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Umwege einer Liebe

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

ich hoffe, es geht euch allen gut :)

An dieser Stelle einmal sorry, sorry, sorry!
Ich habe beim Schreiben viel zu spät gemerkt, dass Iwa am 10.06. Geburtstag hat (dabei habe ich das in der FF sogar schon mal geschrieben, ist mir aufgefallen ;__;) Da ich das leider überhaupt nicht in die Story gequetscht kriege, habe ich Kraft meines Autorendaseins seinen Geburtstag nach hinten geschoben, aber ihr bekommt natürlich eine Geburtstagsparty späterhin zu lesen! Verzeihung!

Trotzem wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen und freue mich wie immer über Feedback :)

Liebe Grüße <3
Cathy Komplett anzeigen

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Eifersucht

Dienstag, 19.06.
 

Über zwei Wochen waren seit der Versöhnung zwischen Toru und seinen Eltern vergangen und in der Zwischenzeit war nach langem mal wieder so etwas wie Alltag eingekehrt. Der Setter telefonierte alle paar Tage mit seinen Eltern, um die Bindung wieder aufzubauen, schrieb Takeo regelmäßig Emails und hatte mehrere Treffen mit diesem Kana gehabt – zwei wohl sogar schon im Lovehotel –, also schien eine Beziehung mit ihm realistisch zu sein, sonst hätte er diesen Schritt nicht schon gemacht. Den Kontakt mit Hodaka hielt er aber auch aufrecht und dieser war erneut mit seinen Schwestern zu den letzten beiden Spielen gekommen, wovon sie eins überraschenderweise verloren hatten.

Mako und der Trainer hatten analysiert, woran das lag und das Training angepasst, sodass sie gefühlt fast unentwegt am Timing ihrer Blocks arbeiteten, bis sie endlich besser wurden. Iwa hasste es nachwievor, wusste aber, wie wichtig es war, weshalb er sich Mühe gab, dass sich das Timing bei ihm verbesserte. Wie machten die Brillenschlange und die Katze das nur!?

Nun saß er nach dem Training bei Kaori auf dem Bett, während sie kurz im Bad verschwunden war.

Mit ihr war es wirklich gut gelaufen in der Zeit und er war sehr froh darum, dass sie ihm verziehen hatte, doch noch immer spukten die Gedanken vom Joggen durch seinen Kopf. Schlimmer noch, er hatte zwei Mal beim Küssen an den Kuss von Kuro denken müssen. Er hätte bei dem ersten Mal beinahe den mit Kaori abgebrochen, weil er so geschockt gewesen war und ihm ließ das einfach keine Ruhe. Es war zum Verrücktwerden. Aber er spürte noch immer das Kribbeln in seinem Bauch, wenn er Kaori sah oder mit ihr Zeit verbrachte. Sein Herz schlug schneller, wenn er sah, dass sie ihm geschrieben hatte und er freute sich auf jedes Treffen. Also warum konnte er diesen verdammten Kuss nicht aus seinem Kopf bekommen!? Was hatte Mattsun ihm da angetan?
 

Er schaffte es aber auch nicht, mit Kaori zu reden und ihr zu erklären, dass er gern anders küssen würde. Wenn sie das taten, würde er bestimmt diesen Kuss endlich vergessen können!

Aber wie sollte er sie darauf ansprechen? Wie sagte man sowas, ohne dass sich der andere gleich angegriffen fühlte?

Es war zum Haare raufen.

„Schahatz? Ich mach jetzt noch die Waschmaschine an. Soll ich deine Sachen auch mit waschen?“

„Ähm klar, das wäre sehr lieb!“, antwortete er und hatte sich kurz erschreckt, weil er so in seinen Gedanken festgehangen hatte. Er musste diesen Kuss endlich vergessen!

Das Ass stand auf und hockte sich vor seine Tasche, als er seine Freundin hinter sich spürte. Sie lehnte sich leicht an ihn, achtete aber darauf, dass er sein Gleichgewicht nicht verlor, während er die Tasche öffnete.

