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Vier Jahreszeiten

von

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Frühling

Mit einem amüsierten Lächeln auf den Lippen sah Wu Xuefeng seiner Frau dabei zu, wie sie durch ihr angemietetes Ferienapartment tänzelte und alle Vorhänge zur Seite zog, damit die Sonne herein scheinen konnte. Der Winter war lang und unangenehmen gewesen. Die letzten Tage hatte es fast täglich geregnet und der starke Wind hatte jeden Regenschirm in die Knie gezwungen. Eigentlich waren sie hierhergekommen, um den schlechten Wetter zu entkommen – und um ihren Hochzeitstag zu feiern. Wirklich besser war es nicht geworden – dafür aber auch nicht schlimmer.

Folglich war die nun endlich hinter den Wolken hervor kriechende Sonne herzlich willkommen und Chu Yunxiu wollte so viel von ihr abbekommen, wie nur irgendwie möglich. Wer wusste, wie lange das gute Wetter anhalten würde?
 

Während Chu Yunxiu die Sonne ins Apartment ließ, kümmerte sich Wu Xuefeng um das Frühstück. Zur Feier des Tages wollte er seine nichtvorhandenen Kochkünste zum Besten geben und etwas Leckeres auf den Tisch bringen – sein Kochunterricht hatte ihn zwar schon besser werden lassen, aber seine Fähigkeiten waren noch immer ausbaufähig.

Anfangs hatte er noch gedacht, dass sie draußen auf der Terrasse frühstücken könnten, aber dafür war es dann schlussendlich doch noch zu kalt. Vielleicht mittags dann.
 

„Soll ich den Tisch decken?“, fragte Chu Yunxiu.

Sie hatte sich von Hinten an ihn herangeschlichen, als er damit beschäftigt war das heiße Teewasser in die Kanne zu gießen.

„Das wäre nett. Hast du schon alle Vorhänge aufgezogen?“

„Ja, waren jetzt auch nicht so viele. Schade, dass wir nicht draußen essen können.“

„Wir könnten, wenn du in voller Montur frühstücken willst.“

„Ich verzichte.“
 

Chu Yunxiu genoss die Zeit mit ihren Dramen und Büchern, aber sie freute sich dennoch jedes Jahr auf den Frühling – die Rückkehr der hellen und bunten Farben der Pflanzenwelt.

Summend fing sie an den Tisch zu decken. Eigentlich stand dieser in der Küche, aber um mehr von der Sonne zu haben, hatten sie diesen in den Wohnbereich getragen.

Nachdem Frühstück würden sie eine Runde mit Feifei raus gehen. Bis dahin war es hoffentlich etwas wärmer.
 

„Fünf Jahre.“

„Hm?“

„Wir sind jetzt seit fünf Jahren verheiratet.“

„Bereust du es?“

„Nein, ich bin nur überrascht, wie schnell die Zeit vergeht.“

„Das ist wahr. Die fünf Jahre sind wirklich schnell vorbei gegangen. Aber heißt das nicht auch, dass es gute fünf Jahre waren?“

Die Zeit verging doch schnell, wenn etwas schön war, nicht wahr? War zumindest in seiner Kindheit immer so. Alle schönen Ereignisse waren in nur einem Wimpernschlag vorbei, während die unangenehmen sich wie ein Kaugummi zogen.

„Glaubst du, die nächsten fünf Jahre werden genauso gut?“

„Warum nicht?“

„Weil auf gute Zeiten immer schlechte Zeiten folgen.“

„Vielleicht sind wir die Ausnahme.“
 

Wu Xuefeng platzierte einen sanften Kuss auf Chu Yunxius Stirn. Sich Sorgen über die Zukunft zu machen war sonst nicht ihre Art und er wollte nicht, dass sie sich ausgerechnet am heutigen Tag darüber Gedanken machte. Heute sollte sie sich einfach darüber freuen, dass sie zusammen waren.

„Ich liebe dich“, flüsterte Wu Xuefeng liebevoll in ihr Ohr.

„Ich liebe dich auch.“



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