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~ Gods Bride ~

??? x Kaya, Ashitaka x San
von

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Die Begegnung mit der Wahrheit

Kaya saß auf der kleinen Insel und blickte das Wesen vor ihr ein wenig verschreckt an. Hatte er gerade gesagt, sie wäre seine Braut? Und wieso Kaya-Hime? Nur wenige Meter vor ihr blieb das Wesen stehen. Seine rot glühenden Augen wirkten furchteinflößend. Augenblicklich fing sie sich wieder und wich ängstlich vor ihm zurück. Als das Wesen wieder einen Schritt auf sie zumachte, wich sie weiter vor ihm zurück, bis sie etwas Kühles an ihren Händen spürte. Direkt hinter ihr befand sich ausschließlich Wasser. Diese Insel war alles andere als groß.

„Hmm. Vielleicht verschreckt dich meine Gestalt ein wenig.“ hörte sie den Shishigami sagen.

Augenblicklich fing der Reh-ähnliche Körper zu zucken an und veränderte seine Gestalt. Erstarrt blieb Kaya an Ort und Stelle sitzen und rührte keinen Muskel. Plötzlich stand ein junger Mann mit gebräunter Haut und seltsamen Tattoovierungen auf Gesicht und Körper vor ihr. Weißes langes Haar verfing sich in dem mächtigen Geweih, welches aus seinem Kopf wuchs. Er trug ein Gewand, dass zum Teil mit beachen Pelz gedeckt wurde. Auf dem thronte ein, ebenfalls mit Pelz verzierter Kopfschmuck, am welchem beache Kopfbedeckung angeknöpft war. Seine roten Augen hatten immer noch diesen durchdringenden Blick und wirkten deshalb ziemlich unmenschlich. Langsam kam das Wesen auf sie zu und ging vor ihr in die Hocke. Kaya zitterte wie Espenlaub. Als der Shishigami seine Hand in ihrer roten Haarpracht versenkte, zuckte sie einmal kurz zusammen. Eine einzelne Strähne glitt durch seine Finger, während plötzlich wunderschöne Blumen um Kayas Kopf herum zu sprießen anfingen und eine Krone bildeten. Nun vollständig verängstigt stolperte die junge Frau nach hinten und fiel ins Wasser. Panisch spraddelnd tauchte sie wieder auf, nur um so schnell wie möglich von der Insel zu flüchten. Der Waldgott blickte mit einem verwirrten Gesichtsausdruck hinter ihr her, aber folgte ihr nicht. Prustend und keuchend tauchte Kaya an dem Stück Land wieder auf, von dem sie, auf der Flucht vor den Wölfen, ins Wasser gesprungen war. Doch diese waren sich mehr dort. So schnell sie konnte, flüchtete die Rothaarige in den Wald hinein.
 

Ashitaka hatte sich auf seinen treuen Freund Yakul geschwungen und war mit San und ihren Wölfen aufgebrochen, um den Wald nach potentiellen Feinden abzusuchen. Der Tenno war es immer noch nicht müde geworden, seine Spione zu schicken, um an wertvolle Informationen zu kommen. Sein Ziel war der Kopf des Waldgottes. Um diesen zu beschützen, begab sich Ashitaka zusammen mit der Wolfstochter auf sogenannte Patrouillen. Plötzlich kam ihnen ein Sambar entgegengelaufen. „Wo kommt der denn her?“ ein wenig verwirrt zügelte der Schwarzhaarige sein Reittier und stieg von diesem, um sich dem anderen Sambar anzunähern. Dieses scheute ein wenig vor ihm zurück und schien ziemlich verängstigt zu sein. Doch dann bekam Ashitaka die Zügel zu packen. Auch San hatte das Tier bemerkt und war von ihrem Wolfsbruder gestiegen. „Der sieht aus wie Yakul.“ zögerlich nähere die Brünette sich dem Tier, um es zu streicheln. „Es ist ein Weibchen. Und das Zaumzeug gehört eindeutig zum Emishi-Klan. Die Frage ist, wo ist der Reiter?“ mit ernstem Blick untersuchte der junge Mann das Tier auf irgendwelche Hinweise seines Besitzers.

