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Wüstenwolf

von

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Kapitel 8

"Halt!“, ließ Kakashi sein Team plötzlich anhalten. Namira warf ihrem Sensei einen verwirrten Blick zu. Was sollte das denn jetzt? Es gab wirklich keinen Grund stehen zu bleiben.
 

„Warum wollen wir denn nicht weitergehen, Kakashi.“, beschwerte sich in diesem Moment auch schon der blondhaarige Hitzkopf des Teams.
 

„Wir werden uns hier noch ein wenig ausruhen.“
 

Namira starrte den Grauhaarigen ungläubig an. Sie sollten sich eine Runde ausruhen, während dem Kazekage möglicherweise gerade irgendwo das letzte Fünkchen Leben ausgesaugt wurde. Das konnte doch unmöglich sein Ernst sein.
 

„Eine weise Entscheidung, Kakshi.“, gab Chiyo dem Jüngeren zu Namiras Überraschung Recht.
 

Naruto stürmte mit knirschenden Zähnen auf Kakashi zu und für einen Augenblick befürchtete Namira, dass Naruto ihrem Sensei eine reinhauen wollte. Doch kurz vor dem Maskenträger blieb er stehen und funkelte diesen nur wütend an. „Aber wieso denn das?! Wir haben für sowas keine Zeit! Wir haben es doch sehr eilig, wenn wir jetzt Pause machen wird Gaara mit Sicherheit…“
 

„Seit unserer Auseinandersetzung mit dem falschen Itachi sind wir viel langsamer geworden! So darf es nicht weiter gehen!“, unterbrach Kakashi den Redeschwall seines ehemaligen Schülers.
 

„Stimmt…das ist mir auch aufgefallen.“
 

Jetzt wo es Sakura erwähnte wurde Namira klar, dass sie bei weitem nicht so erschöpft war wie auf dem restlichen Weg. Sie schienen tatsächlich langsamer unterwegs gewesen zu sein. Und sie hatte es noch nicht einmal bemerkt. Sie sollte sich wirklich schämen.
 

„Wenn wir uns jetzt ein wenig ausruhen, werden wir unser Ziel am Ende ganz bestimmt schneller einholen…und außerdem müssen wir uns morgen vielleicht mit den Entführern von Gaara beschäftigen, da sollten wir unbedingt fit sein.“, erklärte Kakashi dem aufgewühlten Shinobi vor sich seinen Plan.
 

Naruto senkte für einen kurzen Moment seinen Blick, bevor er dem Älteren wieder in die Augen sah. „Gut. Das hab ich kapiert.“
 

Namira ließ ihre Sinne in alle Richtungen ausschweifen. Sie wollte sichergehen, dass sie hier ungestört waren und nicht plötzlich unerwarteten Besuch bekamen. Aber es sah so aus als hätten sie ihre Ruhe.
 

„Und?“, Kakashi warf seiner Schülerin einen fragenden Blick zu, „Sind wir alleine?“
 

„Ja wir können hier unbesorgt Pause machen.“
 


 

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Namira lehnte sich gähnend an einen Baum und beobachtete die züngelnden Flammen, des Feuers welches das Team entzündet hatte um nicht zu frieren. Ihr Blick viel auf Naruto, welcher noch im Reich der Träume war, genauso wie die rosahaarige Kunoichi. Nur Chiyo saß ebenfalls mit bereits offenen Augen am Feuer und hatte ihren Blick auf Naruto gerichtet. Ihr Blick wirkte voller Trauer und Namira fragte sich ob die alte Dame womöglich doch wusste, was Naruto war oder erinnerte er sie einfach nur an jemand aus ihrer Vergangenheit.

Die Braunhaarige ließ ihre Sinne schweifen. Sie konnte ein Eule wahrnehmen, welche scheinbar auf der Jagd nach Mäusen war, sowie ein Eichhörnchen, welches schnell über die Bäume in sein Versteck flitzte. Der Wind trug den Geruch des Waldes in ihre Nase. Es war wirklich interessant wie sehr sich die Wüste und die Wälder voneinander unterschieden. Während es in der Wüste hauptsächlich nur nach Sand roch und nur sehr selten ein Lebewesen ihren Weg gekreuzt hatte, schien der Wald nur vor Leben zu sprühen.

Schließlich blickte Namira nach oben zu ihrem Sensei, welcher sich über ihnen in einem der Bäume verschanzt hatte. Sie war sich sicher, dass er keine Sekunde geschlafen hatte. Auch wenn Naruto und Sakura mit ihm auf eine gleichwertige Stufe gestellt worden waren, ging sie fest davon aus, dass er in den Beiden immer noch seine kleinen Schüler von damals sah, welche er um jeden Preis beschützen wollte. Und sei es nur durch wohlverdienten Schlaf.
 

