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Unter den Schwingen des Horusfalken 2

Die Gefahren des Delta
von

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Die Fahrt nach Norden


 

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aadiptah, der Kapitän des königlichen Schnellruderers „Wildstier“, war mit seinen über vierzig Jahren ein erfahrener Mann, der den Iteru schon seit langem mit all seinen Tücken und Strömungen kannte. In dieser, seiner, wichtigen, beruflichen, Eigenschaft hatte er bereits viele hochrangige Beamte und Boten des Herrn der beiden Länder transportiert. Darum auch hatte er bei Auftragserteilung sich behutsam nach dem Namen erkundigt. Neugier wäre natürlich unziemlich, aber die hohen Herren wünschten manchmal Extratourliches, sei es Halt an einer ihrer Domänen, an denen sie vorbeifuhren oder sonstige Besuche, und es war besser darauf vorbereitet zu sein.

Das, was er dann erfuhr, war so bedeutsam, dass er nicht zögerte seinem Schwager und erstem Steuermann, der an Bord geblieben war, zu sagen: „Eine höchst wichtige und deutlich vertrauliche Reise sollen wir da fahren. Das Auge des tjati scheint mehr als wohlwollend auf uns zu liegen. Wir dürfen hier nicht versagen, dann erhalten wir vielleicht, ach was, bestimmt eine Belohnung.“

„Wird der tjati etwa selbst mit uns fahren?“ erkundigte sich der Steuermann, dessen Name gleichlautend mit dem seines Schwagers war, zu Ehren eines gemeinsamen Großvaters. So redeten sie sich meist mit großer und kleiner Bruder an. Dass der Lebende Horus zu ihnen kommen würde, war undenkbar, dieser besaß das Staatsschiff, und reiste auch nur darauf, das nicht von Ruderern betrieben wurde, sondern von Ruderbooten gezogen wurde. Niemand, außer der königlichen Familie und vielleicht noch besonders Begnadeten, würde der Nähe der Macht eines Lebenden Gottes widerstehen können und überleben.

„Nein, aber pass auf: offiziell wird die Reise von einem der Vorgesetzten der Schreiber des privaten Büros des Lebenden Horus geleitet. Von einem der Männer, die ihn jeden Tag sehen, sogar mit ihm sprechen dürfen! Es ist ein Königlicher Leibarzt dabei, aber auch ein Mädchen. Und die ist die Hauptperson. Ich habe mich genau erkundigt, weil ich doch keinen Fehler machen wollte. Sie trägt den Titel einer Schreiberin der maat-hor, war zuvor schon Schreiberin der Königsmutter – und, jetzt kommt es, sie hat den gleichen Hofrang wie die jeweils jüngste Königstochter.“

„Sie ist aber keine?“

„Nein, aber mein Freund sagte mir, dass Gerüchte laufen, sie werde demnächst den Ältesten Königssohn heiraten. Sie ist die künftige maat-hor. Deswegen wohl auch die Route nach Sau und Pe-Dep. Sie besucht sicher alle wichtigen Tempel um dort eingewiesen zu werden. Offizieller Leiter der Reise ist natürlich der hochrangige Schreiber des Herrn der beiden Länder. Sag unseren Männern, wenn der Schreiber oder das Mädchen auch nur ein Wort sagen, sollen sie eilen.“

„Haben die auch einen Namen?“

„Oh, ja, der Schreiber heißt Meruka. Mein Freund meinte, der sei aus sehr hoher Familie, das Mädchen heißt Meresanch.“

„Sie trägt aber nicht den Titel einer Königstochter?“

„Nur den Hofrang. Noch.“

„Nur wegen der Ansprache.“

Kapitän Paadiptah wurde blass. „Bist du verrückt, kleiner Bruder? Eine künftige maat-hor anreden zu wollen? Wenn was ist, sagt es ihrer Dienerin!“

„Die, die den Horus sieht … oh, ja. Natürlich.“ Jemand, der im Herrn der beiden Länder den wahren Gott erkennen konnte, ja, dessen unmittelbare Nähe aushalten konnte, war sicher niemand, den ein einfacher Schiffer ansprechen sollte. „Ich werde dann mal lieber den Männern sagen, dass sie die Hütte und die Plätze unter dem Sonnensegel noch einmal gründlich säubern sollen. Und Kissen hinlegen.“

