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Seelenheil

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Der Text des Liedes ist nicht von mir, sondern gehört Miyavi (We can't stop it vom Album no sleep till Tokyio), ich hab ihn mir nur geliehen ^^ Komplett anzeigen

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Ein Tag voller Tüll und Tränen

Nun war es endlich soweit und ich war nervöser, als ein Sack voll Flöhe. Nina und Jule halfen mir beim Stylen. Es gab Croissant mit Schokolade zum Frühstück und Kaffee, doch mir war so gar nicht nach essen, dennoch verdonnerten mich meine Freundinnen dazu.

„Ein bisschen wenigstens, sonst gibt es keinen Sekt“, drohte mir Jule und ich musste lachen. Während ich aß, begann sie schon damit, meine Haare zu locken. Denn das würde am längsten dauern, wie wir am Wochenende festgestellt hatten. Ich hatte keinen Jungeselinnenabschied im klassischen Sinne haben wollen, deshalb veranstalteten wir einfach eine kleine Poolparty, zu der die Jungs dann auch hinzu kamen. Ich war eben nicht so wie andere Mädchen, die das volle Program einer Prinzessinnen Traumhochzeit nötig hatten.

Nachdem ich den letzten Bissen mehr oder weniger runter bekommen hatte, reichte mir Nina ein Glas Sekt.

„Auf dich meine Süße…auf einen wunderschönen Tag und eine glückliche Zukunft.“

„Danke…sorry, ich bin gerade ein nervliches Wrack.“

Auch Alice wollte unbedingt Locken haben, deshalb kümmerte sich Jule um meine kleine Tochter, während ich mich ans Schminken machte. Ich hatte mich für ein schwarz-goldenes Make-up entschieden und hielt mich fast an die Vorlage. Auch das hatte ich mir nicht geben wollen, dass mir irgendein Friseur die Haare machte und mich schminkte. Als ich fertig war, klebte ich mir noch künstliche Wimpern an.

Gestern hatten wir hier schon alles vorbereitet, damit später alles für die Feier bereit war.

„Mama, darf ich auch Lippenstift?“

Ich lachte und malte Alice Lippen rosa an. Sie schaute in den Spiegel und lächelte zufrieden. Nun fehlte nur noch das Kleid. Nina half mir dabei, wie auch bei den Schuhen. Jule steckte mir noch eine kleine weiße Blüte ins Haar und besah ihr Werk zufrieden.

„Wow, du bist wunderschön…jetzt haben wir noch ein paar Minuten. Cheers Mädels.“

Ein letztes Mal stießen wir an, dann sah ich meinen Bruder auch schon die Auffahrt hoch schlendern. Sehr elegant im Anzug und weißem Hemd. Sein Blick, als er zur Tür hinein spazierte und mich erblickte, sprach Bände. Und glitzerten da etwa Tränchen in seinen Augen?

„Holy Shit…Jojo, du siehst umwerfend aus…und du natürlich auch meine Kleine“, richtete er sich an uns beide. Dann hielt er mir seinen Arm hin.

„Darf ich bitten Madam? Ich werde Sie jetzt zu ihrer Limousine geleiten.“

Lukas an der einen Seite und Alice an meiner Hand liefen wir zum Wagen. Ein schwarzer Chevrolet Impala erwartete mich in der Einfahrt und ich staunte nicht schlecht. Verschwörerisch tauschten Nina und Lukas Blicke aus. Juka fuhr den Wagen, Lukas setzte sich neben ihn und wir Mädels nahmen auf der Rückbank platz. Mein Herz wummerte und auf einmal wurde mir unerträglich heiß. Jule fächerte mir zu. Die beiden hatten wirklich an alles gedacht. In der Nähe vom Standesamt fanden wir einen Parkplatz und mein Bruder führte mich zu der Treppe, die zum Trauungssaal führte. Und dort wartete Naoki auf mich. Er stand mit dem Rücken gewandt zu mir und unterhielt sich mit seinem Bruder Haruto. Dieser schien ihn auf uns aufmerksam zu machen und langsam, schon fast in Zeitlupe drehte er sich um. Meine rechte Hand krallte sich in Lukas Arm und dieser grinste nur.