Der Grauhaarige bemerkt den Blick seiner Schülerin und nickte ihr kurz zu, bevor er von dem Baum herunter sprang. „Wollen wir die Pause beenden und langsam weiter gehen?“, wandte er sich fragend an Namira und Chiyo.
 

Die alte Frau stimmte ihm mit einem kurzen Nicken zu und Namira zuckt einfach nur mit ihren Schultern. „Von mir aus kann’s weiter gehen.“
 

„Hey ihr beiden Schlafmützen! Wir wollen aufbrechen!“, versuchte Kakashi die beiden noch schlafenden Teammitglieder zu wecken.
 

Sakura richtete sich als erstes langsam auf und rieb sich den Schlaf aus den Augen. „Ja, okay.“, gähnte sie offenbar noch nicht vollkommen im Land der Lebenden angekommen.
 

Naruto hingegen drehte sich nur einmal herum und meinte etwas davon, dass es doch gerade so gemütlich sei. Namiras Auge zuckte. Das durfte doch wohl nicht wahr sein. Erst drängeln und jetzt nicht aufstehen wollen. Bevor sie dem Blondhaarigen jedoch eine verdiente Kopfnuss verpassen konnte hielt sie ihr Sensei zurück.
 

„Wir wollen doch Gaara zur Hilfe kommen, oder?“, startete Kakashi einen erneuten Versuch.
 

Innerhalb von Sekunden war Naruto aufgesprungen. „Aber selbstverständlich!“
 

Namira konnte über das Verhalten ihres besten Freundes nur schmunzeln und warf ihrem Sensei einen anerkennenden Blick zu. Es konnten bestimmt die wenigsten von sich behaupten, dass sie Naruto so schnell aus dem Bett brachten.
 

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Namira suchte unentwegt nach Gaaras Geruch. Es konnte doch nicht sein, dass sie immer noch nichts wahrnehmen konnte. Außerdem hatte sich seit dem Angriff von dem falschen Uchiha niemand mehr von ihren Gegnern blicken lassen. Sie kamen dem Aufenthaltsort der Organisation, welchen Pakkun Kakashi mitgeteilt hatte stetig näher doch sie wurden nicht mehr aufgehalten. Irgendwie gefiel ihr das ganz und gar nicht.
 

„Vielleicht wollen sie uns gar nicht mehr aufhalten.“, warf Kakashi plötzlich in die Runde, als hätte er die Gedanken seiner Schülerin gelesen.
 

„Es wäre zumindest im Bereich des Möglichen, wenn ihr mich fragt.“, murrte Chiyo.
 

Namira zuckte bei diesen Worten zusammen. Sollten die Akatsuki sie nicht mehr aufhalten wollen, dann würde das bedeuten, dass sie ihr Ziel erreicht hätten und Gaara somit nicht mehr am Leben wäre.
 

„Das glaube ich nicht.“, verneinte Sakura. Ob sie damit Naruto, welcher bereits wieder seine Hände zu Fäusten geballt hatte, oder sich selbst beruhigen wollte konnte Namira nicht feststellen. Im nächsten Moment beschleunigte Naruto sein Tempo um ein vielfaches. Namira starrte dem Blondhaarigen ungläubig hinterher. Er hatte wirklich unglaublich viel Energie und einen uneingeschränkten Tatendrang, wenn es darum ging einen Freund zu retten.
 

„Naruto! Warte!“, versuchte Sakura ihren Teamkameraden zu bremsen, welchen keiner von den restlichen noch einholen können hätte. „Er hört wieder nicht!“
 

„Vergiss es, Sakura. Er macht sich Sorgen um Gaara. Niemand könnte ihn im Moment noch zurück halten.“, versuchte Namira die Kunoichi zu besänftigen.
 

„Warum versucht dieser Junge eigentlich Gaara, der aus einem ganz anderen Dorf kommt so sehr zu retten?“
 

Kakashi warf Chiyo einfach nur einen kurzen Blick zu, bevor er sich wieder auf seinen Weg konzentrierte.
 

„Dann scheint er wohl etwas Besonderes zu sein…“, vermutete die alte Dame, welche nicht so schnell locker lassen wollte.
 

„Mhm…er ist ja eine Jinchu Kraft.“
 

Namira wäre bei den Worten ihres Senseis beinahe über den nächsten Ast gestolpert. War er nicht noch derjenige gewesen, der sie davon abgehalten hatte Narutos kleines Geheimnis zu verraten und jetzt tat er es selbst.
 