„Ja, ich mag mir gar nicht vorstellen, was geschieht, wenn sich einer der Beiden beschwert.“

„Aber es hieß doch fünf Passagiere? Nun ja, die Königstochter hat sicher eine Dienerin dabei, aber ...“

„Natürlich eine Wache. Du weißt schon, jemand aus dem Palast, die auch bei Strafexpeditionen und so stets um den Lebenden Gott sind. Bitte, Paadiptah, stell dich nicht dümmer als du bist. Das wäre hier fatal, jede Lässigkeit.“

Ja, das war auch dem Steuermann klar. Auf Nachlässigkeiten konnte man nur zu leicht Prügel erhalten, bis zu hundert Schläge wurden da verabreicht. Nein, danke. Von der Degradierung wieder zu einem Ruderer oder Matrosen ganz zu schweigen. „Ich weiß, großer Bruder. Gehen wir uns noch rasch von den Familien verabschieden, ehe wir das Schiff überprüfen.“

„Ja, und die Männer zusammensuchen. Zwanzig Ruderer, wir beide und vier Matrosen. Ich werde zusehen, dass sie jeweils in guter Verfassung sind. Die Wildstier und ihre Besatzung darf sich nicht blamieren.“

 

Paadiptah der Ältere war froh um seine Vorsicht, als er im Morgengrauen im Nordhafen von Ibenu-hedj, am Königssee, vor seinem auf das Sorgfältigste hergerichteten Schiff stand und seine Passagiere erwartete. Da kamen sie: voran sechs Getreue des Herrn der beiden Länder, die den Weg freimachten, dann ein Mann in einer von vier Männern getragenen Sänfte mit Amuletten und Ketten über dem Leibchen, das in diesem kühlsten Monat des Jahres angeraten war, einen Stab in der Hand. Der Kapitän wusste nicht genau, wie solch ein Stab hieß, aber er zeugte von Amt und Würden – und Macht. Dahinter ging ein weiterer Getreuer, neben einem offenkundigen Arzt, denn der trug die bekannte Tasche eines sunu, eines ausgebildeten und studierten Arztes. In der Sänfte dahinter saß ein augenscheinlich sehr junges Mädchen von kaum dreizehn Jahren, gerade so in ds heiratsfähige Alter gekommen, gehüllt in einen mit bunten Fransen und Fäden verziertem Umhang, daneben lief eine Dienerin, deren Kleidung noch immer verriet, dass sie am Königshof hergestellt sein musste. Danach trugen Diener mehrere Truhen. Ja, das waren überaus wichtige Personen. Paadiptah wartete kurz ab, bis die Sänfte des Vorstehers der Schreiber absetzt wurde, dieser ausgestiegen war, ehe er auf ihn zueilte und sich verneigte.

„Ehrenwerter Meruka, Vorsteher der privaten Schreiber … ich bin Kapitän Paadiptah. Ich darf dich ... und deine Begleitung an Bord der Wildstier willkommen heißen. Ich hoffe, du findest alles zu deiner Zufriedenheit.“

Meruka wandte kurz den Kopf, nur um festzustellen, dass Merit wahrlich ihre Rolle kannte. So sagte er: „Danke, Kapitän. Nun, du weißt sicher, wie wichtig diese Reise ist. Wie lange werden wir bis Chem benötigen?“

„Die Ruderer sind ausgeruht und kräftig. Der Iteru und seine Strömung werden uns helfen. Ich hoffe, dass wir heute Abend gegen Sonnenuntergang in Chem eintreffen werden. Danach soll es ja weitergehen? Nach Sau? Oder zunächst nach Pe und Dep?“

„Nein, nach Sau. Das liegt doch an dem Arm des Iteru wie Chem?“

„Ja, an einer weiteren Abzweigung. Und von Sau aus kann man über einen Kanal quer fahren nach Pe – vorausgesetzt, es begleiten weitere Boote unser Schiff. Wie dir sicher bekannt ist, lauern im Papyrusdickicht mancherlei Gefahren, denen ich die … ich meine, deine Begleitung nicht aussetzen möchte.“

Flusspferde, vor allem, dachte Meruka. Der Kapitän war höflich und vorsichtig. Gut. Andererseits wäre er sonst kaum zu einem solchen Rang bei einem königlichen Schiff aufgestiegen. Er warf einen Blick auf die „Wildstier“. Sie war aus Holz, schon das allein bewies, dass sie dem Herrn der beiden Länder gehörte. Jeder andere hatte Papyrusboote. Jeder Holzeinschlag war königliches Privileg, von den seltenen und teuren Importen an Zedernholz aus dem Gebirge der Treppen ganz zu schweigen. „Gut. Dann lass das Gepäck in die Kabinen bringen. Ich möchte dich Meresanch vorstellen. Sie ist eine Schreiberin der maat-hor.“ Und weitaus älter als sie wirkte, aber das ging den Kapitän nichts an.