„So ging es mir damals bei Juka auch…keine Angst, es wird besser, wenn dich Naoki in seinen Armen hält“, ermutigte er mich. Alice riss sich von mir los und rannte auf ihren Papa zu. Er ging in die Hocke und empfing sie mit offenen Armen. Und dann standen wir uns endlich gegenüber. Sein grau-schwarzer Anzug schien perfekt auf seinen Körper geschneidert zu sein. Mit der freien Hand zog er mich an sich und hauchte mir einen Kuss auf den Mund.

„Ich fürchte ich bin sprachlos…meine bezaubernden Mädchen.“

Langsam schritten wir mit unseren Trauzeugen Nina und Haruto zum Trauungssaal. Ich bekam kaum mit, was um uns herum geschah, ebenso, wer sich alles mit uns im Raum befand. Alice saß auf Naokis Schoß und auch ich hatte nur Augen für meinen schönen Mann. Die ganze Zeit über hielt er meine Hand und schaute mich immer wieder ganz verliebt an. Ich versuchte der Frau, die uns traute, zu folgen, doch gelang mir das nur bedingt. Immerhin war ich imstande zu antworten, als sie wissen wollte, ob ich Naokis Namen annahm. Dann endlich folgte der Tausch der Ringe, deshalb setzte mein Liebster unser Mädchen auf den Stuhl und ging mit mir und unseren Trauzeugen zum Tisch vor.

Unser erster Kuss als verheiratetes Paar fühlte sich so magisch an und in meinem Körper entzündete sich gerade ein Feuerwerk der Gefühle. Alice kam wieder zu uns und drängelte sich zwischen uns. Die Gäste erhoben sich und bildeten eine Schlange, um uns ihre Glückwünsche zu überbringen. Mir wurde ein bisschen mulmig zumute, als ich unsere Eltern erblickte. Sie waren tatsächlich gekommen. Das überraschte mich irgendwie. Mein Bruder schloss mich fest in seine Arme.

„Ich wünsche dir alles Gute meine Kleine…und du, pass mir ja auf Johanna auf, sonst knallt‘s!“, richtete er sich an Naoki, grinste jedoch dabei und umarmte nun meinen Mann. Auch Haruto überbrachte uns liebevolle Botschaften, ebenso Naokis Eltern, die heute so anders wirkten. Nicht so reserviert, wie sonst. Und nun stand ich meinen Eltern gegenüber. Meine Mum ergriff meine Hände und lächelte, welches ich kaum erwiderte.

„Mein Schatz, du siehst wundervoll aus. Ich wünsche euch alles Glück der Welt.“

Ähnliches sagte sie auch Naoki, ebenso mein Vater. Es fühlte sich so komisch, ja schon fast falsch an. Schnell flüchtete ich mich in Jules Arme, die hinter meinen Eltern in der Reihe stand und sie und Basti das Schlusslicht bildeten.

„Hilfe, war das gerade schräg“, flüsterte ich meiner Ziehschwester zu und sie kicherte nur.

„Du hast das gut gemacht Süße…Jojo, Naoki…ihr seid ein wahnsinnig tolles Paar und ich muss sagen, ich bin froh, dass du heute an Jojos Seite stehst Naoki…liebe sie, zeig ihr die Welt und trag sie auf Händen.“

Mein schöner Mann lächelte.

„Das werde ich, versprochen.“

Mit Alice in unserer Mitte verließen wir den Trauungssaal und kehrten zurück zu unserem Auto. Dieses Mal fuhr Naoki. Nur wir drei alleine. Er schloss sein Handy an die Anlage und warf einen fragenden Blick in die Runde.

„Was wünsche die Damen zu hören?“

„Kannst du Miyavi rein machen, der ist voll cool“, antwortete unsere Tochter und ich lachte nur. Irgendwie mochte ich es, wenn sie eine gewisse Begeisterung für japanische Popmusik entwickelte. Naoki drehte laut auf und wir fuhren los. Alice bewegte sich, so gut es ging zur Musik und sang mit. Als wir an der Ampel warteten, zog mich Naoki in einen Kuss.

„Ich kann das es nicht glauben, dass du jetzt meine Frau bist…ich liebe dich meine Süße. So sehr.“

„Ich liebe dich auch…und irgendwie freue ich mich auf Tokio.“

„Ehrlich?“, fragte mein Liebster mit einem erleichterten Lächeln.

„Ja, ehrlich…ich muss ganz weit weg von meinen Eltern hab ich gemerkt. Und es wird Zeit meine eigene Familie wieder zu vereinen.“

Seine Hand tätschelte meinen Oberschenkel.