Chiyos Augen weiteten sich ungläubig. „Hä?!“
 

„In seinem Körper ist der Neunschwänzige versiegelt.“, fuhr Kakashi mit seiner Erklärung fort. „Etwas möchte ich aber nicht unerwähnt lassen. Naruto interessiert sich keinesfalls für Sunagakure aber er ist genau wie Gaara eine Jinchu Kraft. Er versteht Gaaras Situation besser als jeder andere in Sunagakure. Denn Jinchu Kräfte werden in jedem Dorf gleich schlecht behandelt, wie man hört.“
 

Namira ließ bei diesen Worten ihren Kopf sinken. Sie hatte nur Geschichten gehört, wie sehr Naruto um Anerkennung kämpfen musste und wünschte sich jeden Tag, dass sie ihm schon früher zur Seite hätte stehen können. Sie wusste damals nicht, was jeder gegen diesen einsamen Jungen hatte und hätte es wahrscheinlich auch nicht verstanden. Sie wusste nur, dass er genauso alleine war wie sie. Es war ihr egal gewesen was alle anderen von ihr dachten. Sie mochte den blonden Jungen und das hatte sich bis heute nicht geändert.
 

„Und gerade deswegen möchte Naruto Gaara auch unbedingt zur Hilfe kommen. Dabei ist es ihm wirklich völlig egal ob er aus Konoha oder aus Sunagakure kommt. Gaara ist für Naruto ein Freund, der das gleiche Schicksaal erfahren hat wie er.“
 

Chiyo schwieg die ganze Zeit über. Sie schien überraschst zu sein, dass sich Naruto so sehr für Gaara aufopferte, vor allem da er sich selbst als Jinchuuriki ebenfalls in große Gefahr begab, indem er Akatsuki gegenüber trat.
 

„Narutos Traum war es immer schon Hokage zu werden und er war enttäuscht als er hörte, dass Gaara zum Kazekage ernannt wurde. Und trotzdem hat er sich für ihn aus tiefsten Herzen gefreut. Das war wirklich nicht zu übersehen. Naruto verfügt offenbar über eine besondere Kraft…er freundet sich mit jedem den er trifft schnell an, auch wenn sie vorher kaum Kontakt hatten.“
 

Namira lauschte den Worten ihres Senseis aufmerksam und ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. Man konnte den Stolz, welchen Kakashi empfand, wenn er über seinen ehemaligen Schüler sprach beinahe mit Händen greifen. Und sie musste ihm Recht geben. Naruto war einzigartig.
 

„Ich bin schon alt…“, murmelte Chiyo plötzlich mit einem gewissen Wehmut in ihrer Stimme, „…und habe schon ziemlich viel erlebt und habe bestimmt schon eine Menge Menschen kennengelernt. Ich konnte dabei einige Erkenntnisse über ihre verschiedenen Philosophien gewinnen und ich habe herausgefunden, dass die Bündnisse mit anderen Ländern oft auf Sand gebaut sind. Der Schutz meines Dorfes war für mich immer das wichtigste, deshalb habe ich mich mit diesen Siegeln beschäftigt. Das Jutsu durch welches Gaara mit dem Schutzgeist des Kranichs verbunden wurde habe ich durchgeführt.“
 

Namira horchte überrascht auf und starrte die alte Hexe ungläubig an. Das durfte doch wohl nicht wahr sein. Ihre Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Sie würde nie verstehen wie man einen Dämon in einem kleinen Kind versiegeln konnte und die alte Frau war auf ihrer Vertrauensskala gerade ein  ganzes Stück nach unten gerutscht.
 

„Ich hatte es mit seinem Vater, dem Kazekage der vierten Generation so besprochen aber alles was ich zum Schutz des Dorfes unternommen habe hat nur noch mehr Probleme für die Bevölkerung gebracht. Und jetzt ist sogar ein verbündetes Land, dem ich nie getraut habe unsere einzige Hoffnung, das ist für mich besonders schlimm.“
 

Namira konnte sich nur mit Mühe und Not eine spitze Bemerkung verkneifen. Was hatten diese Sunanins nur für ein Problem damit Hilfe anzunehmen?
 

„Vielleicht war ja alles, was ich bisher für das Dorf getan habe nur ein riesengroßer Fehler. Aber…kann ich ihn wieder gut machen? Ich bin alt und denke manchmal sogar ans Aufgeben.“, der Wehmut in der Stimme der alten Frau ließ Mitgefühl in Namira aufkeimen, auch wenn sie dieses eigentlich unterdrücken wollte. Aber sie konnte nicht anders. Eigentlich wollte Chiyo nur das Richtige für ihr Dorf tun, dass sie damit einem Kind das schlimmste antat konnte man nicht schön reden aber sie tat es zumindest nicht aus der Gier nach Macht. Es ging ihr um die Bewohner Sunagakures und wer weiß, was Namira an ihrer Stelle getan hätte. Damals waren noch andere Zeiten.
 