Paadiptah der Ältere hätte um ein Haar zugegeben was er wusste, aber er meinte nur: „Danke.“ Das fehlte noch, dass ihm ein persönlicher Schreiber des Lebenden Gottes Neugier – zurecht – unterstellen konnte.

Meruka wandte sich um und suchte Nefers Blick, ehe er ihr mit einem Kopfnicken bedeutete, dem Gepäck zu folgen. Das war für eine Dienerin nur pflichtbewusst, aber er wollte verhindern, dass sich einer der Matrosen zu sehr um die Truhen kümmerte. Das Meiste wäre zu erklären – nicht jedoch der aus Antilopengehörn und Holz zusammengesetzte Bogen und die fünfzehn Pfeile sowie der Bronzedolch, was alles ihm gehörte, zur Gewissheit indes im offiziellen Gepäck Merits untergebracht worden war. Da er jedoch nicht wusste, was dort im Delta geschehen war, wollte er sicher gehen. Handelte es sich nur um eine Nachlässigkeit, würde der Schuldige bestimmt bestraft werden. Aber Meruka hatte bereits gegen Sandleute und Libyer gekämpft und befürchtete, gerade im Delta, deren Intrigen – und Raubüberfälle.

„Meresanch, ich möchte dir unseren Kapitän Paadiptah, vorstellen, der, der in den Augen ist.“

Merit lächelte kurz, ehe ihr Blick zu dem Schiff glitt. In der Tat befand sich dort, wie wohl auch auf der anderen Seite, ein aufgezeichnetes Auge, das Schutz versprach. Und der Platz des Kapitäns war dazwischen. Logisch. Obwohl diese Bezeichnung vermutlich eigentlich mehr bedeuten sollte: der seine Augen überall hat. „Ich freue mich dich kennen zu lernen. Ich bin bereits auf dem Iteru gereist, aber das ist doch Jahre her.“

„Natürlich.“ Auch ohne den Tipp seines Freundes hätte der Kapitän gewusst, dass es sich um ein hochgestelltes Mädchen handeln musste. Selbst der Umhang, den sie sich schützend um die Schultern geschlagen hatte, war aus feinem, wenngleich dichtem, Leinen, aber eingewebte bunte Fäden und Fransen hatte nicht eben jeder. Ebenso wenig wie die drei Reihen aus Gold, Karneol und Amnethystperlen um ihren Hals oder die vier an ihrem linken Arm, der das Tuch hielt. Und, was das deutlichste Zeichen war: um ihre modisch kurze Perücke lag ein Stirnband, wie es aus Lotus und Papyrus gewoben auch ein einfacher Schiffer tragen mochte – aber sicher nicht aus getriebenem Kupfer, der diese Pflanzen kunstvoll nachahmte. Auch die Stoffbänder, die das Diadem am Hinterkopf zusammenhielten, zeigten diese Blüten. Da war eindeutig ein Handwerker des Lebenden Gottes am Werk gewesen – und natürlich dessen Zustimmung. Noch freilich trug die junge Dame vorn an der Stirn nicht den Gazellenkopf, der Töchtern des Königs zustand, aber das würde sicher folgen, sobald sie verheiratet war.

 

Nur kurz darauf waren Gepäck und Passagiere verstaut und der Kapitän gab den Befehl zur Abfahrt. Der Weg nach Chem war doch weit für eine Tagesfahrt aber er hoffte es zu schaffen. Die Strömung war stark und seine Ruderer ausgeruht. Dennoch sollte man kaum Pausen machen und er hatte den Matrosen neben ihrer üblichen Arbeit – die Bilgen auf dem Boden ausschöpfen und die Ruderer mit Wasser versorgen - auch aufgetragen, für einen mittäglichen Imbiss der Passagiere zu sorgen. In Chem würden sie beim Herrn der Stadt sicher ein größeres Abendessen bekommen.