„Deine Socken habe ich im Übrigen schon neben der Dusche gefunden“, sagte sie amüsiert und er räusperte sich verlegen. Er wusste ja selbst nicht warum, aber seine Socken schienen eindeutig ein Eigenleben zu führen oder – was wahrscheinlicher war – er vergaß sie, weil sie so klein waren.

Zu seiner Verwirrung entdeckte er als Erstes einen Briefumschlag in der Tasche, was ihn eine Augenbraue hochziehen ließ. Wo kam der denn her? Und wer war noch so altmodisch und schrieb Briefe?

Er grübelte noch irritiert darüber nach, als er Kaoris Hand sah, die den Brief nahm.

„Für Iwa. Schreibst du heimlich Briefe mit Toru, oder was?“, fragte sie belustigt und er schaute sie von unten her mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Nein, natürlich nicht. Was steht denn drinnen?“

„Ich schau mal.“ Sie öffnete den Umschlag, der nicht zugeklebt war und eine angenehme Duftwolke erreichte seine Nase. Es war sein Lieblingsparfum für Frauen. Ihm schwante übles … Aber jetzt war es zu spät.

„Liebster Hajime,

ich bin noch immer ganz hin und weg, dass dir beim letzten Spiel dieser Schnellangriff mit deinem besten Freund gelungen ist. Es war so großartig anzusehen und ich freue mich so für euch, dass ihr das jetzt auch könnt! Einfach der Wahnsinn! Generell ist es immer eine große Freude, euch beim Spielen zuzusehen und ich versuche, bei jedem dabei zu sein, um euch anfeuern zu können!

Aber … Das ist nicht der Grund für den Brief. Du findest ihn wahrscheinlich old school, was? In Zeiten von Emails ist es das wohl auch, aber ich finde, Briefe sind persönlicher als elektronische Post.

Es tut mir furchtbar leid, dass ich einfach nicht den Mut habe, dir die Wahrheit persönlich zu sagen, deswegen habe ich beschlossen, sie dir zu schreiben. Schon seit wir uns in Tokyo vor zwei Jahren kennengelernt haben, wusste ich, dass du jemand Besonderes bist. Ich kenne keinen Mann, der so aufmerksam zuhören kann, sich so fürsorglich um einen kümmert, wenn es einem schlecht geht. Du warst der einzige, der nachts um zwei mit mir telefoniert hat, als mein Vater den schweren Autounfall hatte und angeboten hat, vorbeizukommen, obwohl keine Bahnen mehr fuhren. Dafür werde ich dir für immer dankbar sein. Das hat mir unglaublich viel geholfen, zu wissen, dass da jemand ist, auf den ich mich verlassen kann. Selbstverständlich kannst du dich auch mich verlassen, wenn du Hilfe brauchst! Bei unseren unzähligen Gesprächen – egal ob persönlich, per LINE oder per Telefon – habe ich immer wieder gemerkt, wie viele Gemeinsamkeiten wir haben und mir ist aufgefallen, dass mein Herz so aufgeregt ist, wenn ich sehe, dass du mir geschrieben hast.“

Kaori musterte ihn zweifelnd und er ahnte, was sie dachte, aber sie konnte nicht weiter daneben liegen. Der Brief konnte nur von einer Person sein und er seufzte. Sie war eine tolle Frau und er mochte sie, aber er empfand nichts für sie.

Als er mit seinen Freunden noch frisch in Tokyo war, hatte er sie in einem Park kennengelernt, als ihre kleine Schwester hingefallen und sich weh getan hatte. Er hatte der Kleinen geholfen und war mit ihr ins Gespräch gekommen. Von da an hatten sie eine Zeit lang recht engen Kontakt, aber schon vor ein paar Wochen hatte das wieder abgenommen, da sie arbeiten musste und er mit Uni, Volleyball und Toru genug zu tun hatte. Anscheinend hatte sie in dieser Zeit wohl ihre Gefühle entdeckt und musste ihm den Brief in die Tasche gelegt haben, als er sich nach dem Training noch kurz mit ein paar Jungs in einem Park festgequatscht hatte. Aber wieso hatte sie ihn nicht angesprochen und ihm den Brief so übergeben? Okay, sie machte schon einen schüchternen Eindruck und sie waren zu fünft unterwegs gewesen.