„Kakashi…die jungen Leute haben bestimmt noch viele Fähigkeiten, die in ihnen schlummern und darum beneide ich sie.“
 

„Ach was reden Sie denn da? Sie strahlen vor Jugend.“, Namira konnte über ihren Sensei nur lachend den Kopf schütteln. Scheinbar tat die alte Frau sogar ihm leid. „Jetzt geht es doch erst richtig los!“
 

Chiyo fing daraufhin herzlich an zu lachen. Namira war sich nicht sicher die alte Hexe überhaupt schon einmal lachen gehört zu haben. Ihr Sensei wusste eben auch wie man die Stimmung wieder etwas auflockern konnte.
 

„Vielleicht hast du ja Recht. Vielleicht gibt es für eine alte Frau wie mich doch noch eine sinnvolle Aufgabe. Das würde mich wirklich freuen.“
 


 

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Namira hielt überrascht inne, nachdem sie eine weitere Stunde schweigend unterwegs waren. „Kakashi! Ich kann Gaaras Geruch wahrnehmen! Nur sehr schwach aber er ist da!“
 

„Das ist ja großartig!“, rief Naruto begeistert. „Dann müssen wir uns noch mehr beeilen!“
 

„Das ist nicht alles! Unsere Verstärkung ist ebenfalls ganz in der Nähe.“
 

„Verstärkung?“, fragte Chiyo überrascht nach.
 

„Ja der Hokage hat uns noch ein weiteres Team zur Unterstützung geschickt. Allerdings mussten sie verdammt schnell gewesen sein, wenn sie uns bald einholen.“
 

„Nein, Sensei Kakashi…du hast mich falsch verstanden.“
 

Kakashi warf seiner Schülerin einen fragenden Blick zu.
 

„Das Team Guy ist bereits vor uns.“
 

„Was?!“, Sakura starrte ihre Teamkollegin ungläubig an. „Wie soll denn das möglich sein?“
 

„Du kennst doch diese Spinner…wahrscheinlich haben sie einen Marathonlauf hierher veranstaltet. Außerdem darfst du nicht vergessen, dass wir aufgehalten wurden. Trotzdem…Tenten und Neji können einem wirklich leidtun.“
 

„Da vorne sind sie. Dort unten in der Schlucht.“, bemerkte Naruto die vier Shinobi als erstes.
 

Das Team von Guy stand vor einem großen Felsen, welcher offensichtlich den Eingang einer Höhle versperrte. Deshalb konnte sie Gaaras Geruch so lange nicht wahrnehmen. Selbst wenige Meter von der Höhle entfernt konnte sie den Geruch des Kazekage nur minimal wahrnehmen.
 

„Er ist da drinnen.“, murmelte sie leise. „Allerdings ist er nicht alleine…“
 

„Das müssen Mitglieder von Akatsuki sein.“, zischte Naruto durch zusammengebissene Zähne.
 

„Mira.“, wandte sich Kakashi an seine Schülerin. „Du musst mir jetzt genau zuhören. Geh zurück nach Sunagakure und gib ihnen Bescheid, dass wir den Kazekagen gefunden haben. Wir wissen nicht genau wie viele Mitglieder von Akatsuki es sind und können möglicherweise zusätzlich Hilfe gebrauchen.“
 

„Aber…“, versuchte Namira ihrem Sensei zu wiedersprechen.
 

„Keine Wiederworte! Vergiss nicht, dass du Tsunade versprochen hast dich aus den Kämpfen herauszuhalten und außerdem kannst du dein Chakra hervorragend unterdrücken. Wir wissen nicht ob noch andere Gegner in der Umgebung sind und so finden sie dich wahrscheinlich nicht. Und mit deinem Geruchsinn solltest du am wenigsten Schwierigkeiten haben dich in der Wüste zu orientieren. Du bist die Einzige, der ich diese Aufgabe anvertrauen kann.“
 

Namira war bewusst, dass ihr Sensei nur Süßholz raspelte, damit sie ohne zu meckern tat was er wollte und sie musste zugeben, dass es funktionierte.
 