„Shit…ich heul gleich, wenn du mehr davon erzählst…du hast keine Ahnung, wie glücklich mich das gerade macht…so, da wären wir.“

Bevor es zur Feier ging, steuerten wir noch eine kleine Burgruine an, wo mein Fotograf auf uns wartete, um Bilder zu schießen. Es ging recht schnell, da wir beide es gewohnt waren im Rampenlicht zu stehen. Selbstverständlich posierte auch unser kleiner Schatz mit uns und es bereitete uns viel Freude, denn auch Alice stellte sich vor der Kamera mehr als talentiert an. Es entstanden viele lustige Bilder, doch auf jedem einzelnen konnte man den Zauber dieses Tages erkennen. Ich lud Stefan, also meinen Fotografen noch zu uns ein und er sagte zu.

Unsere Gäste empfingen uns jubelnd und natürlich mussten wir auch so ein dummes Herz ausschneiden, durch welches mich Naoki im Anschluss trug. Ich ging meinen Eltern so gut es möglich war aus dem Weg und suchte Schutz bei meinem Bruder und Juka, da sie diesen sicherlich mieden. Alice mischte sich unter die Gäste und hatte ein wahres Talent jeden Mal einzuspannen, sie zu beschäftigen. Doch die meiste Zuwendung an diesem Tag erhielten Lukas oder Juka und Naoki. Meine Mum versuchte ihr Glück hin und wieder, doch schaffte sie es nicht mein Mädchen länger zu bespaßen.

Dann als es allmählich ruhiger wurde, nahm mich Naoki bei meiner Hand und zog mich mit sich. Das Buffet war soweit bereit und er ließ sein Glas erklingen.

„Anata ga koko ni iru koto o ureshiku omoimasu. Ōku no hito ga kono Ni~Tsu o kitai shite inakatta koto o shitte imasu. Mada Ni~Tsu ga kimashita. Watashi no utsukushī tsuma to watashi no saiai no musume ni. Korekara watashi wa anata ni watashinojinsei o sasagemasu. Itoshi teru.“

„Und jetzt noch Mal auf deutsch. Ich freue mich, dass ihr hier seid. Ich weiß, dass viele nicht mit diesem Tag gerechnet haben. Und doch ist der Tag gekommen. Auf meine wunderschöne Frau und meine geliebte Tochter. Von nun an widme ich euch mein Leben. Ich liebe euch. Und übrigens, das Buffet ist jetzt eröffnet“, beendete er seine Rede mit einem charmanten Augenzwinkern und alle klatschten. Mich zog er wieder in einen Kuss und sein umwerfendes Lächeln haute mich jedes Mal auf’s Neue um.

Das Essen dauerte eine Weile und alle Gäste schienen sich angeregt zu unterhalten, was mich ein wenig beruhigte.

Auf dem Weg, um den Sekt wegzuschaffen, lief ich meiner werten Frau Mama direkt in die Arme. Ich machte ihr deutlich, dass ich zuerst auf’s Klo musste. Sie wartete in der Küche auf mich. Na schön, ich hatte gewusst, dass das früher oder später passieren würde.

„Schatz, ich weiß nicht, was ich sagen soll. Du setzt alles daran, um uns zu ignorieren.“

Ich lachte bitter.

„Frag dich auch Mal, warum. Du hast Lukas und mir damals ein Versprechen gegeben…doch dann bist du wieder Mal verschwunden…mit irgendeinem deiner Lover. Du hast ihm versprochen, ihn nie mehr zu verletzen…hast du auch nur den leisesten Schimmer, wie sehr Lukas unter deinen Launen leidet? Ich will mir nicht ausmalen, was wäre, wenn er Juka nicht hätte oder auch Alice und ich nicht wären. Was deine Aktionen bei mir auslösen, davon will ich gar nicht erst anfangen. Doch eines sollst du wissen, ich breche den Kontakt heut und hier zu euch ab. Ich kann und will nicht mehr.“

Plötzlich legten sich zwei schützende Arme von hinten um mich und an den Tätowierungen an seinen Händen wusste ich, dass es kein anderer als mein Lukas war, der mich unterstützte.

„Aber ihr seid meine Kinder…ihr könnt mich nicht einfach aus eurem Leben verbannen“, protestierte sie empört.

