kam es knapp von ihr.
 

Sorgen machen? Nie und nimmer. Er konnte machen, was er wollte. Aber sie hatte keine Lust, morgen früh wieder seiner schlechten Laune ausgesetzt zu sein.
 


 

Mariah hätte lieber seine Anfrage abgelehnt, denn es blieb nicht bei nur einem Drink. Er hielt sie immer wieder auf, als sie im Begriff war gehen zu wollen. Keine Ahnung, wie er das schaffte. Je länger sie hier mit ihm saß, desto mehr genoss sie fast seine Anwesenheit. Es war eine Abwechslung. Während alle anderen vermutlich schon längst schliefen.

Selbst Sergej war plötzlich nicht mehr da, der die ganze Zeit doch auf dem Tisch gelegen hatte... sie hatte es nicht mitbekommen, als er gegangen war. Sie musste eindeutig voll sein, wenn ihr Gehirn ihre Umgebung nicht mehr wahrnahm.
 

Das schlimmste war jedoch, je mehr sie trank und Yuriy um sich hatte, umso weniger Druck hatte sie. Es war, als ob sie nicht nur ihre Probleme herunterschluckte, sondern sie vergaß all das derzeitige Drama, um sie herum.
 

Sie redeten kaum miteinander und wenn dann nur über Mei und Lian. Sie erzählte von der Lebensgeschichte der beiden und wie sich ihre Wege gekreuzt hatten.

Er hingegen hatte ihr von seiner Arbeit erzählt und sie hatte nie daran gedacht, dass er so engagiert war. Das er überhaupt mit Kindern arbeitete. Irgendwie konnte sie sich das nicht vorstellen.
 

Der Abend wurde später und später, bis auch Yuriy bemerkte, dass sein Alkoholpegel schon langsam an der Grenze war. Er hatte eine große Grenze, keine Frage. Aber irgendwann war wohl auch bei einem Ivanov Schluss.
 

„Okay... noch... einen Absacker?“, fragte er, „Der Wodka kickt jetzt doch rein...“, meinte er und sie nickte.
 

Er stand auf und ging langsam zu den alkoholischen Getränken hinüber, die auf einem Tisch hinter ihr standen.
 

Ihr Kopf dröhnte und sie sehnte sich nach ihrem Bett. Es war sichtlich spät. Das sie sich so lange bei ihm aufgehalten hatte, grenzte ebenso an ein Wunder.

In dem Moment klingelte plötzlich ihr Handy. Als sie unbesorgt darauf schaute, sah sie schon eine ihre verhasste Nummer, die sie bereits gelöscht hatte aus ihrem Telefonbuch.

Sie stöhnte genervt auf. Sie hatte gerade angefangen zu vergessen... Wieso musste er jeden Moment der Ruhe zerstören?
 

Plötzlich wurde ihr Handy aus ihren Händen gerissen und sie schaute erschrocken zur Seite. Sie erkannte den Rothaarigen, der das klingelnde Smartphone in seinen Händen hielt.
 

„Soll ich mal... ran gehen. Wird sicherlich... ein Spaß.“
 

„Nein!“, sagte sie und stand abrupt auf und wollte es ihm wieder aus der Hand nehmen.
 

Dabei vergaß sie, dass sie eindeutig zu viel getrunken hatte und schon ziemlich lange saß. Ihr wurde schwindlig. Beim zu schnellen Aufstehen verlor sie zugleich ihr Gleichgewicht.
 

Es rumpelte und als sie die Augen öffnete, die sie beim Fall geschlossen hatte, sah sie in seine eisblauen Augen. Sie bemerkte erst jetzt, dass sie ihn mit umgerissen hatte, als sie über die Bank gestolpert war. Sie erstarrte. Ihr Atem ging viel zu flach, als sie ihn ansah. Sie konnte ihre Augen nicht mehr rational lenken, als ihr Blick kurz auf seine Lippen fiel. Doch als sie ihren Klingelton wieder hörte, irgendwo weiter hinter ihnen, kam sie schnell wieder in die Gegenwart zurück.
 

„Sorry... ich...“, setzte sie an, doch kam gar nicht mehr soweit, ihren Satz richtig zu beenden.
 

Sie spürte zugleich seine linke Hand in ihrem Nacken und er zog sie einfach zu sich hinunter. Mariah hatte einfach keine Chance, ihm entgegen zu wirken. Seine Lippen belegten ihre und als ob das nicht einfach alles wäre, genoss sie es. Sie ließ es einfach zu. Die Wärme die von ihm ausging war einfach zu verlockend. Und selbst der Geschmack seiner Lippen, die eindeutig mit Wodka getränkt waren, machte ihr nichts aus. Sie vergaß all ihre hartnäckigen Probleme und erwiderte seinen Kuss leidenschaftlich.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Uff. Adult Kapitel kommt gleich hinterher +_^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  _Zara_
2023-03-25T18:34:45+00:00 25.03.2023 19:34
Es wäre interessant gewesen wenn Yuriy Reis Anruf beantwortet hätte xD aber klingt wild was zwischen Rei und Mariah vorgefallen ist. Ich bin gespannt wann es rauskommt.
Jetzt gibts wohl erstmal Feuer :) 🔥
Antwort von: KatieBell
27.03.2023 06:26
Ich glaube, wenn es denn so passiert wäre, wäre die Story nicht lang gegangen... obwohl ich mit dem Gedanken tatsächlich gespielt hab. Dann aber nicht wusste, wie mache ich DANN weiter... also lieber doch nicht. x3
Antwort von:  _Zara_
27.03.2023 20:48
Oh ja das Problem kenn ich xD ne coole Idee die dann aber nirgends hinführt und dann muss man sie verwerfen. Tut manchmal weh aber man opfert es für ein höheres Gut^^


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