 

Die Fünf saßen vor der Kabine im morgendlichen, kühlen, Fahrtwind unter dem Sonnensegel, Merit und Meruka hinten auf Kissen. Der Vorsteher der Gruppe sah sich kurz um, aber die Ruderer, die mit dem Gesicht zu ihnen waren, konzentrierten sich auf ihre Arbeit und die Zurufe des Kapitäns. Dieser stand hinten auf der Kabine, zwischen den beiden Steuermännern, die mit Hilfe der Steuerruder das Schiff auf Kurs hielten. Die Strömung würde es sonst gegen das Ufer drängen, sobald eine Kurve des Iteru kam. Nun, so würde niemand zuhören und er meinte leise: „Gegen Mittag ziehen wir uns in Merits Kabine zurück und besprechen uns für heute Abend. Sonst spielt einfach eure Rollen. - Ist alles dabei, Nefer?“

Diese nickte. „Ja, auch deine Sachen.“ Sie wollte nicht gerade Waffen sagen. „Auch meine.“ Sie hatte auch Schminke für die Männer dabei, um sie je nach Notwendigkeit im Äußeren etwas verändern zu können. Jetzt trug Meruka, wie es sich für einen Einzigen Freund des Königs gehörte, grünen Malachit um die Augen, was sich ein Bauer oder einfacher Bürger nicht leisten konnte. Da fanden andere Materialien als zerriebene Halbedelsteine Verwendung. Geschminkt freilich war jeder, schließlich schützte dieser Zauber und man wurde weniger leicht krank an den Augen als ohne.

„Gut. Ich gehe nicht davon aus, dass wir in Chem schon die Lösung finden, aber wir müssen irgendwo anfangen. - Merit, was weißt du über diese Stadt?“

Das Mädchen aus dem ipet zuckte ein wenig die schmalen Schultern. „Nicht viel, gebe ich zu. Ich war dort nie. Ich weiß nur, dass da der Mächtige Horus verehrt wird, in der Gestalt des Falken, als der Erste von Chem. Es ist eine sehr königstreue Stadt. Und, dass der Vorsteher der Stadt Anchsachmet ist. Seine Ehefrau starb ja.“

„Ja, Merithor. Was weißt du über sie?“

„Nichts, ich kenne sie nicht, ich meine, ich habe sie nie kennengelernt. Ich weiß nur, dass Anchsachmet aus einer Beamtenfamilie stammt und auch bei Hofe ist.“ Das bedeutete eigentlich, dass auch seine Ehefrau dort gewesen sein musste, aber zwischen den Damen um die maat-hor oder die Königinmutter und Beamtengattinen bestand doch eine erhebliche Distanz.

„Hm. Anchsachmets Vater kannte den meinen. Ich werde es so versuchen. - Leise jetzt.“ Ein Matrose kam heran und brachte heute morgen gebrautes Dattelbier.

 

So herrschte Schweigen und gerade Nefer und Merit, die selten auf dem Fluss unterwegs waren, musterten die kleinen Dörfer am Rande, die Bauern auf den Feldern. Es war bereits der vierte Monat der Jahreszeit des Sprießens, Peret, angebrochen und der Flachs wurde eingebracht. Die Getreideernten würden in den kommenden Wochen folgen, aber das war dann schon die Jahreszeit der Ernte, Schemu, und damit würde sich auch die Zeit der Hitze wieder nähern.

Gegen Mittag blickten die beiden Frauen neugierig zu der großen Stadt, die sich rechter Hand erhob. Über den eng zusammengedrängten Häusern ragte der Haupttempel auf.

„Iunu,“ erklärte Meruka hilfsbereit. „Der Tempel des Ra. - Oh, Rahotep, hast du die Neuigkeiten schon gehört?“

Der Arzt zuckte die Schultern. „Viele, aber keine im Zusammenhang mit dem Tempel des Ra. Dort ist doch auch die Schule der Architekten und die zweite, neue, Schreiberschule untergebracht?“

„Ja. Und der Lebende Gott, er lebe, sei heil und gesund, sagte deinem Lehrer Ramose zu, ebenfalls dort eine zweite Schule für Ärzte unterzubringen. Sobekhotep, das ist der Leiter der Schule in Iunu, soll entzückt gewesen sein. Mehr Schreiber und mehr Fortbildung. Das Lebenshaus wird dort neben dem Tempel gebaut werden, wie auch die anderen Schulen.“