„In Ordnung. Ich mache mich auf den Weg nach Sunagakure.“
 

„Danke! Und pass auf dich auf hast du verstanden!“
 

„Ja ich hätte meine Mitbewohnerin gerne in einem Stück wieder, nach dieser Mission.“, mischte sich der blondhaarige Shinobi aus Konoha ein.
 

„Das mache ich. Richtet den anderen einen schönen Gruß von mir aus.“, mit diesen Worten drehte die Braunhaarige sich um und trat den langen Rückweg an.
 

„Viel Glück…“, konnte sie Kakashi hinter sich noch nuscheln hören.
 


 

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Namira rannte so schnell sie ihre Beine trugen. Sie war sich sehr sicher, dass sie es nicht Rechtzeitig für Verstärkung nach Suna schaffen würde. Außerdem war ihr mittlerweile schlecht vom ganzen Laufen und die Wüste würde ihr das Ganze nicht erleichtern. Das Chakra, welches sie wieder an ihren Füßen bündeln müsste, würde sie zusätzliche Kräfte kosten. Sie konnte nur hoffen, dass sie es bis nach Suna schaffen würde.

Namira hielt kurz an um einmal tief durchzuatmen. Sie hatte das Gefühl, dass ihre Beine jeden Moment unter ihr nachgeben würden.

Überrascht weiteten sich die Augen der Braunhaarigen, wenn sie es nicht besser wüsste hätte sie gesagt, dass sie Temaris und Kankuros Geruch wahrgenommen hatte.

Namira sog noch einmal die Luft tief durch die Nase ein. Ihr Kopf ruckte ungläubig Richtung Süden. Sie hatte sich nicht getäuscht. Temari und Kankuro, sowie weitere Sunanins waren ganz in der Nähe. Scheinbar konnte Temari ihren Wachposten aufgeben.

Ohne noch eine Sekunde zu zögern stürzte Namira in die Richtung aus welcher der Geruch kam.
 

„Temari! Kankuro!“, rief sie den Geschwistern des Kazekagen zu, kaum dass sie in Sichtweite waren. Die Beiden und fünf weitere Shinobi aus Sunagakure, einer davon der Bruder von Chiyo hatten offenbar eine kurze Pause gemacht. Namira ließ ihren Blick über die Lichtung schweifen und stellte überrascht fest, dass sie hier gegen den falschen Itachi gekämpft hatten.
 

Die Ninjas aus Suna wandten sich überrascht der jungen Frau aus Konoha zu.
 

„Namira!“, rief Temari. „Was machst du hier? Wo ist der Rest eures Teams?“
 

„Wir haben Gaara gefunden!“, fiel Namira mit der Tür ins Haus.
 

„Was? Wo?!“, Kankuro schob seine Schwester zur Seite und packte Namira an ihren Schultern.
 

„Solltest du nicht eigentlich noch im Bett liegen.“, tadelte die Braunhaarige den Bruder des Kazekagen, bevor sie Kankuros Frage beantwortete. „Gaara ist in einer Höhle. Scheinbar ein Versteck von Akatsuki.“
 

„In einer Höhle?“
 

„Ja.“
 

„Geht es ihm gut?“
 

„Ich weiß es nicht, Temari. Kakashi hat mich weggeschickt, bevor sie die Höhle gestürmt haben.“
 

„Aber du kannst uns zu ihm bringen?“
 

„Natürlich. Deshalb bin ich doch hier.“
 

„Worauf warten wir dann noch?!“, knurrte Kankuro.
 

Namira boxte ihm in die Seite, woraufhin er kurz zusammenzuckte. „Hey! Ihr bombardiert mich doch mit Fragen! Und außerdem solltest du das Bett hüten, wenn Sakura dich erwischt gibt’s bestimmt eine auf den Deckel!“
 

Der Marionettenspieler gab nur ein Grummeln von sich.
 

Temari konnte über ihren Bruder nur den Kopf schütteln. „Würdest du uns dann bitte zu unserem Bruder bringen, Namira?“
 

Die Braunhaarige nickte der Kunoichi aus Suna zu und deutete in die Richtung aus der sie gekommen war. „Hier entlang.“
 

Namira hatte das Gefühl neue Kräfte in sich zu entdecken. Egal wie erschöpft sie bereits war sie würde die beiden Geschwister zu ihrem Bruder bringen. Koste es was es wolle. Hoffentlich hatten ihre Freunde es rechtzeitig geschafft.
 


 

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„Wir müssen ganz in der Nähe sein! Ich kann den Geruch von allen wahrnehmen. Gaaras ist auch dabei!“, wandte sich Namira an die Sunanins. Scheinbar waren ihre Freunde nicht mehr in der Höhle sondern hatten Gaara bereits in Sicherheit gebracht.
 