„Soll ich die Wölfe nach dem Reiter suchen lassen?“ bot die Brünette an.

„Besser nicht. Wer weiß vor wem das Tier geflohen ist. Ich mache mich auf die Suche nach dem Besitzer. Halte du weiter nach Feinden Ausschau.“ mit diesen Worten schwang Ashitaka sich wieder auf Yakul und packte den anderen Sambar, um diesen neben sich her reiten zu lassen. San blies verärgert die Wangen auf, tat aber wie ihr geheißen und schwang sich wieder auf Ichi: „Dann treffen wir uns wieder im Dorf.“
 

Mit besorgten Gesichtsausdruck ritt Ashitaka in den Wald hinein. Auf seinem Weg fand er einen spitzen Strohhut und einen Mantel. Eine Schneise der Verwüstung bahnte sich durch das begrünte Dickicht. Hier war sicher jemand von seinem Clan entlanggekommen. Er fragte sich nur wer es gewesen sein könnte. Vielleicht Kaya? Nicht auszudenken, wenn ihr etwas passiert war. So verängstigt, wie das Tier gewirkt hatte und wie er die Sachen vorgefunden hatte, musste sie vor den Wölfen geflohen sein. Nur wo war sie jetzt? Die Spur schien sich irgendwo am Fluss, der Grenze zu der Insel des Waldgottes, zu verlieren. Sie war doch nicht... Um sicher zu sein, ritt der Dunkelhaarige den Weg, den Kaya wohl genommen haben musste, wieder zurück. „Ashitaka!“ hörte er von irgendwo eine piepsige Stimme rufen, „Ashitaka!“

Als er sich umblickte, entdeckte er eine junge Frau mit langen braunroten Haaren und einem Blumenkranz im Haar zusammen mit den Waldgeistern auf einem Baum sitzen. rehbraune große Augen blickten ihn verängstigt an.

„Kaya? Bist du das?“ rief er der Frau zu, welche jetzt nun Anstalten machte vom Baum zu klettern: „Hol mich bitte hier herunter.“

Schnell stieg Ashitaka von Yakul. Gerade in diesem Moment rutschte Kaya aus und landete wohlbehalten in seinen Armen. Dankbar drückte sie sich an ihren >Verlobten< und klagte ihm ihr Leid: „Gott sei Dank, habe ich dich endlich gefunden. Ich dachte, du seist tot. Und dann bin ich noch von einem Rudel Wölfe durch den Wald gejagt worden. Ist der Fluch gelöst? Warum bist du nicht zurück gekommen?“

Fragen über Fragen prasselten auf den jungen Mann ein, während er sie vor ihrem Reittier wieder absetzte: „Das ist eine lange Geschichte. Ich werde sie dir erzählen, wenn wir im Dorf sind.“

Kaya spürte seine Distanziertheit und drückte sich daraufhin an ihren Liebsten: „Was ist los, Ashitaka? Freust du dich nicht mich zu sehen?“

Nein. Das tat er nun wirklich nicht. Nicht, weil er sie nicht leiden konnte. Er mochte sie immer noch. Als gute Freundin. Aber wie sollte er ihr erzählen, dass er sich in eine Andere verliebt hatte, wegen ihr hiergeblieben war und ihr auch noch Kayas Dolch gegeben hatte?

Spätestens wenn sie im Dorf waren, würde sie auf San treffen. San, die immer noch sein >Geschenk< um ihren Hals trug. Der Dolch würde Kaya direkt auffallen.

Als er ihn dem Wolfsmädchen geschenkt hatte, hatte er nicht damit gerechnet, dass Kaya ihn eines Tages besuchen kommen würde. Schließlich war er schon so gut wie tot, als er abgereist war.

„Ich hätte nicht gedacht, dass du hierher kommst. Wie läuft es in unserem Klan denn so? Geht es allen gut? Lebt Hi-Sama noch?“ versuchte der Dunkelhaarige ein wenig vom Thema abzulenken.