Seine Freundin wandte den Blick wieder dem Brief zu und las weiter vor: „Du hast wunderschöne, grüne Augen, weißt du das? Stundenlang könnte ich mit dir reden und dir dabei in die Augen schauen und mir würde nicht langweilig werden. Deine tiefe, dunkle Stimme verursacht regelmäßig eine Gänsehaut bei mir und wenn ich nicht so schüchtern gewesen wäre, hätte ich dich bei unserem letzten Treffen vor Kurzem auch geküsst. Als wir gemeinsam auf meinem Sofa gelegen und uns den ersten Godzilla Film angeschaut hatten. Ich muss immer wieder an diesen Abend denken, als sich unsere Hände berührten und du sie nicht weggezogen hast. War das ein Zeichen von dir, dass ich viel zu spät verstanden habe? Hättest du meinen Kuss erwidert? Habe ich eine Chance?

Ich hatte dir vorgestern eine Nachricht geschickt, ob du am Samstag Zeit hast, aber leider noch keine Antwort bekommen. Sag mir doch bitte Bescheid, ob wir uns treffen können, damit wir drüber reden können. Ich wollte dir mit diesem Brief die Möglichkeit geben, dass du dir zunächst selbst über deine Gefühle klar werden kannst. Selbst wenn du nichts dergleichen für mich empfindest, bitte ich dich, dass wir uns treffen können, um das zu klären, ja?
 

In Liebe,

Chiyo“
 

Wortlos faltete Kaori den Brief wieder zusammen und stopfte ihn in den Umschlag zurück.

Sie verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust und hielt ihn noch in einer Hand fest.

„Und? Was hast du dazu zu sagen?“, fragte sie anklagend und er stand auf, weil er sich nicht so untergeordnet fühlen wollte. Immerhin hatte er nichts verbrochen, also gab es keinen Grund, sich klein zu machen.

„Ich? Nichts. Bis eben wusste ich nicht einmal, dass der Brief existiert.“

„Wer ist diese Chiyo? Und warum schreibt sie dir so einen Brief?“

Genervt, weil die ruhigen zwei Wochen so ein abruptes Ende gefunden hatten, rieb er sich seufzend die Nasenwurzel. Konnte er nicht auch mal für eine längere Zeit seinen geregelten Alltag ohne Katastrophen haben?

„Ich habe sie kennengelernt, als wir hierher nach Tokyo gezogen sind und haben uns angefreundet, aber wie auch im Brief steht, ist da nie etwas gelaufen – auch wenn sie das wohl gern hätte, aber ich will sie nicht. Ich bin mit dir zusammen und ich will keine andere an meiner Seite“, erklärte er und schaute sie wieder an.

„Und wann war dieses Treffen, von dem sie da schreibt? Vor Kurzem klingt für mich –“

„Es war vor deiner Zeit, okay?“, unterbrach er sie genervt und griff nach dem Brief. Er steckte ihn zurück in seine Sporttasche, was sie wütend schnauben ließ.

„Ach ja? Und? Hast du deswegen Samstag keine Zeit? Weil du dich mit der Ziege treffen willst?“

„Verdammt, Kaori, ich liebe dich! Nicht sie. Es gibt also überhaupt keinen Grund für diese Eifersuchtsnummer!“

„Warum wolltest du mir dann nicht sagen, was du Samstag Zeit machst, als ich dich gefragt habe!?“

„Ich bin dir keine Rechenschaft für jeden meiner Schritte schuldig. Du erzählst mir doch auch nicht alles! Und das ist okay, aber das muss für beide Seiten gelten!“

Genervt strich sich Iwa durch die Haare. Was sollte das denn jetzt? Glaubte sie wirklich, dass er sich hinter ihrem Rücken mit einer anderen Frau traf? Dann hätte er sich doch die Entschuldigung vor zwei Wochen gespart und wäre mit der Neuen durchgebrannt. Also wie kam sie auf diesen abwegigen Gedanken?