„Oh doch, wir können und wir werden. Jojo und ich waren schon immer ein Team und das werden wir auch weiterhin bleiben. Du hast mir damals die Verantwortung für meine kleine Schwester aufgedrückt und ich muss sagen, das war das Beste, was du je für mich getan hast. Verpiss dich einfach.“

Unser Vater trat zu uns und auch Juka und Naoki hielten sich in unserer unmittelbaren Nähe auf. Glücklicherweise bekamen unsere anderen Gäste nicht viel mit, was für ein Drama sich hier gerade abspielte. Unser Vater holte gerade aus, um Lukas eine zu knallen, doch gekonnt ergriff er seine Hand in der Luft.

„Und du, wage es ja nicht…von dir hab ich genügend Schläge bekommen und falls es deine Intention ist, jetzt und hier Gewalt auszuüben, werde ich dich anzeigen…außerdem ist das ein freudiger Tag…und auch dir rate ich, verpiss dich. Ich ertrage eure Visagen nicht mehr.“

Ohne Worte verließen unsere Eltern die Feier. Lukas schloss seine Arme um meinen zitternden Körper und ich schluckte die Tränen runter.

„Wow, du bist schlagfertig geworden Kleines“, bestärkte mich mein Bruder und ich lachte.

„Schätze ich hatte nen guten Lehrer“, antwortete ich und uns umfingen rechts und links weitere Arme. Unsere beiden Schätze hielten uns fest. Unsere Familie. Dann ließ uns Naoki los und ging zielsicher zum Kühlschrank, holte den guten Pfeffi und vier Gläser.

„Wo ist Alice eigentlich schon wieder?“, fragte ich etwas besorgt.

„Mit Jule und Nina im Pool…sorry, ich konnte sie nicht abhalten.“, versuchte sich Naoki zu entschuldigen und grinste verlegen, während er den eisgekühlten Schnaps in die Gläser verteilte.

Konntest nicht oder wolltest nicht?“, fragte ich amüsiert nach und umarmte ihn.

„Mh von beidem ein bisschen…“

Wir stießen an und auf einmal fühlte ich mich befreiter.

„Was wäre eine Hochzeit ohne Drama…doch es ist schön euch drei an meiner Seite zu haben…soll ich es sagen?“, fragte ich Naoki und er schien zu wissen, was ich meinte und nickte. Ich räusperte mich.

„Ich hab beschlossen mit nach Tokio zu kommen…es wird Zeit.“

Auf einmal brach Lukas sonst so coole Fassade und Tränen sammelten sich in seinen Augen, doch er lächelte.

„Oh Jojo…“, sagte er nur mit erstickter Stimme und ich schmiegte mich an meine  großen Bruder. Er schlang mich fest in seine Arme und jetzt mussten wir doch beide heulen. Wow, was für ein Tag.

„Weiß Alice das auch schon?“, fragte Juka schließlich.

„Nein und wir sind uns einig, dass Kinder manche Entscheidungen einfach nicht treffen sollten. Außerdem glaub ich nicht, dass es ihr so viel ausmacht. Immerhin hat sie ihre Lieblingsonkel dort“, antwortete Naoki und ich löste mich aus Lukas Armen.

„Trotzdem müssen wir es ihr sagen.“

„Ich weiß, aber nicht heute Jojo…und jetzt genug mit dieser Gefühlsduselei. Lasst uns Party machen!“

Je später die Stunde, desto lauter die Musik und so lustiger die Gäste. Wir hatten unsere Feier zur Hälfte an den Pool verlegt und auch ich trug nur noch meinen Bikini, wie die Hälfte unserer Gäste. Alice ritt auf ihrem aufgeblasenen Flamingo im Wasser, während wir anderen die letzten Sonnenstrahlen an diesem Tag genossen. Langsam musste ich aufpassen, denn er Alkohol stieg mir mächtig zu Kopf und ich holte mir eine Flasche Wasser. Auch Naokis Eltern, meine Schwiegereltern hielten sich tapfer und sein Papa schien schon ganz schön einen Sitzen zu haben. Naoki saß bei ihm und sie unterhielten sich angeregt. Seine Mum sprach mit Haruto. Glücklich beobachtete ich die kleinen Grüppchen, da kam meine kleine Tochter zu mir auf den Schoß gekrabbelt. Ich wickelte sie in ein Handtuch ein und ließ sie in meinen Armen ruhen.