„Ja. Allen geht es gut. Auch die alte Weise lebt noch. Aber meine Eltern haben kurzfristig entschlossen mich an Subaru, den Nachbarsjungen zu verheiraten. Du erinnerst dich noch an ihn?“entgegnete ihm die Rotbraunhaarige knapp und mit stetig sinkender Laune. Inzwischen war Kaya auf ihren Sambar gestiegen und mit Ashitaka unterwegs in das besagte Dorf.

Ashitaka konnte sich noch gut an ihn erinnern. Schon immer war Subaru in Kaya verliebt gewesen. Doch er würde ihr definitiv kein guter Ehemann sein. Sofort meldete sich in ihm das schlechte Gewissen. Kaya und er waren einander versprochen gewesen. Ihm hätte eigentlich klar sein müssen, dass nachdem er den Klan verlassen hatte, er die Chance nutzen würde Kaya für sich zu beanspruchen. In dem Fall hatte Ashitaka wirklich nur an sich und seine Liebe zu San gedacht.

Ashitaka seufzte: „Ja. Ich erinnere mich noch an ihn. Er ist, was Frauen angeht, sehr konservativ aufgewachsen.“

„Und warum bist du nicht, nachdem du den Fluch gelöst hast, zu mir zurückgekommen? Ich habe auf dich gewartet. Und wo ist der Dolch, den ich dir gegeben habe?“ bohrte die junge Frau weiter nach, ihren Blick missmutig auf Ashitaka gerichtet.

„Ich bin geblieben, um beim Aufbau des Waldes und den anliegenden Dorfes zu helfen und ihn vor seinen Feinden zu schützen.“ entgegnete er ihr.

Okay. Es war nicht gelogen, aber eben nur die halbe Wahrheit. Hauptsächlich war er wegen San geblieben. Aber das wollte er ihr nicht direkt auf die Nase binden. Wenn Kaya schon wütend im Dorf ankam, würde es mit Sicherheit zwischen den Beiden krachen. Und noch hatte er die Hoffnung, dass es zwischen ihr und der Wolfstochter friedlich ablaufen würde.

„Du hättest wenigstens einen Brief schicken oder ein anderes Lebenszeichen von dir geben können. Aber erzähl mir erst mal, was es sich mit diesem Wald überhaupt auf sich hat und wie du den Fluch lösen konntest.“ erwiderte Kaya, nun etwas besser gelaunt.

Ashitaka tat ihr den Gefallen und erzählte ihr von seiner Reise und wie er schlussendlich seinen Fluch lösen konnte. Inzwischen hatte sie die Tore der ehemaligen Eisenstadt erreicht, welches jetzt nun mehr zu einem gemütlichen kleinen Dorf geworden war. Kaya und Ashitaka stiegen gerade von ihren Tieren, als auch schon jemand auf sie zugerannt kam: „Da bist du ja wieder, Ashitaka. Und wen hast du da mitgebracht?“

Kaya erkannte San sofort. Ashitaka hatte sie, für ihren Geschmack ein wenig zu genau beschrieben. Sie war das Kind, das hier von Wölfen aufgezogen wurde. Genau von den Wölfen, die sie angegriffen hatten. Kaya konnte sie jetzt schon nicht leiden.

„Das ist Kaya, Mitglied des Emishiklans und eine Freundin von mir.“ stellte ihr Verlobter sie der Wolfstochter vor.

„Nur eine Freundin? Hallo. Wir sind vielleicht miteinander verlobt.“ entgegnete die Rotbrünette beleidigt und stemmte die Hände in die Hüften.

San schenke ihr einen stechenden Blick, ehe ich mit kühler Stimme wieder das Wort an ashitaka richtete: „Du hast mir nicht gesagt, dass du eine Verlobte hast.“

Der Dunkelhaarige rang nach Worten. Doch dann erblickte Kaya den kleinen blauen glitzernden Gegenstand, der um Sans Hals hing.

„Ashitaka?!“ gab sie mit einem dumpfen Knurren von sich: „Warum hängt MEIN Verlobungsgeschenk an dich um IHREN Hals? Was hast das alles zu bedeuten?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  yinyin084
2023-01-04T01:52:00+00:00 04.01.2023 02:52
Oh je jetzt kracht es zwischen 2 Frauen.


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