„Das ist nicht dein Ernst, Hajime! Ich habe dir jedes Mal gesagt, was ich mache! Nur du rückst hier nicht mit der Sprache raus“, verteidigte sie sich und mittlerweile sah es für ihn so aus, als würde sie sich mit den Armen viel mehr selbst umarmen. Ihre Augen schimmerten leicht, als würde sie gleich weinen, doch er konnte in diesem Augenblick kein Mitleid aufbringen. Dafür waren die Anschuldigungen viel zu lächerlich. Wenn sie das glaubte, dann kannte sie ihn noch viel schlechter, als er gedacht hatte.

„Wenn du es genau wissen willst, wollte ich dich Samstag mit einem Ausflug ans Meer überraschen. Nur wir Beide in einer ruhigen Bucht in der Nähe von Kamakura. Aber die weitere Planung kann ich mir wohl schenken.“

Er griff seine Sporttasche, schaute sich kurz im Raum um, aber er hatte sonst nichts hier liegen. Also marschierte er an ihr vorbei in den Flur.

„Und das soll ich dir jetzt glauben!? Nach dem Brief? Wo sie auch noch schreibt, dass sie zu jedem deiner Spiele geht? Du spinnst doch! Ich will dich nicht wiedersehen! Es ist aus!“

Er biss sich auf die Unterlippe und verkniff sich jeglichen bösen Kommentar, der ihm in dieser Sekunde auf der Zunge lag. Es war nicht seine Art, nachzutreten und er würde jetzt nicht damit anfangen. Wenn sie sich in dieses Szenario so verrennen wollte, dann sollte sie das halt tun.

Brodelnd marschierte er weiter und wollte einfach nur noch raus, aber vorher würde er eins noch tun. Er war einfach kein Arschloch, dass bei einem Streit sämtlichen Anstand verlor.

Yukie war noch unterwegs, wie er wusste, weil sie noch einen Arzttermin hatte, also klopfte er kurz an Makos Tür.

„Ja?“

Er öffnete die Tür einen Spalt breit und sah sie am Schreibtisch sitzen, der mit Büchern und Heften vollgepackt war.

„Hey. Du solltest dich um Kaori kümmern. Ich bin weg.“

„Oh nein, gab es Ärger?“

„Sie unterstellt mir, mich mit anderen Frauen zu treffen, weil eine Frau mir einen Liebesbrief in die Tasche gesteckt hat und hat gerade Schluss gemacht. Also dann, wir sehen uns beim Training.“

Während er sich umdrehte und den Flur weiter ging, hörte er Makos Stimme: „Was? Also das kann ich nicht glauben. So einen Eindruck machst du gar nicht … Und sie hat direkt die Beziehung beendet?“

Aufgeregt erschien Mako hinter ihm im Flur, als er gerade in seine Schuhe schlüpfte und musterte ihn kurz, als er sich zu ihr umdrehte.

„Ich bin mir sicher, das wird sich aufklären. Bis morgen, ja?“

„Ich glaube nicht, dass sich das noch klären lässt. Bis morgen.“

Er verließ die Wohnung und schlenderte die Straße entlang.

Was zur Hölle sollte die Szene eben? Als ob er fremdgehen würde! So schlecht dachte sie von ihm? Das konnte doch nicht wahr sein. Dabei hatte er sich diesen Ausflug überlegt, damit sie mal wieder das Wetter gemeinsam genießen und aus ihrem Alltagstrott ausbrechen konnten.