„Mama, kann ich was fragen?“

„Natürlich mein Schatz.“

Ihre großen dunklen Augen, die Naoki seinen so ähnelten, schauten mich unsicher an.

„Muss Papa irgendwann wieder nach Tokio?“

Ich nickte.

„Ja.“

„Was machen wir dann?“, fragte sie weiter und am Klang ihrer Stimme ahnte ich, worauf sie hinaus wollte.

„Ich würde sagen, wir gehen mit, oder?“

Auf einmal nahmen ihre kindlichen Züge eine ganz andere Mimik an. Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte. Vielleicht, dass sie sich sträubte, weil unser Leben mehr oder weniger hier stattfand, doch ihre Reaktion war so völlig unerwartet anders.

„Ehrlich? Gehe ich dann dort in die Schule?“

Ihre strahlenden Augen waren Antwort genug und spätestens jetzt wusste ich, dass, selbst wenn ich mich anders entschieden hätte, das jetzt keine Rolle mehr spielte.

„Bestimmt.“

„Wie cool. Ich mag nicht, dass wir ohne Papa sind. Nicht, dass er doch wieder eine andere Mama hat…“

Dieser Satz trieb mir unweigerlich die Tränen in die Augen und ich merkte, dass meine kleine Tochter schon viel zu viel in ihrem kurzen Leben mitbekommen hatte. Ich zog sie an mich.

„Das wird er nicht mein Schatz. Und dir ziehen wir jetzt trockene Sachen an, sonst erkältest du dich noch.“

Ich ging mit ihr hoch in ihr Zimmer und ließ ihr freie Wahl bei der Auswahl der Garderobe. Sie holte eine Leggins und einen Pulli raus und zog sich an. Auch ich zog mir eine Strickjacke über.

 

Naokis Eltern verabschiedeten sich ins Gästezimmer und mein schöner Mann trug unseren kleinen schlafenden Schatz ebenfalls ins Bett. Jetzt war nur noch der harte Kern übrig. Wir versammelten uns am Lagerfeuer und zwischen diesen sechs Menschen und mir herrschte so viel Vertrauen und Liebe. Meine beiden Brüder waren schon echt betrunken und alberten herum, was vermutlich nicht nur am Alkohol lag. Naoki kam zurück, setzte sich hinter mich, sodass ich mich anlehnen konnte. Lukas überreichte ihm anschließend die Gitarre und nickte ihm zu.

„Ich glaube, du hattest noch was vor oder?“

Mein Liebster nickte verschwörerisch und ich rutschte ein Stück von ihm weg. Dann begann er zu spielen.

 

Our memories are flowing past

I'm reaching for it through the cracks

手を伸ばせば I catch

Like I'm between a dream

The only thing that's real is now

The movies in my head go round

もし戻れたなら

But it's not meant to be

We can't stop it

We can't stop it

We can't stop it

We can't stop it

We can't stop it

We can't stop it

Oh oh oh oh oh

We can't stop it

We can't stop it

We can't stop it

We can't stop it

We can't stop it

We can't stop it

Oh oh oh oh oh

 

I feel you in the summer breeze

君の声 through the trees

目を閉じれば I see

But it's all make believe

The only thing that's real is now

The movies in my head go round

もし戻れたなら

But it's not meant to be

 

We can't stop it

We can't stop it

We can't stop it

We can't stop it

We can't stop it

We can't stop it

Oh oh oh oh oh

We can't stop it

 

Die letzten Töne verklangen in der sternenklaren Nacht.

„Ich werde niemals aufhören dich zu lieben meine Schöne. Ich fühle mich ein bisschen schlecht, weil wir so viele Jahre verpasst haben, doch ich freue mich auch auf die Jahre, die kommen.“

Wie schon so oft an diesem Tag, machten mich Naokis Worte einfach sprachlos, deshalb küsste ich ihn. Oh ja, dieser Mann wusste genau, wie er Frauenherzen zum Schmelzen brachte. Die anderen applaudierten und trugen mich somit wieder in die Realität zurück. Ich schmiegte mich an meinen Liebsten. Er nahm den Joint entgegen, welcher ihm von Fabi gereicht wurde.

„Darf ich?“, flüsterte er mir zu.