„Ein Glück!“, rief Temari erleichtert, „Das heißt sie haben ihn gefunden.“
 

Namira warf den beiden Geschwistern ein Lächeln zu. Sie hatte von ihren Freunden nichts anderes erwartet. Naruto hätte sich eher in die nächste Schlucht gestürzt, als seinen Freund im Stich zu lassen.
 

Doch je näher die Sunanins sich Kakashis Truppe näherten umso mulmiger wurde der Einzigen aus Konoha zu mute. Irgendetwas stimmte mit dem Geruch des Kazekagen nicht. Er war anders als der den sie in seinem Büro wahrgenommen hatte. Ein ungutes Gefühl breitete sich in ihrer Magengegend aus. Was wenn ihre Freunde doch zu spät gekommen wären.
 

„Mira!“, rief Kakashi als er seine Schülerin entdeckte.
 

Namira antwortete ihrem Sensei nicht. Sie war viel zu sehr auf die Szene vor sich fixiert. Der Kazekage lag auf dem Boden und wirkte alles andere als lebendig.
 

„Gaara!“, mit einem besorgten Aufschrei ließ sich Temari neben ihrem Bruder auf den Boden sinken.
 

Der Stein auf Namiras Herzen schien gigantische Ausmaße anzunehmen. Doch Chiyo und Naruto welche über dem Rothaarigen saßen und offenbar versuchten ihn zu heilen ließen Hoffnung in ihr aufkeimen. Vielleicht war es ja doch noch nicht zu spät. Aber irgendetwas an diesem Jutsu kam ihr seltsam vor. Namira betrachtete den angestrengten Gesichtsausdruck der älteren Dame ganz genau, bevor sie sich dazu entschied ihren Sensei zu fragen.
 

„Kakashi?“, ließ sie sich neben dem Kopierninja nieder. Ihr Sensei sah ebenfalls ziemlich mitgenommen aus. „Was macht Chiyo da? Das ist doch kein normales medizinisches Ninjutsu.“
 

„Ich kenne dieses Jutsu nicht aber es wirkt so…als würde sie ihr Leben gegen das des Kazekagen tauschen…“
 

Namiras Augen weiteten sich entsetzt. Also hatte sie Recht gehabt, sie waren zu spät gekommen der Bijuu Geist wurde dem Kazekagen entzogen und nun würde die alte Dame ihr Leben für den Rothaarigen geben.
 

Schließlich sackte Chijo in sich zusammen und Gaara schlug seine Augen auf. Vorsichtig half Naruto seinem Freund sich auf zu setzten. Mittlerweile hatte sich gefühlt halb Suna um sie versammelt. Namira hatte keine Ahnung wo die plötzlich alle herkamen. Gaaras Blick schweifte einmal über die ganze Lichtung und seine Augen weiteten sich ungläubig als ihn die Erkenntnis zu treffen schien, dass die alle für ihn hier waren. Namira musste wieder einmal zugeben, dass seine Augenfarbe wirklich etwas Besonderes war. Sie hätte ihm stundenlang einfach nur in diese unergründlichen Augen blicken können um möglicherweise herauszufinden, was in seinem Innersten vorging.
 

„Aber…das sind meine…“, brachte Gaara schließlich seine ersten Worte heraus.
 

„…Dorfbewohner und Freunde.“, beendete Naruto mit einem breiten Lächeln Gaaras Satz. „Sie wollten dir helfen, darum sind sie gekommen.“
 

Eine Kunoichi aus Sunagakure mit kurzen hellbraunen Haaren stürzte nach vorne. „Gaara! Wie schön! Das schlimmste ist vorbei, oder?“
 

Der Rothaarige schien immer noch überwältigt zu sein. Seine Augen waren starr auf die Leute um sich herum gerichtet und er bestätigte der Kunoichi aus Suna ihre Frage nur mit einem kurzen Nicken.
 

Im nächsten Moment brach die ganze Ansammlung auf der Lichtung in begeisterte Jubelschreie aus.

Namira staunte nicht schlecht, als sie feststellte, dass einige der Sunanins sogar in Tränen ausgebrochen waren vor lauter Freude. Sie mussten ihren Kazekagen wirklich sehr vermisst haben. Ein leichtes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Scheinbar hatte sich Gaara in diesen Jahren mehr als nur ein wenig verändet. Ihre Augen richteten sich wieder auf den Rothaarigen, dessen Gesichtsausdruck sich wohlgemerkt nach wie vor nicht verändert hatte. Der verdatterte Blick entlockte sogar ihr ein Glucksen.
 