Solche Anschuldigungen würde er sich nicht gefallen lassen. Sollte sie dann halt Schluss machen. Wenn sie so über ihn dachte, war das vielleicht sogar besser so. So eine Scheiße!

Das konnte doch nicht wahr sein! Dabei hatte er nach ihrem Streit wirklich gedacht, dass das noch was Tolles werden konnte! Die letzten beiden Wochen waren entspannt und wunderschön gewesen. Sie hatten nach der Uni immer wieder was unternommen, gemeinsam gelernt und entspannt. Und jetzt kam sie mit so einer scheiße um die Ecke?
 

Eine halbe Stunde später ließ er sich frustriert neben Makki und Mattsun auf das Sofa fallen und verschränkte die Arme.

„Was ist denn mit dir los?“, fragte Taka, der mit dem Kopf auf Matsukawas Schoß lag und auf seinem Smartphone tippte, während Issei in einem Buch las. Anscheinend hatte er ihre Nachmittagsruhe gestört, aber er wollte gerade nicht allein sein. Ihm war nicht einmal klar, warum, weil er sonst in solchen Situationen niemanden sehen wollte, aber dieses Mal hatte ihn sein Weg direkt ins Wohnzimmer geführt.

„Kaori hat gerade Schluss gemacht.“

Er beobachtete, wie die Zwei ihre Aktivitäten einstellten und sich einen kurzen Blick zuwarfen, dann setzte sich Hanamaki auf und musterte ihn besorgt.

„Wieso?“

„Weil Chiyo mir einen Liebesbrief in die Sporttasche gesteckt hat. Wir haben ihn beide in der Sporttasche gefunden und da ich keine Ahnung hatte, was für ein Brief das war, hab ich ihr gesagt, sie kann ihn öffnen. Und Kaori schloss aus dem Brief anscheinend, dass ich mich regelmäßig mit ihr treffe und da ich nicht jedes Mal sagen würde, was ich mache, wäre das ja sehr verdächtig. Dabei habe ich für Samstag nur einen Überraschungsausflug ans Meer geplant! Um mit ihr den Tag zu verbringen und nicht mit einer anderen Frau, verdammt!“

„Scheint, als hätte der Autounfall so seine Spuren bei ihr hinterlassen …“, murmelte Mattsun und Makki stand auf und verließ den Raum.

„Ist mir gerade ehrlich gesagt egal. Ich lasse mir vieles unterstellen, aber sicherlich nicht, dass ich fremd flirte oder – noch schlimmer – fremd gehe“, brummte er genervt und starrte an die Decke.

Immerhin musste er sich so keine Gedanken mehr darüber machen, wie er ihr erklären wollte, dass er eine andere Art des Küssens bevorzugte. Sie wäre an die Decke gegangen und hätte spätestens da Schluss gemacht, so wie sie anscheinend drauf war.

Taka kam mit drei Flaschen Bier herein und dankbar nahm er eine. Gegen eins war auch in der Woche nichts einzuwenden und vielleicht konnte das kalte Gebräu seine Nerven ein bisschen runterkühlen.

Sie stießen wortlos an und tranken einen Schluck.

„Wo ist eigentlich Oikawa?“

„Der ist bestimmt noch auf dem Date mit Kana. Die Zwei verstehen sich ja echt prächtig, so oft, wie sie sich jetzt schon getroffen haben“, entgegnete Mattsun und Iwa seufzte schwer. Ach ja, hatte er gestern erzählt, dass er sich heute mit dem Typen treffen wollte.

Irgendwie wanderten seine Gedanken zu der Party zurück und zu dem Kuss mit Kuro, der ihn seitdem nicht mehr so richtig losließ.

„Verdammt seist du, Issei“, grummelte er gedankenverloren und der Schwarzhaarige hob irritiert eine Augenbraue.