„Gerade darfst du alles…“, schwärmte ich liebetrunken und nukelte an meinem Sektglas. Er nahm mehrere tiefe Züge und entspannte sich hinter mir wieder. Seine Brust vibrierte leicht, als er zu kichern anfing.

„Auch nackt im Pool baden?“, fragte er belustigt.

„Tue dir keinen Zwang an.“

„Kommst du mit?“

„Naoki, wir haben immer noch Gäste“, warf ich ein.

Das, holdes Weib, ist mir herzlich egal“, entgegnete er, hob mich schneller hoch, als ich gucken konnte und trug mich zum Pool. Dort zog er tatsächlich alle seine Klamotten aus und sprang ins Wasser. Ein Kribbeln erfüllte mich und da auch ich noch immer meinen Bikini trug, ließ ich meine Beine im Wasser baumeln. Er kam zu mir geschwommen und seine Hände wanderten an meinen Schenkeln hoch. Langsam ließ ich mich zu ihm ins kühle Nass gleiten. Seine Nacktheit brachte mich beinahe um den Verstand. Dies änderte sich auch nicht, als er begann mich zu küssen.

„Was tust du verrückter Kerl bloß?“, fragte ich völlig berauscht.

„Ich finde es wird Zeit für unsere Hochzeitsnacht meine wunderschöne Frau“, raunte er mir zu und ich konnte mich seinem Charme unmöglich entziehen. Er schnappte mich wieder, trug mich aus dem Pool und brachte mich im den unteren Teil des Gartens, wo wir etwas ungestört waren. Dort stand die Strandmuschel, die irgendwer mit weißen, leicht durchsichtigen Vorhängen geschmückt hatte. Naokis Küsse wurden fordernder, heißer und erregten mich ungemein. Auch ich lag irgendwann nackt unter ihm und gab mich völlig der Begierde hin. Meine lustvollen Laute wurden immer wieder von seinen Küssen ausgebremst und schließlich erlagen wir beide, fast zeitgleich unserem Höhepunkt.

Liebevoll lächelte er auf mich herab und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Bereust du es schon mich geheiratet zu haben?“, fragte mein Liebster sichtlich amüsiert und ich erwiderte sein Lächeln.

„Vielleicht sollte ich mich an deine Verrücktheit gewöhnen…Alice weiß übrigens, dass wir nach Tokio ziehen werden.“

Erstauenen funkelte in seinem sonst etwas verschleiertem Blick auf.

„Wie das?“

„Ich hab vorhin mit ihr geredet, doch das Thema kam eher von ihr. Deshalb ich es ihr gesagt…und…“, machte ich es spannend.

„Was und? Sag schon!“

„Sie freut sich.“

Erleichtert sank Naoki neben mich und auch ihm schien ein Stein vom Herzen zu fallen.

„Jojo…ich glaub ich will eine rauchen…“

Wir schlichen ins Schlafzimmer und zogen uns etwas an. Ich warf noch einen Blick in Alice ihr Zimmer, doch die kleine Maus schlummerte friedlich vor sich hin.

Mein Bruder, Juka, Basti und Jule hockten noch immer am Feuer. Vier Augenpaare grinsten uns förmlich entgegen. Naoki blieb cool wie immer, doch ich lief knallrot an. Mit etwas Glück würde das in der Dunkelheit keinem auffallen. Doch leider hatte ich diese Rechnung ohne meinen Bruder gemacht.

„Halt ja die Klappe!“, maßregelte ich ihn, doch er lachte nur.

„Ich sag doch gar nichts“, verteidigte er sich. Naoki bediente sich an der Zigarettenschachtel auf dem Tisch.

„Und scheinbar war es gut“, ärgerte mich jetzt auch Jule. Ich funkelte sie mit zusammengekniffenen Augen an.

„Jojoschatz…hab dich nicht so…was glaubst du, wie oft Juka und ich auf irgendwelchen Partys verschwinden und jeder weiß, was wir tun…und heyy, es is euer Tag. Also entspann dich…“

„Das bring ihr schon noch bei Lukas“, meldete sich Naoki jetzt zu Wort und ich nahm das alles mal so hin und kuschelte mich an meinen schönen Mann.

So langsam fielen mir dann die Augen zu und irgendwer, vermutlich Naoki, trug mich ins Bett. Wo ich friedlich weiterschlief und mich in die weichen Kissen kuschelte.



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