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Wenn einer wartet

von

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Nach einer langen und harten Mission in der kalten Nacht, gab es fast nichts Besseres als eine warme Dusche und anschließend ins kuschlig weiche Bett zu flüchten. Vielleicht war es kindlich sich daran zu erfreuen, aber es war eines der wenigen Dinge, die ihn nach einem langen Arbeitstag – oder Nacht – ohne große Anstrengung Freunde bereitete. Das Leben als Assassine war nicht leicht und es gab kaum Zeit für ein Privatleben und die wenigen Stunden die man hatte, konnte man in der Regel auch nicht sorgenfrei genießen, da man sich selbst nicht als Mitglied des Clans zu erkennen geben durfte.
 

Eine warme Dusche half ihm auch sich zu entspannen. Auch nach Jahren in seiner Position und vielen unterschiedlichen Aufträgen, war er am Ende immer verspannt. Zu beginnen waren die Verspannungen meistens von seiner Nervosität gekommen, aber inzwischen war es eher von seinen Aufträgen selbst. Das ständige Bücken, Verstecken, Herumkriechen und die nötige Wachsamkeit machten sich auf diese Art bemerkbar.

Während er sich duschte, bekam er das Gefühl für seinen ausgekühlten Körper zurück. Es gab keine Worte, die beschrieben, wie gut sich das anfühlte.
 

Das magische Gerät neben seiner Zimmertür war alt. Wann immer er den Code zum Öffnen eingab, konnte er in leises klacken hören. Die Knöpfe ließen sich nicht mehr richtig drücken.

Heute verlief die Eingabe des Codes ohne Problem. Die Tür öffnete sich leise und er trat in den dunklen Raum, der zum Vorschein kam.
 

Wie es sich für einen Assassinen, der durch die Nacht schlich, gehörte, war er von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet – mit Ausnahme seiner Maske, die die unter Hälfte seines Gesichts verdeckte. Beim Eintreten begann er gleich seine Kleidung auszuziehen. Es gab ihm ein gewisses Gefühl von Freiheit, endlich seine Arbeitskleidung auszuziehen – es bedeutete das Ende seines Arbeitstages.
 

Nach wenigen Schritten blieb er wie angewurzelt stehen, während die Tür hinter ihm sich schloss. Jemand war in seinem Zimmer! Bevor er aber eine weitere Reaktion zeigen konnte, bemerkte ihn die andere Person.

„Willkommen zurück, Kapitän.“

Kapitän, einer der vielen Anreden, die er hier besaß – Anführer, Boss und Kapitän. Er entspannte sich ein wenig.

„Bai Shu.“

„Genau der. Wie war die Mission?“

„Wie bist du hier rein gekommen?“

Unbeirrt fing er an sich weiter auszuziehen. Sein Bad würde er sich nicht entgehen lassen. Bai Shu schaltete derweilen das Licht an. Bei nächster Gelegenheit sollten sie die Lichtkugeln von den Magiern in der Gilde aufladen lassen. Das Licht in seinem Zimmer war kaum noch vorhanden – es reichte nur noch, damit sie einander sehen konnten.

„Ich habe den Code eingegeben.“

„Woher kennst du ihn? Und warum bist du überhaupt hier?“

„Ich bin dein Stellvertreter. Ich mach nur meinen Job.“

Was für eine nichtssagende Antwort. Die Stellvertreter vor Bai Shu kannten seinen Code nicht.
 

„Ist irgendwas während meiner Abwesenheit vorgefallen? Gibt es neue Aufträge?“

Er ließ sich nicht von dieser Antwort beirren und begab sich ins Bad, die Tür ließ er offen.

Bai Shu sah auf das kleine Gerät, auf dem alle Informationen zu ihren Aufträgen zu finden waren.



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