„Wir waren ziemlich besorgt um dich.“, Naruto hielt den Kazekagen immer noch aufgerichtet.
 

„Das stimmt genau. Ich hab schon gedacht diesmal sei es wirklich schief gegangen.“, näherte sich Kankuro nun ebenfalls seinem jüngeren Bruder.
 

„Typisch für dich! Ich hab das keinen Augenblick gedacht!“, motzte Temari ihren Bruder an. „Gaara ist immerhin mein kleiner Bruder und außerdem der Kazekage der macht nicht schlapp!“
 

Namira ließ ihre Augenbrauen nach oben wandern. Dafür stand es aber ziemlich schlecht um ihren kleinen Bruder.

Naruto schien der gleichen Ansicht wie seine Mitbewohnerin zu sein, zumindest dem Blick nach zu urteilen, den er Temari schenkte.
 

Zu allem Überfluss packte diese den Blonden jetzt auch noch an der Schulter und schubste ihn von ihrem Bruder weg.
 

„Gaara? Ist mit dir alles wieder gut?“, fragte sie ihren kleinen Bruder besorgt.
 

Der rothaarige Kage versuchte scheinbar aufzustehen. Namira konnte darüber nur ihren Kopf schütteln. Er war gerade mehr oder weniger von den Toten zurück geholt worden und wollte jetzt schon wieder aufstehen. Waren alle Jinchuuriki in diesem Fall ehemaliger Jinchuuriki solche Dickschädel wie Naruto.
 

„Oh je. Gaara du solltest dich noch nicht überanstrengen. Es wird eine Weile dauern, bis du dich von den Strapazen erholt hast.“, versuchte zumindest seine Schwester ihn von dieser hirnrissigen Idee abzuhalten.
 

Offensichtlich hatten Temaris Worte etwas bewirkt, da Gaara sich tatsächlich wieder zurück lehnte. Na so etwas. Sogar ein Kazekage schien hin und wieder auf seine ältere Schwester zu hören.
 

Überrascht stellte Namira fest, dass unter den Ninjas aus Suna plötzlich eine Unruhe ausgebrochen war. Im nächsten Moment stürmten zwei junge Kunoichi, wahrscheinlich nicht älter als sie auf den Kazekagen zu und kickten dabei sogar Naruto aus dem Weg. Wer hätte das gedacht offensichtlich hatte der junge Kazekage ein paar Fangirls.
 

„Willst du hier liegen bleiben.“, fragte Kankuro Naruto belustigt. „Mädels, die nur auf die großen Bosse stehen sind meistens ziemlich dumme Hühner. Vielleicht tröstet dich das ein bisschen.“
 

„Das solltest du die Beiden besser nicht hören lassen, Kankuro. Sonst liegst du wahrscheinlich als nächstes auf dem Boden.“

Namira ging ebenfalls zu Naruto hinüber und streckte ihrem besten Freund grinsend ihre Hand entgegen. „Na komm, du Held. Mit Akatsuki kannst du es aufnehmen aber von zwei Mädels lässt du dich aus dem Weg räumen.“
 

„Ja total…ich freu mich. Aber weißt du, den Spruch kenn ich schon von Shikamaru.“, murrte Naruto den Marionettenspieler an und ließ sich von seiner Mitbewohnerin auf die Beine ziehen.
 

„Tja…und was sagt uns das du bist einfach nicht der Typ für Mädels.“, zog Namira den Blonden auf.
 

„Mann, Mira! Könntest du nicht einmal…“
 

„Naruto. Danke.“, unterbrach Kankuro den Shinobi aus Konoha.
 

Überrascht starrte dieser daraufhin Kankuro an. „Was hab ich denn getan? Du solltest dich bei deiner Großmutter bedanken. Sie hat ihm geholfen. Mit einem ganz speziellen medizinischen Jutsu.“
 

„Naruto…“, wisperte Namira und ihr Blick fiel auf Sakura, welche Chiyos leblosen Körper in ihren Armen hielt. Von Sakuras Wange rannten dicke Tropfen über ihr Kinn und vielen auf das Gesicht der alten Frau. Namira wusste nicht, was in der Zeit in der sie die Sunanins geholt hatte geschehen war aber es musste Sakura und Chiyo zusammengeschweißt haben.
 

„Sie schläft jetzt weil sie erschöpft ist aber sobald wir im Dorf sind wird es ihr wieder besser…“
 

„Nein…das wird es nicht…“, musste Kankuro Naruto enttäuschen. Namira sah ihren Mitbewohner traurig an. Wie konnte man nur so naiv sein.
 

