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Still Waters are deep

Stille Wasser sind tief --Guard me Sherlock
von
Koautor:  Sajoco

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Bailey, der Corgi Gina/James[SPEZIAL]

Gina war inzwischen aus der Kabine herausgekommen. Das Kleid hängte sie zurück an den Haken. Danach setzte sie sich an den Schminktisch und sah sich im Spiegel an. Die schwarzen Schlieren ihres Mascaras hinterließen eine deutliche Spur ihrer Tränen. Sie nahm eines der Abschminktücher und wischte sich die schwarze Farbe aus dem Gesicht. Wortlos starrte sie einige Minuten ihr Spiegelbild an. Ihre Gedanken kreisten um die erlebte Situation. Um Momente mit Maurice, die sie die letzten Tage erfahren hatte.

//... Habe ich ihm wirklich einen Grund dafür geliefert... dachte er wirklich, dass ich das will...//

Sie knüllte die verbrauchten Tücher in ihrer Faust zusammen. Während erneut die Tränen ihre Wange herunterrannen.

//... Warum ist mir nicht bewusst geworden, dass er dachte ich flirte mit ihm... Wieso musste es nur soweit kommen,... am Besten ich gehe und komme nicht wieder... Theater ist wirklich nichts für mich...//

Gina stand auf und weckte Bailey.

„Komm mein schlafender Freund... du bist mir ein schöner Held, verschläfst alles...“, sagte sie und griff nach ihrer Tasche.
 

Inzwischen waren die Beamten von der Polizei eingetroffen und vernahmen Maurice und James.

Einer der Polizisten war bereits auf der Suche nach dem Opfer. Auf der Suche nach Gina.

Sie machte sich auf dem Weg ins Foyer um zu gehen. Um Aufsehen zu vermeiden, nahm sie die Hintertür aus dem Personalraum und schloss diese leise.

„Entschuldigen Sie Miss, sind sie Gina Hunter?!“, erklang eine ältere Männerstimme.

Die Braunhaarige fuhr mit ihrem Kopf zu der Stimme herum. „J- ja?“

Danach erkannte sie, dass die Stimme zu einem Polizisten gehörte und sah etwas erleichtert aus.

„Ich habe eine Anzeige von James Moriaty entgegengenommen. Er hat ausgesagt, dass ein Maurice Instax sie sexuell belästigt hat. Entspricht diese Anschuldigung der Wahrheit?“

Die junge Frau sah zu ihrem Hund und blickte dann in das Gesicht des Mannes in Uniform, welcher vor ihr stand.

„Sie müssen es mir jetzt nicht sagen, aber dann würde ich Sie gerne mit auf das Revier mitnehmen. Dort können Sie sich einer Kollegin anvertrauen. Ich weiß, dass es Ihnen jetzt sicher schwer fällt über das Geschehen zu reden. Aber es ist wichtig, sonst kommt dieser Kerl, der Ihnen das Angetan hat, straflos davon.“, sagte der Polizist eindringlich.

„Ja...“, hauchte Gina leise, „Maurice hat mich sexuell belästigt... es...“

„Danke Miss Hunter, das reicht mir schon fürs Erste. Jetzt sind wir berechtigt ihn einzusperren. Bitte kommen Sie heute oder in den nächsten Tagen zu uns auf die Wache und geben dort Ihre ganze Aussage zu Protokoll. Wenn Sie bereit sind, darüber zu sprechen. Sollten Sie einen Psychiater brauchen, lassen Sie es mich wissen. Ich kenne einen Guten, der darauf spezialisiert ist.“

„Danke...“, bedankte sich Gina.
 

Der Polizist sah ihr den Schrecken, den sie erlitten hatte, immer noch an. Gemeinsam gingen sie ins Foyer. Dort sah Gina ihren Peiniger und auch James Moriaty. Bailey trottete hinter Gina hinterher. Der Beamte nickte seinem Kollegen zu und dieser verpasste Maurice die goldene Acht.

„Dann kommen Sie, Herr Instax, mit mir jetzt mit zum Revier.“, meinte der Kollege und führte Maurice ab.

James sah zu Gina.

„Hey...“, fing er an mit ihr reden zu wollen, „... soll ich dich nach Hause bringen?“

Gina umschloss mit ihren Fingern den Riemen ihrer Tasche noch fester, so dass sich ihre Fingernägel in ihrer Handfläche drückten.

„Nein danke...“, sagte sie und ging an ihm vorbei.

Bailey verfolgte sein Frauchen im Eiltempo.

Dies blieb James nicht unbemerkt.