„Da sind doch schon Häuser,“ warf Ptahnacht ein, korrigierte sich jedoch eilig: „Ich weiß, sie werden abgerissen und weiter draußen wieder gebaut. Dekret des Herrn der beiden Länder. Daher weißt du es auch wohl.“

„Auch, ja.“

Rahotep lächelte etwas. „Kemet braucht mehr Ärzte, ja. Jede Baustelle, jede Mine, jede Expedition, die in die Wüste zieht, benötigt jemanden. Und eigentlich jedes Dorf, jede Stadt, zumal, wenn man bedenkt, dass es so viele Augenärzte geben müsste. Zu viele Menschen werden blind.“ Gut, wenn der Horus auf dem Thron der Lebenden daran dachte. „Ich fürchte sogar, man kann nie genug Ärzte haben.“ Von Iunu aus zogen die Expeditionen und Steinsucher in die östliche Wüste und zu den Oasen. So war es nur sinnvoll, hier ebenfalls eine Ärzteschule einzurichten und nicht nur in Ibenu-hedj.

 

Zum Mittagessen zogen sich die Passagiere in die Kabinen zurück, zumal es tatsächlich ein wenig zu regnen begonnen hatte, um diese Jahreszeit im Delta durchaus eine übliche Erscheinung, wenn auch eine recht vorübergehende. Es gab sogar Jahre, in denen oben an der Mündung des Iteru, in den Marschen zum Großen Grünen, Schnee fiel. Aber, dachte Meruka, das war in seinem gesamten Leben nur drei Mal vorgekommen, soweit er wusste.

Er blickte lieber in die Runde, schließlich warteten alle auf seine Anweisungen, wenn sie Chem erreicht hatten. „Ich werde mit Anchsachmet reden, unsere Väter kannten sich, und er ist der Stadtvorsteher. Merit, du wirst sicher in den Räumen der Hausherrin untergebracht. Vermutlich haben sie dort schon aufgeräumt. Merithor starb vor vier Wochen, wir könnten höchstens in eine Beerdigung geraten. Nefer, du verschwindest möglichst sofort zu den Dienerinnen in die Küche, Ptahnacht zu den Wachleuten. Ihr alle versucht herauszufinden, wie dieser verhängnisvolle Abend ablief, wer kochte, ob wer bestraft wurde, wer was aß. Es wird schwierig, denn es verging Zeit, aber die Leute sollten sich solch einen tragischen Zwischenfall doch gemerkt haben. Aber sie könnten auch etwas dazu erfinden. - Rahotep, du redet mit dem Arzt, Hekasobek. Natürlich unter Anteilnahme, mit Berufung auf Ramose als deinen Lehrer. Immerhin hat der an ihn auch einen Brief geschickt. Wenn wir möglichst viele Menschen befragen, könnte sich etwas Verdächtiges ergeben. Dann fahren wir weiter nach Sau, wo ja dein Onkel in den Westen ging, Rahotep.“

„Ja. Aber ich bin sicher, ich komme damit zurecht, zumal die Bestattung sicher bereits erfolgte. Es ist der Befehl des Herrn der beiden Länder. Ich kann vermutlich sogar vertrauter mit meinem Vater reden als du.“

Da hatte Rahotep vollkommen recht und Meruka war zu sachlich um nicht nur wortlos zu nicken.

 
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wen es interessiert, woher ich was habe, einfach fragen.
Die Schiffahrt auf dem Nil stammt hauptsächlich aus dem Standardwerk: "Die Schiffe der Pahraonen", Heilpflanzen und Ärzteausbildung aus verschiendenen Büchern, z.B. von Renate Gerner.


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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sanguisdeci
2020-06-02T07:33:15+00:00 02.06.2020 09:33
Auch wenn sich diese Geshcichte noch in ihren Anfängen befindet, wenn man es so sagen kann, bin ich bereits sehr gespannt, wie es weitergehen wird.

Dein Schreibstil ist sehr flüssig und bringt mir die Lust, sofort weiterlesen zu wollen! Vielen Dank hierfür :-)
Antwort von:  Hotepneith
06.06.2020 08:36
Dankeschön.

Es geht weiter, und, wenn ich mcih an deinen Beruf richtig erinnere: du wirst noch viel Spass haben..:)


hotep


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