„Großmutter Chiyo hat das Jutsu benutzt.“, dabei betonte Kankuro das ‚das‘ ganz besonders. Offensichtlich wusste er welches Jutsu die alte Dame verwendet hatte.
 

„Klar. Aber ich meine…was bedeutet das?“
 

„Es war kein medizinisches Jutsu.“, fuhr Kankuro mit seiner Erklärung fort, „Es war das Jutsu der Reinkarnation, dass was nur sie beherrscht.“
 

Namira konnte aus dem Augenwinkel sehen, wie der Kazekage seinem Bruder einen ungläubigen Blick zu warf.
 

„Was äh…Kankuro was passiert dabei denn?!“
 

Namira legte vorsichtig eine Hand auf die Schulter ihres besten Freundes, welcher sie daraufhin fragend anblickte. Die Braunhaarige schüttelte einfach nur leicht den Kopf und langsam schien der Blonde zu verstehen.
 

„Mit diesem Jutsu kann man jemanden wieder zum Leben erwecken…aber man gibt sein eigenes dafür her.“
 

Kankuro erklärte weiter, wie Chiyo das Jutsu entwickelt hatte und das es als verboten eingestuft wurde doch Namira hörte ihm nur noch mit einem Ohr zu. Ihr Blick war auf ihre rosahaarige Freundin und die alte Frau in deren Armen gerichtet. Letztendlich hatte sie wohl doch noch ihren Sinn im Leben gefunden. Namira war sich sicher, dass Chiyo ihr Leben gerne für den Kazekagen gegeben hatte.
 

Gaaras Blick ruhte nun ebenfalls auf den beiden Frauen die am Boden saßen.
 

„Weißt du was, Naruto?“, wandte sich Temari plötzlich an den blondhaarigen Shinobi aus Konoha. „Du bist schon ein ziemlich merkwürdiger Typ. Irgendwie hast du die Kraft Menschen um dich herum zu verändern. Großmutter Chiyo hat immer gesagt, dass ihr die Zukunft des Dorfes vollkommen egal wäre und sie…sie war eigentlich kein Mensch, der so etwas für Gaara getan hätte.“
 

„Trotzdem hat sie es nun getan.“, mischte sich Kakashi ein, welcher immer noch am Boden saß und offenbar ebenfalls nicht genügend Kraft hatte auf den eigenen Beinen zu stehen. „Und die Zukunft des Dorfes in deine und Gaaras Hände gelegt. Ein sehr würdiges Ende für einen Shinobi.“
 

„Hmm. Das erinnert mich ein bisschen an den dritten Hokage.“, murmelte Naruto.
 

„Mich auch.“
 

„Tja…ich glaube ich verstehe jetzt wie sich Großmutter Chiyo gefühlt haben muss…“
 

„Gaara was ist?!“, lenkte die Stimme der braunhaarigen Kunoichi aus Suna Namiras Aufmerksamkeit wieder auf den jungen Kazekage, welcher doch tatsächlich schon wieder versuchte aufzustehen. Noch bevor sie es richtig realisiert hatte war Naruto neben seinen Freund getreten und hatte ihn am Arm gepackt um ihm hoch zu helfen.
 

Sobald der Kazekage stand ließ seinen Blick auf Sakura und Chiyo ruhen.
 

Sakura, die bisher die alte Dame fest umarmt hatte hob überrascht den Kopf als sie den Blick bemerkte und sah direkt in die Augen von Gaara und Naruto.
 

„Ich werde sie niemals vergessen.“, murmelte der Kazekage schließlich. „Mein Leben lang nicht.“
 

Alle Anwesenden senkten ihren Blick für eine Schweigeminute und zollten somit der alten Dame ihren letzten Respekt. Auch Namira schloss ihre Augen. Die alte Frau hatte sich einen Platz ganz oben in ihrer Liste mit Personen die sie schätze erarbeitet. Ihre Fehler aus der Vergangenheit hatte sie mehr als wieder gut gemacht. Lächelnd warf sie einen letzten Blick auf Chiyo, bevor sie diesen in den Himmel richtete. Hast du gehört alte Hexe, du kannst stolz auf dich sein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Emi_2005
2020-05-03T01:29:07+00:00 03.05.2020 03:29
Oh man schade das es so ein trauriges Ende nahm aber hast dich wie immer total übertroffen wirklich ein tolles Kapitel ❤️Lg emi
Antwort von:  Traumweltenwandlerin
04.05.2020 23:28
Vielen Dank ^o^

Das traurige Ende kommt ja tatsächlich so im Anime/Manga vor :) und da ich mich so nah wie möglich an der Orginal Story orientieren will musste das natürlich auch so bleiben.

LG Mona :)


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