„Moment,...“, fing er an, „Gina, ist das dein Hund? Ich könnte schwören ich hätte gestern mit ihm in der Autowerkstatt gesprochen,...“

Gina's Augen wurden groß, als sie abrupt stehen blieb. Zu ihrem Glück konnte James ihr Gesicht nicht sehen.

„Hund?“, sagte sie fraglich und drehte sich zu James um, „Ach dieser kleine Kerl?! Der ist mir vorhin auf der Straße begegnet, wenn du weißt wo er hingehört, dann sag mir das bitte, ich würde ihn gerne zurückbringen.“

Um ihre Tarnung zu wahren, tischte sie ihm eine Lüge auf.

„Wir könnten zusammen dort hin gehen, ich muss mein Auto von dort abholen.“, schlug James vor.

Gina hob Bailey auf den Arm. „Schön lieb sein, wir sehen uns später.“, flüsterte sie ihm ins Ohr, dann drückte sie den Corgi in die Arme des jungen Moriaty.

„Wenn es auf deinem Weg liegt, bring du ihn zurück. Er beißt nicht. Glaub ich...“, sagte Gina und verließ schnellen Schrittes das Theater.

„Aber.... was soll ich denn jetzt bis heute Abend mit dem Hund machen?... Na ja, vielleicht sollte ich die Werkstatt schon vorher aufsuchen. Gin vermisst seinen Hund sicher...“
 

Gina hatte den Bus gerade so erreicht, ehe er weiterfuhr. Sie ließ sich noch während der Fahrt auf einen leeren Sitzplatz fallen.

//... Toll Gina, wer von euch ist jetzt der Lügner... Benji, ich hoffe es geht dir gut bei James... Warum habe ich nur so gehandelt... Wenn wir gemeinsam zur Werkstatt gegangen wären, hätte Indiana sicher gesagt, dass Gin auf der Suche nach ihm wäre... verdammt...//

Schuldgefühle plagten sie nun.

Der Bus hielt fünf Stationen weiter vor der Werkstatt an. Gina stieg aus und rannte zu ihrem Zuhause. Ohne ein Wort eilte sie in ihr Zimmer und zog sich ihre Sachen aus.

Unter der Dusche schloss sie ihre Augen. In der Dunkelheit ihres Blickes sah sie Maurice vor sich. Schweißtreibend öffnete sie die Augen wieder. Das warme Wasser rann ihren Körper herunter.

„Es wird nie wieder passieren... Maurice wird einen Prozess bekommen und für seine Tat eingesperrt werden...“, beruhigte sie sich.

Mit dem Hebel drückte sie das Wasser aus und griff nach dem Handtuch. Ihr Blick fiel auf ihr Handy. Das kleine blaue Lämpchen blinkte. Gina knotete ihr Handtuch um ihren Körper und entsperrte das Telefon.

„Eine Nachricht von Elisabeth...“, sagte sie und öffnete die Nachricht, „...Gina, um Himmels Willen! Ich bin völlig bestürzt, ich weiß nicht was ich sagen soll, dass mit Maurice tut mir wahnsinnig Leid. Ich bin zu tiefst erschüttert, er wird mit sofortiger Wirkung aus dem Theater entlassen und braucht nicht mehr zurückzukommen. Was er dir angetan hat ist unverzeihlich!... oh weh, … wenn Elisabeth davon schon weiß, wissen es sicher auch alle anderen aus dem Theater...“

Seufzend legte sie ihr Handy wieder weg, um sich abzutrocknen. Sie föhnte ihre Haare trocken, zog sich ihre Arbeitsklamotten an und steckte die Haare hoch, dass sie sie unter der Cappy verstecken konnte.
 

Auf dem Weg in die Werkstatt nahm sie sich noch einen Apfel aus der Küche mit. An der Kommode im Flur blieb sie stehen und holte Leckerlis für Benji heraus.

In der Werkstatt angekommen sah sie ihren Onkel.

„Hey Gin, na wie war die Probe heute?“, wollte er von ihr wissen.

„Einmalig, würde ich sagen... ach Bailey ist weggelaufen, ich werde ihn suchen!“, sagte Gina und ging auf die Straße.

„Ich sag ja, Theaterleute haben immer einen erlebnisreichen Tag.“

„Du sagst es, Onkelchen...“, sagte Gina und zwang sich zu lächeln.

Auf der Straße fing sie an nach Benji zu rufen. Ihr Gefühl sagte ihr, dass in Kürze James mit Bailey aufkreuzen würde. Mit einem großen Bissen in den Apfel begann sie zu warten.

In der Tat hatte sie ihr Gefühl nicht getäuscht. Nach einer halben Stunde kam James mit Bailey an einer Leine die Straße entlang gelaufen.