„Wieso das?“

„Wegen dieser Scheiß Wahrheit oder Pflicht Sache! Was hat dich geritten, dass Kuro mich küssen sollte!?“

„Es ist und bleibt halt ein dummes Teenagerspiel. Was regst du dich da immer noch so drüber auf? Das ist doch schon lange Vergangenheit“, meinte Makki und in seiner Wut redete Iwa einfach weiter: „Schön, wenn es so wäre! Aber ich kriege diesen verdammten Kuss nicht mehr aus meinem Kopf! Und das hat nichts mit Kuro zu tun, sondern mit seiner Art zu küssen! Ich werde noch irre deswegen!“

Shit. Warum hatte er sich so rage geredet? Eigentlich besprach er sowas wenn überhaupt mit Toru, aber doch nicht mit den Beiden. Zwar waren sie auch enge Freund von ihm, aber dieses ganze Gelaber über Gefühle bekam er mit Glück nur bei seinem Freund halbwegs auf die Reihe. Und jetzt hatte er sich eins A verraten. Toll. Super. Der Tag konnte nicht mehr besser werden. Wenn der Setter noch sein Date mit hierherbrachte, würde er sich bis zum Morgen in seinem Zimmer einschließen.

„Art zu küssen?“, echote Matsukawa leicht verwirrt und schaute ihn direkt an. „Was war denn anders?“

Ach, was sollte es jetzt noch? Wo er eh schon angefangen hatte, konnte er jetzt auch mit ihnen darüber reden. Das Bier würde ihm schon dabei helfen.

„Kaori küsst sehr schüchtern, sanft. Sie ist da sehr zurückhaltend. Kuro hingegen … Nun ja, das könnt ihr euch eigentlich auch selbst denken, oder?“

„Forsch? Selbstbewusst? Dominant?“, warf Makki Begriffe in den Raum und er nickte nur zustimmend.

„Und du kannst diesen Kuss nicht vergessen, weil es dir gefallen hat. Sonst würdest du dir nicht noch immer so einen Kopf darüber machen“, schlussfolgerte Issei und Iwa gab zustimmende Laute von sich. So sah die Sache aus.

„Gönn dir jetzt erstmal ein paar Tage Ruhe und lass das alles sacken, hm? Wir wissen immerhin, dass du Kaori liebst und auch wenn du jetzt wütend bist, wird die Trauer bestimmt noch kommen, aber …“, Makki hielt inne und sein Blick wanderte zu Mattsun, der ihm ermutigend zunickte, also fuhr er fort: „Aber wenn sie so etwas jetzt schon von dir denkt, wo die rosa Brille eigentlich noch alles andere überdecken sollte, ist es vielleicht besser, dass es so gekommen ist …“

„Ja … Den Gedanken hatte ich eben auch schon …“

Das Ass nahm einen großen Schluck Bier und raufte sich die Haare. Es war doch gerade erst wieder Ruhe eingekehrt. Also warum kam jetzt wieder die nächste Katastrophe? Aber möglicherweise war es wirklich besser so … Die Zeit würde es zeigen. Jetzt spürte er, wie die Müdigkeit und eine leichte Trauer durch seinen Körper kroch und sich ausbreitete. Zwar war es noch nicht allzu spät, aber er wollte nur noch in sein Bett und seine Ruhe haben.

„Ich bin weg für heute. Euch noch einen ruhigen Abend, ja?“

Schwerfällig richtete er sich auf, ließ das dreiviertel leere Bier stehen und die Zwei boten ihm an, jederzeit für ihn da zu sein und er nickte ihnen dankbar zu. Im Augenwinkel bemerkte er, wie Issei sein Smartphone herausholte und anfing darauf zu tippen.

Dann trottete er in sein Zimmer und schmiss sich auf sein Bett. Dieses Mal war es also endgültig. Sie hatte mit ihm Schluss gemacht. Und das mit einer – in seinen Augen – absolut dummen Begründung.

Und trotzdem spürte er, wie allein er sich gerade fühlte. Das war doch alles nicht zu fassen. Wie hatte es nur so weit kommen können?



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