„Bailey! Komm her mein Junge!“, rief Gina mit ihrer verstellten Stimme und tat so als hätte sie ihn nicht schon längst gesehen.

Bailey hörte den Ruf und zog an der Leine, so dass James schneller laufen musste. Die letzten Meter sprintete er hinter dem kleinen Corgi her.

„Bailey“, rief Gin, als sie das Bellen ihres Vierbeiners vernahm.

Glücklich vereint schloss sie ihren Hund in die Arme und wurde prompt von dem freudigen Hund abgeschleckt. Bei all der Aufregung verrutschte die Cappy etwas, doch Gina schaltete schnell und legte eine Hand auf ihren Kopf. So konnte sie ihre Kopfbedeckung sicher stellen. Schließlich stand sie auf und sah erfreut zu James.

„Sieh einer an, der junge Herr Moriaty, wo haben Sie denn meinen Frechdachs aufgegriffen?“, wollte Gina gespielt wissen.
 

Es war für sie irgendwie lustig, sie wusste es und fragte ihn trotzdem, weil sie im Moment ja nicht sie war sondern der Automechaniker Gin.

„Ja, hallo Gin, also... mir war langweilig, also war ich im Theater. Wir sollten dort mal zusammen hingehen, dort sind echt tolle Mädchen.“, grinste er.

„Theater?! Nee, dass ist nicht so mein Genre. Motorsport, ja das ist was für echte Kerle,“, konterte Gin schnell, „aber was hat das Theater mit Bailey zu tun?“

Moriaty nickte ihm zustimmend zu. Motorsport war wirklich was für Kerle, aber viele Mädchen waren dort nicht zu finden. Außer höchstens die Boxenluder.

„Theater... ach ja, ich war im Theater und hab dort ein Mädchen kennengelernt, dass mir nicht mehr aus dem Kopf geht... sie gab mir den Hund, weil sie ihn gefunden hat und ich wusste wohin er gehört...“, erzählte Moriaty knapp.

Gina wurde hellhörig. Vielleicht konnte sie noch etwas aus ihm herausquetschen. Etwas aus seiner Sicht.

„Ein Mädchen? Erzähl mir mehr!“, grinste Gin.

Moriaty ließ sich das nicht zweimal Sagen, immerhin dachte er nur an sein Rosenrot.

„Sie heißt Gina Hunter,... ich denke die ganze Zeit an sie... diese braunen Haare... blaue Augen... wunderschöner Körper...“

//... Oberflächliches Arschloch!...//, dachte sich Gina.

„Gina.... Gina und Gin hört sich passend an... braune Haare und blaue Augen ist genau mein Beuteschema.“, fügte Gina hinzu.

James sah Gin ernst an.

„Vergiss es Gin!“, fuhr der junge Moriaty den Mechaniker an, „... Sie gehört mi- … niemanden... Sie ist ihr eigener Besitzer… aber ich werde um ihre Zuneigung kämpfen.... ich werde alles tun damit sie mir ihr vertrauen wieder schenkt...“
 

Gina's Herz pochte.

„Wieder? Ich denke du hast sie heute das erste Mal gesehen?“, hinterfragte Gin.

Moriaty legte seine Hände auf die Schultern von Gina, worauf sie ihn erschrocken ansah.

„Dieser Idiot von Maurice, er hat sich an ihrem leicht bekleideten Körper gerieben!... Und ich habe mir in dem Moment nur wünscht ich wäre derjenige... Ich war so blind!“

„Blind?“

„Ja! Ich dachte sie wollte es, weil die beiden sich auf der Bühne ja auch geküsst haben... aber als sie mich mit Tränen in den Augen ansah, wurde mir klar, dass nur er es wollte...“, gab James zu.

„Hat sie nicht geschrien? Mädchen schreien doch immer, wenn sie was nicht wollen oder?“, gab Gin den Unwissenden.

James ließ den Automechaniker los und sah zu Boden.

„Sicher, aber ich hab es nicht wahrgenommen... ich war so in Gedanken...“

„Und was ist dann passiert?“, wollte Gin von James wissen, obwohl sie das ja alles miterlebt hatte.

„Ich habe Maurice eine verpasst und Gina gerettet. Aber sie denkt jetzt ich bin auch so ein perverses Schwein wie Maurice. Ich dachte, wir erschrecken sie etwas und lachen dann gemeinsam... dass alles so ausartet war nicht so von mir gewollt.“, gab James zu.

//... Seine Augen sind ehrlich... er wollte wirklich nicht so weit gehen... vielleicht sollte ich ihm doch eine Chance geben mich mit ihm zu versöhnen... immerhin hat er mich beschützt....//, dachte sie sich.



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